miniKIM Studie 2023 PDF
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Summary
This document is a research study on the media usage of children aged 2-5 in Germany in 2023. The study investigates various aspects of children's media interactions. It looks at the media devices available in households and how children use different media platforms, including television, books, and mobile phones. The study also analyzes the perspectives of parents and educators regarding their children's media usage.
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miniKIM Studie 2023 miniKIM-Studie 2023 Kleinkinder und Medien Basisuntersuchung zum Medienumgang 2- bis 5-Jähriger in Deutschland „25 Jahre Medienforschung für die Praxis“ 01. Seite 02...
miniKIM Studie 2023 miniKIM-Studie 2023 Kleinkinder und Medien Basisuntersuchung zum Medienumgang 2- bis 5-Jähriger in Deutschland „25 Jahre Medienforschung für die Praxis“ 01. Seite 02 Einführung und Methode 02. Seite 04 Themeninteressen 03. Seite 05 Medienausstattung und Medienbesitz 04. Seite 10 Freizeitaktivitäten und Medienbeschäftigung 05. Seite 20 Medienbindung 06. Seite 23 Fernsehen, Netflix, YouTube & Co. 07. Seite 31 Bücher und Hörspiele 08. Seite 34 Handy- und Smartphonenutzung 09. Seite 37 Digitale Spiele 10. Seite 39 Computer-, Laptop- und Tabletnutzung 11. Seite 43 „Kinder und Medien“ in Kindergarten und Krippe 12. Seite 45 Mediennutzung der Haupterzieher*innen 13. Seite 50 Zusammenfassung 14. Seite 53 English Summary 1. Einführung und Methode Bereits kleine Kinder bewegen sich in einer zunehmend digitalisierten Welt. Medien sind sowohl in den Familien auch als im öffentlichen Leben stets gegenwärtig. So erleben Kinder schon von Anfang an mediale Reize sowie den Medienumgang ihrer Eltern. Täglich begegnen ihnen Medien: Das Smartphone oder der Laptop der Eltern, die Toniebox des Geschwister- kindes oder das eigene Bilderbuch. Mit fortlaufendem Alter nutzen sie ein immer umfangreicheres Medienensemble selbst, zu dem sie auch einen immer besseren Zugang haben. Um eine altersgerechte und sinnvolle Begleitung der Kleinkinder in unsere Medienwelt zu gewährleisten, bedarf es Wissen über den Medienalltag der Kinder und zur Mediensituation in den Familien. Um dieses Hintergrundwissen für die Jüngsten zu liefern, hat der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) 2012 mit der „miniKIM“ die Befragung der Haupterzieher*innen von Zwei- bis Fünfjährigen hinzugenommen und so die Studienreihe KIM (Kindheit, Internet, Medien), die seit 1999 regelmäßig das Medienverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen untersucht, um die Kindergartenkinder erweitert. Die miniKIM-Studie wird herausgegeben vom Medienpädago- gischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), der gemeinsam von den Landesmedienanstalten in Baden-Württemberg – der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) – und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz sowie vom Südwestrundfunk (SWR) getragen wird. Themen der miniKIM-Studie sind Basisdaten zur Haushaltsausstattung und zum Medienbesitz der Kindergartenkinder sowie die wichtigsten Eckdaten zum Umgang mit Fernsehen, Büchern, Handy, Computer, Internet und digitalen Spielen. Weitere Aspekte sind der Medienumgang der Haupterzieher*innen sowie die Rolle von Medien im Kindergarten. Die Daten wurden über die Befragung der Haupterzieher*innen erhoben, dies sind in der Mehrzahl die Mütter. Daher spiegeln die Ergebnisse die Mediennutzung der Kinder aus der Perspektive der Eltern wider. Eine quantitative Befragung bei Kindern zwischen zwei und fünf Jahren ist aus methodischen Gründen auch aufgrund der nicht ausreichend ausgeprägten Auskunftsfähigkeit problematisch. Die lang- jährigen Erfahrungen aus den Ergebnissen der KIM-Studie, bei der sowohl Kinder als auch Haupterzieher*innen befragt werden, zeigen, dass die Eltern die Mediennutzung der Kinder in diesem Alter noch sehr gut einschätzen können. 2 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Für die miniKIM 2023 wurden Die miniKIM-Studie wurde zuletzt im Jahr 2020 durchgeführt. insgesamt 600 Haupterziehende Für die miniKIM-Studie 2023 wurden im Zeitraum vom 11. bis 25. Sep- von Kindern im Alter zwischen tember 2023 insgesamt 600 Haupterzieher*innen von Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren befragt. Feldarbeit und Datenprüfung zwei und fünf Jahren befragt lagen bei der mindline media GmbH, Berlin. Die Informationen wurden in Form eines Online-Interviews anhand eines strukturierten Fragebogens erhoben.1 Die Untersuchung ist repräsentativ für deutschsprechende haupterziehende Eltern von Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren in Online-Haushalten in Deutschland. Aufgrund eines Methodenwechsels2 sind die Ergebnisse der Studien von 2020 und 2023 nur bedingt mit den Vorstudien von 2012 und 2014 vergleichbar. Auch die Zusammensetzung der Stichprobe hat sich geändert: waren 2012 und 2014 nur je 13 Prozent der Teilnehmer*innen Männer, sind es 2020 sowie 2023 rund ein Viertel der Befragten. Der Anteil der Befragten mit Migrationshintergrund 3 beträgt 17 Prozent, sieben Prozent haben keine deutsche Staatsangehörigkeit. Sofern nicht anders gekennzeichnet, beziehen sich die hier dargestellten Ergebnisse auf die Erhebungen des Jahres 2023. Soziodemografie Haupterziehende Soziodemografie Kinder Alter Geschlecht Alter Geschlecht 22 51 29 40 Jahre & älter 77 23 49 51 35 bis 39 Jahre 4–5 Jahre 49 49 bis 34 Jahre 2–3 Jahre Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Erhebungsmethode Zielgruppe Stichprobe & Fragebogen Deutschsprachige haupter- Online-Interviews anhand ziehende Eltern von Kindern Fallzahl: n=600 Eltern eines strukturierten Frage- im Alter von 2 bis 5 Jahren in (Haupterziehende) bogens Privathaushalten mit Inter- LOI: 26 Minuten netanschluss in Deutschland Auswahlverfahren Feldzeit Gewichtung repräsentative: Random-Quota- Redressement-Gewichtung mit Auswahl nach Geschlecht x Alter, 11. bis 25. September 2023 den Merkmalen Geschlecht, Alter, Geschlecht x Alter x Bundesland Bundesland und BIK Ortsgrößen- und Gemeindetyp BIK Ortsgrößen- klassen zum Ausgleich leichter klassen x Bundesland Abweichungen von den Quoten- Bildung der Haupterziehenden vorgaben 1 Generell haben Online-Teilnehmende eine höhere Affinität zu digitalen Medien und sind i.d.R. höher gebildet. 2 2012 und 2014 erfolgte die Erhebung per Selbstausfüllerfragebogen (paper & pencil). 3 Selbst eingewandert oder die Eltern sind nach 1950 eingewandert. 3 2. Themeninteressen Thema „Umgang von Kindern Im Rahmen der miniKIM-Studie werden zunächst die Themeninteressen mit Medien“ für die Haupter- der Haupterzieher*innen anhand von zehn vorgegeben Themen aus ziehenden am drittwichtigsten verschiedenen Lebensbereichen abgefragt. Die Rangordnung der Themen- interessen ist dabei im Vergleich zu 2020 gleichgeblieben. Am meisten interessieren sich die Eltern für das Thema „Erziehung, Erziehungsfragen“, hier haben 92 Prozent der Befragten das Thema als interessant eingestuft („finde ich sehr interessant/interessant“). Knapp dahinter folgen die Themengebiete „Gesundheit und Ernährung“ (91 %) und „Umgang von Kindern mit Medien“ (89 %). Das Thema „Bildung und Ausbildung“ erach- ten 85 Prozent der Haupterzieher*innen als interessant, acht von zehn das Thema „Musik“. Auf dem sechsten Platz landet „Umwelt bzw. Umwelt- schutz“, das wie „Kino“ für etwa zwei Drittel der Befragten attraktiv ist. 58 Prozent finden das Thema „Sport“ attraktiv, etwa die Hälfte der Befrag- ten interessiert sich für das Themengebiet „Politik“ und 43 Prozent für „Kunst und Kultur“. Themeninteressen Haupterzieher*innen 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 4 3. Medienausstattung und Medienbesitz Zwei- bis Fünfjährige wachsen in Deutschland mit einem breiten Medien- repertoire auf. In nahezu allen Familien gibt es Zugang zum Internet sowie (mindestens) ein Handy/Smartphone. Fast alle Haushalte (98 %) verfügen zudem über WLAN. Acht von zehn Haushalten verfügen über ein Smart TV, also ein internetfähiges Fernsehgerät, über einen Laptop/PC sowie über ein Streaming-Abonnement. In drei von vier Haushalten befindet sich ein Ausstattung mit Sprachassisten- Tablet. 