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media studies media systems media policy communication studies

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This document provides an overview of the German media system including the history of the German media system, definitions of media systems, media policy, and types of media.

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4Zusammenfassung Mediensystem + Vertiefung Vorlesung 1: Relevanz der Untersuchungsgegenstände - Medien durchdringen alle Sphären öffentlichen & privaten Lebens - Grundgesetz BRD o Kommunikations-, Presse- & Medienfreiheit o Konstitutive Funktion: Kritik und Kontrolle, s...

4Zusammenfassung Mediensystem + Vertiefung Vorlesung 1: Relevanz der Untersuchungsgegenstände - Medien durchdringen alle Sphären öffentlichen & privaten Lebens - Grundgesetz BRD o Kommunikations-, Presse- & Medienfreiheit o Konstitutive Funktion: Kritik und Kontrolle, staatliche Macht o Dirigieren die Selbstbeobachtung in der Gesellschaft - Kenntnisse & Voraussetzung für schlüssige Ergebnisse der empirischen KForschung Definition Mediensystem: - „Gesamtheit von Ordnungen oder Strukturen, die Medien in einem definierten Raum – zumeist ein Staat - Charakterisieren.“ - Gesamtheit öffentlicher & aktueller Medien mit Struktur, rechtlich & ökonomischer Verfasstheit, Freiheiten & Schranken, Kultur & Tradition in def. Gebiet Ds Mediensystem eins der höchst entwickelten in der Welt Vorlesung 2: Grundlagen Presse - Nutzung Fernsehen & Radio auf hohem Niveau - Gedruckte Printmedien mit Verlust Medienpolitik Weimar: - Weimar Verfassung Wenig Schutz der Kommunikationsfreiheit durch Notverordnung - Anfang 30er: diversifizierter Zeitungsmarkt + zentralisiertes Rundfunksystem NS: - KFreiheiten + Grund- & Menschenrecht außer Kraft gesetzt-> Gleichschaltung sämtlicher Lebensbereiche - Kontrolle der Medien auf 4 Ebenen: 1. Institutionelle Ebene -> Gründung von Verbänden 2. Rechtliche Ebene -> Einschränkung von Presse & Meinungsfreiheit 3. Ökonomische Ebene -> Enteignungen, Inbesitznahme 4. Inhaltliche Ebene -> tägliche Pressekonferenzen der Reichsregierung  Aufgabe der Medien radikal -> Presse & Rundfunk als Sprachrohr der Partei Lizenzpolitik (1945-49) - Manual of Control of German Information Verbot dt. Medien “Blackout” & Berufsverbot für sog. Altverleger Alliierte Medien („Heeresgruppenpresse“) Allmählicher Übergang zu lizenzierten dt. Medien unter alliierter Aufsicht - Entnazifizierung, Entmilitarisierung, Demokratisierung - Medien für re-education der Dt. Gründung BRD 1949: - KFreiheiten im umfassenden Sinn garantiert Beitritt der DDR 1990: - Garantie gilt für ganz D Artikel 5: 1. Meinungsfreiheit -> in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern; Informationsfreiheit; keine Zensur 2. Schranken sind allg. Rechte z.B. Hassrede 3. Kunst, Wissenschaft, Forschung, Lehre sind frei -> Freiheit der Lehre entbindet nicht von Verfassung Elementare KFreiheiten nach Art. 5 Schranken der vier Grundfreiheiten nach Art. 5 Meinungsfreiheit Grundrecht: Recht der persönlichen Ehre Informationsfreiheit Allg. Gesetz Presse- bzw. Medienfreiheit Jugendschutz Freiheit von Zensur Föderale Struktur: Medienrecht als heterogenes Rechtsgebiet Weitestgehend einheitliche Medienordnung (16 Landespressegesetze) Pressefreiheit Äußere Pressefreiheit ---------------------------> Innere Pressefreiheit - Schutz der Presse vor Staat - Freiheit des einzelnen - Freiheit zur Gründung von Journalisten*innen im Presseunternehmen Presseunternehmen - Zensurverbot Grundsatzkompetenz Richtlinienkompetenz Detailkompetenz (publizistische Haltung der (wichtige Grundlinien: (Einzelne Berichte) Verleger; konservativ vs. Aushandlung zw. Verleger, Liberal) Redaktion) Zeitung sind politisch unabhängig, aber nicht meinungs- oder überzeugungslos Grundbegriffe: Presse Gesamtheit aller regelmäßigen erscheinenden Zeitungen & Zeitschriften Zeitung Mehrmals wöchentlich erscheinende Presseorgane -> Berichterstattung jüngsten Geschehens aus unbeschränktem Spektrum möglicher Themen ->bearbeitet und verbreitet Zeitschrift Alles, was keine Zeitung ist (Stöber) Vier Kriterien zur Unterscheidung Zeitung & Zeitschrift Publizität Aktualität Universalität Periodizität (Teil-)Öffentlichkeiten Zeitliche Nähe der Unbegrenzt Unbegrenzt & allg. Zugänglichkeit Information zu thematische Vielfalt; fortlaufende Veröffentlichung General Interest Veröffentlichungen mit reg. Abstand Presse umfasst versch. Publikationen (folglich Definitionsprobleme) Abgrenzung der Tagespresse von Zeitschriften durch Universalität (Special Interest) + Aktualität Publizistische Einheit - Alle Tageszeitungen gehören einer Einheit -> Mantelteil weitestgehend identisch - Zeitungen einer Einheit können im Titel, lokalen Text- & Anzeigenteil abweichen Redaktionelle Ausgabe (auch Lokal-/Nebenausgabe) - Kleinste pressestatistische Einheit der Tageszeitung -> auf Verbreitungsgebiet abgestimmt - Ergänzen Mantel z.B. mit Regionalseiten, lokaler Text- / Anzeigenteil - Eigener Kopf/Titel Zeitungsmantel: - Wird von Vollredaktion erstellt - Umfasst min. 1+2 Seite inkl. Politik & Anzeigen - Zeitungsbücher (Aktuelles, Wirtschaft, Kultur, Sport) 6 Zeitungstypen Regionale Tageszeitung - Spezialisierung auf lokale Berichterstattung Überregionale Tageszeitung - Spezialisierung auf nationale + internationale Berichterstattung - Schwerpunkt Politik, Wirtschaft & Feuilleton - Regional Berichterstattung nur in Lokalausgaben - Leitmedienfunktion Boulevardzeitung / Straßenzeitung - Spezialisierung auf Berichterstattung über Promis, Sensationen & Skandale - Hauptsächlich am Kiosk erhältlich - Derzeit 8 in DE: Bild, Express, TZ, … Wochenzeitung Sonntagszeitung Anzeigenblätter - Kostenlos - Anzeigen bis zu 40% Umfang - Redaktionelles: Regionales, Service-Tipps - Qualität unterschiedlich Presserat: Machtvolle Branchenverbände - Bundesverband Digitalpublisher & Zeitungsverleger - Verband Deutscher Zeitschriftenverleger - … Presseselbstkontrolle: - Deutscher Presserat e.V. (DPR) IVW: Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern Staatlich unabhängig, nicht kommerziell, neutral Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e. V. Erhebung von Branchendaten: Interessant für Branche & Wissenschaftler Vorlesung 3: Rundfunk - Erlös von Zeitungsverkauft > Werbeeinnahmen - Was treibt die Kosten hoch? Höhere Papierkosten & Mindestlohn - Hohe Relevanz & lange Tradition der Lokal- & Regionalpresse: Überregionale Presse im internationalen Vergleich schwach - Marktanteile der 10 auflagenstärksten Verlage um 60% -> Konzentrationsrate - Kaufzeitungen Konzentrationsrate fast 100% - Mediengruppe Bayern in Top 10 - Auflagen rückläufig, Digitalangebote erhöhen stetig Anteil Gesamtauflage - Verlage sind längt Multimediaanbieter - Konzentration wirtschaftlich + schlägt auf Inhalte nieder - Aufgeweichte Pressefusionskontrolle scheint sich zu rächen - Hessen mit Ippen-Gruppe Bespielhaft für Entwicklung der Tagepresse Rundfunk: Weimar: Zentralistische & etatistische Ausrichtung erleichtert Kontrolle im NS Enge Anbindung Rundfunk an Innenministerium und Post NS: Rundfunk als wirksames Propagandamittel 1948 Neugründung Rundfunk durch Alliierte -> Vorbild BBC & Festlegung föderaler Rundfunkordnung) Ausbildung der RFA ARD (1950) Ostdeutschland -> zentralistisches Rundfunksystem -> Später: Propagandainstrument Adenauer Fernsehen: Unzufriedenheit mit ARD Programm näher an konservativer Linie Enge Zusammenarbeit mit Privatwirtschaft (Werbefinanzierung) Was getan wurde: o 1956: Zusammentun von Verleger & Werbetreibende zu Studienkommission für Funk- & Fernsehen o 1958: Gründung der Freies Fernsehen GmbH -> staatlicher Eingriff ins TV-Geschäft -> Aufsichtsräte bestimmt Kanzler Adenauer o Bund bürgt für Geld, taucht nicht im Haushaltsplan auf o 1959: Adenauer brauchte Gesetzentwurf für Gründung einer Deutschland Fernsehen GmbH o Pikant: zahlreiche Mitarbeiter bereits verpflichtet & Studio in Frankfurt am Main „Magna Charta“ des Rundfunkrechts -> Bund hat mit Gründung des Deutschen Fernsehen GmbH gegen Art. 5 & 30 des Grundgesetzes verstoßen -> Artikel 30: Ausübung der staatlichen Befugnisse & Erfüllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Länder -> Artikel 5: Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film Rundfunk Medium der Öffentlichkeit & eminenter Faktor -> Aktiver Beitrag zur Vermittlung von Nachrichten & Meinungen durch redaktionell-publizistische Tätigkeit -> Wichtigkeit staatsferner Organisationsweise Dritte Programme ab 1964 Begriffe: - Duales Rundfunksystem o Öffentliche Sender durch Staat unterstützt o Privatsender unterliegen weniger Verordnungen Kabelpilotprojekt 1984 -> Auswirkung von mehr Programmvielfalt im Fernsehen Konkurrenz zw. ÖR & privat-kommerziellen Anbietern 1989 Fernsehrichtlinie der EU Diskussion an dualem System - Mangelnde Transparenz der Ausgaben - Mitarbeiterkosten - Skandal bei ÖRR -> überzogene Boni & Ruhestandsgehälter, Vetternwirtschaft, Mängel bei Ausschreibungen & Vergabe - Verhältnis von Beitragshöhe & Programmleistung - Zusammensetzung der Rundfunkräte Öffentlich-rechtliche Anstalten Kommerzielle Anbieter Nicht-kommerzielle Veranstalter - 9 z.B. RTL, Sat.1, Sky - Wenig ausgebildet im Landesrundfunkanstalten Dualen System der ARD - Öffene Kanäle, - ZDF Bürgerrundfunk, Uni- - Deutschlandradio Radio - Deutsche Welle - Lokaler & regionaler Raum Vorlesung HEH: Fernsehurteil 1961 („Magna Charte des Rundfunks“) -> Länderkompetenz -> Medium & Faktor für Meinungsbildung -> Ökonomische und technische Sondersituation (föderale Ordnung) -> Alternative Organisationsformen denkbar Kontroversen 1. Kompetenzverteilung zw. Bund und Ländern (oft „Verteidigen“ der Länderkompetenz) 2. Eindämmung staatl. Einfluss auf ÖRR 3. Privilegien & Pflichten der ÖRR -> Privatwirtschaft & ÖRR als Konkurrenten um Marktanteile 4. Gebührenfinanzierung der ÖRR < Frag-Urteil 1981: >> im Gegensatz zur Presse muss priv. Rundfunk zugelassen werden & wird besonders reguliert Niedersachen-Urteil 1986: >> Privater Rundfunk erst, wenn Grundversorgung gesichert -> Existenz priv. Rundfunk an ÖRR gebunden >> ÖRR muss mehr leisten als privater; Trotzdem: Grundstandard Fünftes Rundfunkurteil 1987: >> Grundversorgung mit allem was man