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Dieses Dokument behandelt die Bereiche Tierschutz, Tierrechte, Naturschutz, Umweltschutz und Artenschutz. Es werden Fragen und Antworten zu diesen Themenbereichen behandelt.
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Tierschutz Prüfung Mit dem Aufkommen der Tierrechtsbewegung in den 1970er Jahren, die durch die Werke der Philosophen Peter Singer und Tom Regan kam es zu einer bis heute andauernden Spaltung in eine (traditionelle) Tierschutzbewegung und eine (radikalere) Tierrechtsbewegung. Tierrechtler kritisier...
Tierschutz Prüfung Mit dem Aufkommen der Tierrechtsbewegung in den 1970er Jahren, die durch die Werke der Philosophen Peter Singer und Tom Regan kam es zu einer bis heute andauernden Spaltung in eine (traditionelle) Tierschutzbewegung und eine (radikalere) Tierrechtsbewegung. Tierrechtler kritisieren an Tierschützern, dass diese die Interessen der Tiere nur halbherzig und inkonsequent vertreten würden Tierrechte Tiere haben bestimmte Rechte Das Nutzrecht durch den Menschen tritt hinter dem Selbstbestimmungsrecht des Tieres zurück. Laut Tierrecht ist die Nutzung der Tiere z.B. in der Landwirtschaft oder Forschung immer mit einer Schädigung der Tiere verbunden. Tierschutz alle Aktivitäten des Menschen, die dem Ziel dienen, Tieren ein tiergemäßes Leben ohne unnötiges Leiden, Schmerzen und Schäden zu ermöglichen. Es geht um das einzelne Tier und seine Unversehrtheit Hauptinteresse des Tierschutzes: Haus- und Nutztieren sowie Wildtieren in Menschenobhut. Naturschutz alle Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes. Themen des Naturschutzes sind Naturlandschaften, Naturdenkmäler, Biotope und Ökosysteme mit ihrer jeweiligen Artenvielfalt. Zentrale Maßnahme: Ausrufung und Sicherung von Schutzgebieten dar Umweltschutz Schutz der Umwelt vor störenden Einflüssen oder Beeinträchtigungen Beispiele: Umweltverschmutzung, Lärm, globale Erwärmung und Flächenversiegelung bzw. Flächenverbrauch. Wichtigster Ausgangspunkt: das Lebensumfeld des Menschen Artenschutz Ziel ist die Lebensvielfalt als wichtiges Erbe für zukünftige Generationen zu erhalten. umfasst alle Maßnahmen zum Schutz und der Pflege wild lebender Tier- und Pflanzenformen in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Mannigfaltigkeit. Hauptfokus sind gefährdete bzw. von der Ausrottung bedrohte Arten und Unterarten. Der Schutz einer Art betrifft dabei notwendigerweise auch den Erhalt des natürlichen Lebensraums: Hier gehen Natur- und Artenschutz ineinander über. Der Naturschutz konzentriert sich auf den Naturhaushalt und Ökosysteme, nicht auf das Wohlergehen einzelner Tiere, was Aufgabe des Tierschutzes ist Haustiere – Heimtiere – Nutztiere – Wildtiere – Haustiere: Tiere, die der Mensch seit Jahrtausenden in seiner Nähe hält und gezielt gezüchtet hat (domestizierte Tiere), ausgewählte Beispiele: Rind, Schwein, Pferd, Hauskaninchen, Haushunde, Hauskatzen Heimtiere: Tiere, die als Gefährten oder aus Interesse am Tier im Haushalt gehalten werden oder die für diesen Zweck bestimmt sind oder gezüchtet werden. Es handelt sich um Haustiere oder domestizierte Tiere der Ordnungen der Fleischfresser, Nagetiere, Hasenartige, Papageienvögel, Finkenvögel, Taubenvögel und der Klasse der Fische; Wildtiere: alle Tiere außer den Haus- und Heimtieren; landwirtschaftliche Nutztiere: alle Haus- oder Wildtiere, die zur Gewinnung tierischer Erzeugnisse (z. B. Nahrungsmittel, Wolle, Häute, Felle, Leder) oder zu anderen land- oder forstwirtschaftlichen Zwecken gehalten werden; Tierheim: eine nicht auf Gewinn gerichtete Einrichtung, die die Verwahrung und Vermittlung herrenloser oder fremder Tiere anbietet; Tierpension: eine Einrichtung, die die Verwahrung fremder Tiere gegen Entgelt oder in anderer Ertragsabsicht anbietet; Tierasyl oder Gnadenhof: eine Einrichtung zur dauerhaften Verwahrung von herrenlosen oder fremden Tieren; Zoos: dauerhafte Einrichtungen, in denen Wildtiere zwecks Zurschaustellung während eines Zeitraums von mindestens sieben Tagen im Jahr gehalten werden, ausgenommen Zirkusse und Tierhandlungen; ZOO Aussage 1840.. Die Aussage ist ein historisches Zeugnis der damaligen Sichtweise auf Zoos und Tiere. Sie zeigt, dass sich die Tierhaltung im 19. Jahrhundert langsam von reinen Schaukäfigen zu einer etwas fortschrittlicheren Form entwickelte – wenn auch nach heutigen Maßstäben noch weit von artgerechter Haltung entfernt. Aufgaben eines zoos: 1. Arterhaltung 