65 Prozent besitzen derzeit ein Fernsehgerät, 58 Prozent eine feste ten, Streaming-Abonnements und oder tragbare Spielkonsole und 52 Prozent ein Radio. Zwei von fünf Kindercomputern gestiegen Haushalten haben inzwischen einen Sprachassistenten sowie Internet- Radio/digitales Radio/DAB. Je 33 Prozent verfügen über einen Kinder- computer/Laptop für Kinder sowie einen DVD-Player. CD-/MP3-/Kassetten- Player oder iPod besitzen 29 Prozent der Haushalte. Ein Pay-TV-Abonne- ment findet sich in 22 Prozent der Familien. 21 Prozent der Befragten haben in ihrem Haushalt eine Tageszeitung (gedruckt oder digital) abonniert. 5 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Geräteausstattung im Haushalt 2023 – Auswahl, Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Im Vergleich zur Erhebung 2020 wird bei der Ausstattung der Haushalte bei Sprachassistent (+12 Prozentpunkte (PP)), Streaming-Abonnement (+8 PP) und Kindercomputer (+4 PP) die größte Dynamik deutlich. Rückläufig ist dagegen die Ausstattung mit CD-/MP3-/Kassetten-Player oder iPod (-15 PP), Radio (-14 PP) sowie DVD-Player (-13 PP). 6 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Geräteausstattung im Haushalt 2023 – Vergleich 2020 – Auswahl, Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, miniKIM 2020, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Kindern stehen vermehrt smarte Nach Angaben der Eltern steht, trotz der hohen Haushaltsausstattung, Geräte zur Verfügung 42 Prozent der Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren keines der ab- gefragten Geräte selbst zur Verfügung 4. Am häufigsten ist ein Kinder- computer/Laptop (22 %) in den Kinderzimmern zu finden. Ein Fünftel der Kinder besitzt bereits ein „normales“ Tablet. Über ein eigenes Fernseh- gerät, ein Smart TV sowie ein Streaming-Abonnement verfügen je 13 Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen. Zwölf Prozent haben Zugang zu einem CD-/MP3-/Kassetten-Player oder iPod. Jedes zehnte Kleinkind 4 Die Frage lautete: „Und welche dieser Dinge besitzt Ihr(e) Sohn/ Tochter im Alter von... Jahren bzw. welche dieser Dinge hat er/sie zur eigenen Verfügung?“. 7 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 kann ein Handy/Smartphone sein Eigen nennen. Nach Angaben der Haupterziehenden haben acht Prozent Zugang zu einem Sprachassisten- ten, zu einer festen oder tragbaren Spielkonsole sieben Prozent der Kinder. Je sechs Prozent der Mädchen und Jungen haben Zugang zu einem Radio/ Radio in einer Stereoanlage sowie zum Internet. Vier Prozent steht ein DVD-Player, je drei Prozent ein Internet-Radio/digitales Radio/DAB, Laptop/ PC oder ein Pay-TV-Abonnement zur Verfügung. Persönliche Verfügbarkeit der Kinder an Geräten 2023 – Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Die Vier- bis Fünfjährigen haben schon deutlich mehr selbstbestimmten Zugang zu Mediengeräten als die Zwei- bis Dreijährigen. Besonders dynamisch zeigt sich der Anstieg beim Zugang zu einem Tablet (2-3 Jahre: 13 %, 4-5 Jahre: 28 %) sowie zu einem Sprachassistenten (2-3 Jahre: 3 %, 4-5 Jahre: 12 %). Auch bei Spielkonsolen (2-3 Jahre: 2 %, 4-5 Jahre: 10 %), Fernseher (2-3 Jahre: 10 %, 4-5 Jahre: 16 %), Smart TV (2-3 Jahre: 9 %, 4-5 Jahre: 16 %), Streaming-Abonnements (2-3 Jahre: 10 %, 4-5 Jahre: 15 %) sowie Handy/Smartphone (2-3 Jahre: 8 %, 4-5 Jahre: 12 %) und Internet- Radio/digitales Radio/DAB (2-3 Jahre: 1 %, 4-5 Jahre: 5 %) steigt die Besitz- rate mit dem Alter der Kinder. Auch zwischen Mädchen und Jungen gibt es bei der Medienverfügbarkeit Unterschiede. So haben Jungen eher einen 8 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Zugang zu Streaming-Diensten (Jungen: 15 %, Mädchen: 10 %) und besit- zen eher eine feste oder tragbare Spielkonsole (Jungen: 9 %, Mädchen: 4 %), Mädchen verfügen dagegen häufiger über ein Tablet (Jungen: 18 %, Mäd- chen: 24 %), ein Fernsehgerät (Jungen: 12 %, Mädchen: 15 %) sowie über einen CD-, Kassetten-, MP3-Player oder iPod (Jungen: 10 %, Mädchen: 13 %). Im Vergleich zur Erhebung von 2020 zeigt sich ein Anstieg beim Eigenbesitz der Kinder. Vor allem Tablets (2020: 14 %, 2023: 21 %), Handys/Smartphones (2020: 4 %, 2023: 10 %) und Sprachassistenten (2020: 3 %, 2023: 8 %) haben die Zwei- bis Fünfjährigen vermehrt zur Verfügung. Somit stehen Kinder mehr smarte Geräte zur Verfügung, die bspw. durch Sprachsteuerung einen Zugang zum Internet auch ohne Lese- und Schreibkompetenz ermöglichen. Des Weiteren finden sich auch Streaming-Abonnements (2020: 8 %, 2023: 13 %) und Spielkonsolen (2020: 4 %, 2023: 7 %) nun häufiger in den Kinderzimmern. Persönliche Verfügbarkeit der Kinder an Geräten 2023 – Vergleich 2020 – Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, miniKIM 2020, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 9 4. Freizeitaktivitäten und Medienbeschäftigung Spielen, Beschäftigung mit Büchern Bei der Betrachtung der täglichen Freizeitaktivitäten (jeden/fast jeden Tag) und Malen/Zeichnen/Basteln häu- ist der Alltag von Kleinkindern nach wie vor vom Spielen geprägt (draußen figste Aktivitäten der Kinder 72 %, drinnen 71 %), die Beschäftigung mit Büchern (62 %) folgt auf dem dritten Platz. Weitere beliebte Medientätigkeiten bei der täglichen Nutzung sind das Anhören von Hörspielen/Hörbüchern/Podcasts (37 %) und von Musik (31 %), die Nutzung kostenpflichtiger Streamingdienste (21 %) sowie kostenfreier Videoportale (19 %). Radio hören 19 Prozent der Kinder täglich, Mediatheken und Apps der Fernsehsender werden von 15 Prozent täglich genutzt. Es folgen das klassische, lineare Fernsehen (14 %), die Nutzung eines Tablets (11 %), Apps und Internet (9 %), Sprachassistent (9 %), Handy/ Smartphone (8 %), digitales Spielen (4 %), DVDs sehen (3 %) und die PC/ Laptop-Nutzung (2 %). Bei der erweiterten Betrachtung der Tätigkeiten, die mindestens einmal pro Woche ausgeübt werden, bleibt das Spielen (draußen 96 %, drinnen 95 %) auf den ersten beiden Plätzen. An dritter Stelle steht auch bei dieser Frequenz die Beschäftigung mit Büchern (Bücher anschauen oder vorgelesen bekommen) mit 92 Prozent, gefolgt von Malen/Zeichnen/Basteln (90 %), Hörspiele/Hörbücher/Podcasts hören (69 %), Musik hören (65 %), Freunde treffen (63 %), Sport treiben (61 %) und der Nutzung kostenpflichtiger Streamingdienste (59 %). Fasst man alle Bewegtbildoptionen von Streamingplattformen über Mediatheken bis zum klassischen Fernsehen zusammen, nutzen 84 Prozent der Jungen und Mädchen wöchentlich zumindest eines dieser Angebote. 10 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Aktivitäten im Alltag 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Verglichen mit der Erhebung von vor drei Jahren sind die ersten Plätze stabil: das Spielen (drinnen: -2 PP) und die Beschäftigung mit Büchern sind auf den ersten Plätzen geblieben. Aufgeholt haben im Jahr 2023 vor allem Medientätigkeiten. So nutzen Zwei- bis Fünfjährige vermehrt kostenpflich- tige Streamingdienste (+13 PP), einen Sprachassistenten (+13 PP) sowie kostenfreie Videoportale (+12 PP) und hören auch vermehrt regelmäßig (mindestens einmal pro Woche) Hörspiele/Hörbücher/Podcasts (+8 PP). Ebenso hat die Nutzung eines Tablets zugenommen (+7 PP). Das klassische, lineare Fernsehen hat in der Nutzungshäufigkeit allerdings wieder etwas abgenommen (-5 PP). Geschlechtsbezogene Präferenzen in Bezug auf die Freizeitaktivi- täten zeigen sich vor allem beim Fernsehen (Mädchen: 46 %, Jungen: 33 %) und bei der Nutzung von Mediatheken und Apps von Fernsehsendern (Mädchen: 50 %, Jungen: 41 %), beim Ansehen von Sendungen oder Videos auf kostenfreien Videoportalen (Mädchen: 45 %, Jungen: 55 %), beim Anhören von Musik (Mädchen: 69 %, Jungen: 60 %) sowie von Hörspielen/ Hörbüchern/Podcasts (Mädchen: 74 %, Jungen: 66 %). 