Grundlagen - Wirtschaftsinformatik PDF

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Summary

Dieses Dokument beschreibt die Grundlagen der Wirtschaftsinformatik, speziell in Bezug auf digitale Transformation und Informationssysteme. Es beinhaltet Definitionen wichtiger Begriffe und Beispiele.

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1. Grundlagen Website: Lehr- und Lernumgebung Gedruckt von: Maya Engel Kurs: Modul M12: Wirtschaftsinformatik Datum: Dienstag, 9. April 2024, 08:40 Buch: 1. Grundlagen...

1. Grundlagen Website: Lehr- und Lernumgebung Gedruckt von: Maya Engel Kurs: Modul M12: Wirtschaftsinformatik Datum: Dienstag, 9. April 2024, 08:40 Buch: 1. Grundlagen : Inhaltsverzeichnis 1.1 Das Digitale Zeitalter 1.2 Digitale Transformation 1.3 Begriffsdefinitionen 1.3.1 Information 1.3.2 System 1.3.3 Modell 1.4 Informationssysteme : 1.1 Das Digitale Zeitalter "Daten sind der Rohstoff der Zukunft" Angela Merkel auf einem Kongress der CDU in Berlin, Sept. 2015 „Jede Suchanfrage bei Google ist einen Cent wert“ T. Höttges, Vorstandsvorsitzender Telecom, auf der Tagung „Digitale Transformation“, Forschungszentrum CERES, Köln, Feb. 2016 90% aller Daten weltweit sind in den letzten zwei Jahren generiert worden“ Forschungsstudie von SINTEF, Norwegen, Mai 2013 Seit seiner Initialisierung im Jahr 1989 (siehe: GEO Wissen und Zeit Online) sorgt das World Wide Web dafür, dass weltweit Nutzer zunehmend mobil vernetzt sind, Services beispielsweise durch IoT (Internet of Things) optimiert und die Automatisierung von Entwicklungs- und Fertigungsprozessen durch die sogenannte vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) vorangetrieben werden kann. (vgl. Lemke, S. 31 ff) Die IDC (International Data Corpotation) berechnet seit mehr als zehn Jahren das jährlich zunehmende, weltweit verursachte Datenvolumen und prognostizierte im Jahr 2018 für das Jahr 2025 einen exponentiellen Anstieg auf 175 Zettabyte (= 175.000.000.000.000 MB). Eine im Jahr 2019 im Rahmen einer Big-Data-Studie veröffentlichte Prognose geht davon aus, dass im Jahr 2025 das Datenvolumen bei 181 Zettabyte liegen dürfte. Quelle: Digital & Trends "Big Data", Statista, 2019 Laut einer Schätzung von Statista nutzen im Jahr 2018 rund 3,9 Milliarden Personen weltweit das Internet. Für das Jahr 2021 wurde prognostiziert, dass die Zahl der Internetnutzer bis auf rund 4,14 Milliarden steigen wird. Die Region mit den meisten Internetnutzern weltweit war Ende 2018 Asien mit geschätzt 2,16 Milliarden Onlinern. Allein in China lag die Zahl der Internetnutzer im Jahr 2017 bei rund 772 Millionen. Die Region mit den zweitmeisten Internetnutzern war Europa mit geschätzt rund 705 Millionen Online-Usern. Die Anzahl der Internetnutzer in Nordamerika war mit geschätzt rund 346 Millionen in etwa halb so groß. Die Bundesnetzagentur hat in ihrem Jahresbericht 2021 bekanntgegeben, dass das mobile Datenvolumen weiter steil ansteigt. Während zum Jahresende 2020 das Datenvolumen im Mobilfunknetz Deutschlands 3.972 Mio. (Millionen) Gigabyte betrug, lag es Ende 2021 bei 5.457 Mio. (Millionen) Gigabyte. Dies entspricht einer Zuwachsrate von 37 Prozent. : : 1.2 Digitale Transformation Bei der Digitalen Transformation geht es darum, "neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, die dem technologischen Wandel ebenso wie den sich verändernden Kundenbedürfnissen gerecht werden. Sowohl das Tempo des Fortschritts als auch die Art und Weise, wie Innovationen entstehen, haben sich von Grund auf verändert. An dieser Stelle besteht in Deutschland noch enormer Nachholbedarf" (Depiereux, etventure, 2018) Allerdings ist dem überwiegenden Teil der Unternehmen laut einer Studie, die in Zusammenarbeit mit der GfK 2018 entstanden ist, klar, dass dieser Wandel nur zu schaffen ist, wenn sich auch die Unternehmenskultur verändert. Dass die Digitale Transformation in deutschen Unternehmen noch weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt, zeigt