Summary

This document discusses pedagogical action, defining it as social action aimed at enabling learning. It explores the complexities of human development and interaction, emphasizing the importance of pedagogical approaches within proximal systems. The document touches upon significant concepts in pedagogy and education like proxemic systems and human ecological perspectives.

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Pädagogisches Handeln: … ist soziales Handeln. … hat das Ziel, Lernen zu ermöglichen.... nutzen Pädagog:innen, um als Lernhelfer:innenagieren zu können. … ist nicht eindeutig „richtig“ oder „falsch“, sondern muss angemessen sein. … hängt von der bestimmten Situation und dem Agieren des Gegenüber...

Pädagogisches Handeln: … ist soziales Handeln. … hat das Ziel, Lernen zu ermöglichen.... nutzen Pädagog:innen, um als Lernhelfer:innenagieren zu können. … ist nicht eindeutig „richtig“ oder „falsch“, sondern muss angemessen sein. … hängt von der bestimmten Situation und dem Agieren des Gegenübers (Schüler:innen) ab. … läuft noch immer Gefahr, sich auf eine spezifische Normativität zu gründen: „Die Pädagog:innen wissen allein/ wissen besser, was für das Kind gut ist. Humanökologischer Ansatz: Grundprinzip Die menschliche Entwicklung beruht auf...Prozessen immer komplexer werdender Interaktionenzwischen einem...sich zu entwickelnden bio-psychischen Organismus einerseits...und den diesen Organismus/Psyche umgebenden Personen, Objekten und Symbolen als Elemente seiner unmittelbaren äußeren Umweltandererseits. >>> diese Prozesse werden als proximale Prozesse bezeichnet >>> diese proximalen Prozessen finden in sogenannten „Mikrosystemen“ statt Mesosysteme: Die Mesoebene umfasst das System von Wechselbeziehungen, welches zwischen den Mikrosystemen auftritt und Einflüsse auf darin eingebettete proximale Prozesse hat (Bronfenbrenner 1981: 199ff.). … gutes Beispiel: Kontakte zwischen Lehrern und Eltern und was daraus für die Kinder folgt (wir kommen auf dieses „parental involvement“ noch zurück) 10 zentraleKinderrechte Klausurfrage: Inwieweitberührtder BeutelsbacherKonsensdas Recht Nr. 1, 5 und Nr. 8 1. Gleichheit: Alle Kinder haben die gleichen Rechte. Kein Kind darf benachteiligt werden. (Artikel2) 2. Gesundheit: Kinder haben das Recht gesund zu leben, Geborgenheit zu finden und keine Not zu leiden. (Artikel 24) 3. Bildung: Kinder haben das Recht zu lernen und eine Ausbildung zu machen, die ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht. (Artikel28) 4. Spiel und Freizeit: Kinder haben das Rechtzuspielen, sich zu erholen und künstlerisch tätig zu sein. (Artikel31) 5. Freie Meinungsäußerung und Beteiligung: Kinder haben das Recht bei allen Fragen, die siebetreffen, mit zu bestimmen und zusagen, was siedenken. (Artikel12 und 13) [und 14] 6. Schutz vor Gewalt: Kinder haben das Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung. (Artikel19, 32 und 34) 7. Zugang zu Medien: Kinder haben das Recht sich alle Informationen zu beschaffen, die siebrauchen, und ihre eigene Meinung zu verbreiten. (Artikel17) 8. Schutz der Privatsphäre und Würde: Kinder haben das Recht, dass ihr Privatleben und ihre Würdegeachtet werden. (Artikel16) 9. Schutz im Krieg und auf der Flucht: Kinder haben das Recht im Krieg und auf der Flucht besonders geschützt zu werden. (Artikel22 und 38) 10. Besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung: Behinderte Kinder haben das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung, damit sie aktiv am Leben teilnehmen können. (Artikel23) Klausurfrage: Inwieweit beeinflussen unsicher gebundene Schüler und Lehrer die Lehrer-Schüler Beziehung? Erläutern Sie diesen Zusammenhang sowohl aus der Perspektive der Schüler als auch aus der der