Summary

This document provides an overview of hygiene, encompassing its etymology, historical context in the Middle Ages, and the role of hygiene in modern medicine. It is a descriptive examination of various aspects associated with hygiene.

Full Transcript

25.09.2024 Hygiene 2024/2025 https://www1.wdr.de/mediathek/video-eine- kurze-geschichte-der-hygiene-100.html Etymologie Das Wort Hygiene stammt aus dem Griechischen: ὑγιεινή [τέχνη] hygieiné [téchne] bedeutet „der Gesundheit dienende [Kunst]“. Es ist von ὑγίεια hygíeia „Gesu...

25.09.2024 Hygiene 2024/2025 https://www1.wdr.de/mediathek/video-eine- kurze-geschichte-der-hygiene-100.html Etymologie Das Wort Hygiene stammt aus dem Griechischen: ὑγιεινή [τέχνη] hygieiné [téchne] bedeutet „der Gesundheit dienende [Kunst]“. Es ist von ὑγίεια hygíeia „Gesundheit“ abgeleitet – dem Wort, mit dem auch die griechische Göttin der Gesundheit, Hygieia, bezeichnet wird. Der Zusammenhang mit der personifizierten Göttin ist seit dem 4. Jahrhundert vor Christus (bei Aristoteles) belegt und wurde im 2. Jahrhundert durch Galen (griech. Arzt) systematisiert. Hygiene im engeren Sinn bezeichnet die Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten, insbesondere Reinigung, Desinfektion und Sterilisation. In der Alltagssprache wird das Wort Hygiene auch fälschlicherweise an Stelle von Sauberkeit verwendet, doch umfasst sie nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Aufgabenkreis der Hygiene. 1 25.09.2024 Geschichte-Lebenssituation im Mittelalter die Notdurft auch auf der Straße zu verrichten, Nachtgeschirre wurden auf den Straßen ausgeleert, Marktabfälle (Pflanzenreste, Schlachtabfälle, Schlachtblut) blieben auf den Straßen und Plätzen liegen, häuslicher Unrat und Mist aus den Ställen der städtischen Tierhaltung wurde auf den Straßen gelagert, Schweine, Hühner und andere Haustiere liefen auf den Straßen frei darin herum, Niederschlagswasser durchfeuchtete und verteilte alles, all dies führte dazu, dass der Straßenschmutz und damit zusammenhängende Geruchsbelästigungen in den Städten überhandnahmen, wogegen Polizeiverordnungen erlassen wurden. Erst die Einführung der Kanalisation, städtischer Schlachthäuser und Pflasterungen konnten den Schmutz eindämmen Hygiene in der Medizin Die Hygiene im Römischen Reich war verhältnismäßig weit entwickelt. Der römische Politiker und Universalgelehrte Marcus Terentius Varro ahnte, dass Krankheiten durch „kleine Tiere, welche für das Auge nicht sichtbar sind“ (aus heutiger Sicht Mikroorganismen) hervorgerufen werden. Es war bekannt, dass Quarantäne die Verbreitung von Infektionskrankheiten verhindern konnte. Die Hygiene in der Medizin betrifft das Verhalten des Fachpersonals im ambulanten Einsatz sowie in der klinischen Hygiene zur Abwehr von Neuerkrankungen. Thomas McKeown hat 1979 den Rückgang der Infektionskrankheiten der letzten 200 Jahre auf Hygiene, bessere Ernährung des Menschen, Immunität und andere unspezifische Maßnahmen zurückgeführt. Abseits der Industriestaaten hat sich das Muster der Erkrankungen nicht wesentlich verändert, trotz teilweiser Einführung von medikamentösen Behandlungsmethoden. So kann angenommen werden, dass ohne finanzielle und materielle Unterstützung der „Dritten Welt“ und ohne bessere Lebensbedingungen für den Großteil der Menschheit der Gefahr von Seuchen Vorschub geleistet wird. 2 25.09.2024 Hygiene in der Medizin Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Sauberkeit und Desinfektion in der Medizin nicht als notwendig angesehen. So wurden die Operationsschürzen der Chirurgen praktisch nie gewaschen. Medizinische Instrumente wurden vor dem Gebrauch nicht gereinigt. Auch wurden nicht selten in Krankenhäusern die Wunden von verschiedenen Patienten nacheinander mit demselben Schwamm gereinigt. Hygiene in der Medizin Ignaz Semmelweis gelang in den 1840er Jahren erstmals der Nachweis, dass Desinfektion die Übertragung von Krankheiten eindämmen kann. Als Assistenzarzt in der Klinik für Geburtshilfe in Wien untersuchte er, warum in der einen Abteilung, in der Medizinstudenten arbeiteten, die Sterberate durch Kindbettfieber wesentlich höher war als in der zweiten Abteilung, in der Hebammenschülerinnen ausgebildet wurden. Er fand die Erklärung, als einer seiner Kollegen während einer Sektion von einem Studenten mit dem Skalpell verletzt wurde und wenige Tage später an Blutvergiftung verstarb, einer Krankheit mit ähnlichem Verlauf wie das Kindbettfieber. 