Einführung in die Grundlagen der Nachhaltigkeit (UWW172) PDF

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This presentation details the introduction to the foundations of sustainability (UWW172). Topics covered include societal development, counter-movements, the transformation process, and an ecological worldview. It examines factors influencing personal environmental behavior and provides examples of sustainable projects.

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Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften Einführung in die Grundlagen der Nachhaltigkeit (UWW172) Transformation – nachhaltig Handeln Claudia Hegglin 9/26/24 Seite 1 Programm – Gesellschaftliche Entwicklung – Gegenbewegungen – Tr...

Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften Einführung in die Grundlagen der Nachhaltigkeit (UWW172) Transformation – nachhaltig Handeln Claudia Hegglin 9/26/24 Seite 1 Programm – Gesellschaftliche Entwicklung – Gegenbewegungen – Transformationsprozess – Entwicklung einer ökologischer Weltsicht 1. Alles Leben ist voneinander abhängig 2. Natürliche Ressourcen sind endlich und limitiert in der Regeneration 3. Wähle geschlossene Kreislaufsystem anstelle offener linearer Systeme 4. Vorsorge ist besser als Symptombekämpfung – Was kann ich machen? – Determinanten des persönlichen Umweltverhaltens – Beispiele nachhaltiger Projekte aus der Gegend 9/26/24 Seite 2 Selber aktiv werden 9/26/24 Seite 3 Gesellschaftliche Entwicklung - globale Herausforderungen 1. Überleben sichern 2. Technologischer Fortschritt wächst schneller als ökologisches Verständnis 3. Unsere Weltsicht ist abhängig von der Kultur in der wir leben und davon, welche sozialen Paradigmen dominant sind 4. Die Menschen sind von der Natur getrennt. Der Glaube die Natur kann und sollte kontrolliert werden 5. Die Vorstellung Individuen haben das Recht den ökonomischen Gewinn zu maximieren 6. Die Annahme Fortschritt gleich Wachstum (B. Scott et al., 2015) 9/26/24 Seite 4 1. Überleben sichern Menschen wollen überleben, dazu pflanzen wir uns fort, essen, verteidigen uns gegen Feinde Wir entwickeln Strategien, Technologien, dabei verändern wir die Umwelt Ökologischer Druck auf die Erde steigt Peter Menzel Material World. Ein globales Familienportrait: https://openyoureyesfestival.photo/de/ausstellungen-2023/peter-menzel 9/26/24 Seite 5 2. Technologischer Wandel wächst schneller als ökologisches Verständnis Abb.: B. Scott et al. (2015): Psychology for Sustainability, S. 32 9/26/24 Seite 6 3. Unsere Weltsicht ist abhängig von der Kultur, in der wir leben und davon, welche sozialen Paradigmen dominant sind Um die gesellschaftlichen Prozesse zu verstehen, reicht es nicht, individuelles Verhalten anzuschauen. Wir müssen wissen, wie die Gesellschaft funktioniert, welche Kultur unser Verhalten prägt Kultur „Kultur besteht aus den Werten, welche die Mitglieder einer bestimmten Gruppe haben, den Normen, denen sie folgen und den materiellen Gütern, die sie kreieren“ (Giddens, 1994: 31) Paradigma = Art einer Weltanschauung, eine Denkweise 9/26/24 Seite 7 – Werte sind abstrakte Ideale (z.B. Religion, Sprache, Ritual); Vorstellungen von Gut und Böse; Verbundenheit innerhalb von Gruppen; geben Orientierungsrahmen; sind nur in der Kultur, in der man sozialisiert wurde «objektiv»; können verändert werden z.B. durch Technik – Normen sind definitive Prinzipien oder Regeln, welche die Mitglieder einer Kultur beachten sollen (z.B. Familienstrukturen, Sexualverhalten, Kindererziehung, Gesetze, politisches System); können sanktioniert werden – Materielle Güter bzw. Artefakte sind materielle Manifestationen der Kultur = materielle Kultur (z.B. Kleidung, Gebäude, Landnutzungssysteme) “Die Kultur kann in ihrem weitesten Sinne als die Gesamtheit der einzigartigen, geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte angesehen werden, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen. Diese schliesst nicht nur die Kunst und Literatur ein, sondern auch Lebensformen, die Grundrechte des Menschen, Wertsysteme, Traditionen und Glaubensrichtungen” (UNESCO) 9/26/24 Seite 8 à Die Kultur beeinflusst Gedanken, Verhalten, Weltansicht – Stellen sie sich folgende Fragen: 1. Beinhaltet die Vision ihrer Zukunft, dass sie ihren Besitztum vergrössern werden? 