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Entwicklungspsychologie 1 PDF

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Summary

This document covers the introduction to developmental psychology. It details the historical perspectives of key developmental figures, such as Plato, Aristotle, John Locke and Jean-Jacques Rousseau. It also explores the beginnings of the scientific study of child development, with references to theorists like Charles Darwin and G Stanley Hall. The document also discusses several key developmental theories and approaches.

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Entwicklungspsychologie 1 VL 1: Einführung 1.1 Gedanken von Philosophen Platos und Aristoteles glaubten, dass Lehrer und Eltern die Verantwortung haben dem Kind Selbstkontrolle beizubringen Aristoteles war besorgt, dass zu viel Disziplin dem Kind die Eigeninitiative und Individual...

Entwicklungspsychologie 1 VL 1: Einführung 1.1 Gedanken von Philosophen Platos und Aristoteles glaubten, dass Lehrer und Eltern die Verantwortung haben dem Kind Selbstkontrolle beizubringen Aristoteles war besorgt, dass zu viel Disziplin dem Kind die Eigeninitiative und Individualität verloren geht und es zu einem unfähigen Führer macht. Zudem glaubte Aristoteles daran ^, dass Kinder ihr Wissen Stück für Stück erlernen. Platos glaubte, dass die Kinder mit Wissen geboren werden. Erfahrung lösen lediglich das Wissen aus, dass sie seit der Geburt haben. Lernen ist nach Platos nicht notwendig. John Locke ging davon aus, dass das Kind bei der Geburt ein beschrifteter Schiefer ist und mit den Erfahrungen zu einem einzigartigen Individuum geformt wird. Nach ihm sollten die Eltern den Kindern Disziplin beibringen. Locke glaubte wie Aristoteles, dass Kinder ihr Wissen auf dem Weg aufsammeln. Jean Jaques Rousseau glaubte, dass Kinder mit einem Sinn für Gerechtigkeit und Moral auf die Welt kommen. Eltern sind verantwortlich für die Bedürfnisse der Kinder. Jean glaubte wie Platos, dass die Kinder mit all ihrem Wissen schon auf die Welt kommen. 1.2 Ursprünge der neuen Wissenschaft Industrielle Revolution: England änderte von Landwirtschaft zu Industriefirmen. Viele Familien mit ihren Kinder zogen in die Stadt und arbeiteten dort viel, unter schlechten Umständen für wenig Geld. Gerade junge Kinder mussten sehr gefährliche Arbeiten verrichten und wurden oft verletzt oder starben. Reformer wehrten sich gegen die Kinderarbeit → Prominenete Debatte in 1800 Charles Darwins Evolutionstheorie: Einige Individuen sind besser an die Umwelt angepasst und überleben deshalb eher und können ihre Gene weitervererben. Dies führte dazu, dass sich viele Wissenschaftler für Biografien und Observationen von Kinder zu interessieren begannen. G. Stanley Hall: Erstellung von Theorie über die Entwicklung von Kinder basierend auf der Evolutionstheorie. Veröffentlichte das erste Journal über die Entwicklungspsychologie Alfred Binet: Erste psychologische Tests Freud: Erfahrungen in der Kindheit beeinflussen die spätere Entwicklung John. B Watson schrieb ein Buch über die Wichtigkeit von Loben/Bestrafen → 1933 Gründung von der Organisation SRCD (Society for Research in Child Development). 1.3 Die 5 wichtigsten Perspektiven in der Entwicklungspsychologie Biologische Perspektive →Vererbung spielt sehr wichtige Rolle Reifungstheorie: Entwicklung ist das Auffalten eines biologischen Plans →sagt zu wenig über die Erfahrung aus Ethologische Theorie: Viele Verhaltensweisen sind anpassungsfähig/ lernfähig. Jedes Wesen ist biologisch programmiert und kann einige Dinge nur in einem gewissen Alter lernen →kritische Periode (Bsp. Gänse folgen der ersten Person die sie nach ihrer Geburt innerhalb 24 sehen). Psychodynamische Perspektive Freud: Frühe Erfahrungen beeinflussen eine Person ein Leben lang. Entwicklung wird beeinflusst davon, wie gut eine Person Konflikte in den unterschiedlichen Alter meistern konnte o Es: Primitive Instinkte von Geburt an. Es sagt was es will und braucht o Ich: Rational und praktisch. Das Ich wird im ersten LJ gebildet und versucht Konflikte zu lösen und steht mit der realen Welt in Verbindung. o Über-ich: Kind lernt währen der Vorschulzeit was richtig und was falsch ist →Moral Erikson: Menschen müssen in Entwicklung Stufen meistern bevor sie sich weiterentwickeln können Lerntheorien Kind ist ein blanker Schiefer der beschrieben wird B. F. Skinner: Operante Konditionierung. Konsequenzen auf ein Verhalten beeinflussen, ob ein Verhalten wiederholt wird oder nicht (Belohnung, Bestrafung, Imitation) Soziale Kognition Bandura: Kinder versuchen aktiv zu verstehen, wie die Welt funktioniert. Kinder imitieren Menschen mehr, wenn sie talentiert/beliebt sind oder wenn sie sehen, dass die Person für ihr Verhalten belohnt wird. Kinder lernen durch die Erfahrung über ihre eigene Fähigkeiten (Kind ahmt nicht einen Basketballer nach, wenn es nicht sportlich ist). Kognitive Entwicklung Piaget: Fokussiert wie Kinder denken und wir denken sie ändert in der Entwicklung. Kinder versuchen die Welt zu verstehen und stellen Theorien darüber auf (Bsp.: Puppe fällt zu Boden wenn ich sie loslasse → Bestätigung der Theorie ansonsten wird es sie überarbeiten) Kontext (Systematische Psychologie?) Menschen und Institutionen nehmen alle einen Einfluss auf eines Menschen Wissen, Charakter, Verhalten. 