3 25.09.2024 Hygiene in der Medizin Semmelweis stellte fest, dass die an Leichensektionen beteiligten Mediziner Gefahr liefen, die Mütter bei der anschließenden Geburtshilfe zu infizieren. Da Hebammenschülerinnen keine Sektionen durchführen, kam diese Art der Infektion in der zweiten Krankenhausabteilung seltener vor. Das erklärte die dort niedrigere Sterblichkeit. Semmelweis wies seine Studenten daher an, sich vor der Untersuchung der Mütter die Hände mit Chlorkalk zu desinfizieren. Diese wirksame Maßnahme senkte die Sterberate von 12,3 % auf 1,3 %. Das Vorgehen stieß aber bei Ärzten wie Studenten auf Widerstand. Sie wollten nicht wahrhaben, dass sie selbst die Infektionen übertrugen, anstatt sie zu heilen. Hygiene in der Medizin Sir Joseph Lister, ein schottischer Chirurg, verwendete erfolgreich Karbol zur Desinfektion von Wunden vor der Operation. Max von Pettenkofer hatte ab September 1865 den ersten deutschen Lehrstuhl für Hygiene inne und gilt als Vater der Hygiene als medizinisches Lehrfach. Als Teilgebiet war Hygiene an der Wiener Medizinischen Fakultät jedoch bereits ab 1805 Bestandteil der ärztlichen Ausbildung Weitere bekannte Forscher auf dem Gebiet der Hygiene waren Johann Peter Frank, Robert Koch und Louis Pasteur. Aus der Hygiene hat sich im späten 19. Jahrhundert auch das Fach Sportmedizin entwickelt, da dieselben humanbiologischen Kenntnisse auch in der Bewegungstherapie Verwendung fanden 4 25.09.2024 Hygienemaßnahmen Medizinische Maßnahmen sind Sterilisation, Desinfektion und Quarantäne. Insbesondere im wirtschaftlichen Bereich sind Lebensmittel- und Wäschereihygiene gesetzlich geregelt. Zu den lokalen Hygienemaßnahmen gehören die Haushaltshygiene, die Lebensmittelhygiene und die klinische Hygiene. Zu den individuellen somatischen Hygienemaßnahmen zählen heute die Körper-, Mund-, Brust-, Anal- und Sexualhygiene sowie die Psychohygiene. Die Arbeitshygiene befasst sich mit der Verhütung von Berufskrankheiten Hygiene an der Vetmeduni Maria Theresia 1765 gegründeten drittältesten Veterinärschule der Welt Milch und Käse sind schmackhafte Lebensmittel. Ihr Verzehr birgt aber auch ein gewisses Gesundheitsrisiko. Die sogenannten Listerien kommen häufig in Produktionsstätten für Käse und Milchprodukte vor. Eine Infektion kann gerade schwache und ältere Menschen gefährden. Forscher der Vetmeduni Vienna haben nun herausgefunden, warum Listerien gegenüber herkömmlichen Desinfektionsmitteln resistent werden. Sie besitzen einen sprunghaften genetischen Mechanismus der ihnen rasche Anpassung an äußere Umstände erlaubt. ….. 5 25.09.2024 Hygiene an der Vetmeduni Grundlagen der Lebensmittelhygiene Mikrobiologische Sicherheit von Fleisch und Fleischwaren Mikrobiologie von Lebensmittelinfektionserregern in Fleisch und Fleischwaren Bakteriologische Untersuchung von Lebensmitteln tierischer Herkunft (Fleisch, Fisch, Ei) Hygienekontrollen in lebensmittelver- und bearbeitenden Betrieben (Beratung anhand d. entsprechenden Hygieneverordnungen): ……. Institut für Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe ua. Futtermittelhygiene- sensorische, bakteriolog. und mikroskop. Beurteilung …. 6 13.11.2024 Äußere belebte Krankheitsursachen Einleitung Die Oberfläche unseres Planeten ist bevölkert mit einer ungeheuren Zahl von lebenden, d. h. sich dauernd vermehrenden und wieder absterbenden Wesen, angefangen von den höchstorganisierten Tieren über Insekten, Pflanzen hinunter bis zu den kleinsten Lebewesen (Mikroorganismen) und zu kleinsten Gebilden, die schon an der Grenze zwischen belebter und unbelebter Materie stehen. Auch der Mensch ist nur ein Glied dieser Vielfalt. Nun leben alle diese Geschöpfe aber nicht jedes für sich und abgesondert voneinander, sondern sind in ihrem ganzen Dasein eng miteinander verflochten, ja vielfach geradezu aufeinander angewiesen. So ist also auch das menschliche Leben in diese großen natürlichen Zusammenhänge hineingestellt und ohne sie nicht denkbar. 