Immunchemie IV - Antikörpervielfalt PDF
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Ludwig-Maximilians-Universität München
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This document discusses the diversity of antibodies and the mechanisms behind their generation, including somatic recombination and hypermutation. It explores the regulation of the immune response, focusing on the roles of various cells and molecules. The text delves into the concepts of tolerance and transplantabjection.
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. Immunchemie IV Woher kommt die hohe Antikörper-Vielfalt? —> Somatische Rekombination und Klonale Selektion Die Antikörpervielfalt ist eine essentielle Eigenschaft des erworbenen IS. Sie entsteht durch: 1) Somatische Rekombination von Ig-Gensegmenten während der B-Zell-Reifung in den H-Ketten und L...
. Immunchemie IV Woher kommt die hohe Antikörper-Vielfalt? —> Somatische Rekombination und Klonale Selektion Die Antikörpervielfalt ist eine essentielle Eigenschaft des erworbenen IS. Sie entsteht durch: 1) Somatische Rekombination von Ig-Gensegmenten während der B-Zell-Reifung in den H-Ketten und L-Ketten > H-Kette: Synthese von IgM und IgD und IgG - 65 V (variable) Gensegmente - 25 D (Diversität) Gensegmente - 6 J (joining) Gensegmente - 8 C Gensegmente > L- Kette: - 40 V Gensegmente - 5 J Gensegmente 2) Entweder Kappa oder Lambda-Kette L-Kette: besitzt eine C-Sequenz die entweder aus einer Kappa-oder Lambda-Kette bestehen kann 3) Unterschiedliche Nukleotid-Übergänge 4) Somatische Hypermutation Eine stark erhöhte Mutationsrate der variabeln Bereiche führt in einem späten Stadium der BZellreifung zu einer Verbesserung der Affinität des Epitops. 84 * Nach Erstkontakt: passende B-Lymphozyten differenzieren zu Plasmazellen > IgG-Prod. * Nicht differenzierte B-Lymphozyten wandern in die Keimzentren der Lymphknoten —> Mutationen in den variablen Domänen der L- und H-Ketten —> sehr hohe Mutationsraten (10^6 x höher als in Körperzellen) —> ca. 1 Mutation innerhalb der variablen Domäne pro Zellgeneration —> Selektion * Mutierte B-Lymphozyten müssen über membrangebundenen AK eine Interaktion mit den Antigenen eingehen (von follikulären dendritischen Zellen präsentiert) * Konkurrenzdruck: Es überleben nur die B-Lymphozyten, deren AK eine verbesserte Affinität zum Antigen aufweisen * Selektion: Es überleben nur sehr wenig Klone. Diese differenzieren zu Gedächtniszellen unter Beibehaltung der genetischen Information der mutierten und selektierten Antikörper * Erneuter Kontakt mit AG: rasche Aktivierung dieser B-Zell-Klone und schnelle Produktion der optimierten Antikörper = das Gedächtnis d. IS hat sich gebildet. 2 Typen von Antikörpern => Plasmazellen a) membranständiger AK = B-Zell-Rezeptor b) löslicher AK Je nachdem existiert am Gen der schweren Kette ein Exon für den löslichen C-Terminus (mRNA 1 —> Membranständiges Protein) und ein Exon für den Membrananker (mRNA 2 —> Sekretiertes Protein). —> je nach Bedarf: Alternatives Spleißen Regulation der Immunantwort Im Lymphknoten: > Außen: B-Zellzone (follikulär) - Plasmazellen und Gedächtnis-B > Innen: T-Zellzone (extrafollikulär) Eingedrungene Pathogene werden von Dendritischen Zellen phagozytiert (zB DC in den Langerhans-Zellen der Haut) DC besitzen für die Aufnahme zahlreiche Rezeptoren (zB Toll-Like- Rezeptoren) - Sie gelangen dann über die Lymphe in regionale Lymphknoten (dafür sind Chemokine notwendig) - Einwanderung der DC in die T-Zell-Zone - Abbau der antigenen Partikel in den Lysosomen —> Antigenprozessierung - Beladung der Peptidfragmente auf MHC-II-Proteine und Vesikeltransport zur Zelloberfläche —> Antigenpräsentation an vorbeiströmenden T-Zellen Verschiedene Rezeptoren: - T-Zell-Rezeptor: besitzt eine AG-Bindestelle - B-Zell-Rezeptor: membrangebundenes IgM (2 AG-Bindestellen) - MHC-I (auf allen kernhaltigen Zellen): eine Transmembrandomäne, alpha Kette und beta2- Mikroglobulin (nicht kovalent) - MHC-II (auf APCs): zwei Transmembrandomänen und zusätzliche beta-Kette MHC = hohe Variabilität der MHC-Gene zwischen Individuen (Transplant-Abstoßung) beim Menschen auch HLA genannt MHC-I: „Ausweis der Zelle“ - wird von Zytotoxischen T-Zellen über T-Zellrezeptor erkannt. 85 —> Proteasen (Granzyme) und Perforine Proteasom —> TAP-Transporter (Antigenpeptid-Transporter) an Oberfläche MHC-II: interagieren mit T-Helferzellen und regulieren Immunantwort, auf allen APCs —> führen zur Vermehrung von Antigen-erkennenden Zellen des IS Toleranz … = keine Immunreaktion gegenüber körpereigenen Strukturen … erreicht durch aktives Eliminieren von Lymphozyten (va. T-Zellen) die körpereigene Antigene erkennen a) Zentrale Toleranz: Negativselektion durch induzierte Apoptose von B- und T-Zellen b) Periphere Toleranz: Minderung der Immunantwort außerhalb der lymph. Organe —> bei einer Hyposensibilisierung, bei autoreaktiven T- und B-Zellen, welche Selektion überlebt haben Transplantabstoßung - 3 Typen 1) Hyperakute Abstoßung (durch AK und das Komplementsystem) — min bis h 2) Akute Abstoßung (durch zytotoxische T-Zellen) - Tage bis Wochen —> Behandlung mit Glucocorticoiden, Immunsuppressiva, monoklonale AK 3) Chronische Abstoßung (Gefäßwandproliferation und Vernarbung) — nach Monaten KLINIK: Autoimmunkrankheit durch Verlust der Toleranz Typ-1-Diabetes = Juveniler Diabetes -> Zytotoxische T-Zellen töten spez. beta- Zellen der Langerhans’schen Inseln im Pankreas (Insulin-Produktion beeinträchtigt) AIDS -> Zerstörung von CD4+ T-Helferzellen führt zur Immundefizienz