Zusammenfassung Sport und Bewegung bei körperlichen Beeinträchtigungen PDF
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Die Zusammenfassung beschreibt Sport und Bewegungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen. Sie umfasst verschiedene Aspekte wie Sporttherapie, Psychomotorik, Rehabilitationssport und die Rolle des Behindertensport in der Gesellschaft. Die Zusammenfassung betont auch die Bedeutung von Inklusion und die Herausforderungen, denen sich Menschen mit Behinderung bei der Teilhabe am Sport gegenübersehen.
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Zusammenfassung Sport und Bewegung bei körperlichen Beeinträchtigungen Einführung: - Lernkontrollfragen: o Was ist Behindertensport? o Wie viele Menschen in der Schweiz haben eine Behinderung? o Können Menschen mit Behinderung ausreichend am Sport teilhaben?...
Zusammenfassung Sport und Bewegung bei körperlichen Beeinträchtigungen Einführung: - Lernkontrollfragen: o Was ist Behindertensport? o Wie viele Menschen in der Schweiz haben eine Behinderung? o Können Menschen mit Behinderung ausreichend am Sport teilhaben? o Weshalb sind Bewegung und Sport bei Menschen mit Behinderung o besonders wichtig? o Wie hat sich der Behindertensport entwickelt? o Wie ist der Behindertensport international und national organisiert? o Welche Organisationen prägen den Behindertenleistungssport? o Wie hat sich der Behindertensport historisch entwickelt? o Wie ist der Behindertensport international und national organisiert? o Welche Organisationen prägen den Behindertenleistungssport? o Welche Debatten dominieren aktuell im Behindertenleistungssport? - Behindertensport hat viele Gesichter: o Sporttherapie: Individuelle Massnahmen zur physischen, psychischen und sozialen Rehabilitation, Frühförderung oder Bildung. Elemente des Sports werden genutzt; spezielle therapeutische Ziele zur (Wieder-)Erlangung individueller Leistungsfähigkeit stehen im Vordergrund o Psychomotorik: Begleitung individueller Entwicklungsprozesse, Unterstützung der Bewältigung psychosozialer oder psychischer Probleme, Vermittlung konkreter Handlungs- und Leiberfahrungen. o Rehabilitationssport: Heranführen an Bewegungs- und Sportangebote in Gruppen im Bereich Breitensport unter fachkundiger Anleitung und auf ärztliche Verordnung hin. Brückenbauer in das eigenverantwortliche Sporttreiben. In Deutschland etabliert (ergänzende Leistung zur medizinischen Rehabilitation; im Sozialgesetzbuch verankert) Für Menschen mit angeborenen oder erworbenen Behinderungen bzw. Menschen, die von Behinderung bedroht sind Nutzung von Bewegungs- und Sportangeboten in der Gruppe auf ärztliche Versorgung hin Durch Rehabilitationsträger gedeckt (Krankenkasse, Unfallversicherung, Rentenversicherung) Nicht eingeschlossen sind Übungen an technischen Geräten zum Muskelaufbau oder zur Ausdauersteigerung (sprich Fitnesszentren). o Freizeit-, Breiten- und Leistungssport: Eine selbstbestimmte sensomotorische Aktivität, die leistungsfrei oder Leistungsorientiert in organisierter oder unorganisierter Form als wesentlicher Bestanteil eines selbstbestimmten Lebens stattfindet. Übergang zwischen Reha und Sport ist fliessend und Ziel kann es sein aus dem Rehasport in den Breitensport überzugehen oder wiedereinzusteigen. - Das Medizinische Modell für Behinderungen: o Behinderung als Attribut. o Dauerhafter körperlicher, sinnesbezogener oder geistiger Schaden. o Behinderung haftet einer Person an (Makel). o Nach Möglichkeit zu beseitigen oder abzuschwächen. o Pflege und Einsatz von Hilfsmitteln Rehabilitationssport steht im Vordergrund (Sport für Behinderte) - - Teilhabebarrieren: o Traditionell gewachsenes Sportverständnis d.h. Nichtbehinderte trauen es Behinderten gar nicht zu o Fehlende Unterstützung in der Familie (Angst/Überbehütung) o Fehlende Information über Angebote o Keine adäquaten Angebote in Wohnortsnähe o Fehlende Trainingspartner o Mangel an qualifizierten Trainern und Übungsleitern o Fehlende Informationen über Best Practice Erfahrungen für Sportanbieter - Biopsychosoziales Modell: - „Der Zusammenhang zwischen Sport und Behinderung ist derzeit im Wandel begriffen. (...) Rückblickend liesse sich etwa feststellen, dass dieser Zusammenhang immer dann in Veränderung begriffen war, wenn sich Sichtweisen auf „Behinderung“ weiterentwickelten. - Personen, die nach verschiedenen Definitionen als behindert betrachtet werden können, nach Geschlecht, 2007: - Menschen mit Behinderung gemäss Gleichstellungsgesetz: - Prävalenz in der Bevölkerung: o Als Menschen mit Behinderungen gemäss Gleichstellungsgesetz gelten in 2021 22% der Bevölkerung. Eine Minderheit war bei Tätigkeiten des normalen Alltagsleben stark eingeschränkt. o Funktionelle Einschränkungen 2022: o Anzahl Menschen mit Behinderungen: - UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK): Übereinkommen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen Artikel 1: Ziel besteht darin, die „volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe“ an der Gesellschaft für Menschen mit Behinderungen zu erreichen. Inklusion als Leitidee mit zentraler Rolle Zeitgenässe Definition von Behinderung: „Zu den Menschen mit Behinderung zählen Menschen, die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können.“ - Integration vs. Inklusion Definition: Inklusion beschreibt einen gesellschaftlichen Prozess, der die Vielfalt menschlichen Daseins ohne Vorbehalte akzeptiert und die Verschiedenheit der Menschen als Chance im Miteinander betrachtet. - Inklusionsbarometer Arbeit (IBA) 2023 zeigt verglichen mit der letzten Erhebung eine verbesserte Inklusionslage von Menschen mit Behinderung am ersten Arbeitsmarkt. - Artikel 30 aus der Convention on the Rights of Persons with disabilities: o Forderung nach stärkerer und gleichberechtigter Teilnahme an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten o Im Rahmen von behinderungsspezifischen und nicht behinderungsspezifischen Angeboten o Selbstverständlicher Zugang zu Sportstätten und Dienstleistungen des Sports o Forderung nach gleichberechtigter Teilhabe ein wichtiger Punkt und deshalb auch oft Teil von Diskussionen. - Was bedeutet eigentlich Teilhabe? Die Teilhabe am gesellschaftlich wichtigen Teilsystem „Sport“ wird möglich und ist erreicht, wenn die Person sich dem jeweiligen sportlichen Kontext zugehörig fühlt. Dieses Zugehörigkeitsgefühl im Rahmen der Teilhabe am organisierten Vereinssport oder am unorganisierten Sport gilt es für mehr Menschen mit Behinderungen zu erreichen -> Dabeisein ist nicht alles! Mitbestimmen als wichtiges Element der Inklusion. - Positive Entwicklungen: Bandbreite an freizeit- und breitensportlichen Angeboten für Menschen mit Behinderung unterscheidet sich immer weniger von derjenigen nichtbehinderter Menschen Auch dank Entwicklung vielfältiger technischer Hilfsmittel Bsp.: Sledge Eishockey - Kritische Aspekte weiterhin vorhanden: Sportangebote in Wohnortsnähe zu finden, ist z.T. nach wie vor schwierig Behindertensport findet weiterhin in „eigenen“ Organisationsformen statt Grenzen: architektonische und physikalische Barrieren, finanzielle und rechtliche Hindernisse, soziale Einstellungen und Vorurteile - - Studie von Mejer et al. (2015) zeigte, dass die Lebenserwartung abnimmt, wenn man mit einer Behinderung lebt. Jedoch je mehr den Leuten ein «normales» Leben ermöglicht wird, desto mehr steigt die Lebenserwartung, bis der Unterschied zwischen gesund und behindert nur noch sehr klein ist. Frauen durchs Band höhere Lebenserwartung. - Studie von Froböse 2014: - Historische Entwicklungen im Behindertensport: o Sport für Gehörlose: Älteste organisierte Strukturen o 1888: Taubstummen Turnvereinigung Berlin o 1910: Verband deutscher Taubstummen-Vereine für Leibesübungen (DGS) o 1916: Gründung Gehörlosensportverein Zürich o 1924: Comité International des Sports des Sourds (CISS) o 1930: Schweizerischer Gehörlosen-Sportverband (SGSV-FSSS) o 1933 Machtübernahme der Nationalsozialisten o Entlassung von Ludwig Guttmann, Neurochirurg und jüdischer Chefarzt des Wenzel-Hancke-Krankenhauses in Breslau o Flucht nach England o 1944: Auftrag von britischer Regierung für Aufbau eines nationalen Zentrums für Behandlung von Rückenmarkserkrankungen - Behindertensport während dem Nationalsozialismus: o Strukturen systematisiert und organisiert o Versehrtensport innerhalb der Wehrmacht o Ziel der körperlichen Ertüchtigung und Wiederherstellung der Wehrfähigkeit o Förderung nur für Menschen mit Nutzen für die Volksgemeinschaft und nicht als „erbkrank“ eingestuft - Stoke Mandeville Hospital: o Revolutionäre Behandlungsmethode: Rehabilitation von Menschen mit Querschnittslähmung über körperliche Aktivität und Sport. Idee war, dass Leute mit u.a. Sport behandelt werden sollen um ihnen eine Möglichkeit zu schaffen in den Alltag wieder einzusteigen, anstatt in einem Heim unterzubringen. -> Goodman o Übungen: Punchingball, Kletterseil, Pfeilwurf, Kegeln, Snooker, Rollstuhlpolo, Badminton, Rollstuhlbasketball, Bogenschiessen, Tischtennis o 1948 erste Stoke Mandeville Spiele, waren Männer und Frauen, welche in einer einzigen Sportart gegeneinander antraten -> Bogenschiessen. o Idee von Goodman war, dass der behinderten Sport auf einem Level mit den olympischen Spielen stehen soll in Zukunft. Deshalb fanden sie auch gleichzeitig wie die Eröffnung der olympischen Spiele 1948 statt. o Ab 1960 werden die International Stoke Mandeville Games als Paralympics bezeichnet. - Zunehmender Organisationsgrad auf internationaler Ebene: o 1982: Gründung des International Coordinating Committee „Sports for the Disabled in the World“ (ICC) o 1986: Beitritt des International Committee of Sport for the Deaf (CISS) und der International Sports Federation for Persons with Intellectual Disability (INAS- FID) o 1989: Gründung des International Paralympic Committee (IPC) - Behindertensport in der Schweiz: o 1956: Schweizer Arbeitsgruppe für Invalidensport o 1958: Erster Behindertensportleiterkurs (und Lager) o 1960: Gründung des Schweizerischen Verbandes für Invalidensport (SVIS; heute PluSport Behindertensport Schweiz) o 1960: Gründung von Procap Sport durch Schweizerischen Invaliden-Verhand (heute Procap) (Procap etwas grösser als PluSport, da es sich um die Integration von Leuten in den Alltag geht und auch vermehrt auf Alltagsbewegungen fokussiert werden. PluSport vor allem dann wenn es um Sport geht.) o 1979: Kollektivvertrag zwischen PluSport und Procap o 1980: Gründung der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung o 1995: Etablierung von Special Olympics - Leistungssport: Teilnahmevoraussetzungen o Sporttauglichkeit (ärztlicher Attest) o Mindestmass an körperlicher, Sinnes- oder geistiger Behinderung (minimal handicap) o Starke Variation je nach Sportart bzw. Behindertenform ▪ Starke Seheinschränkung mit 15% Restsehvermögen und gravierenden Gesichtsfeldeinschränkungen ▪ Athleten mit relativ geringen Knorpelschäden am Kniegelenk o Klassifizierung für Fairness und nach Fähigkeit eingeteilt. o Einteilung in spezifische Startklassen o Ziel: möglichst ähnliche und faire Voraussetzungen im Hinblick auf gleiche Siegchancen o Vielfalt an angewandten Klassifizierungssystemen - Leistungssport: Sportartenspektrum o An olympischen Sport angelehnt. Wenige Sportarten, die exklusiv für eine bestimmte Gruppe von Menschen mit Behinderungen entwickelt wurden (z.B. Goalball) o Andere Sportarten mit Modifikationen aufgrund behindertenspezifischer Erfordernisse (z.B. Blindenfussball) o Manche mit geringsten Regeländerungen (z.B. Rollstuhltennis) o Spezialfall Rollstuhlbasketball: In manchen Ländern national auch für nichtbehinderte Spieler offen (nicht jedoch international) - Klassifizierungssysteme im Behindertensport: - Personengruppen: o Athleten mit Spastiken (Zerebralparese) o Athleten mit Amputationen und anderen Beeinträchtigungen o Athleten mit Querschnittslähmung o Athleten mit Sehschädigungen o Athleten mit geistiger Behinderung - Sportarten: o Sommerspiele: Seit Beginn: Leichtathletik, Tischtennis, Bogensport, Schwimmen, Basketball, Fechten Seit London 2012: Boccia, Fussball 5-a-side, Fussball 7-a-side, Goalball, Radsport, Reiten, Judo, Rudern, Segeln, Sportschiessen, Powerlifting, Sitzvolleyball, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis. o Winterspiele: Seit Beginn: Ski Nordisch, Ski Alpin Seit Sochi 2014: Biathlon, Sledge-Eishockey, Rollstuhlcurling - Statistiken zeigen, dass es von Spielen zu Spielen immer mehr paralympische Athleten gibt, die teilnehmen. Statistisch gesehen nehmen mehr Männer als Frauen teil (2/3 vs. 1/3). - Deaflympische Sportbewegung: o 1924: Erste Sommer-Deaflympics (International Silent Games): 148 Teilnehmer, 9 Nationen o 1949: Erste Winter-Deaflympics: 33 Athleten o Teilnahmevoraussetzungen: ▪ Mindestmass auditiver Hörbeeinträchtigung ▪ Hörverlust auf besserem Ohr ohne Hörhilfe/Korrektur von mind. 55 Dezibel ▪ Nur eine Startklasse ▪ Im Training Hörhilfe erlaubt (nicht jedoch im Wettkampf) - Specialolympische Sportbewegung: o Entstehung in 1960er Jahre: Eunice Kennedy-Shriver o 1962 erstes eintägiges Sportcamp für Menschen mit geistiger Behinderung o 1968: Erste Special Olympics Sommer Games (Chicago) o Seit 1977 auch Winter Special Olympics (Colorado) o Zunächst auf Nordamerika beschränkt o 1988: Offizielle Anerkennung durch IOC o 1993: SO Winter-Weltspiele (Salzburg), 2003: SO Sommer-Weltspiele (Dublin) o Teilnahmevoraussetzungen: ▪ Mindestmass körperlicher, sinnesbezogener oder intellektueller Beeinträchtigung (minimal handicap) ▪ Divisioning basiert auf anderem Prinzip und Zielstellung ▪ Alle Personen mit attestierter geistiger Beeinträchtigung (gemäss DSM-IV und ICD-10) zugelassen ▪ Unterschiedliche Einschränkungen, ähnliche Leistungsniveaus, wenn jmd. immer besser wird, so steigt er eine Kategorie auf, damit alle gefordert sind. o Weitere Prinzipien: ▪ Kostenfreie Angebote ▪ Teilnahme für alle ▪ Mindestmass an regelmässigem Training ▪ Ehrung aller Teilnehmer - Behinderte sind nicht nur in der Genetik, sozialen Umständen oder durch die Umwelt benachteiligt, sondern auch in ihrem Zugang zu medizinischer Betreuung und Gesundheitsförderung. Inklusive und separative Settings im Sport Teil 1 Inklsuion - Lernziele: o Die Studierenden können kategorisierende und dekategorisierende Handlungsansätze im separativen beziehungsweise integrativen Sport in der Schule / dem Verein auf unterschiedlich Stufen der Inklusion benennen. o Die Studierenden kennen die speziellen Voraussetzungen im sportmotorischen Lernen bei Menschen mit Beeinträchtigungen im Bewegen, Sehen, Hören oder in der Kognition und können daraus mögliche Konsequenzen für das Training ableiten. o Die Studierenden kennen Handlungsmodelle und didaktische / methodische Prinzipien im separativen und inklusiven Sportunterricht in Schule und Verein und können daraus mögliche Konsequenzen für die persönliche Unterrichtstätigkeit ableiten. - 1994 fordert das International Paralympic Comitee (IPC) die Integration von Wettkämpfen in das olympische Programm (Thesenpapier an das IOK). Aber Integration bis heute fragwürdig, da nicht zusammen stattfinden, Anpassung an andere Massstäbe und Athleten mit Behinderungen von «normalen» Olympischen Spielen ausgeschlossen werden (Fall Markus Rehm). Inklusion grundlegende Aspekte: - «Inklusion […] bedeutet, dass beide Seiten, sowohl das System wie auch die Person, die darin aufgenommen werden soll, bereit sind, sich zu verändern und aufeinander zuzugehen. Durch dieses Miteinander entsteht ein neues System. - Inklusion ist mehr als dabei sein: o Diskriminierungsfreier Zugang als Voraussetzung für Inklusion, aber nicht ausreichende Bedingung o Aktive Teilhabe und Gefühl von sozialer Zugehörigkeit als zentrale Ziele o Emotionales Wohlbefinden als Indiz von Teilhabe und zugleich Ziel von Inklusion - Ableismus: Diskriminierender Ausschluss bestimmter Personengruppen aufgrund ihrer realen oder ihnen zugeschriebenen Leistungsfähigkeit. - Gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist eine Aufgabe der Gesellschaft. - 3P – Modell - Unterschiedliche Voraussetzungen im sportmotorischen Handeln: - Schwerpunkte im sportmotorischen Handeln: - Problem der Inklusion in z.B. Schulsport ist die Herausforderung auf heterogene Probleme heterogene Lösungen zu finden, sprich jeden Fall im einzelnen zu betrachten und als eigenständige Situation. - Spannungsfelder in der Thematik Inklusion: o Diversitätssensible Haltung (siehe Modell oben): ▪ Inclusion Spectrum framework: ▪ Adaptive Modelle – Adaptation tool: STEP (Space, Task, Equipment, People) TREE (Teaching Style, Task, Rules, Environment, Equipment) CHANGE-IT (Coaching Style, How to Score, Playing Area, Number of Players, Game Rules, Equipment, Inclusion, Time) 7+1 Modell eines adaptiven Sport- und Bewegungsangebots ▪ Höhere Anpassungsfähigkeiten führen zu einer grösseren Begeisterung bei allen Beteiligten. o Soziale Prozesse getalten: Subjektives Inklusionsverständnis ▪ Beziehung zwischen Schüler:innen und Lehrer:in ▪ Beziehung zwischen Schüler:innen untereinander (Peers) ▪ Biographische Prägung was Sport ist hinterfragen ▪ Selbstreflexionsprozesse über implizite Leistungs- und Körpernarrative ▪ Den Eindruck vermitteln, dass die Teilnahme aller Schüler:innen wichtig ist. ▪ Gemeinsam besprechen, welche Anpassungen für die Teilnahme möglich sind und wo separate Angebote eine Lösung sind. - Förderfaktoren: o Positive Haltung gegenüber der Vielfalt o Peer Tutoring o Teamteaching / multiprofessionelles Team o Handlungsbezogene Sicht auf Körper und Leistung ▪ Erfahrungen mit dem eigenen Körper sammeln und diese reflektieren ▪ Fokus auf die individuelle Leistung ermöglichen - sich als selbstwirksam erleben o - Barrieren: o Funktionale Sicht auf Körper und Leistung o funktionierenden Körper ist Voraussetzung für gelingendes Sporttreiben Auf Selektion abzielendes Leistungsverständnis - Subjektive Theorien und Umgang mit Vielfalt: o Ignorieren: Unterricht ist auf die Mittelkörper ausgerichtet o Reduzieren: Angleichung auf die Person mit Beeinträchtigung, Übernahme von Hilfsfunktionen o Akzeptieren: Individuelle Förderung und Anpassung arrangieren - Zentrale Merkmale eines inklusiven (Sport-)Unterrichts: o Binnendifferenzierung o Individualisierung o Kooperatives Lernen - Bewegungsbeziehungen: o Koexistent nebeneinander bewegen: Gemeinsames Thema o Koaktiv miteinander bewegen: Gemeinsames Produkt, hoher Freiheitsgrad der individuellen Mitgestaltung o Kooperativ miteinander bewegen: Gemeinsames Produkt, hoher Grad an Verbindlichkeit und Abstimmung - Dekubitus: lokale Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes aufgrund von längerer Druckbelastung, die die Durchblutung der Haut stört. Lagewechsel deshalb wichtig, da es Prophylaxe gegen Skelettveränderungen (Kontrakturen) sowie Druckstellen ist und die Wahrnehmung fördert (Wahrnehmungsmonotonie) - Lösungsstrategien für den Schulunterricht: o Homogenisierung: Aufgabe so machen, dass alle die gleichen Voraussetzungen haben bzw. die Behinderung nicht ein Nachteil ist. o Rollenzuteilung: Leute in der Gruppe haben verschiedene Aufgaben o Kompensation: Nachteile mit Massnahmen ausgleichen o Unterschiede nutzen o Zufall und Glück - Voraussetzungen für den Unterricht schaffen in folgenden Dimensionen: o Zeit -> Zeitplanung, mehr Zeit o Energie -> Pausen, Kompensationsleistungen o Dynamik -> Überforderung, komplexe Bewegungen o Belastung -> gleichbleibende Belastung o Material -> spezielle Geräte + Hilfsmittel o Begleitung -> Organisation o Ort -> Zugänglichkeit - Rückblick: o Ab 1962 setzt sich der Schweizerischer Verband für Invalidensport (SVIS, heute PluSport) bei der eidgenössischen Turn- und Sportkommission (ETSK) und beim Bundesrat dafür ein, dass Kinder mit einer Beeinträchtigung nicht vom Sportunterricht dispensiert werden. o Lehrplan 21 hat einen Abschnitt über die Berücksichtigung