11 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Einige Medienaktivitäten werden von der Mehrheit der Zwei- bis Fünfjährigen nie genutzt: 72 Prozent der Kinder bedienen nie einen Computer oder Laptop, je drei Fünftel benutzen nach Angaben der Haupt- erziehenden weder einen Sprachassistenten (59 %) noch digitale Spiele (58 %), die Hälfte schaut nie DVDs (53 %) und nutzt kein Handy oder Smartphone (47 %). Die differenzierte Betrachtung nach Altersgruppen zeigt, dass Aktiv genutztes Medienrepertoire sich das aktiv genutzte Medienrepertoire der Kinder zwischen zwei und steigert sich mit dem Alter der fünf Jahren zum Teil deutlich steigert. Dies bezieht sich vor allem auf die Kinder Nutzung von Tablets, digitalen Spielen, Sprachassistenten, Apps und des Internets sowie das Hören von Musik und Radio. 12 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Aktivitäten im Alltag 2023 – mind. einmal pro Woche – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 13 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Neben der Nutzungshäufigkeit werden zusätzlich auch die beliebtesten Tätigkeiten der Kinder abgefragt. Hier konnten die Befragten drei der benannten Freizeitaktivitäten auswählen, die ihr Kind am liebsten ausübt. Hinsichtlich der liebsten Aktivitäten wird nach wie vor die hohe Bedeu- tung des Spielens, vor allem draußen, sichtbar (draußen: 76 %, drinnen: 35 %). Auch das Malen/Zeichnen/Basteln (40 %), das Treffen mit Freunden (32 %) sowie die Beschäftigung mit Büchern (19 %) bleiben beliebt. Die Nutzung von Bewegtbildangeboten (alle Optionen zusammengenommen) reiht sich nun allerdings vor der Nutzung von Büchern ein und wird von 27 Prozent am liebsten genutzt. Bei den Zwei- bis Dreijährigen werden das Spielen (draußen und drinnen) und die Beschäftigung mit Büchern häufiger genannt, während bei den Vier- bis Fünfjährigen Treffen mit Freunden, digitale Spiele sowie Musik hören beliebter sind als bei den Jüngeren.5 5 Ein Vergleich zur Studie von 2020 ist aufgrund einer Änderung des Fragebogens von 2023 nicht möglich. 14 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Liebste Aktivitäten 2023 – Auswahl, bis zu drei Nennungen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: Haupterziehende; wenn Tätigkeit zumindest gelegentlich ausgeübt wird 15 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Jenseits der Häufigkeit, mit der Medienangebote von den Zwei- bis Fünfjährigen genutzt werden, wurden die Haupterzieher*innen auch um eine zeitliche Schätzung der durchschnittlichen täglichen Nutzungsdauer gebeten. Aus diesen Angaben lässt sich der Stellenwert verschiedener Medien im Alltag der Kinder noch einmal gesondert darstellen. Nach Schätzung der Haupterziehenden, die Angaben über die Nutzungszeit Musikboxen bei der Medien- ihres Kindes machen können, nutzen Zwei- bis Fünfjährige durchschnitt- nutzungsdauer der Kinder auf lich 38 Minuten am Tag eine Musikbox, also ein speziell für Kinder gedach- Platz eins tes Abspielgerät für Hörspiele, Musik und Geschichten wie bspw. eine Toniebox, ein Hörbert oder eine Tigerbox. Diese 2023 neu in die Abfrage aufgenommene Tätigkeit hat die Beschäftigung mit Büchern (37 Minuten) vom ersten Platz verdrängt. An dritter Stelle folgt inzwischen die Nutzung von kostenpflichtigen Streamingdiensten mit 23 Minuten. 20 Minuten verbringen die Kinder mit Radiohören. 18 Minuten am Tag schauen die Mädchen und Jungen kostenfreie Videoportale an, 15 Minuten sehen sie klassisches, lineares Fernsehen, 13 Minuten pro Tag beschäftigen sie sich mit dem Internet 6. 12 Minuten verbringen die Zwei- bis Fünfjährigen mit den Online-Angeboten der Fernsehsender, mit digitalen Spielen beschäfti- gen sie sich im Schnitt sechs Minuten pro Tag. Betrachtet man den Gesamtwert aller vier Bewegtbildangebote 7, zeigt sich, dass die Mädchen und Jungen insgesamt 67 Minuten am Tag Bewegtbildmöglichkeiten nutzen, die Älteren dabei länger als die Jüngeren (2-3 Jahre: 62 Minuten, 4-5 Jahre: 72 Minuten). Mit Ausnahme des Buches fällt bei den älteren Kindern die Nutzungszeit bei fast allen Medien höher aus. Vor allem kostenpflichtige Streamingdienste (2-3 Jahre: 19 Min., 4-5 Jahre: 26 Min.) und die Nutzung von sonstigen Internetangeboten (2-3 Jahre: 9 Min., 4-5 Jahre: 16 Min.) erhalten höhere Zuwendungswerte der Vier- bis Fünfjährigen. Das Buch wird von den Zwei- bis Dreijährigen am meisten genutzt (38 Minuten). 6 Die „Sonstige Internetnutzung“ bezieht sich auf die Nutzungszeit ohne Streaming, Online-Videos, Mediatheken und digitale Spiele. 7 N=537. Jede/r Befragte geht ein mit der Summe der einzelnen vier Bewegtbild-Medien. Wenn bei zumindest einem Bewegtbild-Angebot „weiß nicht“ vergeben wurde, wurde die Person mit keinem der Werte berücksichtigt und nicht in den Gesamtwert einbezogen. 8 Ein Vergleich zur Studie von 2020 ist aufgrund einer Änderung des Fragebogens von 2023 nicht möglich. 16 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Geschätzte tägliche Nutzungsdauer verschiedener Medien durch Kinder 2023 – Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Minuten, Basis: Haupterzieher*innen die jeweils Angaben über die Nutzungszeit machen können Im Rahmen der miniKIM wurde außerdem untersucht, inwiefern die Mediennutzung der Zwei- bis Fünfjährigen eher allein, gemeinsam mit den Eltern oder zu gleichen Teilen allein und gemeinsam stattfindet. Gerade bei der frühkindlichen Mediennutzung wird von Pädagog*innen und Expert*innen eine gemeinsame Nutzung zusammen mit den Eltern oder anderen Erwachsenen empfohlen, um das Erlebte gemeinsam zu verarbeiten und ggf. eine Konfrontation mit ängstigenden oder sonst ungeeigneten Inhalten zu vermeiden. Fast alle zumindest gelegentlich Medien werden hauptsächlich genutzten Medien werden in dieser Altersklasse überwiegend gemeinsam gemeinsam mit den Eltern genutzt mit den Eltern genutzt. Hörspiele, Hörbücher und Podcasts hört die Mehrheit der Kinder allerdings eher alleine (41 %). Was die alleinige Nutzung betrifft folgen mit Abstand das Hören von Musik (22 %), die Tabletnutzung (22 %), das Spielen digitaler Spiele (21 %) und die Nutzung von Pay-Streamingdiensten (20 %). Bei der Beschäftigung mit Büchern ist die alleinige Nutzung die Ausnahme (8 %), ein Drittel gibt an, dass dies zu gleichen Teilen allein und gemeinsam mit den Eltern stattfindet (31 %). Drei Fünftel nutzen Bücher eher gemeinsam mit den Eltern oder einem Elternteil. Die Nutzung von Smartphones und Bücher sind somit die häufigsten, gemeinsamen Aktivitäten. 17 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Mediennutzung 2023: Macht das Kind … Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: Haupterziehende; wenn Tätigkeit zumindest gelegentlich ausgeübt wird Erstmalig abgefragt wurde 2023 die Rolle verschiedener Kriterien bei der Auswahl von Medieninhalten für das Kind. Ein Großteil der Befragten begründet die Auswahl durch bekannte und für gut befundene Inhalte (83 %). Bei 71 Prozent der Haupterziehenden wird etwas ausgewählt, weil das Kind danach fragt oder sich einen speziellen Inhalt wünscht. 69 Pro- zent richten sich nach der angegebenen Altersempfehlung von Inhalten und drei Fünftel wählen Medieninhalte, wenn sie als kindgerecht bewor- ben wurden (62 %). Wenn das Kind den Inhalt schon einmal gesehen hat, greifen 57 Prozent wieder darauf zurück. Nach der Empfehlung von anderen richtet sich etwa die Hälfte der Befragten (52 %). Je ein Drittel greift auf den Medieninhalt zurück, wenn auch andere gleichaltrige Kinder diesen nutzen (31 %), wenn er von einer bestimmten Marke oder einem bestimmten Sender kommt (28 %) oder wenn Werbung dazu gesehen oder gehört wurde (28 %). Ein Fünftel vertraut bei der Auswahl von Medien- inhalten auf Empfehlungen bei Social Media (20 %). 