Musikwissenschaft PDF - Einführung, Geschichte, Strukturen
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LMU München
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Dieses Dokument präsentiert eine Einführung in die Musikwissenschaft in deutscher Sprache. Es behandelt verschiedene Aspekte wie historische Musik, systematische Musikwissenschaft und Musikethnologie. Der Text analysiert die Entwicklung der Musik, ihre Elemente und ihre Analyse, sowie die Klassifikation und die Geschichte der Musikwissenschaft.
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Wissenschaftliches Arbeiten setzt sich aus folgenden Elementen zusammen: o Erkenntnisinteresse (Neues nden, er nden; Altes in neuen Zusammenhängen denken). o Methodisch angemessenes und strukturiertes Vorgehen (Validität). o Objektivität (wertfrei und unabhängig) o Dem Gegenstand...
Wissenschaftliches Arbeiten setzt sich aus folgenden Elementen zusammen: o Erkenntnisinteresse (Neues nden, er nden; Altes in neuen Zusammenhängen denken). o Methodisch angemessenes und strukturiertes Vorgehen (Validität). o Objektivität (wertfrei und unabhängig) o Dem Gegenstand und der Fachdisziplin angemessene Sprache und Begrif ichkeit o Ergebnisse werden methodisch und sprachlich nachvollziehbar vermittelt, die Forschung könnte wiederholt und zum gleichen Ergebnis gebracht werden (Releabilität) o Wissenschaftliche Redlichkeit: Kenntnis sämtlicher für die zu bearbeitende Fragestellung relevanter Forschung und korrekte Angabe derselben (Stichwort: Plagiat). De nition Musikwissenschaft: ➔Musikwissenschaft als wissenschaftliche, universitäre Disziplin befasst sich mit Musik in allen ihren Erscheinungsformen und ebenso mit den Umständen und Kontexten, mit den geschichtlichen und kulturellen Dimensionen also, die das Studienobjekt „Musik“ umgeben und bedingen. İn der deutschsprachigen universitären Landschaft wird das Fach Musikwissenschaft gemeinhin in drei inhaltlich und methodisch unterschiedlich aufgestellte Fachbereiche eingeteilt: Die Historische Musikwissenschaft hat die Entwicklung der Musik seit der Antike zum Gegenstand. Doch liegt der Schwerpunkt auf der Geschichte der abendländischen Kunstmusik seit etwa 800 n. Chr. Die einzelnen Epochen werden bis zu bestimmten Marksteinen, die in der Regel einen Wandel der Stile kennzeichnen, verfolgt. Studien zu Leben und Werk führender Musikerpersönlichkeiten gehören ebenso in dieses Gebiet wie eine Auseinandersetzung mit der Entwicklung einzelner Gattungen. In diesem Zusammenhang sind auch Studien in Bereichen wie Notationskunde, Quellenkunde, Aufführungspraxis oder musikalischer Sozialgeschichte unabdingbar. Die Systematische Musikwissenschaft efasst sich unter anderem mit der Geschichte der Musiktheorie, der Entwicklung der Musikinstrumente (Instrumentenkunde), der Frage nach der Hörweise und Rezeption von Musik (Physiologie, Musikpsychologie), Problemen der (musikalischen und physikalischen) Akustik (Grundlagenforschung), aber auch mit Musiksoziologie und dem breiten Gebiet der Musikästhetik, in das z.B. die Beschäftigung mit dem musikalischen Kunstwerk fällt. Die Musikethnologie (oder: Ethnomusikologie) hat einerseits Untersuchungen zur europäischen Volksmusik, andererseits Forschungen zur Musik außereuropäischer Völker, soweit diese nicht einer Hochkultur zuzurechnen sind ("Naturvölker"), zum Gegenstand. Heute werden durch den Begriff "Ethnomusikologie" schon weitgehend beide Gebiete