2. Erwarten Sie von der Zukunft, dass Sie mehr verdienen werden als jetzt? 3. Denken Sie, dass ihr Wohlstand steigen wird im Verlaufe ihrer Karriere? 4. Denken sie, dass sie einen Lebensstandard haben werden der den Lebensstandard früherer Generationen übersteigen wird? – Idee von Wachstum ist in uns verwurzelt – Die Gleichsetzung von Fortschritt und Wachstum ist eine Weltansicht der industrialisierten Kultur. Pirages und Ehrlich (1974) nennen dies das “dominante soziale Paradigma” 9/26/24 Seite 9 4. Die Menschen sind von der Natur getrennt. Der Glaube die Natur kann und sollte kontrolliert werden – Frühere Gesellschaften wie Jäger und Sammler lebten mit dem natürlichen Rhythmus der Natur. Die Natur war auch zentral in ihrer Religion, Mythen, Rituale, Kunst – Griechische Philosophen wie z.B. Platon vertraten das naturphilosophische Konzept der Weltseele (anima mundi). Universum als Makrokosmos, Mensch als Mikrokosmos, beide sind strukturiert und haben eine Seele. – Im Mittelalter kam die Meinung auf, dass es nicht notwendig ist, die Natur zu erforschen, da es keine Selbstständigkeit gebe und alles, was passiert, von Gott gelenkt werde. – Descartes (1596-1650): Das Universum funktioniert nach strikten Regeln, mit Ausnahme des Menschen, der mit einer Seele ausgestattet ist – Das mechanische Universum wurde Grundlage der Wissensrevolution. Natur ist kontrollierbar, manipulierbar, nutzbar (I. Newton (1642-1727), F. Bacon (1561-1626), J. Locke (1632-1704) 9/26/24 Seite 10 5. Die Vorstellung Individuen haben das Recht den ökonomischen Gewinn zu maximieren – Adam Smith (1723-1790) war ein Denker der Aufklärung. Regierung soll den Individuen mehr Verhaltensfreiheit gewähren, z.B. Güter ansammeln – Was gut ist für den Einzelnen ist auch gut für die Gesellschaft (Individuen sind verantwortlich für eigenes Wohlbefinden) – Plädierte für freien Arbeitsmarkt, wo Angebot und Nachfrage den Lohn bestimmten – Mit dem liberalen Gedankengut wurde Grundstein für Kapitalismus gelegt – Protestantische Ethik kurbelte den Kapitalismus an (Max Weber) Abb.: Die unsichtbare Hand (The Atlantic online) 9/26/24 Seite 11 6. Die Annahme Fortschritt gleich Wachstum – Mit der Industrialisierung kam es zu einschneidenden Veränderungen – Expansion nach Westen – Ressourcen schienen unlimitiert zu sein – Der Fortschritt wurde so verstanden, dass es andauernden Wachstum braucht. Stagnation wäre eine Abwertung. Viele ökonomische Modelle basieren auf der Idee des permanenten Wachstums. 9/26/24 Seite 12 Gegenbewegungen – Transzendentalismus (D. Thoreau, 1817-1862) – Entstehung Umweltschutzorganisationen, «Sierra Club» (J. Muir, 1838-1914) – Entstehung Schweizer Nationalpark (P. Sarasin, J. W. Coaz, 1904) – Bedeutende Ökologen, Naturschützer (E. Haeckl, A. Leopold, R. Carson,...) – Ab den 1970er Jahren wurden Umweltthemen zunehmend politisch. Es entstanden Frauen-, Friedens- und Umweltbewegungen – 1971 Bundesamt für Umwelt (BUS heute BAFU) – LOHAS Lifestyles of Health and Sustainability, ab 2000 – Agenda21, Agenda 2030 (SDGs) … – Fridays for Future 9/26/24 Seite 13 Reflexion – Das dominante soziale Paradigma (die Gleichsetzung von Fortschritt und Wachstum) ist über Jahrhunderte entstanden, geformt von Vordenkern – Paradigmen ändern sich nicht (nur) mit top-down Ansatz – Es braucht Individuen, die anfangen anders zu denken, bottom-up Ansatz – Für Veränderungen benötigt es Engagement und Eigenverantwortung – Es braucht Räume für Diskussionen, Nischen, Experimentierräume, damit eine Transformation entstehen kann 9/26/24 Seite 14 Transformationsprozess Seit 2024 Programm