1 13.11.2024 Symbiose Symbiose (von altgriechisch σύν sýn, deutsch ‚zusammen‘ sowie altgriechisch βίος bíos, deutsch ‚Leben‘) bezeichnet in Europa die Vergesellschaftung von Individuen zweier unterschiedlicher Arten, die für beide Partner vorteilhaft ist. Ein Beispiel sind die Magen- und Darmbakterien der Tiere, die etwa bei Wiederkäuern den Aufschluss zellulosereicher Pflanzennahrung ermöglichen. Auch Flechten, Pilze, Grünalgen Kommensalismus Kommensale ein „Mitesser“, der für seine Ernährung auf einen Organismus einer anderen Art angewiesen ist, indem er an dessen Nahrung teilhat, diesen aber (im Gegensatz zu einem Parasiten) nicht schädigt. Bei engem räumlichen Zusammenleben wird der gebende Organismus Wirt und der sich miternährende Kommensale genannt. Dem Wirt entstehen dabei keine größeren vor- oder nachteiligen Effekte. Nur der Kommensale ist Nutznießer des Zusammenlebens und ist meist vom Wirt abhängig. Der Kommensale ernährt sich meist von Abfallstoffen oder dem Nahrungsüberschuss des Wirtes, entzieht diesem aber keine lebensnotwendigen Substanzen, z.B.: die Aasfresser der Steppen und Wüsten, die größeren Jägern folgen 2 13.11.2024 Parasitismus Parasitismus (altgriechisch παρά para „neben“, σιτεῖσθαι siteisthai „essen“), auch Schmarotzertum, im engeren Sinne bezeichnet den Ressourcenerwerb mittels eines in der Regel erheblich größeren Organismus einer anderen Art, meist dient die Körperflüssigkeit dieses Organismus als Nahrung. Der auch als Wirt bezeichnete Organismus wird dabei vom Parasiten geschädigt, bleibt aber in der Regel am Leben. In seltenen Fällen kann der Parasitenbefall auch zum Tod des Wirtes führen, dann aber erst zu einem späteren Zeitpunkt. Im weiteren Sinne kann Parasitismus als eine Steigerung der Fitness des Parasiten verstanden werden, die bisweilen verbunden ist mit einer Verminderung der Fitness des Wirtes. Infektion Unter einer Infektion (lat. īnficere „anstecken“, „vergiften“; wörtlich „hineintun“), auch Ansteckung, versteht man das aktive oder passive Eindringen, Verbleiben und anschließende Vermehren von pathogenen Lebewesen (z. B. Bakterien, Pilze, Parasiten) oder pathogenen Molekülen (z. B. Viren, Transposons und Prionen) in einem Organismus, meistens konkreter von Krankheitserregern in einen Wirt. Krankheiten, die durch Pathogene ausgelöst werden, bezeichnet man als Infektionskrankheiten. Das absichtliche Einbringen von Mikroorganismen in ein Nährmedium wird als Inokulation und das unbeabsichtigte Einbringen als Kontamination bezeichnet. Voraussetzung: Erreger, Wirt, Umwelt 3 13.11.2024 Infektion Eindringlinge, die pathogen wirken und zu einer Infektionskrankheit führen sind Viren Bakterien Pilze Höher organisierte Parasiten (Kuckuck -Brutparasitismus). Inkubationszeit: beschreibt die Zeit, die zwischen Infektion mit einem Krankheitserreger und dem Auftreten der ersten Symptome vergeht. Die Inkubationszeit kann, abhängig von der Krankheit, zwischen wenigen Stunden und einigen Jahrzehnten betragen. Dies hängt davon ab, wie unterschiedlich schnell und auf spezifische Weise sich die entsprechenden Erreger im Körper vermehren Immunität Immunität (lat. immūnitās für ‚Freiheit von etwas‘ in Bezug auf die Gesundheit „Frei von Krankheit“, „immūnis“ als Adj. für „gefeit gegen/ frei von“) ist die Unempfindlichkeit oder Unempfänglichkeit des Organismus gegenüber äußeren Angriffen bzw. die Fähigkeit des Organismus, bestimmte Pathogene ohne Symptome zu eliminieren. Unspezifische Immunität- ist als natürliche Resistenz zu werten. Adaptive Immunität- wird auch als erworbene Immunität bezeichnet. Angeborene Immunität- besteht seit der Geburt, wurde meist über die Plazenta durch Antigene/Antikörper der Mutter erreicht Natürliche Immunität- ist genetisch bedingt durch das Vorhandensein natürlicher Antikörper ohne früheren Kontakt mit pathogenen Keimen oder anderen, für den Organismus schädlichen Substanzen 4 13.11.2024 Eintrittspforten einer Infektion: Krankheitserreger können über verschiedene Eintrittspforten von außen in den Körper gelangen: Erkältungs- oder Grippeviren beispielsweise können über eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden und die Atemwege befallen. Erreger können auch über eine Schmierinfektion über Hände und Gegenstände weiterverbreitet werden und an die Bindehaut der Augen sowie die Schleimhäute von Mund und Nase gelangen, wenn man sich beispielsweise mit ungewaschenen Händen ins Gesicht fasst. Erreger von Durchfall und/oder Erbrechen können außer über eine Schmierinfektion auch über belastete Lebensmittel in den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden. Eintrittspforten einer Infektion: Über die Genitalschleimhäute kann man sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken. Über Wunden können Krankheitserreger in die Haut eindringen. In seltenen Fällen können Erreger auch direkt in die Blutbahn gelangen. Deshalb wird beispielsweise bei medizinischen Eingriffen auf besondere Hygiene geachtet. 