der Heterogenität, in welchem das integrieren der benachteiligten Schüler angestrebt wird. Doch fehlen im Lehrplan 21 konkrete Reglementarien, wie dies geschehen soll. Erstellung eines individuellen Bildungsplanes wäre sinnvoll. o Heute wissen wir: Integrierte Schülerinnen und Schüler machen grössere Lernfortschritte und haben bessere Ausbildungschancen o Von Kindern mit einer Behinderung können 83.8% eine vollständige Teilnahme erfahren, 16.2% leiden unter einer unvollständigen Teilnahme. Die Gründe dafür sind diverse Barrieren wie z.B. Terminkollisionen mit Therapie, zu starke Beeinträchtigung, fehlende Unterstützung, Material oder Sozialkompetenz der Schüler. Aus Sicht der Lehrperson fallen diverse zusätzliche Probleme hinzu bei einer Integration wie z.B. Sicherheitsrisiken, schwierigere Leistungsbewertung, mehr Planungsaufwand, weniger Wettkampfaspekt, etc. o Von rund 1 Mio. Schülern in der obligatorischen Schule sind ▪ 1.4% in einer Sonderklasse ▪ 1.9% in einer Sonderschulklasse ▪ 3.8% haben verstärkte sonderpädagogische Massnahmen ▪ 4.8% eine Lehrplananpassung - Gemäss UNESCO umfasst eine sinnvolle und gelungene schulische Integration vier wesentliche Merkmale: o Presence - dabei sein o Acceptance - akzeptiert werden o Participation - mit einbezogen sein, teilhaben o Achievement - lernen und Fortschritte machen - Inklusion im Vereinssport: o Am Eidgenössischen Turnfest nehmen seit 1978 Menschen mit Behinderung teil, heute sind sie in Disziplinen im Ablauf des Festes integriert. o 3 Kreise Modell für Sportvereine: o Index für Inklusion im und durch Sport - Studie zur Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Schweiz: o Selbsteinschätzung von Menschen mit Behinderungen bezüglich ihrer erlebten Inklusion o die Hälfte fühlt sich bei der Teilnahme an sportlichen Aktivitäten eingeschränkt. o Im Grossraum Zürich und in der Ostschweiz erleben Menschen mit Behinderungen weniger Einschränkungen beim Besuch von Sportveranstaltungen als in anderen Regionen. o die Alterskategorie der 25- bis 34-Jährigen ist im Vergleich zu den anderen Altersgruppen am wenigsten stark eingeschränkt. o Menschen mit einer Sprachbehinderung (48%) und Menschen mit einer Körperbehinderung (37%) fühlen sich bei der Teilnahme an sportlichen Aktivitäten am häufigsten stark eingeschränkt. o Warum fühlen sich die Befragten eingeschränkt? ▪ Bauliche Barrieren, fehlende finanzielle Mittel und Abhängigkeiten führen im Sport zu einer erlebten Einschränkung von Menschen mit Behinderungen. ▪ Unter «Andere Gründe» wird häufig der Gesundheitszustand oder der Bedarf einer Begleitperson als Grund angegeben. Lernkontrollfragen: - Welche Bewegungsbeziehungen, Lösungsstrategien und Anpassungen sind mir für eine Sportart bekannt um Behinderte zu inkludieren? - Diversitätssensible Haltung → welche stereotypen Zuschreibungen und Kategorisierungen mache ich im Alltag / im Sport? - Grenzen der Inklusion → Gibt es «geeignete» und «ungeeignete» Beeinträchtigungen für inklusive Settings? Teil 2 Cerebrale Bewegungsstörungen - Ist eine Störung der zentralen bewegungssteuernden Systeme des Gehirns - Vielfältige Bewegungsbilder von leichten bis zu schwersten Bewegungsstörungen – die Bewegungen sind mehr oder weniger… o zielgerichtet steif, eckig, verkrampft o langsam, ruckhaft, ausfahrend o in ihrer Dosierung der Situation angepasst o In ihrem Umfang und ihrer Weite eingeschränkt - Behinderungsbild: o ICD: G80 – infantile Cerebralparesen: ▪ Störung der zentralen bewegungssteuernden System des Gehirns - vor, während oder kurz nach der Geburt führen zu Fehlbildungen Pränatal: Infektionen, schlechte Durchblutung der Plazenta, Strahleneinwirkung Perinatal: Hirnblutungen, Sauerstoffmangel Postnatal: Hirnentzündungen nach Grippe, Masern, Hirnhautentzündung ▪ Häufigkeit: 2 – 2,5 / 1000 Lebendgeborene (CH: alle zwei Tage 1 Kind mit CB) Gehäuft bei Frühgeburten CH: 16’000 Menschen mit CB, davon 4000 Kinder o Spastik (85%): Schädigung motorische Areale des Grosshirns (willkürliche Muskelsteuerung) ▪ Erhöhter Muskeltonus ▪ Bewegungen sind steif und zäh ▪ Abnorme Haltungs- und Bewegungsmuster ▪ Gesteigerte Muskeleigenreflexe ▪ Erhöhte Muskelspannung führt zu verkrampften , steifen und langsamen Bewegungen o Dyskinese (10%): Schädigung im Bereich der Basal Ganglien (unwillkürliche Muskelsteuerung) ▪ Unwillkürliche , unkontrollierte Bewegungen, sich wiederholende Bewegungen ▪ Stark wechselnder Muskeltonus ▪ Haltung von Stellungen ist erschwert ▪ Dystonie, Chorea, Athetose ▪ Unwillkürliche, ruckartige oder ausfahrende, sich windende Bewegungen o Ataxie (5%): Schädigung von Arealen im Kleinhirn ▪ Verlust der geordneten Muskelkoordination ▪ Ungewöhnliche , Unangepasste Bewegung in Bezug zu Kraft, Rhythmus und Genauigkeit ▪ Gestörte Balance im Stand und im Gang ▪ Über- und unterschiessende Zielbewegungen (Dysmetrie) ▪ Begleitender Tremor ▪ Niedriger Muskeltonus ▪ Langsame und eher zittrige Bewegungen o Beeinträchtigungen assoziiert mit CB (Komorbiditäten): ▪ 90% Probleme bei der Kommunikation ▪ 80% Probleme bei den Alltagsfertigkeiten ▪ 33% Verhaltensprobleme (Peerproblems) o Knochen: ▪ Knochenmineralisierung + Knochendichte ist geringer – Knochenbrüchigkeit ▪ Knochendichte sinkt ab nach Adoleszenz – Eigenaktivität – Bewegung eingeschränkt ▪ Kontrakturen ▪ Deformationen (Fuss) ▪ Arthrosen o Schmerzen: ▪ Mehr als 50% immer wieder Schmerzen – Einschränkung der Aktivität 25% ▪ Bei 33% ist Bewegungen mit Schmerz verbunden ▪ Kontrollverlust - nicht Wissen wann der Schmerz kommt (einschiessende Bewegungen) ▪ Entwicklung der Schmerzthematik im Alter eher steigend – Psychische Probleme, Fatigue - Behandlungsmethoden: o Multidisziplinär - Beginn in einem möglichst frühen Lebensalter o Physio- und Ergotherapie → normale Bewegungsmuster und Selbständigkeit im Alltag fördern o Hippotherapie → Rumpfmuskulatur festigen, Gleichgewicht / Koordination verbessern o Logopädie → Schulung der Mundmotorik – Sprechen und Essen verbessern o Orthopädietechnik → mit Schienen Fehlstellungen und Gelenkschäden behandeln mit Geh-, Steh- und Greifhilfen den Alltag erleichtern mit Rollstühlen die Mobilität verbessern o operative Massnahmen und Medikament → Gelenke beweglicher machen und spastisch verkrampfte Muskeln lösen - Einteilung des Schweregrades der CP erfolgt nach Gorss Motor Function Calssification: - Einteilung nach betroffener Körperregion: - Sportbild: o Beeinträchtigung der Koordination - Gleichgewicht, Rhythmisierung, Differenzierung o Beeinträchtigung der Kondition -Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit o Je nach Ausprägung unterstützen Rollstuhl, Rollator, Krücken oder Orthesen sowie spezielle Hilfsmittel und Sportgeräte die Mobilität bzw. sportliche Aktivität - Resultate einer Studie rund um RaceRunning (Wetrennen in einem Art Gerüst, dass aussieht wie ein grosses 3-Rad ohne Sitz, damit man laufen kann): o Neue Freunde gefunden: 93% o Selbstvertrauen gesteigert: 96%. o Bei üblichen Mobilitätsaufgaben weniger außer Atem: deutlich 18%, etwas 23% o Funktionelle Mobilität verbessert: 23%: "viel", 45%: "ein bisschen" o Verminderte Muskelspannung: 15%, "viel", 37%: "ein bisschen" Erhöhte Muskelspannung: 10% o Die Schlafqualität verbessert: 31% "viel", 31% "wenig" - Resultate einer Studie des DSBG, in welcher Kinder mit CP an einem 12 wöchigen Crossfit-Programm teilnahmen: o Gesteigerte Kraft und Funktionalität, Steigerungen im 6-Minuten Gehtest, Verringerung der arteriellen Gefässsteifigkeit. Zunahme an Kraft. o Verbesserung der Alltagsfunktion und der Unabhängigkeit – Förderung der täglichen Lebensaktivitäten. o Das Gruppensetting fördert die Inklusion und wirkt der „Therapiemüdigkeit entgegen. o Seit Studienabschluss trainieren die Studienteilnehmenden weiterhin 2-mal wöchentlich in einem Spezialprogramm für CP (togetherfit) im CrossFit Basel. - Training Guidelines: o Bis zu 50 Prozent mehr Energieverbrauch für die gleiche sportmotorische Aufgabe wie Menschen ohne CB. → schnellere Ermüdung → Trainingszeiten verkürzen / Pausen o Kraft: Muskel - Ungleichgewicht zwischen Extensoren und Flexoren ▪ Spastik: - Flexoren stärker → dehnen / → Extensoren schwächer → stärken- beim Krafttraining nicht mehr wie 60 % der Maximalbelastung -langsame Bewegungen o Beweglichkeit mit statischem Dehnen verbessern → aktive / passive Beweglichkeit ▪ Bewegungsumfang erhalten o Schnelligkeit geht oft auf Kosten einer sauberen Bewegungsausführung → Nur so schnell, wie die Bewegung kontrolliert werden kann → Fehlstellungen, Schmerzen o Ausdauertraining eher im extensiven Bereich o Variantenreiches Koordinatives Training anbieten um aus den «starren» Bewegungsmustern «auszubrechen» o Training des Gleichgewichts besonders wichtig → Standsicherheit o Training der motorischen Ausdauer und Haltung Visuelle Wahrnehmungsstörungen durch Funktionsbeeinträchtigungen er Augenmotorik können zu kürzeren Aufmerksamkeitsspannen und Schwierigkeiten in der Raum - Objekt - Distanz Beziehung führen → Position der Mitspieler, Ball fangen etc. o Laute Geräusche, Stress- und Wettkampfsituationen können pathologogische Bewegungsmuster verstärken und persistierende Reaktionen (Moro - Reflex ) auslösen → Entspannungstechniken, mentales Training - Sportarten: o Radfahren, Skilanglauf, Rollenski, Bogenschiessen ▪ Durch Materialien und Geräte geführte Bewegungen o Schwimmen, Wassergymnastik, Aqua Fit ▪ Wasserwiderstand als Gegenkraft zu ausfahrenden Bewegungen, Wassertemperatur (über 30 Grad) Muskelentspannung o Reiten ▪ Herabasetzen des Muskeltonus / Verbesserung der Bewegungskoordination o Trampolinspringen, Tanzen ▪ Verbesserung der Koordination und Standsicherheit o Im Sport soll die Freude an der Bewegung im Mittelpunkt stehen ▪ «alle» Sportarten möglich (medizinische / therapeutische Gefahren beachten) - Handlungsbild: o Zeit geben für die Planung der Bewegung - «mentale Bilder» zur Anbahnung der Bewegung o Zeit geben für die Gestaltung einer optimale