abgedeckt. Wer sich der Musikethnologie zuwendet, muss sich darauf einrichten, möglichst eigene Forschungsreisen zu unternehmen, um auf diese Weise Materialien zu sammeln, die dann in einer wissenschaftlichen Arbeit ausgewertet werden können. Abgrenzungsmöglichkeiten zwischen den drei Arbeitsbereichen: - Systematik versus Historische Musikwissenschaft = Unterschied in der Perspektive (synchron, diachron) fi fi fi - Systematik/Histor. Musik versus Musikethnologie = Unterschied durch Verortung des Gegenstandes (außer- und innereuropäisch) und Quellenlage (schriftlose versus notierte Musik) Diese Fachbereiche Einteilung ist simpel aber nicht erschöpfend genug, detailliert genug, durchlässig genug 1. Aufbau und Systematik des Schemas: Zentrum: „Musik als Text“ – Musik wird als zentrales Untersuchungsobjekt betrachtet. Um das Zentrum: Unterschiedliche Fragestellungen und Perspektiven, die sich auf Musik beziehen. Vier Hauptperspektiven: Produktionsperspektive (links unten): Fokus auf die Entstehung der Musik (z. B. Komposition, Instrumente, Kreativität). Rezeptionsperspektive (rechts oben): Untersuchung, wie Musik wahrgenommen wird (z. B. Publikum, Medien, Hermeneutik). Zeitpunkte/Systematische Perspektive (links oben): Zeitunabhängige, theoretische Analysen (z. B. Musikpsychologie, Akustik, Gender Studies). Zeiträume/Historische Perspektive (rechts unten): Zeitgebundene, historische Untersuchungen (z. B. Musikstile, Kanonisierung, Aufführungspraxis). % Vorteile des Schemas: Ganzheitlicher Blick: Die Musik wird nicht isoliert, sondern im Kontext von Produktion, Rezeption, Theorie und Geschichte betrachtet. Verknüpfung der Fachbereiche: Es zeigt, dass Themen wie Y 1 P.. Musikpsychologie oder Musiksoziologie zusammenhängen, auch wenn sie Formenlehre unterschiedlichen Perspektiven zugeordnet sind. ? Praxisorientiert: Bildet die Realität der Musikwissenschaft ab, in der Forscher oft mehrere Perspektiven kombinieren. Offene Struktur: Fördert interdisziplinäre Ansätze (z. B. Verbindung von Gender Studies mit Musikgeschichte). Hilfswissenschaften: z. B. Akustik, Mathematik, Psychologie, Logik, Grammatik, Poetik, Pädagogik. III. Theoretischer (Spekulativer) und Praktischer Teil (griechische Einteilung): 1. Aufbau und Systematik: I. Theoretischer Teil (Theorētikon): Guido Adler unterteilt die Musikwissenschaft in zwei Physikalisch-wissenschaftlich: Arithmetik, Physik Hauptbereiche: I. Historische Musikwissenschaft: (linke Seite) Spezial-technisch: Harmonik, Rhythmik, Metrik A. Musikalische Paläographie: Untersuchung alter Notationen. II. Praktischer Teil (Praktikon): B. Historische Grundklassen: Gruppierung musikalischer Formen. Kompositionslehre: Melodielehre, angewandte Rhythmik C. Historische Abfolge der Gattungen: Aufführung (Execution): Instrumentalspiel, Gesang, dramatische Aktion 1. Erscheinung der Gattungen in der Kunst pro Epoche. 2. Theoretische Lehren über Gattungen in der jeweiligen Zeit. Vorteile des Schemas: 3. Arten der Kunstausübung. D. Geschichte der Musikinstrumente: Entwicklung und Veränderung der Instrumente. Klassische Systematik: Klare Trennung zwischen historischer und systematischer Musikwissenschaft. Umfassend: Bezieht sowohl Theorie als auch Praxis ein. Hilfswissenschaften: z. B. Chronologie, Paläographie, Interdisziplinär: Integration vieler Hilfswissenschaften. Bibliothekskunde, Liturgiegeschichte, Tanzgeschichte. II. Systematische Musikwissenschaft: (rechte Seite) Praxisorientiert: Berücksichtigt Musikpädagogik und Aufführungspraxis. A. Erforschung und Begründung musikalischer Gesetze: Probleme des Schemas: 1. Harmonik (tonal) 2. Rhythmik (temporale Gesetze) Gu!do Adler (1885) Übers!cht Fachsystemat!k 3. Melodik (tonal oder tonal-poral) - 2 Säulen Modell - H!stor!k w!cht!ger - erst H!stor!k dann Systemat!k -> geme!nsames B. Ästhetik der Tonkunst: Vergleich und Wertung musikalischer Z!el: Verständn!s des mus!kal!schen Werkes !n se!ne h!stor!schen Entw!cklung Gesetze, Analyse musikalischer Schönheit. - Kr!t!k: C. Musikpädagogik und Didaktik: Lehrmethoden, Tonlehre, - Gesch!chtsvorstellung dass alles !mmer besser w!rd -> n!cht mehr aktuell - Eurozentr!scher Bl!ck Komposition, Instrumentenkunde. - Wertung, ke!ne altgeme!ngült!gen Normen D. Musikologie: Vergleichende Musikwissenschaft, z. B. - Ästhet!sche Werturte!le Musikethnografie. - Geht von Hochkultur aus - Genderperspekt!ve fehlt - Zu v!el Trennung der Fachbere!che -> m!ttlerwe!le versucht man !nterd!sz!pl!närer vorzugehen Struktur des Textes – „Lesen lernen“ von Niklas Luhmann 1. Einleitung: Einführung in das Thema: Verschiedene Textsorten erfordern unterschiedliche Leseweisen. Problem: Spezialisierung auf eine Textsorte erschwert den Umgang mit anderen Texttypen. Fokus des Textes: Wissenschaftliche Texte und deren Besonderheiten im Vergleich zu poetischen und narrativen Texten. 2. Unterschiedliche Leseanforderungen je nach Textsorte: Poetische Texte: Bedeutung liegt in Klang, Rhythmik, Wortwahl und Mehrdeutigkeit. Lesen erfordert Kurzzeitgedächtnis und Rekursionen. Narrative Texte: Spannung und Zeitstruktur prägen das Verständnis. Vergangenheit und Zukunft des Textes strukturieren die Lektüre. Wissenschaftliche Texte: Charakterisiert durch Zufälligkeit der Formulierungen und hohe Anforderungen an das Langzeitgedächtnis. 3. Herausforderungen beim Lesen wissenschaftlicher Texte: Schwierigkeit, zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden. Probleme für Übersetzer und Anfänger aufgrund fehlenden Kontexts. Gefahr, sich nur Namen und Theorien, aber nicht deren Zusammenhänge und Probleme zu merken. 4. Strategien zum besseren Verständnis wissenschaftlicher Texte: Parallellektüre zu einem Thema, um sich in den Forschungsstand einzuarbeiten. Entwicklung eines Langzeitgedächtnisses durch selektives und vernetztes Lesen. Empfehlung: Notizen machen – nicht bloß Exzerpte, sondern eigene Reformulierungen. Fokus auf das, was der Text nicht sagt, um die Aussagen besser einzuordnen. 5. Nutzen und Verwaltung von Notizen: Wichtigkeit einer guten Organisation (z. B. Zettelkasten, Schlagwortregister). Notizen helfen, über das bloße Lesen hinauszugehen und das Gedächtnis zu trainieren. 6. Fazit: Effektives Lesen wissenschaftlicher Texte erfordert Langzeitgedächtnis und eigene Schreibarbeit. Textsortendifferenzierungen sind eine historisch entstandene Kulturtechnik. In der digitalen Zeit könnte das Schreiben und Strukturieren eigener Notizen wieder an Bedeutung gewinnen. Wichtigste Inhalte (stichwortartig): Unterschiedliche Textsorten: Poesie, Narrative, Wissenschaft Wissenschaftliches Lesen: Langzeitgedächtnis, Selektion, Vernetzung Probleme: Kontextverlust bei Übersetzern und Anfängern Strategien: Parallellektüre, Notizen, Reformulierungen Ziel: Verständnis von Begriffszusammenhängen, nicht nur Namen/Theorien Bedeutung von Notizen: Strukturierung, Langzeiterinnerung Historische Entwicklung der Textsorten und Relevanz