Einführung in die Wirtschaftsinformatik PDF
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This document provides an introduction to business information systems and the information society. It discusses technological innovations driving the economy, industry 4.0, digital transformation, and the implications of digitalization. Examples from IBM and the diffusion of technologies are also included.
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Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft (TECHNOLOGISCHE) INNOVATIONEN TREIBEN DIE WIRTSCHAFT − Nikolai Kontratieff (1892-1938): Theorie der langen Wellen im Zeitraum von 40-60 Jahren − Basisinnovationen bzw. "General purpose technologies"...
Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft (TECHNOLOGISCHE) INNOVATIONEN TREIBEN DIE WIRTSCHAFT − Nikolai Kontratieff (1892-1938): Theorie der langen Wellen im Zeitraum von 40-60 Jahren − Basisinnovationen bzw. "General purpose technologies" Quellen: Nefiodow 1999, 3, Wirtz 2010, 4 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 30 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft Klausur frage ! INDUSTRIE 4.0 - INNOVATIONSZYKLEN IM PRODUKTIONSSEKTOR: DIE 4 STUFEN DER INDUSTRIELLEN REVOLUTION Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 31 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DIE DIFFUSION ZEIGT MEHRERE EVOLUTIONSPHASEN − Beispiel IBM − 1911 gegründet − 350.600 Mitarbeiter (2018) − Umsatz: ~80 Mrd. USD (2018) − Weltweit führendes Unternehmen für Hardware, Software und Dienstleistungen im IT-Bereich − Heute eines der größten Software- und Beratungsunternehmen − Transformation − lat. transformare, umformen, bezeichnet allgemein die Veränderung einer Gestalt, Form oder Struktur − Verwendung in verschiedenen Disziplinen (Informatik, Elektrotechnik, WI) − Digitale Transformation: IT-getriebene Veränderung von Unternehmen Quelle: https://docandersen.wordpress.com 2015 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 32 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft ZIEL IST DIE ERFOLGREICHE (DIGITALE) TRANSFORMATION Business Engineering Geschäftswissen Technologie- Transformations- Geschäftswissen (Industrie) wissen wissen (digitale Wirtschaft) versteht versteht unterstützen ist Leitbild Digitale Restrukturierte Transformation Unternehmen Unternehmen der Industriegesellschaft Neue Unter- nehmen IT-Innovationen Informations- Anwendungs- Wissens- Services und AI, BD, IoT, technik systeme management Plattformen Blockchain Quelle: erweitert auf Basis von Österle 2000 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 33 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DAS TOP 25-RANKING WELTWEIT FÜHREN IT-UNTERNEHMEN AN Quellen: Statista 2021 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 34 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft INFORMATIONSGESELLSCHAFT BEINHALTET DIE DIGITALE TRANSFORMATION UND IST ANWENDUNGSORIENTIERT − Informationsgesellschaft − Bezeichnet den Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft, in der alle Teilbereiche, d.h. Unternehmen, öffentliche Verwaltungen, private Haushalte und sonstige Einrichtungen Information als vorrangigen Faktor rechnergestützt nutzen − Konstante, aber gestiegene Veränderungs-/Innovationsdynamik angesichts erhöhter Diffusionsgeschwindigkeit von Technologien − Digitalisierung − Zwei Bedeutungen − Technisch „Nicht mit dem Computer umgehen zu können wird in der − Anwendungsorientiert nächsten Generation genau so viele Nachteile bringen, wie sie heute ein Analphabet hat“ Quelle: Scott Mc Nealy (Ex-CEO, Sun) Quelle: Bullinger/Betzl 1993, Hess 2015 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 35 35 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DIGITALE DATEN ERSETZEN ANALOGE − Analogtechnik − Verwendung wert- und zeitkontinuier- licher physikalischer Größen − Beispiele: Töne, Bilder, Spannung, Strom − Digitaltechnik − Verwendung zur Speicherung und Kommunikation − Beispiele: visuelle/akkustische Zeichen, Lochkarten, binäre Digitaltechnik Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 36 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DIE ERSTE BEDEUTUNG DER DIGITALISIERUNG BETRIFFT EINEN TECHNOLOGISCHEN WANDLUNGSPROZESS − Digitalisierung als Überführung von analogen in digitale Signale − Umfasst sowohl einen Sensor zur Erfassung analoger Größen als auch Software zu deren Überführung in ein digitales (d.h. binäres) Format − Zerlegt z. B. analog gespeicherte Bilder in eine Matrix, die jeden Bildpunkt erfasst und dann in einem Format wie etwa JPEG speichert Quelle: www.hilgers.com, Hess 2015 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 37 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft SCHREIBTISCH FRÜHER UND HEUTE Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 38 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DIGITALISIERUNG FÜHRT ZU TRANSFORMATION Quelle: Wall Street Journal v. 3.4.06 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 39 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft ARBEIT FRÜHER VS. HEUTE – EINE ANDERE PERSPEKTIVE https://images.app.goo.gl/mTz5zUeCd1juE8uCA Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 40 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft VISIONEN VON KI-ENTHUSIASTEN Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 41 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft NUTZEN SIE IHRE DATEN … bevor es zu spät ist! Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 42 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DAS ZWEITE BEGRIFFSVERSTÄNDNIS VON DIGITALISIERUNG ORIENTIERT SICH AN DER ANWENDUNG (1) − Digitalisierung als Prozess der durch die Einführung digitaler Technologien bzw. der darauf aufbauenden Anwendungssysteme hervorgerufenen Veränderungen − Änderungsdimensionen − Individuum: Veränderung von Arbeits- und Handlungsweisen − Organisation: Vernetzung von Unternehmen intern und extern − Gesellschaft: Veränderungen im Bildungs- und Rechtssystem − Geschäftliche Potenziale Interaktionsformen Prozesse Produkte Märkte Quellen: Hess 2015, Alt 2018 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 43 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DAS ZWEITE BEGRIFFSVERSTÄNDNIS VON DIGITALISIERUNG ORIENTIERT SICH AN DER ANWENDUNG (2) − IBM (Bereich Storage Systems) reduzierte die Zeit … − Zur Preisänderung aller Produkte von 5 Tagen auf 5 Minuten − Zum Verschicken eines Ersatzteils/-geräts von 22 auf 3 Tage − Für eine