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Bangkok University

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Allgemeine KRANKHEITSLEHRE Maria Concetta Masi-Mörsdorf Neurologische Erkrankungen Masi-Moersdorf 2 Häufige neurologische Erkrankungen Kopfschmerzen/Migräne...

Allgemeine KRANKHEITSLEHRE Maria Concetta Masi-Mörsdorf Neurologische Erkrankungen Masi-Moersdorf 2 Häufige neurologische Erkrankungen Kopfschmerzen/Migräne Epilepsie Polyneuropathie Meningitis (Hirnhautentzündung) Demenz Alzheimer Demenz Parkinson Erkrankung Multiple Sklerose Hirntod Masi-Moersdorf 3 Kopfschmerzen Kopfschmerzen sind ein alltägliches Symptom "Kopfweh" kann als eigenständiges Krankheitsbild (primäre Kopfschmerzen) oder als Symptom im Rahmen anderer Erkrankungen oder als Nebenwirkung (sekundäre Kopfschmerzen) auftreten Gründe für Kopfschmerzen können sein: Zu wenig Schlaf Viel Nikotin oder Alkohol Flüssigkeitsmangel Lärm Schlechte Luft Hormonschwankungen bei Frauen Verspannungen im Nackenbereich Psychische Erkrankungen wie Depression und Psychose Hypertonie Usw. Masi-Moersdorf 4 Arten von Kopfschmerzen Es werden über 200 Kopfschmerzarten klassifiziert, viele davon treten eher selten auf. Am häufigsten treten Spannungs-Kopfschmerzen (z.B. durch Verspannungen im HWS-Bereich) auf. Es ist ein dumpf drückender Schmerz. Danach kommt die Migräne. Beschwerden sind meist pulsierend und pochend, begleitet von Übelkeit und Lichtempfindlichkeit. Es treten regelrechte Schmerzattacken auf. Es folgen Cluster-Kopfschmerzen, bei denen oft ein plötzlicher stechender, einseitig auftretender Schmerz hinter dem Auge auftritt. Der Sinusitis-Kopfschmerz entsteht bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen, speziell die der Stirnhöhle. Die idiopathische intrakranielle Hypertension beginnt normalerweise mit täglichen oder fast täglichen Kopfschmerzen, die beide Seiten des Kopfes betreffen. Zu Beginn können es leichte Kopfschmerzen sein, doch ihre Intensität schwankt und sie können stark werden Masi-Moersdorf https://www.praktischarzt.de/krankheiten/kopfschmerzen/ 5 Therapie von Kopfschmerzen In der Regel medikamentös mit ASS, Paracetamol, Ibuprofen oder Mischpräparate. Behandlung je nach Ursache, z.B. bei Spannungskopfschmerz werden die Verspannungen therapiert (Massage, Entspannungstechniken, Anwendung von Kälte oder Wärme, Sport usw. Bei Migräne werden außer den Kopfschmerzen noch die Begleiterscheinungen wie Übelkeit behandelt. Bei Cluster-Kopfschmerzen wird zunächst eine medikamentöse Therapie durchgeführt. Sollte diese nicht ausreichende greifen und der Kopfschmerz chronisch werden, dann kann eine funktionelle neurochirurgische Behandlung wie die okzipitale Nervenstimulation (ONS) und die Tiefe Hirnstimulation durchgeführt werden. Ohne sofortige Behandlung kann bei dem Hypertension-Kopfschmerz das Sehvermögen verloren gehen. Man gibt osmotische Diuretika wie Mannitol zur Hirndrucksenkung - häufig in Kombination mit einem Schleifendiuretikum, um einer Hypervolämie mit Hypertonus vorzubeugen. Masi-Moersdorf 6 Epilepsie Die Epilepsie ist die häufigste Erkrankung des Nervensystems. Epilepsie ist eine Erkrankung, bei der das Gehirn oder einzelne Hirnbereiche übermäßig aktiv sind und zu viele Signale abgeben. In den Hirnarealen, die für die Krampfanfälle (Konvulsionen) verantwortlich sind, ist die Funktion der zerebralen Ganglienzellen gestört, was sich in deren abnormen, synchronen Entladungen äußert. Ist dagegen ein bestimmtes Areal als Ausgangspunkt für die Konvulsion identifiziert, spricht man von einer epileptogenen Läsion. Solche Anfallsherde können entstehen durch: Missbildungen Tumore Durchblutungsstörungen Metabolische Störungen Abszesse Traumatische Narben Bei