des Schreibens für das Lernen Ben Das Nachdenken über Musik lässt sich bis weit in die alten Kulturen Ägyptens, Chinas oder auch des Antiken Griechenlands zurückverfolgen. Dabei ist hier kein Nachdenken über praktische Fragen gemeint - wie halte ich die Kithara richtig herum? Oder wie bekomme ich diese ver ixten 32tel im richtigen Tempo gespielt? - sondern über theoretische Fragen: Warum machen wir Menschen Musik? Was macht Musik mit uns Menschen? Warum klingt etwas? Wann klingt etwas gut, wann nicht? Es scheint keine allgemeingültige De nition des Gegenstandes zu geben. Nimmt man zu den vorangehenden De nitionen noch die Boethianische Unterteilung der „musica“ in die drei Teilbereiche mundana, humana und instrumentalis oder die spätere Unterteilung in musica poetica, m. pratica und m. theorica oder aber unsere heute geläu ge Einteilung in Ernste und Unterhaltungs- und funktionale Musik hinzu, fällt auf, dass sich der Gegenstand unserer Disziplin je nach Blickrichtung und Zielsetzung einer allgemeingültigen De nition immer wieder zu entziehen scheint. 1 - fi fi fl fi fi Einführung in die Musikwissenschaft Dr. Stefanie Strigl Semester: Wintersemster 2024/25 Sitzung am: 14.11.24 ReferentInnen: Tabea Schrodi und Güneş Cengiz Thema: Die Weltanschauung des Boethius 1. Biographie Anicius Manlius Severinus Boethius - um 480: in Rom geboren, Kind einer christlichen Patrizierfamilie - 510: Konsul und später Berater des Königs Theodorich der Große, schrieb die „De institutione musica“ - 523: des Hochverrats beschuldigt und verhaftet - 524: zum Tode verurteilt und hingerichtet - nach seinem Tod erhielt er den Status eines Märtyrers und wurde heilig gesprochen - seine sterblichen Überreste ruhen in der Kirche San Pietro in Ciel d’Oro in Pavia 2. Inhalt der fünf Bücher der „De institutione musica“ - sein Buch über die „Musica“ besteht aus fünf Teilbüchern - in diesen beschäftigt er sich vor allem mit den mathematischen Grundlagen der Musik, ihrer ethischen Kraft und Wirkung und mit der Tonerzeugung - seine Theorien basieren auf der antiken griechischen Philosophie und Musiktheorie - Boethius unterscheidet zwischen drei Arten der Musik: der „musica mundana” (Harmonie des Kosmos), der „musica humana” (Harmonie des menschlichen Körpers und Geistes) und der „musica instrumentalis” (die instrumentale Musik) ° Buch 1: Einleitung und Rationes der Intervalle ° Buch 2 & 3: Ton -und Proportionentheorie und arithmetische Rationes ↑ ° Buch 4: Saitenteilung am Monochord ° Buch 5: Verbindung von Musik mit Ethik und Philosophie 3. Boethius Schwerpunkte und Lücken - definiert Musik als Wissenschaft und Kunst - behandelt die Rolle der Mathematik in der Musik - vor allem Intervall-Proportionen-Lehre der „musica instrumentalis“ -> „musica humana“ und „musica mundana“ werden nicht detailliert erläutert - Ausführungen über Rhythmik und Metrik fehlen - keine breitere Behandlung der Musik in ihrer Gesamtheit 4. Seine Bedeutung in der Musikwissenschaft in der mittelalterlichen und universitären Musiklehre - Boethius „Musica“ gewann wesentlich formenden Einfluss auf die Musiktheorie des Mittelalters - beeinflusste bis ins 16. und 18. Jahrhundert das Verständnis von Musik - wurde ab dem 9. Jahrhundert häufig kopiert und zitiert - gegen Ende des Mittelalters wurde Boethius „Musica“ Bestandteil des Studiums der Artes liberales Quellen- und Literaturangaben: Auszü ge aus dem Artikel „Boethius“ in: MGG, Personenteil Bd. 3, Kassel