BWL I - Einführung in die Betriebs- und Managementlehre PDF
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This document is an introduction to business administration and management. It covers fundamental concepts and topics in business and economics.
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# BWL I ## Einführung in die Betriebs- und Managementlehre ### Inhalt - I Grundbegriffe und Grundtatbestände - II Unternehmensführung - 1 Unternehmensorganisation - 2 Unternehmensziele - 3 Unternehmensplanung und -entscheidung - 4 Unternehmenskontrolle - 5 Unternehmenscontroll...
# BWL I ## Einführung in die Betriebs- und Managementlehre ### Inhalt - I Grundbegriffe und Grundtatbestände - II Unternehmensführung - 1 Unternehmensorganisation - 2 Unternehmensziele - 3 Unternehmensplanung und -entscheidung - 4 Unternehmenskontrolle - 5 Unternehmenscontrolling - III Konstitutive Entscheidungen - 1 Rechtsform - 2 Zusammenschluss - 3 Standort - IV Betriebliche Funktionen - 1 Finanzierung - 2 Investition - Beschaffung - Produktion - Absatz - Personal ### Grundbegriffe und Grundtatbestände **Der Begriff Wissenschaft** Wissenschaft ist der Erwerb von neuem Wissen durch Forschung, seine Weitergabe durch Lehre, der gesellschaftliche, historische und institutionelle Rahmen, in dem dies organisiert betrieben wird, sowie die Gesamtheit des so erworbenen Wissens. Forschung ist die methodische Suche nach neuen Erkenntnissen, ihre systematische Dokumentation und Veröffentlichung in Form von wissenschaftlichen Arbeiten. Das abgegrenzte Gegenstandsgebiet einer Wissenschaft wird als ihr Erkenntnisobjekt bezeichnet, die zu gewinnenden Erkenntnisse bilden ihr Erkenntnisziel. Mit den zur Erkenntnisgewinnung zu verwendenden geeigneten Methoden beschäftigt sich die Methodologie. **Beispiel** Wissenschaft: Maschinenbau, Erkenntnisobjekt: Werkstoffprüfung, Ziel: Güte von Werkstoffen ermitteln, Methodologie: Prüfinstrumente **Wirtschaftswissenschaften im System der Wissenschaften** Die Wissenschaften lassen sich folgendermaßen gliedern: | | | |-------------|------------------------------------------| | Wissenschaften | | | | Metaphysische Wissenschaften | | | Nichtmetaphysische Wissenschaften | | | | | | Formalwissenschaften | | | Realwissenschaften | | | | | | Naturwissenschaften | | | Ingenieurwissenschaften | | | Sozialwissenschaften | | | Grundlagenerforschung | | | Anwendung der Interaktionen mit Menschen | | | beschäftigt sich mit | | | beschäftigt sich mit tatsächlichen/realen | | | | | | | | | | | | weitere: Rechtswissenschaften, | | | Kulturwissenschaften, Pädagogik | | | | | | Wirtschaftswissenschaften | | | Bedürfnisorientierte | **Erkenntnisobjekt der Wirtschaftswissenschaften** Die Wirtschaftswissenschaften sind durch ihr gemeinsames Erkenntnisobjekt, die *Wirtschaft* bzw. das *Wirtschaftsleben* gekennzeichnet. Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass es einerseits menschliche Bedürfnisse und andererseits Güter gibt, die zur Befriedigung der Bedürfnisse geeignet sind. Güter, die zur Befriedigung der Bedürfnisse uneingeschränkt Verfügung stehen, werden als *freie Güter* bezeichnet. **Beispiel:** Luft, Sonne, Wasser Güter, die im Hinblick auf die zu befriedigenden Bedürfnisse nur in beschränktem Umfang zur Verfügung stehen, werden als *knappe Güter* bezeichnet. Durch die Knappheit der Güter entsteht das Problem der Zuordnung von knappen Gütern auf zu befriedigende Bedürfnisse. Daraus ergibt sich der Gegenstandsbereich der Wirtschaftswissenschaften. *Wirtschaften* bedeutet Entscheiden über knappe Güter und deren Verwendung im Hinblick auf ihre Verwendung zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse. **Betriebswirtschaftslehre versus Volkswirtschaftslehre** Die Aufgabe der Betriebswirtschaftslehre besteht darin, das *Wirtschaften*, wie es sich in *Betrieben* vollzieht, zu untersuchen. Im Gegensatz zur Betriebswirtschaftslehre untersucht die Volkswirtschaftslehre das Erkenntnisobjekt *Wirtschaft* auf einer *übergeordneten Ebene* und betrachtet dabei *gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge*. ### Grundbegriffe und Grundtatbestände **Erfahrungsobjekt und Erkenntnisobjekt der Betriebswirtschaftslehre** In der Realität vorzufindende *Betriebe* sind das *Erfahrungsobjekt* der Betriebswirtschaftslehre. Der Betrieb als Erkenntnisobjekt der