Ausgangslage - Körperhaltung, Umfeld. o Bewegungen taktil begleiten (führen) – zu Beginn einer passiven Bewegung ist der Widerstand am grössten, danach nachlassend o Die Kernelemente der Bewegung einzeln üben und wiederholen - gibt Sicherheit für die Koordination der Gesamtbewegung o Variable Bewegungsabläufe und entsprechende Haltungskontrolle durch eigenständiges Wiederholen in funktionell sinnvollen Zusammenhängen lernen und festigen Lernkontrollfragen (Video Kind in Rollstuhl im Sportunterricht): - Wie beurteilen Sie die Aussagen der beiden Lehrpersonen in der Filmsequenz? - Welche Adaptationen, Bewegungsbeziehungen sind in den Praxissequenzen sichtbar? - Sehen Sie Möglichkeiten die Bewegungssituationen inklusiver zu gestalten? Teil 3: Beeinträchtigung im Bewegen 2 Querschnittlähmung: - Behinderungsbild o ICD: G 82 Querschnittlähmung erworben in Folge traumatischer Schädigungen oder Erkrankungen - Durchtrennung der Leitfähigkeit (komplett / inkomplett) o ICD: Q 05 Querschnittlähmung angeboren in Folge einer Spina bifida (Spaltung der Wirbelsäule, handelt sich um eine Neuralrohrfehlbindung) - eingeschränkte Leitfähigkeit - Training – Guidelines o Hebelwirkungen und Belastungsspitzen anpassen – Wirbelsäulendeformität o Bewegungen bevorzugen die eine Körpersymmetrie fördern (Rudern, Crawl, Handbike) o Durch die sensorischen Störungen ist eine Unterkühlung in den Beinen nicht spürbar – Schwimmen , Wintersport o Vermeiden von Druckstellen und Reibungsflächen – Transfer o Menschen mit Spina bifida und Hydrocephalus entwickeln häufig Probleme mit der Augen- Hand Koordination und Schwierigkeiten mit der Orientierung in Raum und Zeit oder in Bezug zu Objekten /Personen (verminderte räumlich- kognitive Fähigkeiten) o Menschen mit einem Shunt aufgrund des Hydrocephalus müssen im Sport entsprechend vorsichtig sein - Tauchen, Kampfsportarten, Kopfball, Kopfsprung ins Wasser, etc. Poliomyelitis - Behinderungsbild o Schädigung der muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks o ICD: A 80 Spinale Kinderlähmung – schlaffe Lähmung verschiedenen Ausmasses ohne Sensibilitätsstörungen ▪ Die Poliovirus befällt vornehmlich die Vorder hornzellen des Rückenmarkes von 2 -10 jährigen Kindern ▪ Ursprungszellen der motorischen Nerven werden geschädigt ▪ Wachstumsstörungen in den paretischen Körperteilen möglich ▪ Deformierungen der Wirbelsäule bei paretischer Rumpfmuskulatur - Training – Guidelines o Entspannungs- und Beweglichkeitsübungen (aktive Beweglichkeit) gehören zu jedem Training o Umfangreiches (nicht zu intensives) Kraft und Ausdauertraining – Hebelwirkungen und Belastungsspitzen anpassen – Gelenke schonen o Vielfältiges koordinatives Training o ev. Spastik bei intensivem Sport – Rhythmische Bewegungen lösen o Bei RollstuhlfahrerInnen dehnen, mobilisieren und kräftigen des Schultergürtels - schütz vor Überbelastung und Schädigung o Bei FussgängerInnen spezifisches Gleichgewichtstraining – Sturzgefahr Multiple Sklerose - Behinderungsbild o Zerfall der Leitfähigkeit des Nervensystems o ICD: G 35 Unterschiedliche Symptome, je nach den Orten, die im Gehirn und Rückenmark betroffen sind. ▪ 15000 Betroffene in der CH - Kinder / Jugendliche / Erwachsene ▪ Verschiedene z. T. unklare Ursache führen zu einer fortschreitenden Erkrankung des Zentralnervensystems (Gehirn und /oder Rückenmark). ▪ Entzündungen und Umwandlung der Myelinschicht in vernarbtes Bindegewebe (langsamer Ausfall der Reizleitung) ▪ je nach betroffener Struktur entstehen vielfältige Symptome Gehirn: Sprachstörungen, Ataxie, Tremor, … Rückenmark: Spastik, Paresen, … Psychische Probleme / Veränderungen o Training – Guidelines ▪ Förderung der Koordination (Gleichgewicht) und der aktiven Beweglichkeit ▪ Erhalten von Kraft und Ausdauer (aerob – individuell angepasste Belastung) ▪ Intensives Ausdauertraining kann schubauslösend wirken Während eines Schubes körperliche Aktivität unterbrechen ▪ Köpertemperatur während dem Training weder zu hoch noch zu tief – Spastische Muster ▪ ständig neue Einschränkungen → neue Möglichkeiten aufzeigen, Vergleiche vermeiden ▪ Sensibilitätsstörungen können die Aufnahmefähigkeit stören ▪ Veränderung des psychisch-emotionalen Verhaltens durch zunehmende Funktionseinschränkung berücksichtigen ▪ Fehleinschätzungen der eigenen Fähigkeiten - Unterforderung in Folge Angst vor Verschlechterung - Überforderung durch nicht akzeptieren wollen der Verschlechterung ▪ Wandern und Velofahren ist häufiger bei Personen mit einer schubförmigen MS als bei Personen mit einer progredienten Verlaufsform. ▪ Indoor Aktivitäten (Gymnastik, Hometrainer, Schwimmen) werden im Durchschnitt häufiger von Personen mit einer progredienten Verlaufsform angegeben, als von Personen mit einer schubförmigen MS. ▪ körperliche Aktivität hat einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden - Personen mit einer schubförmigen MS 87% / Personen mit einer progredienten Form 80% Muskeldystrophie - Behinderungsbild o Fortschreitende Schädigung des Nerv- Muskelsystems o ICD: G 71 Verschiedene Formen unterschiedlich fortschreitenden Muskelschwundes. Durch den Abbau des Muskelgewebes kommt es zu progredienten Funktionsausfällen ▪ Genetisch bedingte Formen unterschiedlich fortschreitenden Muskelschwundes ▪ Abbau des Muskelgewebes (Protein Dystrophin fehlt / Mangel ) ▪ progrediente Funktionsausfälle ▪ Muskelschmerzen, Verspannungen und muskuläre Dysbalancen ▪ Kontrakturen / Verkrümmung der WS ▪ Störung der Lungenfunktion / Herzfunktion (Herzrhythmusstörungen) ▪ Schluck- / Sprechstörungen ▪ Ev. fortschreitende kognitive Beeinträchtigung bei Duchenne o Training – Guidelines ▪ ständig neue Einschränkungen → neue Möglichkeiten aufzeigen, Vergleiche vermeiden ▪ Betroffene Muskulatur ist nur bedingt «auftrainierbar» ▪ im Bereich der Kraftausdauer arbeiten (20% – 40% der Maximalkraft) ▪ Ausdauertraining im Bereich der aeroben Schwelle (extensiv) ▪ Beweglichkeitstraining (aktiv/passiv), Dehnen verkürzter Muskulatur ▪ Rasche Ermüdung, Frustrationstoleranz Fehleinschätzungen der eigenen Fähigkeiten - Unterforderung in Folge Angst vor Verschlechterung - Überforderung durch nicht akzeptieren wollen der Verschlechterung ▪ Überlastungszeichen sind zu vermeiden: Schwächegefühl innerhalb von 30 Min. nach der Übung oder Muskel- schmerzen die 48 Stunden nach dem Training anhalten Muskelkrämpfe, anhaltende Kurzatmigkeit, Schweregefühl (Arme/Beine) Osteogenesis imperfecta - Behinderungsbild o Unvollkommene Knochenbildung o ICD: Q 78 Abnorme Knochenbrüchigkeit und Verbiegungen der Extremitäten ▪ gestörte Knochenbildung - genetisch bedingt ▪ abnorme Knochenbrüchigkeit ▪ Verbiegungen der Extremitäten ▪ Neben den Knochen sind auch andere Organsystem betroffen (Hörverlust durch Frakturen der Gehörknöchelchen) - Training – Guidelines o Vermeiden von Druckstellen und Reibungsflächen – Transfer o Schläge und Rempeleien vermeiden (Kontaktsportarten) o Vorsicht bei Fehlbelastungen o Antizipation wird durch eingeschränkte Mobilität wichtiger Amputation + Dysmelie - Behinderungsbild o Unterschiedliche Ursachen führen zu Abtrennen von Gliedmassen oder Missbildungen o ICD: Z 89 Amputation ▪ Abtrennung / entfernen von Gliedmassen ▪ Ursachen: Unfälle, Tumoren, Gefässerkrankungen, Infektionen, … o ICD: Q 71 Dysmelie ▪ Missbildung von Gliedmassen ▪ Ursachen: angeboren (Toxisch-medikamentös, Genmutation, Strahlen …) o Sekundärprobleme ▪ Haut-/ Durchblutungsprobleme und Druckstellen im Stumpf ▪ Phantomschmerzen ▪ Überbelastungserscheinungen ▪ Muskuläre Dysbalancen - Training – Guidelines o Koordination v.a. Gleichgewicht sehr wichtig (therapeutischer Effekt) o Ausdauersportarten wählen die möglichst ohne Prothesen ausführbar sind o Ausdauerleistung darf nicht infolge Überbelastung limitiert sein o Erhalten der aktiven und passiven Beweglichkeit (Muskuläre Balance) o Einsatz von Prothesen / Orthesen gut wählen - Anpassung (Ausweich- /Hilfsbewegungen) o Zeit für Stumpfpflege geben o Hebelwirkung auf Prothese beachten! (Abscherkräfte verhindern) o Vorsicht vor Überbelastungen und Fehlstellungen der Wirbelsäule o Asymmetrien, muskuläre Ungleichgewichte und Kompensationsbewegungen können sich auf den Bewegungsfluss, die Bewegungsvariation und die Bewegungsweite störend auswirken o Prothesen und Orthesen werden in individuelle Bewegungsentwicklung integriert o angepasste Prothesen kompensieren die fehlenden Funktionen Sehbehinderung - Behinderungsbild o Funktions-/Strukturstörungen im Sehorgan/Sehnerv o ICD: H00 – H59 Krankheiten des Auges und der Augenangangsgebilde ▪ Angeborene oder erworbene Sehschädigung ▪ Auge, Sehnerv, Gehirn: Krankheiten, Tumore, Unfälle, Schädigung des Sehnervs, Albinismus, etc. ▪ Auswirkungsbereiche: Licht- und Farbaufnahme Blendung (Kontrastsensitivität) Sehschärfe (Visus) Gesichtsfeld ▪ Kategorisierung: B1: Keine Lichtwahrnehmung bis nicht erkennen der Form einer Hand B2: Form einer Hand kann erkannt werden; Visus max. 2/60; Gesichtsfeld max. 5o B3: Visus zwischen 2/60 und 6/60 =0,1; Gesichtsfeld zwischen 5o und 20o ▪ Blendung ist auch entscheidend für das Sehen oder Nichtsehen in Bewegungs situationen - Training – Guidelines o Grundsätzlich die gleichen Trainingsinhalte wie bei sehenden SportlerInnen o Mehr Energieverbrauch durch erhöhte Konzentration – gezielte Pausen, häufigere, dafür kürzere Trainingseinheiten o Wiederholungen geben Sicherheit o Reizarme Umgebung schaffen – Gegenstände nicht frei herumliegen lassen. o Bei Licht- und Schattenwechsel längere Angewöhnungszeit beachten o Die Bewegungsschulung und das Erklären und Führen von Bewegungen braucht viel Zeit – «Codwörter», Kommandos, Abmachungen o Gegenlichtsituationen vermeiden o Bei Netzhautablösung extreme Erschütterungen vermeiden! o Vorerfahrungen sind (wichtiger wie Sehen oder Nichtsehen) bei Erlernen einer Sportart o Vielfältige und variable Raumerfahrung fördert das Raumgefühl o Bewegungslernen ist immer zugleich auch Orientierungslernen o Bewegungsraum