u.a. 2000, Sp. 220-228 Dre#te#lung der Mus#k nach Boeth#us Welterklärungsmodell B#ldl#che Derstellung - Mus#k des Weltalls mus#ca mundana Mundonas oberste Mus#k - d as s e earthly - So harmon sch , · ke#ne hörbare Töne unhörbar ble ben · Unendl#chke#t , Göttl#chke t Töne n#cht d#rezty ↳ le#nz#ge · be#nhaltet Betrachtung von H#mmel , Gest#rmen und · n#cht durch den Mensches Jahresze#ten bee#nflussbar ~ alle e#gene Töre Ständ#ge zu samm ensp#el Zusammensp#el · der versch#edenen Elemente · Person l#nes - Frau Mus#ca ↳ geb#ldetes : (Feuer , Wasser, Erde , Luft) m Gegensatz dr#g#ert - > n Harmon e vere nt d#e Erde m#t #hrem > - Gegensätze werden Harmon#e #m Weltall den we#ßen Ze#gestock · allumfassende zw#schen H#mmelszörpern · Rechts : D#e Erde als Planet stellt d#e Jahres- Harmon#e #n re#bungsloser und · s#chtbar Funkt#on Vere#n#gung ~ Abb#ldung aller Elemente (4 Elemente) zu e#ner E#nhe#t n Ze#ten dar Form des Sonnensystems > - Harmon e & Auflösung" durch d#e Versch#edenhe#t · entsteht durch Spannung der Elemente hervorgebracht trotzdem Untersch#ede · #nnerhalb dessen ex#st#eren D#e Versch#edenen Elemente e#ner Gesamtharmon#e · > - d#e zu s#ch jedoch alle gegenze#t#g f#de" s#nd n der Masch#ne ergänzen 3. Platon , Ar#stoteles. Verbunden und erzeugen Töne & und Harmon#e Sphärermus# e n Ant#ze der System Mus#k : gr#ech#sch Vorstellung Bezug zur E Gest#rme/H#mmel erzegen Bewegung der je nach Bahnhöhe untersch#edl#che Töne und Größe), (wegen Geschw#nd#gke#t d#e s ch zu Gesamtharmon#e ergänzen > - ke ne Hörbare Mus#k. Die Viersäftelehre (lateinisch: doctrina de quattuor humoribus) ist eine medizinisch-philosophische Theorie, Mus#ka humana die in der Antike und im Mittelalter weit verbreitet war. Sie besagt, dass die Gesundheit und das Temperament eines · beschre#bt d e Harmon#e Zw#schen Körper und Seele auch d#e Menschen durch das Gleichgewicht von vier Körpersäften (Humores) bestimmt werden: Blut (sanguis), gelbe Galle für körperl#ches Gesamtgesell - (choler), schwarze Galle (melancholia) und Schleim · sorgt d e Balance und ge#st#ges Wohlbef#nden Schaft (phlegma). · ke#ne hörbare Mus#k Die Musica humana ist ein Konzept aus der antiken und mittelalterlichen Musiktheorie, insbesondere bei Boethius. Es bezeichnet die Harmonie innerhalb des Menschen – also das Zusammenspiel von Seele und Körper – als Teil der universellen Ordnung. B#ldl#che Darstellung · Die Verbindung zwischen der Viersäftelehre und der s#nd musica humana liegt in der Vorstellung, dass das rechts : Zwe# Mönche und we#tere Personen e#nander jewe#ls Zwe# Gleichgewicht der Körpersäfte nicht nur die körperliche und seelische Gesundheit, sondern auch die innere Harmonie beeinflusst. Die musica humana spiegelt dieses Zugewandt Gleichgewicht wider, indem sie die Harmonie der menschlichen Natur als mikrokosmischen Teil der l#nks ! Frau Mus#ca dr#g#ert d#e Mus#k des Menschen universellen Musik (musica mundana) beschreibt. > - Darstellen von zw#schenmenschl#cher Harmon#e In der Musiktheorie oder -philosophie wurde dieses Konzept oft metaphorisch genutzt, um zu zeigen, dass sowohl der Körper als auch die Seele harmonisch V#ersäfte lehre · gestimmt sein müssen, um in Einklang mit der göttlichen Ordnung zu leben. i i i i i i i i i i i i i i i i Mus#ca #nstrumental#s D e > #nstrumentum : - H#lfsgeräte : göttl#che Ordnung akust sch · Instrumentalmus#k hören zu können Ausübung durch-Anspannung Sa#ten ZB oder Blasen auch hesang : · - durch - -Gebrauch des Wassers- Wasserorgel Gew#sses - Schlagen Erzeugung von versch#edenen Tönen B#ldl#che Darstellung · Person rechts : Abb#ldung e ner mus#z#erenden Person m#t v elen untersch#edl#chen Instrumenten · Person l#nks : Frau Mus#ca Instrumental mus#k - Rechte Hand st erhoben- Ermahnung der · Muz#s#eren von weltl#cher Mus#k #st n e nem rel#g#osen Kontext negat#v zu bewerten l#nke Hand Lehrstab Ke#n Gel#ngen , d#e Instrumentalmus#k vollständ#g · : st nach oben ger#chtete zu dr#g#eren Darstellung aus Pluteo 29. 1-Codex Florenz m#ttelalterl#ches Ant#phonar- e n Buch l#turg#sches Faz t : Mus k/Harmon e als Ph#losoph#sches Konstruct klare Wertung und w#cht#gste · > - Mus#ca mundana der göttl#che Ordnung versch edenen Arten > - Mus k w e w r s e heute , kennen , nur d e n#edr#gste Kategor#e > - Mus#ca humana Mus#ca #nstrumental#s > - unw!cht!gste i i i i i i i i i i i i i i i i i i Mus#k und Zahl. 1 Kr#t#kpunkte Schm#dlegende und. 2 B ldl che Darstellung der Legende. 3 Mus k als Zahlenfach/Tetraktys Erklärung: Keine Schriften von Pythagoras selbst -> Antike Geschichte der Entdeckung wird mythologisch und symbolisch vereinfacht - 1. Phytagoras geht an Schm ede vorbe und hört d#e Ambos Hammerschläge auf den. Er erkennt durch d#e versch#edenen Größen der Hämmer (länge der Stübel Gew#chtsverhältn#sse ergeben s ch untersch edl che Töne (Gew#chten der Hammer) e#nfache führen zu konsonanten #ntervallen Kr#t#kpunzte : · Der Ton kommt n cht aus dem Hammer , sondern vom Ambos Hämmer n #ntervall cunreal#st#sch) · zl#ngen e nem exakten Phyragoras ↑ O Q versch#edenen große Hammer 00 der Schm#ede > - ze#gt Phytagoras , der an Vorbe#läuft. > - d#e Übertragung auf andere Instumente (Sa#ten#nstrumente) ↳ Harfe Crotta , , Monochord M & se n #nstrument Verhältn#s von #ntervall und Zahl-Phytagore#sche Tetraktys Kontext : phytagore#sche Kosmolog#e (harmon sche Weltordnung durch Zahlen, Zahlen als Ursprung alles Se#enden Schm#ede Gew#chte der Hämmer für ausschlaggebend : ntervalle > kle ne Zahlen : Konsonanzen Betrachtung Tönen als Wellen > Grundlage für ↳ #ntervalle durch versch#edenfrequente Wellen e#gentl#ch best#mmte Relat#on zw schen länge e ner Sa#te und dem erzeugten Ton - Schmiedelegende: Pythagoras erkennt unterschiedliche Töne durch unterschiedliche Hammer die auf ein Ambos schlagen -> antike Geschichte dieser Entdeckung zur Veranschauung erfunden, eigentlich hat er es am Monochord rausgefunden - Musik als Zahlenfach: Relation zwischen Länge einer Saite und erzeugtem Ton, Instrumente wurden mit Intervallrechnungen gestimmt i i i i i i i i i i i i i i i i i Tetraktys ( V#erhe#t" : Menge der Zahlen 1 , 2, 3 , 4) > dargestellt durch gle#chse#t#ges Dre#eck Phytagore#sche Tetraktys h · Fünf Konsonante #ntervalle - Verschmelzungs Grad - o r t ave 2: 1 & Qu#nte 3 : 2 Quarte > Quarte 4: 3 - - > - 3 : 1 (NOztave Qu#nte) Duodez me + -.. > Doppel oktave ↓ e#nfache Frequenzverhältn#sse ↑ - https://youtu.be/UTpENLf19uA? si=UH0Xtf8J1_q7eGZ9 okt ave Qu nte Quarte dem der Naturtonre#he. entspr#cht Beg#nn · Andere Intervalle d#ssonaant (d#scutabel) · Tetraktys als vollkommen (Summe 10 ~ he#l#geZah) > - Phytagoras als Erf#nder der Mus#k > - Ans cht hält s#ch b#s n d e Neuze#t. i i i i i lat#nst fre# 1 anständ#g - edel , Septem O Artes L#berales nur für fre#geborene Bürger angemessen B#ldl#che Darstellung der artes l#berales m hortus Septem · del#car#um Marcu Tull#us C#cero > Das Buch hortus Del#car#um" , ~ w#cht#ge