Summary

This article describes the experiences of a person working at a Christmas market in Germany. It details the challenges and rewards of this job, including long hours, limited breaks, and interactions with customers.

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STRAPAZEN AUF DEM WEIHNACHTSMARKT Jedes Jahr locken ab Ende November Deutschlands Weihnachtsmärkte. Die Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt ist jedoch nicht einfach. Bereits zum dritten Mal hat Susanna einen Job auf dem Weihnachtsmarkt angenommen. Dieses Jahr verkauft sie Handpuppen in einer deutschen G...

STRAPAZEN AUF DEM WEIHNACHTSMARKT Jedes Jahr locken ab Ende November Deutschlands Weihnachtsmärkte. Die Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt ist jedoch nicht einfach. Bereits zum dritten Mal hat Susanna einen Job auf dem Weihnachtsmarkt angenommen. Dieses Jahr verkauft sie Handpuppen in einer deutschen Großstadt. Morgens beginnt der Tag für sie um sechs Uhr.,,Ich muss so früh aufstehen, da ich keinen Führerschein habe und immer erst mit dem Zug zum Weihnachtsmarkt fahre. Leider fahren die Züge nur unregelmäßig, ich muss um halb acht los, damit ich eine Stunde später am Ziel bin.\" Um zehn Uhr beginnt der Weihnachtsmarkt. ,,Von da an muss ich 200 Prozent geben - immer aufmerksam und vor allem natürlich immer bestens gelaunt sein.\" Susanna führt den Stand allein, hat somit weder Mittagspause noch freie Tage. Um auf die Toilette zu gehen, muss sie einen Nachbarn bitten, auf ihren Stand aufzupassen. Rund 30 Tage lang muss Susanna zu Hochleistungen fähig sein. „Es sieht sehr einfach aus, als müsste man nichts tun, aber ein Job auf dem Weihnachtsmarkt ist sehr hart! Man darf sich keinen schlechten Tag erlauben und hat während der Arbeit kaum noch Privatsphäre.\" Möchte ein Kunde, der vielleicht etwas kaufen will, etwas wissen, so ist es selbstverständlich, auch das Essen stehen zu lassen. „Der Kunde ist König!\" Besuch von Freunden bekommt sie nur selten, denn sie muss sich auf ihre Arbeit konzentrieren, um möglichst viel Gewinn zu machen. Schlimm ist es, wenn Menschen sich nur unterhalten möchten und an einen Kauf gar nicht denken: „Die Menschen sind teilweise sehr unfreundlich, wollen oft nur sicher sein, dass sich ihre Kinder unterhalten können, damit sie selbst in Ruhe Glühwein trinken können.\" Sehr oft kommen Jugendliche vorbei, die die Puppen,,wohl mit Spielzeug verwechseln\", regt sich Susanna auf. „Aber man kann sich seine Kundschaft eben nicht aussuchen und muss immer höflich bleiben.\" Susanna erhält eine bestimmte Summe als Gehalt, welches umgerechnet nicht einmal fünf Euro pro Stunde bedeutet. Zusätzlich erhält sie eine Beteiligung - auch hier nur einen geringen Anteil des Gewinnes. „Zwar ist es ein harter Monat, aber dafür hat man am Ende auch relativ viel Geld verdient.\" Unangenehm sind vor allem die winterlichen Temperaturen, im schlimmsten Fall regnet oder schneit es in die Hütte. Bei solchem Wetter bleibt ein großer Teil der Kundschaft zu Hause. Zwar gibt es in jeder Hütte einen Gasofen, aber Susanna würde dann am liebsten schließen und gehen. Sie versucht dann durch einen warmen Tee wieder gute Laune zu bekommen. Abends um 21 Uhr darf Susanna mit Hilfe ihres Nachbarn den Stand schließen. Sie kommt jeden Abend kurz vor elf zu Hause an, aber sie ist meist zu müde, um noch etwas zu essen und geht schnell ins Bett, da der Wecker bereits sechs Stunden später klingelt. Susanna hat keinen Traumjob und dennoch hält sie Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt für sehr schön,,,allein schon wegen der strahlenden Kinderaugen.\"

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