auf seine in den Bewegungshandlungen liegenden Wahrnehmungs- und Orientierungsmöglichkeiten hin prüfen – externe Hilfe sollte diese nicht ersetzen o Informationen über mehrere Wahrnehmungskanäle vermitteln o Einzelne Aspekte der Bewegung (Raum, Zeit, Kraft, Rhythmus) müssen gedanklich zu einer sinnvollen ganzheitlichen Bewegungsvorstellung zusammengefügt werden o Vertrauen und Vertrautheit zwischen Guide und Sportler spielen beim Bewegungslernen eine zentrale Rolle o Die ständige Reaktionsbereitschaft führt oft zu einer höheren Muskelspannung und zu Beeinträchtigungen bezüglich Bewegungsfluss und Bewegungsdynamik. - Bsp. für Sportarten: o Biathlon o Bergsteigen Hörbehinderung - Behinderungsbild o Funktions- /Strukturstörungen im Hörorgan/Hörnerv o ICD: H60 – H95 Krankheiten des Ohres und des Warzenfortsatzes ▪ Angeborene oder erworbene Hörschädigung ▪ Hörorgan, Hörbahnen, Hörzentren ▪ Ursachen: Erkrankungen während der Schwangerschaft; Sauerstoffmangel u.a. während der Geburt; Unfälle, Krankheiten, Hörsturz ▪ Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit: Schalleitungsschwierigkeiten (Aussen- Mittelohr) Sensorineurale Schwerhörigkeit (Innenohr, Nerv) Kombinierte Schwerhörigkeit Gehörlosigkeit ▪ Menschen mit Hörbeeinträchtigung sind nicht behindert sondern gehören zu einer sprachlichen Minderheit - Training – Guidelines o Grundsätzlich die gleichen Trainingsinhalte wie bei hörenden SportlerInnen o Förderung der Gleichgewichtsfähigkeit – Einschränkungen vorbeugen o Förderung der visuellen, taktilen, vestibulären, kinästhetischen Wahrnehmung o Beim Einsatz von Musik müssen Vibrationen spürbar sein (Ballon mit den Händen auf dem Bauch halten) o Schläge (Bälle) auf das Ohr vermeiden. Hörgeräte gut fixieren oder ablegen o Tauchen – Vorsicht bei Schädigung des Trommelfells o Bergsteigen, Gleitschirm, etc. – Verständigungskontrolle o Signale müssen visuell erkennbar sein (Schiedsrichterfahne, Startsignale, Blinkanlage, etc.) o Alle Anweisungen vor Übungsbeginn geben o Einfordern von notwendigen Informationen ist ermüdend – verfrühtes Zustimmen + Handeln o Missverständnisse (Informationsverlust bei Übersetzung mit Dolmetscher ca. 10 - 50%) - Verständniskontrolle, vorzeigen lassen o Nicht gleichzeitig reden und vorzeigen o Einfache Sätze – nicht zu viel Informationen Kognitive Beeinträchtigung - Behinderungsbild o Funktionsstörungen im Bereich der Denk- und Lernprozesse o ICD: F70 – F79 Intelligenzstörungen ▪ Zustand von verzögerter oder unvollständiger Entwicklung der geistigen Fähigkeiten ▪ Genetisch bedingt oder erworben ▪ Gesamtentwicklung ist beeinträchtigt: - Kognition, Sprache, motorische und soziale Fähigkeiten ▪ Bedürfnisse und Wünsche sowie emotionale Ausdrucksmöglichkeiten können dem Entwicklungsalter entsprechend sein ▪ Der Schweregrad der Intelligenzstörung wird anhand standardisierter Intelligenztests festgesetzt: Lernbehinderung (IQ 85 – 70) Kognitive Beeinträchtigung (IQ 70 - 35) Schwere kognitive Beeinträchtigung (IQ unter 35) ▪ Intellektuelle Fähigkeiten und soziale Anpassung können sich verändern. - Training – Guidelines o Training der Koordination und der Ausdauer / Kraft sind zu bevorzugen. o Klare Strukturen (Spielfelder / Regeln / Anweisungen / Übungsanweisungen / Aufgaben) o Rituale / Wiederholungen geben Sicherheit o Gleichbleibende, einfache Spielregeln o Lärm, starke Lichteffekte, viel Publikum, etc. können das soziale Verhalten negativ beeinflussen o Trisomie 21: ▪ Hypotonie / Bindegewebsschwäche ▪ keine massiven Dehnungen ▪ Atlantoaxiale Instabilität ▪ Vorsicht bei Rollen/Kopfstand, Trampolin, keine Kopfbälle ▪ Herzfehler ▪ Ausdauertraining / Krafttraining extensiv, Vorsicht bei Extrembelastung, Training anpassen und überwachen o Wahrnehmen, erkennen und auswählen von wesentlichen Informationen ist beeinträchtigt – Taktik o Fördern von vielfältigen Wahrnehmungs-, Köper- und Bewegungserfahrungen o Grenzen entstehen dort, wo mehrere Informationen verknüpft oder komplexe Informationen verstanden werden müssen o Viele Sportarten sind nur mit Begleitung möglich – Selbsteinschätzung, Erkennen von Gefahren, etc. o Die Antizipationsfähigkeit ist grundsätzlich eingeschränkt – ungewöhnliche oder rasch sich ändernde Situationen führen schnell zu einer Überforderung o Verständliche, einfache Sprache o Bewegungsabläufe zeigen und vormachen o Bewegung mit Stimme, Musik, Rhythmusintrumenten begleiten o Kurze, klare Bewegungskorrekturen (taktile Begleitung) o Zur Variation der Bewegungen animieren o Klare Organisationsformen Schwere und mehrfache Beeinträchtigungen - Behinderungsbild o Vielfältige Störungen der Köperfunktionen und Körperstrukturen o Angeboren (CB, genetische oder Stoffwechselerkrankungen oder erworben o Betroffen sind oft die zentrale Ansteuerung der Motorik im Gehirn und im Rückenmark o Chronische Störung der Motorik → Kontrakturen, Deformitäten o Beeinträchtigungen in der Kognition , dem Sehen und der Sprache o Weitere Organs- bzw. Funktionssysteme können betroffen sein – Atmung, Ernährung, Ausscheidung, Epilepsie o Eine Schwer- und Mehrfachbehinderung betrifft nie nur das Individuum selbst, sondern immer sein ganzes Beziehungsnetz. - Training – Guidelines o Klassifizierungssysteme (Gross Motor Function Classification) und eine Analyse der Kopf-, Arm-, Rumpf- und Beinfunktion helfen bei der Abklärung der individuellen Voraussetzungen für Bewegung und Sport. o Zur sicheren Durchführung von sportlichen Aktivitäten ist eine enge Absprache zwischen Sportleiter, Eltern, Therapeuten, Arzt und Rehabiliationstechniker unerlässlich. o Erleben der Bewegungsfähigkeit einzelner Körperteile und Erfahren von Positionen und Grundbewegungen (Rollen, Drehen, Rutschen, Gleiten, Schaukeln, etc.) o Wahrnehmungsförderung und Entspannungsmöglichkeiten o Angepasste Spielformen o Lagewechsel sind für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen wichtig, da sie der Wahrnehmungs-Monotonie entgegenwirken. o Rituale / Wiederholungen geben Sicherheit o Lernen geschieht primär basal-perzeptiv. o Erfahrungen werden über die Sinne, die Motorik und den eigenen Körper gemacht. o Wahrnehmen anderer Menschen primär durch Haut- und Körperkontakt. o Sammeln und bewerten von unmittelbaren Erfahrungen mit dem Körper. o Erleben sich selbst, Menschen und Dinge in direkter emotionaler Betroffenheit. o Benutzen der gesamten Körperlichkeit um sich auszudrücken und mitzuteilen o Alle Bereiche des Handlungsbildes sind beeinträchtigt. o Günstige Ausgangsstellungen ermöglichen mehr Handlungs-spielraum in den einzelnen Bereichen Teil 4: Leistungsansprüche im Kontext von Inklusion und Beeinträchtigung – Soziale Inklusion im Sportunterricht - Bezugsnormen: o Kriteriumsorientierte Bezugsnorm: Fokussierung auf Kriterien der Bewegungsausführung (motorisch Leistung, Wissen zur Sportart, realistische Selbst-/Fremdeinschätzung) o Soziale Bezugsnorm: Vergleich einzelner Leistungen. Bewertung der eigenen Leistung hängt stark von der jeweiligen Vergleichsgruppe ab. o Individuelle Bezugsnorm: Erfassung des individuellen Leistungsfortschritts über einen bestimmten Zeitraum - Leistungsverständnis: o Eine Enge Leistungsauffassungen zielt eher auf eine Reproduktion von Differenz ab – «Selbstverwertung im Sinne der Annäherung an vorgegebene Leistungsnormen» o Ein weites /pluralistisches Leistungsverständnis versteht Leistung /Leisten als subjektiv zu deutendes und auf die eigene Persönlichkeit hin zu reflektierendes Konstrukt. o eher geringe Passung zwischen der Realisierung inklusiver Ansprüche und der Leistungsorientierung - Definitionen: o Leisten: ▪ Entwicklungsaufgaben mit individuellen Handlungsprozessen und zugehörigen Handlungsergebnissen ▪ alle können sie als leistendes Individuum erfahren o Leistung: ▪ als individuell bestimmbares Konstrukt verstehen ▪ sie zeigt sich sowohl in der Auseinandersetzung mit Bewegung selbst wie auch in der Verständigung darüber – Bereitschaft und Fähigkeit zum Dialog o Leistungsbewertung: ▪ motorische und nicht-motorische Aspekte wie Handlungsprozesse und deren Ergebnisse berücksichtigen ▪ Anerkennung und Rückmeldung von individuellen Leistungsfortschritten steht im Mittelpunkt - Orientierungen: o Handlungsprozesse des Leistens erfahren, indem Gleichheit und Differenz entlang eines bewegungsbezogenen Gegenstandes / in einer bewegungsbezogenen Spielform im Austausch neu- und umgestaltet werden. o Schaffung eines Möglichkeitsraumes für das Erfahren und Erleben individueller Potenziale des Leistens - Potenzialorientierung o Diversitätssensibler Sportunterricht - Ziele: ▪ Aufzeigen der vielfältigen Leistungsauslegungen und deren impliziten Differenzsetzungen - Auseinandersetzung damit anbahnen ▪ Wahrnehmen der individuellen Leistung und erfahren, wie sie Zustande kommt ▪ eigene und fremde Leistungserwartungen verstehen - Bsp. für inklusive Sportart Baskin - Beobachtungs-/Bewertungsinstrumente o Messbare Leistung (individuelle / soziale Norm) o Leistungssteigerung / -entwicklung o Engagement / Motivation o Sozialverhalten / Fairness o Differenzsystem – die gleiche Leistung wiederholen (Selbsteinschätzung) o Lernzielbefreiung o Nachteilsausgleich ▪ Bsp. Aufnahmeprüfung DSBG für Leute mit Sehbehinderungen beim Weitsprung ▪ Organisatorische Ebene Akustisches Signal in der Absprungzone durch 3. Person, damit Leute wissen wann abspringen ▪ inhaltlicher Ebene Zonen statt Balkenabsprung ▪ Wertungstabelle anpassen Verwendung einer Skala für eine Leistungsschwächere Kategorie, hier in diesem Bsp. Kat. F12 - Diagnostik: Diagnostik ist verbunden mit dem Anspruch auf Leistungen in Form von einfachen oder verstärkten (sonder-)pädagogischen Massnahmen im Rahmen von Schulischer Heilpädagogik, Logopädie, Psychomotorik oder Schulpsychologie. Indem heute häufiger und genauer auf die Kompetenzen der Lernenden geschaut wird, werden auch mehr Abweichungen identifiziert. So hatte die Einführung des Lehrplans 21 ungewollt zur Folge, dass wegen zu hoch