Medizinische Mykologie und Parasitologie

Hygiene - Etymologie

• Das Wort Hygiene stammt aus dem Griechischen.
• Es bedeutet "der Gesundheit dienende Kunst".
• Es leitet sich vom Wort "Gesundheit" ab, das auch die griechische Göttin Hygieia bezeichnet.
• Der Zusammenhang mit der Göttin ist seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. belegt.
• Das Wort Hygiene wurde im 2. Jahrhundert von Galen systematisiert.

Hygiene im engeren Sinn

• Hygiene umfasst Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten.
• Dazu gehören Reinigung, Desinfektion und Sterilisation.
• In der Umgangssprache wird Hygiene oft fälschlicherweise mit Sauberkeit gleichgesetzt.
• Hygiene ist nur ein Teilbereich der umfassenderen Hygieneanforderungen.

Geschichte der Lebenssituation im Mittelalter

• Die Notdurft wurde häufig auf den Straßen verrichtet.
• Auf den Straßen lagen Abfälle und Unrat.
• Haustiere liefen frei herum.
• Die Abwasserentsorgung war mangelhaft.
• Geregelt wurde die Situation durch Polizeiverordnungen.
• Erst die Einführung von Kanalisationen, städtischen Schlachthäusern und Pflasterungen konnte dies lösen.

Hygiene in der Medizin im Mittelalter

• Marcus Terentius Varro bemerkte, dass Krankheiten durch "kleine Tiere" verursacht werden könnten.
• Die Quarantäne konnte die Ausbreitung von Krankheiten verhindern.
• Die Hygiene in der Medizin umfasste die Maßnahmen zur Verhinderung von neuen Krankheiten, sowohl im ambulanten Einsatz als auch in der klinischen Anwendung.
• Der Rückgang von Infektionskrankheiten in den letzten 200 Jahren wird auf verschiedene Faktoren zurückgeführt (Hygiene, Ernährung, Immunität etc.)
• Ohne Unterstützung dritter Weltländer und bessere Lebensbedingungen werden Seuchen weiterhin eine Gefahr darstellen.

Hygiene in der Medizin heute

• Sauberkeit und Desinfektion wurden bis ins 19.Jh. nicht als notwendig angesehen.
• Operationsschürzen wurden häufig nicht gewaschen.
• Instrumente wurden nicht gereinigt.
• PatientInnen nutzten oft denselben Schwamm.
• Durch Ignaz Semmelweis konnte gezeigt werden, dass Desinfektion die Übertragung von Krankheiten eindämmen kann.
• Sir Joseph Lister entwickelte die Methode der Karbol-Desinfektion von Wunden vor Operationen.
• Erste Lehrstuhl für Hygiene an der Wiener Medizinischen Fakultät 1805

Hygienemaßnahmen

• Die medizinischen Maßnahmen umfassen Sterilisation, Desinfektion und Quarantäne.
• Lebensmittel- und Wäschereihygiene sind gesetzlich geregelt.
• Haushaltshygiene, Lebensmittelhygiene und klinische Hygiene sind weitere lokale Hygienemaßnahmen.
• Individuelle Hygiene umfasst Körper-, Mundhygiene, Anal- und Sexualhygiene.

Hygiene an der Vetmeduni

• Die Vetmeduni Wien verfügt über ein Institut für Milchhygiene.
• Es gibt ein Institut für Fleischhygiene.
• Auf dieser Universität wird die Veterinärmedizinische Lehre betrieben.

Äußere belebte Krankheitsursachen

• Die Erde ist von verschiedenen Lebewesen bevölkert, von Tieren über Insekten bis zu kleinsten Mikroorganismen.
• Alle Geschöpfe sind aufeinander angewiesen und bilden ein komplexes Gefüge.
• Dieses Gefüge ist zentral für das Verständnis des menschlichen Lebens.

Symbiose

• Symbiose ist die Vergesellschaftung von Individuen zweier unterschiedlicher Arten, die für beide Partner vorteilhaft ist.
• Ein Beispiel sind die Magen- und Darmbakterien bei Wiederkäuern.
• Sie ermöglichen den Aufschluss zellulosereicher Pflanzennahrung.

Kommensalismus

• Kommensalismus ist eine Form der Symbiose, bei der ein Organismus (Kommensale) von einem anderen Organismus (Wirt) profitiert, ohne ihn zu schädigen.
• Die Kommensale ernähren sich meist von den Abfallprodukten oder dem Nahrungsüberschuss des Wirtes.
• Sie sind vom Wirt abhängig.

Parasitismus

• Parasitismus bezeichnet den Erwerb von Ressourcen durch einen Organismus auf Kosten eines anderen, meist größeren Organismus.
• Der Parasit ist oft abhängig vom Wirt, der dadurch geschädigt wird.
• Der Wirt überlebt oft dennoch.
• Der Parasit profitiert oft von der Vermehrung in dem Wirt

Infektion

• Eine Infektion ist das Eindringen, Verbleiben und Vermehren von pathogenen Mikroorganismen in einen Organismus.
• Infektion kann zu Infektionskrankheiten führen.
• Die Inkubationszeit ist die Zeitspanne zwischen der Infektion und dem Auftreten von ersten Symptomen.