Lehrer:innen. Lehrer:innen-Schüler:innen-Beziehung-pädagogisches Handeln professionalisieren Kompetenztheoretischer Ansatz Lehrkräfte zu Expert:innen pädagogischen Handelns ausbilden: Kompetenzen erwerben Kompetenzen sind „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernten kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“ Unterrichten z. B. Lehrkräfte unterstützen durch die Gestaltung von Lernsituationen das Lernen von Schülerinnen und Schülern. Sie motivieren alle Schülerinnen und Schüler und befähigen sie, Zusammenhänge herzustellen und Gelerntes zu nutzen. (KMK 2019) z. B. Die Absolventinnen und Absolventen begründen das Abhängigkeits-und Spannungsverhältnis von Alltagssprache und Fachsprache und achten im Unterrichtsgeschehen auf argumentative Klarheit in Schrift und Rede. (Nds. MasterVO-Lehr) Erziehen z. B. Lehrkräfte vermitteln Werte und Normen, eine Haltung der Wert schätzung und Anerkennung von Diversität und unterstützen selbstbestimmtes und reflektiertes Urteilen und Handeln von Schülerinnen und Schülern. (KMK 2019) z. B. Die Asolventinnen und Absolvent en stellen die Menschen rechte und die freiheitlich demokratische Grundordnung dar sowie beschreiben und begründen das Engagement für diese allgemein und in konkreten Fällen, Beurteilen, Beraten und Fördern z. B. Lehrkräfte erfassen die Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern und beurteilen Lernprozesse und Leistungen auf der Grundlage transparenter Beurteilungsmaßstäbe.(KMK 2019) z. B. Die Absolventinnen und Absolventen beschreiben die Ursachen und Folgen sozialer Ungleichheit anhand zentraler Kategorien (insbesondere Schicht, Ethnizität, Geschlecht) und diskutieren deren Bedeutung für pädagogisches Handeln. Innovieren/Weiterentwicklung von Schule und Berufskompetenz z. B. Lehrkräfte sind sich der besonderen Anforderungen des Lehrerberufs bewusst und beziehen gesellschaftliche, kulturelle und technologische Entwicklungen in ihr Handeln ein. Sie verstehen ihren Beruf als ein öffentliches Amt mit besonderer Verantwortung und Verpflichtung. (KMK 2019) z. B. Die Absolventinnen und Absolventen beschreiben und begründen die wichtigsten Widersprüche der Lehrerrolle. Strukturtheoretischer Ansatz nach Helsper Der strukturell-theoretische Ansatz von Werner Helsper bezieht sich auf die Spannungen und Widersprüche im pädagogischen Handeln von Lehrkräften. Er beschreibt, dass Lehrer*innen in ihrem Berufsalltag mit drei zentralen Antinomien (Spannungsverhältnissen) konfrontiert sind, die unauflösbar sind und ständig neu bearbeitet werden müssen. 1. Praxisantinomie Widerspruch zwischen Theorie und Praxis Lehrkräfte müssen theoretische pädagogische Konzepte in der Realität umsetzen, die jedoch oft nicht exakt planbar ist. Beispiel: In der Lehrerausbildung werden Methoden zur Differenzierung vermittelt, aber in der Praxis stoßen Lehrkräfte auf Zeitmangel, große Klassen oder unvorhergesehene Ereignisse, die die Umsetzung erschweren. Folge: Lehrkräfte müssen pragmatische Lösungen finden und sich flexibel anpassen. 2. Symmetrie-Antinomie (Symmetrische Antinomie) Spannung zwischen Gleichheit und Hierarchie Die Lehrer-Schüler-Beziehung ist asymmetrisch (Lehrkräfte haben mehr Wissen, Autorität und Bewertungskompetenz). Gleichzeitig sollen Schüler*innen auf Augenhöhe behandelt werden, um sie zu fördern und ihre Selbstständigkeit zu stärken. Beispiel: Eine Lehrkraft soll den Schüler*innen Verantwortung übertragen, muss aber trotzdem Noten vergeben und Disziplin durchsetzen. Folge: Lehrkräfte müssen die richtige Balance zwischen Autorität und partnerschaftlicher Förderung finden. 