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This document appears to be an academic paper discussing motivation, emotion, and learning theories explored in psychology. It covers topics such as motivational psychology and related concepts. It includes a detailed overview from different perspectives.
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Motivation, Emotion und Lernen Vorlesung 1. Was ist Motivation ? Motivation = „aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand’’ (Rheinberg, 2012) ebenso ein psychischer Zustand, der jemand dazu bringt etwas zutun (ZB: V...
Motivation, Emotion und Lernen Vorlesung 1. Was ist Motivation ? Motivation = „aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand’’ (Rheinberg, 2012) ebenso ein psychischer Zustand, der jemand dazu bringt etwas zutun (ZB: Vorlesung gehen, ,,Ich muss/ich will, weil…) Resultat aus Personenfaktoren (Triebe, Motive etc. ) Situationen Faktoren (Anreize) Führt zu einem bestimmten Verhalten (vermittelt über die Volition) Motivationspsychologie - Grundbegri e Die Motivationspsychologie befasst sich mit zielgerichtetem Verhalten beim Menschen und analysiert die Ausrichtung, Ausdauer und Intensit t beim Zielstreben. (Brandst tter et al., 2014) Ausrichtung: Beweggr nde; Warum f hrt eine Person ein Verhalten aus? -> Anreize T tigkeitsanreize: liegen in der T tigkeit selbst (z.B. Spaß) Zweckanreize: resultieren in der Zielerreichung (z.B. Geld verdienen, um Sachen zu kaufen, um…) Motiv = Individuelle Pr ferenzen f r bestimmte Anreizklassen. (Brandst tter et al., 2014) Motiv = In der Person liegende Verhaltensdeterminanten Ausdauer (Persistenz) = Inwieweit das Handeln trotz Unterbrechungen & Ablenkungen auf Zielkurs bleibt Verhaltensintensität = Wieviel Anstrengung und Konzentration wird bei der Verfolgung des Ziels aufgebracht ? In der Motivationstheorie spielen folgende prunkte eine zentrale Rolle : A ektive Prozesse (alles rund um Gefühle Kognitive Prozesse (alles rund um Denken & Informationsverarbeitung) ä ff ä ü ä ü ü ff ä ä ä Zwei Perspektiven: ,,Druck’’ vs. ,,Zug’’ 1. Konzepte durch angeborene Kräfte (,,Druck’’) Trieb/Instinkt/Bedürfnis (aus der Tierwelt übertragen) Passt gut auf Nahrungsaufnahme, Sexualit t etc., ist aber weniger interessant f r die Erkl rung komplexen Verhaltens. Versuch der Ausweitung: Bed rfnishierarchie von Maslow (heute eher historisch relevant) Gegenw rtig wieder aktuell: z.B. Theorie der grundlegenden psychologischen Bed rfnisse von Deci & Ryan (1985). Kompetenzerleben, Selbstbestimmung, soziale Anerkennung 2. Konzepte durch lernen enstandener Vorlieben bzw. Zielsetzungen (,,Zug’’) Ziel = Ich tue etwas, weil ich mir gedanklich einen Zielzustand vorweggenommen habe und er mir lohnenswert erscheint. Motiv = zeitstabile Vorliebe f r eine bestimmte Klasse von Zielzust nden, die interindividuell unterschiedlich ist. Leistungsmotiv (Ist es mir wichtig, mich kompetent zu f hlen?) Anschlussmotiv (Ist es mir wichtig, von anderen anerkannt/gemocht zu werden?) Machtmotiv (Ist es mir wichtig, andere Menschen zu beein ussen?) Interessant für die Motivationspsychologie, weil der Prozess kognitiv vermittelt und somit veränderbar ist. ä ü ä ü ü ä ü fl ä ü Vorlesung 2. Leistungsmotivation Leistungsmotivation = Eine Form der Motivation, bei der es darum geht, sich selbst