braucht! >> Bestands- & Entwicklungsgarantie: ÖRR darf Innovationen übernehmen ZDF-Urteil 2014: >> Beschränkung Staat- & Parteieinfluss in ÖRR >> Sicherung gesellschaftlicher Vielfalt ÖRR als Public Service: Grundgedanke: weder kommerziell noch staatlich Begründung für Notwendigkeit o Annahme hoher Medienwirkung o Annahme Marktversagens im Rundfunk Programmauftrag: o Klassisch: „to inform / educate / entertain“ (John Reith BBC) o In publizistischen Belangen autonom, jedoch zur Ausgewogenheit des Programms verpflichtet Gebührenfinanzierung -> Unabhängigkeit vom Markt Unabhängigkeit: Rundfunkanstalten vom Staat unabhängige Träger der Rundfunkfreiheit (Art. 5) Staatsverträge: Medienstaatsvertrag (2020) ARD-, ZDF- & Deutschlandradio-Staatsvertrag Rundfunkfinanzierung- & Rundfunkbeitragsvertrag Jugendmedienschutzstaatsvertrag Staatsverträge einzelner Bundesländer Z.B. MRD-Staatsvertrag Internationale & europäische Richtlinien (z.B. EU-Fernsehrichtlinien) Urteile des Bundesverfassungsgerichtes (strukturbildend, Rundfunkrecht teilweise Richterrecht) Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Anstalten: Mischfinanzierung aus Gebühren und Werbung -> Rundfunkgebühren seit 1924 Gesetzlicher Regelungen: o 2013: Rundfunkbeitragsstaatvertrag o Rundfunkbeitrag als Haushaltsabgabe o Möglichkeit der Inanspruchnahme relevant o Befreiung möglich (z.B. Studenten mit Bafög) Die medienanstalt-Alm Information & Koordination Gemeinsame Programm- & Medienforschung Trans- & internationale Repräsentation >> Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) -> Zuweisung der Übertragungskapazitäten >> Kommission für Zulassung & Aufsicht (ZAK) Zulassung bundesweiter Veranstalter Zuweisung der Übertragungskapazitäten Aufsicht über Plattformen der Rundfunkverbreitung Rundfunkaufsicht bundesweiter Programme >> Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich Vielfaltssicherung Überprüfung der Meinungsmacht auf Basis des Zuschaueranteils >> Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) Duales System im Überblick: Öffentlich-rechtlich Privat Organisation Anstalt des öffentlichen Rechts Privatrechtliche Unternehmen Rechtsgrundlagen Medienstaatsvertrag Medienstaatsvertrag Landesrundfunkgesetze Landesmediengesetze Hauptziele Grundversorgung Gewinnerzielung (aber Grundstandard) Programmangebot 4 Säule: Information, Bildung, Stärker unterhaltungsorientiert Beratung, Unterhaltung Finanzierung Gebühren (Werbung, Werbung Programverwertung) Programmkontrolle Intern: Rundfunkrat Extern: Landesmedienanstalt Vielfaltssicherung binnenpluralistisch Vorwiegend außenpluralistisch 14- Urteil des BverfG auf Aufsichtsorgane -> Pluralistische Zusammensetzung soll sicherstellen, dass >> Interessen der Allgemeinheit gewahrt werden >> Einseitige Programmgestaltung unterbunden werden Vorlesung 5: Social Web: Bezeichnung suggeriert, dass andere Kommunikationsformen keine soz. Kommunikation vermitteln Marketingmetapher => auch „alte“ Dienste des Internets dienten bereits einer soz. Kommunikation (Email) Web 2.0 Partizipation sowie Peer-to-Peer-Kommunikation erleichtert Web 2.0 Publizistische Massenmedien & Interpersonale Kommunikation vermischen sich mehr & mehr (Blurred Boundaries / Konvergenzprozess) Durch Social Media und Konvergenz rückt interpersonale Kommunikation mehr in den Fokus Öffentlich-rechtliche Telemedien: Drei-Stufen Test Vorprüfung: Handelst es sich um ein neues Angebot? Maßstab: Anstaltsinterne Richtlinien 1.Stufe: Entspricht das Angebot dem Auftrag? Besteht ein Bedürfnis für das Angebot? Fällt das Bedürfnis in den Funktionsauftrag? 2. Stufe: Qualitativer Beitrag zum publizistischen Wettbewerb Bestimmung der Wettbewerbssituation Prognose der neuen Wettbewerbssituation Bestimmung des publizistischen Mehrwerts 3.Stufe: Erforderlicher Finanzaufwand Rechtfertig der publizistische Mehrwert die Kosten Regelungsfelder Physische Infrastruktur: Aufbau & unterhalt der technischen Infrastruktur Zugang Neutralität, Verhinderung von Marktmacht Codes Standardisierung der Protokolle, Adressen, etc. Verhalten im Netz: Regeln zu zivilem Verhalten im Netz (z.B. Fake News, Hate Speech) Datenschutz, AGBs, Urheberrecht Werbung, Nutzung von Datenspuren Top 5: Apple, Microsoft, Meta, Amazon, Google “Long-Tail” Effekt Wenige Angebote mit hoher Nachfrage/Absatz/Gewinn aber viele Nischenangebote mit geringer Nachfrage/Absatz/Gewinn Long Tail macht relevanten Teil an Nachfrage/Absatz/Gewinn aus Bereitstellungs- & Vertriebskosten bei digitalen Medienproduktion so gering, dadurch Nischenangebote sinnvoll anbietbar Gegensatz zu analogen Märkten -> nur wenige Güter erzielen Umsatz Netzwerkeffekt: -> Netzwerk-Externalität -> positiver Skaleneffekt auf Nachfrageseite -> solange alle anderen Umstände unverändert -> steigt Nutzen für einzelnen Teilnehmer, je mehr Teilnehmer zu kommen Besonderheiten des Internets: 1. Sozialdimension Partizipation Interaktion Selektion Vernetzung Transparenz Konvergenz Algorithmen 2. Zeichendimension 3. Raum- & Zeitdimension Medienwandel Pro Internet Contra Stärkt Demokratie & ermächtigt Bürger Keine Änderung / Abschwächung der ggü. Eliten Demokratie Stärkt Position „ungehörte“ Gruppe Stärkt Eliten Dezentralisiert Meinungsbildung Verlagert Meinungsmacht hin zu Macht selbstbestimmt Internetkonzernen (Plattformökonomie) Fragmentiert die Öffentlichekit (Bubble) Angebotsvielfalt Minderung der Angebotsvielfalt Auch Nutzungsvielfalt gering 1. Äußerungsbereitschaft gering 1. Angebotsfülle zu hoch 2. Ko-Orientierung 2. Selective exposure & Filter Bubble 3. Reduzierung journalistischer Recherche 3. Konzentration der Aufmerksamkeit auf (Google) wenige Inhalte 4. Publikumsmonitoring -> Anpassung an 4. Suchmaschinen wie Google präferieren Mehrheit selbst Seiten 5. Nutzerrankings 5. Diffusion der Inhalte -> indirekt und 6. Ökonomische Krise additiv (re-tweets) Vorlesung 5: Medienförderung in der Schweiz Medienförderung: Eng oder Breit? o Eng: Formen staatl. Marktinterventionen zur Bereitstellung von Ressourcen bzw. Reduktion von Kosten o Breit: Finanzielle & andere Unterstützung durch Staat bzw. private Akteure -> Ziel: Struktur & Verhalten von Medienfirmen & Industrien zu verändern Direkt-selektiv oder indirekt-allgemein? Öffentlich oder staatlich? o Privat: Ausgaben von Personen Haushalt (Abonnement) o Kommerziell: Werbefinanzierung durch Firmen, … o Öffentlich: Gebühren für tech. Infrastruktur & Empfang bestimmter Sender o Staatlich: Subventionen aus Steuern o Zivilgesellschaftlich: Spenden ÖR ist öffentlich finanziert (zweckgebundene Gebühr), private Medien sind staatlich subventioniert (aus dem Steuerhaushalt) Abgrenzung zw. Staatlich & öffentlicher Finanzierung kaum trennscharf Schweiz: Situation SRG -> Rundfunk der Schweiz Indirekte Förderung für Presse o Reduzierte Mehrwertsteuer o Verbilligung des Postbetriebs für Lokalpresse, Regionalpresse, Mitgliedschaftspresse Konzession: o 34 private, lokale, regionale Sender + 4 SRG Aufteilung des Geldes o 1,2 Mio. Franken an SRG o 61 Mio. an Lokalradio/Regionalfernsehen Kritische Einschätzung von Meier 2012 o Gebührenfinanzierung der SRG wird ambivalent beurteilt + Politisches System Polity: (Rahmen) o Drei Amtssprachen o Föderalismus & Subsidiarität (Kantonen) o Konkordanz & Kollegialität (7-köpfiges-Gremium; kein Präsident o Milizparlament mit 2 Kammern (Politiker ehrenamtlich) o Mitglied im Europarat, nicht in EU o Bundesverfassungsgericht gibt’s nicht o Obligatorisches Referendum (Verfassung änderbar) o Fakultatives Referendum (50.000 Unterschriften) => Veto zu Veränderung -> Neuabstimmung erzwingen Politics: Akteure & Prozesse Policy: (Regierung) o Bundesverfassung -> Bundesgesetz -> Bundesverordnung -> Konzession -> gilt für alle Politikfelder, nicht nur Medienpolitik Vorlesung 6: Besonderheiten des Internets: Partizipation: Zugang zur Öffentlichkeit; Anbieter & Kommunikatorrolle Interaktion: Wechselseitige Kommunikation Selektion: Auswahl aktiver Angebote Vernetzung: kein disperses Publikum Transparenz: Zugriff auf Datenspuren Konvergenz: Verschmelzen der Kommunikationsformen Algorithmen: Automatisierung der Informationsverarbeitung Mediensysteme vergleichen: Ein Vergleich: Globale Dynamiken der Interdependenz von Medien & Gesellschaft erkennen Sensibilisiert für Gemeinsamkeiten & Unterschiede Aussagen zu Universalität oder Relativität von Prozessen & Gemeinsamkeiten Analyse globaler Diffusions- & Integrationsprozesse Liefert Informationen für polit. Praxis & hinweise auf Handlungsalternativen Welche Prozesse sind universell bzw. transnational in den nationalen Kontexten ➔ Funktion: Vergleich ermöglicht Klassifikationen & Typologien 1. Mediensystem in politische Systeme 2. Vergleich der Medienökonomie: klassifiziert & verglichen Medien als Wirtschaftsbereich 3. Systemtheorien: Fragen nach Funktion 4. Historisch-empirische Perspektive: der Medien im Gesamtsystem der Diachrone & synchrone Aspekte Gesellschaft werden kombiniert Was braucht es für -> Schwerpunkt: Hallin & Mancini, Hardy Funktionieren der Struktur (Talcott Parsons) Welche funktionale Äquivalente gibt es für Strukturen (Niklas Luhmann) Jonathan Hardy 2012 Frühen Forschungsarbeiten: Four Theories of the Press „normativer Divergenz-Ansatz“ Begründet vergleichende Mediensystemforschung Typologie entwickelt, die Mediensystem in autoritäre, liberale, sozialverantwortliche & kommunistische Typen einteilt Später: für normativ-ideologische Komponente (Ethnozentrismus), mangelnde empirische Belegbarkeit & einseitige Sicht auf Mediensystem kritisiert Geprägt von Systemkonkurrenz im kalten Krieg: „freie Presse“ o Rein marktlich o Frei von Staatseinfluss > Idealbild Liberal Demokratisch- Polarisiert- korporatistisch pluralistisch Position der Presse / Mittlere Auflagen; Hohe Auflagen, Niedrige Auflagen; Aspekte Medienmarkt Massenorientierung Massenorientierung Eliteorientierung Politischer Parallelismus Schwach: Mittel; Mischsystem Stark; Binnenpluralismus Außenpluralismus Professionalisierungsgrad Stark; freiwillige Stark; Institutionelle Schwach Journalismus Selbstkontrolle Selbstkontrolle Rolle des Staates Marktdominanz, Stark, aber markanter Starke Intervention wenig staatl. Einfluss Public Service z.B. USA z.B. Dänemark, DE z.B. Griechenlang Position der Presse: Frage nach Auflagen und Reichweite Polit. & ökonomsiche