Stadtgrün: Begrünung für ein besseres Stadtklima n g n u o el a ti eg e r m R o p a h e o re rt e l i c K ie s z l e n n et a Pio ai es lo b M G G 9/26/24 Seite 15 Akteure des Transformationsprozesses – Zivilgesellschaft: Individuen, NGOs, neu auch CSOs, Menschenrechtsorganisation, Frauenrechtsorganisation, Umweltschutzorganisationen, Kirche, Rotes Kreuz – Funktion: – Schaffung von Räumen für Diskussion um Werte, Probleme oder Politik – Schaffung von Möglichkeiten sich für Werte zu engagieren – Organisationen hatten ursprünglich den Charakter von Protest- und Widerstandbewegungen (mehr Öffentlichkeit und Bewusstsein für ein Thema herstellen). Mittlerweile operieren viele institutionalisiert in politischen Prozessen (Themen auf politische Agenda platzieren, Vorschläge für Verbesserungen oder Alternativen einbringen). – Transformationsprozesse anstossen – Politik: Regierungen, Parteien, Kommissionen, Fraktionen, Räte, Ausschüsse, Initiativen, EU, Vereinte Nationen, Global Governance – Unternehmen: Führungsebene, Personalmanagement, Produktion, Forschung 9/26/24 Seite 16 Widerstände gegen Wandel Veränderungen werden persönlich und beruflich oft als bedrohlich empfunden Gründe – Befürchtung der Unvereinbarkeit wirtschaftlicher und ökologischer Ziele und Interessen – Angst, Trade-Offs in Kauf zu nehmen zulasten des Profits – Mangelndes Wissen und Personal – Mangel an Rückhalt in Politik und Gesellschaft – Trittbrettfahrermentalität. Keiner will den ersten Schritt tun – Altes Denken, Sicherheitsdenken, Routine, Gewohnheit, Angst vor Neuem 9/26/24 Seite 17 Die Welt im Jahr 2050 Überlegen Sie sich, wie sie die Welt im Jahre 2050 antreffen möchten, wenn sie heute die Wahl hätten, die Welt zu verändern. Sie dürfen visionär denken! – Wie sind Gesellschaften/Gruppen gestaltet? – Wie sieht die Natur aus? – Wie funktioniert die Ökonomie? Notieren sie ihre Gedanken 9/26/24 Seite 18 Umdenkungsprozess – Bei Entscheidungen im Alltagshandeln nimmt unser Gehirn mentale Abkürzungen – Abkürzungen basieren auf dem Gelernten (Sozialisation, Umfeld, Kultur) – Beispiel Konsumverhalten – Welche, ausser den ökonomischen Kriterien, können bei einem Kauf berücksichtigt werden? à Umdenken verlangt einen Paradigmenwechsel. Wir müssen lernen anders zu denken! 9/26/24 Seite 19 Entwicklung einer ökologischen Weltsicht Wie können wir lernen so zu denken, dass wir uns nachhaltig verhalten? Wir setzen den Fokus auf das ökologische Verhalten. Es gibt verschiedene Konzepte von einer ökologischen Weltsicht (Commoner, 1972, Dunlap et al. 2000, Koger & Winter, 2010, Garnder & Stern, 2002, Amel et al. 2012) Vier ökologische Prinzipien müssen wir verstehen Zwei Prinzipien beziehen sich auf die Funktionen des Ökosystems und zwei Prinzipien beinhalten Aspekte von Umweltlösungen 1. Alles Leben ist voneinander abhängig 2. Natürliche Ressourcen sind endlich und limitiert in der Regeneration 3. Wähle geschlossene Kreislaufsysteme anstelle offener linearer Systeme 4. Upstream over Downstream Solutions 9/26/24 Seite 20 1. Alles Leben ist voneinander abhängig – Vernetztes System „When we try to pick out anything by itself, we find it hitched to everything else in the Universe“ (John Muir, 1911) – Kleine Handlungen können gravierende Konsequenzen haben (Tipping Point, Dominoeffekt, exponentielles Wachstum) – Diversität gleich Widerstandsfähigkeit (feedback loop W.O. Wilson, Irische Hungersnot 1840) Abb.; http://thenatureofbusiness.org/2012/10/16/ecological-thinking-for-business- transformation/ (Stand 14.9.2015) Seite 21 Ein Systemdenker/eine Systemdenkerin – behält den Blick aufs Ganze – achtet darauf, was zusammenpasst und was zusammengehört – betrachtet die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln – findet heraus, wie Dinge und Beziehungen sich mit der Zeit verändern – findet heraus, was Handlungen bewirken können – denkt nach über Wirkungen, die kurz, und solche, die länger andauern – sucht nach Wegen, wie