ZMF Modul JCI HS1 PDF
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PHTG - Pädagogische Hochschule Thurgau
Luna Spirk
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This document is a set of notes on Judaism, Christianity, and Islam. It covers topics like the different streams of Judaism (Orthodox, Conservative, Reform), the Sabbath, Synagogues, and the history of the Jewish people. It also talks about the Tanakh and the Talmud. The notes were written by "Luna Spirk" and possibly for a high school course.
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Luna Spirk JCI HS1 1 Modul: Judentum, Christentum und Islam (S1) Judentum Aktuelle Strömungen im Judentum: Orthodoxes Judentum: „Richtige Lehre“ -> Nach den Orthodoxen gilt die Tora und der Ta...
Luna Spirk JCI HS1 1 Modul: Judentum, Christentum und Islam (S1) Judentum Aktuelle Strömungen im Judentum: Orthodoxes Judentum: „Richtige Lehre“ -> Nach den Orthodoxen gilt die Tora und der Talmund als eine abgeschlossene und unabänderliche göttliche Offenbarung, die für jeden zählt! Man muss sich daran halten. Sie tragen ebenfalls die traditionellen osteuropäischen jüdischen Kleidungen (Hut, schwarze Kleider). Nach der Tora müssen sie 613 Regeln befolgen, die sehr streng eingehalten werden müssen! Konservatives Juden: Moderne orthodoxe Gemeinde -> Damit ist eine religiöse Strömung zwischen Reformjudentum und Orthodoxen gemeint. Siehalten sich noch immer sehr stark an die Tora und an den Talmud, allerdings zeigen sie sich offen gegenüber modernen Erkenntnisse und Lebensumstände -> gut integriert in die heutige Gesellschaft. Reformjudentum: Liberale Gemeinde -> grundsätzlich ist dies die grösste Bewegung. Die Anhänger sind der Meinung, dass die Tora und der Talmud stets neu und zeitgemäss angepasst werden müssen und auch zeitgemäss interpretiert werden sollen. Die Frauen dürfen in der Synagogen (in Gottesdienste) auch neben den Männern sitzen und ebenfalls Rabbinerin werden. Ihre Synagogen sind sehr stark an die christliche Kirche angelehnt und teilweise besitzen sie auch eine Orgel. - Aschkenasisches Judentum = Juden im Mittel und Osteuropa (dauerhafte Siedlung seit dem 10.Jh.) - Sephardisches Judentum = Judentum in Spanien, Vertreibung und Auswanderung nach Nordafrika Sabbat und Synagoge = Rituale Synagoge: Nach der Zerstörung des Tempels wurde der Gottesdienst verändert. Im Mittelpunkt steht nun die Lesung der Tora (und nicht mehr der Tempel von Jerusalem mit den zugehörigen Ritualen). In der traditionellen Synagoge gibt es eine „Empore“, auf der die Frauen Platznehmen (nicht mit den Männern zusammen beten!). Typische Elemente einer Synagoge sind: Toraschrein (Schrank für die Tora, aufbewahren), Menora (7-armiger Kerzenständer, symbolisiert die Erleuchtung), Ewiges Licht, Davidstern (auf dem Dach der Synagoge), Lesepult für die Toralesung, Lesepult des Vorbeters. Der Sabbat Der Sabbat (Festtag -> «Ruhe») findet jede Woche vom Freitag (Sonnenuntergang) bis Samstag (Sonnenuntergang) statt -> Er erinnert an die Schöpfunggeschichte (Gott ruhte am siebten Tag). Sie ruhen am Samstag, da der Sonntag nach jüdischer Vorstellung der Sonntag der erste Tag der Woche ist. Es wird innerhalt der Familie gefeiert Am Sabbat ruht man sich aus vom tagtäglichen Stress und der Hektik. Es wird nicht gekocht (vorgekocht), kein Strom, nicht telefoniert oder mit Autos/ÖV gefahren. Am Freitag-> am Abend in den Gottesdienst (Synagoge), Samstagmorgen -> Gottesdienst in Synagoge, Vorlesung eines Teils aus der Tora. - Eine Ausnahme: Ruhe darf bei Lebensgefahr einer Person unterbrochen werden Jüdische heilige Schriften nennen und mit dem Alten Testament der Christen in Bezug setzen können. Die jüdische Bibel ist über Jahrhunderte entstanden, überliefert, gesammelt und kanonisiert worden. Seit dem 4. Jh.v.Chr. gilt die Tora, die fünf Bücher Mose, als verbindlich für die Juden. Altes Testament gilt als gemeinsame Quelle des Chr/I/Jd; „Glaubensgrundlage“ Luna Spirk JCI HS1 2 Der Tanach: Entspricht bei den Christen dem Alten Testament -> bildet dabei die komplette Grundlage für den jüdischen Glauben. Der Tanach besitzt drei unterschiedliche Teile/Schriften: 1. Die Tora (Die fünf Bücher Mose: Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri, Deuteronomium) 2. Der Nebiim (Die Prophetenbücher) 3. Der Ketubim (Übrige Schriften bsp.: Psamle, Sprüche, Hohelieder) Talmud: Eine weitere sehr hohe Bedeutung hat der Talmud („Lehre“ oder „Studium“). Es ist ein Kommentarwerk zur Auslegung der Tora. Es entstand nach der Zerstörung des Tempels (70n.Chr.). Dabei enthält der Talmud jegliche Texte die zur Anwendung der Lehre der Tora hilft. - Der zentrale Teil des Talmuds ist die „Mischna“ („Wiederholung“) und