1.4 Bedeutung der Entwicklungspsychologie Erziehung und Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen Frage nach günstigen und ungünstigen Bedingungen für Entwicklung: o Risikofaktoren o protektive Faktoren o Resilienz o Interaktionen zwischen biologischer Ausstattung und Umwelt (beeinflussbar) Frage nach Präventions-, Interventions-und allgemeinen Fördermöglichkeiten Sozial politische Entscheidungen und Entwicklungen beeinflussen Zeugenaussagen von Kindern und ihre Verwertung vor Gericht (Glaubwürdigkeit, Dauerhaftigkeit, Beeinflussbarkeit, Fragetechniken, Videoaufzeichnungen) Tagesbetreuungseinrichtungen für Kinder (Personal / Alter der Kinder /Tagesroutinen etc.) Curricula in der Schule (Didaktik des Lesens und Schreibens) Erziehungsurlaub für Eltern Ontogenese von theoretischen, psychologischen Konzepten z.B. Sozialverhalten, Problemlöseverhalten, Intelligenz Kenntnis der Teilkomponenten Informationen über allgemeine psychologische Gesetzmässigkeiten 1.5 Forschungsfragen der Entwicklungspsychologie 1.5.1 Rolle von Anlage und Umwelt bei Entwicklungsprozessen Anlage: unsere biologische Grundausstattung, v.a. die von den Eltern übertragenen Gene Umwelt: die materielle und soziale Umgebung, in der Entwicklung stattfindet (geteilte und nicht geteilte Umwelt) →Gemeinsame Wirkungsweise von Anlage und Umwelt Methodischer Zugang: Zwillings– und Adoptionsstudien Heute: Konstruktivistische Perspektive: Organismus/Individuum „sucht“ oder „schafft sich“ seine passende Umweltnische Für Intelligenz, Persönlichkeit, Aussehen, Gefühle, Erkrankungen etc. ! Wie wirken Anlage und Umwelt zusammen? Nicht mehr: was hat einen stärkeren Anteil? 1.5.2 Entwicklungsverläufe Tempo (Wie schnell entwickelt sich etwas?) Synchronität (Entwickeln sie sich gleichzeitig? Bsp.: 3 12-jährige Mädchen, die alle unterschiedlich gross sind → Keine Synchronität bei Körpergrösse) Bedeutung früherer Erfahrungen für die weitere Entwicklung? Allgemein: welche Erfahrungen führen zu welchen Entwicklungsergebnissen? Bei negativen Erfahrungen: was kann wieder aufgeholt werden, und was nicht? (Beispiel: Klumpfüsse, viele Operationen → negative Erfahrung; wie kann man nächsten Kinder diese Erfahrung erleichtern. Bei Aufholung: bis zu welchem Grad können nicht-optimale Entwicklungen kompensiert werden, was bleibt als „Restsymptomatik“? Differentiell: Welche Kinder sind von z. B. negativen oder sub-optimalen Entwicklungsumwelten weniger stark betroffen als andere? Warum? Kann man voraussagen, welche frühen Erfahrungen für wen negative oder sehr negative Konsequenzen haben wird und für wen nicht (sog. Survivors)? Entwicklungsverläufe von Kindern ohne permanente Eltern Ca. 163 Millionen Kinder in 93 Ländern haben keine permanente Eltern Leben in Dörfern, Wohngruppen, Flüchtlingslagern, auf der Strasse, und/oder in formalen oder informellen Pflegearrangements 2-8 Millionen leben in Kinderheimen o. Waisenhäusern, wechselnden Pflegefamilien (von dort adoptiert oder nicht) → relativ neues Forschungsgebiet Kinder in Heimen: theoretisch interessant (keine Idealen Entwicklungsbedingungen) und tendenziell ethisch unproblematisch Heime: aversive Entwicklungsumwelt o 9 bis 16 Kinder pro Betreuungsperson (bis zu 70!) o Altershomogene Gruppen, Gruppiert nach Störung und Schweregrad der Störung o Viele verschiedene Betreuungspersonen (60-100 verschiedene Betreuungspersonen in den ersten 19 Lebensmonaten wurden in Russland dokumentiert!) o 24 Arbeitsschichten – Betreuungsperson „verschwindet“ plötzlich und unvorhersehbar für mehrere Tage → Keine Bezugsperson durch ständigen Wechsel →Keine positive oder nur ansatzweise normale Entwicklungsumwelt – welche Auswirkungen hat das auf die Entwicklung? Entwicklungsergebnisse von Kinder in Heimen Somatisch: o deutlich kleiner, geringeres Gewicht, kleinerer Kopfumfang = sog. „psycho-social growth failure“ trotz angemessener Ernährung; o Körperwachstum kann einsetzen wenn Zustände im Heim verbessert werden, ohne Ernährung zu verändern o Früher einsetzende Pubertät (Risikofaktor für früher einsetzende sex. Aktivität, Depression) Neurobiologisch: o abnorme Hirnentwicklung Psycho-sozial: o Hohe Rate an Bindungsstörungen und unsicherer, desorganisierter Bindung o Willkürliche, wahllose, und unterschiedslose Freundlichkeit und Anhänglichkeit, Distanzlosigkeit Aufholprozesse nach Adoption oder Unterbringung in stabilen Pflegeverhältnissen: o Kaum Forschungsergebnisse, weil man Dauer und Schweregrad der negativen Erfahrungen nicht systematisch variieren kann o Die ersten 2 Lebensjahre scheinen besonders entscheidend o Dauer des Aufenthaltes in aversiver Entwicklungsumwelt wichtig: je länger desto schlechter, aber kein linearer Zusammenhang (Adaptation an aversive Umwelt?) Frühe Adoption o Deutliche, aber keine vollständigen Aufholprozesse in kognitiven Funktionen; Vorraussetzung: Kind war weniger als 6 Monate im Heim oder Heimaufenthalt erst nach 2. Geburtstag o Bindungsverhalten bleibt oft als Problem bestehen; o erhöhte Häufigkeiten von Leistungsproblemen (Unterstützung, Klassenwiederholung, niedriger Schulabschluss) o Folgen: Schwierigkeiten mit Impulskontrolle, Emotionsregulation, Planen/zielgerichtete Beharrlichkeit etc. bleiben oft defizitär →Forschungsfragen: Was ist verantwortlich für die Fehlentwicklung? Fehlen von Spielmaterial? Entwicklungsverläufe in der Theorie: Inwiefern verläuft die Entwicklung kontinuierlich oder diskontinuierlich? Kontinuierliche Entwicklung: Grundverläufe sind da, aber noch nicht genügend Kapazitäten vorhanden Diskontinuierliche Entwicklung: Grundlegend andere Prozesse ➔ Ist nicht relevant. Entwicklung ist nicht perfekt vorherzusagen. Ein anständiger 5 jähriger muss nicht sein ganzes Leben lang so bleiben. Stufentheorie der Denkentwicklung nach Piaget Kinder denken unterschiedlich mit 5 und 10 Jahren. Kinder sind nur in der Lage auf eine Dimension zu achten. Sie achten sich erst nur auf den Wasserspiegel. Sie glauben, dass im einen mehr drin ist, nur weil der Wasserspiegel höher ist aber die Menge gleich ist. Mit der Zeit lernt das Kind, dass es immer noch gleich viel ist obwohl der Wasserspiegel höher ist → Erlernung des mehrdimensionalen Denkens. Was ist nicht mehr normal? Wichtig für Intervention, Prävention, Diagnostik Will wissen wie sich Kinder durchschnittlich entwickeln. Dies ist jedoch nur eine