entsprechender Disposition durch äußere Reize wie Lärm, Lichteffekte, Fieber, Schlafentzug, Alkoholkonsum, Erschrecken usw. Masi-Moersdorf 7 Symptome bei Epilepsie Aus den vielen verschiedenen Epilepsieformen seien im Folgenden nur zwei typische Formen exemplarisch beschrieben: a) Absencen (Petit-mal-Epilepsie, zwischen 2. – 14. Lebensjahr) - Kurze (wenige Sekunden dauernde) Bewusstseinsstörung - Kurzzeitige Mund- und Zungenautomatismen - Allgemeine Verlangsamung b) Grand-mal-Anfall (Tonischer generalisierter Krampfanfall) -Atemstillstand -Bewusstlosigkeit -Schaum vor dem Mund -Zungenbiss -Urin- und/oder Stuhlabgang -Spontanfrakturen, insbesondere an der oberen Extremität Status epilepticus: der betroffene Patient kommt aus dem Krampfanfall nicht mehr raus, tödlicher Ausgang möglich Masi-Moersdorf 8 Therapie bei Epilepsie Ausschaltung bzw. Vermeidung äußerer Reize Medikamentöse Therapie Sedativa z.B. Diazepam, Midazolam usw. Antiepileptika  Drittel der Patienten werden nicht anfallsfrei Ernährungsumstellung „Ketondiät“ = Vermeidung jeglicher Zufuhr von Kohlenhydraten Tiefe Hirnstimulation (DBS) und Vagusnervstimulation durch implantierte Elektroden Tragbare EEG-Geräte: Dauermonitoring zur Prophylaxe von Anfällen Epilepsie-Chirurgie: kausale Therapieoption bei eindeutig lokalisierbarer epileptogener Läsion Masi-Moersdorf 9 Polyneuropathie Neuropathien sind Erkrankungen des PNS. Es umfasst alle Nerven und dazugehörigeLeitungsbahnen ausserhalb von Gehirn und Rückenmark. „Poly“ drückt aus, dass mehrere Nerven oder ganze Nervenstrukturen geschädigt sind. Reize werden bei Betroffenen nicht mehr richtig zwischen Nerven, Rückenmark und Gehirn weitergeleitet. Sie kann erblich bedingt sein oder erworben (kommt häufiger vor). Ursachen können sein: Infektion durch Viren oder Bakterien (HIV, Syphilis usw.) Entzündungsprozesse als Folge einer Autoimmunerkrankung z.B. rheumatoide Arthritis Vitaminmangel z.B. B12 Hormonelles Ungleichgewicht z.B. durch Schilddrüsenunterfunktion Tumore Bestimmte Medikamente z.B. Antibiotika Metronidazol Giftige Substanzen z.B. Schwermetall Diabetes Zu hoher Alkoholkonsum Masi-Moersdorf 10 Symptome bei Polyneuropathie Sensible Polyneuropathie Ameisenlaufen Jucken Taubheitsgefühle Kribbeln Vermindertes Temperatur- und Schmerzempfinden Motorische Polyneuropathie Muskelschwäche Muskelschmerzen Muskelzucken bis hin zum Muskelkrampf Vegetative Polyneuropathie Schwindel Durchfall Blasenschwäche Verstärktes Schwitzen https://nzbern.ch/diagnose/polyneuropathie-2/ Masi-Moersdorf 11 Therapie bei Polyneuropathie Auslöser vermeiden Begleitende Schmerztherapie Physio- und/oder Ergotherapie Elektrotherapie Wechsel- und Bewegungsbäder Tragen einer Orthese Antikonkulsiva und Antidepressiva Masi-Moersdorf 12 Meningitis Die Meningitis ist eine entzündliche Erkrankung der Hirnhäute, meistens in Folge einer bakteriellen Infektion. Aber auch andere Erreger können diese auslösen. Am häufigsten erreichen die Erreger auf hämatogenem Weg die Hirnhäute. Mögliche Erreger sind: Bakterien (Streptokokken, Meningokokken, Pneumokokken usw.) Viren (Polio, Mumps, Grippeviren usw.) Pilze (Aspergillen usw.) Protozoen (Urtierchen) und Würmer (Toxoplasmose, Trichinen, Echinokokkus usw.) Rickettsien (Q-Fieber, Fleckfieber usw.) Die Meningitis kann aber auch posttraumatisch oder postoperativ entstehen. Masi-Moersdorf 13 Symptome einer Meningitis Starke Kopfschmerzen Nackensteifigkeit Myalgien (Muskelschmerzen) Fieber Erbrechen Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma Fokale neurologische Defizite (Herdsymptomatik) Epileptische Anfälle Hirndruckzeichen https://meningitis.com.au/about-the-disease/what-are-meningitis-septicaemia/ Masi-Moersdorf 14 Therapie bei Meningitis