Enzyklopäd#e der m#ttelalterl#chen W#ssenschaft. d#eser Ze#t · Zusammenfassung des gesamten Glaubens und W#ssens · Darstellung der Septem Artes l#berales als Verm#schung von ant ken und Chr#stl#chen Trad#t#onen · An Kloster- und Domschulen und an Un#vers#täten war das Stud#um Artes L#berales von groper Bedeutung ↳ Quadr#v#um D#e Lehrstoffe wurden e#ngete#lt n Tr#v#um und n ↓ (grammat#ca, d#alect#ca , retor#cal ↓ Car#thmet#ca astronom#a und mus#cal , geometr#a , · #m #nneren Kre#s der Darstellung #st , Ph#losoph#a" (das , göttl#che W#ssen") dargestellt. ↓ S#e sagt von s#ch selbt das s#e alles reg#ert , und d e hr unterworfenen artes #n 7 te le e#nte#lt. · d#ese künste werden dargestellt durch 7 ströme , d#e #hrer Brust entspr#ngen alle Person#f#kat#on Merkmalen dargestellt · W#ssensgeb#ete als m t typ#schen Be#gaben und. 7 Frauenkörper Säulen l#berales sprachl#chenFace · , d e zw schen stehen , stehen für d e septen artes e Figuren des Triviums: ed#e des der Grammatica steht oben in der rechten Hand hält sie eine Rute, und in der linken ein Bas#s artes Rhetorica (rechts von Lehrbuch in der linken Hand hält sie die Tabula -sermon#cales Grammatica) spricht Rhetor (rhetor alme) an: „die Kräfte der Ursachen wirst Du durch mich untersuchen.“ Dialectica Im Text wird hingewiesen auf die Gewandtheit zu formulieren, zu distinguieren und zu überzeugen Figuren des Quadriviums: & bei ihr 3 Saiteninstrumente: Harfe, Lira und Drehleier m!ttlad!t!o tar bas#ert in der Schrift wird auf Vielseitigkeit der Musiklehre hingewiesen Musica „ich bin Frau Musica, die die vielumfassende und ↓ Mus kal sche Intervalle, Harmon en matemat sche Verhältn sse verschiedenartige Wissenschaft lehrt“ Arithmetica mit Zählschnur Geometria mit Maßstock und Zirkel Astrologica mit rundem Instrument, wahrscheinlich für die Einteilung des zodiakalen Symbols i i i i i i i i i i i i i i i i Agrammat#ca 00 Rethor#ca > - Astrolog!c Ox > - über hrem Kopf : Kopf der Köpfe Ph losoph o arad!r!ve ↳ J CEth#ca , Log#ca, Phys#cal unter Ph#losoph#a e Socrates, Platon · Banderolle - Alle We#she#t kommt von Gott demHern. > - D alect ca s e Nur d e We#sen können tun , was S w nschen. Geometr#c Septum Artes Liberales - Bildeten das klassische Bildungsideal S Mus#ca -> - Ar#thmet#ca und dienten der Ausbildung eines freien O S Menschen - Aufteilung gibt es bereits seit der Spätantike - Quadrivium: Gesamtheit der mathematischen Fächer (arithmetica, geometria, musica, astronomia) ↓ - Trivium: Gesamtheit der sprachlichen Schr#ftsteller und Zauberer werden Fächer (grammatica, rhetorica, dialecta) vom unre nen Ge#st (symbol#s#ert durch - Artes liberales kamen im 13./14. den Schwarzen Vogel) getr eben. Jahrhundert ins Lehrprogramm der Universitäten - Fächerverbund fällt ca 16. Jahrhundert durch Stoffzuwachs und Spezialisierung · poete Vel mag#e s#nd von Fächerkanon ausgeschlossen auseinander Übernatürl#chen Bildliche Darstellung der Septum Artes Begründung Beschäft#gung : m t. Liberales - im Buch hortus deliciarum ( Äbtissin, 12. Jhdt.) - Vermischung von antiken und mittelalterlichen-christlichen Auffassungen von Wissenschaft und Musik - Darstellung der Fächer: Personifikation der einzelnen Fächer die im Kreis um die philosophia angeordnet sind, philosophia männlich, einzelne artes weiblich, Dichter und Magier sind ausgeschlossen (Wertung) - Philosophie ist Gesamtheit des Wissens, dieses wird in 7 Teilbereiche unterteilt - Erlangen von dieser Weisheit nur mit