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I. Konjunktur_1bd04056ca7ee33c813e46a2dd697b6b.pdf

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BOS23 Konjunktur Konjunktur und Konjunkturzyklus Konjunktur oder einfach nur GZSZ? Schon immer haben die Menschen Schwankungen der Wirtschaft als Abfolge von guten und schlechten Zeiten wahrgenommen. Bereits i...

BOS23 Konjunktur Konjunktur und Konjunkturzyklus Konjunktur oder einfach nur GZSZ? Schon immer haben die Menschen Schwankungen der Wirtschaft als Abfolge von guten und schlechten Zeiten wahrgenommen. Bereits im Alten Testament ist von sieben „fetten“ Jahren die Rede, denen „sieben Jahre des Hungers“ folgten. Aber erst im 19. Jahrhundert wurde die „Konjunktur“ als Gegenstand theoretischer Überlegungen und gezielter Wirtschaftspolitik „entdeckt“. In der industriellen Revolution beschleunigte sich das Wirtschaftswachstum erheblich. Damit wuchs auch das Interesse, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. Insbesondere die Frage, warum sich die Wirtschaft nicht stetig, sondern in charakteristischen Schüben entwickelt, beschäftigte die Ökonomen des 19. Jahrhunderts. Konjunktur Die Konjunktur zeigt die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage einer Volkswirtschaft an und beschreibt die auftretenden Schwankungen des wirtschaftlichen Wachstum. Diese Schwankungen gehen mit der Veränderung von ökonomischen Größen wie beispielsweise den Güterpreisen, der Beschäftigung oder der Produktion einher. Die konjunkturelle Situation eines Landes lässt sich unter anderem am Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) feststellen, welches den inflationsbereinigten Wert aller in einem bestimmten Zeitraum produzierten Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft ausweist. Durch die Analyse der Veränderungen des realen BIPs können wichtige Informationen zu den Konjunkturschwankungen abgelesen werden. Somit stellt das reale BIP den wichtigsten (aber nicht den einzigen!) Indikator dar, an dem die wirtschaftliche Lage eines Landes beobachtet werden kann. Konjunkturzyklus Betrachtet man das Wirtschaftswachstum über einen längeren Zeitraum, so fällt auf, dass sich dieses nicht linear (also konstant in eine Richtung), sondern „wellenförmig“ entwickelt. Diese Veränderungen werden in Form einer wellenförmig-verlaufenden Kurve dargestellt. Dabei spiegeln die Auf- und Abschwünge dieser Kurve die Höhen und Tiefen einer Wirtschaft wider. Sie treten stets abwechselnd auf. Diese Kurve wird als Konjunkturzyklus bezeichnet und umfasst vier unterschiedliche Phasen: I: Expansion/ Aufschwung ____________________________ ____________________________ II: Hochkonjunktur / Boom ____________________________ ____________________________ Rezension / Abschwung III: ____________________________ ____________________________ I #I Depression / Tiefstand IV: ____________________________ ____________________________ Von einem Zyklus kann dann gesprochen werden, wenn das Wirtschaftswachstum die verschiedenen Konjunkturphasen einmal vollständig durchlaufen hat. In der Regel werden Konjunkturzyklen mit einer Länge von vier bis acht Jahren beobachtet. Der Konjunkturzyklus verläuft um einen langfristigen, in der Regel ansteigenden Wachstumstrend bei „normaler“ Auslastung des Produktionspotenzials. Hierunter versteht man die Menge an Waren und Dienstleistungen, die eine Volkswirtschaft bei „vollständiger“ Auslastung der vorhandenen Produktionskapazitäten (Arbeitskraft, Maschinen, Material etc.) erreichen könnte. Nur während einer Hochkonjunktur (Boom) ist eine Vollauslastung der Produktionskapazitäten möglich. In allen anderen Konjunkturphasen ist das Produktionspotenzial hingegen nicht vollständig ausgeschöpft. BOS23 Konjunktur Konjunktur und Konjunkturzyklus (1) Definieren Sie den Begriff „Produktionspotenzial“. ___________________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________________ (2) Überprüfen Sie mithilfe der nachfolgenden Grafiken die Existenz mittelfristiger Konjunkturzyklen. ____________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________ (3) Ordnen Sie die Ereignisse mittels einer Internetrecherche einzelnen Jahreszahlen oder Zeiträumen zu und markieren Sie diese in den Grafiken. erste Ölkrise: ___________________________________________________________________________ Banken- und Finanzkrise: ___________________________________________________________________________ Wirtschaftswunder: ___________________________________________________________________________ Wiedervereinigung: ___________________________________________________________________________ zweite Ölkrise: ___________________________________________________________________________ Coronakrise: ___________________________________________________________________________ BOS23 Konjunktur Konjunktur und Konjunkturzyklus Merkmale der Konjunkturphasen Zusammen mit dem