Klassische Konditionierung - (PSY) Klausur - PDF
Document Details
Tags
Summary
Die Zusammenfassung fasst die zentralen Konzepte der klassischen Konditionierung, wie Löschung und spontane Erholung, sowie Reizgeneralisierung und Reizdiskriminierung, zusammen. Es werden die Prinzipien der operanten Konditionierung und die Ziele der Psychologie behandelt.
Full Transcript
(PSY) Klausur Klassische Konditionierung In der klassischen Konditionierung wird ein ursprünglich neutraler Reiz (NS) mit einem unkonditionierten Reiz (UCS) assoziiert. Durch diese Kopplung löst später auch der ursprünglich neutrale Reiz (NS) die gleiche Reaktion wie der unkonditionierte Reiz (UCS...
(PSY) Klausur Klassische Konditionierung In der klassischen Konditionierung wird ein ursprünglich neutraler Reiz (NS) mit einem unkonditionierten Reiz (UCS) assoziiert. Durch diese Kopplung löst später auch der ursprünglich neutrale Reiz (NS) die gleiche Reaktion wie der unkonditionierte Reiz (UCS) aus. Der neutrale Reiz (NS) wird zum konditionierten Reiz (CS), und die Reaktion auf diesen Reiz zur konditionierten Reaktion (CR). Löschung und spontane Erholung: Wenn die Kopplung zwischen dem konditionierten Reiz (CS) und dem unkonditionierten Reiz (UCS) unterbrochen wird, schwächt sich die konditionierte Reaktion (CR) ab, bis sie erlischt (Extinktion). Nach einer Ruhephase kann die konditionierte Reaktion (CR) ohne erneute Kopplung wieder in abgeschwächter Form auftreten (spontane Erholung). Bei erneuter Konditionierung tritt die konditionierte Reaktion (CR) schneller auf (Ersparnis), allerdings ist eine vollständige Extinktion schwieriger als der ursprüngliche Erwerb. Reizgeneralisierung: Eine konditionierte Reaktion (CR) kann auch durch Reize ausgelöst werden, die dem konditionierten Reiz (CS) ähnlich sind, obwohl diese nie mit dem unkonditionierten Reiz (UCS) gekoppelt wurden. Je ähnlicher der neue Reiz dem konditionierten Reiz (CS) ist, desto stärker wird die konditionierte Reaktion (CR). Dieses Phänomen wird als Reizgeneralisierung bezeichnet. Reizdiskrimination: Im Prozess der Reizdiskrimination lernt ein Organismus, zwischen ähnlichen Reizen zu unterscheiden, indem nur der konditionierte Reiz (CS) mit dem unkonditionierten Reiz (UCS) gekoppelt wird, während ähnliche Reize ohne den unkonditionierten Reiz (UCS) präsentiert werden. Dies führt dazu, dass Reaktionen auf weniger ähnliche Reize schwächer werden. Der Organismus entwickelt die Fähigkeit, relevante Reize als Prädiktoren des unkonditionierten Reizes (UCS) zu erkennen und irrelevante Reize zu ignorieren. Dieser Prozess stellt eine Balance zwischen Generalisation (Reaktion auf ähnliche Reize) und Diskrimination (selektives Reagieren) dar. Operante Konditionierung In der operanten Konditionierung beeinflussen Konsequenzen die Häufigkeit eines Verhaltens. Verstärkung erhöht die Verhaltenshäufigkeit, während Bestrafung sie verringert. Beide können positiv (Hinzufügen eines Reizes) oder negativ (Entfernen eines Reizes) sein. Erhöhung der Auftretenshäufigkeit durch Verstärkung: Verstärkung bezeichnet jedes Ereignis, das auf eine Verhaltensweise folgt und deren Auftretenshäufigkeit erhöht. Positive Verstärkung liegt vor, wenn ein angenehmer Reiz hinzugefügt wird. Eine Belohnung stellt nur dann eine Verstärkung dar, wenn sie tatsächlich das Verhalten häufiger auftreten lässt. Erhöhung der Auftretenshäufigkeit durch negative Verstärkung: Negative Verstärkung tritt ein, wenn ein aversiver Reiz durch eine Verhaltensweise ausgeschaltet oder vermieden wird. Das Ausbleiben eines unangenehmen Ereignisses verstärkt die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Verhaltensweise. Im Gegensatz zur Bestrafung beendet negative Verstärkung eine Verhaltensweise nicht, sondern steigert ihre Häufigkeit. Beschleunigte Herbeiführung operanter Verhaltensweisen durch Ausformung (Shaping): Shaping ist der Prozess, bei dem eine gewünschte Verhaltensweise durch Verstärkung schrittweiser Annäherungen an das Zielverhalten ausgebildet wird. Dabei wird jede noch so kleine Annäherung an das Endverhalten verstärkt, um das Verhalten allmählich zu formen und zu beschleunigen. Unterdrückung operanter Verhaltensweisen durch Bestrafung: Bestrafung verringert die Auftretenshäufigkeit einer Verhaltensweise, wenn ihr ein aversiver Reiz folgt. Das Verhalten wird dabei nicht gelöscht, sondern lediglich unterdrückt und kann nach Wegfall der Bestrafung wieder auftreten. Bestrafung dient der schnellen Unterdrückung von Verhaltensweisen, wobei der Erfolg auch von der subjektiven Wahrnehmung des Bestraften abhängt. Eine inkonsistente Bestrafung kann zudem zu negativer Verstärkung führen, wenn sie ausbleibt und das Verhalten dadurch verstärkt wird. Ziele der Psychologie Die Psychologie hat vier Ziele: (1) Verhalten zu beschreiben und zu messen, (2) Verhalten vorauszusagen, (3) Verhalten zu steuern und zu ändern und schließlich (4) Verhalten zu erklären. (1) Messen und Beschreiben: Verhalten muss beschrieben und gemessen werden, um es zu erklären oder vorherzusagen. Psychologen entwickeln Techniken, um psychologische Konzepte zu messen. Ein Messinstrument muss reliabel (zuverlässig) sein, d.h., es muss bei wiederholtem Testen konsistente Ergebnisse liefern. Es muss auch valid (gültig) sein, d.h., es muss das messen, was es zu messen vorgibt. (2) Verhaltensvorraussage: Ein Ziel der Psychologie ist die Vorhersage von Verhalten. Dies basiert auf Verhaltensmessungen, die als Grundlage für die Prognose zukünftiger Handlungen dienen. Die Fähigkeit zur Voraussage hängt von der Genauigkeit der Messinstrumente ab. (3) Verhaltensänderung und -kontrolle: Verhaltensvoraussage ist eng mit Verhaltensänderung und Verhaltenskontrolle verknüpft. Psychologen streben nicht nur präzise Vorhersagen an, sondern auch die Veränderung von Verhalten in hilfreicher Weise. Dies betrifft Bereiche wie Psychotherapie, Betriebspsychologie, Eheberatung und Strafvollzugspsychologie. Dabei geht es darum, die Lebensqualität zu verbessern und das Verhalten positiv zu beeinflussen. Effektive Verhaltensmodifikationstechniken erfordern jedoch ethische Überlegungen, um Missbrauch und unkontrollierte Anwendung zu verhindern. (4) Verhaltenserklärung: Das Ziel der Erklärung von Verhalten wird durch das Formulieren von Theorien erreicht, die bekannte Tatsachen ordnen und Vermutungen für unbekannte Lösungen liefern. Theorien helfen, Phänomene zu verstehen, auch wenn die genaue Ursache noch nicht bekannt ist. Psychologen streben danach, die Ursachen von Verhalten zu entdecken, was ein zentraler Bestandteil der psychologischen Forschung ist. Psychologische Grundlagenforschung untersucht Phänomene wie psychische Krankheiten, Lesefähigkeit und soziale Interaktion, mit dem Ziel, die zugrunde liegenden Prozesse zu verstehen und gesellschaftliche Probleme zu lösen.