Gott möglich - Hortus deliciarum: Paradies in welches man kommt wenn man alle artes gelernt hat i i i i i i i i i i i Mus#k und Un#vers#tät · Lehrtrad#t#on ab dem 12 Jhd. 12-15 Jhd. · Mus#k als Te#l der Artes l#berales - Mus k nur h ns chtl ch der Zahlengesetzl#chke#t Gegenstand der W#ssenschaft · ke#n Instr. Unterr cht , nur Theor e · nur kle ner Bere ch m Lehrbetr eb t ke ne Spez#al#sten sondern Un#versalgelehrte Mus k als ke ne ausdrückl chen Nachwe se der Ex stenz e#genständ#ges Lehrfach · von · 5 bücher des Anc#us Boeth#us De #nst#tut#one Mus ca als Fundament Mur s mus ca Speculat#va Secundum Boet um Johannes de · > - ↳ Standard lehrbuch Nur 16 Lekt onen nnerhalb 3 b s 4 Wochen e mus ca theor ca als · von nur Ergänzungsfach 16. - 17. Jud. · Vertreter des Quadr#v#um haben X #nteresse - Mus#k als Tonkunst · Un#vers#täten ble#ben an neuen Entw#cklungen we#tgehend unbete#l#gt Dre#te#lung Un#vers#täten · außerhalb der > - E d poet#ca mus ca pract#ca · w e kompon#ert man theor#ca Muz#s#ert · w e man Ende des 16 Jud Te#l · mus ca speculat#va gegen.. n cht mehr des Cehrplans 18 - 20 Jhd. n#cht als e#genesFach durch Interesse e nzeher Professoren n deren Lehrfach e#ngebracht · - nur. · Zunahme von Vorlesungen durch Mus#kprakt#ker · H. Kretzschmar verkörpert Entw#cklung der Mus#kw#ssenschaft zum Lehrfach der Ehrendoktorwürde · E#nf#hrung #m Fachbere#ch Mus#k · Neugründung und Etabl#erung nach Ende des 18. Jhd. Zw#schenze#tl#cher Abr#ss der Lehrtrad#t#on von Mus#k als theoret#schem Un#vers#tätsfach des M#ttelalters Festhalten Mus#klehre Ende der Ant#ze We#teretw#cklung : an · aus - veraltet ke ne , · 16 /17.. Jhd.: ke n un#vers#täres Interesse am ästhet#schen oder prazt#schen Aspekt von Mus#k, Schr#ften darüber von > - Pr#vatgelehrten , Prakt#kern > - v#ele Un#vers#täten ble#ben be# veralteten Lehrplan Ende der > - 16. Ind : Wegfall Mus#kw#ssenschaft aus dem un#vers#tären Lehrangebot. i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i i - * Wann und w#e etab#l#erte das Fach Mus#k" ? Ende des e#ngeschleust" 18 Ind. durch e nen n d#e Un# · Nebene#ngang : · Beg#nn e nes Angebots von mus kal schen Vorlesungen durch akadem#sch or#ent#erte Fachmus#ker. · Ab 19. Jnd. Anheverung von Mus#kprakt#kern für theoret sche Vorlesungen durch Zahlre#che Un#vers#täten Beschäft#gung promov#erten, fachfremden Akadem#zern m#t Muw# · von L#n form von Mus#kerp#ograph#en)- Interesse der Un#s für das Each ste#gt. Erst · synthese von Mus#kw#ssenschaft und - prax#s , dann Forus auf re#n w#ssenschaftl#che Se#te Inst#tuten Proflesuren m /frühen. Neue#nr#chtung von Zahlre#chen mus#kw#ssenschaftl#chen und späten 19. 20. Jld. Pioniere der Musikwissenschaft an den Universitäten: - „Akademische Musikdirektoren“: Musik an der Universität J.N. Forkel - 12. bis 15. Jahrhundert: Musik D.G. Türk als Teil der artes liberales, nur F.J. Fröhlich Theorie, nur nebenbei, F.S. Gaßner Standardlehrbuch H.C. Breidenstein Musica speculatica: fester A.B. Marx Lehrplan, Musikvorlesungen, aber wenig - Philologen und Verfasser wichtiger Standartwerke: - Ende 16. Jahrhundert: Neuerung von Musikern nicht O. Jahn von Zahlengelehrten, keine Fr. Chrysander musica speculativa 3 mehr, innerhalb der Universitäten Ph. Spitta kein Interesse am ästhetischen oder praktischen Aspekt von Musik -> nur ausserhalb Aufteilung: theoretica, practica, poeta -> viele außeruniversitären Veränderungen (Musik soll etwas ausrücken und Inhalte transportieren) -> Musik