Immunität

• Immunität ist die Unempfindlichkeit oder Unempfänglichkeit eines Organismus gegen Krankheitserreger.
• Unspezifische Immunität existiert von Geburt an.
• Adaptive Immunität wird erworben.
• Die Immunität ist für den Organismus lebenswichtig, um sich gegen Krankheitserreger zu schützen.

Eintrittspforten einer Infektion

• Pathogene können über verschiedene Eintrittspforten in den Körper gelangen, z.B. Atemwege, Bindehaut, Schleimhäute, Haut oder direkt in die Blutbahn.

Ausdehnung einer Infektion

• Lokalinfektion: Erreger bleiben an der Eintrittspforte.
• Generalisierte Infektion: Erreger verbreiten sich über das Blut.
• Systemische Infektion: Erreger verbreiten sich über das gesamte Organsystem.

Parasitologie

• Die Parasitologie beschäftigt sich mit Parasiten und ihren Wirten.
• Sie untersucht die Lebensweise, Verbreitung und Bekämpfung von Parasiten.

Beschreibung von Parasiten

• Parasiten sind stark vom Wirt abhängig.
• Er hängt von deren Ressourcen (Nahrung) ab.
• Anzahl und Stärke der Belastung des Wirtes variieren je nach Parasitenart.

Beschreibung von Parasiten - Anpassung

• Parasiten haben sich durch Evolution an ihre Umwelt, insbesondere an ihre Wirte, angepasst.
• Viele Parasiten schmarotzen in mehreren Wirten während ihrer Entwicklung.
• Man unterscheidet Zwischenwirte und Endwirt.
• Parasiten zeigen unterschiedliche Strategien zur Anpassung.

Klassifizierung von Parasiten - Mikro- und Makroparasiten

• Parasiten werden nach ihrer Größe (Mikro- vs. Makroparasiten) klassifiziert.
• Mikroparasiten sind klein und zahlreich (z.B. Protozoen).
• Makroparasiten sind groß und leichter zu zählen (z.B. Würmer).

Klassifizierung von Parasiten

• Parasiten lassen sich auch nach ihrem Lebenszyklus (temporäre vs. permanente) und nach ihrer Beziehung zum Wirt (Ekto- vs. Endoparasiten) einteilen.

Pilze (Fungi)

• Pilze sind Mikroorganismen, die (ähnlich Pflanzen) komplexer aufgebaut sind als Bakterien.
• Sie ernähren sich von lebenden und toten organischen Materialien.
• Pilzkrankheiten (Mykosen) können sowohl lokal als auch systemisch auftreten.

Wie ernähren sich Pilze?

• Pilze haben keine Chlorophyll, können nicht fotosynthetisieren.
• Saprophyten ernähren sich von abgestorbenen Materialien.
• Parasitäre Pilze ernähren sich von einem Wirt.

Lokale oder oberflächliche Mykosen

• Pilzinfektionen der Haut, Nägel und Schleimhäute.
• Verbreitet und häufig.

Systemische Pilzinfektionen

• Pilzinfektionen im Körperinneren.
• Selten.
• Meist lebensbedrohlich.

Eine Dermatomykose Zoonose

• Hautkrankheit verursacht durch Pilze (Dermatophyten).
• Verbreitet bei Menschen und Tieren.
• Übertragung z.B. durch direkten oder indirekten Kontakt.

Trichoephyton

• Eine Gattung von Dermatophyten, die Hautpilzinfektionen verursachen.
• Verbreitet in der Umwelt.
• Übertragung z.B. durch direkten oder indirekten Kontakt.

Diagnostik von Mikrosporum Canis

• Woodsche Lampe (Schwarzlicht) ist hilfreich
• Untersuchung von Proben (Haar, Haut).

Diagnostik Trichophyton

• Mikroskopische Untersuchung der Proben (Haut, Haare) zur Identifizierung der Pilzart.

So kommt es zu einer Pilzinfektion:

• Übertragung durch direkten oder indirekten Kontakt, meist mit einer Schmierinfektion.

Histoplasmose bei Hunden

• Eine ernstzunehmende Pilzinfektion, die durch den Pilz Histoplasma capsulatum verursacht wird.

Ursachen von Pilzarten

• Pilze wachsen oft im Boden, wo sie in Kot von Fledermäusen und Vögeln vorkommen.
• Mensch und Tier können sich durch Fressen oder Einatmen infizieren

Nachweis und Behandlung von Pilzinfektionen

• Der Nachweis erfolgt über Blut-, Urin- und Stuhlproben.
• Die Behandlung erfolgt meist durch orale Antimykotika über mehrere Wochen oder Monate.

Alkoholische Getränke, Hefepilze und Milchprodukte

• Alkoholische Getränke, Hefepilze und Milchprodukte werden oft mit Hefepilzen hergestellt.
• Hefepilze sind auch in alkoholischen Getränken, Hefteig oder bestimmten Milchprodukten vorhanden.