Einführung in die Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft (Tutorium)

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Universität Mannheim

Johanna Pauline Bartels

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Medienwissenschaft Kommunikationswissenschaft Theorien Sozialwissenschaften

Summary

Dieses Tutorium behandelt Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Es werden verschiedene Verständnisse von Theorie, die Rolle von Theorien bei der Problembenennung und Datenerhebung, der Anteil nicht-empirischer Annahmen in der Theoriebildung und das Verhältnis von Theorie und Praxis besprochen. Die Zusammenfassung basiert auf den Leitfragen und den dargestellten Texten.

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01 - Einführung Tutorium Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 1 Alexander, J. C. (1987). Twenty lectures: Sociological theory since World War II. C...

01 - Einführung Tutorium Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 1 Alexander, J. C. (1987). Twenty lectures: Sociological theory since World War II. Columbia University Press. →lesen: S. 1–17 Marcinkowski, F. (2012). Und was ist mit der Praxis, Herr Luhmann? In S. Fengler, T. Literatur zur Eberwein & J. Jorch (Hg.), Theoretisch praktisch!? Anwendungsoptionen und gesellschaftliche Relevanz der Kommunikations- und Medienforschung (S. 290–299). UVK. Einführung Opp, K.-D. (2014). Methodologie der Sozialwissenschaften: Einführung in Probleme ihrer Theorienbildung und praktischen Anwendung (7., wesentlich überarb. Aufl.). Springer VS. → lesen: S. 36–44 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 2 Vorstellungsrunde Was machen wir hier im Tut? Wiederholung der Vorlesung anhand der Leitfragen Agenda Textarbeit Multiple-Choice-Frage 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 3 Über mich: – Johanna Bartels – 21 Jahre alt – 6. Semester MKW mit Beifach Soziologie Vorstellungs- runde Über euch: – Wie heißt ihr? – Wie alt seid ihr? – In welchem Semester seid ihr? – Was studiert ihr im Hauptfach/Beifach? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 4 – Wiederholung der Vorlesung anhand der Leitfragen – Verständnis für die Theorien entwickeln – Mit Texten arbeiten Was machen – Eure Fragen besprechen wir hier im Tut? – Multiple Choice Fragen besprechen – Ziel: die Theorien verstehen können, die Zusammenhänge verstehen und “in den Theorien denken“ können -> nicht stumpfes auswendig lernen – Generell: keine Anwesenheitspflicht oder Studienleistung 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 5 Leitfragen Welche unterschiedlichen Verständnisse von Theorie gibt es? Welche Rollen spielen Theorien für die Benennung von zu bearbeitenden Problemen und für die Erzeugung empirischer Daten? Welchen Anteil haben nicht-empirische Annahmen in der Theoriebildung? Welche Konsequenzen haben Theorien für unsere „Sicht der Dinge“? In welchem Verhältnis stehen „Theorie“ und „Praxis“? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 6 1. Welche unterschiedlichen Verständnisse von Theorie gibt es? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 7 1. Welche unterschiedlichen Verständnisse von Theorie gibt es? Eine einfache Definition von Theorie „Theory is a generalization separated from particulars, an abstraction seperated from a concrete case.“ (Alexander, 1997, S.2) Generalisierung vom Besonderen Strukturierung von Fakten Eine „strenge“ Definition von Theorie Eine Theorie ist eine aufeinander bezogene Menge von vorläufig bestätigten Gesetzesaussagen. Eine Theorie ist „eine Menge von Gesetzen, aus denen mindestens ein anderes Gesetz abgeleitet wurde.“ (Opp, 2005, S.39) Was genau ist ein Gesetz? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 8 Was ist ein Gesetz? (Opp, 2014, S.41) Gesetze als Basis von Mit einem Gesetz bezeichnet man eine empirische Aussage, die 1. ohne raum-zeitlichen Bezug ist, Theorien 2. in der allen Elementen (mindestens) einer unendlichen Menge von Objekten (mindestens) ein Merkmal zugeschrieben wird, die 3. als Wenn-dann- oder Je-desto-Aussage formuliert werden kann und die 4. sich empirisch relativ gut bewährt hat. 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 9 Gesetz 1: Je isolierter Personen sind, desto häufiger brechen sie Normen. Gesetz 2: Beispiel aus Je häufiger Personen Normen brechen, desto eher wählen sie rechts- oder linksextreme Parteien. der Vorlesung Ableitung: Je isolierter Personen sind, desto eher wählen sie rechts- oder linksextreme Parteien. Theorien entstehen, wenn aus zwei Gesetzen ein drittes abgeleitet wird. 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 10 ABER Gesetze – Kein Gesetz gilt zu jeder Zeit an jedem Ort, da der Mensch zu in der MKW komplex ist (ständige Veränderung) – Formulierung gesetzesähnlicher Aussagen sind nur – Wahrscheinlichkeitsaussagen (je desto) probabilistisch 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 11 Theorien… – leiten sich aus Gesetzen ab und stellen die abschließende Stufe eines Erkenntnisweges dar Was ist eine – als Interpretations- und Strukturierungswerkzeug der Realität, die sich empirisch bewähren müssen Theorie? – müssen (mithilfe anderer Theorien) kritisch betrachtet werden – Es gibt nicht die eine Theorie, sondern mehrere gute Theorien gleichzeitig bei denen man keine Deckungsgleichheit erwarten kann 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 12 1) Sozialwissenschaftliche Begriffe bezeichnen nichts Natürliches, sondern Gegenstände, die sozial hervorgebracht sind. - Missverständnisse, Freundschaft etc. -> Gegenstände, die im Der sozialen Miteinander entstanden sind Konstruktions- - Können sich verändern z.B. wenn Menschen lernen 2) Die wissenschaftliche (Re-)Konstruktion dieser sozial charakter von hervorgebrachten Gegenstände ist beobachterabhängig und damit kontingent (auch anders möglich). Theorie - Theoriebildung ist kontingent -> abhängig vom Stand der WissenschaftlerIn (muss daher transparent gemacht werden) - Persönliches Verständnis ist nicht gleich Wahrheit 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 13 2. Welche Rollen spielen Theorien für die Benennung von zu bearbeitenden Problemen und für die Erzeugung empirischer Daten? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 14 2. Welche Rollen spielen Theorien für die Benennung von zu bearbeitenden Problemen und für die Erzeugung empirischer Daten? Theorien als Herzstück der Wissenschaft (Alexander, 1997, S.3) Theorien strukturieren Wahrnehmungen der Welt und reduzieren somit die Komplexität Somit werden Informationen zugänglicher Mit der theoretischen Benennung des Problems werden die Grenzen der Datenerhebung gezogen Theorien simplifizieren die soziale Realität, schränken also somit den Beobachtungsgegenstand ein 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 15 3. Welchen Anteil haben nicht-empirische Annahmen in der Theoriebildung? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 16 3. Welchen Anteil haben nicht-empirische Annahmen in der Theoriebildung? Textarbeit Aufgabe: Versucht mit Hilfe des Textes von Alexander (1987) S.5-15 die dritte Leitfrage eigenständig zu beantworten. 20 Minuten Zeit zum lesen und Notizen machen Danach besprechen wir diese gemeinsam 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 17 3. Welchen Anteil haben nicht-empirische Annahmen in der Theoriebildung? Theoretische Vorannahmen = relevant für Wahrnehmungen von Fakten Nicht-empirische Annahmen = a priori Element (basiert auf Traditionen) Diese Traditionen, die ForscherInnen mitbringen beeinflussen die Theoriebildung, bedingt durch eigene Vorwegannahmen, Ideologie, Modelle und methodologische Annahmen General Presupposition = Vorwegannahmen über “the nature of action“ & über Ordnung Ideological Orientation = politische Einstellung/Überzeugung Models = simplifizieren ein abstraktes Abbild der Welt Methodological Assuptions = Quantitative vs. Qualitative Forschung 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 18 4. Welche Konsequenzen haben Theorien für unsere „Sicht der Dinge“? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 19 4. Welche Konsequenzen haben Theorien für unsere „Sicht der Dinge“? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 20 4. Welche Konsequenzen haben Theorien für unsere „Sicht der Dinge“? Vorteile: Strukturierung unserer Wahrnehmung Eröffnen neue Perspektiven Liefern Begründung für Standpunkt Nachteile: Theoretische Voreingenommenheit Wissensasymmetrie 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 21 Materialobjekt: 4. Welche Ein bestimmter empirisch identifizierbarer Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung (z.B. „das Fernsehen“, „die Zeitung“) Konsequenze n haben Formalobjekt: Eine spezifische Perspektive auf soziale Realität (z.B. „soziale Theorien für Ordnung“, „Öffentlichkeit“, „Gerechtigkeit“) unsere „Sicht Reifikation: der Dinge“? Vergegenständlichung eines Begriffs: wenn allein vom Gebrauch eines Begriffs darauf geschlossen wird, dass er tatsächlich als empirischer Gegenstand existiert (z.B. „die Medien“, um Nachrichtenkanäle/ReporterInnen/InfluencerInnen zu beschreiben) -> nur weil man denkt der Begriff existiert in der Wirklichkeit muss es nicht in der Realität vorhanden sein z.B. wenn wir über blaue Drachen sprechen 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 22 5. In welchem Verhältnis stehen „Theorie“ und „Praxis“? 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 23 5. In welchem Verhältnis stehen „Theorie“ und „Praxis“? „Die Praxisrelevanz von Sozialwissenschaft besteht darin, neue Sichtweisen von Gesellschaft verfügbar zu machen, um dann in Ruhe zu beobachten, ob und was die Funktionssysteme der Gesellschaft praktisch damit anfangen.“ (Marcinkowski, 2012, S.297) 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 24 5. In welchem Verhältnis stehen „Theorie“ und „Praxis“? Praxis und Theorie gibt es überall -> es ist nicht eins besser als das andere (Marcinkowski, 2012) Gesellschaft besteht aus verschiedenen Systemen (Wissenschaft, Politik,…) -> jedes System hat seine eigene Theorie und Praxis Beispiel anhand der Universität: Weitervermitteln von Wissen (Theorie) ist eine Praxis Verhältnis von unserer Theorie und deren Praxis -> wir beeinflussen die Theorie der verschiedenen Kommunikationsberufe (diese entscheiden jedoch selbst, ob sie ihre Praxis ändern) Unterscheidung von loyaler und iloyaler Wissenschaft (Wie stellt sich ein System zur dazugehörigen Wissenschaft z.B. Politik – Politikwissenschaft) Loyal: zuarbeiten, bestätigen Iloyal: den Spiegel vorhalten, kritisieren, hinterfragen (bessere Wissenschaft) 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 25 – Geplant am 03.06. – 90 Minuten in Präsenz Klausur – Mischung aus Multiple-Choice-Fragen und Essay-Fragen – Grundlage der Klausur: Vortrag & Folien, Teilnahme an der VL und dem Tutorium, Pflichttexte, eigene Notizen 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 26 – Kick-Off der Fachschaft MKW Kick-Off – Nächste Woche Dienstag (27.02.) um 19 Uhr in A5, B143 FBV MKW – Weitere Infos auf Instagram (@fbv.mkw) – Schaut gerne vorbei J 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 27 Multiple- Choice-Frage 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 28 Welche der folgenden Aussagen zu Theorie in der Wissenschaft treffen zu? Ø Sozialwissenschaftliche Begriffe bezeichnen nichts Natürliches, sondern Gegenstände, die sozial hervorgebracht sind. Ø Sozialwissenschaftliche Begriffe versuchen, natürliche Kommunikationsphänomene möglichst konkret zu bezeichnen. Ø Das Fernsehen ist ein Formalobjekt der Medien- und Kommunikationswissenschaft. Ø Die Gegenstände, mit denen sich Medien- und KommunikationswissenschaftlerInnen befassen, hängen allein von deren theoretischer Perspektive ab. 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 29 Welche der folgenden Aussagen zu Theorie in der Wissenschaft treffen zu? ü Sozialwissenschaftliche Begriffe bezeichnen nichts Natürliches, sondern Gegenstände, die sozial hervorgebracht sind. Ø Sozialwissenschaftliche Begriffe versuchen, natürliche Kommunikationsphänomene möglichst konkret zu bezeichnen. Ø Das Fernsehen ist ein Formalobjekt der Medien- und Kommunikationswissenschaft. ü Die Gegenstände, mit denen sich Medien- und KommunikationswissenschaftlerInnen befassen, hängen allein von deren theoretischer Perspektive ab. 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 30 Habt ihr noch Fragen? [email protected] 22.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 31 02 – Pragmatischer Interaktionismus (Mead) Tutorium Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 1 – Philosoph, Soziologe & Psychologe – Hat kein eigenes Werk geschrieben -> nur einzelne Aufsätze George – „Mind, Self, Society“ -> wurde von seinen Student*innen geschrieben Herbert Mead – Autor einer anspruchsvollen Kommunikationstheorie -> zentrale Frage ist, wie Sinn entsteht 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 2 Leitfragen Wie entsteht generell Bedeutung bzw. Sinn? Was ist der Unterschied zwischen objektivem und subjektivem Sinn? Was ist ein signifikantes Symbol? Wie sieht nach Mead ein Modell menschlicher Kommunikation aus? Was unterscheidet menschliche von tierischer Kommunikation? Welche Vorstellung von Individualität und Identität hat Mead? Was leistet Kommunikation in Meads Konzept? 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 3 1. „Realität“ ist jeweils abhängig von Interpretationen und Situationsdefinitionen sozialer Akteure. – Es ist keine Realität gegeben – Wir reagieren auf die Umwelt Prämissen des 2. Wissen bemisst sich nach seiner Nützlichkeit in Situationen, nicht nach Wahrheit. Pragmatismus – Situationsdefinition 3. Selektion und Wahrnehmung von Objekten findet nach deren aktuellen Stellenwert für bestimmte Situationen statt. – Akteur setzt sich in Beziehung zu seiner Umwelt – z.B. ich nehme Nahrung wahr, wenn ich hungrig bin 4. Der handelnde Akteur steht im Mittelpunkt der Betrachtung. – Wechselspiel von Akteur und Umwelt (In-Beziehung-Setzen) 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 4 Schneider, W. L. (2008). Handlungen als Derivate der Interaktion: George H. Mead. In W. L. Schneider, Grundlagen der soziologischen Theorie, Band 1: Weber – Parsons – Mead – Schütz. (3. Aufl.; S. 180–233). Verlag für Sozialwissenschaften.→lesen: S. 180–213 Textarbeit – S. 180 bis S. 184 lesen – Anhand des Textes die ersten beiden Leitfragen beantworten 1. Wie entsteht generell Bedeutung bzw. Sinn? 2. Was ist der Unterschied zwischen objektivem und subjektivem Sinn? 20 Minuten Zeit 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 5 1. Wie entsteht generell Bedeutung bzw. Sinn? 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 6 – Sinn = Bedeutung – Sinn als Ursache der Entwicklung von Sprach-, Handlungs- & 1. Wie entsteht Reflexionsvermögen von Lebewesen generell – Sinn entsteht durch soziales Handeln -> Interaktion – Sinn entsteht nur wenn man es zu anderem in Beziehung setzt Bedeutung (durch Interaktion), unabhängig von solcher Erfahrung existiert bzw. Sinn? etwas nicht als Objekt – Sinn ist immer eine Folge von Zuschreibung – Objekte ohne Interaktion haben (noch) keinen Sinn Unterscheidung in subjektivem und objektivem Sinn (Schneider, 2008) 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 7 1. Wie entsteht generell Bedeutung bzw. Sinn? es GIBT die Nahrung nicht, sie WIRD erst durch das externe Zuschreiben -> alles kann Nahrung sein, wird extern von den Individuen zugeschrieben Der Gegenstand hat keine Bedeutung bis sich ein Organismus mit ihm in Beziehung setzt Selektivität ist jedoch wichtig! (nicht alles ist Nahrung) Watzlawick: “man kann nicht nicht kommunizieren“ -> ich kann mich nicht dagegen wehren, dass sich jemand zu mir in Beziehung setzt Das Gegenüber hat die Kontrolle -> Externe schreiben Dingen immer Sinn zu (liegt im Auge des Betrachters) 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 8 2. Was ist der Unterschied zwischen objektivem und subjektivem Sinn? 