18 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Kriterien bei der Auswahl von Medieninhalten 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 19 5. Medienbindung Mit der Frage, auf welches Medium ihr Kind am wenigsten verzichten könnte, sammelt die miniKIM Daten über die Medienbindung der Kinder in der frühen Kindheit. Dabei sollten die Eltern die Wichtigkeit der Medien Fernseher, Radio, Spielkonsole, (Bilder-)Bücher, CD/MP3-Player, Smart- phone/Handy, PC/Laptop, Tablet und portable Musikbox (z. B. Toniebox, Kinder können am wenigsten Hörbert, Tigerbox) für ihr Kind beurteilen. Insgesamt befinden sich (Bilder-) Bücher (wiederholt) auf dem ersten Platz, 27 Prozent der Kinder möchten auf Bücher verzichten nicht auf dieses Medium verzichten. Ein Fünftel der Kinder würden den Fernseher am meisten vermissen, 15 Prozent die portable Musikbox. Mit etwas Abstand wird das Tablet mit acht Prozent benannt, darauf folgen das Smartphone/Handy (5 %), die Spielkonsole (3 %) sowie CDs/MP3-Player und PC/Laptop (jeweils 2 %). Den Abschluss bildet das Radio, auf das nur ein Prozent der Kinder am wenigsten verzichten kann. Bei den verschiedenen Altersgruppen sind die jüngeren Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren am stärksten an (Bilder-)Bücher gebunden (36 %), gefolgt von Fernsehen (16 %) und Musikbox (11 %). Bei den Vier- bis Fünfjährigen besteht die größte Bindung an den Fernseher (22 %), es folgen die portable Musikbox (19 %) und Bücher (18 %). Musikboxen sind für Mädchen (18 %) dabei wichtiger als für Jungen (12 %). Die Jungen zeigen eine höhere Bindung an den Fernseher (21 %, Mädchen: 17 %). An (Bilder-)Bücher sind Jungen und Mädchen mit jeweils 27 Prozent gleich stark gebunden. (Auch) durch die Neuabfrage der Musikboxen erfahren (Bilder-)Bücher im Vergleich zu 2023 einen deutlichen Bedeutungsverlust. Zwar dominiert dieses Medium auch 2023, fällt aber um 18 Prozentpunkte ab 9 Die Bindungskraft des Fernsehers (+4 PP) und Smartphones/Handys (+1 PP) ist dagegen leicht gestiegen. 9 Eine mögliche Erklärung hierfür könnte sein, dass 2023 „portable Musikboxen“ neu bei der Abfrage aufgenommen wurden. 20 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Medienbindung 2023 – Am wenigsten verzichten kann das Kind auf … – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600; *2023 neu abgefragt Ergänzt wurde die Frage nach der Medienbindung um die offene Nachfra- ge, warum das Kind darauf nicht verzichten könne. Als häufigsten Grund für die jeweilige Medienbindung der Kinder geben die Eltern an, dass das Kind den Inhalt gerne konsumiert und emotional an das Medium gebun- den sei. Als weiterer wichtiger Grund für die jeweilige Medienbindung eines Kindes wird von den Haupterziehenden die Etablierung der Medien- nutzung als Ritual in den Tagesablauf genannt, wodurch sich ein Verzicht als schwierig erweisen würde. Auch bei der 2023 neu gestellten Frage, welche Medienbeschäfti- Kinder entscheiden sich am liebsten gung das Kind normalerweise bevorzugt, wenn es die Wahl hat, landet für (Bilder-)Bücher das Buch auf dem ersten Platz (27 %)10, dicht gefolgt von der Nutzung kostenpflichtiger Streamingdienste (24 %). Zwölf Prozent der Kinder würden auf Sendungen oder Videos bei kostenfreien Videoportalen und elf Prozent auf Hörspiele zurückgreifen. Nach Angaben der Haupterzie- her*innen würden acht Prozent der Kinder, wenn sie die Wahl hätten, ein 10 Die Frage lautete: „Welche der folgenden Beschäftigungen mit Medien bevorzugt Ihr Sohn/Ihre Tochter normalerweise, wenn er/sie die Wahl hat, was er/sie machen möchte?“. 21 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Tablet nutzen, je vier Prozent würden Sendungen über die Onlineangebote der Fernsehsender anschauen oder ein Handy/Smartphone bevorzugen. Drei Prozent der Vorschulkinder würden sich für das sendungsgebundene lineare Fernsehprogramm entscheiden und je ein Prozent würde Apps bzw. das Internet nutzen oder Radio hören. Bevorzugte Medienauswahl durch die Kinder 2023 – Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 22 6. Fernsehen, Netflix, YouTube & Co. Die Möglichkeit, Bewegtbild zu nutzen, ist in nahezu allen Haushalten, in denen Vorschulkinder aufwachsen, durch unterschiedliche Zugänge gegeben. Die meisten Familien besitzen Fernsehgeräte, Smartphones und Computer/Laptops. 81 Prozent haben einen Streaming-Dienst wie Netflix abonniert und 72 Prozent sind mit Tablets ausgestattet. Fasst man alle 84 Prozent der Kinder nutzen Bewegtbildoptionen von Streamingplattformen über Mediatheken bis zum wöchentlich mindestens klassischen Fernsehen zusammen, nutzen 84 Prozent der Jungen und eines der verschiedenen Bewegt- Mädchen wöchentlich zumindest eines der verschiedenen Bewegtbild- bildangebote angebote, 42 Prozent sogar jeden oder fast jeden Tag. Welche Optionen der Bewegtbildangebote welche Relevanz haben, zeigt die Nutzungshäufigkeit der Programme und Plattformen. Ein Siebtel der Kinder sieht jeden oder fast jeden Tag fern (14 %, 2020: 17 %), zwei von Fünf sehen mindestens wöchentlich Sendungen im klassischen Fernsehen an. Damit ist die regelmäßige Zuwendung zum traditionellen linearen Fernsehen im Vergleich zu 2020 etwas gesunken (2023: 40 %, 2020: 45 %). Ein Drittel sieht nach Angaben der Haupterzie- her*innen dagegen nie lineares Fernsehen (2020: 33 %). Mädchen nutzen das lineare Fernsehen dabei wöchentlich etwas häufiger als Jungen (Mädchen 46 %, Jungen: 33 %). Lineares Fernsehen 2023: Nutzt das Kind … Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 23 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Die Nutzung von Onlineangeboten der Fernsehsender wie Mediatheken, Websites oder Apps, hat im Vergleich zu 2020 etwas zugenommen. Inzwischen nutzen 45 Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen diese Angebote regelmäßig (2020: 29 %), jeder Dritte nutzt sie aber nie (2020: 48 %). Was das Geschlecht betrifft, nutzen Mädchen die Angebote der Fernsehsender etwas häufiger regelmäßig als Jungen (Mädchen: 50 %, Jungen: 40 %). Onlineangebote* der TV-Sender 2023: Nutzt das Kind … Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 *Sendungen in Mediatheken, über Webseiten oder Apps der Fernsehsender Auch die Nutzung von Sendungen über kostenfreie Videoportale wie bspw. YouTube, fällt 2023 etwas höher aus als noch im Jahr 2020: Knapp ein Fünftel der Vorschulkinder sieht jeden oder fast jeden Tag Sendungen über solche Angebote (2020: 12 %), die Hälfte nutzt die kostenfreien Angebote bereits regelmäßig (2020: 38 %). Ein Viertel schaut auf diesem Weg nie Sendungen an. Kostenfreie Videoportale bevorzugen vor allem die Jungen mit 55 Prozent regelmäßiger Nutzung (Mädchen: 45 %). 24 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Sendungen via kostenfreie Videoportale 2023: Nutzt das Kind … Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Auch kostenpflichtige Streamingdienste wie Netflix, Prime Video, etc. werden immer mehr Teil des Alltags von Kleinkindern. 21 Prozent der Mädchen und Jungen nutzen diese Angebote inzwischen täglich (2020: 18 %), insgesamt werden sie von drei Fünftel regelmäßig genutzt (2020: 46 %), ein Fünftel nutzt diese Möglichkeit nie (2020: 34 %). Ge- schlechter- und Altersunterschiede gibt es hierbei kaum. Sendungen via Pay-Streamingdienste 2023: Nutzt das Kind … Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 25 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Kinder schauen im Schnitt mit Nach Angaben der Haupterzieher*innen haben die Kinder ihre erste 2,4 Jahren das erste Mal Bewegt- Erfahrung mit den unterschiedlichen Bewegtbildangeboten mit durch- schnittlich 2,4 Jahren gemacht. bildangebote Neben der Nutzungshäufigkeit wurden auch die inhaltlichen Präferenzen der Kinder in der miniKIM-Studie abgefragt. Nach Angaben der Haupterziehenden ist auch 2023 über alle abgefragten Plattformen „Paw Patrol“ (33 %) die Lieblingssendung der zwei- bis fünfjährigen Kinder, gefolgt von „Peppa Pig/Wutz“ (18 %) und „Feuerwehrmann Sam“ (7 %). Das „Sandmännchen“ landet auf Platz vier (5 %), „Die Sendung mit der Maus“ auf Platz fünf (4 %). Bei den jüngeren Kindern landet neben „Feuerwehr- mann Sam“ und dem „Sandmännchen“ auch „Bobo Siebenschläfer“ auf dem dritten Platz. 