das System besser arbeiten kann – Überprüft die Wirkungen und passt wenn nötig die Handlungen an Baum des systemischen Denkens (Frischknecht et al., 2008, S. 16.) (B. Neugebauer, Umgang mit Komplexität- Systemisches Lernen) 9/26/24 Seite 22 2. Natürliche Ressourcen sind endlich und limitiert in der Regeneration – Natürliche Ressourcen sind Rohstoffe, Flächen, Funktionen von Böden, Luft, Wasser, Wald, genetische Vielfalt etc. – „Anstelle einer optimalen Nutzung ergibt sich über den freien Zugang zu den Ressourcen (Open Access) eine Ü̈bernutzung und damit im Extremfall ebenfalls die Ausrottung. Die Ü̈bernutzung kann z.B. mit der Zuweisung von privaten Eigentumsrechten oder durch eine staatliche Verteuerung der Ressourcennutzung verhindert werden“ (Bretschger, L., Leinert, L., 2010) – Die natürlichen Ressourcen nutzen wir Menschen gemeinsam und müssen diese teilen. Handeln wir im Eigeninteresse und verbrauchen mehr natürliche Ressourcen als uns zugeteilt sind, verletzen wir das Allgemeinwohl, auf Englisch das sogenannte „common good“ (Tragedy of the commons, Hardin 1968). – Video on managing common pool resources, common property regime, local rules (Elinor Ostrom 2011) https://www.youtube.com/watch?v=D1xwV2UDPAg 9/26/24 Seite 23 3. Wähle geschlossene Kreislaufsysteme anstelle offener linearer Systeme – In natürlichen Systemen gibt es keinen Abfall, alles wird wieder verwertet – Der Mensch handelt oft in linearen Systemen. Im linearen System fällt „Abfall“ an, Ressourcen gehen verloren, Beispiel Food Waste, Verpackungsmaterialien, … – Wir handeln nachhaltig, wenn wir in unserem Denken & Handeln das Konzept des Kreislaufs berücksichtigen – Die Wirtschaft in Kreisen denken (Braungart & McDonough,2002) Grafik: Bundesamt für Umwelt 9/26/24 Seite 24 4. Vorsorge ist besser als Symptombekämpfung (upstream over downstream solutions) – mit der Symptombekämpfung werden die Probleme nicht behoben, sondern nur abgeschwächt – Die Ursachen der Probleme müssen identifiziert und angegangen werden – Beispiel: Tote Zonen im Golf von Mexiko (seit 1970 ver- Doppelt sich die tote Zone alle 10 Jahre. Düngemittel wie Ammonium, Nitrat, Nitrit, Phosphate gelangen in die Flüsse, Es kommt zu Algenblüte im Golf Delta und das führt zur Hypoxie. – Ist Recycling eine upstream oder downstream Lösung? Die Prioritäten sind: Reduzieren, Wiederverwenden, Reparieren, Teilen,… und erst dann Recyclen! 9/26/24 Seite 25 Was können wir machen? Aus Wissen Ideen kreieren Aus Ideen Pläne generieren Aus Plänen Handlungen ableiten The Right livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) https://rightlivelihood.org/the-change-makers/find-a-laureate/ «Standing up for human courage” 9/26/24 Seite 26 Was kann ich machen? Gruppenarbeit (15 min.) Ziel: wie möchten wir die Natur, Gesellschaft, Wirtschaft in 2050 antreffen Tools: denken und handeln nach den ökologischen Prinzipien Ø Alles Leben ist miteinander vernetzt Ø Natürliche Ressourcen sind endlich und limitiert in der Regeneration Ø Wähle geschlossene Kreislaufsysteme anstelle offener linearer Systeme Ø Vorsorge ist besser als Symptombekämpfung à Konkrete Massnahmen für den persönlichen Alltag entwickeln (Mobilität, Ernährung, Gesundheit, Energieverbrauch, etc. ) 9/26/24 Seite 27 Was kann ich machen? – Füllen Sie das farbige Blatt aus und stecken Sie es sich in den Hosensack, damit Sie immer wieder an die Verhaltensmassnahme erinnert werden – Probieren Sie in den nächsten Monaten sich an die vorgenommene Verhaltensmassnahme zu halten – Achten Sie darauf, wann es schwieriger/einfacher ist sich an die Verhaltensmassnahme zu halten 9/26/24 Seite 28 Umsetzung der Verhaltensmassnahmen 9/26/24 Seite 29 Individuelles nachhaltiges Verhalten kann Veränderung bewirken Individuen machen Erfindungen, leiten etwas in die Wege, beeinflussen Veränderungen – und bewegen somit die Gesellschaft in eine nachhaltige Richtung! Corporate Shareholders können Konzerne beeinflussen