Kreditprüfung von 20 Minuten auf 3 Sekunden http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:TSemDbAEYyI5DM:http://www.seoprogrammierer.de/images/programmierer.jpg Quelle: BMW, SDFB, Davenport 1998 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 44 44 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft Zeit bis große Masse s DIE DIFFUSIONSGESCHWINDIGKEIT VON TECHNOLOGIEN IST GESTIEGEN Quellen: Citi/Techwork, Blackrock/Livewiremarkets, FuW 2015, ourworldindata.org 2020 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 45 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft IT allein ergibt keine Marktvorteil> Wie wird IT DEN POTENZIALEN STEHEN genutzt RISIKEN GEGENÜBER (2) − Verfügbarkeit der HW Hardware − 99% ≙14 Min./Tag − 99,9% ≙ 1,4 Min./Tag − 99,99% ≙ 52,5 Min./Jahr − 99,999% ≙ 5,2 Min./Jahr − Technische Realisierung SW − Komplexität Software − Skalierbarkeit − Sicherheit − … − Fachliche Realisierung SW − Funktionalität IT $$$ − Anwenderunterstützung − Projektmanagement Prozesse − Business-IT-Alignment …. − Marktrisiken Strategie − Wettbewerber −... Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 46 1 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft „ 1 BASIS DER INFORMATIONSGESELLSCHAFT IST DIE DIFFUSION DER COMPUTER (1). Meines Erachtens gibt es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer. Thomas J. Watson, Präsident IBM, 1943 Absatz von Tablets, PCs und Smartphones weltweit (in Millionen Stück) “ Smartphones Tablets PCs 0 500 1,000 1,500 2,000 2,500 2024 1,492 122 268 2020* 1,242 149 276 2019 1,373 145 267 2018 1,402.6 146.2 257.8 2017 1,465.5 163.8 259.4 Absatz in Millionen Stück 2016 1,469 174.9 260.2 2015 1,437.6 207.2 275.8 2014 1,301.7 230.1 308.3 2013 1,019.4 219.9 315.1 2012 725.3 144.2 349.4 2011 494.5 76 364 2010 304.7 19 358 Quelle: Statista 2020 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 48 1 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft „ BASIS DER INFORMATIONSGESELLSCHAFT IST DIE DIFFUSION DER COMPUTER (2) Es gibt keinen Grund, warum Menschen zu Hause einen Computer haben sollten. Ken Olson, Gründer Digital Equipment Corp., 1977 “ Quellen: Statista 2021, Wikipedia 2018 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 49 1 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft Quelle: Petzold 2009, iwatch Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 50 1 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft Quelle: Greenberg 2010 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 51 1 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DIE LEISTUNGSFÄHIGKEIT DER IT STEIGT (MOORE‘S LAW) − Mooresches „Gesetz“ - Prozessoren − Verarbeitungsleistung verdoppelt sich alle 18-24 Monate Gordon Moore Quellen: www.nextbigfuture.com 2019, https://en.wikipedia.org/wiki/Transistor_count Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 52 52 1 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft MIT DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT DER IT STEIGT AUCH DEREN ENERGIEEFFIZIENZ (KOOMEY‘S LAW) − Koomeysches „Gesetz“ - Energiespeicher − Batterieleistung/-bedarf halbiert sich alle 18 Monate Quelle: VLSI Research 2019 Jonathan Koomey Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 53 53 1 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft NEBEN DER DATENVERARBEITUNG IST DIE DATENHALTUNG BETROFFEN (KRYDER‘S LAW) − Kryder‘s „Gesetz“ - Speicherkapazität − Verdoppelung der Speicherkapazität alle 13 Monate Mark Kryder Quellen: Schmalzried 2013, Blackblaze 2018 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 54 2 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft 2 DIE VERNETZUNG STEIGT MIT DEM NUTZEN. (METCALFE‘S LAW) − Metcalfe's "Gesetz" - Vernetzung − Nutzen eines Kommunikationssystems wächst im Quadrat seiner Teilnehmer − Internet-Evolution − 1969 erste Knoten des ARPANET gehen in Betrieb Robert Metcalfe − 1982 erste Netzwerkdienste in Deutschland − 1986 erste.de Domain uni-dortmund.de 1,200 Number of internet hosts in millions 1,062.66 1,048.77 − 1987 Internet als Begriff, 27.000 Rechner 1,012.71 1,010.25 1,012.7 1,003.6 963.52 1,000 908.59 − 1990 ARPANET wird zum 800 818.37 732.74 − 1992 erster Web-Browser Mosaic 600 625.23 541.68 − 1994 erstmals mehr private als 433.19 394.99 400 wissenschaftliche Nutzer 317.65 233.1 − 171.64 1998 Einführung der IPv6-Adressen 147.34 200 109.57 72.4 29.6743.23 1.31 2.22 4.85 9.4716.15 − 2010 erster PC im Weltraum mit dem 0 Internet verbunden − 2020 Schleppende Verbreitung von IPv6, keine IPv4-Adressen mehr ver- fügbar außer in Afrika Quelle: Wikipedia, www.isc.org 2019 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 55 55 2 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DIE ANZAHL DER ANGEBUNDENEN NUTZER UND HAUSHALTE IST WELTWEIT SUKZESSIV GESTIEGEN Anzahl der Internetnutzer weltweit 4,500 4,131 3,924 4,000 3,701 3,500 3,345 ANZAHL IN MILLIONEN 3,060 3,000 2,853 2,669 2,478 2,500 2,242 2,035 2,000 1,772 1,570 1,382 1,500 1,100 1,216 1,000 500 Anteil der Haushalte weltweit mit Internetzugang 0 60% 57% 54.7% 52.4% 49.6% 50% 47.1% ANTEIL DER HAUSHALTE 44.3% 41.7% 39% 40% 35.6% 32.5% 30% 30% 27.1% 24.4% 22% 19.6% 20% 17.7% 16% 14% 10% 0% Quellen: Statista 2019, 2020 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 56 2 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft DAS INTERNET ENTWICKELT SICH Internet-of-Value, Blockchain, Internet-of-Things Quellen: Daly et al. 2019, ICANN 2012, Mnadeem 2021 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 57 2 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft BASIS DER BLOCKCHAIN IST DIE VERTEILTE DATENBANK − In P2P-Netzwerken hat jeder Knoten eine Kopie der Datenbank − Die Datenbank ist in Blöcke unterteilt, die Transaktionen enthalten − Blöcke sind nach Validierung untrennbar miteinander verknüpft − Neue Datenblöcke in definierten Intervallen − Miner als besondere Knoten − Zahlreiche Ansätze als Distributed Ledger Techno- logy (DLT) Quelle: Gupta 2017, 14 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 58 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft NON-FUNGIBLE TOKEN (NFT) Quelle: https://octalysisgroup.com/de/3-key-elements-to-guarantee-lasting-value-of-your-nfts/ Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 59 3 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft 3 DIE DIENSTLEISTUNGSGESELLSCHAFT ERHÖHT DEN ANTEIL. INFORMATIONSVERARBEITENDER BERUFE − Steigender tertiärer Sektor mit informationsverarbeitenden Berufen − Hoher