Betriebswirtschaftslehre entsteht auf dem Wege der *isolierenden Abstraktion*, indem durch Isolation alle *nicht wirtschaftlich relevanten Eigenschaften* von der Betrachtung *ausgeschlossen* werden und indem von den individuellen Ausprägungen der Betriebe abstrahiert wird. Die Isolation sorgt in diesem Zusammenhang für eine *Reduzierung der Komplexität*. Die Abstraktion muss vorgenommen werden, um *allgemeingültige Aussagen über Klassen von Objekten* formulieren zu können. Allgemeingültige Aussagen werden dabei – Betrieben – getroffen. Die Bildung der Klassen erfolgt über die Abstraktion. **Beispiel:** Branche, Größe, Anzahl der Mitarbeiter… **Faktoren, die einen Betrieb bestimmen** Ein Betrieb ist durch die folgenden Faktoren bestimmt: - Kombination von Produktionsfaktoren - Beachtung des Prinzips der Wirtschaftlichkeit (ökonomisches Prinzip) - Beachtung des Prinzips des finanziellen Gleichgewichts - Selbstbestimmung des Wirtschaftsplans - Beachtung des erwerbswirtschaftlichen Prinzips **Beispiel:** Standort, Maschinen, Gebäude, Personal, finanzielle Mittel, Lagerflächen, Rohstoffe, Know-How, Filiale **Erkenntnisziel** Die Aufgabe der BWL: *Wirtschaften in Betrieben beschreiben, erklären*, um unter Zugrundelegung erkannter Zusammenhänge, Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten *Empfehlungen für wirtschaftliches Verhalten unter Berücksichtigung betrieblicher Ziele zu entwickeln*. Der erste Teil des Erkenntniszieles = *explikative Aufgabe* = *Beschreibung und Erklärung der Wirtschaftseinheit Betrieb*. - Realitätsausschnitte werden durch eine Terminologie eingegrenzt und anschließend systematisiert. - Systematisierung kann auf dem Wege einer Klassifizierung erfolgen. - **Klasse** = Zusammenfassung von Beobachtungsobjekten, die anhand eines Kriteriums als gleichartig ausgewiesen sind. - **Typenbildung** = Zusammenfassung von Beobachtungsobjekten zu einem Typ, wenn sie mehrere Kriterien in der gleichen Weise erfüllen. *Erklärungen werden mit Hilfe von „Wenn …, dann …“-Aussagen (nomischen Hypothesen)* - müssen hinsichtlich ihrer empirischen Geltung überprüft werden. - Eintreten im Realitätsausschnitt: Aussage (vorläufig) bestätigt. - Aus endlich vielen empirischen Bestätigungen ist Geltungsanspruch jedoch nicht endgültig bewiesen. - Aussage jedoch nicht bestätigt: widerlegt (falsifiziert). Der zweite Teil des Erkenntniszieles = *präskriptive oder praktisch-normative Aufgabe* = *Wege für die zielgerichtete Gestaltung des Betriebes und zielgerichtetes Handeln im Betrieb*. *Gestaltungsziel:* Gestaltung betrieblicher Sachverhalte. Handlungsempfehlungen für einen Entscheidungsträger, um die Unternehmensziele möglichst vollkommen zu erreichen mittels Entscheidungsmodelle (= Repräsentanten technologischer Handlungsempfehlungen). ### Methodologie **Methoden zur Erkenntnisgewinnung** Die **Methodologie**, die Methoden zur *Erkenntnisgewinnung*, lassen sich nach folgenden Gesichtspunkten unterscheiden: - **Entdeckungszusammenhang:** methodische Gewinnung neuer Erkenntnisse über wirtschaftliches Handeln in Unternehmen - **Begründungszusammenhang:** methodische Rechtfertigung von betriebswirtschaftlichen Urteilen - **Verwendungszusammenhang:** betriebswirtschaftliche Erkenntnisse anwenden **Modelle der Betriebswirtschaftlehre** Zur Beschreibung von Hypothesen werden nach dem jeweiligen Erkenntnisziel folgende Modelle unterschieden: - **Beschreibungsmodelle:** beschreiben empirische Erscheinungen ohne deren unmittelbare Analyse und Erklärung. **Beispiel:** keine Aussagen über Ursache- / Wirkungszusammenhänge - **Erklärungsmodelle:** Erklärungen zu beobachteten Erscheinungen. **Beispiel:** Basis für Hypothesen und Gesetzmäßigkeiten, um Ursachen und Wirkungen zu ergründen - **Entscheidungsmodelle:** Bestimmung optimaler Handlungsalternativen durch Übertragung der in einem Erklärungsmodell gewonnenen Erkenntnisse auf einen praktischen Anwendungsbereich. **Gliederungsansätze einer Betriebswirtschaftslehre** Es gibt verschiedene Ansätze, um die Betriebswirtschaftslehre zu gliedern. Drei Ansätze werden hier vorgestellt: - **Faktorlehren:** Differenzierung nach unterschiedlichen Einsatzfaktoren. **Beispiel:** Personalwirtschaft, Finanzwirtschaft, Informationswirtschaft, Anlagenwirtschaft, Materialwirtschaft - **Funktionenlehren:** Differenzierung nach den vollzogenen