Summary

This document describes the process of organ donation in Germany, specifically focusing on the roles of different parties involved and the legal framework. It highlights the importance of coordination and quality control measures in organ procurement. The German Transplant Act (TPG) is referred to.

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CNE.online - Certified Nursing Education DOI: 10.1055/s-0036-1597782 Lesedauer aller Beiträge dieser Lerneinheit: ca. 45 Minuten Im Einklang mit dem Gesetz Pflegeintervention Ablauf der Organspende Mirko Sicksch, Silke Göld...

CNE.online - Certified Nursing Education DOI: 10.1055/s-0036-1597782 Lesedauer aller Beiträge dieser Lerneinheit: ca. 45 Minuten Im Einklang mit dem Gesetz Pflegeintervention Ablauf der Organspende Mirko Sicksch, Silke Göldnitz Lerneinheit Organspende und Transplantation CNE.online - Certified Nursing Education DOI: 10.1055/s-0036-1597782 Zusammenfassung Besteht die Möglichkeit zur Organspende, muss alles schnell und geregelt ablaufen. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation ist hier der Hauptakteur, die den Ablauf der Organspende in Deutschland koordiniert. Chancengleichheit, Erfolgsaussichten und Dringlichkeit sind die drei wesentlichen Kriterien. Jede Organspende in Deutschland lässt sich gut als Prozess beschreiben und darstellen. Aufgrund der Tatsache, dass Organspende eine Gemeinschaftsaufgabe ist, sind verschiedene Organisationen und Professionen hiermit beauftragt. Dieser Artikel stellt die Partner, die während einer Organspende miteinander arbeiten, dar und grenzt ihre Zuständigkeiten sowie die Aufgabenpakete voneinander ab. Allen gemein ist, dass sie jeweils qualitätssichernde Aspekte zu berücksichtigen und umzusetzen haben. Entnahmekrankenhaus Entnahmekrankenhäuser werden gemäß des Transplantationsgesetzes (TPG), das alle Prozesse und Strukturen regelt, vom jeweiligen Bundesland ernannt (siehe auch § 9a TPG). Eine Organspende findet immer in einem Entnahmekrankenhaus statt. Ferner sind die folgenden Aufgabenpakete an diese Institution gekoppelt: - Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA) - Begleitung der Angehörigen und Frage nach einer Organspende - Meldung an die Koordinierungsstelle (DSO) - Fortführung der medizinischen Therapie - Einleitung weiterer Diagnostik nach Absprache - Zurverfügungstellung eines OP-Saales mit Personal - Fort- und Weiterbildung des Personals Um diesen Anforderungen nachkommen zu können, wurde die Funktion des Transplantationsbeauftragten (TxB) (§ 9b TPG) eingeführt. Seine Aufgabe ist es, die genannten Aufgabenpakete entweder selber durchzuführen, resp. die notwendigen Strukturen zu bilden und voranzutreiben. Somit handelt es sich hier um die zentrale Schlüsselposition in der Klinik im Rahmen der Organspende. Des Weiteren definiert das TPG im § 10 die Transplantationszentren als einen festen Partner im Rahmen einer Organspende. Ihr Aufgabenpaket beinhaltet schwerpunktmäßig die Bereitstellung der Entnahmechirurgen, da eine Organexplantation nur von diesen durchgeführt wird. Die weiteren Aufgaben im Zusammenhang mit der Organtransplantation sind hiervon gänzlich unberührt. Damit für ein Organ der passende Empfänger ermittelt werden kann, ist eine zentrale Vermittlungsstelle notwendig. Dies ist im § 12 des TPG geregelt. Sinn und Zweck ist, die Warteliste Abrufdatum: 24.08.2024 Seite 2 von 12 Quelle: /cne-webapp/r/pdf/learningunit/10.1055_s-0036-1597782 CNE.online - Certified Nursing Education DOI: 10.1055/s-0036-1597782 einheitlich zu führen. Zudem wurde beschlossen, sich Eurotransplant (ET) anzuschließen. Hier laufen somit die Wartelisten aller Transplantationszentren im Eurotransplant-Bereich zusammen. Durch die Regelungen zur Vermittlung, resp. Allokation der Organe, welche als Richtlinien von der Bundesärztekammer herausgegeben werden, kann hier nun für den jeweiligen Organspendefall „die Liste“ der Empfänger generiert