Grundlagen der Suchtmedizin 2024 PDF

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Universitäre Psychiatrische Dienste Bern (UPD)

2024

Philippe Pfeifer

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Substance use disorders Addiction Sucht Psychiatry

Summary

This document presents a lecture on the Foundations of Addiction Medicine by Philippe Pfeifer at the University Psychiatric Services Bern. It covers the criteria and development of addictions, co-occurring disorders, and relevant models in detail.

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UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Abusus und Abhängigkeit in der Apotheke Masterstudiengang Pharmazie Grundlagen der Suchtmedizin PD Dr. med. Philippe Pfeifer Leitender Arzt Zentrum Suchtpsychiatrie Bolligenstrasse 111, 3000 Bern 60 Tel. +41 31 930 92 52, Fax. +41 31 930 94 04 Philippe...

UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Abusus und Abhängigkeit in der Apotheke Masterstudiengang Pharmazie Grundlagen der Suchtmedizin PD Dr. med. Philippe Pfeifer Leitender Arzt Zentrum Suchtpsychiatrie Bolligenstrasse 111, 3000 Bern 60 Tel. +41 31 930 92 52, Fax. +41 31 930 94 04 [email protected] Grundlagen der Suchtmedizin Lernziele: - Was sind Kriterien für das Vorliegen einer Suchtstörung? - Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung einer Suchtstörung? - Wie hängen Suchtstörungen mit anderen (psychiatrischen) Erkrankungen zusammen? - Wie sehen die Grundzüge der Schweizer Suchtpolitik aus? International Classification of Diseases 10 (ICD-10) Diagnose nach klassifikationssystem einordnen und nicht biomarker Diagnostische Kriterien des schädlichen Gebrauchs nach ICD-10 Psychische schäden -> schlafstörung, depressionen  Deutlicher Nachweis, dass der Substanzgebrauch verantwortlich ist für körperliche oder psychische Schäden, die zu Behinderung oder zu negativen Konsequenzen in den Zwischenmenschlichen Beziehungen führen kann.  Die Art der Schädigung sollte klar festgestellt und bezeichnet werden können.  Das Gebrauchsmuster besteht mindestens seit einem Monat oder trat wiederholt in den letzten zwölf Monaten auf. UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 3 imme 3 Kriterien ! International Classification of Diseases 10 (ICD-10) Diagnostische Kriterien de Abhängigkeit nach ICD-10 man bei Autofahrt nicht auf Alk Verzichten kann wenn. G  ein starker Wunsch oder Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren Craving  Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums Man kann nicht selbst entscheiden wann fang ich an und wann hör ich auf  ein Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums oder durch die Aufnahme der gleichen Substanz, um Entzugssymptome zu mildern  Nachweis einer Toleranz Das man immer mehr konsumieren muss um ein effekt zu erzielen  Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen oder Vergnügen zugunsten des Substanzkonsums Am nächsten tag kater -> kann man nicht zur arbeit  Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweis eindeutig schädlicher Folgen, körperlicher oder psychischer Art Von diesen kriterien müssen immer 3 erfüllt sein dann spricht man von einer abhängigkeit. UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 4 Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) Rot unterstrichen -> dieselben von ICD Wort abhängigkeit kann unterschiedliche konsquenzen haben. -> obdachlos, arbeitslos, etc UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 5 https://icd.who.int/browse11/l-m/en#/http%3a%2f%2fid.who.int%2ficd%2fentity%2f1602669465 Noch nicht in der klinik genutzt. Aber kommt sicher bald. Rot unterstrichen -> neu. Eine neue sektion nicht stoff gebundene abhängigkeit UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) 6 Beispiel Alkohol 16/09/2024 7 Gibt es Internet- oder Social Media Abhängigkeit? 8 https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/kassensturz/im-sog-von-tiktok-und-co-gefangen-in-der-endlosschlaufe-smartphone-sucht-bei-jugendlichen Vulnerabilitäts-Stress Modell psychischer Erkrankungen UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 9 Grundlagen Substanzen an sich ist nicht das problem. Es spielt eine rolle welche person und in welchem unfeld wird es konsumiert. Substanz - Eigenschaften Beruhigend, auftreibend - Konsumweg Wie konsumieren -> spielt eine rolle ob jemand i.v, snifft, raucht. Sagt dann aus - Dosis über prognose und behandlungsmöglichkeiten Spielt eine rolle ob raucht jeden tag oder Krieg -> ab 16 bereits eine pro woche substanz benutzt Umfeld Individuum - Makroebene - Hereditäre Faktoren - Mikroebene - Vulnerabilität - Alter, Geschlecht, Konstitution Wenn jemand als kind so - Erwartungshaltung aufwächst -> kann sein das kind sagt so will ich nicht Hereditäre faktoren -> südost asien => bei alkohol flush syndrom (herzrasen, etc) sein oder bereits mit 11 