Ausführungstätigkeiten. **Beispiel:** Beschaffungswirtschaft, Produktionswirtschaft, Absatzwirtschaft - **Wirtschaftszweiglehren:** Differenzierung nach einzelnen Leistungen bzw. Produkten. **Beispiel:** Industrie-, Handels-, Bank- und Verkehrsbetriebslehre - **Führungslehren:** (Ausrichtung auf die Führungsfunktion in einem Unternehmen): Organisationslehre, Planung und Kontrolle, Operations Research **Die Rolle von Betrieben im Wirtschaftskreislauf** Betriebe erstellen *knappe Güter* in Form von *Sach- und Dienstleistungen* für den Bedarf Dritter und bieten sie am Markt zum Tausch an. Haushalte fragen *knappe Güter* nach, verbrauchen sie und stellen den Unternehmen *Produktionsfaktoren* in Form von *Arbeitsleistung* zur Verfügung. ### Grundbegriffe und Grundtatbestände **Produktionsfaktoren** Nach Gutenberg lassen sich Produktionsfaktoren in folgende Kategorien unterteilen: | | | |------------------|-----------------------------------------------------------------| | Produktionsfaktoren | (nach Gutenberg) | | | Dispositive Faktoren | | | Elementarfaktoren | | | Nicht essenziell für die Betriebsbereitschaft | | | Nicht essenziell für die Betriebsbereitschaft | | | Buchhalterisch z.B. Sonstiges Vermögensgut | | | Buchhalterisch z.B. Sonstiges Vermögensgut | | | | | | Verbrauchsfaktoren | | | Gebrauchsfaktoren | | | für die Produktherstellung verbraucht; Wertverlust | | | für die Produktherstellung gebraucht; kein unmittelbarer Wertverlust | | | | | | mit substanziellen Eingang in die Produkte | | | ohne substanziellen Eingang in die Produkte | | | Mit Leistungsabgabe in den Produktionsprozess | | | ohne Leistungsabgabe in den Produktionsprozess | | | Rohstoffe (Holz), Hilfsstoffe (Leim, Schrauben…) | | | Betriebsstoffe (Kühlmittel, Strom…), Kapital | | | Herstellung eines Produktes durch eine Maschine | | | Wartung einer Produktionsmaschine | **Betriebszweck und Betriebsziele** **Prinzip der Betriebswirtschaftslehre – erwerbswirtschaftliches Sach- und Formalziele** Die Aufgabe, in einer arbeitsteiligen Wirtschaft *Sachgüter und Dienstleistungen* zu erstellen, um *menschliche Bedürfnisse zu befriedigen*, stellt das *privatwirtschaftliche Ziel* eines Betriebes dar. Betriebe werden jedoch nicht um dieser *gesamtwirtschaftlichen Aufgabe* Willen gegründet und unterhalten, sondern ihre *Eigentümer setzen sie ein*, um *Formalziele* (z.B. *qualitativ (besseres Image) oder quantitativ (höherer Umsatz)* ) zu erreichen. Diese Ziele werden als *Betriebsziele* bezeichnet. Das *oberste Ziel* unternehmerischer Tätigkeit ist die Erwirtschaftung von Überschuss. **Betriebswirtschaftliche Kennziffern** *Kennziffern* sind *Zielkennziffern* zur Beurteilung der *Wirtschaftlichkeit* eines Unternehmens. | Kennzahl | Formel | |-----------------------------|-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------| | Wirtschaftlichkeit | Output - Input (Input-Output-Relation) | | Zahlungssaldo | Einzahlungen - Auszahlungen | | Jahresüberschuss/-fehlbetrag | Erträge - Aufwendungen (Rechnungskreis des externen Rechnungswesens) | | Gewinn | Umsatz - Kosten | | Betriebsergebnis | Umsatz/Leistungen - Kosten (in Geldmengen) (Rechnungskreis des internen Rechnungskreises) | | Umsatz | Menge x Preis | | Produktivität | (Gesamt-)Produktivität = Ausbringungsmenge / Summe der Einsatzmengen aller Produktionsfaktoren | | | Teilproduktivität eines Produktionsfaktors = Ausbringungsmenge / Einsatzmenge des Produktionsfaktors | | Rentabilität (in %) | R<sub>EK</sub> = Gewinn / Eigenkapital | | | R<sub>GK</sub> = Gewinn + Fremdkapitalzinsen / Gesamtkapital | | | R<sub>U</sub> = Gewinn / Umsatz | | | ROI = Jahresüberschuss nach Zinsen + FK-Zinsen / Gesamtkapital | **Ökonomisches Prinzip (Wirtschaftlichkeitsprinzip)** Bei der Entscheidung über die Verwendung knapper Güter gilt es so zu entscheiden, dass entweder ein bestimmter Nutzen im Sinne von Bedürfnisbefriedigung mit einem minimalen Einsatz knapper Güter oder mit einem bestimmten Einsatz knapper Güter ein maximaler Nutzen im Sinne einer Bedürfnisbefriedigung erzielt wird. - *Maximalprinzip*: Mit einem gegebenen Input soll ein maximaler Output erzielt werden. **Beispiel:** möglichst wenig Verschnitt/Abfälle bei Rohstoffeinsatz - *Minimalprinzip*: Ein vorgegebener Output soll mit einem minimalen Input erzielt werden. **Beispiel:** weniger Menge eines Produkts für gleichen