Knowledge Economy Index ermöglicht höhere Wertschöpfung Quelle: www.ebrd.com 2019, bpb 2021 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 60 60 4 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft 4 SMART SERVICES ERGÄNZEN KLASSISCHE PRODUKTE (1). Quelle: Bender/Stützel 2005, Mercedes-benz.com Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 61 61 4 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft ZAHLREICHE PRODUKTE WERDEN SMART Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 62 4 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft EMBEDDED SYSTEMS: WERT, DER IM AUTOMOBIL VERBAUTEN HALBLEITER, WIRD IN ALLEN FAHRZEUGKLASSEN WACHSEN − Trends am Beispiel Automobilindustrie − Elektronikanteil an Produktionskosten steigt von 22-25% auf 35-40% − Sinkender Mechanikanteil (Herstellkosten von 96% auf 39%) − 90% der Innovationen sind durch Elektronik geprägt, davon 80% durch Software − Steigender Anteil der Software an der Produktwertschöpfung Quellen: www.elektroniknet.de 2019 / Bender/Stützel 2005 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 63 4 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft SMART SERVICES KOMBINIEREN PHYSISCHE UND DIGITALE DIENSTLEISTUNGEN − Unternehmen fokussieren stark auf ihr Produktangebot und ausgewählte, zugehörige Services − „Soon, it will not be enough for a company to offer services; it will have to offer ‚smart services‘. (…) To provide them, you must build intelligence – that is, awareness and connectivity – into the products themselves.“ (Allmendinger & Lombreglia, 2005, 131) − Smart Services verbinden Smart Products – mit Sensorik ausgestattete und durch Software gesteuerte Geräte − Was macht einen Service smart? − Prävention: Auswertung von Daten zur Vermeidung unerwünschter Zustände (z.B. Ausfall einer Maschine, Lagerleerstand) − Kundenorientierung: Besseres Verständnis über Lebensumstände und Bedürfnisse von Kunden Quelle: Allmendinger/Lombreglia 2005 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 64 5 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft 5. MOBILE TECHNOLOGIEN SCHLIEßEN DIE LÜCKE ZWISCHEN ZWEI WELTEN Zeits und Ortunabhängig ↳ Informationswelt Dk Physische Werte 1 Quelle: Fleisch et al. 2003 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 65 65 5 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft EINE FOLGE IST DAS BIG DATA-PHÄNOMEN Umfang der Daten Vielfalt an Daten Quelle: Experton Group 2010, Bitkom 2012 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 66 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft BIG DATA IS EVERYWHERE Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft “DATA IS THE NEW OIL” Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft EINE SUBJEKTIVE EMPFEHLUNG ZUM ABSCHLUSS Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 69 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsgesellschaft ZUSAMMENFASSUNG − Die Veranstaltung Einführung in die Wirtschaftsinformatik vermittelt einen Überblick über die Anwendung der IT in Unternehmen − Die Informationsgesellschaft umfasst mit der Digitalisierung neben der Medien- und IT-Industrie vor allem Anwenderunternehmen − Die Digitalisierung bestimmen fünf Treiber und schafft neue Chancen für Produkte, Prozesse und Unternehmen − Die Digitalisierung erfordert seitens der Unternehmen die Anpassung von Strategien, Prozessen und Anwendungssystemen Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Intelligente Informationssysteme & -prozesse 71 Einführung in die Wirtschaftsinformatik INFORMATIONSMANAGEMENT Prof. Dr. Patrick Zschech Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE WIRTSCHAFTSINFORMATIK IST EINE SCHNITTMENGE ZWEIER DISZIPLINEN (1) Betriebswirt- Wirtschafts- Informatik schaftslehre informatik „Brückenfunktion“ der Wirtschaftsinformatik als interdisziplinäres Fach Quelle: wirtschaftsinformatik.de 2017 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 4 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE WIRTSCHAFTSINFORMATIK IST EINE SCHNITTMENGE ZWEIER DISZIPLINEN (1) Betriebswirt- Wirtschafts- Informatik schaftslehre informatik „Brückenfunktion“ der Wirtschaftsinformatik als interdisziplinäres Fach Quelle: wirtschaftsinformatik.de 2017 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 6 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE WIRTSCHAFTSINFORMATIK IST EINE SCHNITTMENGE ZWEIER DISZIPLINEN (2) − Eigenständige, interdisziplinäre Wissenschaft mit Wurzeln in der Informatik und den Wirtschaftswissenschaften, insb. der Betriebswirtschaftslehre − Gegenstand sind Informationssysteme (IS) in Wirtschaft, Verwaltung und privatem Bereich; Digitalisierung in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft − IS sind soziotechnische Systeme, die menschliche und maschinelle Komponenten (Teilsysteme) umfassen speichert auswertet ausgibt , , − Anwendungssysteme (AS) sind automatisierte Teilsysteme von IS, wobei sie im engeren Sinne die Anwendungssoftware bezeichnen Interaktion User und IS − von Kernbereiche − Anwendungssysteme (AS) / Enterprise Systems (ES): Informationssysteme in Wirtschaft und Verwaltung; sinnhafte Vollautomation − Informationsmanagement (IM): Gestaltung, Betrieb und Wartung von IS, Geschäftsorientierte Organisation und Ausrichtung der IT − Systemplanung und -entwicklung (S&E): Methoden und Werkzeuge zur geschäftsorientierten Entwicklung und Anpassung von IS Quellen: Wirtschaftsinformatik.de 2017, Alpar et al. 2019, 3f Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 7 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE WIRTSCHAFTSINFORMATIK IST EINE SCHNITTMENGE ZWEIER DISZIPLINEN (3) Wirtschaftsinformatik Anwendungs- Informations- Systemplanung Betriebswirtschaftslehre systeme management und -entwicklung Systems of Strategische Business Records Planung der IT Engineering Informatik Transaktionssystem (Kassensystem) 2. B ERP. Systems of Modellierungs- Organisation der IT Insight methoden Entscheidungsunterstützende Systeme 2. B. B1 (Business Informatics) Systems of Softwareentwicklungs- Wissensmanagement Engagement methoden Interaktion miteinander … … … Quelle: Alpar et al. 2019 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 8 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE WI UMFASST DREI KERNBEREICHE − Gegenstandsbereich − Klassisch: Entwurf, Entwicklung und Anwendung von IS in Wirtschaft und Verwaltung − Zunehmend: Digitalisierung in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft − Kernbereiche − Anwendungssysteme (AS) / Enterprise Systems (ES) − Informationssysteme in Wirtschaft und Verwaltung − Sinnhafte Vollautomation − Informationsmanagement (IM) − Gestaltung, Betrieb und Wartung von IS − Geschäftsorientierte Organisation und Ausrichtung der IT − Systemplanung und -entwicklung (S&E) − Methoden und Werkzeuge − Geschäftsorientierte Entwicklung und Anpassung von IS Quellen: Wirtschaftsinformatik.de 2011, Stahlkecht/Hasenkamp 2006, 4 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 9 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 AUS DEN KERNBEREICHEN LASSEN SICH FÜNF ZIELE DER WISSENSCHAFTSDISZIPLIN "WI" ABLEITEN − (Weiter-) Entwicklung von Theorien, Methoden und Werkzeugen zur Gewinnung intersubjektiv überprüfbarer Erkenntnisse über IS Design − Gestaltungsorientierte Konstruktion von IS sowie die dafür notwendige (Weiter-) Entwicklung von Konzepten, Vorgehensweisen, Modellen, Methoden, Werkzeugen und (Modellierungs-) Sprachen − Erzielung eines realwissenschaftlichen Verständnisses von Einsatz, Akzeptanz, Management und Beherrschbarkeit von IS sowie von ihren jeweiligen Systemelementen − Primär wirtschaftswissenschaftlich fundierte Bewertung von Risiko-, Nutzen-, und Wirtschaftlichkeitsdimensionen bei Gestaltung und Einsatz von IS, der durch sie veränderten Wertschöpfungsprozesse sowie der damit verbundenen strategischen und organisatorischen Auswirkungen auf Individuen, Gruppen, Unternehmen, Branchen und Wirtschaftsräume, − Prognose technischer und nichttechnischer Entwicklungen und Auswirkungen des Einsatzes von IS Quellen: wirtschaftsinformatik.de 2017; Alpar et al. 2019, 4f Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 10 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 WIRTSCHAFTSINFORMATIK BEFASST SICH MIT INFORMATIONSSYSTEMEN (1) Problemerkennung − Information − Produktionsfaktor Alternativengenerierung − Managementbegriff Alternativenauswahl − Grundlage von Entscheidungen Implementierung − Wahl zw. Handlungsalternativen Kontrolle − Subjektives Vorwissen − Kenntnis Handlungskonsequenzen − Entscheidungsprozess − Dimensionen bestimmen die Information Quelle: Alpar et al. 2019, 10f Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 11 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DATEN UND INFORMATIONEN SIND DIE GRUNDLAGE VON HANDLUNGSPROZESSEN UND WISSENSAUFBAU Daten Informationen Nachrichten Kommunikation Darstellung von Zusätzliches zweck- Übermittlung von Austausch von Informationen orientiertes Wissen Daten Nachrichten Semantik Quelle: Alpar et al. 2019, 7f Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 12 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE WISSENSTREPPE NACH NORTH (2011) Abbildung verändert und erweitert nach Kaiser et al. (2012) NORTH, K. (2011): Wissensorientierte Unternehmensführung. Wertschöpfung durch Wissen. 5., akt. u. erw. Aufl., Wiesbaden: Gabler. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 13 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DATEN BILDEN DIE GRUNDLAGE − Information − informatio, lat. für Deutung, Erläuterung − Allgemein: Kenntnis über Sachverhalte, Ereignisse, Prozesse oder Ideen − Betriebswirtschaftlich: zweckorientiertes bzw. zielgerichtetes Wissen − Wissen in Aktion − Daten − Zeichen oder kontinuierliche Funktionen, die zur Verarbeitung Informationen darstellen (DIN 44300) − Daten in verschiedenen Erscheinungs- und Repräsentationsformen − Kommunikation − Austausch von Nachrichten − Sender und Empfänger Quelle: Alpar et al. 2019, 6ff, Bmvi Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 14 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DATEN HABEN CHARAKTERISTISCHE EIGENSCHAFTEN (1) „Bits haben kein Gewicht und bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit. Die Grenzkosten für die Produktion weiterer Bits sind gleich null. Man benötigt keine Lagerhallen für Bits. Man kann sie verkaufen und gleichzeitig behalten. Das Original und die Kopie sind nicht voneinander zu unterscheiden. Sie halten sich nicht an Zoll- oder andere Grenzen. Regierungen können nicht feststellen, wo sie sich gerade befinden. Regierungsinstanzen können keine angemessene Rechtsprechung durchsetzen. Der Marktplatz von Bits ist global.“ Nicholas Negroponte 1995 − Vorteile gegenüber physischen Gütern: keine Knappheit und Abnutzung, leichte Vervielfältigung und Verbreitung − Nachteile: Zuordenbarkeit, Bestands- und Wertermittlung, Schutzmöglichkeit, Erklärungsmodelle/Theorien Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 15 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DATEN LASSEN SICH NACH DREI GESICHTSPUNKTEN DIFFERENZIEREN Daten Erscheinungs- Repräsentations- Aufgabe im Ver- form form arbeitungsprozess ~Tabelle Formatierte Daten Digital Steuerdaten Schrift Analog Nutzdaten Stamm- Ton daten Konstant Bestands- Bild daten Veränderbar Bewegungs- Quelle: Hansen/Neumann 2001, 9 daten Aktionen Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 16 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE INFORMATIONSEIGENSCHAFTEN BESTIMMEN DEN WERT EINER INFORMATION (BEISPIEL "UMSATZ") − Aktualität − Korrektheit − Aggregationsgrad − Präsentation − Herkunft etc. Quelle: Alpar et al. 2019, 9 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 17 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 INFORMATIONSMENGENMODELL Sender Empfänger 1 Angebotene, aber nicht benötigte und nicht nachgefragte Informationen 2 Angebotene und nachgefragte, aber nicht 1 3 benötigte Information 2 3 Nachgefragte, aber nicht angebotene und Informations- Informations- nicht benötigte Information angebot nachfrage 5 4 Angebotene und benötigte, aber nicht nachgefragte Information 4 6 5 Angebotene, benötigte und nachgefragte Information (effizienter Bereich) 7 6 Nachgefragte und benötigte, aber nicht Informations- angebotene Informationen bedarf 7 Benötigte, aber nicht angebotene und nicht nachgefragte Informationen Ziele / Aufgaben / Rahmenbedingungen Quelle: Schwarze (1998) Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 18 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 WIRTSCHAFTSINFORMATIK BEFASST SICH MIT INFORMATIONSSYSTEMEN (2) Umwelt Grenze − System − Menge verknüpfter Elemente Input Output − Abgrenzbarkeit von Umwelt − Systemkonstruktion nach verschiedenen Kriterien abhängig vom Verwendungszweck Kriterium Ausprägung Entstehung natürlich künstlich Komponenten maschinell natürlich masch./natürlich Existenz abstrakt konkret Umweltinteraktion offen geschlossen Verhalten deterministisch stochastisch zufällig