auch eine Studie des Bitkom-Verbands aus dem Jahr 2018. Denn danach hat jedes vierte Unternehmen noch keine einzige Akte digitalisiert. (vgl. Studie: Bitkom, Sep. 2018 mit 1.106 deutschen Unternehmen ab 20 MA) Eine Studie des Bitkomverbands aus dem Jahr 2019 macht dabei deutlich, dass ein Viertel der Unternehmen auch bisher noch keine Strategie verfolgen, um den digitalen Wandel zu bewältigen: (vgl. Zusammenfassung der Studie: Bitkom, April 2019 mit 606 deutschen Unternehmen ab 20 MA) Eine Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (2020) macht deutlich, dass auch nach der Pandemie keine signifikante Veränderung hinsichtlich einer Digitalisierungsstrategie stattgefunden hat. (vgl. Den digitalen Wandel gestalten, BMWK, 2020) : Über die Chancen der Digitalen Transformation, die gerade für kleine und mittelständischen Unternehmen in Deutschland von so großer Bedeutung sind, gibt es einen interessanten PodCast (Dauer 31:41 min) vom hpi in Potsdam. : 1.3 Begriffsdefinitionen Zu Beginn müssen zunächst einige grundlegende Begriffe der Wirtschaftsinformatik definiert werden. Dabei ist die Abgrenzung des Begriffs "Information" von den Begriffen "Daten", "Nachrichten" und "Kommunikation" wesentlich. Anschließend sollen noch die Begriffe "System" und "Modell" näher erläutert werden, da sie im Weiteren häufig verwendet werden. Information System Modell : 1.3.1 Information Aus der Begriffsdefinition Information ist zusätzliches, zweckorientiertes Wissen von Alpar et al. lassen sich zwei wesentliche Eigenschaften ableiten, die eine Information kennzeichnen: Informationen liegen vor, wenn Sie den Sachverhalt vorher noch nicht kannten ("zusätzlich") Informationen erfüllen einen Zweck (z.B. Entscheidungen können getroffen werden) Daten sind dabei Angaben, die in einer maschinell verarbeitbaren Form zur Verfügung stehen. (vgl. Hansen et al., Wirtschaftsinformatik, 2019) Der Begriff "Wissen" ist an dieser Stelle aber auch elementar, da nur solche Sachverhalte zu Wissen werden, die für den Empfänger der Information auch von Bedeutung, also von Interesse, sind. Beispiel: Sie erfahren die Ergebnisse des gestrigen Championsleague-Spiels. Damit diese Ergebnisse für Sie zur Information werden, dürfen Sie die Ergebnisse vorher nicht gekannt haben ("zusätzlich"), Sie benötigen die Informationen, um sich mit Anderen darüber zu unterhalten ("zweckorientiert") , und Sie müssen sich für Fußball interessieren (führt zu "Wissen"). Daten bzw. Informationen sind Nachrichten, sobald sie übermittelt werden. (vgl. Alpar et al., 2016) Wenn Sie beispielsweise an einen Kommilitonen schreiben, dass Sie um 12:00 Uhr in der Mensa sein werden, handelt es sich um eine Nachricht, weil Sie diesen Sachverhalt in Textform übermittelt haben. Wenn Sie dafür eine entsprechende App genutzt haben, handelt es sich um Daten. Wenn Ihr Kommilitone sich für diesen Sachverhalt interessiert, handelt es sich um eine Information. Wenn er auf diese Nachricht antwortet (z.B. mit "gut, dann komme ich auch") handelt es sich um Kommunikation. Denn Kommunikation wird definiert als Austausch von Nachrichten. (vgl. Alpar et al, 2016) : 1.3.2 System Ein System besteht aus einer Menge von geordneten Elementen mit Eigenschaften, die durch Beziehungen miteinander verknüpft sind. Die Unterschiedlichkeit in den Beziehungen konstituiert eine Systemgrenze, durch die sich das System gegenüber seiner Umgebung abgegrenzt wird. (vgl. Gablers Wirtschaftslexikon) Das Informationssystem als spezielle Form eines Systems lässt sich hinsichtlich seiner Ausprägung wie folgt definieren: Ein Informationssystem (IS) ist ein künstliches, konkretes System, das aus maschinellen und natürlichen Elementen besteht, sich an Veränderungen anpassen lässt und seine Nutzer mit Informationen versorgt. (vgl. Hansen et al., 2019, S.4 ff) : 1.3.3 Modell Ein Modell ist eine strukturgleiche (isomorphe) oder strukturähnliche (homomorphe) Abbildung eines