Preis - *Generelles Extremumprinzip*: Input und Output sind so aufeinander abzustimmen, dass der durch sie definierte ökonomische Prozess optimiert wird. **Produktivität und Wirtschaftlichkeit** Als Produktivität wird das Verhältnis zwischen Ausbringungs- und Faktoreinsatzmengen bezeichnet. Bei der Berechnung lassen sich zwei Maßgrößen unterscheiden: * **Mengenebene:** - **Gesamt-Produktivität** = Summe der Einsatzmengen aller Produktionsfaktoren - **Teilproduktivität eines Produktionsfaktors** = Ausbringungsmenge / Einsatzmenge des Produktionsfaktors * **Monetäre Ebene:** - **Gesamt-Wirtschaftlichkeit** = Ertrag / Aufwand = Ausbringungsmenge x Verkaufspreis / Summe der mit Beschaffungspreisen bewerteten Einsatzmengen aller Produktionsfaktoren - **Teilwirtschaftlichkeit eines Produktionsfaktors** = Ausbringungsmenge x Verkaufspreis / Faktoreinsatzmenge des Produktionsfaktors x Beschaffungspreis des Faktors **Betriebstypologie** Betriebe lassen sich nach verschiedenen Merkmalen gruppieren: - nach *Wirtschaftszweigen* in Industrie-, Handels-, Verkehrs-, Versicherungs- und sonstige Dienstleistungsbetriebe. - nach der *Art der erstellten Leistung* in Sachleistungs- und Dienstleistungsbetriebe. - nach der *Art der Leistungserstellung* (Fertigungsprinzipien (Einzel-, Serien-/Sorten-, Massenfertigung) und Fertigungsarten (Werkstatt-, Fließfertigung)). - nach dem *vorherrschenden Produktionsfaktor* in arbeitsintensive, anlageintensive und materialintensive Betriebe. - nach der *Betriebsgröße* z.B. anhand der Beschäftigtenzahl, der Bilanzsumme, der Periodenerlöse oder Periodengewinne in Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe. - nach der *Rechtsform* z.B. anhand der Eigentümerverhältnisse oder *Emissionsfähigkeit*. ### Unternehmensführung **Unternehmensführung** Die Unternehmensführung hat die Aufgabe, den Prozess der betrieblichen Leistungserstellung und -verwertung so zu gestalten, dass die Unternehmensziele bestmöglich erreicht werden. Der Prozess der Unternehmensführung kann in folgende Teilaufgaben eingeteilt werden: - Organisation - Zielbildung - Planung und Entscheidung - Ausführung - Kontrolle - Controlling **Unternehmensführung – Organisation** #### **Aufbauorganisation** Die Aufbauorganisation verkörpert die *Gebildestruktur* des Betriebes. Sie stellt das Ergebnis eines *Strukturierungsprozesses* dar, der sich aus der *Aufgabenanalyse* und der *Aufgabensynthese* zusammensetzt. - **Aufgabenanalyse:** Zerlegung der Gesamtaufgabe des Betriebes in *Elementaraufgaben*. - **Aufgabensynthese:** Zusammenfassung einzelner Teil- oder Elementaraufgaben zu *Aufgabenkomplexen*. #### **Stellen und Instanzen** Das Ergebnis der Strukturierung zu Aufgabenkomplexen wird *Stelle* genannt. Die Stelle ist die kleinste *organisatorische Einheit*. Die zur Stelle zusammengefassten Aufgaben sollen *Dauercharakter* haben, *klar abgrenzbar* sowie mit anderen Stellen *koordinierbar* sein. Die Gesamtheit der Stellen wird in *Stelle auf Leitungsebene* und *Stellen auf Ausführungsebene* eingeteilt. = *hierarchische Struktur* Eine *Instanz* ist eine *Leitungsstelle* mit *Entscheidungs- und Anweisungsbefugnis*. **Leitungsgefüge** Das *Leitungsgefüge* hat die Aufgabe, die einzelnen Organisationseinheiten unter dem Aspekt der *Weisungsbefugnis* miteinander zu verbinden. Ein *Organigramm* stellt dabei schaubildartig die *Hierarchiestrukturen* dar. Die *Leitungsspanne* gibt dabei an, wie viele Stelleninhaber einem Vorgesetzten unmittelbar unterstellt sind. Die *Gliederungstiefe* dagegen ist die Anzahl der *Hierarchiestufen* (Leitungsebenen). Man unterscheidet folgende Systeme: - das *Einliniensystem*, - das *Mehrliniensystem* und das - *Stabliniensystem*. **Einliniensystem** Im Einliniensystem wird vom Prinzip der *Einheit der Auftragserteilung* ausgegangen. Es besagt, dass jede untergebene Stelle immer nur von einer vorgesetzten Instanz Anweisungen erhalten darf. Damit ergeben sich eindeutige *Anweisungsbefugnisse* und *Verantwortlichkeiten*. Für die konkrete Umsetzung der Aufbauorganisation bieten sich mehrere Varianten an: - **funktionale Organisation (Funktionsorientierung):** Zentralisierung durch gleichartige Funktionen (z.B. Beschaffung, Fertigung, Absatz) - **divisionale Organisation (Objektorientierung):** Zentralisierung durch gleichartige Objekte (z.B. Produkte, Kunden oder