3. Begründungsantinomie Widerspruch zwischen Fremdbestimmung und Selbstbestimmung Schüler*innen sollen autonom lernen, benötigen aber auch Anleitung und Vorgaben. Beispiel: In einem Unterrichtsprojekt sollen Schüler*innen selbstständig arbeiten, aber die Lehrkraft gibt Themen und Bewertungsmaßstäbe vor. Folge: Lehrkräfte müssen Lernprozesse so gestalten, dass sowohl Struktur als auch individuelle Freiheit gewährleistet sind Familien sind gekennzeichnet durch: 1.durch die Generationendifferenzierung (Urgroßeltern/Großeltern/Eltern/ (Stief)Kind(er)) 2.durch die „biologisch-soziale Doppelnatur“ (…), d.h. durch die Übernahme zumindest der Reproduktions- und Sozialisationsfunktion neben anderen Funktionen, die kulturell variabel sind, 3.durch ein spezifisches Kooperations- und Solidaritätsverhältnis besteht (Rollen, Aufgaben) − rechtliche Elternschaft (§1591 BGB) : − Mutter des Kindes ist die Frau, die das Kind geboren hat (ist nicht unbedingt die genetische Mutter) − Vater des Kindes ist der Mann, der mit der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt verheiratet war oder der die Vaterschaft anerkannt hat. soziale Elternschaft − ln BGB eine „sozial-familiäre Beziehung“, was eine Eltern-Kind-Beziehung sowie die Ausübung von Elternschaftsaufgaben/-pflichten umfasst (Pflegekindschaft; Stiefelternschaft) Soziale Ungleichheit Definition: Gesellschaftlich bedingte, strukturell verankerte Ungleichheit der Lebens und Handlungsbedingungen von Menschen, die ihnen in unterschiedlichem Ausmaß erlauben, in der Gesellschaft allgemein anerkannte Lebensziele zu verwirklichen. Absolute Armut Severely Indebted Low Income Countries (SILIC) Absolute Armut bedeutet, dass ein Mensch aus materiellen Gründen nicht in der Lage ist, seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Bis September 2022 galt der Weltbank zufolge als extrem arm, wer weniger als 1,90 Dollar pro Tag und Personzur Verfügung hatte. Bekämpfte Armut Soziale Mindestsicherung Einkommen liegt unterhalb einer bestimmten Bemessungsgrenze Relative Armut 60 Prozent des Durchschnittseinkommens Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen Qualifikation: Entwicklung einer intellektuellen und sozialen Kompetenz im Hinblick auf den Bildungserfolg und Integration ins Erwerbsleben zur eigenständigen ökonomischen Sicherung - Aufbau von Bindungen und Beziehungen: Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle/Identität und Aufbau von Beziehungen zu Gleichaltrigen (beiderlei Geschlecht); Aufbau erster Paarbeziehungen - Konsum und Regeneration: Entwicklung eigener Handlungsmuster für den selbstbestimmten Umgang mit Konsum und Freizeit; Entspannungs- und Entlastungsstrategien - Partizipation: Entwicklung eines eigenen Werte und Normensystems, eines politischen Bewusstseins zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung und Rollen ein Definitionsvorschlag: „Identität ist das Bewusstsein, ein unverwechselbares Individuum mit einer eigenen Lebensgeschichte zu sein, in seinem Handeln eine gewisse Konsequenz zu zeigen und in der Auseinandersetzung mit anderen eine Balancezwischen individuellen Ansprüchen und sozialen Erwartungen gefunden zu haben“ - Identität und Identitätsarbeit: Bedingungen (Krappmann 2005; Keupp 2014) − Kognitiv-emotionale Dispositionen: − Ur-Vertrauen / sichere Bindung / positives Selbstbild − - Fähigkeiten zur Teilhabe an Interaktionsprozessen − Kognitive, sprachliche Kompetenzen − Emotionale Kompetenzen (Empathie) − Rollendistanz − Ambiguitätstoleranz − - Handlungskompetenzen − Selbstwirksamkeit / Kreativität / Neugierde / Ziele − - finanzielle/materielle und soziale Ressourcen - offene Interaktionsstrukturen, Interaktionsordnungen − („herrschaftsfreier Diskurs“; nicht autoritär, bedürfnisbezogen; nicht nur in Familie und Schule) Identität (E. Goffmann) − Gesellschaften enthalten normative Identitätsdefinitionen (Rollenvorstellungen, z. B. als Frau, Arzt, Patient, Lehrer, Schüler usw.) − normative Identitätsdefinitionen werden in