gesteckten Entwicklungszielen mehr Lernende als beeinträchtigt diagnostiziert werden. (Vorübergehende) Schwächen oder Verhaltensweisen werden wegen der gestiegenen Erwartungen seitens Schule oder Elternhaus als förderbedürftig oder als problematisch wahrgenommen und der somit falsch diagnostizierte Förderbedarf steigt. - Leistungsmessung im Verein/Wettkampfsport o Menschen mit Körperbehinderungen/Sehbehinderungen o Menschen mit Hörbehinderung Schweizer Gehörlosen Sportverband (SDS) Zulassung zu den Deaflympics ▪ Gehörlos, festgelegter Hörverlust von mindestens 55dB pro Ton Durchschnitt im besseren Ohr ▪ Mitglied eines nationalen Gehörlosensportverbandes und Bürger dieses Landes ▪ Selektion über Erfüllung von Leistungen (Limiten) an nationalen und internationalen Wettkämpfen o Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung Special Olympics Qualifikation ▪ Niveaugruppen ▪ Kategorieneinteilung ▪ Selbst- und Sozialkompetenz Virtus - world Intellectual Impairment Sport International (www.virtus.sport) ▪ based upon the World Health Organisation and American Association on Intellectual and Developmental Disabilities (AAIDD) research and guidance. ▪ The criteria state that an athlete must show: An IQ of 75 or lower Significant limitations in adaptive behaviour in conceptual, social, and practical adaptive skills. → Auswirkungen im Sport - Kategorien? The impairment must have been diagnosed before 18 years of age - Inklusive Wettbewerbe im Leistungssport o Idee eines einzigen grossen Behindertenweltmeisterschaft ▪ Ein Sieger über alle Behinderungsklassen ▪ Handicap - Punktesystem in Abhängigkeit des Weltrekords in der jeweiligen Sportart / Disziplin o Sind Läufer mit Prothesen schneller? ▪ Rennprothesen vs. Rollstuhl ▪ Rennrollstuhlfahrer:innen sind auf einer Langstrecke schneller als die Läufer:innen ▪ Läufer:innen sind auf einer Kurzstrecke schneller als die Rennrollstuhlfahrer:innen o Olympische Spiele inklusiv gestalten, wäre das möglich? ▪ NEIN Es gibt zu viele Unterschiede zwischen den Wettkämpfen. Die Leistungen sind schlecht zu vergleichen. Bei den Spielen für Menschen mit Behinderung gibt es unterschiedliche Startklassen, damit man besser vergleichen kann. Das wäre beim Zusammenlegen nicht möglich. Die Aufmerksamkeit in den Nachrichten müssten sich dann alle teilen. Bis jetzt bekommen alle nacheinander Aufmerksamkeit. Die Zusammenlegung wäre sehr schwierig zu organisieren. Vorurteile gegenüber dem Behindertensport und den Hilfsmitteln erschweren einen angemessenen Leistungsvergleich (Technodoping, Schummeleien bei der Klasseneinteilung) ▪ JA Die Paralympics, Deafolympics und Special Olympics finden nicht im Nachgang zu den Olympischen Spielen statt, sondern zur gleichen Zeit. Der Bekanntheitsgrad des Behindertensports wird gesteigert und die Atleth:innen mit Behinderung bekommen mehr Aufmerksamkeit. Es gibt nur noch einen Medaillenspeigel, was zu einer besseren Förderung und Unterstützung für die Sportler:innen mit Behinderung führen kann. Ein einzelnes großes inklusives Sportereignis würde weiterhin gesellschaftlich zu mehr Inklusion beitragen, weil mehr Menschen mit den Themen Behinderung und Behindertensport in Berührung kämen und dadurch für diese Themen sensibilisiert würden. o Medaillen zählen trotz allem immer noch nicht gleich viel für gewisse Länder, denn in gewissen Ländern ist die Prämie für eine Paralympicsmedaille deutlich kleiner, wenn überhaupt vorhanden. Nationen wie Spanien, Deutschland, Frankreich oder Belgien haben eine Anpassung bereits vorgenommen. - Inklusionssport o Ausgewählte Forschungsergebnisse im inklusiven Bewegungs- und Sportunterricht ▪ SchülerInnen mit Behinderung können bei einer angemessenen Unterstützung erfolgreich in den Sportunterricht an Regelschulen integriert werden. Konflikte zwischen einer pädagogisch-sozialen und kompetitiven Auslegung des Sportunterrichts entstehen dabei besonders bei Mannschaftsspielen oder älteren SchülerInnen. (Fediuk, 1999; Doll Tepper & Niewerth, 2003; Block & Obrusnikova, 2007; Hölter, 2013) ▪ Oft wird ein spezieller Förderbedarf von Kindern mit einer Behinderung in inklusiven Settings kaum oder wenig im Schulsport beachtet. Zwar lassen sich motorische Ziele definieren und finden, sie werden aber nicht auf den Sportunterricht bezogen. (Brand, Rischke & Zimlich, 2016) ▪ Vorurteile und soziale Distanz gegenüber Kindern mit Behinderung werden abgebaut, die Akzeptanz gesteigert und die Sozialkompetenz aller Kinder wird verbessert. (Streicher & Leske; 1985, Fediuk, 1988; Bös & Scholthes, 1990; Scheid, 1995; Reuker et al., 2016). o SoParis-Studie ▪ SoPariS-Stichprobe 132 Schüler*innen mit einer kognitiven Beeinträchtigung 1884 Schüler*innen ohne Beeinträchtigung 109 integrative Regelschulklassen 31 Vereine Befragt wurden die Schüler*innen (Papierfragebogen), Lehrpersonen und Schulischen Heilpädagog*innen (online- Fragebogen) und die Eltern der integrierten Kinder (semi- strukturierte Leitfadeninterview per Telefon) Datenerhebung zwischen März bis Dezember 2019. Die Fragestellungen wurden mit Hilfe von Strukturgleichungsmodellen beantwortet. ▪ Ergebnisse: Unterrichtsstrategien, welche kooperative Normen lehren und eine Orientierung an den individuellen Bezugsnormen bevorzugen, scheinen mit der sozialen Partizipation von Schülerinnen und Schüler im Sportunterricht zusammenzuhängen. Dabei steht einerseits die individuelle Bezugsnormorientierung der Lehrkraft in einem positiven Zusammenhang mit der sozialen Akzeptanz und den sozialen Interaktionen im Sportunterricht, wobei insbesondere auch Kinder mit einer kognitiven Beeinträchtigung von einer besseren sozialen Integration profitieren. Andererseits steht das Lehren von kooperativen Normen im Sportunterricht in einem positiven Zusammenhang mit der sozialen Akzeptanz von Kindern. (Furrer, Valkanover, Eckhart & Nagel, 2020) Kinder mit einer kognitiven Beeinträchtigung sind zwar sportlich etwas weniger aktiv als Kinder ohne Beeinträchtigung, betreiben aber eine weite Bandbreite an sportlichen Aktivitäten. o Soziale Interaktion Soziale Netzwerkanalysen (Reziproke Freundschaftsbeziehungen, Sprechkontakte im Sportunterricht, Selbstkonzept der sozialen Akzeptanz im Sportunterricht, Ärgerkontakte im Sportunterricht) zeigen… ▪ …dass Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) im Sportunterricht signifikant weniger soziale Interaktionen erhalten als Kinder ohne SPF ▪ …jedoch gleich viele ausgehende Interaktionen aufweisen. ▪ Die sozialen Interaktionen hängen jedoch nicht mit der Einstellung der Lehrkraft zum inklusiven Sportunterricht zusammen. o Selbstkonzept und sportliche Aktivität ▪ die befragten Kinder mit GB verfügen über ein höheres generelles Selbstkonzept und ein tieferes sportbezogenes Fähigkeitsselbstkonzept. ▪ Die Ergebnisse weisen zudem auf Zusammenhänge zwischen sportlichen Freizeitaktivitäten und dem Selbstkonzept hin. ▪ Die Zusammenhänge zwischen motorischen Kompetenzen, sportlicher Aktivität und Selbstkonzept bestehen auch bei Kindern mit einer kognitiven Beeinträchtigung. o Freundschaftsnetzwerke Schule / Verein – ein Vergleich ▪ Gibt es Unterschiede hinsichtlich relevanter Faktoren in Freundschaftsnetzwerken in den Settings integrativer Schule und integrativem organisiertem Sport? ▪ Spielt geistige Behinderung eine unterschiedliche Rolle in Freundschaftsnetzwerken in Schule und organisiertem Sport? o Inklusiver vs. separativer Sport ▪ Bsp. für Inklusionssport: Rafroball ▪ Bsp. für separativer Sport: Volleyballvariationen (Sitzball, Sitz- Volleyball, Rollstuhlvolleyball, Zeitlupen-Volleyball, Volleyball Standing) Lernkontrollfragen: - Reflektieren Sie die Chancen eines separativen beziehungsweise inklusiven Sportangebotes in der Schule / dem Verein und bei Wettbewerben im Leistungnssport. - Nennen Sie die speziellen Voraussetzungen im sportmotorischen Lernen bei Menschen mit Beeinträchtigungen im Bewegen, Sehen, Hören oder in der Kognition. - Nennen Sie die Anpassungen für das Training bei Menschen mit Beeinträchtigungen im Bewegen, Sehen, Hören oder in der Kognition. - Nennen Sie die didaktischen und methodischen Prinzipien im separativen und inklusiven Sportunterricht in Schule und Verein. - Reflektieren Sie Ihre persönliche Unterrichtstätigkeit auf dem Hintergrund der didaktische und methodische Prinzipien im separativen und inklusiven Sportunterricht. - Nennen Sie die unterschiedliche Möglichkeiten der Anpassungen, Lösungsstrategien und Bewegungsbeziehungen und Sinnperspektiven im Sportunterricht mit stark heterogenen Gruppen. - Prüfungsrelevant ist: o das Buch Sport erst Recht ohne die Seiten 49 – 53, 80 – 82 und 85 – 87. o Unterlagen auf ADAM o Vorlesung + PP Querschnittlähmung und weitere medizinische Grundlagen zu anderen Krankheitsbildern Querschnittlähmung Definition Querschnittlähmung: - Der Begriff «Querschnittlähmung» umfasst die Folgeschäden nach erlittener Verletzung bzw. Schädigung des Rückenmarks (durch Unfall oder Krankheit) mit seinen motorischen, sensiblen und vegetativen Bahnen. Unterhalb des Verletzungsniveaus des Rückenmarks sind folgende Funktionen betroffen: - Motorisch: Lähmung der Skelettmuskulatur - Sensibel: Ausfall des Tast- und Lagesinns sowie des Empfindungsvermögens für Schmerz und Temperatur - Vegetativ: Störung der Darm-, Blasen-, Sexualfunktionen und der Regulation des Blutkreislaufs Anatomie der Wirbelsäule: - Ausrichtung: o HWS: Lordose o BWS: Kyphose o LWS: Lordose - Unterscheidung zwischen Brustwirbel und Lendenwirbel: o Haupterkennungsmerkmal sind die Facettengelenke und der Wirbelkörper. Die Facettengelenke der Brustwirbel sind nach dorsal ausgerichtet und dienen als Ansatzpunkte für die Rippen. Die Facettengelenke der Lendenwirbel sind gegen innengerichtet (liegen in der Sagittalebene). Wirbelkörper der Lendenwirbel ist massiver «runder». - Obersten beiden Halswirbel sind er Atlas (C1) und der Axis (C2). Axis durch markanten nach oben gerichteten Zahn erkennbar -> Dens Axis. Atlas ringförmig und um Dens gestülpt. Bei einem klassische Genickbruch wird dieser Dens abgebrochen. - Spinalkanal und Rückenmark sind in der Wirbelsäule eingebettet. Rückenmark ist umgeben von Rückenmarkswasser bzw. dem Liquor. Um diesen Liquor befinden sich die Rückenmarkshäute. - Spinalnerven treten zwischen den Wirbelkörper aus und gehen in den Körper. Spinalnerv hat eine hintere und eine vordere Spinalwurzel. In der vorderen Spinalwurzel befinden sich die sogenannten efferenten Fasern (alles was in die Peripherie geleitet wird, sprich alle motorischen Informationen die über die Pyramidenbahn in die Muskulatur schlussendlich gelangt), in der hinteren die afferenten Fasern (alles was an sensiblen Input über die Nerven in das Rückenmark geleitet wird). Der Mensch hat 8 Spinalnerven in der HWS(Achtung gibt aber nur 7 Halswirbelkörper, das kommt weil Spinalnerv C1 bereits zwischen Kopf und Atlas (auch C1 genannt) austritt). Der Mensch hat 12 Thorakale Spinalnerven, 5 lumbale, 5 sakrale und ganz am Ende der Coccygeal Nerv. niv ersit of Basel 10 - Das Rückenmark endet auf Höhe des 1. oder 2. LWK. Alle Nerven die weiter unten aus der Wirbelsäule austreten wandern von LWK 1 oder 2 eine gewisse Zeit runter im Spinalkanal bis zu ihrem Austrittsort. Deshalb gilt: Das Niveau der knöchernen Läsion entspricht nicht dem Lähmungsniveau! Bsp.: Lumbarnerv liegt zwischen TWK12 und LWK2 tritt aber u.a. bei LWK 5 aus, sprich eine Fraktur von LWK 1 kann eine Rückenmarksläsion auf des Rückenmarksegments L5 verursachen. Eine Fraktur des LWK5 kann keine Rückenmarksläsion verursachen, höchstens die lokalen Spinalnerven. - Dermatom: ein vom Rückenmarksnerv sensibel innervierte segmentales Hautgebiet. Je nach Austrittspunkt des Rückenmarksnerv ist er für eine andere Körperregion verantwortlich. - Viele Muskeln beziehen ihre Informationen aus mehreren Spinalnerven. Bsp.: Biceps wird aus C5 sowie C6 versorgt, Triceps über C7 und C8, Ext. Carpi Radialis longus über C6 und C7. Rückenmarksläsion von C6 kann dazu führen, dass der Biceps noch funktionieren kann, da er Informationen aus C5 erhalten kann, aber darunter liegende Muskulatur wie Triceps würde Lähmungserscheinungen haben. - Vegetatives (= autonomes, weil es ohne unser zu tun funktioniert) Nervensystem versorgt sämtliche inneren Organe und bei einer Rückenmarksläsion sind selbstverständlich auch diese Funktionen betroffen. o Parasympathikus: wird über die Cranial Nerven (Hirnnerven) und die Nerven S2 – S4. o Sympathikus: wird über T1 – T12, sowie L1 und L2 vermittelt. Sympathikus hat die Besonderheit, dass es noch als Zwischenschaltung die sog. Ganglien hat, die in einer Kette vor den WK angeordnet sind. o Folgen einer Rückenmarksverletzung: ▪ Kardiovaskuläre Kontrolle Orthostatische Hypotension Autonome Dysreflexie Herzfrequenzsteuerung ▪ Darm Inkontinenz Obstipation ▪ Temperaturkontrolle Wärme- oder Kälteintoleranz Gestörte Temperaturanpassung Hypo-/Hyperthermie ▪ Schwitzen Hyper-/Hypohidrosis Reflektorisches Schwitzen unterhalb der Läsionshöhe ▪ Blase Inkontinenz Harnverhalt ▪ Sexualfunktion Erektile Funktion Ejakulation - Autonome Dysreflexie: o Reizung unterhalb des Läsionsniveaus ▪ Engstellung der Gefäße ▪ starker Blutdruckanstieg ▪ Dies versucht der Körper auszugleichen, indem er den Pulsschlag drosselt und die Blutgefäße oberhalb der Lähmungshöhe erweitert. o Auslöser: in den meisten Fällen ist es eine übervolle Blase, gefolgt von ein mit Stuhl oder Luft gefüllter Darm. Weitere Ursachen können durch die Blase, Darm, Haut oder anderweitige Faktoren (wie z.B. Sport) ausgelöst werden. o Anzeichen: ▪ Blutdruck von 20-30 mmHg über Normalwert ▪ Weitere Symptome sind typisch den Symptomen einer Hypertonie d.h. Kopfschmerzen, Schwitzen gerötetes Gesicht, Atembeschwerden, Pupillenerweiterung, Schwindel, usw. - Orthostatische Hypotension o Extrem niedriger Blutdruck, welcher durch ein Lagewechsel verursacht wird. o Bei einem gesunden Mensch führt aufstehen zu einer Aktivierung des Sympathikus, welcher Gefässe zusammen zieht und das Herzminutenvolumen steigert, so dass der Blutdruck stabil bleibt. o Steht ein Querschnittgelähmter auf, so kommt es durch das fehlende Zusammenziehen dazu, dass das Blut in den unteren Extremitäten versackt. Kommt zu Schwindel, Schwächegefühl, Augenflimmern oder Bewusstlosigkeit. o Behandlungsmöglichkeiten: Kompressionsstrümpfe, kreislaufaktive Medikamente - Formen der Querschnittlähmung o Tetraplegie ▪ Rückenmark ist geschädigt auf Höhe des Halsmarks (C1-C8) ▪ Arme und Beine sowie Rumpf sind von der Lähmung betroffen ▪ Mit steigender Höhe der Lähmung sind immer mehr Muskeln der Arme betroffen o Paraplegie ▪ Rückenmark ist geschädigt auf Höhe des Brust- oder Lendenmarks (ab T1) ▪ Anteile des Rumpfes sowie die Beine sind betroffen - Ätiologie (Ursache der Entstehung einer Krankheit wird untersucht) o Traumatisch ▪ Verkehr ▪ Sturz (Arbeit, Freizeit) ▪ Sport ▪ Gewalt/Überfälle o Nicht-traumatisch ▪ Tumor/Metastasen ▪ Blutung ▪ Ischämie/Infarkt ▪ Infektion (bakteriell, viral) ▪ Bestrahlung ▪ Degenerative Veränderungen (enger Spinalkanal) - Diagnose Es wird unterschieden zwischen o Halsmarkläsionen ▪ mehr oder weniger komplette Tetraparese ▪ reine oder vorwiegende Bauchatmung (Innervation des Zwerchfells: C4) ▪ Läsionen oberhalb C4 können aufgrund der daraus resultierenden vollständigen Zwerchfelllähmung ohne maschinelle Beatmung nicht überlebt werden o Brustmarkläsionen ▪ Parese der Beine ▪ Ausfall der Brust-, Rücken- und Bauchmuskeln ist von der Höhe der Läsion abhängig o Lumbalmarkläsionen ▪ Parese der Beine Zusätzlich wird eine neurologische Klassifikation anhand Kriterien der ASIA-Scale (American Soinal Injury Association) durchgeführt. Um diese Einteilung zu machen wird während der Reha jeder Patient untersucht und die Ergebnisse werdend detailliert dokumentiert. o Bildgebund ▪ Konventionelles Röntgen um Frakturen der WK zu erkennen bei Verdacht einer Rückenmarksläsion ▪ Computertomographie, kann man besonders gut die Knochenfragmente beurteilen, Knochengrenzen auf Bildern sehr klar, Weichteile eher monoton einfarbig ▪ Kernspintomographie (MRT), lässt beispielsweise auch Ödeme erkennen oder Schäden am Spinalkanal o WHO hat 2013 die gesamte Epidemiologie von Querschnittslähmungen in einem Buch zusammengefasst und veröffentlicht. ▪ Prävalenz traumatischer Rückenmarksverletzungen schwankt zwischen Nationen, liegt meist am Studiendesign. Daten zu nichttraumatischen sind sehr rar. ▪ Zu der Beziehung zwischen Alter und Häufigkeit lässt sich sagen, dass nichttraumatische Rückenmarksverletzungen eindeutig eine Krankheit des höheren Alter sind (60+). Traumatische hingegen sind am häufigsten im Alter von 50 – 54. ▪ Lebenserwartung ▪ Inzidenz: Man kann von einer eher seltenen Krankheit sprechen ▪ Geschlechterverteilung: Zu Beginn des Lebens ausgeglichen, dann aber mit zunehmendem Alter sind die Männer mehr betroffen als die Frauen. Hängt mit dem Risikoverhalten zusammen. - Daten aus der Schweiz: Swiss Spinal Cord Injury Cohohrt Study (SwiSCI) athwa 1 (comprehensive dataset): Persons identified in Pathway 1 are Medical records study invited to participate in Pathway 2 Persons with SCI diagnosis 1.1.2005- 31.12.2009 athwa 1 e tended (minimal dataset): Medical records study Persons with SCI diagnosis 1.1.1967- 31.12.2004 and 1.1.2010-present athwa 2: Community survey 2012 All persons with SCI after first rehabilitation Population-based cohort athwa 3: Participants from Pathways 2 and 3 Inception cohort Newly injured persons; recruitment during first rehabilitation etrospective data rospective data collection 2011 2017 collection 2022 17 o Ergebnisse ▪ Traumatische Rückenmarksverletzungen: 75% Männer Altersdurchschnitt 46 41.8% tetraplegisch 52.8% paraplegisch Cauda Equina Verletzungen wurden auch erfasst, obwohl offiziell nicht als Rückenmarksläsion gilt Hauptursachen sind Stürze, Transport, Sport/Freizeit Verweildauer im Spital nach Unfall (in Monaten) 80% können nach Behandlung Nachhause, 8% ins Pflegeheim und 3% sterben. ▪ Nicht traumatische Rückenmarksverletzungen 62% Männer Altersdurchschnitt 63 Tetraplegisch 22.8% Paraplegisch 63.2% Inzidenzrate ist tiefer als bei traumatischen Verletzungen Hauptursachen sind degenerative Veränderungen der WS, Infarkte oder Blutungen ins Rückenmark, Tumore - Behandlung -> Ganzheitliche Therapie und Rehabilitation o Traumatologie/Orthopädie/Neurochirurgie -> Chirurgische Versorgung o Neurologie -> Neurologische Erholung bei inkompletten Läsionen o Physiotherapie o Ergotherapie o Sporttherapie o Psychologie o Berufliche Umschulung o Soziale Beratung o Orthopädietechnik o Prävention von Folgeerkrankungen Fragenkatalog Querschnittlähmung bis hier: - Was ist Querschnittlähmung? o Folge einer Rückenmarkverletzung - Was sind die Symptome? o Ausfälle unterhalb der Verletzungshöhe, kann motorisch oder vegetativ sein - Welche Informationen werden über vordere und hintere Spinalwurzel geleitet? o hinter = afferent (Taktil, Sensorisch, Berührungen, Schmerz, propriorezeptiv), vorder = efferent (motorische Fasern, Muskeln, Organe) - Wo endet im Spinalkanal das Rückenmark? o Endet auf Höhe von 1. oder 2. LW-Körper, Niveau der knöchernen Läsionen entspricht nicht Lähmungsniveau, Verletzung eines Lendenwirbelkörpers tiefer als 1 führt zu keiner Rückenmarksverletzung. Verletzung von L2 führt zu Cauda-Equina-Syndrom. - Was sind vegetative Folgen einer Rückenmarksverletzung? o (siehe oben) - Was ist eine autonome Dysreflexion? o akute Dysregulation des vegetativen Nervensystems bei Patienten mit einem Querschnittssyndrom. Sie wird häufig durch einen Reiz kaudal der Rückenmarksläsion getriggert und kann zu lebensgefährlichen hypertensiven Krisen führen - Was ist orthostatisch Hypotension? o Blutdruckabfall durch z.B. einen Lagenwechsel - Welche Formen der Querschnittlähmung unterschiedet man? o Tetraplegie, Paraplegie - Wie ist die Lebenserwartung von Menschen mit