26 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Lieblingssendung 2023 – Mehrfachnennungen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Ansehen von Lieblingssendungen Auch bei den Plattformen, über die die Zwei- bis Fünfjährigen ihre erfolgt überwiegend zeitsouverän Lieblingssendung/en anschauen, wird deutlich, dass diese überwiegend zeitsouverän genutzt werden. Die liebsten Sendungen werden heutzutage mehrheitlich eher online über Mediatheken, Apps, Streaming-Dienste 27 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 oder auf YouTube etc. angeschaut (65 %), wohl auch aufgrund der Tatsache, dass hier meist mehrere Folgen einzelner Sendungen zur Verfügung stehen. Lediglich ein Sechstel der Kinder nutzt für ihre Lieblingssendun- gen eher das lineare Fernsehprogramm (17 %). Lieblingssendung: Wo gesehen? Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: Haupterzieher*innen deren Kinder mindestens eine Lieblingssendung haben, n=491 Neben Unterhaltung bedeutet Fernsehen auch einen Zugang zu Wissen, bspw. über Sendungen, in denen Dinge erklärt werden und bei denen man etwas lernen kann. Bei der Frage, welche Wissenssendungen öfters von den Kindern angeschaut werden, landet „Die Sendung mit der Maus“ wiederholt mit Abstand vor „Woozle Goozle“, „Löwenzahn/Löwenzähn- chen“ und der „Sesamstraße“. Es ist allerdings zu vermuten, dass die Haupterzieher*innen hierunter oft nur klassische Wissensendungen assoziieren, deren Inhalte für Jüngere oft noch zu komplex sind und sich eher an Kinder ab fünf Jahren richten. Vermutlich ergibt sich hieraus der hohe Zustimmungswert, dass das Kind gar keine Wissenssendungen ansieht (40 %). Niederschwellige Wissensangebote wie KiKANiNCHEN beim KiKA oder auch im Rahmen von Toggolino bei SuperRTL werden von Eltern offenbar weniger als Wissenssendungen definiert. 28 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Häufig gesehene Wissenssendungen 2023 – Mehrfachnennungen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Schauen Kinder mindestens eine Wissenssendung an, geschieht auch dies inzwischen hauptsächlich online auf Abruf (44 %). 2020 nutzten die Kinder hierfür vor allem noch das normale Fernsehprogramm (2020: 52 %, 2023: 36 %). Das lineare Fernsehen wird allerdings eher von den Mädchen (42 %) sowie von den Zwei- bis Dreijährigen (40 %) genutzt. 29 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Wissenssendung: Wo gesehen? Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: Haupterzieher*innen deren Kinder mindestens eine Wissenssendung schauen, n=290 Generell erfolgt die Fernsehnutzung im Kindergarten- und Vorschulalter in der Regel zielgerichtet. Der Fernseher wird meist eingeschaltet, weil eine bestimmte Sendung kommt (53 %). Bei 25 Prozent wird der Fernseher einfach so für die Kinder eingeschaltet, ohne die Absicht ein bestimmtes Format zu verfolgen, 22 Prozent können hierzu keine Angabe machen. Beim Fernsehen oder über Sendungen im Internet können Kinder auch in Kontakt mit Inhalten kommen, für die sie noch zu jung sind, die ihnen Angst machen oder die ihnen unangenehm sind. Nach Angaben der Haupterziehenden haben 23 Prozent der Kinder schon einmal ungeeignete Inhalte gesehen (2-3 Jahre: 20 %, 4-5 Jahre: 27 %). 27 Prozent wurden mit Inhalten konfrontiert, die ihnen Angst gemacht haben (2-3 Jahre: 21 %, 4-5 Jahre: 34 %) und 19 Prozent haben schon einmal etwas im Fernsehen oder Internet gesehen, das ihnen unangenehm war (2-3 Jahre: 14 %, 4-5 Jahre: 25 %). Vor allem die Jungen kommen hierbei mit Inhalten in Kontakt, die ihnen unangenehm sind (22 %, Mädchen: 16 %). Im Vergleich zu den Ergebnissen der miniKIM 2020 ist die Kontaktrate mit ungeeigneten (+11 PP), ängstigenden (+14 PP) oder unangenehmen (+12 PP) Inhalten gestiegen. Von den Kindern, die bereits mit derartigen Inhalten konfrontiert wurden, haben ein Viertel diese Inhalte im Rahmen des Kinderprogramms gesehen, acht Prozent beim (nicht gewollten) Mitschau- en bspw. bei älteren Geschwistern, Eltern, Freunden etc.. Je sieben Prozent dieser Kinder haben für sie ungeeignete Inhalte im Fernsehen und auf YouTube gesehen. 30 7. Bücher und Hörspiele Das (Bilder-)Buch ist ein bedeutender Bestandteil im Alltag der Zwei- bis Fünfjährigen. Nach Angaben der Haupterziehenden beschäftigen sich die Kinder pro Tag durchschnittlich 37 Minuten mit Büchern, die Zwei- bis Dreijährigen (38 Min.) dabei etwas mehr als die Vier- bis Fünfjährigen (35 Min.). 62 Prozent der Kinder zwischen zwei und fünf Jahren beschäfti- 92 Prozent der Kinder beschäftigen gen sich jeden oder fast jeden Tag mit Büchern, dazu zählt das Anschauen sich regelmäßig mit Büchern von Büchern genauso wie Vorgelesen bekommen oder erstes eigen- ständiges Lesen. Ein Drittel der Kinder benutzt mindestens einmal in der Woche ein Buch, sieben Prozent seltener. Ein Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen kommt nie mit Büchern in Kontakt. Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen sowie in den Altersgruppen sind dabei minimal. Neben der Medienbindung (vgl. Kapitel 6) nimmt auch die Nutzungs- häufigkeit von Büchern ab: 2020 beschäftigten sich noch zwei Drittel der Zwei- bis Fünfjährigen jeden oder fast jeden Tag mit Büchern. Beschäftigung mit Büchern 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 31 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Die generelle Ausstattung mit Büchern in den Haushalten mit Zwei- bis Fünfjährigen ist, nach Angabe der Befragten, gut. 29 Prozent der Haushalte verfügen über mehr als 100 Bücher, in über einem Viertel der Haushalte (28 %) sind 51 bis 100 Bücher vorhanden und 32 Prozent der Haushalte verfügen über elf bis 50 Bücher. Nach Angaben der Haupterzieher*innen werden Bücher von den Kindern vor allem vor dem Schlafengehen genutzt (69 %). Bei drei Fünftel findet die Nutzung nachmittags zum Entspannen statt (58 %), bei vier von Zehn im Kindergarten (39 %). Gut jedes dritte Kind benutzt das Medium beim Spielen (34 %). Zwölf Prozent der Befragten geben an, dass sich die Kinder mit Büchern beschäftigen, wenn sie Zeit für sich brauchen, elf Prozent beim Aufstehen, je sieben Prozent beim Frühstück und Abendes- sen, sowie sechs Prozent beim Mittagessen und fünf Prozent auf dem Weg in den Kindergarten. Bücher werden außerdem vor allem genutzt, wenn das Kind etwas lernen will (60 %), wenn es Langeweile hat (49 %) und wenn es etwas Spannendes erleben will (48 %) oder Spaß haben möchte (43 %). Ein Fünftel der Kinder nutzt das Medium, wenn sie sich alleine fühlen (20 %) oder wenn sie traurig sind (18 %). 13 Prozent nutzen Bücher, wenn sie sich geärgert haben. Im Zusammenhang mit Hörbüchern ist bei den Zwei- bis Nutzung von Hörspielen, Hör- Fünfjährigen mittlerweile die portable Musikbox, wie bspw. die Toniebox, büchern und Podcasts gestiegen der Hörbert oder die Tigerbox ein weiteres zentrales Medium. Nach Angaben der Haupterziehenden beschäftigen sich die Kinder pro Tag durchschnittlich 38 Minuten mit einer Musikbox, die Mädchen (43 Min.) dabei etwas mehr als die Jungen (34 Min.). Etwa sieben von zehn Kindern beschäftigen sich mindestens einmal in der Woche mit Hörspielen, Hörbüchern und/oder Podcasts, die über CDs, portable Musikbox oder Plattformen wie Audible oder Spotify gehört werden. 37 Prozent der Kinder nutzen diese Art von Medien dabei (fast) jeden Tag, ein Drittel ein- oder mehrmals in der Woche. Seltener als einmal in der Woche kommen 18 Pro- zent der Kinder mit diesen Audio-Formaten in Berührung, zwölf Prozent nie. Alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede sind dabei nur bedingt erkennbar, mit ca. drei Vierteln nutzen Mädchen die Angebote jedoch häufiger mindestens einmal in der Woche als Jungen mit zwei Dritteln. Die (fast) tägliche Nutzung ist bei den Vier- bis Fünfjährigen (40 %) etwas höher als bei den Zwei- bis Dreijährigen (35 %). Im Vergleich zu 2020 ist die Nutzung dieser Audio-Angebote gestiegen (jeden/fast jeden Tag, 2023: 37 %, 2020: 35 %). Vor allem die ein-/mehrmalige Nutzung pro Woche hat sich hierbei erhöht (2023: 32 %, 2020: 26 %). 