werden. Der Bereich der Vermittlung wird gesondert beschrieben. Aufgaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation – Damit der Bogen vom Entnahmekrankenhaus über Eurotransplant bis zum Transplantationszentrum geschlossen werden kann, wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Dies ist die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO). Die Aufgaben werden im § 11 TPG definiert und klar beschrieben. Das beginnt mit der Meldung durch das Entnahmekrankenhaus, dass dort eine Organspende realisiert werden soll und die Aufgabe endet, wenn das Organ im Transplantationszentrum angekommen ist. Somit liegt ihr sowohl eine unterstützend-beratende Funktion im Hinblick auf die Diagnostik der irreversiblen Hirnausfälle oder eine optionale Partizipation beim Angehörigengespräch, eine medizinisch agierende, im Hinblick auf Anamnese und Therapie, aber auch eine logistisch-operative Funktion inne, da alle logistischen Schritte hier organisiert werden. Einen Überblick hierzu gibt die [Abb. 1] wieder. Abb. 1 Ablauf einer Organspende Quelle: Deutsche Stiftung Organtransplantation Im Organspendeprozess müssen zwingend die gesetzlichen Regelungen beachtet, eingehalten und umgesetzt werden. Daher sind eben diese Prozesse, wie Feststellung des irreversiblen Hirnausfalls und das Angehörigengespräch, aber auch weitere eventuelle Schritte, wie Abrufdatum: 24.08.2024 Seite 3 von 12 Quelle: /cne-webapp/r/pdf/learningunit/10.1055_s-0036-1597782 CNE.online - Certified Nursing Education DOI: 10.1055/s-0036-1597782 Freigabe durch die Staatsanwaltschaft bei nicht natürlicher Todesursache, zu Beginn zu bearbeiten.Nachdem dies geschehen ist, stehen die medizinische Vorgeschichte und das aktuelle Krankheitsgeschehen im Fokus. Die notwendige Diagnostik ist somit individuell zugeschnitten. Es lassen sich aber eine Reihe von Basisdiagnostiken abgrenzen, die immer benötigt werden. [Abb. 2] fasst diese zusammen. Ziel ist hier die medizinische Beurteilung des Organspenders und die transparente Kommunikation aller relevanten Befunde und Daten (Bundesärztekammer 2015). Zudem wird angestrebt, eine bestmögliche Therapie bereits frühzeitig einzuleiten. Der Schutz, resp. die Therapie des potenziellen Organempfängers beginnt somit bereits in diesem Stadium. Alle erhobenen Daten werden dann an Eurotransplant zur Vermittlung der Organe weitergeleitet. Abb. 2 Präoperative Diagnostik bei der Organspende Quelle: Deutsche Stiftung Organtransplantation Organvermittlung Die Organvermittlung erfolgt durch Eurotransplant. Sie bekommt die Daten aller auf der Warteliste stehenden Patienten von den Transplantationszentren des Eurotransplant- Verbundes gespiegelt. Im Fall einer Organspende werden anhand der Daten des Spenders für jedes Organ Listen mit einer entsprechenden Rangfolge generiert. Dies erfolgt anhand der Richtlinien der Bundesärztekammer. In diesen Richtlinien werden alle relevanten Parameter und Verteilungsmodalitäten geregelt. Sie unterscheiden sich von Organ zu Organ. Abrufdatum: 24.08.2024 Seite 4 von 12 Quelle: /cne-webapp/r/pdf/learningunit/10.1055_s-0036-1597782 CNE.online - Certified Nursing Education DOI: 10.1055/s-0036-1597782 Der Eurotransplant-Bereich umfasst die Länder: - Belgien - Deutschland - Kroatien - Luxemburg - Niederlande - Österreich - Slovenien - Ungarn Die Hauptkriterien zur Vermittlung der Organe sind durch das Transplantationsgesetz vorgegeben. Sie lauten Chancengleichheit, Erfolgsaussicht und Dringlichkeit. Nach diesen drei Basisregeln sind für die vermittlungspflichtigen Organe des TPG (Herz, Lunge, Leber, Nieren, Pankreas und Darm) die entsprechenden Richtlinien erstellt worden. Alle Punkte fließen in einen Rechenalgorithmus, der dann entsprechend angewandt auf die Patienten der Warteliste zu einer transparenten Rangfolge führt. Wichtige und allgemeingültige Merkmale zur Bestimmung der geeignetsten Empfänger sind beispielsweise: - Blutgruppe - Wartezeit - Gewebetypisierung (HLA) - Alter, Größe und Gewicht des Organspenders - Entfernung zwischen Entnahmekrankenhaus und Transplantationszentrum (wegen der Kaltischämiezeit der Organe) - Dringlichkeit des Empfängers Diese Merkmale sind – je nach Organ – mal mehr, mal weniger stark gewichtet. Bei der Niere beispielsweise ist die Gewebetypisierung wesentlich höher gewichtet als die Entfernung zwischen Entnahmekrankenhaus und Transplantationszentrum. Beim Herzen sähe dies beispielsweise genau andersherum aus. (Die stets aktuellen Richtlinien hierzu sind unter dem folgendem Link zu finden: http://www.bundesaerztekammer.de/richtlinien/richtlinien/transplantationsmedizin/ richtlinien-fuer-die-wartelistenfuehrung-und-die-organvermittlung/) Die Richtlinien der BÄK gelten nicht nur für Organspenden in Deutschland, sondern auch für Organe, die im Eurotransplant-Bereich entnommen und in Deutschland transplantiert werden. Organentnahme Abrufdatum: 24.08.2024 Seite 5 von 12 Quelle: /cne-webapp/r/pdf/learningunit/10.1055_s-0036-1597782 CNE.online - Certified Nursing Education DOI: 10.1055/s-0036-1597782 Die Organentnahme ist ebenfalls strukturiert und verläuft somit sehr standardisiert und einheitlich ab. Dies ist notwendig, um den Aspekten der Qualitätssicherung und der qualitativen Auswertung der Entnahme nachzukommen, und um auf der anderen Seite festlegen zu können, welches Equipment von der Klinik benötigt wird. Die abdominellen Organe werden immer von einem Entnahmeteam aus der jeweiligen DSO- Region entnommen. Die Entnahmechirurgen der thorakalen Organe kommen immer aus dem Transplantationszentrum, in dem der Empfänger liegt. Diese logistische Organisation, dass alle Beteiligten zur selben Zeit am selben Ort sind, ist originäre Aufgabe der DSO. Das Entnahmekrankenhaus muss hierfür einen Operationssaal, ein normales Grund- oder Laparotomiesieb sowie das weitere Personal (Anästhesie und OP-Pflege) zur Verfügung stellen. Ablauf der Organentnahme Die Entnahme verläuft ebenfalls gleichartig strukturiert. Das abdominelle Team beginnt mit der Entnahme, indem der Situs eröffnet wird. Dies gilt auch für den Thorax. Daher treten die Thoraxchirurgen erst später an den Tisch. Jedes Team präpariert das jeweilige Organ oder bei den Abdominalchirurgen, das Organpaket frei. Dann werden die Perfusionskanülen eingelegt. Ist dies geschehen, wird die Blutzufuhr der Organe gestoppt, indem die Aorta abgeklemmt wird. Die ist die Cross-Clamp-Time (CCT). Ab diesem Zeitpunkt werden die Organe nicht mehr durchblutet, was bedeutet, dass die Kaltischämiezeit begonnen hat. Unmittelbar zu diesem Zeitpunkt beginnt die Perfusion der Organe und Organpakete mit der jeweiligen Perfusionslösung, um das Organ zu konservieren. Dies dauert in der Regel zwischen 5 und 15 Minuten. Sind die Organe perfundiert, werden sie entnommen. Die Reihenfolge hier ist: 1. Herz 2. Lunge 3. Pankreas 4. Leber 5. Nieren Die Reihenfolge kann sich ändern, beschreibt aber den typischen Entnahmeverlauf. Sobald die thorakalen Organe entnommen sind, werden sie vom jeweiligen Team verpackt. Danach treten diese ab und begeben sich auf den Heimweg. Der Wundverschluss wird somit immer durch die Abdominalchirurgen durchgeführt. Für die Planung der Logistik ist vornehmlich die Kaltischämietoleranz der einzelnen Organe von zentraler Bedeutung. Diese variiert zum Teil sehr stark. Um einheitliche Regelungen und Vorgehensweisen zu erlangen, sind von der Bundesärztekammer die in [Tab. 1] ersichtlichen Anhaltspunkte zur Wahl des Transportmittels beschrieben worden. Die Organisation der Organtransporte erfolgt durch die DSO. Abrufdatum: 24.08.2024 Seite 6 von 12 Quelle: /cne-webapp/r/pdf/learningunit/10.1055_s-0036-1597782 CNE.online - Certified Nursing Education DOI: 10.1055/s-0036-1597782 Generelle Leber/Team Pankreas/ Darm/Team Herz/Team Lunge/Team Voraussetzungen Team per Flug # # # (+) (+) innerhalb der Region per PKW,

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