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 9 2. Was ist der Objektiver Sinn Subjektiver Sinn Unterschied – Objektiv = von außen Subjektiver Sinn entsteht durch die psychische zwischen zugeschrieben -> fremd definiert durch einen externen Aneignung des objektiven Sinns durch den Akteur A -> Beobachter objektivem – Auch ohne externen innere Rekonstruktion des objektiven Sinns, um das Anschlussverhalten von B auf und Beobachter gibt es einen objektiven Sinn, dieser wird die Geste von A antizipieren zu können subjektivem aber erst zugänglich durch den Beobachter Reaktionserwartungen & Sinn? – Handelt sich immer um eine Ankündigungserwartungen Interpretation Eine Geste/Reiz löst zwar eine Reaktion aus, aber Geste/Reiz bestimmt nicht was Reaktion sein wird (Schneider, 2008) 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 10 - Es gibt verschiedene Perspektiven - Je nach dem, was wir wissen, Geste und weisen wir der Situation eine Bedeutung zu objektiver Sinn - Der objektive Sinn wird extern zugeschrieben - Gesten: Haltung, die in einer gesellschaftlichen Handlung als spezifischer - Ohne kommunikativ Reiz auf ein zweites Individuum wirkt -> mitgeteiltes Wissen kein wechselseitig aufeinander bezogenes Verständnis Handeln - Gesten zeigen Interaktionsangebote an (Ankündigung & Aufforderung) - Reaktionen werden bewusst hervorgerufen 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 11 1. Sinn existiert nur durch und in Interaktion. Prämissen für 2. Subjektiver Sinn entsteht durch psychische Aneignung die Analyse objektiven Sinns. 3. Auch subjektiver Sinn ist interpretierbar in Begriffen von Reiz subjektiven und Reaktion. Sinns (Schneider, 2008) 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 12 - Triadisches Handlungsmodell A Drohgebärde - Der Sinn des Verhaltens wird weder subjektiv -> bei Tieren nicht bewusst noch durch den Akteur selbst bestimmt - Sinn wird objektiv und fremd definiert durch B reagiert nicht erst auf das Anschlussverhalten, sondern das reagierende Verhalten eines anderen schon auf den Hinweis Organismus B flüchtet oder B ignoriert den - Hier Beispiel für das Tierreich -> auch schon Hinweis fortgeschrittene Kommunikation, da es nicht unbedingt „nötig“ ist seine Handlung anzukündigen - Tiere handeln meist instinktiv Reaktion auf Reaktion 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 13 Interaktion mit Objekten weist eine triadische Struktur auf Geste (Reiz) Reaktion Anschlussverhalten 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 14 3. Was ist ein signifikantes Symbol? 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 15 – Symbol: – Sinn einer Situation oder eines Handlungszusammenhangs, der auf einen bestimmten Begriff gebracht wird – Signifikantes Symbol: 3. Was ist ein – Voraussetzung, dass eine Geste für beide Organismen dieselbe Bedeutung hat signifikantes – wenn ein Zeichen oder Symbol beim Gegenüber die gleiche Vorstellung oder Reaktion auslöst (z.B. winken) oder Sprache Symbol – Subjektiver und objektiver Sinn stimmen überein – Mit Hilfe von signifikanten Symbolen ist auch Verständigung über „Erfundenes“ möglich wie z.B. Freundschaft – Bei unterschiedlicher Sinnzuschreibung einer Geste durch A und B kommt es zu Missverständnissen – Dazu muss man die Rolle des Gegenübers übernehmen (= Empathie) 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 16 4. Wie sieht nach Mead ein Modell menschlicher Kommunikation aus? 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 17 Modell signifikanter Gestenkommunikation Beispiel „Hijack“/“Hi Jack“ Durch das Antizipieren der Geste von A können unterschiedliche Situationen entstehen “Hi Jack“ als Gruß von A -> B grüßt zurück & somit ein signifikantes Symbol “Hi Jack“ als Gruß wird aber als „Hijack“ verstanden = Missverständnis (bleibt bei objektivem Sinn, da jeder einen anderen subjektiven Sinn hat) “Hijack“ wird als Überfall verstanden -> signifikantes Symbol 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 18 Gesamtmodell im Überblick 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 19 5. Was unterscheidet menschliche von tierischer Kommunikation? 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 20 – Der Mensch kann (im Gegensatz zum Tier)… 5. Was – Triebe kontrollieren und Reaktionen hemmen unterscheidet – Verhältnis von Geste/Reaktion/Gesamthandlung antizipieren – aus mehreren Reaktionsmöglichkeiten bewusst wählen menschliche von – bewusst sein Gegenüber täuschen tierischer Kommunikation? Was ist der Grund für diesen Unterschied? 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 21 Denken „das Resultat der Verlagerung des Verhaltensprozesses ins Innere eines Organismus.“ (Schneider, 2008, S. 198) 5. Was unterscheidet menschliche von - Denken ist das Resultat von Interaktionen tierischer - Ermöglicht Entkopplung von Reiz und Reaktion - Muss nicht auf den Reiz „Nahrung“ warten, sondern verspürt Kommunikation? Hunger und handelt danach - Menschliche Kommunikation: - Bedeutungsvielfalt von Gesten wird durch Sprache erhöht - Mensch erschließt sich seine Einstellung zur Welt über Gesten und Symbole -> insbesondere über das Symbolsystem der Sprache 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 22 6. Welche Vorstellung von Individualität und Identität hat Mead? 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 23 „I“ (Impulsives Ich) -> Unbewusst reagiert auf Sinnliche und körperliche Bedürfnisse Zumutungen kommen spontan zum Ausdruck 6. Welche Vorstellung „ME“ (reflektiertes Ich) von -> eigene Überlegungen, wie Vorstellung von dem Bild was andere von mir haben Individualität andere mich sehen & Gesellschaftliche Dimensionen der Identität von mir erwarten und Identität hat Mead? „MIND“ -> vermittelt zwischen dem „I“ und -> Individualität erfolgt durch „ME“ Interaktion und Abgrenzung von der Umwelt 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 24 – Kontinuierlicher Prozess: Aukau des „SELF“ (eigene Identität – eine Synthese aus „I“ und „ME“) – Korrekturen der Identität bzw. Veränderungen beim älter werden Ausbildung der oder durch Interaktionen etc. – Bei der Ausbildung der Identität spielt der „signifikante Andere“, Identität sowie der „verallgemeinerte Andere“ eine wichtige Rolle Mensch als soziales Wesen kann Selbstbewusstsein/Identität, sowie die Fähigkeit zum Denken erst durch das In-Beziehung-Setzen mit anderen sozialen Wesen ausbilden 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 25 „SELF“ -> Identität „MIND“ Geist -> Denken Signifikanter Anderer „Play“ Generalisierter Andere „Game“ „I“ „ME“ Synthese 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 26 Überblick 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 27 7. Was leistet Kommunikation in Meads Konzept? 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 28 – Sinn entsteht erst durch Kommunikation – Symbolisch vermittelte Interaktion 7. Was leistet – Prozess der interaktiven Bedeutungsschöpfung Kommunikation – Kommunikation koordiniert das Verhalten von zwei Akteuren in in Meads ihrer Interaktion – Es können durch Gesten Interaktionsangebote gemacht werden Konzept? – Pläne etc. – Struktur mit Hilfe von signifikanten Symbolen, denen die Akteure den gleichen subjektiven Sinn zuschreiben 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 29 Multiple- Choice-Fragen 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 30 Sie heben die Hand, um einen Bekannten auf ein entfernt stehendes Baudenkmal hinzuweisen. Ein neben Ihnen stehender Passant beschimpft Sie darauf hin als Nazi. Worin liegt nach Mead in dieser Situation der objektive Sinn Ihrer Geste? Ø Sie bekennen sich zu einer rechtsextremen Ideologie. Ø Sie wollen die Aufmerksamkeit Ihres Bekannten auf das Baudenkmal lenken. Ø Sie wollen Ihrem Bekannten bedeuten, dass Sie sich an diesem Ort treffen können. Ø Sie wollen die in Ihrer Nähe stehenden Menschen provozieren. 