bezeichnet die normative Auslegung von Fragen der rechten Lebensführung. - Der zweite wichtige Teil ist die „Gemara“ („Erlerntes“), welche aus Kommentaren und Diskussionen zur Mischna besteht. - Im Ganzen kann man sagen, dass der Inhalt des Talmuds aus zwei Teilen besteht: 1. Die Halacha („der Weg“) -> sind Gesetzte und Lehren für den Lebensalltag 2. Die Haggada („die Erzählung“) -> sind Legenden, Sagen, Anekdote Aus der Geschichte der jüdischen Religion zu biblischen Zeiten eine Epoche in ca. vier Sätzen beschreiben können. (vgl. Lektüre) -> Eine Epoche genau beschreiben (Prüfungsstoff!) - Erste Grosse Epoche: 5 Bücher des Pentateuchs (Tora) -> Ansiedlung in Kanaan - Zweite Grosse Epoche: Sesshaftwerden -> Einnahme Jerusalem -> Erster Tempel zerstört -> Babylonisches Exil Zeit der Erzväter Abraham, Isaak, Jakob -> Israel vor der Landnahme -> Zeltbewohner in Kaan → Gott hat sich gemäss Bibel Abraham offenbart und Land versprochen; zunächst viele Sippen, die umherzogen; dann Zusammenschliessen und ihre einzelnen Vatergötter miteinander verbinden = einheitliche Vatergottheit Auszug aus Ägypten: - Knechtschaft -> Zehnte Plage (Pessach-Fest setzt hier ein) -> Befreier Moses Israel in Wüste, Offenbarung am Sinai - 10 Gebote, „Magna Carta“ -> Wüstenwanderung weil Murren gegen Moses - ?? Am Berg Sinai erhielt Moses die Thora mit 613 Geboten - Nach Moses Tod: Führung Josuas, Tora abgeschlossen Landnahme -> Sesshaft werden in Kanaan Zeit der Richter - keine Einheit -> Stämme - Zyklus aus Abfall (Götzen) – Not – Umkehr – Rettung Salbung Sauls zum ersten König - Samuel salbte Saul; dieser widersetzte sich Geboten -> David als neuer König König David: König, Feldherr, Künstler - König von Juda (Süden) - Bürgerkrieg => König von Israel (Norden) - Eroberung Jersusalem -> religiöses, kultisches Zentrum des jüdischen Volkes König Salomo: - friedliche Epoche; sehr passiv (beherrschtes Gebiet verkleinert sich etwas) - Tempel und Königspalast erbauen Luna Spirk JCI HS1 3 Auseinandersetzen des Reichs: - Teilung in Juda (captital Jerusalem, Süden) – Israel (capital Sichem, Norden) - -> Nordstämme Jerobeam als König (Sünde -> Abfall des Kults), schwächer, instabiler als Juda (Juda immer eine Dynastie) Untergang des Nordreichs - Assyrer wollen Reich vergrössern - Mischbevölkerung; Israelische Traditionen waren NICHT mehr möglich - Juda hatte sich gebeugt, rettete so den Bestand; fanden Buch der Tora; später trotzdem Niedergang Babylonisches Exil - Babylonisches Heer gegen Jerusalem -> Ende der davidischen Dynastie - Leben in der Diaspora für das israelische Volk -> Tora & Gelehrsamkeit als neuer Lebensmittelpunkt -> Beten statt Opfergaben - Flüchtige in Ägypten und auch Verbannte in Babylon (aber: Religion beibehalten) - Nach Exil: staatlicher und religiöser Wiederaufbau in Jerusalem Geschichte der Juden in der Schweiz In der Schweiz leben ca. 18‘000 Juden (0.25% der Bevölkerung). Mit den Römern kamen die ersten Juden in die Schweiz. Sie wurden jedoch nie als „Ebenbürtig“ angesehen. Sie wurden oft schlechter behandelt als die Christen. Sie wurden gegen Bezahlung als „Bürger minderen Rechts“ in die Städte geholt (Zwang als Geldverleih -> da Zinsverbot für die Christen, Abgaben, Verfolgung). Sie mussten sich im Mittelalter mit einem spitzen, gelben Hut „markieren“ (Ausgrenzung). Sie wurden auch beschuldigt die Pest ins Land gebracht zu haben. Erst im 17. Jhd. bekamen die Juden Niederlassungserlaubnis (erst in zwei Gemeinden). - Juden waren eingeschränkt im Berufs und Sozialleben, hatten Kontaktverbot, durften kein Handwerk ausüben, kein Haus und Bodenbesitz, meistens nur arme Händler (Fellen/Tücher). Nur wenige Vieh- und Pferdehändler kamen zu Wohlstand. - Juden hatten innerhalb ihrer Gemeinde ein eigenes Schulwesen, einen eigenen Rabbiner (übt Zivilgerichtsbarkeit aus, also ist er Notar und Zivilbeamter), sie unterstützen Arme und Waisen innerhalb der Gemeinde. 1874 bekamen die Juden in der Schweiz (aufgrund Druck von FR und Luxemburg) eine komplette Niederlassungsfreiheit und sie hatten eine freie Berufswahl. Zu dieser Zeit wurden viele Juden zu Christen, da sie einfach viel mehr Vorteilen hatten! 