Wirtschaftswachstum schwanken während eines Konjunkturzyklus unter anderem auch die Arbeitslosigkeit, das Zinsniveau oder die Auslastung der Produktionskapazitäten. Die jeweiligen Phasen des Konjunkturzyklus zeichnen sich also grundsätzlich durch bestimmte Merkmale aus. So sind die Anzeichen eines kommenden Aufschwungs ganz anders als die Anzeichen eines kommenden Abschwungs. Halten Sie die wesentlichen Merkmale der einzelnen Konjunkturphasen stichpunktartig in der Tabelle fest! Im Aufschwung (Expansion) ist zunächst ein langsamer Anstieg der Produktion zu verzeichnen, so dass die Produktionskapazitäten zunehmend ausgeschöpft werden und die Lagerbestände sinken. Die Unternehmen sehen sich ermutigt, neue Investitionen vorzunehmen. Stabilisiert sich diese Entwicklung, erfolgt auch die Einstellung neuer Arbeitskräfte und die Einkommen der privaten Haushalte steigen. Sie fragen verstärkt Konsumgüter nach und verringern ihre Sparquote. Der Arbeitsmarkt entspannt sich und die bisher hohe Arbeitslosenzahl beginnt zu sinken. Noch besteht aber eine Unterbeschäftigung (es gibt mehr Arbeitssuchende als offene Stellen), so dass die Löhne nur langsam ansteigen. Die Wirtschaft nimmt Fahrt auf. Da Unternehmen bei steigender Auslastung der Produktionskapazitäten mit sinkenden Stückkosten produzieren können, bleibt das Preisniveau trotz steigender Konsum- und Investitionsgüternachfrage noch stabil. Daher sind auch inflationsbedingte Lohnsteigerungen noch nicht erforderlich. Haushalte sowie Unternehmen sehen wieder optimistisch in die Zukunft und das Vertrauen in die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung wächst. Das allgemeine Zinsniveau ist noch niedrig. In der Hochkonjunktur (Boom) läuft die Wirtschaft unter Volldampf. Die Produktionskapazitäten der Unternehmen sind voll ausgeschöpft. Es herrscht nahezu Vollbeschäftigung (es gibt mehr offene Stellen als Arbeitssuchende) und kurzfristig kommt es zu einer Überbeschäftigung (z.B. durch Überstunden). Das Lohnniveau und damit das Einkommen der privaten Haushalte steigt. Die stark gestiegene Investitions- sowie Konsumgüternachfrage bei gleichzeitig ausgeschöpften Produktionskapazitäten und die steigenden Lohnkosten führen zu steigenden Preisen. Zur Sicherung der Preisniveaustabilität erhöht die Zentralbank die Leitzinsen. Dies alles führt dazu, dass der Markt „überhitzt“. Unternehmen können ihren Absatz nicht mehr erhöhen und es kommt zu Fehlinvestitionen aufgrund zu optimistischer Zukunftserwartungen. Gelingt es den Unternehmen nicht, die gestiegenen Kosten über die Preise abzuwälzen, sinken die Gewinne und dies führt zu einem Rückgang der Investitionsgüternachfrage. Die wirtschaftliche Stimmung trübt sich zunehmend ein und im Investitionsgüterbereich finden die ersten Betriebsstillegungen und Entlassungen statt. Die Konjunktur „kippt um“ und die nächste Konjunkturphase wird eingeleitet. In der Abschwungphase (Rezession) verstärkt sich der Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Die abnehmende Investitionsgüternachfrage führt zu sinkenden Auftragseingängen und wachsenden Lagerbeständen. Die Gewinne der Unternehmen gehen zurück und sie müssen Arbeitnehmer entlassen oder in Kurzarbeit schicken. Die Einkommen der betroffenen Haushalte sinken. Aufgrund steigender Arbeitslosenzahlen fallen auch die Zuwachsraten der Löhne zunehmend geringer aus. Die Konsumgüternachfrage sinkt. Dies hat zur Folge, dass auch in diesem Bereich die Produktion eingeschränkt wird und Entlassungen unausweichlich werden. Unternehmen und Haushalte sehen pessimistisch in die Zukunft und schränken ihre Investitions- sowie Konsumgüternachfrage weiter ein. Die Sparneigung nimmt deutlich zu. Aufgrund eines stagnierenden oder sogar abnehmenden Preisniveaus beginnt die Zentralbank ihre Leitzinsen zu senken. Eine geringe Investitionstätigkeit der Unternehmen und eine geringe Konsumgüternachfrage führen zu einer Wirtschaftskrise. In dieser Phase der Depression (Tiefstand) verstärken die pessimistischen Zukunftserwartungen den Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Insgesamt verharren die Auftragsbestände und die Produktion auf einem niedrigen Niveau. Die Lagerbestände steigen weiter an. Die Produktionskapazitäten sind unausgelastet, Investitionen sind unrentabel und werden nicht vorgenommen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Entsprechend herrscht eine deutliche Unterbeschäftigung. Nur geringe Lohnsteigerungen können durchgesetzt werden und die Arbeitnehmer erhöhen ihre Sparneigung. Dies hat zur Folge, dass auch die Preissteigerungsraten gering ausfallen. Die Zentralbank senkt ihre Leitzinsen auf eine niedriges Niveau. BOS23 Konjunkturphasen Produktion und Konsum- und Beschäftigung, Konjunkturphase Preis- und Zinsniveau Zukunftserwartung Produktionskapazitäten Investitionsgüternachfrage Lohnentwicklung u. Einkommen

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