Sozialisationsprozessen vermittelt und auf die eigene Person und ihr soziales Gegenüber angewendet − sie geben vor, wie man sich in welchen Situationen zu verhalten hat − und geben Orientierungen, das Gegenüber in seiner Identität angemessen bestimmen und Handlungserwartungen adressieren zu können − Soziale Identität lässt danach weiter unterscheiden in: − Identität als normative Vorgabe = virtuelle Identität − Identität als tatsächlich praktizierte und wahrgenommene Identität = tatsächliche, aktuelle Identität − erfolgt eine Abweichung (zwischen actual and virtual identity) über ein toleriertes Maß hinaus: kommt es zu einer Stigmatisierung − Stigma: ein Stigma ist ein Attribut einer Person, das in einer Gesellschaft (Milieu) als Abweichung von der Normalität gilt und es bildet die Grundlage dafür, dass Personen nicht den vollständigen Status eines normalen Mitglieds der Gesellschaft erreicht − Stigmatisierungen sind Handlungen in den Personen andere aus der Gruppe der „Normalen“ ausschließen, es kommt zu Diskreditierungen, Mißachtungen, Ausgrenzung, Entzug von Anerkennung, Mobbing, Beschädigungen von Identitäten − Stigmata z.B. anhand von: − körperlichen Eigenschaften − psychosozialen Eigenschaften − Zugehörigkeiten zu bestimmten Gruppen Soziale Herkunft und Bildungserfolg (Kleinert et al. 2023): die einfache Variante Klassenspezifische Bildungsentscheidungen (Erikson/Jonsson, 1996): -Annahme: aus einer Auswahl von Bildungswegen, wählen Eltern diejenige Strategie, die bei einer Abwägung der direkten und indirekten Kosten und Erträgen sowie dem wahrscheinlichen Bildungserfolg den höchsten Nutzen verspricht Primärer sozialer Effekt: Kinder haben unterschiedliche kognitive Kompetenzen, Interessen usw. und werden und können unterschiedlich (nach sozialen Schichten) durch Eltern gefördert werden = schichtspezifisches Leistungspotential der Kinder in der Schule Sekundärer Effekt: Leistungspotential des Kindes wird von den Eltern nicht erkannt, bzw. nicht entsprechend gefördert oder spezifische Vor- und Nachteile von Bildung werden schichtspezifisch anders eingeschätzt = schichtspezifische Bildungsentscheidungen Tertiärer Effekt: das Leistungspotential und die Erfolgserwartung von SuS wird seitens der Lehrkräfte aufgrund schichtspezifischer Verzerrungen/Wahrnehmungen unterschätzt/überschätzt Seite 98 = schichtspezifische Leistungs- und Erfolgsbeurteilungen Frühkindliche Bildung: Lohnt sich die Investition? 1. Bedeutung von Bezugspersonen für die Entwicklung (S. 102) Studien zeigen, dass das Fehlen stabiler Bezugspersonen negative Auswirkungen auf Kinder hat. Emotionale Nähe, stabile Beziehungen und Vertrauen sind essenziell für die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung. Kleinkinder erkennen bereits früh ihre primären Bezugspersonen und bauen ein Bindungsverhältnis auf, das von der Beziehungsqualität abhängig ist (Pauen 2018). Neben den Eltern sind Peers (Gleichaltrige) wichtig für die Entwicklung von Unabhängigkeit und sozialem Verhalten. 2. Freizeit und Bildung als Entwicklungsfaktoren (S. 103) Neben formalen Bildungsinstitutionen wie Kitas spielen informelle Freizeitaktivitäten eine entscheidende Rolle für die Entwicklung von Kindern. Freizeit schafft Erfahrungs- und Handlungsräume, die wichtig für die familiale Sozialisation sind. Kinder und Jugendliche lernen durch Freizeitaktivitäten: o Eigenverantwortung in sozialen Interaktionen. o Soziale Regeln und Kommunikation. o Strategien zur Emotionsregulation im Umgang mit positiven und negativen Gefühlen. 