Partizipation (Familie, Freundeskreis, Organisationen, Nachbarschaft, Gemeinde, Kanton, Bund, global) Carrotmob (Unterstützung eines Ladens in einem bestimmten Zeitraum. Gewinn wird für eine nachhaltige Innovation investiert) 9/26/24 Seite 30 Determinanten des persönlichen Umweltverhaltens Umweltverhalten ist kein einheitliches und in sich konsistentes Verhaltensmuster, Umweltverhalten ist vielschichtig und heterogen. Folgende Faktoren können das Umweltverhalten beeinflussen: Persönlichkeitsfaktoren (Motivation, planvolles Vorgehen, Eigenverantwortlichkeit, Wahrnehmungsmuster,...) Struktur- und Situationsfaktoren (Infrastruktur, Handlungsanreize, Regeln,...) Soziale Faktoren (Naturerfahrung in Kindheit, Bezugsgruppen, Anonymität,...) Wohlbefinden (Spass, Schutz, Gesundheit,...) Demografische Variablen Wissen (konkretes, zusammenhängendes Wissen,...) Einstellungen (Wertvorstellungen, Einstellung zu Technik, individuelle Dispositionen,...) --> Internalisierte Werte, ökologisches Paradigma!!! 9/26/24 Seite 31 Beispiele nachhaltiger Projekte aus der Stadt Zürich Programm Stadtgrün: Begrünung für ein besseres Stadtklima Die Stimmberechtigten der Stadt Zürich haben am 3. September 2023 die beiden Gegenvorschläge zur Volksinitiative Stadtgrün mit einer grossen Mehrheit angenommen. Mit diesem Rahmenkredit werden vier Programme zur Hitzeminderung und Klimaverbesserung sowie zur Steigerung der Biodiversität bis 2035 sichergestellt und finanziert. 2000-Watt-Gesellschaft Stadt Zürich “Die Zürcher Bevölkerung steht hinter den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft und stimmte am 30. November 2008 mit 76 Prozent einer Verankerung der 2000-Watt-Ziele in der Gemeindeordnung zu. Ein weltweit einmaliges Plebiszit” (Stadt Zürich, Hochbaudepartement) 9/26/24 Seite 32 Programm Stadtgrün: Begrünung für ein besseres Stadtklima Link: https://www.stadt- zuerich.ch/ted/de/index/gsz/beratung-und- wissen/Stadtgruen.html Das Programm “Stadtgrün” besteht aus vier Programmen: 1. Hitzemindernde Massnahmen auf städtischen Grünflächen und Plätzen sowie in Strassenräumen 2. Beratung und Förderung hitzemindernder und biodiversitätsfördernder Massnahmen bei privaten Egentümerschaften 3. Förderung hitzemindernder Massnahmen für Eigenwirtschaftsbetriebe von Liegenschaften der Statdt Zürich 4. Forschungs- und Pilotprojekte im Bereich hitzemindernder Massnahmen 9/26/24 Seite 33 Programm Stadtgrün: Begrünung für ein besseres Stadtklima 9/26/24 Seite 34 2000-Watt-Gesellschaft Stadt Zürich Wissenschaftler sagen, dass im Gebäudebereich 50-90% des Energiebedarfs eingespart werden kann (Weissbuch der 2000-Watt-Gesellschaft, ETH) 9/26/24 Seite 35 2000-Watt-Gesellschaft Stadt Zürich Zürcher Verwaltung ging mit gutem Beispiel voran (Raumtemperatur, IT-Bereich, Fahrzeugpolitik,…) Anpassungen auf politischer Ebene wie z.B. Verkehrs- und Energiepläne (z.B. Minenergie- Standart als Mindestanforderungen, allen Strom aus erneuerbaren Energiequellen,…) Anstrengungen auf Unternehmens- und Bürgerebene Beratungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen Öko-Kompass: https://www.stadt- zuerich.ch/gud/de/index/umwelt_energie/umwelt-energie-beratung/oeko-kompass.html Instrumente: Übersicht der wichtigsten Massnahmen zur Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft in den Bereichen Energie, Mobilität, Gebäude und Stadtverwaltung https://www.stadt-zuerich.ch/content/gud/de/index/umwelt_energie/2000-watt- gesellschaft.html 9/26/24 Seite 36 2000-Watt-Gesellschaft Stadt Zürich 9/26/24 Seite 37 Weitere nachhaltige Institutionen 9/26/24 Seite 38 Literatur -Amel, E.L. (2012): Exploring the Effectiveness of Ecological Principles as a method for intergrating environmental content into psychology courses. Ecopsychology, Vol. 4, NO.2. -Becker, E., Hahn, T. (2006). Soziale Ökologie. Grundzüge einer Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen. 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