1920 – 1945: Verunsicherung und Bedrohung -> Antisemitismus auch in der Schweiz (Judenstempel, „Das Boot ist voll“) Zentrale jüdische Feste im Leben (Brauchtum / Bedeutung) Geburt und Brit Mila: → Bei Knaben mit Beschneidung am 8.Tag zelebriert → Bei Mädchen liest Vater am nach der Geburt folgenden Sabbat in der Synagoge aus Tora vor -> Segnung Bar-Mizwa/Bat-Mizwa: Bei Jungs mit 13, Feier in Synagoge, Junge liest aus Tora, dann Feier mit Geschenken / Ansprache. Bei Mädchen findet dies mit 12 statt (Bei Orthodoxen teilweise kollektive Zeremonien für Mädchen). - Danach gilt man als moralisch mündig = Sohn/Tochter der Pflicht Heirat: Verlobung (Kidduschin): Mann gibt Frau vor Zeugen einen Ring, es folgt Gebet und Wein. Eheschliessung (Nissuin): unter Chuppa stehend, beten, 1 Becher Wein trinken, Segnung und zertreten ein Glas -> allein vor Zeugen Luna Spirk JCI HS1 4 Begräbnis: Traditionell Erdbestattung → Von nahen Verwandten wird ein Teil der Oberkleidung zerrissen - Schiwa sitzen = man trauert, sitzt auf einem kleinen Schemel und betet, der Besuch bringt die Mahlzeiten -> 30 Tage Trauerzeit Sabbat: « Ruhe »: Sonnenuntergang Freitag - Sonnenuntergang Samstag -> Gott ruhte in Schöpfungserzählung am 7. Tag - Ausruhen vom Stress, Hektik à nicht kochen, telefonieren, Autofahren, mit Familie - 2 Havdala-Kerzen, Kiddush Becher, Lobsprüche, gesegnetes Brot - Gottesdienst am Freitagabend, Samstagmorgen Zentrale jüdische Feste im Kalenderjahr. Die jüdische Zeitrechnung beginnt im Jahr 3761 vor unserer Zurückrechnung. Das jüdische Jahr ist ein Lunisolarjahr (baut auf den Mondphasen -> Monate, wie auf den Sonnenzyklus -> Jahre, auf). Ein regelmässiges Jahr umfasst 354 Tage (da ein Mondmonat zwischen 29-30 Tage hat), deshalb gibt es ein Schaltmonat (7x in 19 Jahren) -> Anpassung an gregorianischer Kalender. Rosch haschana -> 1-2. Tischiri, Neujahrsfes - Vor- und Rückblick auf das eigene Tun -> prüfen, reflektieren -> Busse/Bitten - Grusskarten versenden, Gottesdienst (Schofar wird geblasen), Festmahl, - Honig-Apfel, Challa (Zopfbrot) ausnahmsweise rund backen - Besinnung für 9 Tage bis Jom Kippur -> Buch der guten/bösen Taten ist aufgeschlagen Jom Kippur -> 10. Tischiri, Grosser Versöhnungsta - Höhepunkt der 10 tägigen Bussetagen, eines der wichtigsten Feste - Versöhnung mit Gott und der ganzen Menschheit -> ernst, Bewusstsein für den Tod - Fasten, Synagogenrituale, Sündenbekenntnis (innert 10 Tagen die Möglichkeit, Reue zu zeigen, umzukehren und um Vergebung zu bitten) -> Zuvor Eintrag in Buch für Gerechte, Buch des Todes, Buch für Mittelmässige - Schofar (Horn) wird am Ende des Tages geblasen = Fastenzeit wird abgebrochen Luna Spirk JCI HS1 5 Sukkot -> 15.-22. Tischiri, Laubhüttenfest (Erntefest) - Erntefest, Erinnerung an Gottes Führung und Fürsorge, viele Einladungen - 1 Woche wird in einer Hütte gewohnt/viel Zeit verbracht (Zweige, Stangen, verziert) - Teilweise Halbfeiertag (d.h. es wird gearbeitet Chanukka -> 25. Kislew – 1. Tewet, Weihefest - Erinnert an Weihe des Jerusalemtempels; dauert 8 Tage, da damals ein 8-tägiger Vorrat an koscherem Öl für die Weihe vorhanden war - Leuchter mit 8 Kerzen, jeden Tag 1 Kerze anzünden (von rechts->links) - Arbeitsruhe während Kerzen brennen, Streit vermeiden, Freude, Lieder, Spiele Purim -> 14. Adar, Losfest (Freudenfest) - Freudenfest, Erinnert an Rettung der Juden in persischen Diaspora (5. Jhd. v. Chr.) - Haman plante Zeitpunkt der Judenvernichtung durch Werfen eines Loses à Jüdin & Königin Esther verhinderte Anschlag - Verkleidung, Feiern, Lesen aus Buch Esther, Fasten am Tag vor Purim, Bedürftigen helfen Pessach -> 15.-22. Nissan, Fest der Befreiung aus Knechtschaft (Überschreitung, Gottüberschritt) - Erinnert an die Verschonung der jüdischen Erstgeborenen in Ägypten und an Auszug aus Ägypten (Befreiung der Sklaven) -> Lesen aus Haggada von Pessach - keine gesäuerten Sachen im Haus, häusliches Fest, Festmahl, Segensspruch - Essen: Mazzen (ungesäuertes Brot), Ei, Knochen, Bitterkraut, Apfel, Salzwasser Petersilie, Salzwasser, Sellerie - 3. – 6. Sind Halbfeiertage (es wird gearbeitet Schawuot -> 6. Siwan, Wochenfest (=“Gelübte“) - 50 Tage (7 Wochen) nach Pessach - Sinn: gegenseitige Verpflichtung, die Gott und Volk Israel am Sinai eingingen - Gedenken an Tora, Dank für Gabe, Studium - Ursprünglich war es ein Erntefest, deshalb wird aus Buch Ruth vorgelesen, viel Deko Essensgebräuche - Alles koscher = rein, tauglich, geeignet (Mutter: Einlegen in warm Wasser, Abtupfen, Salzen, nochmals ausbluten) -> Bibel verbietet Genuss von Blut - Fleisch und Milch nicht mischen (auch Besteck usw.) - Spezielle Schlachtung: „ausbluten“, Aufsicht durch Rabbiner - Spirituosen keine Vorschriften, Alkohol aus Trauben muss aber koscher sein Luna Spirk JCI HS1 6 Christentum Jesus Christus: Der Eigenname lautet Jesus von Nazareth. Er hat viele unterschiedliche Ehrentitel erhalten: - Messias (hebräisch) = der Gesalbte - Christus (griechisch) = Der Gesalbte - Sohn Gottes, Retter, Heiland, Erlöser,... Geboren: 6-4 v Chr. in Nazareth (Bethlehem) Familie: Maria & Joseph und zwei Brüder und mind. 4 Schwestern Beruf Zimmermann (Bauhandwerker) Leben: Geburt von Jesu 6 v. Chr. → Jesus in dem Jahr geboren, in dem Herodes stirbt - Jesus ist aus historischer