Linie. Es gibt Abweichungen. Normal ist wie sich 90% seiner Altersgenossen entwickeln. Flexiblere Sichtweise von sog. „normativen/typischen Entwicklung“ Entwicklungsverläufe die Rolle von Erfahrung Beispiel: Laufen lernen Zwei Gruppen von Kinder und eine Gruppe bekommt der Gehfrei. Gehfreis haben keinen Einfluss darauf, dass Kinder früher laufen können als die ohne. Die mit Gehfrei lernen nur die Füsse voreinander zu setzen jedoch nicht den Körper aufrechtzuhalten usw. Beispiel: Lesen lernen Kinder die mit den Eltern regelmässig lesen gelernt haben, machen mehr Fortschritte als Kinder, die nie geübt haben. Beispiel: Visuelle Aufmerksamkeit Jeden Tag eine Stunde Shootergame → Nach sechs Wochen eine bessere visuelle Aufmerksamkeit als diese, die dieses Spiel nie gespielt haben. Reifung vs. Lernen/Erfahrung Reifung und Lernen sind nicht auseinander zu halten Immer beides bei Entwicklungsprozessen involviert Kaum möglich, den Anteil von Reifung (Anlage) versus Lernen/Erfahrung (Umwelt) genau zu bestimmen. Trotzdem interessant: was überwiegt wo? Warum sind Kinder so verschieden? — Anlage-Umwelt Debatte, inkl. geteilte und ungeteilte Umwelt — Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung? — Welche Unterschiede in diesen Faktoren bewirken individuelle Unterschiede ? — Kognitive und nicht-kognitive Merkmale Wie formen Kinder ihre eigene Entwicklung aktiv mit? von Geburt an: «Kind als aktiver Entwickler» aktueller Entwicklungsstand aber auch längerfristige Entwicklungen o Interessen o Freizeitbeschäftigungen o Gleichaltrigen-Beziehungen 1.6 Methoden der Entwicklungspsychologie Messung von Fähigkeiten oder Fertigkeiten, die von Interesse sind mittels: Systematische Beobachtungen in natürlichen Kontexten (z.B. Aufmerksamkeitsverhalten im Unterricht; on/off task Verhalten alle 20 sec kodieren) Aufgabenbewältigung in einer vom Forscher entwickelten Aufgabe (z.B. visuelle Suchaufgabe am Computer; Anzahl der richtig gefundenen Objekte in einer bestimmten Zeit; Anzahl richtig benannte Wörter) Selbstberichte (vor allem Fragebögen) Non-invasive physiologische Masse (Augenbewegungen, Cortisol im Speichel, Hautwiderstand, Durchblutung) Zur Untersuchung individueller Unterschiede z.B.: wie wichtig ist Aufmerksamkeit für Schulleistungen? (fiktives Beispiel!) Wie hoch ist der Zusammenhang? Eine Korrelation von r =.50 bedeutet: R2 =.25, d.h. 25% der Unterschiede in Schulleistungen sind mit Unterschieden in der Aufmerksamkeit erklärbar ! Eine Drittvariable erklärt in Wirklichkeit den Unterschied → Die Beziehung zwischen Aufmerksamkeit und Schulleistung wird vermittelt (ist erklärbar) durch das Unterrichtsverhalten Zur Untersuchung von Entwicklungsprozessen Querschnittsstudien 1 Messung Verschiedene Altersgruppen; verschiedene Aspekte von Aufmerksamkeit (fiktives Beispiel!) Vergleich zwischen den verschiedenen Altersgruppen Fazit der Untersuchung: Selektive Aufmerksamkeit entwickelt sich erst mit 11 Jahren richtig. Daueraufmerksamkeit entwickelt sich linear. Könnte jedoch auch sein, dass man Pech bei 9jähriger hatte → « falsches Resultat », müsste mehr Messungen machen (Längsschnittstudie) Längsschnittstudie mehrere Messungen (fiktives Beispiel!) Eine oder mehr Altersgruppen Vergleich einzelner Individuen mit sich selbst; ganze Gruppe 1. Messung vs. 2. Messung Fazit der Untersuchung: Längsschnittlicher Anstieg in der Leistung; Gleichzeitig grosse inter- individuelle Variabilität in der Entwicklung Viele Kinder haben sich verbessert. Rot war bereits gut und verbesserte sich nicht mehr →war mit Messung möglicherweise zu spät dran. Grün nicht gut und bleibt →war möglicherweise zu früh dran →sehr individuelle Entwicklung. Nicht alle Methoden sind «genuin» entwicklungspsychologisch Wahl der Methode hängt von der Fragestellung ab Jede Methode hat Vor- und Nachteile 1.7 Zusammenfassung Entwicklungspsychologie ist eine relativ junge empirische Wissenschaft, die zentrale Fragen innerhalb der Psychologie versucht zu beantworten eine der Hauptdisziplinen der Psychologie Grundlage für das Verständnis von vielen psychologischen Prozessen in anderen Bereichen (Klinischer Psychologie, Neuropsychologie, Arbeitspsychologie....) Anwendungsorientierte Disziplin: viele der Forschungsfragen sind unmittelbar praktisch relevant; aber nur, wenn man fundiertes Grundlagenwissen hat VL 2: Biologische Grundlagen von Entwicklung Genetische Grundlagen 1 Samenerguss: 200 – 500 Millionen Spermien Natürliche Befruchtung: 10-15 cm lange Reise den Eileiter hoch Künstliche Befruchtung: In vitro: biologische Eltern oder Ei- und/oder Samenspende. Befruchtete Eier werden danach in Mutterbauch gelegt. Schwierigkeiten: 33% Erfolg, höhere Wahrscheinlichkeit auf Zwillinge, Risiko auf wenig Geburtsgewicht oder Geburtsdefekte, sehr teuer Normalerweise: 1 Spermium durchdringt die Wand in die Eizelle Chromosomensatz aus der Eizelle/Spermium: je 23 Chromosomen 22 Autosome und 2 Geschlechtschromosomen (xx, xy) Chromosom = 1 Molekül Desoxyribonukleinsäure (DNA) Gen = eine Gruppe von Nukleinsäuren A→T, G→C (Polymere) 20.500 Gene 99% dieser Gene sind bei allen Menschen gleich, 1% der Gene machen die Unterschiede aus Enthalten die Information, die von Ribonukleinsäuren abgelesen werden (RNA) Dominant: Auftretendes Merkmal Rezessiv: Unterdrücktes Merkmal Allel: Zustandsform eines Gens Genotyp: Allelkombination Phänotyp: Erscheinungstyp Homozygot (reinerbig): RR, rr Heterozygot (mischerbig): Rr Polygenic inheritence: Wenige nur dominante und nur rezessive und sehr viele gemischte dominante und rezessive Allelen in der Mitte. Meistens haben Menschen bei einem Erbgang mit 8 Allelen vier rezessive und 4 dominante Allele. Phänotyp: 3:1 Genotyp: 1:2:1 Genetische Krankheiten: Wenige Krankheiten, die dominant sind →sterben oft bevor sie selbst Kinder bekommen. Abnormale Anzahl von Chromosomen →Extra, fehlendes oder verletztes Chromosom, kann eine Entwicklung eines Kindes enorm verändern Beispiel Trisomie 21 Motorischen und mentale Entwicklung sind verspätet Mandelförmige Augen, Kopf/Nase/ Nacken ist kleiner Wahrscheinlichkeit das alte Frauen Kind mit Trisomie 21 bekommen ist höher als bei jungen Frauen. Eier können über längere Zeit eher verletzt werden (Röntgen) Die allermeisten Merkmale (auch genetisch bedingte Störungen) werden durch die Kombination vieler Gene beeinflusst – wenig wirklich aufgeklärt. Wenige genetische Störungen gehen auf nur 1 Gen zurück Forschungsmethoden für Ausmass von Vererbung und Verhalten Neuere Techniken sind möglich um den Zusammenhang zwischen Verhalten und Genetik herauszufinden. Bsp.: 10 Allele wurden mit den Fähigkeiten der Kinder in der Mathematik verbunden Eineiige Zwillinge →einzelnes Ei, dass sich geteilt hat Zweieiige Zwillinge → Zwei seperate Eier befruchtet von seperaten Spermien, durchschnittlich sind die Hälfte der Gene die gleichen. Forschung mit eineiigen Zwillingen: Hypothetische Messung von Extroversität: Differenz der Extroversität zwischen den eineiigen Zwillingen ist wesentlich kleiner als bei den anderen →Extroversität ist vererbbar Schwäche: Eineiige Kinder könnten möglicherweise insgesamt ähnlicher behandelt werden als zweieiige Zwillinge, deshalb der Unterschied. Gleiche Gene und gleiche Behandlung →noch viel ähnlicher. Forschungen mit Adoptivkinder: Adoptierte Kinder werden mit Adoptiveltern und biologischen Eltern verglichen. Ähnlichkeit zu biologischen Eltern zeigt, dass Merkmal vererbt wird. Ähnlichkeit zu Adoptiveltern zeigt, dass Merkmal von der Umwelt beeinflusst wird. Schwäche: Adoptiveltern werden oft extra so ausgesucht, dass sie den biologischen Eltern ähnlich sind →Wenn beide Studien dasselbe Aussagen sind Resultat höchstwahrscheinlich richtig. Beide werden gebraucht um den Vererbungskoeffizient herauszufinden (für spezifische Gruppe von Leuten, nicht einzelne). Bsp.: Die Grösse eines Kindes wird von der Vererbung beeinflusst, aber der Wert des Vererbung Koeffizient hangt von der Umwelt an. Viel Nahrung →Grosser Vererbung Koeffizient Gen und Umwelt Epigenesis: Veränderung von Phänotypen/ Merkmalen/Verhalten, ohne dass sich die genetische Ausstattung geändert hat Methylation: an- und abschalten von genetischer Information, je nach Umweltgegebenheiten Bsp.: Mobbing kann einezelne Gene abschalten, die mit der Stimmung verbunden sind. Nicht alle Merkmale sind gleichermassen stark genetischbeeinflusst o Physische Merkmale (Längenwachstum, lockige Haare, Body Mass Index etc.) haben tendenziell eine stärkere genetische Komponente als o Persönlichkeitseigenschaften (am besten untersucht und am stärksten biologisch beeinflusst: Intelligenz – siehe Abbildung) Der Einfluss der genetischen Ausstattung verändert sich für die allermeisten Merkmale mit dem Alter → Faustregel: der genetische Einfluss wird stärker. Unterschied ist grösser mit 16 Jahren. Mit vier Jahren spielt genetischer Einfluss noch fast keine Rolle. Umwelt bestimmt, welche Gene (und in welchem Ausmass) zur Expression kommen Genetische Ausstattung legt die oberen und unteren Grenzen der Entwicklung fest Beispiel: Längenwachstum. Kind ist sehr gross, da es immer genügend Nahrung hatte. Genetische Expression variiert je nach Entwicklungskontext Einige Eigenschaften haben eine stärkere genetische Komponente in vorteilhaften Umwelten (IQ); andere Eigenschaften erweisen sich als besonders genetisch determiniert in nachteiligen Umwelten (Alkoholismus) Einige genetisch beeinflusste Eigenschaften erweisen sich in vorteilhaften Umwelten als wenig genetisch determiniert (Asthma); in unvorteilhaften Umwelten treten sie stark zu Tage Kann man durch bestimmte Erfahrungen die biologische Prädisposition beeinflussen? Ratten, die sehr ängstlich sind such die ganze Zeit nach möglichen Gefahren und vernachlässigen somit ihre Kinder. Mutige Ratten hingegen beschäftigen sich mehr mit ihren Kinder und lecken sie →Licking Rate (Leckrate) als leicht messbarer Indikator für Fürsorge und Ängstlichkeit Zwei Gruppen: Fürsorgliche und wenig fürsorgliche/ ängstliche und weniger ängstliche Rattenmütter– Rattenbabies dieser Mütter werden nach der Geburt ausgetauscht. Welche Rattenbabies entwickeln eine Ängstlichkeit? Ergebnisse: Trotz genetischer Prädisposition entwickeln sich die eigentlich ängstlichen Ratten, die von den fürsorglichen mutigen Müttern grossgezogen wurden, zu mutigen und fürsorglichen Ratten. →D.h. trotz genetischer Prädisposition kommt es nicht zur Expression dieser Gene in einer positiven Entwicklungsumwelt; bleibt über Generationen bestehen (Epigenese) Genetischer Prädisposition ist nicht gleich Determination in der Entwicklung (mehr Disposition); Epigenese: die Modifikation von genetischer Aktivität in Abhängigkeit der Umwelt Anwendungspaket: Weitreichende Konsequenzen für die Gestaltung von Entwicklungsumwelten von Kindern Gen-Umwelt Korrelationen = genetische Einflüsse sind nicht unabhängig von der Umwelt sondern hängen mit ihr zusammen Passive G-U-Korrelation: Eltern geben den Kindern die genetische Ausstattung mit und gestalten ihre Umwelt (Kind ist passiv) Evokative G-U-Korrelation: Unterschiede in genetischer Ausstattung provoziert/triggert/ruft hervor andere Umweltreaktionen (positiver Affekt →Umwelt reagiert positiv und unterstützend) Bsp.: Mit einem fröhlichen Kind wird mehr gesprochen als mit einem wütendem →Kind kann auch selbst beeinflussen wie Andere mit ihm umgehen. Aktive G-U-Korrelation: Kind mit seiner spez. Genetischen Ausstattung sucht sich seine „Nische“- (hohes körperliches Aktivitätsniveau →sucht aktive Freunde, treibt Sport,.....