3. Lohnt es sich, in Freizeit zu investieren? (S. 104) Studien belegen, dass regelmäßige familiäre Rituale (z. B. gemeinsame Mahlzeiten) den Zusammenhalt stärken und sich positiv auf die Entwicklung auswirken. o Vorteile: Reduzierung von Depressionen, Ängsten und Verhaltensproblemen. Kulturelle, musikalische, medienbezogene und sportliche Aktivitäten fördern: o Kognitive und soziale Kompetenzen. o Persönlichkeitsentwicklung. o Schulerfolg. Aber Achtung: Zu intensive Freizeitaktivitäten können negative Effekte haben → Goldilock- Hypothese (ein ausgewogenes Maß ist ideal). Bedeutung von Freundschaftsbeziehungen und Peers − Definition: Peers bezieht sich auf „gleich“ und diese Gleichheit kann sich auf unterschiedliche Merkmale beziehen: wie Alter, Entwicklungsstand, sozialer Status, Interessen. Wichtig ist, dass mit Peers soziale Beziehungen gemeint sind, wo die Personen vor ähnlichen altersspezifischen Herausforderungen (man könnte auch sagen Entwicklungsaufgaben) stehen. Bedeutung von Freundschaftsbeziehungen für die psychische Entwicklung: Vorteile − emotionale, sachlich-materielle Unterstützung − erleichtern den Schulanfang (bekannte Freunde mit in der Klasse) − Vertrauenspersonen, weniger Einsamkeit, Trostspender (Kompensation für psychische Probleme, negative Erfahrungen) − Bestätigung, Erweiterung, Erwiderung des eigenen Denkens; Anregungen zur Kreativität − Bestätigung von Gefühlen, Selbstwert > sozio-emotionale Entwicklung, prosoziales Verhalten − Interaktionspartner für den sozialen Austausch > Identitätsbildungsprozess − Kinder lernen in Interaktionen, welche Normen in ihrer Peergroup gelten oder wie und warum man Gefühle zeigen darf oder eben nicht … > normative Identitätsvorstellungen − Kinder lernen, ihre Gefühle, Bedürfnisse anderern gegenüber zu artikulieren − Zuhören lernen Seite 108 11.01.2025 − positive Langzeiteffekte durch hochwertige Freundschaftsbeziehungen: mehr Erfolg, weniger Devianz Bedeutung von Freundschaftsbeziehungen für die psychische Entwicklung: Nachteile: − Freundeskreise können aggressives Verhalten positiv beeinflussen: „Devianztraining“; kann schon sehr früh beginnen und langfristige Auswirkungen haben (z.B. hat deviantes Verhalten im Alter von 5 Jahren einen Zusammenhang mit Straffälligkeit im Jugendalter − Freundeskreise können Alkohol- und weiteren Drogenmißbrauch begünstigen (die Ursachen sind nicht ganz klar: kommen hier nur Jugendliche mit gleichen negativen (auch genetischen) Eigenschaften zusammen (Selektion) oder gibt es kausale Einflüsse von Freundeskreisen − Mobbing und Viktimisierungsverhalten: wir haben bereits gesehen, dass (Cybermobbing)Mobbingverhalten zugenommen hat Definition: Formen von Schulabsentismus ‒ a) das intendierte Schulschwänzen ist das bewußte Fernbleiben von der Schule und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar ‒ b) angstbedingtes Schulverweigerung, basierend auf unterschiedlichen Ängsten von Schulkindern (Trennungsängste, Angst vor Versagen bei Klausuren, Angst vor Lehrern oder Mitschülern, Mobbing, Ängste aufgrund einer psychischen Erkrankung, Angst davor, dass zu Hause Gewalt ausgeübt wird, während die Kinder in der Schule sind usw.) weshalb Kinder und Jugendliche nicht zu Schule gehen können oder wollen, teilweise auch mit Entschuldigungen der Eltern; ‒ c) elterliche Zurückhaltung: Eltern halten ihre Kinder gezielt von der Schule zurück, z.B. weil sie sich selber in einer Angstsituation (Gewalt vor anderen) befinden, psychische Störungen aufweisen, Kinder zur Pflege und Versorgung instrumentalisieren ‒ d) legitime Schulversäumnisse, d.h. genehmigte Gründe (z.B. Teilhabe an weiteren Bildungsaktivitäten, Beurlaubungen, Suspendierenrungen) die seitens der Schulleitungen ausgesprochen werden 1. Beutelsbacher Konsens Der Beutelsbacher Konsens (1976) ist eine zentrale Richtlinie für die politische Bildung in Deutschland. Er legt fest, wie Lehrkräfte mit politischen Themen im Unterricht umgehen sollen. Drei Grundprinzipien: 1. Überwältigungsverbot: o Schüler*innen dürfen nicht durch die Meinung der Lehrkraft indoktriniert oder in eine bestimmte politische Richtung gedrängt werden. o Beispiel: Eine Lehrkraft darf nicht nur eine politische Meinung als „die richtige“ präsentieren. 