5 13.11.2024 Ausdehnung einer Infektion Lokalinfektion: Die Erreger bleiben dort, wo sie den Körper zuerst infiziert haben (Eintrittspforte). Sie verursachen nur an dieser Stelle Symptome, ohne sich im Organismus weiter zu verteilen. Generalisierte Infektion: Die Erreger vermehren sich zuerst an der Eintrittspforte und gelangen dann über das Blut zu ihren eigentlichen Manifestationsorganen (Befallsorganen). Das sind oft die Leber, Milz, lymphatische Organe, die Haut oder das Nervensystem. An der Eintrittspforte sind die Erreger dann nicht mehr nachweisbar. Fokale Infektion (Herdinfektion): eine nach einer lokalen Erregerübertragung durch Bakterien, besonders durch Streptokokken, auftretende nachfolgende (sekundäre) Erkrankung. Die Erreger gelangen von einem Ausgangsherd, der durch eine lokale Infektion im Körper entstanden ist, mit Verzögerung durch septische Metastasierung oder schubweise Ausschüttung aus diesem Ausgangsherd über den Blutkreislauf in entferntere Körperregionen oder Organe und verursachen dort entzündliche oder auch allergische Krankheitsabläufe. Systemische Infektion: Die Erreger breiten sich durch Einschwemmung über die Blutbahn über ein gesamtes Organsystem (beispielsweise das Zentralnervensystem) oder den ganzen Organismus aus. Ende einer Infektion, Heilung, Tod, latenter Verlauf Ende-hängt ab von körperlichen Verfassung Widerstandskraft spez. Abwehrlage des Tieres krankmachenden Eigenschaft Vermehrungsfähigkeit Befalldosis des Erregers Heilung- restlose Vernichtung des Erregers durch die Körperabwehr Tod bei Versagen der Körperabwehr Latenter Verlauf: – Erreger bleibt im Körper ohne Erscheinungen auszulösen – Werden aber laufend ausgeschieden (Kot, Harn, Speichel, Milch, Schweiß, Blut) 6 27.11.2024 Parasitologie Parasitologie beschäftigt sich mit den Lebens- und Umweltverhältnissen von Parasiten und ihren Wirten. Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Parasitologie ist die Entwicklung effizienter Maßnahmen zur Bekämpfung von Parasiten. Die medizinische Parasitologie beschäftigt sich mit Prophylaxe, Diagnostik und Therapie parasitärer Erkrankungen. Neben Ektoparasiten wie Flöhen, Läusen und Milben zählen hierzu auch Wurminfektionen und Infektionen durch Protozoen.. 1 27.11.2024 Beschreibung Parasiten sind in hohem Maße spezialisierte Lebewesen. Ihr Habitat ist in der Regel auf einige wenige Wirtsarten beschränkt, nicht selten findet sich nur eine einzige Wirtsart. Parasitismus zeigt sich in sehr vielfältigen Formen. Es gibt Zweifelsfälle, in denen Parasitismus von anderen Interaktionen zwischen Arten schwer zu unterscheiden sind. Parasitismus ist beileibe kein seltenes Phänomen, denn die überwiegende Zahl aller Lebewesen parasitiert. Beschreibung Im Allgemeinen ist ein Parasit stark von seinem Wirt abhängig. Das Parasitieren kann sich auf verschiedene Wirtsfaktoren beziehen wie beispielsweise – Körpersubstanz, – Nahrungsangebot, – Sauerstoffbedarf, – Osmotik- Lösungsmittel – pH-Verhältnisse oder – Wärmehaushalt. Je nach Ausmaß des Parasitenbefalls ist die Belastung des Wirtes verschieden groß. 2 27.11.2024 Beschreibung Auch wenn Parasitenbefall den Wirt nicht lebensbedrohlich schädigt, wirkt er sich doch stets negativ auf dessen Wachstum, Wohlbefinden, Infektanfälligkeit, Fortpflanzung oder Lebensdauer aus. So können – giftige Stoffwechselprodukte des Parasiten, – zurückgebliebene innere oder äußere Verletzungen oder – der Entzug von Nahrung eine Verkürzung des Lebens zur Folge haben, insbesondere bei weiteren ungünstigen Umweltbedingungen Beschreibung Wirte verhalten sich allerdings keineswegs passiv gegenüber ihren Parasiten, sondern sind meist imstande, Zahl und Schadeffekt durch geeignete Abwehrmechanismen zu begrenzen. In einer gemeinsamen Entwicklung (Koevolution) passten sich Wirte und ihre Parasiten einander an. Dadurch entwickelte sich in jedem Stadium der Evolution ein Gleichgewicht, bei dem der Parasit profitiert, ohne dem Wirt, der ja seine „Existenzgrundlage“ darstellt, mehr als nötig zu schaden oder ihn gar völlig zu vernichten. 