2. Forschung 3. Bildung 4. Erholung Anspruch an Zootierhaltung: Tiere sind so zu halten, dass ihre Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört und ihre Anpassungsfähigkeit nicht überfordert wird. Die 4 „Grundrechte“ Nahrung Sozial-Struktur Platz (Gehege u. Struktur) Klima Artgerecht: erlaubt dem Tier sein arteigenes Verhalten auszuleben Beispiele: Markieren, Nahrungssuche, Sozialverhalten Entsprechen die Haltungsbedingungen im Zoo den Bedürfnissen einer Art? Anpassung am Indiviuduum: tiergemäß Was sind die artgemäßen Merkmale einer Art? Wie kann ich vorhandene Umweltfaktoren im natürlichen Lebensraum „substituieren“? Beispiele Huftiere in Savannen, Flachlandgorillas, Was tun Wildtiere? - Nahrungssuche - Suche nach Sexualpartner - Feindvermeidung Im Zoo ist dies nicht oder nur mit wenig Zeit verbunden, daher kommt es oft zu LANGEWEILE - Beispiele für Nahrungssuche in der freien Wildbahn: - Elefanten wandern rund 18h pro Tag - Primaten, Bären suchen 12h pro Tag Futter Ansprüche an Gehege: - Artgemäße Fortbewegung - Nestbau möglich - Erkundungsverhalten ausleben - Lebensweise entsprechende Haltung: Gruppe, Solitär ER + BE Environmental Enrichment + Behavioral Enrichment Beispiele? 1. Environmental Enrichment (Umweltanreicherung) Dabei wird die Gehegegestaltung so angepasst, dass sie die natürlichen Lebensräume der Tiere nachahmt und ihnen mehr Möglichkeiten zur Bewegung, Erkundung und Rückzug bietet. 🔹 Beispiele: Strukturierte Gehege: Kletterbäume für Affen, Felsen und Höhlen für Raubkatzen, Wasserstellen für Flusspferde. Veränderbare Elemente: Verstecke, Tunnel, Laubhaufen oder wechselnde Bodenstrukturen (z. B. Sand, Gras, Holz, Stein). Jahreszeitliche Anpassung: Schnee und Eisblöcke im Winter, Wassernebel oder Schattenplätze im Sommer. 2. Behavioral Enrichment (Verhaltensanreicherung) Hier geht es darum, natürliche Verhaltensweisen wie Nahrungssuche, Jagd, Sozialverhalten oder Problemlösung zu fördern. Beispiele: Futterverstecke & Puzzle-Feeder: Fleisch für Raubtiere in Baumstämmen verstecken, Futterkugeln für Elefanten, Nüsse in Kisten für Bären. Jagd-Simulationen: Bewegliche Futterobjekte wie schwebende Fleischstücke für Raubvögel oder lebende Futtertiere für Reptilien. Spielzeuge & Beschäftigung: Bälle für Nashörner, Seile für Affen, Kartons oder Stoffstücke für Raubkatzen. Training & Interaktion: Positive Verstärkung durch medizinisches Training, Clickertraining für Delfine oder Elefanten. Warum ist das wichtig? Verhindert Langeweile und Verhaltensstörungen (z. B. stereotypes Hin- und Herlaufen). Fördert körperliche und geistige Gesundheit. Erhöht das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Tiere. Moderne Zoos wie der Tiergarten Schönbrunn setzen solche Maßnahmen gezielt ein, um die Haltung so artgerecht wie möglich zu gestalten. Die Tierrechtsbewegung und der traditionelle Tierschutz verfolgen beide das Ziel, das Leiden von Tieren zu verringern, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrer ethischen Grundlage und ihren Forderungen: 1. Grundprinzipien: o Tierrechtsbewegung: Geht davon aus, dass Tiere grundlegende Rechte haben (z. B. das Recht auf Leben und Freiheit) und nicht als Eigentum oder Ressource des Menschen betrachtet werden dürfen. o Tierschutz: Akzeptiert die Nutzung von Tieren durch den Menschen (z. B. für Ernährung, Forschung, Unterhaltung), fordert aber, dass diese Nutzung möglichst „human“ erfolgt. 2. Zielsetzung: o Tierrechtsbewegung: Fordert die vollständige Abschaffung der Ausbeutung von Tieren (z. B. Abschaffung von Massentierhaltung, Tierversuchen, Zirkussen mit Tieren). o Tierschutz: Setzt sich für bessere Haltungsbedingungen und weniger Leid ein, ohne die Nutzung von Tieren grundsätzlich infrage zu stellen. 3. Moralischer Ansatz: o Tierrechtsbewegung: Argumentiert, dass Tiere intrinsischen Wert haben und nicht für menschliche Zwecke instrumentalisiert werden dürfen. o Tierschutz: Betrachtet Tiere als schützenswert, aber oft aus einem anthropozentrischen Blickwinkel, d. h. weil sie Empfindungen haben und Leid vermeiden sollten. 4. Beispiele für Forderungen: o Tierrechtsbewegung: Veganismus als ethische Notwendigkeit, Verbot von Tierhaltung für wirtschaftliche Zwecke, Abschaffung von Zoos und Tierversuchen. o Tierschutz: Verbesserte Stallhaltungen, schmerzfreie Tötungsmethoden in Schlachthöfen, stärkere Regulierungen für Tierversuche. Zusammenfassend könnte man sagen: Tierschutz will das Leiden verringern, Tierrechte wollen es beenden.