2. Kontroversitätsgebot: o Politische Themen müssen so dargestellt werden, wie sie in der Gesellschaft tatsächlich diskutiert werden. o Beispiel: Bei einer Debatte über Klimapolitik müssen verschiedene Standpunkte (z. B. Wirtschaft vs. Umweltschutz) dargestellt werden. 3. Schülerorientierung: o Schüler*innen müssen befähigt werden, politische Fragen selbst zu analysieren und eine eigene Meinung zu entwickeln. o Beispiel: In Projekten oder Diskussionen sollen sie lernen, kritisch zu denken und Argumente abzuwägen. 2. Neutralitätsgebot Das Neutralitätsgebot bezieht sich auf die Rolle von Lehrkräften in der Schule und leitet sich aus der politischen Neutralitätspflicht des Staates ab. Kernpunkte: Der Staat (und damit auch Schulen) darf Schüler*innen nicht in eine bestimmte politische Richtung beeinflussen. Lehrkräfte müssen politische, religiöse oder weltanschauliche Themen sachlich und ausgewogen behandeln. Ausnahme: Wenn Positionen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung (z. B. Extremismus, Rassismus) verstoßen, muss sich die Schule klar distanzieren. Unterschied zum Beutelsbacher Konsens: Der Beutelsbacher Konsens ist eine pädagogische Richtlinie für den Politikunterricht. Das Neutralitätsgebot ist eine rechtliche Vorgabe, die für Lehrkräfte in allen Fächern gilt pädagogisches Handeln - ist soziales Handeln - hat das Ziel „Lernen zu ermöglichen“ - nutzen Pädagog:innen, um als Lernhelfer:innen agieren zu können. - ist nicht eindeutig „richtig“ oder „falsch“, sondern muss angemessen sein. - hängt von der bestimmten Situation und dem Agieren des Gegenübers (Schüler:innen) ab. - läuft noch immer Gefahr, sich auf eine spezifische Normativität zu gründen 1. Soziale Einbettung / Eingebundenheit 🤝 (Dimension 1) Lehrkräfte sollten eine Gemeinschaft fördern und den Schüler*innen das Gefühl geben, dazuzugehören. ✅ Beispiel 1: Herr Bachmann schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre in der Klasse, indem er offen mit den Schülerinnen spricht und sie ermutigt, ihre Meinungen zu äußern. ➡️ Ergebnis: Die Schülerinnen fühlen sich akzeptiert und ernst genommen, was ihr Wohlbefinden und ihre Motivation steigert. ✅ Beispiel 2: Er setzt bewusst Gruppenarbeiten und kreative Projekte ein, bei denen die Schüler*innen in Teams arbeiten müssen. ➡️ Ergebnis: Sie lernen, sich gegenseitig zu unterstützen, und erleben sich als Teil einer sozialen Gemeinschaft. 2. Autonomie / Autonomieerleben 🎓 (Dimension 2) Lehrkräfte sollten den Schüler*innen ermöglichen, eigene Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu lernen. ✅ Beispiel 1: Herr Bachmann gibt seinen Schüler*innen die Möglichkeit, eigene Themen zu wählen und sich selbstständig mit Inhalten auseinanderzusetzen. ➡️ Ergebnis: Sie entwickeln Interesse und Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess. ✅ Beispiel 2: Er verzichtet auf eine autoritäre Unterrichtsführung und gibt den Schülerinnen Freiheiten in der Gestaltung des Lernens (z. B. kreative Ausdrucksformen, offene Gespräche). ➡️ Ergebnis: Die Schülerinnen erfahren Selbstwirksamkeit und entwickeln ein stärkeres Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. 