= niche-picking). Gewisse Ausstattung die uns erleichter uns in bestimmten Umgebungen zu bewegen oder nicht →G-U-Korrelationen verändern sich im Verlauf der Entwicklung Timing im Zusammenspiel von Genen und Umwelt Nicht jede Umwelt hat zu jedem Zeitpunkt der Entwicklung den gleichen (positiven oder negativen) Einfluss Variation ist gross Faustregel: in Phasen von beschleunigter Entwicklung hat Umwelt einen grösseren Einfluss (positiv oder negativ) Umwelteinflüsse unterscheiden die Kinder einer Familie voneinander Annahme das Eltern alle Kinder gleich erziehen, jedoch sind die Kinder trotzdem alle sehr unterschiedlich voneinander. Dies beruht auf den Nicht-geteilten-Umwelteinflüssen. Einflüsse können Kinder unterschiedliche beeinflussen. Eltern bestrafen ein Kind mehr als das andere. Jedes Kind erfährt also eine eigene einzigartige Umwelt. Eltern sind die Quelle von den Genen der Kinder Eltern sind auch erste Quelle was die Erfahrungen der kleinen Kinder anbelangt. Gene der Kinder beeinflussen ihr Verhalten Verhalten beeinflussen die Gene Von der Empfängnis bis zur Geburt Pränatale Entwicklung Stadion der Zygote (Gestationswoche 1-2) Befruchtete Eizelle setzt sich in der Uteruswand fest Zellteilungen setzen ein 5. Tag: schon 100 Zellen (Blastozyste) Innerhalb der nächsten 8 Tage: Einnistung in die Gebärmutter, Bildung der Plazenta, Verbindung zum Blutkreislauf der Mutter Embryonal Phase (Gestationswoche 3-8) Körperstrukturen werden angelegt Innere Organe beginnen sich zu entwickeln 3 Schichten: o Ektoderm: später Haare, äussere Hautschichten und Nervensystem o Mesoderm: später Muskeln, Knochen und Herz-Kreislauf-System o Endoderm: später Verdauungssystem und Lungen Embryo befindet sich in der Fruchtblase und «schwimmt» im Fruchtwasser (federt ab und hält konstante Temperatur) →stabile Umgebung mit gleicher Temperatur Versorgung durch Nabelschnur und sog. Zotte Entwicklung des Auges: o Beginn: 4. Gestationswoche (GW) o Äussere Schicht des Augenbechers bildet sich rasch zu Retina (hinten) und o Glaskörper (vorne) aus o 8. GW: Glaskörper, Linse und feste Augenform vorhanden Auge ist noch nicht in der Lage zu sehen →aber Struktur ist schon vollständig entwickelt. Entwicklung der Extremitäten o 8. Woche: Finger sind lang und voneinander getrennt. Sie können sie jedoch noch nicht gebrauchen, da die Muskelfasern noch nicht vollständig ausgebildet sind. Entwicklung des Gehirns o 4. Woche: Neuralrohr geschlossen; es bilden sich primäre Hirnbläschen: Vorderhirn, Mittelhirn, und Rautenhirn o Seitenansicht: Scheitel und Nackenbeuge o 5. Woche: sekundäre Hirnbläschen: Vorderhirn erweitert sich zum Endhirn (Grosshirnhemisphären entwickeln sich daraus) Phase des Fötus (Gestationswoche 9-38) Zunahme in Grösse und Gewicht Geschlechtsdifferenzierung Entwicklung des Zentralen Nervensystems Zuerst undifferenzierte Stuktur, danach mehr gewunden, gefalten, ausdifferenziert Neurogenesis (= neue Zellen entstehen durch Zellteilung) o Zu einem grossen Teil geschieht dies pränatal, insbesondere für das Zentrale Nervensystem Zellmigration o Wanderung der Zellen zu ihrem Zielort o Die meisten Zellen haben ihren Zielort im 7. Schwangerschaftsmonat erreicht o Fehler in der Zellmigration können Ursache für Lernstörungen, Epilepsie u.a. sein Zelldifferenzierung o Zellen werden grösser o Dendriten und Synapsen bilden sich aus o Geht postnatal noch weiter Postnatale Entwicklung des Gehirns Ist immer im Kontext von Umwelteinflüssen zu sehen In Zahlen o Im Durchschnitt 350 g bei Geburt – 25% des Endgewichtes (Körpergewicht insgesamt 2% vom Endgewicht) o Mit 6 Monaten: 50% des Endgewichtes o Mit 2 Jahren 75% des Endgewichtes Ausser Schlaf-Wach-Rhythmus, Stabilisierung der Körpertemperatur und Atmung/Herzschlag sind keine Funktionen voll ausgereift -->Unterentwickeltes System bei Geburt trotz relativgrosser Masse, rasante Entwicklung postnatal Gehirnstruktur (Bildung von Neuronen) beginnt bereits vor der Geburt. Synaptogenese= Bildung von Synapsen: o In den unterschiedlichen Teilen des Gehirns zu unterschiedlichen postnatalen Zeitpunkten. Verbessert sich extrem im 1. LJ →Aufgrund von vielen neuen Verbindungen. Sprachentwicklung: 8-9 Monate erste Wörter →Stimmt mit Gehirentwicklung überein o Neue Synapsen brauchen Energiezufuhr – erhöhter Bedarf im ZNS im Vergleich zum Körper (Blutgefässe müssen entstehen) o Anstieg/Abfall von Neurotransmittern im Gehirn Immer begleitet von Selektivem Zelltod und «Pruning» (Untergang von Synapsen) o Synapsen , die nicht gebraucht werden verschwinden um Platz für neue zu machen (Prinzip: «use it or lose it») →Konzentration auf Umwelt: Die, die man in den Umwelt gebraucht bleiben Nach der Geburt werden Neurone im zentralen Nervensystem mit Myelin verpackt um Informationen schneller zu vermitteln (ältere Kinder haben bessere Reaktion als Säuglinge). Neuronen und Dendriten wachsen schnell und somit auch das Gehirn. Wachsen eines spezialisierten Gehirns Gehirn ist spezialisiert mit unterschiedlichen Funktionen, die in bestimmten Regionen lokalisiert sind. Früher fand man Regionen bei Kinder mit Gehirnverletzungen heraus. Heute gibt es neue Techniken wie Hirnstrommessung (Kind benutzt Funktion, wobei im Gehirn elektrische Aktivität in bestimmter Region erscheinbar sein sollte) oder Magnetresonanztomographie (Aktive Gehirnzonen braucht mehr Sauerstoff, weshalb es Blutfluss in dieser Region erhöht. Blutflüsse können mit dieser Technik geordnet werden). Beide Techniken sind jedoch noch nicht genügend ausgereift. 1. Spezialisation erscheint früh in der Entwicklung 2. Spezialisation hat zwei spezifische Formen Mit der Entwicklung des Gehirns wird Aktivität immer fokussierter aber immer noch mit gleicher Kraft Impuls der Gehirnaktivität auslöst, wird spezifischer 3. Unterschiedliche Gehirnsysteme spezialisieren um unterschiedliche Zeiten. Einige Teile sind schon fertig bevor die ersten gebraucht werden. 4. Erfolgreiche Spezialisierung braucht Anregung von der Umwelt (5Sinne). Einige sind erst nach vielen Jahren erkennbar. 