Rahmenbedingungen Verhältnis zw. Presse & Rundfunk Primäres Zielpublikum: Masse oder Elite? Politischer Parallelismus: Grad der Übereinstimmung der Medien mit politischen Parteien oder Strömungen Professionalisierungsgrad des Journalismus Ausmaß journalistischer Unabhängigkeit (Mitwirkungsrechte, Informationsrecht) Berufsethik Orientierung an der Allgemeinheit bzw. wechselseitiges Verständnis von und der JournalistInnen als „Diener der Öffentlichkeit“ Berufsverbänden & Kontrollgremien Ausbildung & Karrierepfad Rolle des Staates: Ordnungspolitischen Ideen und Zielvorstellungen Schutz der Presse- & Meinungsfreiheit Anzahl und Effektivität an Gesetzen und Regeln 3 Idealtypen: Mediterranes oder polarisiert-pluralistisches Modell o Wenig ausgeprägte Zeitungskultur: Geringe Auflagenzahl & Zeitungsdichte o Geringe Alphabetisierungsquote: Elitenorientierung o Meinungsbetonter Journalismus o Politische & intellektuelle Schriftsteller als Reporter o Starker, intervenierender Staat: hohe Subventionsquote o Prägung durch: Kirche, historische Tradition, Feudalismus, Oppositionsstellung, … Demokratisch-korporatistisches Modell: o Starke Zeitungskultur: Frühe Alphabetisierung o Eingreifen des Staates, aber Wahrung der Unabhängigkeit o Professionalisierter Journalismus o Starke Subventionierungen & Sicherung der Vielfalt o Sprachlich, ökonomische & ideologische heterogene Öffentlichkeit Nordatlantisches oder liberales Modell o Kommerzialisierung: o Zeitungen als Unternehmen und Produkte -> hohe Verbreitungsrate und Dichte o Professionalisierter Journalismus o Keine Subventionen, Staat greift kaum ein o Geringe Parteibindung, Skeptizismus ggü. Staat o Medien als eig. Institution ggü. Parteien Kritik: Typologie hat viel Resonanz erzeugt & wurde kritisch diskutiert Viel Anschlussforschung entstanden & Forschungsfeld wurde vorangebracht 15 Jahre später… Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Konzeptionelle Schwachpunkte Neue Kriterien zur Erfassung der Starker Fokus auf „westliche“ Länder Medienentwicklung: Internet Fokus auf Nachrichtenjournalismus& Gleichen sich Länder mehr an: polit. Kommunikation -> kaum Homogenisierung durch Globalisierung Unterhaltung & Kommerzialisierung Fokus auf professionellem Journalismus Trend zu liberalem Modell Keine Berücksichtigung von kultureller Sind Ländervergleiche noch Diversität zielführend? Geopolitische oder Geokulturelle Governance: Einbezug nicht-staatlicher Aspekte: z.B. Small-State-Problem (CH Regulierungsakteure wird wichtiger nicht ohne D zu verstehen) Vorlesung 7: Typologie nach Blum als Weiterentwicklung: Liberale Modell Public-Service-Modell Klienten-Modell Demokratie & Demokratie & Demokratie, Kapitalismus Kapitalismus Kapitalismus, aktiver Polarisierte polit. Teils Polarisierung, Staat Kultur teils Polarisierte politische Pressefreiheit, private Konsensorientierung Kultur Medien Medienfreiheit + Medienfreiheit; Staat Staat reguliert wenig privaten, teils kontrolliert einen Teil Distanz der Medien zu öffentlichen der Medien Politik; Kritisch, (Rundfunk-)Medien Bindungen: Medien- investigativer Kaum mehr politischer Parteien & -Religionen Journalismus Parallelismus / Sippen / … Professionalisierter Public Service Machtnahe, kritische Journalismus dominieren Rundfunk Journalisten Medienethik & & Printmedien Geringe Rolle von Selbstkontrolle Ambivalente Selbstkontrolle & Journalismus-Kultur Medienethik USA DE, GB IT, Lettland Schock-Modell Patrioten-Modell Kommando-Modell Formale Demokratie + Autoritäre Regierung, Totalitäres autoritär-dominierte gemischte Wirtschaft Regierungssystem Zentralregierung Ziel: Konsens im nat. Konsensorientierte Ambivalente polit. Interesse politische Kultur Kultur Vielfach Permanente Zensur, Grundsätzlich eingeschränkte Medienfreiheit im Medienfreiheit, aber Pressefreiheit, starke Rahmen der immer wieder Selbstkontrolle Staatsdoktrin schockartige Eingriffe Starker polit. Öffentlicher von Staat, starke Parallelismus Medienbesitz, vom Selbstkontrolle Patriotischer, Staat finanzierte Besitz teils öffentlich, machtnaher Medien teils privat Journalismus Mehrheitliche Schwache Berufskultur Harmonie, aber teil konsequent kritisch Bescheidene Professionalität RU, TÜ Ägypten China Freedomhouse: Aus USA, Land des liberalen Typus Gründung 1941 gegen NS Für Eintritt der USA in WWII Unterstützung der Gründung der NATO Antikommunistisch und gegen McCarthyismus Entwicklung Kriterien zur Presse- & Medienfreiheit als Reaktion auf Regime und Militärjunta Vorwurf der Parteilichkeit Indikatoren / Kriterien Zugangsbeschränkungen Inhalte Beschränkungen Verletzung von Nutzerrechten 1. Keine 1. Keine technischen 1. Kommunikationsfreiheite infrastrukturellen / Filter und n garantiert ökonomischen Blockierungen 2. Keine Anwendung von Barrieren 2. Keine Gesetzen auf legitime 2. Keine Zwangslöschung von Inhalte regierungsseitige Inhalten 3. Anonymität im Netz Einschränkung der 3. Ggf. transparente & 4. Keine Überwachung der Verbindungen / verhältnismäßige Nutzer Anbietervielfalt Inhaltsregulierung 5. Schutz der Privatsphäre 3. Unabhängigkeit der 4. Keine Selbstzensur 6. Staat hat kein Regulierungsbehörde 