Sicht eine existierende Person!!! - Tritt mit 30 in die Öffentlichkeit -> Beitreten bei der Gruppe Johannes der Täufer (Taufe im Jordan) - Nachdem Johannes enthauptet wird, beginnt Jesus öffentlich zu predigen und aktiv zu werden (ca. 1-3 Jahre lang) -> Beginnt neue Mitglieder zu Rekrutieren - Zieht als Wanderprediger umher, auch Frauen gehörten zu seinen Kreisen Vermutung: Verzicht auf Besitz und Frau - Predigen und Wunderheilungen durch Jesus -> beindruckende Persönlichkeit - Nach ca. 1-3 Jahren Verhaftung auf der Pilgerreise zum Pessach Fest, wegen falschem Prophetentum und Kritik am Tempel (Er kritisierte die jüdischen Verhältnis beispielsweise die Kommerzialisierung des Tempels) - Kreuzigung 14. Nissan 30 n. Chr (vor dem Pessach fest) & Verurteilt durch Pontius Pilatus und jüdischen Synedrium - - - Nach Tod Jesus haben sich die Jünger wieder in ihre Dörfer zurückgezogen Das Christentum entstand nach Jesus Tod, nach den Ostererfahrungen der Jünger und Jüngerinnen Nach Tod von Jesus: - Anhänger sind geschockt -> Frauen finden leeres Grab -> Auferstehung/ Erscheinung ->Jesus ist auferweckt worden (3.Tage nach Tod) -> Danach sehen die Jünger Jesus als den Auferstandenen - Jesus Himmelfahrt -> Pfingsten Ausgiessen des Heiligen Geistes (Christi Himmelfahrt wird immer 40 Tage nach Ostern gefeiert, also am 39. Tag nach Ostersonntag. Der Grund: In der Bibel steht, dass sich Jesus Christus nach seiner Auferstehung an Ostern noch 40 Tage lang den Aposteln gezeigt hat, ehe er in den Himmel aufgefahren ist.) - - Jesus ist aber allgegenwärtig und sie erleben höchst denkwürdige Ereignisse - Unter Führung von Petrus gehen sie nach Jerusalem und merken durch das Buch Jesaja, dass der verheissene Knecht Gottes o. Erwählten Gottes bereits gekommen war! - Die Christengemeinschaft entsteht ca. 70 n. Chr.! - Auch griechische Juden (Hellenisten) stossen dazu, werden zu Christen–ihr Wortführer war Stephanus - Stephanus äusserte sich zur Ablösung des Judentums und dass die Gelehrten den Messias nicht erkannt, ja sogar gesteinigt hätten -> wegen Gotteslästerung wird Stephanus gesteinigt - Hellenisten verteilen sich im Ausland - Petrus wird verhaftet, Johannes und Bruder Jakobus enthauptet - Es folgt Christenverfolgung durch Saulus, der in Damaskus Jesus begegnet und sich taufen lässt -> er wird zu Paulus, missioniert und findet Unterschlupf bei ausgereisten Hellenisten Luna Spirk JCI HS1 7 Von biblischen und ausserbiblischen Quellen wissen: Über Jesus Christus gibt es sehr viele unterschiedliche Quellen. Daher kann man davon ausgehen, dass es ihn tatsächlich gegeben hat (Wissenschaftlich begründet). Beispielsweise kommt er in ausserbiblischen Texten (Römischen und jüdischen Quellen und auch Apokryphen (Texte aus frühchristlichen Zeit, welche nicht im NT aufgenommen wurden) aus dem christlichen Umfeld vor). Ebenfalls kommt er im Neuen Testament vor. Biblische Quellen - Evangelien -> Matthäus, Johannes, Lukas & Markus Ausserbiblische Quelle - Römische und Jüdische Quellen - Apokryphen (Texte aus der frühchristlichen Zeit) Die Entstehungsgeschichte und Inhalt der Evangelien kennen /Die vier Textsorten des NT nennen können Neues Testament Kanonbildung (Kanon= Regel, Richtmuster, Massstab) Damit ist die heute im Neuen Testament vorliegende Sammlung neutestamentlicher Schrift gemeint. - Das Neue Testament entstand durch allmähliches Herauswachsen bestimmter Schriften, die als immer verbindlicher und wichtiger angesehen wurden. - Um 120.n. Chr. war das NT abgeschlossen - Motive für diese Erneuerung waren: - Abwehr und Auseinandersetzung mit „Irrlehren“ - Bemühen der frühen Kirche um ein einheitliches Gepräge - Interesse an der Stützung kirchlicher Autorität Das Neue Testament ist dabei in Vier Teilen unterteilt: (27 Bücher -> AT = 39 Bücher) 1. Evangelien «Gute Nachricht, frohe Botschaft, positive Mitteilung» - Matthäus - Engel, Markus - Löwe, Lukas - Stier, Johannes - Adler - Evangelien berichten hauptsächlich über die Handlungen, Lebensart, und Tätigkeiten von Jesus - Die Tiere stellen die Babylonischen Götterfiguren dar. 2. Briefe 3. Apostelgeschichte 4. Offenbarung nach Johannes (Apokalypse) → Die Geschichten von den 4 Evangelisten dienten zum Sammeln, Prüfen, Ordnen, Verbinden und Ergänzen der Zeit- und Ortsangaben Luna Spirk JCI HS1 8 Die Historizität Jesu begründen können: 3.jn. → Jesu als Hirte 800 Jahre später|→ Jesu als Lehrer 13Jh. als Richter verstanden 16.jh→ als Weltherrscher verstanden (Zeit von Greco, Zeit der grossen Herrscher) Der leidende /der Gemartete Die Zentrale Ereignisse aus christlich theologischer Sicht: Jesus Leben; Glauben; Tod und Auferstehung; Predigt und Handlungen die er machte Verständnis von Jesus aus christlich