5. Verformbarkeit: Kind war verletzt am Gehirn und konnte nicht mehr reden. Nach einigen Monaten hat Kind sich erholt und es ist alles wie früher. Andere Neuronen haben Sprach ähnliche Prozesse übernommen für die beschädigten Neuronen. Funktionen können einfacher neu zugewiesen werden in jungen Gehirnen. Ist jedoch nicht komplett verformbar Bsp.: Kinder im Kinderheim, die keine richtige Betreuung hatten, haben in der Entwicklung nie richtig aufgeholt. Einfluss auf vorgeburtliche Entwicklung Generale Risikofaktoren Ernährung: o Mütter sind einzige Ernährungsquelle des Kindes o Mütter müssen 10-20% mehr essen o Einnehmen von Vitaminen, Proteinen und Mineralien sind sehr wichtig Bsp.: Wenn Mütter nicht genügend Folsäure essen, setzen sie ihr Baby der Gefahr aus die Krankheit „Wirbensäulenspalt“ zu bekommen. Das Neuralrohr kann nicht mehr richtig schliessen und es kommt zu Verletzungen vom Nervensystem und Rückenmark. Stress: o Chronischer Stress beeinflusst die vorgeburtliche Entwicklung (höhere Wahrscheinlichkeit auf Frühgeburt, zu leichtes Kind bei Geburt, unaufmerksam, Verhaltensprobleme o Stresshormone bei der Mutter reduzieren Sauerstoffversorgung des Fötus, können das Immunsystem der Mutter schwächen o Stress + Stressverarbeitung kann Fötus schaden (rauchen, trinken) … Alter der Mutter o 20-35 ist beste Alter zum Kinder bekommen o Teenage Mütter: Höheres Risiko auf Frühgeburt oder untergewichtige Babys bei Geburt. Dies liegt daran, dass Teenage Mütter oft in Armut leben und keine gute Schwangerschaftsvorsorge bekommen. Oft haben sie auch Probleme in der Schule und Verhaltensprobleme. o Für Teenage Mütter ist es schwieriger eine gute Umwelt für das Kind zur Verfügung zu stellen, da sie entweder noch in die Schule gehen oder die Schule abbrechen sich aber somit gute Arbeitsmöglichkeiten verbauen. o Kinder wachsen besser auf wenn Teenage Mütter noch mit Verwandten wohnen. o Alte Frauen haben mehr Schwierigkeiten Kinder zu bekommen, erleiden mehr Fehlgeburten und erzeugen mehr Kinder mit Downsyndrom. o Aber: effektivere Mütter, besser ausgebildet, bessere finanzielle und soziale Lebenssituation Teratogene (=spezifische Risikofaktoren) →Teratogene sind äußere Einwirkungen, die Fehlbildungen beim Embryo hervorrufen können: Chemikalien sowie Viren und ionisierende Strahlung. Bakterielle und Virale Krankheiten: o AIDS: häufige Infektionen beim Kind, neurologische Schäden,Tod o Herpes-Virus: Hörschäden, Sehschäden, Entwicklungsstörungen, kleiner Kopfattackieren. Drogen: o Contergan: Schädigungen der Extremitäten an Fötus o Nikotin: Zieht Blutbahnen zusammen wodurch der Fötus zu wenig Luft bekommt. Folgen: Fehlgeburten, unterdurchschnittlich klein, beeinträchtige kognitive Fähigkeiten, kleinere Intelligenz, Verhaltensprobleme !Sogar indirektes Rauchen kann dem Kind schaden. o Alkohol: Wenn Mütter starke Trinker sind erleiden viele Kinder die Krankheit FASD (fetal alcohol spectrum disorder). Sie wachsen langsamer und haben deformierte Gesichter und leiden unter Verhaltensproblemen. Auch bescheidenes Trinken führt zu schadet dem Kind in seinem Entwicklungsprozess. Gefährdung durch Umwelt: o Blei o Röntgenstrahlen o Radioaktive Strahlen Wie Teratogene die vorgeburtliche Entwicklung beeinflussen Einfluss des Teratogens kommt auf den Genotyp des Organismus drauf an. Es kann für eine Spezies schadend sein, für eine andere wieder nicht. Einfluss der Teratogene kommt auf die Phasen der vorgeburtlichen Entwicklung an. Bsp.: Kontakt des Teratogens mit Zygote führt zu sofortiger Abtreibung. In der Embriophase zerstört es viele Körperstrukturen. →Einige Körperteile und Systeme sind in einer gewissen Zeit verletzbarer als andere. Jedes Teratogen beeinflusst ein spezifischer Aspekt von vorgeburtlicher Entwicklung →selektiv Einfluss hangt von der Dosis der Teratogene ab. Kleinen Dosis muss dem Fötus nicht unbedingt schaden Schaden durch die Teratogene muss nicht unbedingt schon bei der Geburt ersichtlich sein, sondern kann auch noch später auftauchen (Höhere Wahrscheinlichkeit auf Brustkrebs) Die reale Welt von vorgeburtlichem Risiko Viele Kinder sind nicht nur einem Risiko unterstellt sondern meistens gerade mehreren Bsp.: Schwangere Frau, die unter Stress ist trinkt oft und nimmt auch Aspirin. Viele von diesen Frauen leben auch in Armut und haben nicht genügend Nahrung. →Sehr schwierig welches Teratogen welche Fehlentwicklung hervorgerufen hat. Vorgeburtliche Diagnose und Behandlung Für viele Menschen ist sehr wichtig bereits im Vorhinein von den möglichen Erbkrankheiten ihrer Kinder zu erfahren mittels… Ultraschall (nach 4-5 Wochen): Zeigt Position des Fötus und Zwillinge oder nicht. Ab 20 Wochen erkennt man Geschlecht Fruchtwasseruntersuchung (nach 16 Wochen): Nadel wird in Unterleib eingeführt um eine Probe von Fruchtwasser zu entnehmen. Chorion Biopsie (nach 9-12 Wochen): Probe von Plazenta für Analyse 200 Erbkrankheiten können entdeckt werden mittels den oberen zwei Instrumenten. Besonders gut für ältere Frauen, jedoch erhöhen Tests das Risiko auf Fehlgeburten. Neue Optionen für Erbkrankheiten Medikamentöse Behandlung (Hormonspritze) Fötale Operation Gentechnisch: Rezessive Allele entfernen und dominante Allele hinzufügen. Jedoch noch nicht ausgereift. Geburt und die ersten Jahre Wehen und Geburt 1. Wehen beginnen. Geburtkanal wird bei jeder Wehe ein bisschen mehr geöffnet bis Kervix bis zu 10 cm geöffnet ist. Die Wehen sind zuerst schwach und unregelmässig, danach stark, regelmässig und sehr oft. Dies kann 12-24 Stunden dauern 2. Mütter drücken das Kind mittels den Unterleibsmuskel und den Geburtswehen heraus. Kind kommt mit Kopf heraus (in seltenen Fällen mit Po oder Füssen). Ca 1h. 3. Nachgeburt der Plazenta (10-15min). Alternativen zur klassichen Geburt im Spital Frauen sind durch das Spital oft noch mehr gestresst, was