Rückenmarksverletzung? o "komplette" Paraplegiker: 90%, Paraplegiker: 70%, wird aber unterschieden zwischen Verletzung C1-C4 vs. C5-C8, weil das Zwerchfell betroffen ist oberhalb von C4 (haben deshalb etwas geringere Lebenserwartung als die anderen Paraplegiker). - Sind Männer oder Frauen häufiger betroffen? o Im Erwachsenenalter sind deutlich mehr Männer betroffen, aufgrund von Risikoverhalten, Arbeitsunfälle bzw. Berufswahl - Wie ist die jährliche Inzidenz von Rückenmarkverletzungen in der Schweiz? o +/- 13.3 pro 1 Mio. bei nicht traumatischen, 18.6 pro 1 Mio. bei traumatischen - Wie wird die Diagnose erstellt? o ASIA Impairment Scale - Traumatologie/Orthopädie/Neurochirurgie o Stabilisierung der Wirbelsäule ▪ Reposition, anatomisch richtig ▪ Dekompression des Rückenmarks ▪ Fixation in reponierter Stellung ▪ Mobilisation des Patienten ist sofort möglich ▪ Kürzere Liegezeit und rascherer Beginn der Rehabilitation - Physiotherapie o Passives Durchbewegungen (Verhinderung von Kontrakturen) o Übung komplexer Bewegungsabläufe (z.B. Gehen, Greifen) o Training von Mobilität und Koordination o Kräftigung der funktionsfähigen Muskulatur o Atemübungen o Gerätegestütztes Training - Ergotherapie o Ziel: Verbesserung alltäglicher Fähigkeiten o Bereiche Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit o Training der motorischen, sensorischen und neuropsychologischen Basisfunktionen, z. B.: geführte Bewegungsübergänge, bewusste Handlungsplanung und Bewegungsausführung o Schulung von Kompensationsstrategien o Einsatz von Spielen, Übungsgeräten und handwerklichen Techniken o Üben in Alltagssituationen (z. B. in der Übungsküche, o dem Übungsbadezimmer oder im häuslichen Umfeld) o Anpassung des privaten und beruflichen Umfeldes (Wohnung, Arbeitsplatz) o Versorgung mit Hilfsmitteln (gemeinsam mit der Orthopädietechnik) und Einüben des Hilfsmittelgebrauchs (z. B. Anziehhilfen, Kommunikationshilfen, Mobilitätshilfen) o Schulung von Hilfspersonen - Läsionshöhe und Rollstuhlversorgung o Läsionshöhe C0 bis C2 ▪ Elektrorollstuhl ▪ Nur Mund- oder Zungenbedienung möglich ▪ Fehlende Eigenatmung, daher Ausstattung des Rollstuhls mit einem Beatmungsgerät o Läsionshöhe C3/C4 ▪ sichere Kopfkontrolle ▪ Elektrorollstuhl mit Kinnsteuerung o Läsionshöhe C5 ▪ manueller Rollstuhl auf ebenen Strecken über kurze Distanz möglich, auf Grund der fehlenden Streckmuskulatur im Oberarm jedoch sehr hohe Anstrengung nötig, da Triceps nicht mitverwendet werden kann bei der Armstreckung. ▪ manueller Rollstuhl + Elektrorollstuhl mit Handsteuerung o Läsionshöhe C6 ▪ Beugung im Ellenbogengelenk und Dorsalflexion der Hand möglich ▪ verbesserte Kraftübertragung bei der Fortbewegung ▪ jedoch noch nicht innervierte Streckmuskulatur der Oberarme ▪ Elektrorollstuhl beim Fahren längerer Strecken und auf unebenem Gelände o Läsionshöhe C7/C8 ▪ ab C7 Funktionstüchtigkeit des M. triceps brachii ▪ Ab C7/C8 Funktionstüchtigkeit des M. latissimus dorsi ▪ manueller Rollstuhl auf unebenem Gelände ohne Steigung ▪ Benutzen von Elektrorollstühlen hier schon eher die Ausnahme o Läsionshöhe ab T1 ▪ keine nennenswerte Beeinträchtigung der oberen Extremitäten ▪ manueller Rollstuhl o Läsionshöhe ab L2 ▪ teilweise Unabhängigkeit vom Rollstuhl o Läsionshöhe ab L3/L 4 ▪ freies Gehen und Treppensteigen möglich, ggf. mit Gehstützen oder Orthesen ▪ ein Rollstuhl kommt gelegentlich im Sportbereich zum Einsatz - Ergebnisse von Studien rund um Handbikes: Use of the handbike facilitates persons with spinal cord injury (SCI) to engage in a healthy and more physically active lifestyle: o efficient for outdoor mobility, leisure activities, sports and exercise o suitable for persons with limited physical capacity o less straining to shoulder join Handcycling may increase participation, social integration and quality of life. To effectively promote and support handcycling in order to increase physical activity, overall health and wellbeing in the SCI community we need detailed information regarding: o number of handbike users o the person traits o facilitators / barriers that influence handbike-use. Aim of the study: o To examine the prevalence and determinants of handbike use in persons with SCI living in Switzerland. War Teil der SwisSCI-Studie von oben. Daten zeigten, dass Einkommen eine Rolle spielte (weniger Einkommen = weniger Leute haben ein Handbike) wenn es um den Zugang zu Handbikes ging. Finanzielle Unterstützung durch Stiftungen usw. von grosser Bedeutung deshalb, da Handbike als die empfohlene Fortbewegungsart angepriesen wird und so ein Zugang für alle möglich ist. Die Leute im Alter von 31 – 45 benutzen am meisten ein Handbike mit 32.6%. Die häufigsten Nutzer sind komplette Paraplegiker, gefolgt von kompletten Tetraplegikern, am wenigsten werden die Handbikes von nicht vollständigen Tetra- oder Paraplegikern verwendet. Die häufigsten Nutzer waren deutschsprachige Probanden, welche 62 und jünger waren mit einer kompletten Paraplegie und einem mittleren bis hohen Nettoeinkommen. Grösste Barrieren sind in absteigender Reihenfolge: Kein Interesse, können nicht verwendet werden wegen Behinderung, Unwissen über die Existenz von Handbikes, zu teuer, nichtkompatibel für die Lebensumstände und keine Verwendung weil man laufen kann. Es wird unterschieden zwischen kontextuellen Faktoren (Bsp.: zu wenig Geld) und Faktoren, welche in Verbindung mit den Fähigkeiten des behinderten Körpers stehen (wenn man z.B. Laufen kann). - Funktionsfähigkeit nach einem Jahr - Folgeerkrankungen: Häufigste Folgeerkrankung sind in absteigender Reihenfolge: Spastiken, chronische Schmerzen, sexuelle/Darm-/Blasen-Dysfunktion und Infektionen der Harnwege (Alles 60% oder mehr). o Atmung: Tetraplegiker (C7) haben durch Lähmung des Zwerchfells Probleme mit ein- und ausatmen, sowie einem verminderten Hustenstoss, welcher wiederum eine erhöhte Infektionsgefahr darstellt deshalb. o Blasenfunktion: Spontanes Wasserlösen ist nicht mehr möglich, man muss durch Klopfen, Katheterisieren und Blasenstimulation Lösung finden. Grosser Infektionsherd, weshalb Verhütung oder Eindämmung von Infektionen wichtiges Thema ist. Spüren Schmerzen nicht von z.B. einer Blasenentzündung und Infekte werden deshalb erst viel später realisiert, da Symptome gar nicht, durch neben Symptome oder erst mit weiter Fortschreitung bemerkt werden. o Darmfunktion: Verstopfung. Abführmittel und Manuelles Ausräumen als Lösung o Dekubitus («Druckgeschwür»): Begünstigende Faktoren: ▪ Druck Reibung ▪ Scherkräfte Gefühlsstörung ▪ Durchblutungsstörung ▪ Infektion ➔ Regelmässiger Entlastungsstütz ➔ Ggf. auch operative Versorgung erforderlich o Osteoporose: ▪ Trabekelknochen: 20% des Skeletts Knochenbälkchen, gitterförmig aufgebaut zwischen diesen Knochenbälkchen befindet sich das blutbildende Knochenmark ▪ Kortikaler Knochen 80% des Skeletts ▪ Muskuläre Aktivität sowie Zug-, Druck- und Scherkräfte stimulieren den Knochenstoffwechsel. Querschnittlähmung führt zu einer Reduktion der Knochendichte unterhalb der Läsionshöhe deshalb. ▪ Definition: „Knochenkrankheit mit allgemeinem Abbau von Knochensubstanz, zunächst ohne sichtbare Veränderung der äußeren Knochenform, jedoch mit Abnahme der mechanischen Belastbarkeit des Knochens und der Neigung zu Knochenbrüchen.“ ▪ Implikationen: 3-5 Jahre nach kompletter Querschnittlähmung ➔ Trabekuläre Knochenmasse von etwa einem Viertel des Ausgangswertes ➔ Hohes Frakturrisiko bereits bei geringen Krafteinwirkungen (wie z.B. Sturz beim Transfer vom Rollstuhl aufs Bett) ➔ Die Fraktur wird z. T. erst nach ein paar Tagen durch die Schwellung des Beines oder Erhöhung der Spastik entdeckt ➔ Man kann den Knochenabbau durch Elektrostimulation und Medikamente beeinflussen o Heterotope Ossifikation: Verknöcherung von Weichteilen bzw. Knochenbildung an ungewöhnlichen Orten. Erfolgt meist nach einem Trauma oder einer OP o Chronischen Schmerzen: ▪ Neuropathische Schmerzen (durch Schädigung von Nervenstrukturen) ▪ Muskuloskelettale Schmerzen (durch Überlastung, z.B. Schulter). ▪ Über 68% der Leute mit einer WS-Verletzung haben chronische Schmerzen. o Kardio-vaskuläres Risiko ▪ Bewegungsmangel ▪ geringer Kalorienverbrauch durch geringere aktive Muskelmasse ➔ Fettstoffwechselstörung, Adipositas, Bluthochdruck ▪ Mit zunehmendem Alter steigt das Kardio-vaskuläre Risiko ▪ Ischämische Herzerkrankungen treten bei rund 1% der Betroffenen auf. - Sport als Ursache von Querschnittlähmungen o Verkehrsunfälle o Einwirkung des Gegners o Stürze/Sprünge auf gleicher Ebene oder aus der Höhe, z. B. Sprung ins flache Wasser, Sturz vom Pferd, Sturz beim Skifahren, Absturz beim Klettern oder Paragliding - Prävention: o Bsp.: RugbySmart in Neuseeland. Workshops, Unterlagen, Checklisten und Webseiten zur Informierung von Spielern, Trainern und Schiedsrichtern. o Einführung von RugbySmart 2001 hat dazu geführt, dass die Zahl der jährlichen traumatischen Hirn- und WS-Verletzungen von 10 auf 2 runter ging. - Nutzen körperlicher Aktivität bei Querschnittlähmung o Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit (Atmung, Herz-Kreislauf, anaerober und aerober Stoffwechsel der Muskulatur) o Verbesserung der Kraft (bei kompletter Lähmung oberhalb der Läsionshöhe, bei inkompletter Lähmung auch unterhalb) o Verbesserung von Balance/Koordination o Verbesserung von Gelenkbeweglichkeit/Flexibilität o Verbesserung der Gefässfunktion o Verminderung der Thrombosegefahr o Verbesserung des Lipidstoffwechsels o Verbesserung der Blutdruckregulation o Verbesserung des Energiestoffwechsels (Vermeidung bzw. Therapie von Übergewicht und Adipositas) und der Insulinsensitivität o Erhöhung der Knochendichte o Schmerzreduktion o Verbesserung der mentalen Gesundheit (Erhöhung des Selbstvertrauens, Vermeidung bzw. Therapie depressiver Symptome, Anerkennung durch Leistung im Sport) ➔ Prävention von Folgekrankheiten (Herz- Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus Typ II, Schulterschmerz durch Überlastung) ➔ Verb