32 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Anhören von Hörspielen/Hörbüchern/Podcasts 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Hörmedien werden nach Angaben der Befragten in erster Linie beim Spielen (42 %), nachmittags zum Entspannen (39 %) sowie abends beim Schlafengehen (38 %) genutzt. Eine kleinere Rolle spielen sie im Kindergar- ten (14 %), beim Aufstehen (12 %), wenn die Eltern Zeit für sich brauchen (12 %), beim Frühstücken (7 %), auf dem Weg in den Kindergarten (6 %) sowie beim Mittag- und Abendessen (je 5 %). Betrachtet man die Stimmun- gen, in denen Hörspiele von den Kindern laut Aussage der Befragten genutzt werden, so nutzen Kinder sie vor allem wenn sie Spaß haben wollen (47 %), wenn sie Langeweile haben (36 %) und wenn sie etwas Span- nendes erleben möchten (31 %). Ein Fünftel nutzt Hörspiele um zu lernen (21 %), jedes zehnte Kind wenn es sich geärgert hat, alleine fühlt (je 10 %) oder wenn es traurig ist (9 %). Hörmedien werden von den Mädchen und Jungen zumeist alleine angehört, 41 Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen nutzen diese Medien ohne ihre Eltern oder Geschwister, ein Viertel hört sich Hörspiele mit den Eltern an (26 %) und ein Drittel allein und gemeinsam mit den Eltern zu gleichen Teilen (29 %). 33 8. Handy- und Smartphonenutzung Mittlerweile besitzt fast jedes zehnte Kind zwischen zwei und fünf Jahren ein eigenes Handy oder Smartphone oder hat zumindest freien Zugang dazu, deutlich mehr als im Jahr 2020 (4 %). Über ein Fünftel der Jungen und 22 Prozent der Kinder nutzen Mädchen beschäftigen sich dabei laut Aussagen der Haupterziehenden Mobiltelefon mindestes ein- bis mindestens einmal in der Woche mit einem Mobiltelefon (22 %), 29 Pro- mehrmals pro Woche zent nutzen es seltener und knapp die Hälfte der Kinder benutzt dieses Medium nie (47 %). Handy- und Smartphonenutzung 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Doch mit was beschäftigen sich die Kinder? Auch diese Frage wurde den Haupterziehenden gestellt. Der Fragenkatalog wurde seit 2020 modifiziert und erweitert, so wurden die Kategorien „Anrufen“ und „Angerufen werden“ zu einer Kategorie zusammengefasst und beinhalten nun auch das Videotelefonieren. Zusätzlich wurde gefragt, ob die Kinder Videos oder Sendungen auf den Geräten anschauen und ob spezielle (Spiele-)Apps für Kinder genutzt werden. Betrachtet man die Antworten, dominiert keine 34 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 der abgefragten Tätigkeiten, es zeigt sich vielmehr ein breites Anwen- dungssektrum. Eins von zehn Kindern schaut (fast) jeden Tag fremde Videos oder Sendungen an, mindestens einmal pro Woche schaut sich jedes vierte Kind der Zwei- bis Fünfjährigen eigene Fotos/Videos an oder (video-)telefoniert. Je 22 Prozent der Kinder machen selbst regelmäßig Fotos/Videos und nutzen mindestens einmal in der Woche speziell für Kinder entwickelte Apps. Tätigkeiten am Handy/Smartphone 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Das erste Mal beschäftigten sich die Kinder durchschnittlich mit 2,9 Jahren mit einem Handy/Smartphone. Knapp jedes zehnte Kind (8 %) hatte seine erste Erfahrung mit dem Mobiltelefon im Alter von einem Jahr, 35 Prozent mit zwei Jahren und gut ein Viertel (26 %) mit drei Jahren. 22 Prozent nutzten das Gerät mit vier Jahren zum ersten Mal, 9 Prozent erst im Alter von fünf Jahren. Um zu erfahren, wie die Haupterziehern*innen den Umgang von Kindern mit Smartphones einschätzen, wurden zu verschiedenen State- ments Zustimmungswerte erhoben. Die Mehrheit der Befragten sieht das Smartphones werden von Thema Smartphones und Kinder eher kritisch. So geben 88 Prozent an, der Mehrheit der Befragten eher dass das Smartphone für Kinder viele Gefahren birgt, 86 Prozent wollen, kritisch gesehen dass Kinder nur im Internet surfen, wenn auf dem Gerät ein Filter- oder Schutzprogramm installiert ist. Knapp drei Fünftel sind der Meinung, dass Smartphones generell nichts für Kinder sind (58 %). Dass die Eltern in der Verantwortung stehen und den Kindern den Umgang mit Smartphones und Internet beibringen müssen, bejahen 80 Prozent der Befragten, 35 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 52 Prozent sehen hier außerdem später die Schule in der Pflicht. Etwa die Hälfte der Haupterziehenden sieht aber auch Vorteile, was die Nutzung der Geräte durch Kinder betrifft, bspw. das Potenzial zu Lernen und Neues zu erfahren (52 %) oder spielerisch zu lernen (46 %). 35 Prozent finden das Gerät geeignet um Kinder früh an den Umgang mit Medien zu gewöhnen. Jede/r Dritte nutzt das Smartphone zusammen mit dem Kind. 26 Prozent sind der Meinung, dass die Geräte, aufgrund der leichten Bedienbarkeit, gut für kleine Kinder geeignet sind. Ein Viertel der Befragten nutzt das Smartphone um das Kind zu beschäftigen, wenn sie selbst etwas erledigen möchten. Ein Fünftel der befragten Eltern lässt das Kind unbeaufsichtigt mit dem Gerät. Für eine frühe Gewöhnung sprechen sich lediglich 18 Pro- zent der Haupterziehenden aus. Aussagen zum Umgang von Kindern mit Smartphones 2023 – stimme voll und ganz/eher zu, Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 36 9. Digitale Spiele 19 Prozent der Kinder spielen Unabhängig vom Endgerät spielt knapp jedes fünfte Kind regelmäßig, also regelmäßig digitale Spiele mindestens einmal in der Woche, digitale Spiele. Weitere 22 Prozent der Kinder spielen seltener, knapp drei Fünftel, so die Haupterziehenden, spielen nie digitale Spiele. Die Nutzungshäufigkeit wird bei den digitalen Spielen stark durch das Alter beeinflusst. So geben die Befragten an, dass 13 Prozent der Zwei- bis Dreijährigen regelmäßig spielen, bei den Vier- bis Fünfjährigen sind es bereits 24 Prozent. Die bei älteren Kindern deutliche Präferenz der Jungen für das digitale Spielen zeigt sich im Kleinkindalter noch nicht, nur bei der täglichen Nutzung spielen Jungen doppelt so häufig täglich wie Mädchen, allerdings betrifft dies nur einen geringen Anteil (Mädchen: 3 %, Jungen: 6 %). In der regelmäßigen Nutzung sind beide Geschlechter etwa gleichauf (Mädchen: 20 %, Jungen: 18 %). Nutzung Digitale Spiele* 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 *z.B. Nintendo Switch, PlayStation, Smartphone, Tablet 37 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Entsprechend der Vielzahl verschiedener Titel auf dem Markt erhält man bei der Frage nach den liebsten Computer-, Tablet-, Konsolen-, Online- und Smartphonespielen der Zwei- bis Fünfjährigen eine große Bandbreite an Antworten. Die meisten Nennungen erhält aber das Jump’n’Run-Spiel „Super Mario“ (6 %) gefolgt von dem Spiel zur Fernsehserie „Paw Patrol“ (5 %) und den Spielen „Animal Crossing“, „Pokémon“ und „Candy Crush“ (je 2 %). Die Lieblingsspiele werden hierbei vor allem auf dem Handy/ Smartphone gespielt (25 %), ein Sechstel der Mädchen und Jungen spielen sie auf einer tragbaren Spielkonsole (17 %) und elf Prozent auf einer fest installierten Spielkonsole. Je knapp jedes zehnte Kind spielt sein Lieblings- spiel am PC/Laptop (9 %) sowie am Tablet (8 %). Was die Motivation der Kinder betrifft werden digitale Spiele in erster Linie nachmittags zum Entspannen von den Kindern genutzt (15 %) und wenn sie Spaß haben möchten (14 %). Digitale Spiele werden außer- dem vor allem genutzt, wenn Kinder Langeweile haben (11 %), sie etwas Spannendes erleben (8 %) oder etwas lernen möchten (7 %). Vier Prozent der Mädchen und Jungen spielen digital wenn sie sich geärgert haben. Je zwei Prozent nutzen diese Art von Spielen wenn sie traurig sind oder sich alleine fühlen. Auf den Tagesablauf bezogen nutzen acht Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen digitale Spiele, wenn sie generell Zeit zum Spielen haben, sieben Prozent spielen digital wenn die Eltern Zeit für sich brauchen. Fünf Prozent der Befragten geben an, dass sich die Kinder beim Mittag- essen mit digitalen Spielen beschäftigen, drei Prozent beim Abendessen, je zwei Prozent beim Aufstehen, beim Frühstücken, auf dem Weg in den Kindergarten sowie im Kindergarten. 38 10. Computer-, Laptop- und Tabletnutzung Der Umgang mit Computer, Laptop und Tablet findet bei Kindergarten- und Vorschulkindern nach wie vor in einem eher geringen Umfang statt. Zumindest einmal pro Woche nutzen 35 Prozent der Kinder ein Tablet, Tablet-Nutzung vor Computer nur elf Prozent einen Computer/Laptop. 