die Geburt verlangsamern oder unbehaglicher machen kann. Vorbereitung in Klassen für Geburt Natürliche Methoden von Medikamenten →Reduzierung von Geburtsschmerz durch Relaxen Unterstützender Erwachsener (emotionale Unterstützung) Heimgeburten →Können besser entspannen, müssen jedoch unbedingt gut ausgerüstet sein, falls etwas schiefläuft Angewöhnung an das Elternsein Frau muss sich an körperliche Veränderung nach Geburt gewöhnen. Vater fühlt sich teilweise aussenvorgelassen Es besteht erhöhtes Risiko das Frau erkrankt an „postpartum Depression“. Sie hat ein niedriges Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, schlechten Appetit und Teilnahmslosigkeit. Frauen leiden eher unter dieser Depression, wenn sie alleinerziehend sind, gestresst, keine gutes Netzwerk, grausamer Ehemann. Kinder mit depressiven. Kinder mit depressiven Mütter zeigen mehr Verhaltensprobleme auf als andere. Dies liegt daran, dass die Mutter nicht mehr fähig ist effektiv zu erziehen und denselben Faktoren ausgesetzt ist, die die Mutter zur Depression gebracht haben. Mutter soll sich professionelle Hilfe suchen, wenn es nach einigen Wochen nicht verschwunden ist. Geburtskomplikationen Hypoxia: Kinder bekommen nicht genügend Sauerstoff während der Geburt. Fötale Herzrate wird überwacht bei Ultraschall oder Elektroden. Wenn Herzrate plötzlich ändert, hat Kind Stress. Aufgrund Stress, ungewöhnliche Position oder zu kleiner Geburtskanal kann man auf Operation zugreifen →Kaiserschnitt (Grösseres Risiko für Frauen) Kinder mit schwiriegen Geburten sind später öfters gewalttätig, agressiv oder haben psychische Krankheiten. Besonders wenn Kind in armen Verhältnissen aufgewachsen ist. Frühgeburt oder niedriges Geburtsgewicht →kann auch beides sein Frühgeburt: mind. 3 Wochen zu früh. Weniger schlimm. Nach 2-3 Jahren ist Entwicklungsunterschied aufgeholt. Weitere normale Entwicklung. Niedriges Geburtsgewicht: Leichter als erwartet für den Geburtstermin. o Unter 1,5kg: Überleben nicht oder sind in kognitiven und motorischen Fähigkeiten eingeschränkt. o Über 1,5kg: Bessere Perspektiven, wenn sie richtige Versorgung bekommen. Könne teilweise normale Entwicklung erreichen. Amerika hat von den weitentwickelten Länder der hohe Kindersterberate. Eltern können sich weniger gut auf Geburt vorbereiten, weil dies nicht bezahlt wird. Neugeborene Beurteilung des Neugeborenen Apgar Score: Misst Atmung, Herzschlag, Muskeln, Reflexe und Hautfarbe des Kindes. Bewertet werden die Kriterien von 0-2. Wenn alle zusammengezählt 7 oder mehr ergeben ist das Kind in guter physischer Kondition. Bei 4-6 mittelmässig und unter 3 ist es nicht gut. NBAS: o Autonomie: Kontrolle über Körperfunktion (Atmung) o Motor: Kontrolle über Körperbewegungen o Zustand: Alarmiert, schlafen o Sozial: Mi Menschen interagieren →Auch für Forscher wertvoll Reflexe eines Neugeborenen Reflexe helfen Neugeborenen sich dem Leben ausserhalb des Mutterleibs anzupassen, einige beschützen sie und andere sind die Basis späteren motorischen Fähigkeiten. Zustände eines Neugeborenen →Wachsame Inaktivität, Wachaktivität, Weinen, Schlafen Weinen: 2-3 h/Tag. Es gibt drei verschiedene Arten von Weinen: Einfaches Weinen (sanft bis immer stärker) →hunger, müde; wütendes weinen (stärker); Schmerzweinen (plötzlich und lange Schreie mit Pausen) o Kind beruhigen mit auf den Arm nehmen, Lieder singen, in Tuch einpacken oder Auto fahren o In ersten 3 Monate sollte man immer möglichst schnell auf Weinen reagieren. Nach 3 Monaten sollte man auf Art des Weinens hören und schnell reagieren oder dem Kind die Zeit geben sich selbst zu beruhigen. o Weinen muss nicht etwas schlimmes sein. Ist der einzige Kommunikationsweg der Neugeborenen Schlafen: 16-18h/Tag. Kreislauf von Wachsein (1h) und Schlafen (3h). Am Anfang ist Tag oder Nacht egal. Ab vier Monaten beginnt das Baby in der Nacht zu schlafen. Ab 6 Monaten schlafen Babys oft in eigener Krippe. o Co-Schlafen: Kinder sind nicht abhängiger von Eltern, wenn sie noch lange mit ihnen im Bett schlafen. o REM →unruhiger Schlaf, non-REM →ruhiger Schlaf. Bei Babys sind die beiden Arten zuerst ausgeglichen. Später nimmt REM ab. Sudden Infant Death Syndrom: Merken nicht wenn Atmung schwierig wird. Um dies zu vermeiden sollten Babys eher auf dem Rücken schlafen. Erkenntnis und Lernen 5 Sinne sind bereits am Anfang da Kinder verändern ihr Verhalten aufgrund Erfahrungen →Lernfähig Physikalischer Wachstum Eigenschaften von menschlichem Wachstum Beschreibendes Wachstum: Wachstum von Grösse und Gewicht variieren stark in den verschiedenen Lebensphasen. Während des ersten Jahres und in der Pubertät wachsen Kinder sehr schnell sonst eher langsam. Körperteile wachsen auch unterschiedlich schnell. Kopf und Rumpf wachsen schneller als die Beine →deshalb hat Baby andere Proportionen. Muskel, Fett, Knochen: o Muskelfasern bestehen schon bei der Geburt. Sie werden noch länger und dicker während der Kindheit. o Als Baby hat man relative viel Fett um die Temperatur zu regulieren. In der Vorschule beginnt man das Fett zu verlieren. In der Grundschule nimmt man wieder an Fett zu. Gerade junge Erwachsene legen sehr schnell zu, besonders Frauen. o Zuerst sind es nur Knorpel, deren Gewebe weich und sensibel ist. Während der Embryophase wird das Zentrum des Gewebes hart und kurz vor der Geburt auch die Enden →Es sind nun harte Knochen Variation im Durchschnittsprofil: Erwachsene und Kinder sind grösser und schwerer als frühere Generationen. Dies liegt an verbesserter Gesundheit und mehr Nahrung. Die Grösser variiert nicht nur in Generationen, sondern auch in Kulturen und unter einzelnen Personen (jede Person hat eigenen Wachstum, was immer noch normal ist). Wie Schlaf und Nahrung Wachstum beeinflussen Schlaf: Schlaf ist wichtig für ein normales Wachstum, da 80% der Hormone, die Wachstum stimulieren, während des