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 31 Sie heben die Hand, um einen Bekannten auf ein entfernt stehendes Baudenkmal hinzuweisen. Ein neben Ihnen stehender Passant beschimpft Sie darauf hin als Nazi. Worin liegt nach Mead in dieser Situation der objektive Sinn Ihrer Geste? ü Sie bekennen sich zu einer rechtsextremen Ideologie. Ø Sie wollen die Aufmerksamkeit Ihres Bekannten auf das Baudenkmal lenken. Ø Sie wollen Ihrem Bekannten bedeuten, dass Sie sich an diesem Ort treffen können. Ø Sie wollen die in Ihrer Nähe stehenden Menschen provozieren. 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 32 Für welche der folgenden Situationsanforderungen ist die Fähigkeit zu subjektivem Sinn vonnöten? Ø …als Schiedsrichter einem foulenden Spieler eine gelbe Karte zeigen Ø …beim Kartenspiel den Gegner auf die falsche Fährte locken Ø …das Geld eines Freundes beim Pferderennen auf den Favoriten setzen Ø …eine im Meer treibende Glasflasche mit einem Stein versenken 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 33 Für welche der folgenden Situationsanforderungen ist die Fähigkeit zu subjektivem Sinn vonnöten? ü …als Schiedsrichter einem foulenden Spieler eine gelbe Karte zeigen ü …beim Kartenspiel den Gegner auf die falsche Fährte locken ü …das Geld eines Freundes beim Pferderennen auf den Favoriten setzen ü …eine im Meer treibende Glasflasche mit einem Stein versenken 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 34 Habt ihr noch Fragen? [email protected] 29.02.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 35 03 – Die Konstruktion gesellschaftlicher Wirklichkeit (Schütz; Berger & Luckmann) Tutorium Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 1 Alfred Schütz 1899-1959 Studium der Rechtswissenschaft Finanzjurist & Kommunikationswissenschaftler Formulierung sozialwissenschaftlicher Theorie als Nebenberuf Zentrale Frage: „Wie kommt es dazu, dass gegenseitiges Verstehen und Kommunikation überhaupt möglich werden? Konstruktion gesellschaftlicher Wirklichkeit besonders durch Alfred Schütz geprägt und durch Berger & Luckmann weiterentwickelt Begründer der phänomenologischen Soziologie -> soziale Welt wie ein Fremder betrachten 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 2 1927-2016 1929-2017 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 3 Literatur Berger, P. L. & Luckmann, T. (2010). Die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit: Eine Theorie der Wissenssoziologie (23. Aufl.). Fischer. → lesen: S. 36–48 Schneider, W. L. (2008). Das Problem der Intersubjektivität: Alfred Schütz. In W. L. Schneider, Grundlagen der soziologischen Theorie, Band 1: Weber – Parsons – Mead – Schütz (3. Aufl., S. 234–289). Verlag für Sozialwissenschaften.→lesen: S. 234–260 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 4 Leitfragen Was ist subjektiver Sinn? Worin besteht das Problem des Fremdverstehens bzw. intersubjektiven Verstehens? Wie wird das Problem des intersubjektiven Verstehens gelöst? Was besagt die Generalthese der Reziprozität der Perspektiven? Was versteht man unter Objektivation subjektiven Sinns? Was leistet Sprache? Was ist der gesellschaftliche Wissensvorrat, und welche Funktion hat er? Was leistet Kommunikation bzw. wofür ist Kommunikation da? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 5 – Sozialwissenschaften haben es immer mit einer vorgedeuteten Wirklichkeit zu tun – Idealerweise soll man… Phänomenolo- –..die soziale Welt wie ein Fremder betrachten –..die soziale und kommunikative Wirklichkeit wird in Frage stellen gische Soziologie –..einklammern -> radikale Nichtberücksichtigung – Anspruch, der nicht durchgehalten werden kann, aber reflektiert werden muss! – Eigene Interpretation mit der anderer abgleichen 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 6 Intersubjektives Handlungstheorie Sinnverstehen Die Konstruktion gesellschaftlicher Wirklichkeit Alltag = Welt in der wir Dingen in einer Gewohnheit begegnen Alltägliche Wirklichkeit = Vornehmliche, ausgezeichnete Wirklichkeit (Vorrang vor allen anderen Wirklichkeiten) Andere Wirklichkeiten = Traum, Kunst, Wissenschaft etc. 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 7 1. Was ist subjektiver Sinn? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 8 – Subjektiver Sinn = den Sinn dem man selbst einer Handlung zuschreibt – Für außenstehende nie vollständig zu erschließen (Akteur sieht nur, 1. Was ist was ich tue, aber nicht warum) -> Problem des Fremdverstehens – Intersubjektiver Sinn = gemeinsam geteilter Sinn subjektiver – Ein und dieselbe Handlung kann einen subjektiv unterschiedlichen Sinn? Sinn annehmen – Beispiel: man geht zu Fuß, um Bargeld sparen zu können und sich einen Kaffee kaufen zu können von außen gesehen geht man nur zu Fuß, dies kann jedoch subjektiv von verschiedenen Entwürfen ausgelöst worden sein 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 9 Soziales Verhalten Handeln Handeln 1. Was ist – Verhalten wird zu Handeln, wenn man einen subjektiven Sinn subjektiver verbindet – Soziales Handeln ist Handeln, welches sich auf andere Akteure Sinn? bezieht – Handlungsentwürfe… –..können unterschiedliche Reich-& Spannweiten haben –..untereinander kausal verknüpft sein –..müssen nicht ständig bewusst sein -> automatisiertes Verhalten 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 10 – Motiv: sinnhafter Grund des Handelns (Absicht & Grund muss nach Schütz unterschieden werden!) 1. Was ist – Um-zu-Motive: konstituieren den Handlungsentwurf subjektiver – Weil-Motive: bezichnen Gründe für die Enstehung des Sinn? Handlungsentwurf – Oft werden die Weil-Motive und Um-zu-Motive miteinander verknüpft 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 11 2. Worin besteht das Problem des Fremdverstehens bzw. intersubjektiven Verstehens? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 12 2. Worin besteht das Problem des Fremdverstehens bzw. intersubjektiven Verstehens? Unmöglich alle Motivkonstellationen zu verstehen, da der subjektive Sinn auch für uns selbst zu komplex sein kann 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 13 – Subjektiver Sinn (selbstdefiniert) vs. Objektiver Sinn (fremddefiniert) – Außenstehende haben keinen Zugriff zu subjektivem Sinn – Beobachter*innen können so den vollständigen subjektiven Sinn Problem des einer Handlung nie komplett erfassen Fremdverstehens – Wenn wir selbst nicht alle unsere Handlungen nachvollziehen können, können Außenstehende dies natürlich auch nicht – Vollständige Übereinstimmung von Selbstverstehen & Fremdverstehen ist daher nicht möglich 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 14 3. Wie wird das Problem des intersubjektiven Verstehens gelöst? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 15 Fremdverstehen durch Typisierung! – Lösung: Fremdverstehen durch Typisierung 3. Wie wird das – Verstehen = erkennen typischer Motive (vollständiges Verstehen weder nötig noch erstrebenswert) Problem des – Typisierung = wechselseitig geteilte Zuschreibung intersubjektiven – Typisierungen sind immer wechselseitig -> wenn ich jemanden Verstehens typisiere, typisiere ich mich selbst auch – Partielles Selbst = andere Person auf bestimmte Rolle reduzieren gelöst? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 16 – Annahme, dass wir unter verschiedenen Begriffen (z.B. Baum) das gleiche Verstehen 3. Wie wird das – Wir typisieren, um im Alltag klarzukommen Problem des – Durch das typisieren ignorieren wir Differenzen, was dann das intersubjektiven Verständnis ermöglicht Verstehens gelöst? Ansprüche Motive Typisierung senken erkennen 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 17 4. Was besagt die Generalthese der Reziprozität der Perspektiven? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 18 – Reziprozität = Gegenseitigkeit/Wechselseitigkeit – Zwei miteinander verbundene Idealisierungen: 4. Was besagt – Idealisierung der Austauschbarkeit der Standpunkte die – Idealisierung der Übereinstimmung der Relevanzsysteme Generalthese Idealisierungsannahmen: der – Wir nehmen an, dass die Welt allen gleich erscheint Reziprozität – Wir machen in derselben Situation die gleichen Erfahrungen wie andere der – Wir nehmen an, dass die gleichen Dinge für uns relevant sind Perspektiven? Die Generalthese der Reziprozität der Perspektive definiert das Gegenüber als durchschnittlichen Repräsentanten der Gemeinschaft, nicht als distinktes Individuum 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 19 Berger, P. L. & Luckmann, T. (2010). Die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit: Eine Theorie der Wissenssoziologie (23. Aufl.). Fischer. – S. 36-43 lesen Textarbeit 5. Was versteht man unter Objektivation subjektiven Sinns? 6. Was leistet Sprache? 20 Minuten zum lesen und Leitfragen beantworten 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 20 5. Was versteht man unter Objektivation subjektiven Sinns? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 21 – Objektivation = Manifestation des menschlichen Ausdrucksvermögens „in Erzeugnissen menschlicher Tätigkeit, 5. Was versteht welche sowohl dem Erzeuger als auch anderen Menschen als Element ihrer gemeinsamen Welt `begreiflich` sind.“ (Berger & man unter Luckmann, 1980, S. 36) – Objektivationen vergegenständlichen den subjektiven Sinn Objektivation – Und machen diesen dauerhaft erfahrbar subjektiven – Beispiel: Sinns? ØStreitsituation: durch Mimik und Gestik Zorn erfahren ØNach Streit finde ich Messer in Tür steckend -> Objektivation für Zorn meines Gegenübers 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 22 6. Was leistet Sprache? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 23 Objektivation Intersubjektives Subjektiver Sinn durch die Verständnis Sprache – Sprache als Zeichensystem dient der Objektivation subjektiven Sinns – Mit Sprache gelingt intersubjektives Verstehen -> Sinn, Meinung, Bedeutung wiedergeben 6. Was leistet – Sprache als Speicher geprägter Typisierungen Sprache? – Sprache bestimmt, was an Erfahrungen möglich ist & wie Wirklichkeit definiert wird – Mit sprachlichen Ausdrücken verbinden Mitglieder einer kulturellen Gesellschaft dieselbe Bedeutung – Haben uns auf Bedeutung geeinigt – Wörter kennzeichnen Objektivationen – Sprache manifestiert den Wissensvorrat der Gesellschaft & dient als Speicher für Erfahrungen etc. 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 24 7. Was ist der gesellschaftliche Wissensvorrat, und welche Funktion hat er? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 25 – Interaktionen immer vor Hintergrund von gemeinsam geteiltem Wissensvorrat, wodurch man seine eigenen Erfahrungen besser einordnen kann -> Grundwissen, das jedem offen steht – Dieses wird von Generation zu Generation weitergegeben und 7. Was ist der ermöglicht, dass das Individuum seinen Platz in der Gesellschaft findet (z.B. Kultur etc.) gesellschaftliche – (spezifisches) Wissen ist auf Individuen der Gesellschaft aufgeteilt Wissensvorrat, -> nicht jeder muss alles wissen (nicht möglich) – „Rezeptwissen“ und welche – Vermittelt routinierte Praktiken Funktion hat er? – – Gesellschaftlicher Wissensvorrat = Alltagswissen (Rezeptwissen) Alltagswissen = handlungsanweisend für Mitglieder der Gesellschaft – Alltagswissen richtet sich nach Zweckmäßigkeit – Gesellschaftlicher Wissensvorrat ist nicht statisch, sondern im ständigen Wandel! 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 26 8. Was leistet Kommunikation bzw. wofür ist Kommunikation da? 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 27 – Kommunikation als Mittel geteilten Sinn herzustellen & so verstehen zu ermöglichen – Annehmen von sozialen Rollen (Typisierungen) 8. Was leistet – Hinterfragen, ob die richtige Typisierung von beiden Individuen Kommunikation gewählt wird – Kommunikation als Prozess der interaktiven Sinnkonstitution bzw. wofür ist (gemeinsam geteilter Sinn durch Sprache) Kommunikation – Wir verbinden durch Sprache dieselben Worte mit denselben Gegenständen (z.B. Baum) da? – Sprache speichert gesellschaftliches Wissen und gibt dieses weiter -> veränderbar 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 28 Multiple- Choice-Frage 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 29 Wodurch wird es nach Schütz möglich, einen anderen zu verstehen? Ø Dadurch, dass ich so tue, als sähe die Welt für alle gleich aus. Ø Dadurch, dass ich mich auf einen ganz bestimmten Persönlichkeitstyp konzentriere. Ø Dadurch, dass ich gar nicht erst versuche, den anderen ganz zu verstehen. Ø Dadurch, dass ich den anderen erst einmal in eine Schublade stecke. 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 30 Wodurch wird es nach Schütz möglich, einen anderen zu verstehen? ü Dadurch, dass ich so tue, als sähe ich die Welt für alle gleich aus. Ø Dadurch, dass ich mich auf einen ganz bestimmten Persönlichkeitstyp konzentriere. ü Dadurch, dass ich gar nicht erst versuche, den anderen ganz zu verstehen. ü Dadurch, dass ich den anderen erst einmal in eine Schublade stecke. 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 31 Habt ihr noch Fragen? [email protected] 06.03.23 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 32 04 – Kommunikatives Handeln (Habermas) Tutorium Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 1 – geboren 1929 – Professor der Philosophie & Soziologie – Assistent von Theodor W. Adorno -> Kritische Theorie Jürgen – zählt zur 2. Generation der Habermas Frankfurter Schule – bis heute noch aktiv mit Publikationen – zentrale Frage: Aufgrund welcher Begründungen kommen rationale Handlungen zustande? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 2 Mead: Schütz: Einordnung Entstehung von intersubjektives der bisher Sinn Sinnverstehen behandelten Theorien Habermas: Rationalität 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 3 – Handlungen können allein durch die Sprache vollzogen werden – Beispiel: „Ich taufe dieses Schiff (hiermit) auf den Namen Titanic.“ – Sprache wird in diesem Sinne nicht als Medium gesehen, welches Aussagen über die Welt trifft, sondern Tatsachen erzeugt und Sprechakttheorie somit in die Welt eingreift (Austin, 1995) – Durch das Aussprechen wird eine verpflichtende Realität geschaffen -> das Versprechen als Sprechhandlung – Sprechhandlungen finden sich in jeder Kommunikation -> jede Äußerung muss als Versuch zur Ausführung einer Sprachhandlung verstanden werden 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 4 – Austin unterscheidet zwei Arten von Sprechakten (Schneider, 2009): – „Performative Äußerungen“ -> wetten, versprechen, warnen Sprechakttheorie – „Konstative Äußerungen“ -> Feststellungen oder Behauptungen (Austin, 1995) – Beim misslingen dieser Äußerungen: – Misslingen performativer Äußerungen: versprechen nicht einhalten – Misslingen konstativer Äußerungen: Aussage stimmt nicht mit Tatsache überein 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 5 – Lokution = „das Sprechen“ – Aussagen über die Welt treffen – Empirische Sätze, die auch falsch sein können – „Die Wand ist weiß.“ – Illokution = „im Sprechen“ – Handlung im Sprechen schaffen Dimensionen – Realität wird durch Sprechen geschaffen – von – Man handelt immer, wenn man etwas sagt „Ich verspreche dir, dass die Wand weiß ist.“ Sprechakten – Perlokution = „durch das Sprechen“ – Strategisches Handeln – Man will eine Wirkung erzielen, die nicht im Sprechen selbst ausgedrückt wird – Wirkung kommt in der Illokution nicht explizit vor – „Jeder der bestreitet, dass die Wand weiß ist, muss sich warm anziehen.“ 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 6 Leitfragen Was ist kommunikatives Handeln? Welche Geltungsansprüche werden im kommunikativen Handeln angemeldet? Was ist ein Diskurs? Was ist kommunikative Rationalität? Was ist strategisches Handeln? Welche Bedeutungen haben die Begriffe „Kommunikation“ und „kommunikativ“ in dieser Theorie? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 7 Literatur Schneider, W. L. (2009). Intersubjektivität und Geltung: Die Zentrierung von Intersubjektivität auf Begründungsfragen und die Pluralisierung des Rationalitätsbegriffs in der Habermasschen Theorie des kommunikativen Handelns. In W. L. Schneider, Grundlagen der soziologischen Theorie, Band 2: Garfinkel – RC – Habermas – Luhmann (3. Aufl., S. 184–249). Verlag für Sozialwissenschaften. → lesen: S. 184–217 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 8 1. Was ist 5. Was ist kommunikatives strategisches Textarbeit Handeln? (S.184- Handeln? (S. 202- (20 Minuten) 186 lesen) 205 lesen) Wie grenzt sich beides voneinander ab? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 9 1. Was ist kommunikatives Handeln? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 10 – Das Ziel ist es Verständigung herzustellen – Dies erfolgt durch die Illokution 1. Was ist – Aufgrund gemeinsamer Überzeugungen kommt es zu rational kommunikatives begründetem Einverständnis (Konsens wird hergestellt) – sozial & verständigungsorientiert Handeln? – Berücksichtigung der Geltungsansprüche 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 11 – Verstehen allein reicht nicht aus, sondern das Akzeptieren des 1. Was ist Hörers und die Annahme des Kommunikationsangebots kommunikatives – Macht liegt beim Rezipienten Handeln? – Dadurch besteht eine Forderung des Sprechers dieses Angebot anzunehmen -> Geltungsansprüche 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 12 2. Welche Geltungsansprüche werden im kommunikativen Handeln angemeldet? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 13 – Erfolgreiche Kommunikation erst wenn das Gegenüber die Mitteilung akzeptiert bzw. das Interaktionsangebot annimmt 2. Welche – Intersubjektive Koordination basiert nicht alleine auf Sanktionen oder Belohnungen, sondern durch die Geltungsansprüche Anerkennung erhobener Geltungsansprüche werden im – Nur so kann es zu einer Kooperation zwischen zwei Akteuren kommunikativen kommen Handeln angemeldet? – Es kann keine Verständigung zustande kommen wenn ein oder mehrere Ansprüche nicht erfüllt wurden – Sobald diese Geltungsansprüche nicht zustande kommen, kann eine Lösung ein Diskurs sein 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 14 1. Anspruch auf Wahrheit – Hörer kann Überprüharkeit der Aussagen einfordern durch nachfragen 2. Welche 2. Anspruch auf Wahrhaftigkeit Geltungsansprüche – Man muss davon überzeugt sein, dass der Sprecher selbst glaubt, was er sagt (Aufrichtigkeit) werden im 3. Anspruch auf Richtigkeit/Angemessenheit kommunikativen – Vereinbarkeit mit sozialen Normen Handeln angemeldet? 4. Anspruch auf Verständlichkeit – Äußerungen müssen für den Hörer verständlich sein 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 15 3. Was ist ein Diskurs? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 16 – Diskurs = Verfahren zur Prüfung problematisierter Geltungsansprüche als kommunikative Lösung 3. Was ist ein – Voraussetzung – Thema ist einzig der in Zweifel gezogene Geltungsanspruch Diskurs? – Rationale Gründe: Wahrheit kann nicht durch Emotion belegt werden 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 17 – Bedingungen für einen idealen Diskurs: – Zurechnungsfähigkeit und Streben nach kooperativer Wahrheitssuche als Voraussetzung der Akteure – Vollständige Gleichberechtigung der Teilnehmer – Kein äußerer Zwang von außen – Kein Zeitdruck 3. Was ist ein – Kein Handlungsdruck, d.h. auch kein Druck zur ständigen Verarbeitung neuer Erfahrungen Diskurs? – Diese Bedingungen können nur selten in Situationen erfüllt werden – Keine empirisch vollständig realisierbare Vorstellung – Verletzungen der Idealbedingungen fallen uns auf, auch wenn wir nicht darüber nachdenken 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 18 4. Was ist kommunikative Rationalität? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 19 – (Rationalität = Kosten-Nutzen-Abschätzung bezogen auf meine Ziele) – Rationalität nach Habermas: kommunikatives Handeln erzeugt kommunikative Rationalität 4. Was ist – Durch Argumente wird ein rational motiviertes Einverständnis kommunikative erzielt Rationalität? – Bei der Argumentation müssen die Geltungsansprüche eingehalten werden – Kommunikative Rationalität ist auf Konsens ausgerichtet 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 20 – Kommunikative Rationalität ist der Kern von Habermas Theorie 4. Was ist – Es gibt zwei Ebenen von Rationalität: kommunikative 1. Kommunikative Rationalität als Ergebnis kommunikativen Handelns Rationalität? 2. Erfolgsorientierte Zwecksrationalität als Ergebnis strategischen Handelns 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 21 5. Was ist strategisches Handeln? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 22 Kommunikatives Handeln Strategisches Handeln – Andere Akteure werden als – Verständigung über die Mittel zum Zweck für den Geltungsansprüche persönlichen Erfolg 5. Was ist – Verständigungsorientierte berücksichtigt strategisches Einstellung – Ein Kommunikationspartner ist dem anderen Handeln? – Kommunikationspartner auf Augenhöhe untergeordnet – Geschieht durch Illokution – Dies geschieht durch Perlokution Einverständnis Einflussnahme 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 23 6. Welche Bedeutungen haben die Begriffe „Kommunikation“ und „kommunikativ“ in dieser Theorie? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 24 Kommunikation kommunikativ Unterscheidung – Kommunikation als Handlung – Rational, „Kommunikation“ kann strategisch & kommunikativ erfolgen verständigungsorientiert (handeln) und – Richtet sich auf Konsens aus – Gegenpart zu strategischem „kommunikativ“ Handeln – Im Gegensatz zu strategischem Handeln auf Konsens ausgerichtet 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 25 Diskussionsfrage: Gibt es auch Situationen, in denen strategisches Handeln angemessen sein kann bzw. wie ließen sich solche Situationen mit der Theorie von Habermas vereinbaren? 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 26 Multiple- Choice-Frage 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 27 Welche der folgenden Situationen entspricht – zumindest möglicherweise – Habermas´ Modell kommunikativen Handelns? Ø Sie besprechen mit Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin das zukünftige Urlaubsziel und buchen danach den Urlaub. Ø Der Arzt verordnet einen langjährigen Patienten, der ihm seine anhaltenden Beschwerden geschildert hat, eine spezielle Diät. Ø Sie streiten sich mit einem Freund den ganzen Abend darüber, ob Luhmann oder ob Habermas den besseren Kommunikationsbegriff zur Verfügung stellt. Ø Sie verbieten dem neunjährigen Kind Ihrer Freundin, mit der Sie sich vorher darüber verständigt haben, das Finale von DSDS anzuschauen. 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 28 Welche der folgenden Situationen entspricht – zumindest möglicherweise – Habermas´ Modell kommunikativen Handelns? ü Sie besprechen mit Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin das zukünftige Urlaubsziel und buchen danach den Urlaub. ü Der Arzt verordnet einen langjährigen Patienten, der ihm seine anhaltenden Beschwerden geschildert hat, eine spezielle Diät. ü Sie streiten sich mit einem Freund den ganzen Abend darüber, ob Luhmann oder ob Habermas den besseren Kommunikationsbegriff zur Verfügung stellt. Ø Sie verbieten dem neunjährigen Kind Ihrer Freundin, mit der Sie sich vorher darüber verständigt haben, das Finale von DSDS anzuschauen. 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 29 Habt ihr noch Fragen? [email protected] 14.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 30 05 - Kommunikation als System (Luhmann) Tutorium Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 1 1927 - 1998 Deutscher Soziologie Wichtigster deutscher Vertreter der soziologischen Systemtheoire Niklas Begründer einer Kommunikationstheorie Luhmann Zentrale Frage: Wie wird soziale Ordnung, deren Entwicklung als hoch selektiv und damit als sehr unwahrscheinlich betrachtet wird, überhaupt möglich? 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 2 Leitfragen Warum ist Komplexität ein Problem? Was ist (doppelte) Kontingenz? Was ist ein System? Was ist ein soziales System? Was ist Kommunikation? Wozu dient Kommunikation? 