37 Prozent nutzen allerdings nie und Laptopnutzung ein Tablet und mit 72 Prozent verwendet der Großteil der Kinder nie einen Computer oder Laptop. Die Geräte werden von den Zwei- bis Dreijährigen vor allem regelmäßig genutzt, um Fotos oder Videos darauf anzusehen (31 %), ein Drittel der Mädchen und Jungen nutzt die abgefragten Geräte mindestens wöchentlich zum Spiele spielen (29 %), 27 Prozent nutzen in dieser Häufigkeit spezielle Websites oder Apps für Kinder. 25 Prozent der Kinder nutzen ein spezielles Lernprogramm, ein Fünftel weitere unspezifische Internetangebote (20 %). Kreativ werden ein Sechstel der Mädchen und Jungen indem sie die Geräte regelmäßig zum Malen und Zeichnen nutzen (17 %), jedes zehnte Kind schreibt nach Angabe der Haupterzieher*innen mindestens wöchentlich Texte oder Worte damit (11 %). Tätigkeiten an Computer/Laptop/Tablet 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 39 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Im Schnitt folgt der erste Kontakt mit einem Computer oder Laptop mit 2,9 Jahren. Auch das Tablet wird mit 2,9 Jahren das erste Mal genutzt. Auch dieses Mal wurden die Haupterzieher*innen gebeten, ihre Einschätzung zu verschiedenen Aussagen zu Computer und Internet Computer und Internet werden von abzugeben. Die Ergebnisse sind ambivalent, Computer und Internet werden einerseits mit Gefahren verbunden (91 %) und es wird weiterhin der Mehrheit der Haupterziehenden die Notwendigkeit eines Filter- oder Schutzprogramms hervorgehoben mit Gefahren verbunden (87 %). Andererseits wird aber auch der Möglichkeit zugestimmt, Kinder können mit Computer und Internet Neues lernen (75 %). Beim Thema Kompetenzvermittlung sehen die Eltern vor allem sich selbst (83 %) und erst danach die Schule (75 %) in der Pflicht. Ein Fünftel der Eltern würden ihrem Kind die Internetnutzung ohne Aufsicht erlauben (19 %). Auch wenn drei Viertel der Haupterzieher*innen dem PC, Laptop und Internet viel Potenzial hinsichtlich des Lernens neuer Inhalte zusprechen, sprechen sich nur 31 Prozent der Haupterzieher*innen für eine frühestmögliche Gewöhnung aus. Was das Tablet betrifft finden ebenfalls drei Viertel der Eltern, dass dieses viele Möglichkeiten bietet, um spielerisch gemeinsam mit dem Kind zu lernen (75 %). 54 Prozent finden das Gerät dann auch passend, um Kinder früh an den Umgang mit Medien zu gewöhnen. 51 Prozent sind der Überzeugung, dass Tablets für Kinder geeignet sind, da sie leicht bedienbar sind. Zwei von fünf Eltern sprechen sich aber gegen Tablets für Kinder aus (39 %). Verglichen mit den Ergebnissen aus 2020, zeigen sich nur geringe Unterschiede. Was das Tablet betrifft, so hat die Meinung, dass dieses nichts für Kinder sei, jedoch zugenommen (+8 PP). Vergrößert hat sich gleichzeitig der Anteil der Eltern, die ihrem Kind die Internetnutzung ohne Aufsicht erlauben würden (+8 PP). 40 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Aussagen zu Computer und Internet 2023 – stimme voll und ganz/eher zu, Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Nach wie vor herrscht beim Thema Jugendmedienschutz und den damit verbundenen Filterprogrammen eine große Wissenslücke bei den Haupt- erzieher*innen, dies zeigen die Zustimmungswerte der Befragten zu verschiedenen Statements zum Thema technischer Jugendmedienschutz: Knapp die Hälfte der Haupterziehenden kennt nach eigenen Angaben 48 Prozent der Haupterzieher*innen keine Filterprogramme (48 %), 35 Prozent wissen nicht, wo man sich zu kennen keine Filterprogramme diesem Thema informieren kann und 66 Prozent sind der Meinung kein Filterprogramm zu benötigen, da das Kind das Internet nicht alleine nutzen darf. Ein Drittel würde auf das Filterprogramm vertrauen und das Kind dann ohne Aufsicht das Internet nutzen lassen (29 %). Ein Viertel hält Filterprogramme für zu teuer (26 %), ein Fünftel für zu kompliziert (21 %). Ein Fünftel befürchtet außerdem die Einschränkung der eigenen Nutzungs- optionen. 13 Prozent gehen davon aus, dass die Programme wirkungslos sind. Im Vergleich zur Erhebung von 2020 sind nur wenige Unterschiede bei den abgefragten Aussagen festzustellen. Nach wie vor zeigen auch die hohen Werte der Antwortoption „weiß nicht/keine Angabe“, dass beim Thema Filterprogramme eine große Unsicherheit herrscht oder man sich noch nicht mit diesem Thema befasst hat. 41 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Aussagen zu Filterprogrammen 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 Auch wenn Kinder bis zu einem gewissen Alter das Internet prinzipiell gemeinsam mit Erwachsenen nutzen sollten, kann durch eine Filtersoft- ware, die auf den genutzten Geräten und Betriebssystemen installiert wird, ein zusätzlicher Schutz ermöglicht sowie medienerzieherische Maß- nahmen unterstützt werden. Die Hilfestellung durch Erwachsene kann so zwar nicht ersetzt werden, jedoch können potenzielle Gefahren deutlich reduziert werden. Hilfe zu den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten bietet hierbei bspw. die Internetseite www.medien-kindersicher.de. 42 11. „Kinder & Medien“ in Kindergarten und Krippe Der Anteil der Kinder, die tagsüber eine Betreuungseinrichtung besuchen, liegt bei insgesamt 82 Prozent. Drei Viertel der Zwei- bis Dreijährigen (74 %) sowie der Großteil der Vier- bis Fünfjährigen (89 %) besuchen einen Kindergarten bzw. eine Krippe. Diejenigen Haupterzieher*innen, deren Kind mindestens selten einen Kindergarten, eine Kindergruppe oder eine Kita besucht, wurden dazu befragt, welche Mediengeräte den Kindern in der Betreuungseinrich- tung zur Nutzung zur Verfügung stehen. Audiomedien wie CD-Player und Kassettenrekorder sowie Radio dominieren hierbei, diese Geräte sind in je einem Viertel der Einrichtungen vorhanden (je 24 %). 13 Prozent der Kinder in Betreuungseinrichtungen steht ein Fernsehgerät zur Verfügung, elf Prozent können auf einen Kindercomputer zugreifen, neun Prozent auf ein Tablet. Sieben Prozent verfügen über einen DVD-Player, je sechs Prozent über einen Laptop/PC sowie eine Toniebox. Die Haupterziehenden, deren Kind eine Kita besucht, wurden außerdem befragt, wie häufig das Thema „Kinder und Medien“ in der jeweiligen Betreuungseinrichtung angesprochen wird, bspw. auf Eltern- abenden oder in Elterngesprächen. Bei einem Drittel wird über das Thema gelegentlich berichtet, bei 33 Prozent selten. Häufig findet dieses Thema nur bei 11 Prozent der Einrichtungen statt, nie dagegen bei einem Fünftel (19 %). Sieben Prozent können dazu keine Aussage machen. Medienerziehung wird in der Einrichtung angesprochen – Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: Haupterzieher*innen, deren Kind mind. selten eine/n Kindergarten/Kinderkrippe/KITA besucht, n=543 43 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 48 Prozent der Haupter- 48 Prozent der Haupterziehenden geben an, sich zum Umgang von zieher*innen informieren sich Kindern mit Medien wie Fernsehen, Computerspiele, Handy/Smartphone zum Thema „Kinder und Medien“ oder Internet, generell über die Betreuungseinrichtung des Kindes zu bei der Betreuungseinrichtung informieren, damit steht dieser Informationskanal an zweiter Stelle nach der Information bei anderen Eltern (60 %). Mehr Beratung zum Thema Medienerziehung durch die Kita wünschen sich 15 Prozent der Befragten, 35 Prozent wünschen sich dies eher, ein Drittel eher nicht und ein Sechstel benötigt ein solches Beratungsangebot nicht. Einholung von Informationen zum Thema „Kinder und Medien“ – Auswahl, Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: Haupterzieher*innen, n=600 44 12. Mediennutzung der Haupterzieher*innen Gerade die Haupterziehenden haben eine wichtige Vorbildfunktion beim Medienumgang inne, denn das von den Eltern Vorgelebte spielt, auch bei der Entwicklung eines kompetenten Medienumgangs, eine zentrale Rolle. Daher wird für die miniKIM auch die Mediennutzung der Haupterzieher*innen erhoben. Was die Nutzung von Medien angeht, verbringen die befragten Private Internetnutzung bei Eltern mit der privaten (108 Min.) sowie der beruflichen Internetnutzung Mediennutzungsdauer der Haupt- (82 Min.) die meiste Zeit am Tag. Es folgt das Radiohören (74 Min.). 