Regionen) **Vorteile des Einliniensystems:** - eindeutige Weisungsstruktur - Einfachheit und Übersichtlichkeit - klare Aufgaben- und Kompetenzabgrenzung - eindeutige Kommunikationswege - Austausch nur über übergeordnete Instanzen. Weisungen von oben nur nach unten (top-down). Stellen auf einer Ebene absolut getrennt voneinander. **Nachteile des Einliniensystems:** - Überlastung der Leitungsstellen - langer Dienstweg - Zusammenarbeit und Teamwork wird erschwert - Schwierigkeit - Verzögerung von Informations- und Abstimmungsprozessen **Stabliniensystem** Das Stabliniensystem ist eine *Verknüpfung* des Einliniensystems mit dem Mehrliniensystem. Den Instanzen werden dazu *Unterstützungs- bzw. Entlastungsstellen* zugeordnet. Diese verfügen nur über einen Dienstweg zu ihrer jeweiligen Instanz, darüber hinaus sind sie nicht formal in das System der *hierarchischen Ordnung* eingebunden. **Vorteile des Stabliniensystems:** - Entlastung der Führungskräfte (durch entscheidungsvorbereitende Aufgabenbenerfüllung) - bessere Entscheidungsqualität durch Einbeziehung von Spezialisten - einheitlicher Instanzen- und Kommunikationsweg **Nachteile des Stabliniensystems:** - Stabsstelle kann unkontrolliert wachsen - Entscheidungstransparenz kann leiden **Mehrliniensystem** Kennzeichen des Mehrliniensystems ist die *Mehrfachunterstellung* nachgeordneter Organisationseinheiten. **Vorteile des Mehrliniensystems:** - direkte Weisungswege - Spezialisierung durch Funktionsteilung - weniger Hierarchieebenen - kürzere Kommunikationswege - bessere Entscheidungsqualität durch Einbeziehung mehrerer Aspekte - Spezialwissen wird in die Linie eingebunden - Entlastung der Führungskräfte **Nachteile des Mehrliniensystems:** - mangelnde Abgrenzung von Zuständigkeiten, Weisungen und Verantwortlichkeiten - Kompetenzkonflikte - Überkommunikation **Matrixorganisation** Bei der Matrixorganisation werden auf der zweiten Ebene der Hierarchie *funktions- und objektorientierte Instanzen* nebeneinander geschaffen. Die Stellen innerhalb der Matrix sind jeweils einer *funktions- und einer objektorientierten Instanz* unterstellt. **Vorteile der Matrixorganisation:** - fachliche Mitarbeitersteuerung auf horizontaler Ebene, disziplinarische Führung durch die Linie - ermöglicht Teamarbeit **Nachteile der Matrixorganisation:** - Gefahr von Kompetenzkonflikten - schwerfällige Entscheidungsfindung - Unsicherheit der Ausführungsstellen infolge der Mehrfachunterstellung #### **Ablauforganisation** Gegenstand der *Ablauforganisation* ist die *strukturelle Ordnung der Prozesse* des *Aufgabenvollzuges*. Diese Ordnung stellt das Ergebnis eines *Strukturierungsprozesses* dar, der in die Teilprozesse *Aufgabenanalyse* und *Aufgabensynthese* zerlegt werden kann. Es kann zwischen einer - *inhaltlichen, sachlogischen Verkettung der Prozesse* des Aufgabenvollzuges (in welcher sachlogischen Abfolge?), - einer *zeitlich-räumlichen Zuordnung* (wann und wo?) und - einer *Zuordnung von Teilprozessen auf Stellen* (wer?) unterschieden werden. ** Geschäftsprozesse zur ablauforganisatorischen Beschreibung:** Ein Geschäftsprozess beschreibt eine Folge von Einzeltätigkeiten, die schrittweise ausgeführt werden, um ein *geschäftliches oder betriebliches Ziel* zu erreichen. **Beispiel** Das Diagramm zeigt den *Geschäftsprozess* des *Auftragsabwicklungs* im Unternehmen. **Unternehmensführung – Organisation** - Suchen Sie für das zu gründende Unternehmen eine geeignete Organisationsstruktur und stellen Sie diese mit Hilfe eines Organigramms da! - Erarbeiten Sie auf der Basis der vorliegenden hierarchischen Gliederung des Unternehmens ein Zielsystem, um die angestrebte strategische Positionierung des Unternehmens am Markt zu zeigen! Differenzieren Sie nach Sach- und Formalzielen! - Welche Sachziele erscheinen Ihnen als primär im Gründungsprozess? - Wie können diese Ziele die Unternehmensführung unterstützen? **Beispiel** Das Organigramm zeigt die hierarchische Gliederung des neu gegründeten Startups im Bereich der Softwareentwicklung. ### Unternehmensführung – Ziele **Unternehmensziel** Die Ziele von Unternehmen stellen Maßstabe dar, an denen unternehmerisches Handeln gemessen werden kann. In der Literatur werden folgende Kategorien von Unternehmenszielen genannt: - *Erfolgsziele*: (z.B. Gewinn, Eigenkapitalrentabilität, Gesamtkapitalrentabilität) - *Finanzziele*: (z.B. Zahlungsfähigkeit, Kapitalstruktur, Kreditwürdigkeit) - *Leistungsziele*: wie Produkt- und Marktziele (z.B. Umsatzerlöse, Marktanteil) oder Beschaffungsziele (z.B. durch Lieferantenauswahl) - *soziale Ziele*: (z.B. Arbeitszufriedenheit, Einkommen) - *ökologische Ziele*: (z.B. Ressourcenschonung) **Zielhierarchien** Der hierarchische Aufbau eines Unternehmens findet in einer *Zielhierarchie* seine Entsprechung. Die verschiedenen Ziele sind dabei über eine *Mittel-Zweck-Beziehung* miteinander verknüpft. Eine Rangordnung der Ziele führt zu einer Differenzierung in *Ober-, Zwischen- und Unterziele*. **Kennzahlen- und Zielsysteme** Unter Kennzahlen werden Zahlen verstanden, die *quantitativ messbare Sachverhalte* in aussagekräftiger, komprimierter Form wiedergeben. Ein bekanntes Kennzahlensystem wurde 1919 vom Chemiekonzern Du-Pont entwickelt. **Strategische versus operative Planung** | | Strategische Planung | Operative Planung | |-----------------------|---------------------------------------------------|-----------------------------------------------------------------------------| | Hierarchiestufe | Schwerpunktmäßig oberste Führungsebene | Einbindung aller Stufen mit Schwerpunkt auf mittleren Führungsstufen | | Unsicherheit | hoch | gering | | Zeithorizont | langfristige Perspektive | kurz- bis mittelfristig | | Information | primär Umweltinformationen | primär nach innen gerichtete Information | | Alternativen | großes Spektrum | eingeschränktes Spektrum | | Umfang | Konzentration auf wichtige Problemstellungen | Erfassung und Integration aller Teilbereiche | | Grad der Detaillierung | global und wenig detailliert | relativ detailgenau | **Strategische Planung** Im Rahmen der strategischen Planung werden die zentralen Merkmale eines Unternehmens relativ global für einen längerfristigen Zeitraum festgelegt. Es geht darum, Konzepte und Strategien zu entwickeln, mit denen die Existenz des Unternehmens dauerhaft gesichert werden kann. Den Ausgangspunkt des strategischen Planungsprozesses bilden Unternehmens- und Umweltanalysen, mit denen Stärken und Schwächen des Unternehmens und seiner Konkurrenten sowie bedeutende Umweltveränderungen ermittelt und dargestellt werden können. **Fallbeispiel** Unsere beiden Gründer, Klaus und Willi, müssen beispielsweise im Rahmen ihrer strategischen Positionierung und Planung berücksichtigen, in welcher Weise sich die Altersstruktur der Bevölkerung entwickeln wird. Eine eher jugendliche Zielgruppe wird andere Produkte (hier waren es Handynavigationsgeräte) mit anderen Funktionalitäten nachfragen als ältere Kunden. Auch wirtschaftliche Aspekte sind zu beachten: In „guten Zeiten“ sind Kunden wahrscheinlich eher bereit, das Produkt zu einem höheren Preis zu erwerben. Selbstverständlich müssen unsere Existenzgründer auch die technologische Entwicklung in der Geodatenbranche im Blickfeld behalten. Sie müssen sicherstellen, dass ihre Handynavigationsgeräte dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Auch rechtliche Aspekte tangieren die Geodatennutzung. Überlegen Sie, inwieweit eine Änderung rechtlicher und politischer Rahmenbedingungen für unser Gründungsvorhaben relevant sein könnten. **Instrumente der Strategischen Planung – Gap-Analyse** Auf der Grundlage der prognostizierten Entwicklung des Unternehmensumfeldes kann festgestellt werden, ob die bestehenden Ziele mit der derzeit verfolgten Strategie erreicht werden können. Ist dies nicht der Fall, besteht eine *Ziellücke*. **Beispiel:** Die Grafik zeigt die *Gap-Analyse* eines Unternehmens im Bereich der *strategischen Marktposition*. **Instrumente der Strategischen Planung – Produkt-/Markt-Matrix** Die grundsätzlichen Möglichkeiten zur Schließung der strategischen Lücke können mit Hilfe der *Produkt-/Markt-Matrix* systematisiert werden. Deren vier Felder kennzeichnen unternehmerische *Grundstrategien*. **Produkt-/Markt-Matrix** | Märkte | Produkte | gegenwärtige | neue | |------------|-------------------|---------------|---------| | gegenwärtige | | Marktdurchdringung | Produktentwicklung | | neue | | Marktentwicklung | Diversifikation | **Marktdurchdringung:** mit gegenwärtigen Produkten in bestehenden Märkten vertieft einsteigen. **Beispiel:** Werbung, Preispolitik, Kommunikationspolitik, Wettbewerber verdrängen. **Produktentwicklung:** neue Produkte für bestehende