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 3 Literatur Luhmann, N. (1995). Was ist Kommunikation? In N. Luhmann, Soziologische Au.lärung 6: Die Soziologie und der Mensch (S. 109–120). Westdeutscher Verlag. Schneider, W. L. (2009). Kommunikation als Operation sozialer Systeme: Die Systemtheorie Luhmanns. In W. L. Schneider, Grundlagen der soziologischen Theorie, Band 2: Garfinkel – RC – Habermas – Luhmann (3. Aufl., S. 250– 391). Verlag für Sozialwissenschaften. →lesen: S. 250–286 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 4 – Beantwortet mit Hilfe des Schneider (2009) Textes folgende Leitfragen 1. Warum ist Komplexität ein Problem? (S. 251 – 254) Textarbeit 2. Was ist (doppelte) Kontingenz? (S. 256 – 259) 20 Minuten Zeit zum lesen & Stichpunkte machen 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 5 1. Warum ist Komplexität ein Problem? 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 6 „Komplexität meint die Überfülle der Möglichkeiten des Erlebens und Handelns, von denen in einer gegebenen Situation immer nur eine beschränkte Auswahl verwirklicht werden kann.“ (Schneider, 2009, S. 251) Komplexität = Überfülle der Möglichkeiten des Erlebens und Handelns Um Komplexität zu reduzieren, müssen Individuen selektieren können (Reizüberflutung) Jede getroffene Auswahl ist kontingent ( = auch anders möglich) Luhmann stellt die Frage wie trotz der Komplexität soziale Ordnungen zustande kommen (diese sind kontingent) Es ist beobachterabhängig wann und ob etwas als komplex angesehen wird Komplexität kann auch ansteigen, je mehr Verbindungen es gibt 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 7 Selektionszwang Kontingenz Risiko 1. Warum ist Komplexität ein Problem? Selektionszwang: auswählen aus Fülle der Möglichkeiten Kontingenz: man hätte auch anders wählen können Risiko: jede Kommunikation ist riskant; wählt man eine Option sind die anderen danach meist nicht mehr zugänglich Falsche Auswahl führt zu Kosten (vor allem in sozialen Situationen) Eine Reparatur kostet Ressourcen (daher Risiko) 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 8 Beispiel aus der Vorlesung: Partysituation 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 9 2. Was ist (doppelte) Kontingenz? 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 10 Kontingenz doppelte Kontingenz – In sozialen Situationen verdoppeln sich die – kontingent = etwas ist auch Auswahlmöglichkeiten 2. Was ist anders möglich – Führt zu Problem der (doppelte) – Bei der Auswahl von Koordination -> sinnvolle Verknüpfung von Möglichkeit hätte man sich Kontingenz? auch anders entscheiden Handlungen sozialer Akteure können – Akteur macht kontingente Auswahl und Handlungsmöglichkeiten von ebenso kontingenter Auswahl der anderen Akteure abhängig 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 11 Selektionszwang Kontingenz Risiko 2. Was ist (doppelte) Kontingenz? Bei sozialen Situationen verdoppelt sich die Kontingenz Es entsteht ein höheres Risiko 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 12 – Erwartungen = Selektionen zukünftiger möglicher Zustände, die Komplexität reduzieren & Systeme strukturieren – Doppelte Kontingenz in sozialen Situationen -> Lösung: Wozu dienen Ausbildung von Erwartungserwartungen – Man passt sein Handeln dem der anderen Person an Erwartungen? – Dies reduziert die Komplexität in der Situation – Partybeispiel: Gesprächsthemen dienen als Sinngrenzen der Systeme -> wir haben bestimmte Erwartungen, wenn wir wissen worüber die Gruppen sprechen 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 13 3. Was ist ein System? 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 14 Lösung des Problems der Koordination = Systeme! – Systeme: – sind komplexe Wechselbeziehungen zwischen Elementen – dienen der Reduzierung von Komplexität 3. Was ist ein – Systeme entstehen durch Grenzziehung, die über Zeit hinweg aufrechterhalten werden muss System? – Wie lassen sich die Grenzen definieren? – Was gehört zum System und was zu seiner Umwelt? Grenzen können temporär sein oder langfristig bestehen – Beispiel: Gruppenbildung auf einer Party – Auswahl treffen und so größere Überschaubarkeit herstellen – Temporäre Sinngrenzen 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 15 Systeme Für uns sind die sozialen Systeme Allopoietische Systeme Autopoietische Systeme mit seinen Unterkategorien von Bedeutung Technische Systeme Physische Systeme Psychische Systeme Soziale Systeme Interaktionssysteme Organisationssysteme Gesellschaftssysteme Funktionssysteme 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 16 4. Was ist ein soziales System? 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 17 – Unterkategorie der autopoietischen Systeme – Soziale Systeme bestehen nicht aus Menschen, da keine Individuen sich nur in einem gesellschaftlichen Bereich bewegen, sondern wechseln das System je nach Bedarf 4. Was ist ein – Ein soziales System besteht daher aus Kommunikation soziales – Sinngrenzen der Systeme werden kommunikativ hergestellt System? – Kommunikation als das Letztelement sozialer Systeme – Erwartungsstrukturen werden ausgebildet, an denen man sich orientieren kann – Selektionsstrukturen sind unsichtbar, aber spürbar 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 18 Interaktionssysteme Organisationssysteme Gesellschaftssystem Welche Gespräche bei Systeme bleiben Funktionssystem: verschiedenen Anwesenheit Anwesenheit als bestehen, auch wenn man kein Teil mehr Arbeitsteilung in der Gesellschaft (Beispiel: davon ist (Beispiel: Politik, Rechtssystem, Arten von Merkmal Universität) Wirtschaft etc.) Organisation erhält das Abgrenzung über sozialen System der Universität Sinngrenzen und aufrecht, unabhängig spezielle Regeln der Systemen gibt von den Personen einzelnen Systeme es? Soziale Systeme grenzen sich von psychischen Systemen ab (Bewusstseinssysteme) 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 19 5. Was ist Kommunikation? 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 20 – Nur die Kommunikation lässt sich durch andere beobachten und nur dies reagiert aufeinander – Selbst Handlung wird durch Kommunikation erzeugt, deshalb kann dies nie eine Letzthandlung sein (ansonsten ist dies nicht 5. Was ist beobachtbar) Kommunikation? – Grenzen werden in sozialen Systemen immer kommunikativ hergestellt (nicht durch Gebäude etc. dies sind nur Hilfsmittel) – Kommunikation entsteht aus der Synthese eines dreistufigen Prozesses 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 21 Kommunikation als Synthese eines dreistufigen Prozesses 1. Information/Selektion 2. Mitteilung 3. Verstehen Auswahl eines Auswählen durch Um zu verstehen, Themas welche Mittel muss man die Unzählige diese Differenz Möglichkeiten Information zwischen aus denen man mitgeteilt Information und selektieren muss werden soll Mitteilung unterscheiden können Dieser Prozess passiert im Alltag wie selbstverständlich Verstehen nach Luhmann: nur die intentionale Mittteilung begreifen Annahme/Ablehnung des Interaktionsangebotes als zusätzliche vierte Selektion -> diese markiert jedoch schon den Beginn einer neuen Kommunikation Grenzt sich vom zweistufigen Prozess zwischen Sender und Empfänger ab 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 22 Macht es für das Verstehen einen Unterschied, ob Ego auf die Mitteilung von Alter reagiert (sie annimmt oder ablehnt)? Laut Luhmann bedeutet verstehen nur zu erkennen, dass eine Information zur Mitteilung gewählt wurde Wie man darauf reagiert, ist für das Verstehen irrelevant Dies würde schon den Beginn einer neuen Kommunikation markieren Was ist laut Luhmann der Unterschied zwischen Nichtverstehen und Missverstehen? Missverstehen = Kommunikation, nur anderes Zeichensystem -> Anschlusskommunikation durch Nachfragen etc. möglich Nichtverstehen = verpassen von Schritt 1 und 2 -> keine Anschlusskommunikation möglich 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 23 6. Wozu dient Kommunikation? 