realen Betrachtungsobjektes. (vgl. Adam, D., Planung & Entscheidung, Gabler, 1997) Hansen et al. beschreiben dabei drei wesentliche Charakteristika eines Modells: Abbildungscharakter Ein Modell wird immer mit Referenz zu einem realen oder imaginären Bezugspunkt erstellt und kann zur Veranschaulichung verwendet werden. Vereinfachungseigenschaft das komplexe Original wird auf das Wesentliche reduziert. Dies gilt sowohl für den Umfang wie auch für den Detaillierungsgrad. Zweckorientierung Erst durch die Zweckdefinition kann bei der Vereinfachung entschieden werden, welche Aspekte wesentlich sind. Ein Modell, das in einem Zusammenhang hilfreich ist, kann in einem anderen Zusammenhang nutzlos sein. Alpar et al. formulieren als wesentlichen Vorteil eines Modells, dass für ein besseres Verständnis experimentiert werden kann ohne das Original zu beeinflussen. Im Unternehmen werden häufig Modelle verwendet, um die komplexe Struktur der Unternehmensorganisation abzubilden. Sie beschreiben sowohl die Aufbau- wie auch die Ablauforganisation. Im Rahmen der Wirtschaftsinformatik sind beide Aspekte relevant: Aufbauorganisation Festlegung der Aufgaben, Aufgabenträger und der formalen Beziehungen (z.B. bei der Vergabe von Berechtigungen, Definition von Workflows, etc.) Ablauforganisation Bestimmung der Arbeitsabläufe (z.B. zur Gestaltung der Prozesse in Informationssystemen) Ein exemplarisches Modell zur Darstellung der Aufbauorganisation ist die sogenannte Managementpyramide: Die Aufgaben der unterschiedlichen Ebenen führen zu unterschiedlichen Informationsbedürfnissen und werden deshalb auch durch unterschiedliche Arten von Informationssystemen abgedeckt. : 1.4 Die neue Rolle der Informationssysteme Das Verständnis zum Einsatz von Informationstechnologie hat sich seit den 1980er Jahren stark verändert. Zunächst diente der Faktor Information lediglich zur Unterstützung der traditionellen Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden. Dabei sollten Informationssysteme allenfalls einzelne Funktionen der Wertschöpfungskette unterstützen. Das Fehlen einer ganzheitlichen, unternehmensweiten, strategischen Konzeption zum Einsatz von Informationssystemen führte zur Entwicklung einzelner Insellösungen. In den 1990er Jahren sorgten zunehmend integrierte Informationssystemlösungen dafür, die Komplexität der Wertschöpfungskette ganzheitlich zu reduzieren. Im Mittelpunkt stand die Operationalisierung von Daten mit Hilfe von Informationssystemen. Spätestens im Rahmen einer Digitalen Transformation sollen Informationssysteme heute zur Flexibilisierung und Adaptionsfähigkeit der Wertschöpfung eingesetzt werden. Dabei soll die informationstechnologische Architektur mit den Geschäftsprozessstrukturen und der strategischen Zielsetzungen verknüpft werden (→ Informationsmanagement), um das Unternehmen zu einem wissensbasierten, sich selbst organisierenden und selbstlernenden System (→ Wissensmanagement) zu entwickeln. (vgl. Jänig, Wissensmanagement, Springer, 2004, S.143f) Eine aktuelle Studie im Auftrag der GfK zur Digitalen Transformation soll den Wandel in der Wahrnehmung von Informationstechnologie in Unternehmen verdeutlichen. Dabei wurden etwa 2000 deutsche Unternehmen mit einem jährlichen Mindestumsatz von 250 Mio. € gefragt, welche Technologien und digitalen Entwicklungen in den nächsten drei Jahren den größten Einfluss auf ihr konkretes Geschäftsmodell haben werden: (entnommen aus: Trendreport "Digitale Transformation", etventure im Zusammenarbeit mit der GfK, 2018) In der Studie "Digitale Transformation - Digitale Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle in der deutschen Industrie" (2022) des Bitkom nennen die befragten Unternehmen folgende aktuell genutzten Technologien: (entnommen aus: Digitale Transformation - Digitale Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle in der deutschen Industrie, Bitkom, 2022) :

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