Märkte entwickeln oder modifizieren. **Beispiel:** bereits bekannte Produkte attraktiver machen durch Designänderung, bessere Funktionalität etc., Begleitprodukte, Zusatzprodukte, Produktinnovation günstiger als neue Markterschließung. **Marktentwicklung:** bestehende Produkten auf neuen Märkten etablieren. **Beispiel:** Zielgruppen erweitern, Marketing anpassen. **Diversifikation:** mit neuen Produkten neue Märkte erschließen. **Beispiel:** relativ hohes Risiko, Amazon nicht nur Onlinehändler sondern auch Streaming-Dienst. **Instrumente der Strategischen Planung – Erfahrungskurve** Das Konzept der Erfahrungskurve beruht auf der empirischen Untersuchung über den Zusammenhang zwischen den *Stückkosten* eines Produktes und der *Produktionsmenge*. Dabei nehmen die Produktionskosten je Stück mit zunehmender Ausbringungsmenge stark ab. **Instrumente der Strategischen Planung – Lebenszyklus-Konzept** Das Konzept besagt, dass der *Absatz* eines Produktes durch einen typischen *zeitlichen Verlauf* gekennzeichnet ist. **Instrumente der Strategischen Planung – Marktwachstums-/Marktanteilsportfolio** Die *Portfolioanalyse* zeigt die Erfolgspotenziale eines Unternehmens. Die Grundlage dafür ist die Bildung *strategischer Geschäftseinheiten* (SGE). Eine solche SGE stellt eine Produkt-Markt-Kombination dar, für die eine einheitliche Strategie entwickelt wird. **Marktwachstums-/Marktanteilsportfolio** | | Marktwachstum | Marktanteil | |--------------|----------------|-------------| | | hoch | | | "Question-Marks" | | | | | | | | | niedrig | | | "Poor Dogs" | | | | | | | | "Stars" | | | | | | | | | niedrig | | | "Cash-Cows" | | | **Fallstudie** Ein Unternehmen verfügt über sechs strategische Geschäftsfelder, die wie nachstehend positioniert sind: **Marktwachstums-/Marktanteilsportfolio** | | Marktwachstum | Marktanteil | |--------------|----------------|-------------| | | hoch | | | SGE 3 | | 3 | | SGE 6 | | 6 | | | | | | | niedrig | | | SGE 2 | | 2 | | SGE 5 | | 5 | | | | | | SGE 1 | | 1 | | SGE 4 | | 4 | Beurteilen Sie die strategische Ausrichtung des Unternehmens anhand der zukünftig zu erwartenden Umsätze! ### Unternehmensführung – Kontrolle **Kontrolle** Kontrollprozesse sind auf die Prüfung der Übereinstimmung zwischen in der Planung gesetzten Soll-Werten und in der Realisation erzielten Ist-Werten gerichtet. Dabei erfolgt auch eine Analyse von auf diesem Weg festgestellten Soll-Ist-Abweichungen (Abweichungsanalyse). Ziel ist es: - bei Soll-Ist-Abweichungen ein frühzeitiges Gegensteuern zu ermöglichen und - bei Soll-Ist-Abweichungen Erfahrungen zur Verbesserung zukünftiger Planungsprozesse zu sammeln. **Unternehmensführung – Kontrolle** Zusammenfassend sind mit der Unternehmensführung Tätigkeiten verbunden, die die zielorientierte Gestaltung und Lenkung des Unternehmens zum Gegenstand haben. Diese Tätigkeiten vollziehen sich in Prozessen wie Planung, Steuerung und Kontrolle. **Beispiel** Das Diagramm zeigt die Prozesskette von *Planung, Steuerung* und *Kontrolle*. ### Unternehmensführung – Controlling **Controlling** Die Unterstützungsfunktion des Managements, die in der Koordination der Managementfunktionen untereinander durch Aufbau, Anpassung und Nutzung adäquater Planungs-, Steuerungs- und Informationssysteme sowie in der Bereitstellung geeigneter Methoden ihre Hauptaufgabe sieht. - *Systemgestaltungsaufgaben*: Aufbau und Anpassung des Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsystems sowie eines darauf abgestimmten Informationsversorgungssystems - *Systemnutzungaufgaben*: Durchführung laufender Koordinationsarbeiten zwischen Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsystem und des Informationsversorgungssystems **Beispiel** Das Diagramm zeigt die drei Teilbereiche des Managements: *Planung-, Steuerungs- und Kontrollsystem*, *Controlling System* und *Informationssystem*. ### Konstitutive Entscheidungen **Vorbemerkungen** Jeder Betrieb bedarf eines bestimmten Rahmens, innerhalb dessen sich die betrieblichen Aktivitäten vollziehen können. Dieser Rahmen wird durch grundlegende (konstitutive) Entscheidungen in der Gründungsphase eines Unternehmens festgelegt und in weiteren Entwicklungsphasen an die Anforderungen angepasst. Die wesentlichen Merkmale des konstitutiven Rahmens sind - die Rechtsform des Betriebes, - mögliche Unternehmenszusammenschlüsse