anfängt so zu werden Je früher jemand anfängt mit cannabis desto negativer wirkt es sicht aus Suchtentwicklung UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 11 Suchtstoffe aktivieren alle das Belohnungssystem Rot = Das System für Belohnungserwartung (ins. Nucleus accumbens u. ventrales Pallidum) Blau = Das kognitive Kontrollsystem, Impulsunterdrückung (präfrontaler Kortex, Anteriorer cingulärer Gyrus) Grün = Motivations- und Antriebs- System, Emotionsregulation (orbitofrontaler Cortex) Violett = Das Gedächtnis- und Lernsystem (Amygdala, Examples of primary rewards. Clockwise Hippocampus) from top left: water, food, parental care and sex. Baler & Volkow (2006), Trends Mol. Med. 12 16.09.2024 Belohnungssystem GNucleus Accumbens Biologische Grundlagen der Suchtentwicklung Tierversuche bei mäusen über angst. Eine maus immer zu dem knopf und hat gedrückt. Elektroden fälschlicherweise immer bei nukleus akkumbens -> maus hat sich immer wieder selbst stimuliert diChiara 1988 Positronen-Emissions-Tomographie (PET) BPND – Binding Potential Mittels PET kann das dopaminerge Bindungspotential gemessen werden: BPnd = hohe dopaminerge Transmission BPnd = niedrige dopaminerge Transmission Suchtentwicklung Addiction: beyond dopamine reward circuitry. Volkow ND, Wang GJ, Fowler JS, Tomasi D, Telang F. Proc Natl Acad Sci U S A. 2011 Sep 13;108(37):15037-42. doi: 10.1073/pnas.1010654108. Epub 2011 Mar 14. Review. Suchtentwicklung Gewöhnung bei Kokainkonsumenten  kein Unterschied zwischen Methylphenidat i.v. und Placebo und Reduktion des Addition: beyond dopamine reward circuitry. Dopamin BPND 80% geringer Volkow et al. PNAS 2011 Suchtentwicklung UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 18 Quelle: lumenlearning.com Suchtentwicklung UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) 20 Jemand der abhängig ist würde hier an kokain denken Suchtentwicklung The dopamine theory of addiction, Nutt et al. 2015 UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 23 Suchtentwicklung Craving und Kontrollverlust (A) Präfrontaler Cortex (PFC)  u.a. Unterdrückung unerwünschter Reaktionen (= Inhibitionskontrolle) Ventrales Striatum (VS) 16/09/2024 25  Entstehung automatisierter Verhaltensmuster Craving! Wanting Liking Incentive Salience Theory Zwangsverhalten -> man tut die dinge immer wieder obwohl sich nichts ändert. Wie z.b man wäscht sich dauernd die Berridge et al., 2016 hände obwohl sie sauber sind. Man schaut dauernd auf das handy UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) 26 Sucht als stadienabhängiger Prozess Belohnungserleben «Zwangshandlungen oder -rituale sind Stereotypien, die ständig wiederholt werden. Sie werden weder als angenehm empfunden, noch dienen sie dazu, an sich nützliche Aufgaben zu erfüllen». Koob et al. 2020 Zwangshandlung «Zwangshandlungen oder -rituale sind Stereotypien, die ständig wiederholt werden. Sie werden weder ZWANG als angenehm empfunden, noch dienen sie dazu, an sich nützliche Aufgaben zu erfüllen». Robbins et al. 2019 UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) 28 Impulsivität vs Zwang Robbins et al. 2011 16/09/2024 29 UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 30 UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 31 UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 32 Nationale Strategie Sucht 4 säule: 3. Säule -> kontrollierte abgabe UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 33 Nationale Strategie Sucht Alle 4 jahre wird das neu aufgelegt. Alles aber auf den 4 säulen basierend Die Nationale Strategie Sucht basiert auf dem Gleichgewicht zwischen Eigenverantwortung und Unterstützung für Menschen mit einer Abhängigkeit. Sie entwickelt die erfolgreiche schweizerische Suchtpolitik mit den vier Säulen Prävention, Therapie und Beratung, Schadensminderung sowie Regulierung weiter. Sie ist integral, suchtformübergreifend und substanzungebunden. Sie hat zum Ziel, die Prävention von Suchterkrankungen und deren Früherkennung zu stärken sowie die Behandlung von Menschen mit einer Suchterkrankung langfristig zu sichern. UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 34 Individuum steht im mittelpunkt. Was kann ich selber tun, wie kann ich mic hselber schützen oder vorbeugen. Günstige Voraussetzungen schaffen UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 35 Frühzeitig unterstützen Menschen mit problematischen Verhaltens- und Konsummustern erkennen diese oft selbst nicht oder erst spät. Je früher Risikoverhalten oder eine Sucht festgestellt werden, desto besser können die betroffenen Personen unterstützt und die individuellen und gesellschaftlichen Schäden vermindert werden. UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 36 UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) 37 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 38

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