3 27.11.2024 Beschreibung Viele Parasiten schmarotzen während ihrer Entwicklung in verschiedenen Wirten. Man unterscheidet Zwischenwirte und den Endwirt. Zwischenwirte – sind Menschen oder Tiere, die von Parasiten im Entwicklungsstadium befallen wurden. Im Zwischenwirt entwickelt sich ein Parasit, bevor er den Endwirt befällt. Ein Parasit kann auch mehrere Zwischenwirte haben. Sexuelle Fortpflanzung findet meist nur im Endwirt statt. Fehlwirt: – sind Organismen, die befallen werden, ohne dass eine Fortsetzung des Entwicklungszyklus des Parasiten möglich ist – Häufig ist der Parasit schlecht an seinen Fehlwirt adaptiert, so dass der Fehlwirt durch den Parasiten stärker geschädigt wird als der Wirt. Anpassung Wie alle anderen Lebewesen wurden auch Parasiten im Verlauf der Evolution in vielfältiger Weise durch Mutation, Rekombination und Selektion an ihre Umgebung, hierbei natürlich insbesondere an ihre jeweiligen Wirtsorganismen, angepasst: Haft- und Klammerorgane benutzen z. B. Läuse (Klammerbeine), welche verhindern, dass der Parasit seinen Wirt verliert, was in der Regel seinen Tod zur Folge hätte. Rückbildungen von Organen, die für parasitische Lebensweise nicht notwendig sind. Beispielsweise fehlen Läusen Flügel, die Weißbeerige Mistel hat keine Wurzeln, die Quendel-Seide kommt ohne Blätter aus und endoparasitischen Würmern fehlen die Verdauungsorgane. 4 27.11.2024 Anpassung Große Eizahlen und komplizierte Entwicklungs- und Übertragungswege sichern die Fortpflanzung und das Auffinden eines Wirts. Bandwurm-zehntausende Eier werden freigesetzt Diese können Zwischenwirte infizieren und in deren Leber ungeschlechtliche Vermehrungsstadien bilden (Finnen). Wird der finnenhaltige Zwischenwirt z. B. von Katzen oder Füchsen gefressen, ist eine Neuinfektion sehr wahrscheinlich. Klassifizierung von Parasiten Mikro- und Makroparasiten Unterscheidet man Parasiten hinsichtlich ihrer Größe, ergeben sich die folgenden beiden Unterscheidungskriterien: Mikroparasiten sind klein, manchmal extrem klein (und meist so zahlreich, dass man die Zahl von Parasiten im Wirt nicht angeben kann). Normalerweise ist es daher einfacher, die Zahl der befallenen Wirte zu untersuchen als die Anzahl der Parasiten. Mikroparasiten sind meist Protozoa, die Tiere und Pflanzen als Krankheitserreger infizieren. Bei manchen Pflanzen gibt es mikroparasitisch lebende niedere Pilze. 5 27.11.2024 Klassifizierung von Parasiten Makroparasiten sind in der Regel so groß, dass man ihre Anzahl genau bestimmen oder wenigstens in ihrer Größenordnung schätzen kann. Bei Tieren findet man sie eher auf dem Körper oder in Körperhohlräumen (z. B. im Darm) als im Gewebe. Die Hauptmakroparasiten von Tieren sind Würmer (Band- und Saugwürmer sowie Nematoden), aber auch Läuse, Zecken, Milben und Flöhe, außerdem auch einige Pilze. Klassifizierung von Parasiten Ekto- und Endoparasiten Unterscheidet man die Parasiten hinsichtlich ihrer Eigenschaft, in den Körper des Wirtes einzudringen, ergeben sich die folgenden zwei Klassen: Ektoparasiten oder Außenparasiten leben auf anderen Organismen. Sie dringen nur mit den der Versorgung dienenden Organen in ihren Wirtsorganismus ein und ernähren sich von Hautsubstanzen oder nehmen Blut oder Gewebsflüssigkeit auf. Beispiele für Ektoparasiten sind blutsaugende Arthropoden wie etwa Stechmücken, Läuse oder Zecken. Ektoparasiten sind häufig auch Krankheitsüberträger von Erkrankungen wie Malaria oder Lyme-Borreliose. 6 27.11.2024 Klassifizierung von Parasiten Endoparasiten (auch Ento- oder Innenparasiten) leben im Inneren ihres Wirtes. Zu ihnen zählen z. B.: Dasselfliegen, Bandwürmer und einige Pilze. Sie besiedeln Hohlräume, Epithelien, das Blut oder auch das Gewebe verschiedener Organe. Die von ihnen ausgelösten Krankheiten nennt man Endoparasitosen. Klassifizierung von Parasiten Des Weiteren kann man die Endoparasiten nach ihren Eigenschaften beim Befall von Zellen in zwei Gruppen einteilen. Extrazelluläre Endoparasiten leben außerhalb von Zellen, – z. B. Giardia auf Darmepithel intrazelluläre Endoparasiten leben dagegen vorwiegend innerhalb von Wirtszellen – Malariaerreger Viele Endoparasiten halten sich während ihres Lebenszyklus sowohl extra- als auch intrazellulär auf. 7 27.11.2024 Klassifizierung von Parasiten Fakultative und obligate Parasiten Parasiten lassen sich anhand der Notwendigkeit eines Wirtes unterscheiden. Fakultative Parasiten (oder auch Gelegenheitsparasiten) sind freilebende Lebewesen, die nur gelegentlich parasitieren. Ihre Entwicklung kann auch ohne parasitische Phase ablaufen. Obligate Parasiten sind für ihre Entwicklung zwingend auf einen Wirt angewiesen. Klassifizierung von Parasiten temporäre und stationäre Parasiten Auf Grund der Dauer der parasitischen Lebensphase Stationäre Parasiten bleiben ständig über ihr ganzes Leben oder zumindest während einer Entwicklungsperiode einem Wirt treu. Ein Wirtswechsel findet nur bei engem Kontakt mit einem anderen möglichen Wirtstier oder beim Tod des ursprünglichen Wirtes statt (Bsp.: Filzlaus mit hoher Bindung an den Wirt, Floh mit bedingter Bindung). Temporäre Parasiten besuchen einen Wirt nur für begrenzte Zeit. Sie suchen ihn z. B. nur kurzfristig zur Nahrungsaufnahme auf (Bsp.: Stechmücke). 