theologischer Sicht: Heiler, Messias, Sohn Gottes, Christus, Retter... (Alle Ehrentitel) Bedeutung von Jesu Tod: Erlösung, Befreiung, Gründung von Christentum, Liebe, Hoffnung Grundtugenden des Christentums: Glauben, Hoffnung Liebe Ein Gleichnis Jesu nacherzählen können Die Textsorte ‚Gleichnis im NT‘ mit Jesus in Beziehung setzen können Übelieferungeschichte: Jesus → NT Jesus 50.n Chr. → Schriftliche Fixierung Luna Spirk JCI HS1 9 Den ‚Reich Gottes‘ Begriff erläutern können Reich Gottes im zeitgenössischen Judentum: Hoffnung und der Glaube an das Kommen Von Gott. Das Warten auf Messias den Retter der Welt. Reich Gottes in Jesu Verkündigung: Gott hat eine befreiende Wirkung und eröffnet neue Lebensmöglichkeiten für die Menschen. Gott ist am Kommen und bereits da. Reich ist nicht im Himmel sondern -> das Reich Gottes ist da wo das alltägliche Leben stattfindet. Sie können die drei grossen christlichen Konfessionen auf dem Hintergrund ihrer Entstehungsgeschichte erläutern Während den Konzilen Abspaltung von christlichen Gemeinschaften, da sie nicht Jesus als zwei gespaltene Person (göttlich & menschlich) akzeptierten. 11Jh. Schisma, streit von zwei Bischöfen welche den obersten Bischöfen sein wollten -> so wurden West und Ost Kirchen entstanden heute auch als Orthodoxe Kirche bekannt. Daraus wurde danach bei der Reformation Spaltung noch in evangelisch und katholisch gespaltet. Orthodoxe Kirchen: Patriarche sind autonom, unabhängig und die Oberhäupte ihrer Region. - Gottesdienst nach genauem Ablauf - Theologische Überlegungen sind nicht zentral - Nizänisches Glaubesbekenntnis Römisch- katholisch Kirche: Oberhaupt in Rom (Papst) -> Spezielle Regelung der Rechtssprechung für Konzil und Papst - Lateinischer Ritus (klar strukturierter Gottesdienstablauf) - Organisation nach Bistümer Kirche der Reformation: Reformatoren: Martin Luther, Ulrich Zwingli, Johannes Calvin 15./16. Jh die Schweiz eines der grossen Zentren der Reformation Grundsätze: sola fide (nur Glaube) Sola gratia (nur Gnade) Sola Christus (nur Christus) Sola scriptura (nur Schrift) Sie können zu jeder dieser drei Konfessionen mindestens zwei Eigenheiten nennen Römisch- Katholisch (60%) Reformiert (20%) Orthodox (15-20%) Grundlagen: Grundlage Grundlage Schrift und Tradition/ Schrift/Glaube/ Gnade/ Jesus Schrift/ Beschlüsse der 7 Glaube und Lebensweise/ Christus ökumenischen Konzile/ Glaube Gnade und gute Werke/ und Lebensweise/Gnade und Jesus Christus und die gute Werke/ Jesus Christus und Gnadenmittel der Kirche die Gnadenmittel der Kirche Oberhaupt ist der Papst (Er Freiheit eines Christenmenschen Oberhaupt ist der territorial ist unfehlbar) verantwortliche Patriarch → Amt und Lehranspruch am Papst wird abgelehnt → Papst wird abgelehnt in Amt und Lehranspruch Luna Spirk JCI HS1 10 Gottesdienste nach Im Gottesdienst gibt es keine Gottesdienste sind mehrstündige einheitlicher Liturgie einheitliche Liturgie gesungene Literugie (weltweit vorgeschriebene Bibeltexte) Mönchtum mit Kein Mönchtum Mönchtum mit autonomen Ordensgemeinschaft Klöstern ohne Ordensgemeinschaft 7 Sakramente (Taufe, 2 Sakramente (Taufe und 7 Mysterien der Gnadenmittel Eucharistie, Firmung, Ehe, Abendmahl) (Taufe, Myronsalbung [Firmung], Priesterweihe, Busse, Eucharistie, Ordination, Busse, Krankensalbung) Ehesakrament, Krankensalbung) Sie kennen das Apostolische Glaubensbekenntnis und können drei zentrale Inhalte zusammenfassen. Glaube an: - Gott/ Vater/ Allmächtigen/ Schöpfer - Jesus Christus als Sohn/ Herren/ durch heiliger Geist/ gekreuzigt und auferstanden/ zu Rechten seines Vaters - Heiliger Geist/ heiliger Kirche/ Gemeinschaft/ Vergebung& Auferstehung/ ewiges Leben Sie können den Aufbau des christlichen Kirchenjahres mit seinen zentralen Feiertagen erläutern. Erster Tag des Kirchenjahres: 1. Dezember Weihnachtskreis 4. Dezember Fest der heiligen Barbara 6. Dezember Fest des heiligen Nikolaus 8. Dezember Maria Empfängnis 24./25. Dezember Geburt Christi 6. Januar Epiphanie → Erscheinung des Herren Osterkreis Aschermittwoch Beginn der 40 Tägigen Fastenzeit Palmsonntag Gründonnerstag Letztes Mahl Jesus Karfreitag Kreuzigung Ostern Auferstehung Christi Himmelfahrt 40 Tage nach Ostern Pfingsten 50 Tage nach Ostern Trinitatiskreis Dreifaltigkeitssonntag Fronleichnam Maria Himmelfahrt 1.November Allerheiligen 2.November Allerseelen Luna Spirk JCI HS1 11 Evangelisches Kirchenjahr Katholisches Kirchenjahr Sie können die zentralen Festzeiten Advent, Weihnachten, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern mit Bedeutung und je einem Brauch erklären Festtag Bedeutung Brauch Advent Vorbereitung auf die Ankunft 4 Adventssonntage des Herrn. Vorbereitung für Adventskalender das Weihnachtsfest