5. Keine Kontrolle von uneingeschränkter n Inhalten durch Staat Zugang zu Nutzerdaten oder Akteure 7. Keine Bedrohungen gegen 6. Keine Restriktionen Nutzer für User Generated 8. Keine regelmäßigen / Content großen Cyberattacken 7. Vielfalt des Nachrichtenangebot s 8. Keine Beschränkungen von Mobilisierung Vorlesung 8: Online-Zeitungen: Publizität Interaktivität Multimedialität Universalität Aktualität Zwei Institutionen kontrollieren insbesondere die europäische Medienpolitik Europarat EU Kennzeichnende Prozesse für EU-Medienpolitik Liberalisierung der Telekommunikation Dualisierung des Rundfunks Kommerzialisierung des Rundfunks Werbung Beiträge NUR: Privater Rundfunk & Online- ÖR-Rundfunk Medien Mischform: ÖRR, Presse Direktes Entgelt Sonstiges Pay-TV Spenden Presse Merchandising Bezahlschranken im Netz Social-Payment-Modelle: Verkauf von Daten & anderen Leistungen Medien haben doppelte Ausrichtung Medienorganisationen sind … Unternehmen Akteure der öffentlichen Meinungsbildung Medienangebote sind … Wirtschaftsgüter Informationen, Meinungen, Interpretationen Wettbewerb um … Umsatz & Gewinn Aufmerksamkeit & Einfluss Vergleich der Systeme Wirtschaft & Publizistik Wirtschaft Publizistik Elemente der Eigennutzorientierung Öffentlichkeitsorientierung Systemrationalität Ökonomischer Wettbewerb Aufmerksamkeitswettbewerb Leitwerte Effizienz Aufklärung Rentabilität Demokratische Kontrolle Steuerungsmedium Geld Publizität Beitrag an die Gesellschaft Waren & Dienstleistungen Öffentliche Meinung Institutionalisierung Wirtschaftsunternehmen Medienbetriebe Medien als Kuppelprodukt Verbundprodukt: Verlag koppelt das öffentliche Gute (Journalismus) mit einem privaten Gut (Werberaum) Cross-Finanzierung der publizistischen Leistung: Differenzierung in vertriebsbetonte (Abonnementzeitungen) und anzeigenbetonte (Straßenverkaufszeitungen) Titel bzw. Verlage Fixkostendegression: Werbe- & Käufermarkt hängen zusammen -> nicht immer in Realität übertragbar Spezifische Kostenstruktur von Zeitungsverlagen ist geprägt durch hohe auflagenunabhängige Fixkosten First-Copy-Kosten: Unabhängig von der Auflage, aber abhängig vom Umfang (Seitenzahl) Umfasst alles, was zur Produktion des ersten Exemplars notwendig ist: o Journalistisches & technisches Personal, Kosten für externe Zulieferer, freie Mitarbeiter, Bilderdienste, … Veränderungen nur bei Veränderungen des Produkts First-Copy-Kosten können als Fixkosten auf die gesamte Auflage umgelegt werden Strukturelle Folgen für Zeitungsmarkt: Publizistische Folgen: Auflagenstarke Publikationen / Verlage erzielen Wettbewerbsvorteile Pressekonzentration Wegfall von Zeitungen & Zeitschriften & Beitrag zur Pluralität Verlagsstrategien: Kostensenkungsstrategie: (Kampf um Qualität) Verdrängungsstrategie: (Kampf um Marktanteile) Expansionsstrategie: (Ausland, Nebengeschäfte) Marktzutritt: Festigen bestehendes Niveau von Pressekonzentration (Tendenz zur Monopolisierung) Ausbleiben neuer Wettbewerbsimpulse Problembereich: Erlösquellen im Netz Harte Bezahlschranken „Freemium“ Paywall Mischung aus kostenlosem Basisangebot und entgeltpflichtigen Premiumaccount „Metered Model“ Freiwillige Zahlung/Spenden Skalierte Zahlungspflicht ab bestimmter Nutzer entscheidet selbst, wie viel er Häufigkeit/Umfang: Zugriff mit freien zahlen möchte Monaten, danach kostenpflichtig Rundfunkgebühren: Seit 1923 Bis Ende 1975: Einzug durch Deutsche Bundespost 1.1.1976: GEZ (Gebühreneinzugszentrale) übernimmt den Gebühreneinzug 2013: Umwandlung in ARD ZDF-Deutschlandradio Beitragsservice & Umstellung der „Gebühren“ auf „Rundfunkbeitrag“ („Haushaltsabgabe“) Relevant für Zahlung ist die Möglichkeit zur Inanspruchnahme des Rundfunks, nicht die Nutzung Verfahren der Festlegung der Gebührenhöhe: Rundfunkanstalten melden Finanzbedarf Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) -> prüft auf Vereinbarkeit mit Rundfunkauftrag + Wirtschaftlichkeit + Sparsamkeit Bundesländer setzen Höhe fest Kein Land darf eigenmächtig abweichen KEF 3.Rundfunkänderungsstaatsvertrag (1996) -> Neuregelungen der Zusammensetzung der KEF Keine staatl. Vertreter mehr Vorschriften Rundfunk: Fernsehwerbung: höchstens 20 Min täglich Durchschnitt; nie mehr als 25 Min pro Tag Keine Werbung nach 20 Uhr / sonntags / bundesw. Feiertagen Nur im Ersten Programm der ARD & ZDF erlaubt Keine Unterbrechungen bei Gottesdiensten & Kindersendungen Kein Teleshopping Hörfunkwerbung; bis 90 min täglich Vorschriften privat-kommerzieller Programmveranstalter §70: nie mehr als 12 min pro Stunde §8: Keine Unterbrechungen bei Gottesdiensten & Kindersendungen §71: Teleshopping: min 15 Min ohne Unterbrechung, gekennzeichnet, max. 3h pro Tag wenige Angebote mit hoher Nachfrage / Absatz / Gewinn Viele Nischenangebote mit geringer Nachfrage / Absatz / Gewinn Long Tail macht einen relevanten Anteil an Nachfrage / Ansatz / Gewinn Bereitstellungs- & Vertriebskosten bei digitalen Medienproduktion geringer, dadurch Nischenangebote sinnvoll anbietbar Netzwerkeffekt: Solange alle anderen Umstände gleichbleiben, steigt der Nutzen für den einzelnen, je mehr Teilnehmer das Netzwerk nutzen Nichtrivialität im Konsum: -> Medienprodukte lassen sich nicht abnutzen -> v.a für Produkte mit geringen Grenzkosten: Presse, Rundfunkbeiträge, Filme Meritorische Güter: -> Produkte, die nicht im erwünschten Maße nachgefragt werden Demeritorische Güter: -> Produkte, die aus Sicht des Staates negativen Einfluss haben und der Konsum klein zu halten versucht wird Unteilbar -> Film kann nicht aufgeteilt werden in 10 Teile Zeitelastisch -> Gilt bei „Live-Ereignissen“ wie Sportdirektübertragungen Zeitgebundene Nutzung -> für Programme linearer Angebote Vorlesung 9: Wirtschaft Publizistik Elemente der Eigennutzungsorientierung, Öffentlichkeitsorientierung, Systemrationalität Ökonomischer Wettbewerb Aufmerksamkeitswettbewerb Leitwerte Effizienz Aufklärung Rentabilität Demokratische Kontrolle Steuerungsmedium Geld Publizität Beitrag an die Gesellschaft Waren & Dienstleistungen Öffentliche Meinung Institutionalisierung Wirtschaftsunternehmen Medienbetriebe Ursachen der Medienkonzentration Fixkostendegression: Erzielbarer Gewinn steigt mit Größe des Unternehmens Stark ausgeprägte Fixkostendegression Verbundvorteile (economies of scope) Multimediakonzerne verkaufen bestimmte Inhalte mehrfach Markteintrittsbarrieren Startkapitel, Wissen, Kompetenz, Werbekunden Netzwerkeffekte Vor allem online Folgen Ökonomische Folgen: Eingeschränkter Wettbewerb & hohe Preise. Erhöhte marktzutrittsschranken für potentiell neue Anbieter Publizistische Folgen Immer mehr „Einzeitungskreise“ Qualität & Vielfalt könnten sinken (Mehrfachverwertungen, Zusammenlegung von Redaktionen) ABER: keine eindeutigen Befunde zur Folge von Konzentration auf publizistische Qualität & Vielfalt DENN: Nur starke & finanziell unabhängige Medienunternehmen können sich Qualität leisten Politische Folgen: Gefahr polit. Einflussnahme Konzentrationsformen Beschreibung Beispiel Horizontal Zusammenschluss von Aufteilung des Unternehmen in einem Markt Privatfernsehmarktes (RTL Group & ProSieben Sat.1) Vertikal Zusammenschluss von Dominierende Position in den Unternehmen auf vor- und Bereichen Produktion, nachgelagerten Märkten Rechtehandel & Programmveranstaltung (RTL) Multi-/Crossmedial Zusammenschluss von Bertelsmann (Hörfunk + TV + (Mediendiagonal) Medienunternehmen Online + Presse) verschiedener Märkte Konglomerat Zusammenschluss von Finanzunternehmen (Permira + (Branchendiagonal) Medienunternehmen mit KKR) kaufen ProSiebenSat.1 Unternehmen außerhalb des Media Mediensektors Publizistische Vielfalt: Äußere Vielfalt / Externer Pluralismus: Alle Medien eines Marktsegmentes sollen hier zusammen Pluralität sichern Innere Vielfalt / Interner Pluralismus: im gleichen Medium möglichst vielfältige Informationen & Meinungen berücksichtigt werden > Kartellrecht: freier Markt > Medienkonzentrationsrecht: Verhinderung von dominanter Meinungsmacht Anbietervielzahl = Inhaltsvielfalt= 1. Anbietervielzahl garantiert Inhaltsvielfalt als Folge des Wettbewerbs in weniger konzentrierten Märkten 2. Wettbewerb unter einer geringen Anzahl von Unternehmen garantiert Vielfalt 3. Bei einer Monopolstellung führen potenzielle Wettbewerber zu einer Vorwegnahme der Reaktion auf die Konkurrenz und somit zu einer inneren Vielfalt der Monopolisten 4. Vielfalt ergibt sich durch Wettbewerb als „Such- & Entdeckungsverfahren“ -> Angebotsvielfalt spiegelt Bedürfnisvielfalt ruinös: Geld schwer verdienbar -> schlechtere Produkte Pressefusionskontrolle Kernpunkte: Aufgreifkriterium derzeit: 62,5 Mio. € gemeinsamer Jahresumsatz > vorher: 25 Mio. Defizitäre Unternehmen auch darunter: Erhalt von Zeitungen wichtiger als Vermeidung von Monopolen Bei kontrollpflichtigen Zusammenschlüssen kann das Bundeskartellamt: o Fusion verweigern, wenn marktbeherrschende Stellung befürchtet / verstärkt wird o Fusion genehmigen, wenn Wettbewerbssituation verbessert o Genehmigung an wirtschaftspolitische Auflagen knüpfen o Ministererlaubnis: Bundeswirtschaftsminister kann Verweigerung noch genehmigen aus gesamtwirtschaftlichen Gründen KEK (Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich) o Organ der Landesmedienanstalt o Sicherung der Meinungsvielfalt im priv. Rundfunk o Meinungsmacht & Sicherung der Vielfaltsbestimmungen o Regelung im Medienstaatsvertrag & Urteile des Bundesverfassungsgerichts Zuschaueranteil als zentrales Kriterium der KEK (andere Medien mitberücksichtigt) Begriffe: Public Value -> Kennzeichen für Medienangebote mit besonderem Mehrwert Neuer medienpolitischer Begriff -> schwer zu bestimmen Community Media kämpfen darum Für Medienregulierung wichtiger: Angebote mit PV werden in Suchmaschinen bevorzugt Vorlesung 10: Dolata: kommerzielles Internet Untersuchung der ökonomischen, infrastrukturellen & regelsetzenden Macht, die Onlinekonzerne erlangt haben Auswertung von Geschäftsberichten, Dokumenten, empirischem Material, Literatur & Presseberichten Aufbau o Einleitung o Konzentration: Marktmacht & Domänenabsicherung o Expansion: Konkurrenz & Domänenerweiterung o Innovation: Geschlossene Kerne, kontrollierte geöffnete Peripherien o Macht: Zentralisierung, Kontrolle, Votalität Schluss: „Gesamtbild“ + 3 wesentliche Konturierungen Internet -> NICHT: Dezentralisierung, Demokratisierung, Kooperation -> SONDERN: Konzentration, Kontrolle, Macht => wesentliche Entwicklungstendenzen des (kommerziellen) Internets Merkmale: Konzentration in wesentlichen Marktsegmenten Scharfe Konkurrenz + volatile (sprunghafte) Märkte Innovationsgetriebener Markt Rezipientenmarkt; Plattformen als (kostenloser) Werbemarkt Service Nutzer von soz. Netzwerken / Werbetreibende & Händler mit Marktplätzen / Suchmaschinen Interesse an Zugang zu potenziellen Kostenlose Dienstleistung: I. d. R. fällt Kunden kein Entgelt an, ABER der Nutzer „zahlt“ mit seinen Daten Was begünstigt Konzentration? Netzwerkeffekt: Direkt: Kunden-/Nutzerseite des Marktes Indirekt: Werbe-/Anbieterseite des Marktes Aufbau soziotechnischer Ökosystem: Switching Costs (Systemwechsel-Kosten) Lock-In Effekt (Erschweren des Wechsels) Aktive Marktbildner und -regulier Überragende wirtschaftliche Ressource Technische & logistische Infrastruktur Geld für FuE Ressourcen für Ankäufe und Beteiligungen (Domänensicherung & -Erweiterung) => interessiert an Innovation statt Kosten => massives Investment in Forschung & Entwicklung zentraler Wettbewerbsvorteil Expansionsfelder: 1. Internetbasierte Inhalte & Dienste (Musik, Buch, Video) 2. Mobiles Internet & Smartphone 3. Speicherplatz, Rechenkapazität & Cloud-Dienste 4. Logistik z.B. Drohnen 5. Internet of Things z.B. Smart Homes > Kerngeschäft wichtig -> breite Diversifikation in neue Bereiche > Starke Konkurrenz Innovationsmodelle: Closed Innovation -> Abschottung & Geheimhaltung -> Suchalgorithmus, Betriebssysteme, … Inbound Innovation Sourcing -> Gleichzeitig gezielte Öffnung zu Open Source Communities z.B. bei App-Entwicklung Open Source -> Entwickler von Software, Code frei zugänglich (Linux) Fazit: Macht der Konzerne Ökonomisch: o Ressourcenvorsprung durch vergangene Erfolge & Monopole o Finanzkraft, Investition in FuE, Marktdominanz Regelsetzend & Handlungsorientierend o Nutzerdaten -> Analyse & Vorhersage von Verhalten o Stitchwort: Datafication, Digital Traces & Big Data o Von Benutzeroberflächen & Funktionalitäten beeinflusstes Verhalten: Popularity Cues etc. Infrastrukturell: o Algorithmen steuern Kommunikationsflüsse im Internet o Anbieter der Plattformen / Hardware / Services, die wir täglich nutzen o Konzerne als (Mit-)Betreiber des „Internets der Dinge“ Vorlesung 11: Neuer Medienstaatsvertrag: Über 1.300 Stellungnahmen zu Entwürfen Überarbeitung der Rahmenbedingungen dient für die fortschreitende Digitalisierung + verbundene Medienkonvergenz Konvergenz: Technische Konvergenz (z.B. Fernsehen mit dem PC verschmelzen -> Smart-TV) Inhaltliche Konvergenz (Mehrfachverwertung auf versch. Plattformen) Konvergenz der Mediengattung (z.B. unklare Trennung von Gattungen) Regulative Konvergenz (Integration der Ordnungsrahmen von Rundfunk & Onlinemedien) Ökonomische Konvergenz (Auflösung von Branchengrenzen z.B. Print & Online) Konvergenz Technische Inhaltliche & unternehmerische Regulative Konvergenz Konvergenz Konvergenz Grenzen von Grenzen der Medienbranche: Grenzen der Politikfelder: Kanälen: Globalisierung der Kommunikations- statt Integration in Medienunternehmen Medienpolitik gemeinsame Ausdifferenzierung der Angebote, Europäisierung/ Infrastrukturen Multimediaunternehmen Transnationalisierung Aufkommen neuer, z.T. „branchenfremder“ Anbieter Herausforderung der Medienpolitik & -regulierung -> Vorher schön getrennt reguliert, jetzt nicht mehr möglich Regelungsbedarf Regelungsziele Veränderungen der Medienlandschaft durch o Umsetzung der Richtlinie über Digitalisierung + Konvergenz audiovisuelle Mediendienste Neue Medienanbieter (z.B. Youtuber) o Sicherung der Medienvielfalt + Neue Medienplattformen + kommunikativer Chancengleichheit Benutzeroberflächen (z.B. Streaming- o Sicherung der Auffindbarkeit von Dienste) Qualitätsangeboten Neue Medienintermediäre (z.B. Google, o Stärkung barrierefreier Angebote App-Stores, Youtube) o Erhalt von Werten & Standards o Anpassung des Jugendmedienschutzstaatsvertrags („Plattformverantwortung“) Neuer Medienstaatsvertrag (MStV.): Medienintermediär Medienplattform Benutzeroberfläche Video-Sharing-Dienste - Journalistisch-redaktionelle - Telemedienangebote, - „Übersicht über - Zweck, Fernsehsendungen Angebote aggregiert, selektiert & Rundfunk und Co. Zu Angebot“ oder nutzergenerierte zugänglich präsentiert werde, ohne einem Gesamtangebot - Benutzeroberfläche Videos bereitzustellen dies zu Gesamtangebot zusammengefasst + Medienplattform zusammenzufassen - Angebote zu neuem eng verbunden z.B: Youtube Angebot kombiniert - Benutzeroberfläche z.B. Suchmaschinen - Ziel: zusätzliche muss nicht von Vergütung für Plattformanbieter gebündelte Angebot kommen oder Vermarktung von - insbesondere Ziel: Werbung Smart-TV-Geräte z.B. Streaming-Portale z.B: Smart-TV Zulassungsfreier Rundfunk Pflichten für Medienintermediäre (auch Bagatellrundfunk genannt) o Zulassungspflichtigkeit für linearen o Transparenzvorgaben Rundfunk größtenteils aufgehoben o Diskriminierungsverbot o Rundfunkprogramme die o Inländischer Zustellungsbevollmächtigte durchschnittlich

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