70 Minu- erzieher*innen auf Platz eins ten am Tagen beschäftigen sich die Befragten am Tag mit Social Media, 66 Minuten lang nutzen sie Inhalte über kostenpflichtige Streamingdienste, 48 Minuten schauen sie lineares Fernsehen. 45 Minuten am Tag verbringen sie im Schnitt mit den Online-Angeboten der Fernsehsender. 31 Minuten entfallen auf die Nutzung von kostenfreien Videoportalen, 30 Minuten auf digitale Spiele und 28 Minuten auf die Beschäftigung mit Büchern.11 Geschätzte tägliche Nutzungsdauer verschiedener Medien durch die Haupterzieher*innen 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Minuten, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 11 Da diese Tätigkeiten durch die Konvergenz der Medien Überschneidungen enthalten können (bspw. private Internetnutzung und Musikhören) können diese Werte nicht auf- addiert werden. 45 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Wie gut sich die befragten Eltern mit verschiedenen Medientätigkeiten auskennen, mussten die Befragten im Rahmen der miniKIM-Studie 2023 anhand einer vierstufigen Skala von „sehr gut“ bis „überhaupt nicht gut“ selbst beurteilen. Mit Abstand liegt die größte Kompetenz bei der Bedie- nung eines Smartphones, dies können nahezu alle Befragten sehr gut oder gut (94 %). Die Installation und den Anschluss von technischen Geräten, wie bspw. einer Spielkonsole oder einem Smartspeaker, beherrschen 69 Prozent, das Posten von Inhalten auf Social Media zwei Drittel der Haupterziehenden (67 %). Die Hälfte kennt sich mit Rechtsfragen, z. B. dem Recht am eigenen Bild oder Datenschutz-Themen aus (51 %), etwa die Hälfte versteht sich auf die Behebung von technischen Problemen am Computer (48 %). Zwei von fünf der befragten Eltern halten sich für fähig ein eigenes Video anzufertigen (42 %). Kompetenzen der Haupterzieher*innen 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 „WhatsApp“ meist genutzter Der Großteil der Haupterzieher*innen nutzt regelmäßig Soziale Netzwerke Messenger und Messenger. Vor allem der Instant-Messaging-Dienst „WhatsApp“ ist hierbei nach wie vor dominierend und wird von fast allen Erziehenden regelmäßig genutzt (97 %). Mit etwas Abstand folgen die Sozialen Netzwer- ke „Facebook“ (67 %) und „Instagram“ (66 %). Ein Drittel der Befragten ist mindestens wöchentlich auf dem Videoportal „TikTok“ unterwegs (29 %), jede/r Vierte auf der Online-Pinnwand „Pinterest“ (26 %). Auch die Plattfor- men „Telegram“ (20 %), „Snapchat“ (13 %), „X/Twitter“ (12 %) und „Three- ma“ (8 %) werden regelmäßig genutzt. Im Vergleich zur Erhebung von 2020 werden vor allem „Instagram“ (+23 PP) und „TikTok“ (+20 PP) vermehrt von 46 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 den befragten Eltern genutzt. Die Frage, ob die Haupterzieher*innen 29 Prozent der Befragten haben Informationen, Fotos oder Videos über ihr Kind auf diesen Sozialen Informationen über das eigene Netzwerken und Messengern einstellen, wird mit 67 Prozent vom Großteil Kind eingestellt der befragten Eltern verneint, jeder Sechste hat jedoch Informationen und Fotos und/oder Videos des Kindes über solche Plattformen veröffentlicht, jeder Zehnte nur Informationen ohne Bildmaterial. Allerdings sind die Informationen über das Kind dann zu 86 Prozent nur für „befreundete“ Kontakte in der Community sichtbar, 14 Prozent (und damit zehn Prozent- punkte mehr als im Jahr 2020) haben keine solche Schutzoption veran- lasst, die Informationen sind damit für alle Nutzer*innen sichtbar. Die Hälfte der Befragten, die Inhalte hochlädt, bespricht außerdem vorab mit den Kindern, ob und welche Informationen und/oder Fotos bzw. Videos online eingestellt werden. Informationen über das eigene Kind auf Sozialen Medien – Angaben der Haupterzieher*innen – Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: alle Haupterzieher*innen, n=600 31 Prozent der Haupterzieher*innen schauen sich Beiträge von „Influen- cer*innen“ oder „YouTuber*innen“, die über ihr Familienleben und ihre Kinder berichten, an oder folgen diesen. Allerdings kristallisieren sich hierbei keine besonderen Vorlieben heraus. Die Haupterzieher*innen wurden im Rahmen der miniKIM- Studie zu Regeln und Absprachen befragt, die sie mit ihrem Kind zu dessen Mediennutzung getroffen haben. Dabei sollten die Befragten zu den jeweiligen Medien, die ihr Kind nutzt, angeben, ob sie hinsichtlich der Nutzungsdauer Regeln mit dem Kind vereinbart haben. Zeitlich am 47 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 stärksten werden das Sehen von Sendungen und Videos über kostenpflich- Nutzung von kostenpflichtigen tige Streamingdienste (75 %) sowie die Nutzung eines Tablets und eines Streamingdiensten wird am meis- Computers/Laptops (je 72 %) reglementiert. Es folgen Absprachen zum ten reglementiert Ansehen von Sendungen und Videos im linearen Fernsehen (70 %), bei kostenfreien Videoportalen (69 %) und über Onlineangebote der Fernseh- sender (68 %). Zur Handy-/Smartphonenutzung haben zwei Drittel der Befragten Regeln vereinbart, zur Nutzung von Apps und des Internets drei Fünftel. In geringerem Umfang gibt es Absprachen zur Nutzungsdauer von Hörspielen (37 %), Radio (35 %) und (Bilder-)Büchern (30 %). Mit den Vier- bis Fünfjährigen, die schon über ein stärker ausgeprägtes Regelbewusst- sein verfügen, haben die Haupterzieher*innen insbesondere bei den für ältere Kinder relevanteren digitalen Angeboten deutlich häufiger Abspra- chen zur Nutzungsdauer getroffen als mit den Zwei- bis Dreijährigen. Absprachen zur Nutzung von Medien 2023 Quelle: miniKIM 2023, Angaben in Prozent, Basis: Haupterziehende; wenn Kind Tätigkeit mind. seltener ausübt 48 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest MiniKIM-Studie 2023 Über das Thema „Umgang von Kindern mit Medien“ fühlen sich ein Sechstel der Befragten „sehr gut“ informiert (17 %), 63 Prozent fühlen sich, was dieses Thema angeht, „gut“ und 17 Prozent „weniger gut“ informiert. Ein Prozent gibt an, darüber „überhaupt nicht“ informiert zu sein. Von den Befragten, die sich weniger oder gar nicht gut über das Thema informiert fühlen, würde der Großteil gerne mehr über dieses Themengebiet erfahren (sehr gerne: 20 %, gerne: 59 %). 49 13. Zusammenfassung Mit der miniKIM-Studie 2023 veröffentlicht der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs), eine Kooperation der beiden Medien- anstalten von Baden-Württemberg (LFK) und Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks (SWR), zum vierten Mal Basisdaten zum Medienum- gang der Zwei- bis Fünfjährigen in Deutschland. Für die vorliegende Untersuchung gaben rund 600 Haupterzieher*innen im Zeitraum vom 11. bis 25. September 2023, stellvertretend für ihre Kinder Auskunft zu deren Mediennutzung. Kinder wachsen in Deutschland mit einem breiten Medienreper- toire auf. Annähernd jeder Haushalt mit Kleinkindern hat einen Internet- zugang (98 %), 95 Prozent haben ein Smartphone, vier Fünftel ein Smart- TV. Die Medienausstattung der Haushalte hat sich dahingegend verändert, dass mehr Sprachassistenten zuhause verfügbar sind, auch haben mehr Familien als 2020 ein Abonnement bei einem Pay-TV-Anbieter oder einem Streamingdienst. Die Ausstattung der Haushalte mit Tablets sowie mit Smartphones ist auf hohem Niveau leicht rückläufig. Dennoch hat der eigene Zugang der Kinder zu smarten Geräten zugenommen. 21 Prozent der Kinder haben Zugang zu einem Tablet (2020: 14 %), bei den Vier- bis Fünfjährigen sind es bereits 28 Prozent (2020: 18 %), 13 Prozent der Kinder haben Zugriff auf ein Streaming-Abonnement (2020: 8 %), jedes zehnte Kind hat Zugang zu einem Handy oder Smartphone (2020: 4 %; 2-3 Jahre: 8 %, 4-5 Jahre 12 %). Eigene Mediengeräte sind bei Kleinkindern trotzdem die Ausnahme, zwei Fünftel der Kinder haben keines der abgefragten Mediengeräte zur Verfügung. Am häufigsten ist ein Kindercomputer/ Laptop (22 %) in den Kinderzimmern zu finden. Der Alltag der Zwei- bis Fünfjährigen wird vom Spielen (mindes- tens einmal pro Woche: dr