8 27.11.2024 Klassifizierung von Parasiten Die stationären Parasiten kann man in zwei Gruppen gliedern: Periodisch und permanent Periodische Parasiten leben nur in bestimmten Entwicklungsstadien parasitisch. Man unterscheidet Formen mit einfachem Wechsel zwischen parasitischen und nichtparasitischen Stadien sowie Formen mit mehrfachem Wechsel zwischen den Stadien, wie sie zum Beispiel bei den Saugwürmern vorkommen. Bei dem einfachen Wechsel spricht man je nach Schmarotzerstadium von Larvalparasitismus oder von Imaginal- oder Adultparasitismus, der häufig bei Fadenwürmern zu beobachten ist. FiotoQuelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Leberegel Klassifizierung von Parasiten permanent Permanente Parasiten haben kein freies (nichtparasitisches) Lebensstadium. Man unterscheidet Formen, bei denen alle Entwicklungsstadien einen einzigen Wirt parasitieren, wie zum Beispiel die Echten Tierläuse. https://de.wikipedia.org/wiki/Tierl%C3%A4use, Hundelaus Foto 9 04.12.2024 Pilze (Fungi) Pilze Sind Mikroorganismen, die weniger differenziert sind als Pflanzen, aber einen höheren Grad der Organisation aufweisen als Bakterien. Es gibt ca.200 000 Arten, davon wurden bisher 200 als Krankheitserreger beim Menschen aufgefunden, die zahl nimmt zu. Pilze können sich in ihrem Aussehen stark unterscheiden. Betrachtet man jedoch die äußere Struktur von mehrzelligen Pilzen, so lassen sich immer drei Teile erkennen, die allen gemeinsam sind: – der oberirdische Fruchtkörper – die Hyphen (Pilzfäden), Grundelement, verzweigte Struktur – das Myzel (Geflecht), Geflecht von Hyphen, Substratmyzel dringt in das Nährsubstrat ein, Luftmyzel entwickelt sich oberhalb des Nährmediums Die Zellwand der Pilze besteht aus fast 90 % Kohlenhydraten 1 04.12.2024 Wie ernähren sich Pilze? Da Pilze kein Chlorophyll bilden, können sie auch nicht wie Pflanzen organische Substanz aus Kohlendioxid und Lichtenergie aufbauen. Sie müssen ihre Nahrung aus lebenden oder toten pflanzlichen oder tierischen Organismen gewinnen. Die Symbionten Viele Pilze gehen mit pflanzlichen Wurzeln eine enge Lebensgemeinschaft (Symbiose) ein, die als Mykorrhiza bezeichnet wird. Die Pilze nehmen organische Stoffe der Pflanze auf und ermöglichen ihr im Gegenzug eine verbesserte Aufnahme von Mineralstoffen und Wasser aus dem Boden. Beispiel: Steinpilz, Birkenpilz, Fliegenpilz. Die Saprophyten Saprophyten ernähren sich von abgestorbenen pflanzlichen oder tierischen Überresten. Sie zersetzen diese gemeinsam mit Bakterien und führen so die organischen Ausgangstoffe dem Naturkreislauf wieder zu. Bekanntes Beispiel: Parasol. Die Parasiten Parasitisch lebende Pilze entnehmen Nährstoffe aus einer Wirtspflanze. Diese wird dadurch geschädigt und kann in der Folge absterben. Befallen werden vor allem kranke und verletzte Bäume. Beispiel: Wurzelschwamm. Doch auch Mensch und Tier können von schmarotzenden Pilzen befallen werden. Haut, Darm, Lunge und andere Organe können betroffen sein. Allseits bekannt: der Fußpilz. Mykose (von griechisch μύκης mykes ‚Pilz‘), Pilzkrankheit oder Pilzerkrankung bezeichnet man eine durch Pilze verursachte Infektionskrankheit. Auch der Begriff Pilzinfektion wird oft im Sinne von „Pilzerkrankung“ verwendet, obwohl der Vorgang der Infektion nicht zu einer Erkrankung führen muss und daher im exakten Sprachgebrauch von einer Mykose zu unterscheiden ist. Die Erreger können Myzelpilze und Hefen sein Bei einer Mykose breiten sich die Erreger parasitär auf dem oder im lebenden Gewebe von Menschen, Tieren oder Pflanzen aus. 2 04.12.2024 Lokale oder oberflächliche Mykosen Systemische Mykosen Nahezu jeder Mensch ist mindestens einmal in seinem Leben von einer Pilzinfektion betroffen. In der medizinischen Fachsprache heißen diese Erkrankungen Mykosen. Pilzinfektionen gelten weltweit als die mit am häufigsten auftretenden Infektionskrankheiten. Eine