Schlafens produziert werden. o Chronisch schläfrig →Depressionen, schlechter in der Schule o Schlaf hilft neugelerntes mit bestehendem Wissen zu festigen o Verbesserung des Schlafs: Bett –Routine, geteiltes Schlafzimmer o Junge Erwachsene sind oft schlechter in der Schule, da sie zu wenig schlafen Ernährung: o Nahrung ist besonders wichtig, wenn die Kinder Wachstumsschübe haben. o Brustfüttern ist gut für Babys, da Milch Karbohydrate, Fett, Protein, Vitamine und Mineralien enthält. Sie werden auch weniger krank und bekommen weniger Allergien. Man sollte bis zu 2 Jahren stillen und mit 6 Monaten das Kind an feste Nahrung zu gewöhen. o Wichtig, dass man sich ausgewogen ernährt. ▪ Kann Kinder belohnen, wenn sie gesund essen ▪ Photos zeigen von gleichaltrigen Kinder, die gesund essen (Modell) ▪ Kinder über gesunde Ernährung lehren ▪ Immer wieder den Kinder neues Essen offerieren, aber nicht zwingen! Wachstumsspurt und Pubertät Pubertät: Wachstumsspurt und sexuelle Reifung Mädchen sind tendenziell zwei Jahre im Voraus mit Wachstumsspurt Während des Wachsens werden Knochen länger und dicker. Fett- und Muskelanteil werden grösser sowie auch die Herz- und Lungenkapazität. Alles ist stärker bei den jungen ausser Fettanteil --> deshalb sportlicher. Primäres Geschlecht: Bezieht sich auf Organe, die direkt an der Reproduktion beteiligt sind (Gebärmutter, Penis,…) Sekundäres Geschlecht: Physische Signale von Reifung, die sich nicht auf die Reproduktion beziehen (Brust, Bartwuchs, breitere Schultern) Mechanismen der Reifung Hypophyse reguliert Wachstum durch die Wachstumshormone und es reguliert auch die pubertären Veränderungen. Im Grundschulalter schickt Hypophyse Signale aus um Androgene auszuschütten →Körperbehaarung Bei Frauen einige Jahre später Ausschüttung von Östrogenen →Wachstum Brust, Gebärmutter Bei Männer einige Jahre später Ausschüttung von Androgen Testosteron →Wachstum von Muskeln, Geschlecht. Zeitpunkt von Eintritt der Pubertät hangt von der Vererbung und von der Umwelt ab Bsp.: Pubertät setzt später ein, wenn Kinder gut ernährt und gesund waren. Menstruation setzt früher ein bei stressiger Kindheit. Psychologischer Einfluss von der Pubertät Junge Erwachsene sind mehr besorgt um ihr Aussehen (besonders Frauen) Frauen sind unglücklicher mit Figur, wenn sie mit Freunden oft darüber reden und Jungs, wenn sie das Gefühl haben sie müssen muskulös sein. Frühe Reifung für Mädchen kann schlimm sein. Mädchen die früh in die Pubertät kommen sind oft unbeliebt, nicht selbstbewusst, schneller depressiv, Verhaltensprobleme und trinken und rauchen eher. Problem: Lassen sich auf ältere Jungs ein und werden schwanger. Passiert öfters bei Armut oder Streit mit Eltern. Herausforderungen von Wachstum Mangelernährung Entwicklungsländer haben oft zu wenig zu essen Auch 15% der amerikanischen Haushalte leiden für eine kurze Zeit an Mangelernährung Mangelernährung ist besonders Schaden während der Säuglingsalter (Gehirnschaden, Aufmerksamkeitsprobleme) Unternährte Kinder sparen Energie indem sie inaktiv sind. Eltern stellen Kinder weniger Lernerfahrungen bereit, da sie denken, dass sie nicht interessiert sind →Zusammenspiel von Unterernährung und Erfahrung, die die Kinder im Wachstum einschränken Nahrung ist wichtig für bessere Schulleistungen Essensstörungen: Bulimie und Magersucht Magersucht: Verweigerung von Essen und irrationales Angst vor dem Übergewicht Bulimie: Viel essen und dann alles wieder erbrechen. Höheres Risiko: Vererbung, früher wählerische beim Essen oder assen nicht essbare Sachen (Kreide), wenig Selbstbewusstsein, Angststörungen, TV-shows mit schönen dünnen Charaktern, Reden über Gewicht mit Freunden, überfürsorgliche Eltern (nur für Magersucht), Fettleibigkeit in Kindheit (nur für Bulimie) Fettleibigkeit Gemessen mit BMI (Vergleich von Höhe und Gewicht) Anzahl fettleibige Kinder/Erwachsene in Amerika verdoppelt bis verdreifacht Übergewichtige sind oft schlechter in der Schule, haben ein schlechteres Selbstbewusstsein und sind ein Risiko für medizinische Probleme Fettleibigkeit wird beeinflusst durch Vererbung, Eltern die ihre Kinder zwingen aufzuessen (sollen nur essen, wenn sie hunger haben), sportlich inaktiv und zu wenig schlaf →meistens nicht nur ein Faktor, sondern gleich mehrere Krankheit Viele Kinder sterben an Malaria, Pneumonia, Diarrhea oder Unterernährung. Die meisten davon könnten mit etwas Hilfe vorgebeugt werden WHO und IMCI versuchen Eltern auch Krankheiten aufmerksam zu machen und Gesundheitsinstitute zu verbessern Nervensystem Organisation des erwachsenen Gehirns Neuron: Zelle die spezialisiert ist im Erhalten und Vermitteln von Informationen Zellkörper: Center des Neurons. Behält das Neuron am Leben Dentriten: Ende der Neuronen, die Information erhalten Axon: Sendet Informationen zu den Neuronen Myelin: Myelin umhüllt je ein Axon und es vermittelt Informationen schneller. Endknöpfe: Am Ende vom Axon. Sie lassen Neurotransmitter frei, die Informationen zu den Synapsen tragen Synapse: Lücke zwischen zwei Neuronen Grosshirnrinde: Persönlichkeit und Ausführen von Plänen Linke Hemisphäre: Fähigkeit zu begründen, rechenen und Sprache lernen Rechte Hemisphäre: Künstlerische Fähigkeiten, Wiedererkennung von Emotionen und Gesichter. Zusammenfassung Die körperliche Entwicklung und vor allem die Entwicklung des Zentralen Nervensystems folgt einer klaren Abfolge o Dies spricht für eine starke biologische Basis dieser Entwicklungsfahrpläne Sowohl die prä –als auch die postnatale Entwicklung wird von der Umwelt beeinflusst o In Phasen von dynamischer Entwicklung hat die Umwelt einen besonders grossen Einfluss Biologische Beeinflussung ist nicht gleich Determination, sondern nur eine Disposition: Epigenetik als Schlüsselbegriff (Positive Entwicklung trotz schlechter Gene)

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