Anpassung adaptiv nicht-adaptiv Steuerung m/Rückkopplung o/Rückkopplung − Modell: Ergebnis eines Konstruktionsprozesses, bei dem die Wahrnehmung von Inhalten eines gewählten Gegenstandes zweckorientiert repräsentiert wird − Modellklassifikation nach verschiedenen Kriterien Kriterium Ausprägung − Beispiele: Organisations- Abstraktionsgrad Physisch analog mathematisch modell (Pyramide), Unter- Zweck Zeit Normativ Statisch deskriptiv dynamisch nehmensmodell (St.Galler Verhalten Anpassung Deterministisch Adaptiv stochastisch nicht-adaptiv Managementmodell) Quelle: Alpar et al. 2019, 15ff Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 19 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 BEISPIEL: UNTERNEHMENSMODELL MIT FOKUS AUF ORGANISATIONSEBENEN Quelle: Alpar et al. 2019, 20 ff Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 20 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 BEISPIEL: EINORDNUNG VERSCHIEDENER INFORMATIONSSYSTEME IN UNTERNEHMENSMODELL Quelle: Alpar et al. 2019, 20 ff Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 21 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE STRATEGISCHE PLANUNG DER IT ZIELT AUF DIE ABSTIMMUNG MIT DER GESCHÄFTSSTRATEGIE − Business-/IT-Alignment: fortlaufende, gegenseitige Abstimmung von Geschäftsbereichen und IT-Bereich auf − strategischer (Ziele, Strategien, Pläne, …), taktischer (Portfolio, Infrastruktur, …) und operativer Ebene (Tagesgeschäft, Projekte, Geschäftsprozesse) Quellen: https://www.uni-bamberg.de/isdl/transfer/it-business-alignment, Alpar et al. 2019, 47ff Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 23 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE IT-STRATEGIE HINTER EINER GROßEN VISION Quelle: https://twitter.com/gregserrano/status/515176846322069505 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 24 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE STRATEGISCHE PLANUNG DER IT UMFASST DREI INEINANDERGREIFENDE GROBELEMENTE 1 IT-Strategie langfristig 2 IT-Architektur 3 IT-Projekte kurzfristig Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 25 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DER KERN EINER IT-STRATEGIE IST DIE UNTERSTÜTZUNG DES GESCHÄFTSBETRIEBES MIT DEN MITTELN DER IT − Begriff − Langfristiger Plan − Richtiger Einsatz der Mittel − Ziele − Bestmögliche Unterstützung des Geschäftsbetriebs mit den Mitteln der IT − Mittel- bis langfristige Leitplanken − Zweck − Ableitung der IT-Implikationen aus der Geschäftsstrategie sowie − Vision, Selbstverständnis und Positionierung der IT − Mögliche Inhalte − Ausgangssituation und Ziele der Unternehmensstrategie − Aufstellung der IT-Organisation: Grundsätze zu Eigenfertigung und Fremdbezug, Zentralisierung/Dezentralisierung − Grundsätze der IT-Architektur: Architekturebenen, Standards (Daten, Anwendungssysteme, technische Infrastruktur, Sicherheit) − Strukturen zu IT-Management, IT-Controlling, IT-Betrieb, IT-Service Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 26 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE IT-ARCHITEKTUR IST DER INFORMATIONS- TECHNOLOGISCHE „BEBAUUNGSPLAN“ − Begriff − Modell − Bestandteile − Beziehungen − Ziele − Redundanz − Wiederverwendbarkeit − Implementierung/Wartung − Zweck − Analyse − Vorgabe − Mögliche Inhalte − Geschäftsarchitektur − Prozessarchitektur − Daten-/Systemarchitektur Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 27 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 EXKURS: ARIS – ARCHITEKTUR INTEGRIERTER INFORMATIONSSYSTEME Quelle: https://www.ariscommunity.com/university/tutorial Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 28 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 EXKURS: ARIS – ARCHITEKTUR INTEGRIERTER INFORMATIONSSYSTEME Quelle: ARIS Haus (© Software AG) Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 29 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 REMINDER: IT-ARCHITEKTUR AM BEISPIEL DES UKL Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 30 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 IT-PROJEKTE SETZEN DIE ARCHITEKTUR UM − Begriff − Nicht-routinemäßige Vorhaben − Temporäre Organisationseinheit − Projektleiter − Priorisierung der Projekte / Multi-Projektmanagement − Kriterien: Unternehmensziele, Fachaufgaben, Realisierbarkeit − Wirtschaftlichkeit: Kosten, Nutzen Einschätzung des Beitrags Einschätzung der zu den Unternehmenszielen technischen Realisierung Existierendes IT-Know-how Beitrag zur Differenzierung AS im CRM SCM Portal im Controlling IT in Produkten Personalwesen Workgroup CRM. Support Internet-Portal Workgroup System Support IT in Produkten Systeme SCM Portal im AS im Personalwesen Controlling E-Einkauf Internet- Portal E-Einkauf Kostensenkung Notwendiger technischer Integrationsgrad Quelle: Mertens et al. 2017, 172 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 31 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DAS IT-CONTROLLING BEURTEILT PROJEKTE AUF IHRE WIRTSCHAFTLICHKEIT (1) − IT-Controlling − Rationalitätssicherung der Führung − Gestaltung und Betreuung der Informationsversorgung (Systemgestaltung) − Durchführung von Planung, Steuerung und Kontrolle (Systemnutzung) − Controlling-Objekt ist der IT-Bereich, z.B. die IT-Projekte − Verfahren − Strategisches IT-Controlling: Methoden der strategischen Planung − Operatives IT-Controlling: KPI, Kennzahlensysteme, Wirtschaftlichkeitsbewertung Quelle: Alpar et al. 2019, 50 ff. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 32 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DAS IT-CONTROLLING BEURTEILT PROJEKTE AUF IHRE WIRTSCHAFTLICHKEIT (2) Finanzielle Konsequenzen (€) Jahr 0 Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 Aufwand durch das CAD-System Investition Wartung/lfd. Kosten -120.000.- -15.000.- -15.000.- -15.000.- -15.000.- Direkte Wirkungen Personalkosteneinsparung (schnellere 30.000.- 65.000.- 65.000.- 65.000.- Zeichnungserstellung) Indirekte Wirkungen in anderen Bereichen Reduzierte Kosten durch stärkere 5.000.- 5.000.- 5.000.- 5.000.- Verwendung von Normteilen Weniger Kosten in 10.000.- 10.000.- 10.000.- 10.000.- Arbeitsvorbereitung Erhöhung Deckungsbeitrag 5.000.- 15.000.- 20.000.- 15.000.- Nettonutzeneffekt (NNj) -120.000.- 35.000.- 90.000.- 105.000.- 100.000.- Kalkulationszinssatz 6% Kapitalwert 160.488.