Eine Meningitis ist eine ernsthafte Erkrankung und muss so schnell wie möglich behandelt werden. bei akuter, eitriger Meningitis: möglichst testgerechte, hochdosierte intravenöse Antibiotikagabe Medikamentöse Senkung des Hirndrucks: Kortikosteroide, Mannit bei Komplikationen (z. B. Hydrozephalus, Hirnabszess) externe Ventrikeldrainage und Hirndruckmonitoring Masi-Moersdorf 15 Demenz Oligophrenie: primäres Fehlen intellektueller Fähigkeiten Demenz: sekundärer Verlust intellektueller Fähigkeiten Am Anfang der Krankheit sind häufig Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit gestört, im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses.Die Betroffenen verlieren so mehr und mehr die während ihres Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Demenz hat vielfältige Ursachen: Arteriosklerose mit rezidivierenden Hirninfarkten Infektionen wie Creutzfeld Jakob Syndrom Schädel-Hirn-Trauma Hirntumore Stoffwechselstörungen Immunologische Störungen Chronisch exogene Intoxikation Masi-Moersdorf 16 Typische Anzeichen bei Demenz https://www.aok.de/pk/demenz/erkennen-und-behandeln/ Masi-Moersdorf 17 Wie äußert sich die Demenz noch? Vergessen kurz zurückliegender Ereignisse. Schwierigkeiten, gewohnte Tätigkeiten auszuführen. Sprachstörungen. nachlassendes Interesse an Arbeit, Hobbys und Kontakten. Schwierigkeiten, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden. Masi-Moersdorf 18 Therapie bei Demenz Eine kausale Therapie ist nicht verfügbar. Medikamentöse Therapie Sekundär-präventive Maßnahmen: -Mentales-kognitives Training -Sport- und Bewegungstherapie -Diätmaßnahmen Masi-Moersdorf 19 Alzheimer Demenz (Morbus Alzheimer) Häufigste Demenzursache (60-80 % aller Demenzfälle) Erkrankungsursache ist unbekannt. Familiäre Häufung wird beobachtet Nekrosen der Hirnzellen werden als Ursache diskutiert. Die Alzheimer-Demenz ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns, in deren Verlauf zerebrale Nervenzellen unumkehrbar zerstört werden. Die Krankheit verläuft bei jedem Menschen unterschiedlich. Masi-Moersdorf 20 Alzheimer https://www.lindau-nobel.org/de/zehn-uberraschende-fakten-zu-alzheimer/ Masi-Moersdorf 21 Symptome bei Alzheimer Verlust der zeitlichen, örtlichen, situativen auto-psychischen Orientierung Unruhe und Erregungszustände Zunehmender Gedächtnisverlust Reduktion der Merkfähigkeit Abnahme der Konzentrationsfähigkeit Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne Ausgeprägte geistige und körperliche Ermüdbarkeit Interessenlosigkeit Distanzlosigkeit Verstimmtheit Angstzustände Gesteigerte Muskeleigenreflexe Masi-Moersdorf 22 Therapie von Alzheimer Die medikamentöse Basistherapie sieht derzeit drei Arten von Wirkstoffen vor: Antidementiva, Antidepressiva und Neuroleptika. Hirnleistungsfähige Wirkstoffe wie Gingko Bewegungstherapie Gedächtnisübungen Sport Psychosoziale Aktivierung Verständnis zeigen Masi-Moersdorf 23 Verfügbare Medikamente: kein großer Durchbruch! Die heute schon verfügbaren Alzheimer-Medikamente setzen nicht bei den senilen Plaques an, auch nicht bei den Neurofibrillen, sondern bei den sogenannten cholinergen Neuronen, deren Aktivität bei Alzheimerpatienten reduziert ist. Durch solche Medikamente, die das Enzym Acetylcholinesterase hemmen, bleibt der Botenstoff Acetylcholin länger im Gehirn, was die Kommunikation zwischen Nervenzellen leicht verbessert. Einer dieser Wirkstoffe wird häufig mit einem zweiten Wirkstoff kombiniert, der eine Übererregung des Gehirns durch den Botenstoff Glutamat verhindert, eine weitere Charakteristik der Alzheimerdemenz. Masi-Moersdorf 24 Video: „Honig im Kopf“ https://www.google.com/search?client=firefox-b- d&q=honig+im+kopf+erkl%C3%A4rung+alzheimer#fpstate=ive &vld=cid:98ce7d72,vid:DV-tq4mlF8E,st:0 Masi-Moersdorf 25 Parkinson-Syndrom (Morbus Parkinson) Parkinson-Syndrom gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Es ist eine neurodegenerative Erkrankung. Die Erkrankung verläuft fortschreitend. Auftretender Symptomkomplex wird durch Dopaminmangel verursacht. Durch den Untergang von pigmenthaltigen (Melanin) Ganglienzellen im Zwischenhirn kommt es zum Ausfall der Biosynthese von Dopamin und zum Überwiegen der antagonistischen Funktion des Acetylcholins. Männer erkranken doppelt so häufig wie Frauen Masi-Moersdorf 26 Sprachstörungen Vegetative Symptome: Speichelfluss + Schwitzattacken Symptome bei Psychische Symptome: Verlangsamung, Demenz, Stimmungslabilität Kleine gekraxelte Schrift Parkinson Reduzierte Mimik (Gesicht wirkt wie Maske) Missempfindungen oder Schmerzen im Nacken, Rücken und Gliedmaßen (Tremor) https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/neurologische-erkrankungen/parkinson-krankheit-symptome-ursachen-therapie-733737.htm l Masi-Moersdorf 27 Therapie bei Parkinson Krankheit ist nicht heilbar, aber behandelbar Substitutionstherapie mit Dopamin, bzw. Medikamente, die vorhandenes Dopamin verstärken Tiefe Hirnstimulation („Hirnschrittmacher“) Bewegungstherapie Logopädie Psychotherapeutische Betreuung Masi-Moersdorf 28 Multiple Sklerose (MS) Die Multiple Sklerose ist die häufigste Autoimmunerkrankung des ZNS und zugleich der wichtigste Exponent aus der Gruppe der chronisch entzündlichen Erkrankungen des ZNS. Die MS ist die häufigste neurologische Erkrankung der weißen Rasse und zugleich die häufigste neurologische Erkrankung des jungen Erwachsenenalters (2. – 4 Lebensjahrzehnt). Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Es kommt zu einer herdförmigen Destruktion der Markscheiden (ohne Zerstörung der Axone (Demyelinisierung, Entmarkung). Krankheit verläuft schubweise und ist progredient. Masi-Moersdorf 29 MS https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/multiple-sklerose/ Masi-Moersdorf 30 Symptome bei MS Gangunsicherheit Schwindel Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen Blasen- und/oder Mastdarmstörungen mit plötzlichem Harndrang Inkontinenz Stuhlverstopfung Sehstörungen, Doppelbilder Kribbeln, Taubheitsgefühl bis hin zu Lähmungen Masi-Moersdorf 31 Therapie bei MS Krankheit ist nicht heilbar, man kann sie am Fortschreiten hindern. Es ist keine kausale Therapie verfügbar. Medikamentöse Therapie mit Spasmolytika, Kortikosteroide, Immunsuppresiva, Immuntherapie Plasmapherese (Elimination von Autoantikörpern) Fettarme Diät Physiotherapie Psychologische Betreuung Masi-Moersdorf 32 Hirntod  Ausfall der gesamten Hirnfunktionen, wobei es sich um einen endgültig und nicht behebbaren Ausfall des Großhirn, des Kleinhirns und des Hirnstammes handelt. https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/medizin/organspende/was-ist-der-hirntod-1125650 Masi-Moersdorf 33 EEG Patient mit erhaltener Hirnfunktion Hirntoder Patient Masi-Moersdorf 34 Feststellung bei Hirntod Bewusstlosigkeit (Koma) Ausfall der Hirnstammreflexe Atemstillstand Hirntoddiagnostik läuft nach strengem Protokoll ab Masi-Moersdorf 35 Abläufe bei Organspende https://www.hkk.de/leistungen-und-services/medizinische-beratung/organspende/ablauf-einer-organspende Masi-Moersdorf 36 Hirntod https://www.klinikum-saarbruecken.de/ueber-uns/aktuelles/presse-und-news/pressemitteilung/steigende-bereitschaft-zur-organspende-auf-dem-winterberg-22-organe-helfen-21-schwerkranken Masi-Moersdorf 37 Organspendeausweis https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Organspende-Fragen-und-Antworten-im-FAQ,organtransplantation108.html Masi-Moersdorf 38

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