lokale Pilzinfektion tritt auf der Haut, den Schleimhäuten und den Nägeln auf. Systemische Mykosen befallen das Körperinnere. Drei verschiedene Erregergruppen sind für das Auftreten von Pilzinfektionen verantwortlich: Dermatophyten Hefepilze Schimmelpilze Systemische Pilzinfektionen und ihre Erreger Bei einer systemischen Pilzerkrankung kommt es über den Blutkreislauf zu einer Ausbreitung des Erregers im gesamten Organismus. Die Pilze befallen dann bestimmte innere Organe. Eine systemische Mykose tritt sehr selten auf, ist aber lebensbedrohend. Als Beispiele für systemische Pilzinfektionen sind diese Erkrankungen zu nennen: Aspergillose (Mykose in Haut, Ohren oder Lunge) Histoplasmose (auch Darling-Krankheit genannt, tritt in der Lunge auf) Kryptokokkose (betriff Lunge und der Hirnhaut) Blastomykose (befällt Lunge und Haut) 3 04.12.2024 Eine Dermatomykose Zoonose (von griechisch δέρμα dérma, deutsch ‚Haut‘, und altgriechisch μύκης, mýkes, „Pilz“ sowie der Endung -ose) ist eine von auf der Haut von Menschen und Tieren wachsenden Pilzen hervorgerufene Erkrankung. Am häufigsten sind Hautpilzerkrankungen, die die Hornsubstanz befallen, sie werden als Dermatophytosen bezeichnet. Darüber hinaus kommen Pilzerkrankungen vor, die auch tiefere Hautschichten betreffen. Im weiteren Sinne werden auch Erkrankungen durch Hefen oder Schimmelpilze, bei denen es sich um opportunistische Erreger handelt, mit hinzugezählt. Eine Dermatomykose Zoonose Eine Hautpilzerkrankung äußert sich durch juckende, leicht gerötete und schuppende Hautareale sowie nässende Bläschenbildung. Trotz des mitunter starken Juckreizes sollte man es vermeiden sich zu kratzen. Damit vergrößert man nicht nur die Gefahr, die Erkrankung über die Finger auf andere Körperbereiche zu übertragen, sondern ermöglicht durch entstehende kleine Wunden und Hautrisse auch dem Pilz, in tiefer gelegene Hautschichten vorzudringen. Zusätzlich kann es zu Sekundärinfektionen mit Bakterien kommen, die die Abheilungschancen negativ beeinflussen können 4 04.12.2024 Eine Dermatomykose Zoonose Entscheidend für die Entstehung von Dermatomykosen ist das Gleichgewicht zwischen der Aggressivität des Pilzes und dem Immunsystem des befallenen Wirtes. Es gibt Pilzarten, die immer einen Befall auch von gesundem Gewebe hervorrufen (zum Beispiel Histoplasma capsulatum), bei „guter Immunlage“ wird die weitere Ausbreitung jedoch begrenzt. Mangelnde Hygiene, am Fuß speziell eine fehlende regelmäßige Reinigung im Zehengrund und im Zwischenbereich, begünstigt die Entstehung von Fußpilz, ist aber häufig nicht der Auslöser. Übertriebenes Waschen wiederum, insbesondere mit seifehaltigen Mitteln, zerstört den Säureschutzmantel der Haut und behindert damit die normale Abwehr. Eine Dermatomykose Zoonose Weiterhin bedeutsam ist der innere (endogene) funktionelle Zustand des befallenen Gebietes und auch der Zustand des gesamten Wirtes. Bei Verletzungen, gestörter Durchblutung oder sonstigen krankhaften Veränderungen können so genannte sekundäre Mykosen entstehen. Eine solche Pilzerkrankung tritt bei gesunden Verhältnissen nicht auf, die dabei beteiligten Pilzarten sind damit nur möglicherweise krankheitserregend (fakultativ pathogen). Extrem wichtig sind weiterhin äußere (exogene) Faktoren: Pilze vermehren sich vor allem in feucht-warmer Umgebung. Begünstigt werden Mykosen der Füße auch durch die übermäßige Schweißabsonderung der Füße, man spricht hier auch von Schweißfuß 5 04.12.2024 Trichophyton Trichophyton-Arten besiedeln den Erdboden, Menschen und Tiere. Manche Arten sind weltweit zu finden, andere nur regional (z.B. T. concentricum, der endemisch auf den Pazifischen Inseln, in Südostasien und in Zentralamerika vorkommt). Trichophyton-Arten stellen eine der führenden Ursachen für Haar-, Haut- und Nagelinfektionen dar. Ähnlich den beiden anderen Gattungen von Dermatophyten (Epidermophyton, Microsporum) ist Trichophyton ein keratinophiler Fadenpilz mit einigen Enzymen als Virulenzfaktoren (Proteinase, Elastase u.a.) Die häufigsten Arten sind: T. mentagrophytes, T. rubrum, T. schoenleinii, T. tonsurans, T. verrucosum und T. violaceum. Übertragung von Dermatomykosen direkt von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch, oder indirekt über unbelebte Gegenstände (Kleider, Teppiche, Feuchtigkeit und Staub in Duschen, Schwimmbädern, Garderoben, Sporthallen) Mikrosporie Mikrosporie ist eine Pilzerkrankung der Haut (Dermatomykose bzw. Dermatophytose) des Menschen, des Hundes und der Katze, die durch die Gattung Microsporum (Abteilung Ascomycota) hervorgerufen wird. Typische Vertreter sind Microsporum audouinii, M. canis und M. gypseum. Die Infektion mit M. canis ist die häufigste „Urlaubsdermatophytose“, weil in südlichen Ländern über 90 % der streunenden Tiere infiziert sind, zum Teil ohne selbst Krankheitsanzeichen zu zeigen. Bei der einheimischen Katzenpopulation sind etwa 20 % der Tiere, meist symptomlose, Träger. 