Barbarazweige Weihnachten Fest zur Geburt von Jesus Geschenke, Weihnachtsbaum, Weihnachtskrippe, Weihnachtsessen Guetzli Gründonnerstag Erinnerung an das letzte Mahl Durchführung des Abendmahls von Jesus mit seinen Jüngern während des Gottesdienstes vor der Verhaftung Als Zeichen der Trauer wird der Schmuck vom Altar entfernt Karfreitag Gedenktag der Kreuzigung Jesu Fasten Dankbarkeit, dass Jesus alle Verzicht auf Fleisch → viele Sünden auf sich genommen Essen an diesem Tag Fisch hat Höchster Feiertag Ostern Feier zur Auferstehung von Osterfeuer (Weihfeuer) Jesus und den Sieg über den → Symbolisiert Auferweckung Tod. Jeus Dies spendet Hoffnung auf das Osterlamm → Das Lamm ist ewige Leben das Symbol des Lebens und auch von Jesus Christus Ostereier → diese werden am Schluss des Gottesdienstes geweiht Luna Spirk JCI HS1 12 Islam 1. Sie kennen Fakten über Muslime in der Schweiz. Weltweit leben etwa 2 Milliarden Muslime. - In der Schweiz bezeichnet sich ca. 5.2% der Bevölkerung als muslimisch. - Im Kanton Thurgau sind es 6.5%. - In der Stadt Kreuzlingen sind ca. 25% aller Schulkinder muslimischen Glaubens. Herkunft der Muslime in der Schweiz: 11% aus der Schweiz 58% Bosnien, Kosovo, Mazedonien 21% Türkei 4% Schwarzafrika, Asien 4% Nordafrika 2% Naher Osten Zugehörigkeit: 80% Sunniten 9.5% Alevitisch 7% Schiitisch 3.5% diverse (z.B. Ahmadiyya) 2. Sie können den Inhalt des Koran und dessen Bedeutung beschreiben. Der Koran („Lesung“, „Rezitation“) ist die heilige Schrift im Islam. Der Koran wurde Mohammed vom Erzengel Gabriel geoffenbart und ist die letzte Botschaft an die Menschheit. - Der Koran ist in 114 Suren gegliedert, welche nach ihrer Länge geordnet sind. - Der Koran ist nur ein Koran, wenn er in arabischer Sprache ist, da er ja auch auf Arabisch geoffenbart wurde. - Inhalt: Ermahnungen, Erzählungen ver. Propheten, Gerichtsreden, religiöse Pflichten und Verbote, gesetzliche Pflichten & Verbote Die Sunna ist die Überlieferung vom Leben, Wirken und den Aussprüchen des Propheten Mohammed. Es ist die zweite Glaubensquelle neben dem Koran -> alle Überlieferungen von Mohammed (-> Handlungsweisen und Richtlinien). - Die Sunna ist in Hadithen (einzelnen Erzählungen) gegliedert. → Das Ritual ist das Vortragen der Texte im Koran, nicht das inhaltliche Analysieren und Aerstehen des Korans. Das schöne aufsagen des Koran gilt als wichtig. Das Übertagen der Inhalte wird von den Gelehrten vorgenommen. 3. Sie kennen zentrale Begriffe des Islams. Islam: monotheistische Weltreligion -> arab.: Hingabe/Ergebung in den Willen Gottes Kurzvideo: https://www.youtube.com/watch?v=ESLa3YT1nps Muslime: Angehörige / Gläubige des Islams, Wichtig: Muslim Islamist Mohammed: (570 – 632 n.Chr -> in Mekka geboren) Für Muslime der Prophet, der durch den Engel Gabriel die letzte Botschaft an die Menschen von Gott (Koran) übermittelt bekam. Koran: Heilige Schrift des Islams (Göttliche Offenbarung -> höhere Stellung als die Sunna) Sunna: arab. Überlieferung, zweite Glaubensquelle neben dem Koran Luna Spirk JCI HS1 13 - Mündliche Überlieferung von Leben, Wirken und Aussprüchen des Propheten Mohammed. -> Sunna ist in meherer Hadithen gegliedert - Der Begriff wird auch (im Gegensatz zur Schia) für die Gemeinschaft der Sunniten (im Sinne der Orthodoxie, der Richtiggläubigen) verwendet. Hadith: arab. Mitteilung / Erzählung. Einzelüberlieferung von Leben, Wirken und Aussprüchen des Mohammed. Als Sammlung machen sie die Sunna aus. Teils sind sie authentisch, teils spiegeln sie die theologischen Erörterungen der drei ersten islamischen Jahrhunderte wieder. -> Sunna ist in meherer Hadithen gegliedert Scharia: Islamisches Gesetz, das nach muslimischer Auffassung die von Gott gesetzte, für die ganze Welt gültige Ordnung enthält. Die Scharia wird aus Koran und Sunna in verschiedenen Rechtsschulen entwickelt Salafismus: Salafismus ist eine radikale Strömung im Islamismus. Salafisten orientieren sich kompromisslos an der islamischen Frühzeit vor 1.400 Jahren (Altvorderen -> rechtschaffene Vorfahren). Weltliche Gesetze und die Werte der westlichen Systeme lehnen sie als unislamisch und unterlegen ab. Eine Gesellschaft mit demokratischen Werten empfinden sie als wesensfremd; sie befürworten die frühislamischen Herrschafts- und Gesellschaftsformen und erkennen keine Nationalstaaten an. Ziele: - Alle Salafisten haben ein gemeinsames Ziel: die Errichtung eines politischen Systems nach den Regeln der Scharia und mit einem Kalifen als politischem und religiösem Oberhaupt (Ideal des Gottesstaates unter der Scharia). - Die vollständige Umgestaltung von Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach dem Vorbild der sogenannten „rechtschaffenen Altvorderen“ sehen sie als „gottgewollte“ Norm. Islamisten: Islamisten wollen den Staat so formen wie zu Zeiten von Mohammed – Religion soll Staat bestimmen – dabei sind legale, als auch terroristische Mittel möglich. - Es ist eine geistige Strömung im Islam, die eine Umsetzung islamischer Prinzipien in Staat und Politik anstrebt. - Die dabei akzeptierenden Mittel reichen je nach Gruppe von legalen bis zu terroristischen Mittel (z.B. Al Kaida, IS). - Der Begriff wird oft verwechselt mit Islam, der die Religion als solches bezeichnet. Ein Islamist ist ein Muslim. Aber nur wenige Muslime sind Islamisten. Guter Kurzfilm: https://www.youtube.com/watch?v=p5KMM6hue_4 Dschihad: -> Dschihad (Jihad) meint wörtlich „Bemühung“ oder auch „Anstrengung -> Der heilige Krieg. Der Begriff ist freilich nicht vornehmlich militärisch zu verstehen, sondern vor allem als Bündel von Massnahmen der Gesellschaft zur Lösung sozialer, politischer, wirtschaftlicher oder ökologischer Probleme sowie zur Herstellung der gottgewollten Ordnung - Der „grosse Jihad“ ist friedlich. Er bezeichnet das geistig-spirituelle Bemühen des Gläubigen um das richtige religiöse und moralische Verhalten gegenüber Gott und den Mitmenschen -> Verhalten des Einzelnen - Der „kleine Jihad“ ist kriegerisch. Er beschreibt den kämpferischen Einsatz zur Verteidigung oder Ausdehnung des islamischen Herrschaftsgebiets («Gottgewollte Ordnung»). Von militanten Gruppen wird der Jihad häufig als religiöse Legitimation für Terroranschläge oder Befreiungskämpfe verwendet Richtungen des Islam: Sunniten / Schiiten / Aleviten / Ahmadiyya Luna Spirk JCI HS1 14 Im Islam gibt es neben einer Gruppe kleinerer Glaubensgemeinschaften zwei grosse Gruppierungen: die Sunniten und die Schiiten. Die Aufspaltung der Muslime in diese zwei Untergruppen geschah schon bald nach Muhammeds Tod. Die Vorgänger der Sunniten und Schiiten hatten sich über die Frage gestritten, wer Nachfolger von Muhammad werden sollte. Ein Nachfolger Muhammads wird von den Muslimen ”Kalif“ genannt. Sunniten: Die späteren Sunniten waren der Ansicht, Mohammed habe keinen Nachfolger benannt und wollten diesen wählen. Sie wählten seinen Schwiegervater, der auch einer der engsten Freunde des Propheten war: Abu Bakr sollte der nächste Kalif sein. Schiiten: Die späteren Schiiten verlangten, dass der Nachfolger von Mohammed ein verwandter von ihm werden sollte. Ihrer Ansicht nach hatte der Prophet das ebenso gesehen und seinen Vetter und Schwiegersohn Ali benannt. → In dieser ersten Auseinandersetzung gewannen die Sunniten, sie wählten Abu Bakr, Schwiegervater von Mohammed, zum ersten Kalifen. Ali wurde zwischen 656 und 661 n. Chr. zum vierten Kalifen ernannt. 4. Sie kennen die 5 Säuen des Islam Das heilige Buch des Islam, der Koran, verlangt dem gläubigen Moslem fünf Pflichten ab. Diese als „Säulen des Islam“ bezeichneten Verpflichtungen wurden und werden von allen Muslimen anerkannt. Luna Spirk JCI HS1 15 - die Glaubensbekenntnis zu Allah und Mohammed (Schahada): Die erste Pflicht des Muslim ist es, die Schahada zu sprechen. Dieses Glaubensbekenntnis lautet: „Ich bezeuge, es gibt keine Gottheit ausser Gott; ich bezeuge, Mohammed ist der Gesandte Gottes.“ - das fünfmalige tägliche Pflichtgebet (Salat): Muslime sind dazu verpflichtet, fünfmal täglich ein festgelegtes Gebet zu verrichten (Sonnenaufgang, am Mittag, am Nachmittag, am Abend und vor Einbruch der Dunkelheit) Jeden Freitag ruft der Muezzin (Gebetsrufer) dabei die Gläubigen zur gemeinsamen Andacht direkt in die Moschee. An den übrigen Tagen kann auch an anderen Orten gebetet werden, z. B. am Arbeitsplatz. Das Gesicht ist beim Beten nach Mekka gewandt, der heiligen Stadt des Islam. - die Pflicht zur Almosengabe (Zakat): Zakat ist die sogenannte Almosensteuer, die von Mohammed in Anlehnung an christliche und jüdische Sitten geschaffen wurde und die der Erhaltung der Städte, Dörfer und Gemeinden diente. Die Steuer bzw. das Almosen wird von den wohlhabenden Muslimen entrichtet, wodurch der Reichtum „gereinigt“ werden soll. - Heute dient sie neben der Unterstützung der Bedürftigen auch politischen und missionarischen Zwecksetzungen und wird auch zur Finanzierung militärischer Vorhaben verwendet. - das Fasten im Monat Ramadan (Saum): Während der Fastenzeit essen, trinken oder rauchen alle Gläubigen, d. h. alle volljährigen Frauen und Männer, einen Monat lang vom Tagesanbruch bis zum Sonnenuntergang nicht. Erst zur Nachtzeit ist es erlaubt, etwas zu sich zu nehmen. - Der Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondjahres, das 11 Tage kürzer ist als das Sonnenjahr, kann folglich im Laufe der Jahre durch alle vier Jahreszeiten wandern. - Gründe: dieser Zeitraum soll als ein Monat der inneren Einkehr und Besinnung für jeden einzelnen Muslim verstanden werden. - die Pilgerfahrt nach Mekka (Hadjdj): Einmal im Leben sollten Muslime eine Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen, wenn sie dazu körperlich und finanziell in der Lage sind. Muslime treffen sich in Mekka und umrunden gemeinsam sieben Mal die Kaaba. Es ist das wichtigste Fest im Islam. - Die Männer tragen während der Pilgerfahrt besonders einfache Kleidung, um soziale Unterschiede nicht zu zeigen. Alle sollen vor Gott gleich sein. - Den Grundstein für dieses Heiligtum «Kaaba», ist ein schwarzer Stein, hat Abraham gelegt, der Stammvater der Religionen Judentum, Christentum und Islam. ist das wichtigste Fest im Islam. 