1. Sozialisation und Erziehung Humanökologischer Ansatz (Bronfenbrenner): Herr Bachmann schafft ein Mikrosystem, in dem die Schüler*innen durch proximale Prozesse (direkte Interaktionen) gefördert werden. Er geht auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder ein und berücksichtigt ihre unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründe. Dies entspricht dem Prinzip, dass Entwicklung durch komplexe Interaktionen zwischen dem Individuum und seiner Umwelt erfolgt. o Beispiel: Bachmann nutzt Musik und Gespräche, um die Schüler*innen emotional und sozial zu stärken, was ihre Entwicklung in einem multikulturellen Umfeld fördert. Kinderrechte (Artikel 12, 13, 14): Bachmann ermöglicht den Schüler*innen, ihre Meinung frei zu äußern und aktiv am Unterricht teilzunehmen. Dies stärkt ihre Selbstbestimmung und Partizipation, was zentrale Kinderrechte sind. o Beispiel: Er bezieht die Schüler*innen in Entscheidungen ein und fördert so ihre Mitsprache und Eigenverantwortung. 2. Bindung und Beziehungsgestaltung Bindungstypen nach Ainsworth: Bachmanns empathischer und wertschätzender Umgang mit den Schüler*innen fördert sichere Bindungen. Dies ist besonders wichtig für Kinder, die möglicherweise unsichere Bindungen in ihrem familiären Umfeld erfahren haben. o Beispiel: Durch seine geduldige und unterstützende Art schafft er eine vertrauensvolle Atmosphäre, die es den Schüler*innen ermöglicht, sich emotional sicher zu fühlen. Lehrer-Schüler-Beziehung: Bachmann balanciert die Symmetrie-Antinomie (Helsper), indem er einerseits Autorität ausübt, andererseits die Schüler*innen auf Augenhöhe behandelt. Dies fördert ihre Selbstständigkeit und stärkt das Vertrauen in die Beziehung. o Beispiel: Er überträgt den Schüler*innen Verantwortung, bleibt aber stets ansprechbar und unterstützend. 3. Bildung und Kompetenzen Kompetenztheoretischer Ansatz: Bachmann fördert nicht nur fachliche, sondern auch soziale und emotionale Kompetenzen. Er gestaltet Lernsituationen, die die Schüler*innen motivieren und befähigen, Gelerntes in variablen Situationen anzuwenden. o Beispiel: Durch kreative Methoden wie Musik und Diskussionen fördert er die kognitive und soziale Entwicklung der Schüler*innen. Strukturtheoretischer Ansatz (Helsper): Bachmann navigiert geschickt durch die Antinomien des pädagogischen Handelns: o Praxisantinomie: Er passt theoretische Konzepte flexibel an die Realität an, z. B. durch individuelle Förderung trotz begrenzter Ressourcen. o Begründungsantinomie: Er gibt den Schüler*innen Freiräume zur Selbstbestimmung, strukturiert den Lernprozess aber gleichzeitig durch klare Vorgaben. 4. Soziale Ungleichheit und Diversität Soziale Herkunft und Bildungserfolg: Bachmann berücksichtigt die primären und sekundären Effekte sozialer Ungleichheit. Er fördert Kinder unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund und versucht, schichtspezifische Benachteiligungen auszugleichen. o Beispiel: Er geht auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler*innen ein und schafft so Chancengleichheit im Unterricht. Diversität und Inklusion: Bachmanns Unterricht ist geprägt von Wertschätzung und Anerkennung von Diversität. Er fördert ein inklusives Lernumfeld, in dem alle Schüler*innen unabhängig von ihrer Herkunft oder Fähigkeiten teilhaben können. o Beispiel: Er integriert kulturelle Unterschiede in den Unterricht und fördert so das Verständnis und den Respekt unter den Schüler*innen. 5. Freundschaftsbeziehungen und Peers Bedeutung von Peers: Bachmann fördert die Interaktion unter den Schüler*innen, was ihre soziale und emotionale Entwicklung stärkt. Er schafft Räume, in denen die Kinder lernen, miteinander zu kommunizieren und Konflikte zu lösen. o Beispiel: Durch Gruppenarbeiten und gemeinsame Aktivitäten stärkt er die Beziehungen unter den Schüler*innen. 6. Kindeswohl und Schutz Kindeswohlkriterien: Bachmanns pädagogisches Handeln orientiert sich an den Bedürfnissen der Schüler*innen. Er fördert Stabilität und Kontinuität in den Beziehungen und berücksichtigt den Kindeswillen. o Beispiel: Er geht einfühlsam auf die emotionalen Bedürfnisse der Schüler*innen ein und schafft so ein sicheres Umfeld.

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