und - der Standort des Betriebes. **Konstitutive Entscheidungen – Rechtsform** **Kaufmannseigenschaft und Handelsgewerbe** Als „Kaufmann“ wird derjenige bezeichnet, der ein *gewinnorientiertes gewerbliches Unternehmen* betreibt. Er unterliegt nicht nur dem *Bürgerlichen Gesetzbuch* (BGB) sondern auch dem *Handelsgesetzbuch* (HGB). Ein Handelsgewerbe im Sinne des HGB setzt voraus, dass eine *selbständige Tätigkeit* und eine *planmäßige Wiederholung* sowie eine *Gewinnerzielung* vorliegt. Jedermann, der ein Handelsgewerbe betreibt und einen in *kaufmännischer Weise* eingerichteten Geschäftsbetrieb benötigt, muss sich als Kaufmann bzw. Kauffrau in das *Handelsregister* eintragen lassen (*Istkaufmann*). Jede Kapitalgesellschaft besitzt unabhängig vom Gegenstand des Unternehmens *Kaufmannseigenschaft*; Personengesellschaften hingegen nur, wenn sie einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb benötigen. Der Eintrag ins Handelsregister ist für alle diese Gesellschaftsformen zwingend (*Formkaufmann*). Optiert ein Nichtkaufmann für eine Handelsregistereintragung, dann wird er hierdurch Kaufmann mit allen Rechten und Pflichten aus dem HGB (*Kannkaufmann*). **Kriterien der Rechtsformwahl** Vom Gesetzgeber werden im Rahmen der bestehenden Rechtsordnung verschiedene Grundtypen möglicher Rechtsformen angeboten, aus denen der Betrieb eine Form auszuwählen hat. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle: - Rechtsgestaltung, insbesondere Haftung der Unternehmenseigentümer, - Leitungsbefugnis, - Gewinn- und Verlustbeteiligung sowie Entnahmerechte der Eigentümer, - Finanzierungsmöglichkeiten mit Eigen- und Fremdkapital, - Steuerbelastung, - Publizitätsverpflichtung, gesetzliche Vorschriften zum Jahresabschluss, - Aufwendungen in Verbindung mit der Rechtsform, - Mitbestimmung der Arbeitnehmer. **Rechtsformen der Unternehmen** | Rechtsform | Einzelunternehmer | Personengesellschaften | Kapitalgesellschaften | |------------------------|------------------|-----------------------|-----------------------| | | | OHG | GmbH | | | | KG | AG | | Gesetzliche Grundlage | §§ 1-104 HGB | §§ 105-160 HGB | GmbHG | | | | | AktG | | Beze. d. Eigentümer | Inhaber | Gesellschafter | Gesellschafter | | | | Komplementäre, | | | | | Kommanditisten | | | Mindestzahl bei Gründung | 1 | 2 | 1 | | | | | 1 | | Haftungskapital bei Gründung | - | - | 25.000 € | | | | | (mind. 12.500 € | | | | | eingezahlt) | | | | | | | | | | 50.000 € | | Haftung | unbeschränkt | unbeschränkt | beschränkt auf | | | persönlich | persönlich und | Kapitaleinlage, ggf. | | | | solidarisch | Nachschusspflicht | | | | | | | | | | beschränkt auf | | | | | Kapitaleinlage | **Rechtsformen der Unternehmen** | Rechtsform | Einzelunternehmer | Personengesellschaften | Kapitalgesellschaften | |------------------------|------------------|-----------------------|-----------------------| | | | OHG | GmbH | | | | KG | AG | | Gewinnsteuerliche Belastung | Gewinn unterliegt der Einkommensteuer; Steuersatz je nach Höhe der persönlichen Gesamteinkünfte; keine unterschiedliche Besteuerung von eingehaltenen und ausgeschütteten Gewinnen | Gewinn unterliegt der Körperschaftssteuer; Steuersatz 25 % bei einbehaltenen und ausgeschütteten Gewinnen | | Leitungsbefugnis | allein | bei allen oder einzelnen Gesellschaftern | beim Komplementär (im Allg. nicht bei Kommand.) | Bei den dafür gesetzlich vorgeschriebenen Organen, insbesondere Geschäftsführer (GmbH) oder Vorstand (AG) | **Mischformen aus** | | Personengesellschaften | Kapitalgesellschaften | |-----------------------|-----------------------|-----------------------| | | | | | | GmbH & Co. KG | | | | | | | | KGaA | | **Besonderheiten von Genossenschaften** - Einkaufsgenossenschaften - Absatzgenossenschaften - Kreditgenossenschaften - Landwirtschaftliche Verwertungsgenossenschaften **Konstitutive Entscheidungen – Zusammenschlüsse** **Zusammenschlüsse und deren Beweggründe** Die Bildung von Unternehmenszusammenschlüssen bedeutet ein Abweichen vom Prinzip, dass jede Wirtschaftseinheit auf sich allein gestellt sein soll und die Beziehungen zwischen den Einheiten hauptsächlich durch den Markt geregelt werden. Als Beweggründe für Zusammenschlüsse kommen aus Sicht des einzelnen Unternehmens in Betracht: - Erhöhung der Produktivität, - Verbesserung der Marktposition, - Minderung des Risikos,