- n NNj KW= ∑ Quelle: Mertens et al. 2017, 169 j=0 (1+z)j Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 33 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 NUTZEFFEKTE SIND VERNETZT Quelle: Alpar et al. 2019, 65 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 34 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 IT-ABTEILUNGEN HABEN SICH WEITERENTWICKELT Quelle: Alpar et al. 2019, 26ff Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 36 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 ZUNÄCHST IST ZU ÜBERLEGEN, OB DAS UNTERNEHMEN IT-LEISTUNGEN SELBST ERBRINGT − Argumentenbilanz Eigenerstellung Fremdbezug − Nähe − Kerngeschäft − Wettbewerbsvorteil − Know-how − Unabhängigkeit − Ressourcenverfügbarkeit − Akzeptanz − Personalauslastung − Koordinationskostenvorteile − Kostenreduktion − Verrechnung der IT-Leistungen − Kauf zu Marktpreisen (extern) − Verrechnung nach Marktpreisen (intern) − Weitergabe von Kosten (intern) Quelle: Mertens et al. 2017, 177 ff. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 37 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE IT KANN UNTERSCHIEDLICH IN DAS UNTERNEHMEN EINGEGLIEDERT SEIN − Kriterien − Zentralisierungsgrad − Autonomie/Richtlinienkompetenz − Mitarbeiterausstattung − Geschäftsleitungsanbindung − Geschäftsprozesskompetenz GL 4 − Optionen Stabsstelle 1 − ⑪ Stabsabteilung Funktionsbereiche − ⑫ Hauptabteilung − ⑫ Divisionalisierung Finanz- und − ⑪ Ausgelagert Rechn.wesen 2 3 Quelle: in Anlehnung an Alpar et al. 2019, 76 f. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 38 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 KRITISCH IST DIE ZUSAMMENARBEIT VON IT UND FACHBEREICHEN Leitung durch IT IT- und Fach- Leitung durch IT-Abteilung Fachabteilung Beteiligung der abt. realisieren Fachabt., Beteili- realisiert alleine realisiert alleine Fachabteilungen gemeinsam gung der IT-Abt. Beurteilung der Lösungen IT-Interessen + Unternehmensstandards Synergieeffekte Akzeptanz Mehrfachentwicklungen + Marktanforderungen Quelle: Mertens et al. 2004, 197 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 39 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 IT-ABTEILUNGEN BESITZEN VERSCHIEDENE UNTERABTEILUNGEN − Kernabteilungen Leiter / CIO − Berufsbilder in IT und Linie Strategische Controlling, IT-Planung Datenschutz IT-Consulting Anwendungen IT-Betrieb Techn. Standard-SW Systeme Quelle: in Anlehnung an Alpar et al. 2019, 76f Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 40 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 REMINDER: IT-ORGANISATION AM BEISPIEL DES UKL Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 41 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 TYPISCHE BERUFSFELDER FÜR WIRTSCHAFTSINFORMATIKER − Gründer IT-Startup − Unternehmensberater mit Fokus „Strategieberatung“ − Unternehmensberater mit dem Fokus: „IT-Beratung“ − Business Analyst − Produktmanager in Technologieunternehmen − Data Scientist − IT-Projektleiter − Software-Architekt Softwareentwickler − Applikationsverantwortlicher − Prozessmanager − Unternehmensarchitekt − Social Media Manager − IT-Manager Quelle: wirtschaftsinformatik.de 2019, Statista 2019 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 42 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 EIN RAHMENWERK IM BEREICH STRATEGISCHE PLANUNG BETRIFFT MIT COBIT DIE IT-GOVERNANCE (1) − IT-Governance − Regeln und Methoden zur Planung, Steuerung und Kontrolle des betrieblichen IT-Einsatzes − Sicherstellen, dass IT an den Unternehmenszielen ausgerichtet ist und unter Beachtung von Risiken effizient und effektiv eingesetzt wird − IT-Governance betrifft − Strategische Ausrichtung − Wertschöpfung − Ressourcen-Management − Risiko-Management − Leistungsmessung − COBIT − 1996 vom internationalen Verband der IT-Prüfer ISACA (Information Systems Audit and Control Association) zur IT-Prüfung entwickelt − Control Objectives for Information and Related Technology Quelle: Alpar et al. 2019, 67 ff. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 44 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 Quelle: Alpar et al. 2019, 67 ff. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 45 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 Quelle: Alpar et al. 2019, 67 ff. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 46 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 EIN RAHMENWERK IM BEREICH STRATEGISCHE PLANUNG BETRIFFT MIT COBIT DIE IT-GOVERNANCE (2) − Bestandteile des COBIT-Cube − Unternehmensziele/IT-Ziele − IT-Prozesse − IT-Ressourcen − Informationskriterien und Metriken − Prozesse − Plan and Organize − Acquire and Implement − Deliver and Support − Monitor and Evaluate Quelle: Alpar et al. 2019, 70 ff. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 47 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 Quelle: Alpar et al. 2019, 70 ff. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 48 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 DIE IT INFRASTRUCTURE LIBRARY (ITIL) ZIELT AUF DIE PROFESSIONALISIERUNG DER IT-ABLÄUFE − Ab Ende 1980er durch Office of Government Commerce, seit 2013 Axelos − ITIL beschreibt bewährte Vorgehensweisen (sog. Best Practices) zur Planung und Verwendung von IT-Dienstleistungen/Services − IT-Service: „Ein Service ist eine Dienstleistung, deren Erbringung dem Serviceempfänger einen Nutzen stiftet.“ − Orientierung am Service-Lebenszyklus − Service Strategie − Service Design − Service Transition − Service Operation − Continual Service Improvement − Seit 2019 in Vers. 4 mit Service Value Chain und Service Management Practices Quelle: Alpar et al. 2019, 80 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 49 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 ITIL – EXEMPLARISCHE PROZESSE UND FUNKTIONEN Quelle: https://www.kess-buchsein.de/schulungen/itil/was-ist-itil Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 50 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Informationsmanagement 1 ZUSAMMENFASSUNG − Wirtschaftsinformatik schafft eigenständige Inhalte an der Schnittstelle von Informatik und Wirtschaftswissenschaften − Gestaltungsbereiche sind Anwendungsentwicklung, Informations- management und Anwendungssysteme − Kernaufgaben des IM sind strategische Planung und Organisation der IT − Die strategische Planung der IT zielt auf die Ableitung konkreter IT-Projekte aus der Unternehmensstrategie − Die Organisation der IT zielt auf die interne und externe Organisation der IT-Ressourcen im Unternehmen − Die Anbindung der IT-Abteilung an die Geschäftsleitung ist ein Indiz für die Rolle der IT im Unternehmen − IT-Abteilungen haben charakteristische Funktionen – auch bei Auslagerung mit „Restkompetenz“ im Unternehmen − Für die Professionalisierung des IT-Bereichs haben sich Ansätze wie COBIT und ITIL entwickelt Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 53 Einführung in die Wirtschaftsinformatik WISSENSMANAGEMENT Prof. Dr. Patrick Zschech Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement “WENN SIEMENS WÜSSTE, WAS SIEMENS WEIß, … … dann wären unsere Zahlen noch besser.” − So lautet ein häufig zitierter Ausspruch von Heinrich von Pierer, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG aus dem Jahr 1995. − Dieser vielfach zitierte Satz soll verdeutlichen, dass ein beträchtliches Reservoir an Wissen in Unternehmen vorhanden ist, welches jedoch oft ungenutzt bleibt. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 5 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement VON ZEICHEN ÜBER DATEN UND INFORMATIONEN ZU WISSEN Konsequenzen der Wechselkursänderung für die Wissen Absicherung des Pragmatik Exportgeschäfts (Vernetzung, Anwendung) Wechselkursbeziehung Information Semantik (Bedeutung) 1 $ = 1,09 € Daten Syntax (Formate) ,0$9 € 1= Zeichen Quelle: Rehäuser, Krcmar 1996 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 7 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement DIE WISSENSTREPPE NACH NORTH (2011) Abbildung verändert und erweitert nach Kaiser et al. (2012) NORTH, K. (2011): Wissensorientierte Unternehmensführung. Wertschöpfung durch Wissen. 5., akt. u. erw. Aufl., Wiesbaden: Gabler. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 8 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WISSEN IST … − „ … die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Wissen basiert auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen aber immer an eine Person gebunden.“ (https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wissen-47196) ↳ impliziertes Wissen s − „ … üblicherweise ein für Personen oder Gruppen verfügbarer Bestand von Fakten, Theorien und Regeln verstanden, die sich durch den höchst- möglichen Grad an Gewissheit auszeichnen, so dass von ihrer Gültigkeit bzw. Wahrheit ausgegangen wird.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Wissen) Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 9 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement CHARAKTERISTIKA VON WISSEN − Handlungsbezug − Nur auf der Ebene menschlicher Aufgabenträger operationalisierbar − Subjektrelative Fähigkeit zur Bildung von − Urteilen − Entscheidungen − Vorhersagen − Abhängigkeit von − Kontext − Kultur − Nur teilweise Bewusstseinsfähigkeit Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement LERNEN, WISSEN UND GEDÄCHTNIS Umwelt (Lernsituation) − Lernen = Prozess mit Wissen als − Input und − Output Eingangs- Ausgangs- wissen Lernen wissen − Wissen als Bestandsgröße − wird durch die Prozesskomponente Lernen verändert − Übertragung von Wissen (Kommunikation) ist also nur durch Lernen möglich − Gedächtnis = Ort der Speicherung des Wissens − Wissen als Handlungsfähigkeit − setzt die Existenz eines Speichers voraus − muss ständig präsent sein, um sich in einem Prozess zu realisieren Quelle: Probst et al. (1999) Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WISSENSARTEN: IMPLIZITES UND EXPLIZITES WISSEN − Explizites Wissen, auch Verstandswissen genannt, bezeichnet Wissen das formal artikulierbar und somit problemlos weiterzugeben ist. Unter formal artikulierbar versteht man die Eigenschaft das Wissen in Form von grammatikalischen Sätzen, technischen Daten, mathematischen Formeln, etc. wiederzugeben. − Implizites Wissen, auch Erfahrungswissen genannt, bezeichnet Wissen, das nicht ohne weiteres wiedergegeben werden kann. Hierbei handelt es sich um Wissen, das aus Erfahrungen, Routine, Interaktion mit anderen Menschen und Entscheidungsprozessen entstanden ist. Quelle: https://derwirtschaftsinformatiker.de/2012/09/18/it-management/explizites-und-implizites-wissen/ Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 12 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WISSENSARTEN: IMPLIZITES UND EXPLIZITES WISSEN Explizites Wissen Implizites Wissen − Liegt in artikulierter Form vor und kann − Implizites Wissen wird in „tacit leichter transferiert werden. knowledge“ und in nicht expliziertes Wissen unterschieden. − Auch explizites Wissen braucht zu seiner Ausübung einen spezifischen − Der Begriff „tacit knowledge“ Kontext und hat ohne diesen nur bezeichnet Wissensformen, die dem Informationswert. Wissensträger nicht bewusst sind oder die nicht mithilfe von sprachlichen Mitteln erklärt werden können. − Während „tacit knowledge“ Wissensbestandteile kennzeichnet, die nicht expliziert werden können, stellt nicht expliziertes Wissen ein Potenzial dar, das durch Explizierung für die gesamte Organisation erschlossen werden kann. Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 13 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WISSENSARTEN: INDIVIDUELLES UND KOLLEKTIVES WISSEN − Repräsentation auf individueller Ebene − Deklaratives Wissen (bezieht sich auf Informationsdimension von Wissen: Kenntnis über die Realität = Faktenwissen, = "know what") − Prozedurales Wissen (bezieht sich auf die Steuerung und Planung von Handlungen = "know how") − Metawissen (enthält als übergeordnete Steuerungsinstanz Regeln und Prozesse zur geistigen Informationsverarbeitung, die zur Reflektion und Weiterentwicklung der beiden anderen Repräsentationen beitragen = "know why") − Repräsentation auf kollektiver Ebene (Prozesse, Produkte, Netzwerke, Leitbilder, Kultur) Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WISSENSARTEN Wissen ist… Individuell kollektiv Persönliche Verfahrensanweisungen Explizit Organisationsdokumentation zeitlich stabil, Unterlagen, Fachkenntnisse Prozessbeschreibungen speicherfähig Daten, Dokumente Implizit schwer kommni- Persönliche Gemeinsame zierbar, aktions-, Erfahrung, Intuition, Handlungsroutinen, personen- Abstraktionsvermögen Traditionelle Werte gebunden Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement LIFE CYCLE VON WISSEN Technische Frage: − Entstehung, Produktion Kann man Wissensobjekte “verarbeiten”? − Speicherung, Lagerung − Reproduktion Betriebswirtsch. Frage: − Modifikation Kann man Wissensprozesse − Entsorgung, Recycling “managen”? Betrachtungsansätze aus Sicht der Wirtschaftsinformatik − Von Lernprozessen zu Wissensstrukturen zu Systemarchitekturen − “Wie lassen sich geeignete Informationssysteme entwickeln und einsetzen?” − Von individuellem zu organisationalem Wissensmanagement und Lernen − Wie kann Wissen über Individuen hinweg aufgebaut werden? − Vom einzelbetrieblichen zum verteilten Wissen in vernetzten Organisationen − “Wie kann Wissen im Verbund organisiert und weiterentwickelt werden?” Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement INTERDISZIPLINÄRE SICHTEN AUF DAS WISSENSMANAGEMENT − Betriebswirtschaftslehre (Mikro-Sicht) − Unternehmensstrategie, Wettbewerbsorientierung − Personalmanagement − Organisation, Prozessorientierung − Maßnahmen v. Unternehmen zum Management von Wissen in der Organisation − Volkswirtschaftslehre (Makro-Sicht) − Rahmenbedingungen für die Informations-/Wissensgesellschaft (KEI) − Wirtschaftsinformatik/Informationsmanagement − Informationsfunktion (Informations- u. Kommunikationsprozesse) − Informationsinfrastruktur − Wissensmodellierung (Ontologien) − Pädagogik/Psychologie/Soziologie − Individuelles u. kollektives Lernen/Entlernen − Wissenskultur, Leitbilder, Motivation Quelle: Riempp 2004, 76, Mertens 2017, 60f Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 18 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WISSENSMANAGEMENT − Wissensmanagement (WM) ist die zielgerichtete Steuerung von Wissen und Wissensflüssen zur optimalen Nutzung von internem und externem Wissen zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Im Vordergrund stehen Beschaffung, Entwicklung, Nutzung und Bewahrung des Wissens. − Wissensmanagement beschreibt ganzheitlichen Prozess, um vorhandenes und neu gewonnenes Wissen nutzbar zu machen. − WM begleitet zielgerichtete Wissensveränderung + organisationales Lernen − „Spiralmodell“ − WM umfasst verschiedene strategische und operative Aufgaben − „Bausteinmodell“ − Je nach WM-Strategie werden konkrete Maßnahmen umgesetzt − Kodifizierungsstrategie & Personifizierungsstrategie Quelle: Riempp 2004, 76, Mertens 2017, 60f; Thommen et al. 2017 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 19 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WISSENSSPIRALE ZUR ERKLÄRUNG VON WISSENS- TRANSFORMATIONEN Implizites Wissen Ergebnis Explizites Wissen Sozialisation Explikation Implizites Wissen. 2 B. Bücher schreiben/Lehren Quelle Internalisierung Kombination Explizites Wissen nicht mehr nachdenken über handeln > - Routinen Quelle: Nonaka/Takeuchi 2012 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 20 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WISSENSSPIRALE IM ORGANISATIONALEN KONTEXT Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WM IST EIN KONTINUIERLICHER PROZESS UND UMFASST STRATEGISCHE SOWIE OPERATIVE AUFGABEN Quelle: Alpar et al. 2019, 49 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 22 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement WISSENSZIELE − Wissensziele geben den (organisationalen und individuellen) Lernanstrengungen eine Richtung − Normative Wissensziele − Schaffung einer wissensbewussten Unternehmenskultur − Teilung und Weiterentwicklung der individuellen Fähigkeiten werden als Voraussetzung für effektives Wissensmanagement anerkannt − Strategische Wissensziele − Definition des organisationalen Kernwissens − Beschreibung des zukünftigen Kompetenzbedarfs eines Unternehmens − Operative Wissensziele − Umsetzung des Wissensmanagements − Sicherung der notwendigen Konkretisierung der normativen und strategischen Zielvorgaben Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 23 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement METHODEN DES OPERATIVEN WISSENSMANAGEMENTS Wissensbewertung Wissensentwicklung − Balance Knowledge Scorecard − Knowledge Maps, Lessons Learned, Best Practice Sharing, Story Telling Wissensidentifikation Wissens(ver-)teilung − Expertenverzeichnisse − Schulung, Strategie-Workshops − Wissenskarten (z. B. W-Träger, − Communities of Practice W-Bestände, W-Anwendungen, W-Quellen, W-Strukturen) Wissensnutzung − Förderndes “Space management” Wissenserwerb − Management Cockpit − Einkauf externer Experten Wissensbewahrung − Erwerb von Wissensprodukten − Dokumentation, Routinen, Leitideen − Kooperationen & Allianzen − Anreizsysteme, Austrittbarrieren − Enge Anbindung von Stakeholdern − Elektronische Medien, Digitalisierung Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 24 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement ZWEI ZENTRALE STRATEGIEN ZUR UMSETZUNG VON WISSENSMANAGEMENT-INTERVENTIONEN − Kodifizierungsstrategie − Wissensexplikation − Speicherung des Wissens in Inf.Syst. − Wissensintensive Prozesse/Organisationen − hohe Informationsintensität − Vorwiegend vorzufinden in „old economy“ − Personifizierungsstrategie − Wissenspersonifizierung − Wissen an Personen binden − Schaffen kollektiven impliziten Wissens / Kultur der Wissensorientierung − Schnell wachsende, junge, dienstleistungs- fokussierte Unternehmen − Vorwiegend vorzufinden in „new economy“ Quelle: Hansen, M. T., Nohria, N. & Thierny, T.: What‘s your Strategy for Managing Knowledge. In: Harvard Business Review, March-April 1999, pp. 106-116 Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 25 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement UNTERNEHMENSTYPOLOGIE HAT EINFLUSS AUF DIE WAHL DER WM-STRATEGIE − “Old economy“ − Überwiegend materielle Güter − Traditionelle Prozesse der Wertschöpfung − Hohe Fertigungstiefe − Erklärungsbedürftige Produkte − Komplexe Fertigungs- und Nutzungsprozesse − Eher stabile Umgebungsbedingungen (Märkte, Produkte) − Beispiel: Stahl- oder Chemieindustrie, Maschinenbau − “New economy“ − Zunehmend digitale Güter oder Vertriebsprozesse (eCommerce) − Innovative Wertschöpfungsprozesse mit wachsender Kundenintegration − Flache Hierarchien, Projektteams − Wechselnde Produkte und Prozesse − Beispiel: Unternehmensberatung, Dienstleistungen Institut für Wirtschaftsinformatik | Professur Anwendungssysteme 26 Einführung in die Wirtschaftsinformatik | Wissensmanagement UNTERNEHMENSTYPOLOGIE HAT EINFLUSS AUF DIE WAHL DER WM-STRATEGIE − Tradierte (etablierte, große) Unternehmen − verfolgen primär eine Strategie der Wissenskodifizierung − WM-Interventionen konzentrieren sich auf Explikationsprozesse − von Wissen (Dokumenten-/Content Management) − von Wissen über Wissensträger (Wissenskarten) − von Metawissen über − Wissensintensive Prozesse (Prozessmodelle) − Prozess-/Projektergebnisse (“Lessons Learned“) − Junge (wachsende) Unternehmen − verfolgen primär eine Strategie der Wissenspersonifizierung − Interventionen konzentrieren sich auf Sozialisations- und Internalisierungsprozesse („von Mensch zu Mensch“) in Arbeits-Teams durch ?