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 24 – Kommunikation.. –..dient der Koordinierung sinnverwendeter Systeme –..reduziert Komplexität & stellt soziale Ordnung her – Durch die Erzeugung einer neuen Kommunikation im Anschluss an 6. Wozu dient eine vorangehende, abgeschlossene Kommunikation erhält sich das soziale System am laufen Kommunikation? – Kommunikation als Letztelement sozialer Systeme ohne Kommunikation gäbe es keine sozialen Systeme 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 25 „Der Mensch kann nicht kommunizieren; nur die Kommunikation kann kommunizieren.“ (Die Wissenschaft der Gesellschaft, 1990, S. 31) – Zitat stimmt vor dem Hintergrund von Luhmanns Theorie – Ein einzelner Mensch kann alleine kein Verstehen erzeugen, sondern nur die Interaktion -> Kommunikation steht zwischen den Menschen – Nur die Kommunikation kann Kommunikation kontrollieren und reparieren Kommunikation als Letztelement sozialer Systeme 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 26 Systemtheoretischer Kommunikationsbegriff … vermeidet einseitige … konzipiert … ersetzt die Vorstellung Reduzierung auf Kommunikation vom einer Übertragung von Mitteilungshandeln Verstehensakt her Information Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 21.03.24 27 Diskussionsfrage: Welche Unterschiede fallen euch zu Habermas Theorie des kommunikativen Handelns ein? Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 21.03.24 28 Habermas Luhmann – Beschreibung der – Entwurf eines Ideals der Gesellschaft Abgrenzung zu Gesellschaft – läuft auf kein normatives Ziel – Kommunikation dient der Habermas Erzeugung von Konsens hinaus – Kommunikation dient der Kommunikations- – Berücksichtigung der Geltungsansprüche & der Aufrechterhaltung sozialer Systeme und somit der theorie ideale Diskurs Reduzierung von Komplexität – Kommunikatives Handeln ist – Laut Luhmann ist die Theorie sozial & der Rationalität verständigungsorientiert kommunikativen Handelns nach Habermas empirisch falsch 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 29 – Zur Erinnerung: Verstehen nach Luhmann nur die intentionale Mittteilung begreifen (Differenz zwischen Information und Mitteilung unterscheiden können) – Bezogen auf Objekte Exkurs: – Beispiel Straßenschilder: man kann hier klar zwischen Information Objekte und und Mitteilung unterscheiden (Straßenschilder bestehen aufgrund der Intention einer Mitteilung) Verstehen – Beispiel Kaktus: man gießt ihn, weil er trocken aussieht, diese Information teilt der Kaktus jedoch nicht bewusst mit – Alles, was keine Information bewusst beabsichtigt, wird den situativen Bedingungen der Umwelt zugeschrieben – Beispiel Wetter: bezieht sich eher auf die Erwartungen, die auf Erfahrungen 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 30 In welcher der folgenden Situationen hat nach Luhmanns Konzept Kommunikation stattgefunden? ØMeine Topfpflanze bekommt gelbe Blätter. Deshalb gieße ich sie. Beispielfrage ØEine Freundin stolpert. Ich stütze sie noch rechtzeitig. ØIch winke jemandem zur Begrüßung. Er nickt mir zu. ØEine Freundin fragt „Weißt du, wieviel Uhr es ist?“ Ich antworte „Ja.“ 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 31 In welcher der folgenden Situationen hat nach Luhmanns Konzept Kommunikation stattgefunden? ØMeine Topfpflanze bekommt gelbe Blätter. Deshalb gieße ich sie. Beispielfrage ØEine Freundin stolpert. Ich stütze sie noch rechtzeitig. üIch winke jemandem zur Begrüßung. Er nickt mir zu. üEine Freundin fragt „Weißt du, wieviel Uhr es ist?“ Ich antworte „Ja.“ 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 32 Multiple- Choice-Frage 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 33 Bei welcher der folgenden Aussagen hat nach dem Luhmann´schen Konzept von Kommunikation „Verstehen“ stattgefunden? Ø Ein Ast fällt vom Baum – Sie springen noch rechtzeitig zur Seite. Ø Ein flüchtig vertrauter Mitstudent schlägt Ihnen zur Begrüßung auf die Schulter – Sie stoßen ihm mit aller Kraft den Ellenbogen in den Bauch. Ø Sie rutschen im Schneematsch aus – eine Mitstudentin krümmt sich vor Lachen. Ø Sie heben die Hand, um einen Bekannten auf ein entfernt stehendes Baudenkmal hinzuweisen. Ein neben Ihnen stehender Passant beschimpft Sie daraunin als Nazi. 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 34 Bei welcher der folgenden Aussagen hat nach dem Luhmann´schen Konzept von Kommunikation „Verstehen“ stattgefunden? Ø Ein Ast fällt vom Baum – Sie springen noch rechtzeitig zur Seite. ü Ein flüchtig vertrauter Mitstudent schlägt Ihnen zur Begrüßung auf die Schulter – Sie stoßen ihm mit aller Kraft den Ellenbogen in den Bauch. Ø Sie rutschen im Schneematsch aus – eine Mitstudentin krümmt sich vor Lachen. ü Sie heben die Hand, um einen Bekannten auf ein entfernt stehendes Baudenkmal hinzuweisen. Ein neben Ihnen stehender Passant beschimpft Sie darauQin als Nazi. 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 35 Habt ihr noch Fragen? [email protected] 21.03.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 36 06 – Social cognitive learning theory (Bandura) Tutorium Theorien der Medien- und Kommunikationswissenschaft 11.04.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 1 – 1925 – 2021 – Psychologe – Zu Lebzeiten der meist zitierte lebende Psychologe – Professor an der Stanford Albert Bandura University – Hat sich mit der Lerntheorie beschäftigt und vorherige Annahmen in Frage gestellt 11.04.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 2 Bandura, A. (2009). Social cognitive theory of mass communication. In J. Bryant & M. B. Oliver (Hg.), Media effects: Advances in theory and research (3. Aufl., S. 94–124). Routledge. Literatur Krcmar, M. (2020). Social cognitive theory. In M. B. Oliver, A. A. Raney & J. Bryant (Hg.), Media effects: Advances in theory and research (4. Aufl., S. 100–114). Routledge. 11.04.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 3 Leitfragen Wie lautet die Kritik der SCLT an den damals klassischen Lerntheorien? Was versteht die SCLT unter reziprokem Determinismus? Was sind für die SCLT die basalen Fähigkeiten menschlichen Handelns? Was meint das Konzept des Beobachtungslernens? Was sind die vier Hauptelemente des Beobachtungslernens? Welche Rolle spielen laut Bandura die Medien in der SCLT? 11.04.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 4 Über Es -Ich Ich – Triebtheorien: gehen von Impulsgesteuertem Handeln aus Triebtheorien – Freud (Psychoanalyse) (impuls energy – Man schließt von Beobachtung auf Ursache! – Problematik, dass man nicht alles erklären kann theories) – Theorie ist zu einfach und lässt die äußere Umwelt außen vor 11.04.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 5 – Entwickelte sich aus Kritik der Triebtheorien – Begründung für Verhalten auf die Außenwelt verlagert (Radikaler) – Kritik Bandura Behaviorismus – Radikale Theorie – Innere Prozesse werden ausgeklammert – Lernen als Black Box Stimulus (cue) Verhalten Bekräftigung 11.04.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 6 Klassische Konditionierung Operante Konditionierung – Verstärkung von – Lernen funktioniert durch (un)erwünschtem Verhalten klassische Konditionierung – Anhand der Reaktionen aus (Radikaler) – Reiz-Reaktions-Modelle der Umwelt verändert man sein verhalten und passt sich Behaviorismus – Beispiele: an (Try and Error) – Pawlowscher Hund – Gefühle sind Reaktionen Experiment auf die Umwelt – Little Albert Experiment – Verhalten = alles, was ein (Angstreaktion) Organismus tut (auch Fühlen und Denken) – Skinner Box: lernt die Ratte auf Grund der Reize ihrer Umwelt? 11.04.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 7 Klassische Konditionierung Operante Konditionierung (Radikaler) Behaviorismus 11.04.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 8 Behaviorismus Triebtheorien (Person) Hat sich aus Kritik (Situation) entwickelt Überblick SCLT (Wechselwirkung aus beidem) 11.04.24 Tutorium Theorien | Johanna Pauline Bartels 9 1.Wie lautet die Kritik der SCLT an den damals klassisc

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