6 04.12.2024 Alkoholische Getränke, Hefeteig und Milchprodukte Von den einzelligen Pilzen sind die Zuckerhefen der Gattung Saccharomyces, insbesondere die Backhefe (S. cerevisiae), die bekanntesten Nutzpilze. Sie erzeugen durch alkoholische Gärung aus Zucker Alkohol und Kohlendioxid und werden in der Bierbrauerei, bei der Herstellung von Wein, sonstiger alkoholischer Getränke und bestimmter (auch alkoholischer) Sauermilchprodukte sowie zum Backen verwendet. In der Regel verwendet man heute Reinzuchthefen, doch insbesondere bei der Weinherstellung werden vielfach weiterhin die natürlicherweise auf der Oberfläche der Weinbeeren lebenden Hefen verwendet. Der beim Brotbacken – Sauerteig -Milchsäurebakterien – Hefe Alkoholische Getränke, Hefeteig und Milchprodukte Bei der Weinherstellung spielt außerdem der Myzelpilz Botrytis cinerea eine Rolle. Er erzeugt bei herbstlich kühlfeuchtem Wetter bei den Beeren eine Edelfäule, die bewirkt, dass die Beerenhaut perforiert wird. Der dadurch bedingte Wasserverlust erhöht die Zuckerkonzentration. Viele Arten spielen auch beim Reifeprozess von Milchprodukten, insbesondere von Sauermilchprodukten und Käse, eine bedeutende Rolle. 7 04.12.2024 Medizinisch bedeutende Pilze Seit Beginn des 20. Jahrhunderts nutzt man Pilze auch für medizinische Zwecke. Medikamente wie das Antibiotikum Penicillin werden aus Pilzen gewonnen. Weitere Stoffwechselprodukte von Pilzen wirken cholesterinsenkend oder helfen gegen Malaria. Dermatophyten verschiedener Tierarten Häufig selten Microsporum Canis Katze, Hund alle anderen Tierarten Trichophyton mentagrophytes Hund, kleine Nager alle anderen Tierarten Trichophyton verrucosum alle Wiederkäuer Pfd, Hd, Ktz Schw Trichophyton equinum Pferd 8 04.12.2024 Microsporum Canis Diagnostik M. Canis Wood‘sche Lampe auch Schwarzlichtlampe bezeichnet, eine spezielle Leuchtstofflampe mit langwelliger Ultraviolettstrahlung Untersuchung von Pilzkulturen Die Probengewinnung kann durch Hautgeschabsel, Auszupfen von Haaren (unter der Wood‘schen Lampe) Trichogramm/Mikroskopische Untersuchung Hautbiopsie 9 04.12.2024 Pfote unter Wood‘schen Lampe Trichophyton 10 04.12.2024 Diagnostik Trichophyton Kolonien sind weißbräunlich watteähnlich bis staubig mit samtiger Oberfläche Unter dem Mikroskop können die keulenartigen, abgerundeten Makrokonidien So kommt es zu einer Pilzinfektion Durch eine Schmierinfektion erfolgt eine Übertragung von Dermatophyten Dabei unterscheiden Mediziner zwischen einer direkten und indirekten Schmierinfektion. Eine direkte Schmierinfektion setzt eine unmittelbare Berührung eines infizierten Menschen oder Tiers voraus. Wenn es zu einer Infektion durch den Kontakt mit einem durch Dermatophyten kontaminierten Gegenstand kommt, spricht man von einer indirekten Schmierinfektion. 11 04.12.2024 So kommt es zu einer Pilzinfektion Hefepilze und Schimmelpilze, die eine systemische Pilzinfektion auslösen, übertragen sich in der Regel durch das Einatmen von deren Sporen. Anschließend breiten sich diese Sporen über das Blut im gesamten Organismus aus und führen zur Erkrankung von einem oder mehreren inneren Organen. Auch die Übertragung von Hefe- und Schimmelpilzen über das Essen von mit diesen Erregern kontaminierten Lebensmitteln ist möglich. Histoplasmose bei Hunden Einige der häufigsten Symptome, die bei Hunden auftreten, sind: Fieber Gewichtsverlust Lethargie und Depression Durchfall oder blutiger Stuhl Husten 12 04.12.2024 Ursache ist das Fressen oder Einatmen der Sporen eines Pilzes namens Histoplasma capsulatum. Der Pilz lebt im Boden und stammt vermutlich aus infiziertem Fledermaus- und Vogelkot. Ein üblicher Weg, wie ein Hund sich dem Pilz aussetzen kann, ist das Graben im Boden. Nachweis und Behandlung Blutuntersuchungen, Urintests, Röntgenuntersuchungen und Stuhlproben. orale Antimykotika- oft für einen Zeitraum von etwa sechs Monaten. 13

Use Quizgecko on...
Browser
Browser