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Bewusstseinsstörungen PDF

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Summary

Dieses Dokument beschreibt verschiedene Arten von Bewusstseinsstörungen, darunter quantitative und qualitative Störungen. Es umfasst auch Informationen zu spezifischen Formen wie Benommenheit, Somnolenz, Sopor und Koma, sowie Bewusstseinstrübung und Bewusstseinseinengung. Die Diagnostik und das Vorkommen dieser Störungen werden ebenso behandelt.

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## 4.2. Bewusstseinsstörungen Die Bezeichnung Bewusstseinsstörung steht für alle wichtigen krankhaften Veränderungen des Bewusstseins. Dabei kann das Bewusstsein vermindert (quantitative Bewusstseinsstörung) oder verändert (qualitative Bewusstseinsstörung) sein. ### Lernhinweise - Besonder für...

## 4.2. Bewusstseinsstörungen Die Bezeichnung Bewusstseinsstörung steht für alle wichtigen krankhaften Veränderungen des Bewusstseins. Dabei kann das Bewusstsein vermindert (quantitative Bewusstseinsstörung) oder verändert (qualitative Bewusstseinsstörung) sein. ### Lernhinweise - Besonder für die schriftliche Prüfung sollten Sie die verschiedenen Formen von quantitativen und qualitativen Bewusstseinsstörungen kennen - Bei der Erhebung des psychopathologischen Befundes steht die Bewusstseinsprüfung an erster Stelle! ### Bewusstsein kann auf zwei Ebenen beschrieben werden: - Bewusstsein als Grad der Wachheit (Vigilanz): bewegt sich zwischen Schlaf und voller Wachheit. - Reflektierendes Bewusstsein: Wissen um Seinsinhalte und darum, dass es das Subjekt ist, das diese Inhalte erlebt (Ich-Erleben); d. h. die bewusste Kenntnis über psychische Vorgänge (Denken, Vorstellung, Empfindung, Gefühle, Wahrnehmung, Erinnerung), verbunden mit dem Wissen um das eigene „Ich“ und die Subjektivität dieser Vorgänge. Das reflektierende Bewusstsein setzt Wachheit voraus. ### Formen #### Quantitative Bewusstseinsstörung Bei den quantitativen Bewusstseinsstörungen (reduzierte Wachheit) liegen graduelle Abstufungen der verminderten Vigilanz vor: - **Benommenheit:** Das Denken ist verlangsamt und die Auffassungsgabe reduziert. - **Somnolenz:** Der Patient ist schläfrig benommen, in Konzentration und Aufmerksamkeit herabgesetzt, jedoch leicht weckbar und orientiert. - **Sopor:** schlafähnlicher Zustand, der nur durch starke Außenreize (z. B. Schütteln, Zwicken) unterbrochen werden kann. Der Patient ist also weckbar, erlangt jedoch keine volle Orientierung. Die Reflexe sind i. d. R. erhalten. - **Koma:** Der Patient befindet sich in einer Bewusstlosigkeit und ist nicht weckbar. Physiologische Reflexe wie z. B. Pupillen- und Muskelreflexe sind im tiefen Koma nicht auslösbar; ausgeprägte vegetative Funktionsstörungen (Atmung, Kreislauf, Temperaturregulation) sind möglich. **Merke** Jede quantitative Bewusstseinsstörung zeigt eine akute Gefährdung des Patienten an. #### Qualitative Bewusstseinsstörungen Bei qualitativen Bewusstseinsstörungen (Veränderungen des reflektierenden Bewusstseins) sind die Bewusstseinsinhalte verändert, die Bewusstseinsklarheit ist vermindert: - **Bewusstseinstrübung:** Verwirrtheit des Denkens und Handelns. Verschiedene Aspekte der eigenen Person und der Umwelt werden nicht verstanden und koordiniert. Das Bewusstsein ist wie zerstückelt; Handeln und Kommunikation sind gestört. Eine Bewusstseinstrübung kann sich z. B. in Ablenkbarkeit, schlechter Auffassungsgabe oder Rückzug von der Außenwelt äußern. - **Bewusstseinseinengung:** Das Bewusstsein ist auf bestimmte Erlebensinhalte (innerhalb oder außerhalb der Person) fokussiert, häufig verbunden mit verminderter Ansprechbarkeit auf Außenreize. Die Betroffenen handeln wie in einem Traum und können sich anschließend oft nicht mehr erinnern. Die Fähigkeit zur Durchführung komplexer Handlungen bleibt oft erhalten (z. B. Reisen). - **Bewusstseinsverschiebung:** Alles Wahrgenommene ist in seiner Intensität gesteigert. Die Wahrnehmungsinhalte wirken heller, weiter oder intensiver. Die Betroffenen erleben sich wacher oder beschreiben eine Erweiterung ihres Bewusstseins. ### Diagnostik - **Quantitative Bewusstseinsstörungen:** durch Verhaltensbeobachtung bei bekannter Schädigung des Gehirns, besonders nach Unfällen. - **Qualitative Bewusstseinsstörungen:** - Anamnestische Fragen: „Haben Sie schon einmal erlebt, dass sich Ihre Wahrnehmung von Farben oder Klängen verändert hat?“ oder „Haben Sie Zustände erlebt, in denen Sie sich besonders wach oder intensiv gefühlt haben?" - Verhaltensbeobachtung: Die Betroffenen können geistig abwesend wirken oder beantworten Fragen nicht oder ungenau. Im Fall von Bewusstseinsverschiebungen, die i. d. R. durch Drogen hervorgerufen werden, wirken die Betroffenen aufgedreht und euphorisch. Sie schildern u. U. intensive Sinneseindrücke. ### Vorkommen #### Quantitative Bewusstseinsstörungen Sie kommen bei den verschiedensten Formen von zerebralen Funktionsstörungen und bei Intoxikationen durch Drogen oder Medikamente (z. B. Schlafmittel, Narkotika, Alkohol) vor: - Organische Gehirnerkrankungen (z. B. Meningitis, Gehirntumor, Apoplexie) - Schädel-Hirn-Trauma - Vergiftungen (Intoxikationen) #### Qualitative Bewusstseinsstörungen Treten v. a. bei hirnorganischen Psychosyndromen auf (z. B. Multiinfarkt-Demenz, Morbus Alzheimer), aber auch infolge grippaler Infekte, Lebererkrankungen, Diabetes mellitus und anderer körperlicher Erkrankungen. - **Bewusstseinstrübung:** Intoxikationen, Delir, organisch bedingte psychische Störungen (z. B. Morbus Alzheimer, vaskuläre Demenz), paranoid-halluzinatorische Schizophrenie, organische Ursachen (z. B. Stoffwechselstörungen, Hirntumor, Infektionskrankheiten) - **Bewusstseinseinengung:** infolge akuter exogener Psychosen (z. B. Morbus Alzheimer, Delir), Epilepsie (Dämmerzustand), Rauschzustände, akute Belastungsreaktion, Gehirnentzündungen - **Bewusstseinsverschiebung:** Drogeneinnahme, beginnende Manie, beginnende Schizophrenie

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