5. Die drei Elemente der Moschee kennen -> Mihrab: Gebetsnische / Minbar: Treppe / Kursi: Stuhl 6. Den islamischen Kalender und die Festtage Fastenbrechen und Opferfest mit Brauchtum und Bedeutung erklären können. Mondkalender -> ca. 354 Tage pro Jahr (nicht unseren gregorianischer Kalender) - Zwölf Mondmonate von 29 oder 30 Tagen - Beginn des Monats mit der Neumondsichel - Die Tage wandern in Zyklen von 33 Jahren durch das Sonnenjahr - 622 n.Chr. Hidschra (Flucht) nach Yathrib (Medina), Gründung des ersten islamischen Gemeinwesens -> Beginn der Zeitrechnung Luna Spirk JCI HS1 16 Ramadan: Ist kein Fest, bezeichnet einfach den 9. Monat im Islamischen Kalender Fest des Fastenbrechens: Das Fest des Fastenbrechens ist nach dem Opferfest, das zweitwichtigste Fest des Islam. Das Fest dauert drei Tage. Den ersten Tag beginnen die Muslime, indem sie in einer Moschee gemeinsam beten. Danach stehen Besuche bei Verwandten und Freunden auf dem Programm. Fröhlich feiern sie gemeinsam und geniessen dabei viel süsses Essen -> Vorallem für die Kinder ein Vergnügen. Die meisten beschenken sich auch zum Fest. Da es ein Bestandteil des islamischen Glaubens ist, den Armen etwas abzugeben, machen viele Muslime auch den Bedürftigen Geschenke. - Muslime danken mit diesem Fest Gott dafür, dass sie die Kraft und die Ausdauer gefunden haben, die religiöse Pflicht des Fastens zu erfüllen. Opferfest: Das Opferfest gilt als Höhepunkt der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka. Wird von allen Muslimen gefeiert, auch wenn sie nicht in Mekka sind. - Das Opferfest erinnert an den Propheten Abraham (Ibrahim). Er war auf Gottes Geheiss bereit, seinen erst geborenen Sohn Ismail zu opfern. Eine ähnliche Überlieferung bietet die jüdisch-christliche Tradition, nach der Abraham die Opferung seines Sohnes Isaak vorbereitete. Es wird teilweise vier Tage lang gefeiert (erster Tag am wichtigsten). Im Mittelpunkt steht dabei die Barmherzigkeit Gottes. Deshalb geht es auch um Werte wie Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Versöhnung. - Am Morgen besucht die ganze Familie die Moschee - Nach der Moschee gehen die Menschen auf den Friedhof. Der Rest des Tages ist ein grosses Familienfest. Die Häuser sind geputzt /festlich geschmückt. Die Menschen kleiden sich schön, essen und trinken. - Es ist üblich, zum Opferfest ein Tier nach festen Regeln zu schlachten und zu essen. Gläubige Muslime schächten das Tier. Dabei stirbt das Tier, weil es ausblutet (Schächten). Das Opfertier ist meist ein Schaf. Es ist Tradition, das Tier in drei Teile zu zerlegen. Einen Teil behält die Familie, zwei Teile werden verschenkt. 7. Grundlagen und unterschiede der Rechtsschulen nennen können. Die Scharia bezeichnet das islamische Recht, das nach muslimischer Auffassung die von Gott gesetzte, für die ganze Welt gültige Ordnung enthält. Die Scharia wird aus Koran und Sunna entwickelt. - Es gibt verschiedene Rechtsschulen, welche die Scharia je unterschiedlich herleiten. 4 Rechtsschulen der Sunniten: -> Hanafiten 50% (Balkan, Türkei, Syrien, Irak, Pakistan) - Urteilsbegründung: Vernunft und persönliche Meinung -> Malikiten um 20% (Ägypten, Nordafrika) - Urteilsbegründung: Gewohnheitsrecht -> Schafiiten um 30% (Somalia, Jemen, Indonesien) - Urteilsbegründung: zwischen Hanafiten und Malikiten -> Hanbaliten 5% (Wahhabiten, Salafisten; Saudi-Arabien) Luna Spirk JCI HS1 17 - Urteilsbegründung: zurück zur Zeit Mohammeds, Wahhabiten als extremste Form (im Westen auch als Salafisten bezeichnet). Die Sunna und der Koran sind bei allen sehr zentral. Bei den Hanafiten und den Malikiten kommt das persönliche Urteil der Gelehrten zum Urteil. Speziell sind die Hanbaliten interpretieren den Koran wortwörtlich (passen die Interpretationen nicht dem heutigen Zeitalter und dem Fortschritt in der Gesellschaft an) -> führt zur starken archaischen Handeln. Die Wurzeln der Rechtswissenschaft: Koran, Hadithe, Analogieschluss (meist nicht sehr vernünftig), Konsens (der Gelehrten, der Gemeinde), Gewohnheitsrecht