zu zeigen, dass man kompetent/t chtig ist. (Auseinandersetzung mit einem G temaßstab) Leistungsmotiviertes Verhalten = Als leistungsmotiviert gilt ein Verhalten, wenn es auf die Erreichung eines G testandards gerichtet ist (...), man also bestrebt ist, eine Aufgabe zu meistern, etwas besonders gut zu machen, sich selbst zu bertre en oder auch sich im Wettbewerb mit anderen zu beweisen. (Brandst tter et al., 2014) Positive Emotion die belohnend wirkt (Freude oder Stolz, Herausforderungen meistern = Spaß) ,, Selber machen wollen’’ = beobachtbar schon im Kindes alter Keine Leistungsmotivation bedeutet wenn man eine Leiste g erbringt um ein andere Ziel als nur die ,,reine Freude’’ zu erreichen das wäre zb: Studieren, um sp ter viel Geld verdienen zu k nnen. Ein sch nes Bild f r die Großtante malen, weil es daf r meist S ßigkeiten gibt. NUR wenn man etwas macht, weil es Spaß macht - OHNE Leistungsgedanken (Zb. Joggen gehen, weil es spaßt macht, egal wie schnell man ist oder langsam) !!! Leistungsmotiv Leistungsmotiv = zeitstabile Tendenz, das eigene Kompetenzgef hl zu steigern (indem man Situationen leistungsthematisch wahrnimmt und Leistungssituationen tendenziell h u g aufsucht) In der Kindheit prägend, danach Relativ stabil (nicht vollkommen) ´ Leistungsmotivierte Menschen im Alltag nach Atkinsons Risikowahlmodell (1957) Leistungsmotivation ist ein Resultat der Einsch tzung der Erfolgswahrscheinlichkeit (wie hoch ist die WK, eine Aufgabe zu l sen) und des Erfolgsanreizes (was hat man davon, die Aufgabe zu l sen) Klassische Erwartungs x Wert – Theorie (sowas wird Ihnen im Studium noch sehr oft begegnen); mathematisch formalisierbar (kann also in einer Formel ausgedr ckt werden) ä fi ö ö ä ü ü ü ö ö ä ä ü ü ü ü ff ü ü Was für Aufgaben sollten Menschen also tendenziell wählen ? Warum? Antwort: Aufgaben mittlerer (subjektiver) Schwierigkeit! Leichte Aufgaben haben keinen Anreiz f r die Selbstbewertung (Wenn etwas sehr einfach ist, erfahre ich dadurch nichts ber meine F higkeiten!, Bsp. Puzzle f r 2- J hrige: Das kann jeder Erwachsene (normaler Intelligenz). Wenn ich das scha e, lerne ich nichts ber meine Puzzlef higkeiten... bei schweren Aufgaben ist Erfolg zu unwahrscheinlich! (Wenn etwas megaschwer ist, lerne ich nicht viel ber meine F higkeiten, außer, dass sie nicht extraordin r toll sind. Außerdem ist Scheitern doof und das will man vermeiden... Bsp. 5000-Teile Puzzle in 5 min.) Atkinson f hrte experimentelle Studien zur Setzung des Anspruchsniveaus (Ziel in Leistungsaufgaben) durch und erhielt folgende Resultate: Das Leistungsmotiv kann in zwei Komponenten zerlegt werden: Ho nung auf Erfolg (Etwas scha en wollen und stolz darauf sein wollen.) Furcht vor Misserfolg (Misserfolg vermeiden, um sich nicht schlecht zu f hlen.) Beide Komponenten sind bei jedem Menschen vorhanden, aber in unterschiedlicher Auspr gung. Herrscht Ho nung vor, spricht man von einer erfolgsmotivierten Person. Herrscht Furcht vor, spricht man von einer misserfolgsmotivierten (oder auch misserfolgsvermeidenden) Person. Achtung: Das Konzept ist nicht typologisch, sondern als Kontinuum zu verstehen! (Man ist nicht entweder A oder B, sondern es ist ein Kontinuum mit Ho nung auf Erfolg/ Furcht vor Misserfolg an den Polen) ä ff ä ü ü ff ü ä ä ff ü ü ä ff ü ä ü ff Klassi kation von Ursachen f r die Aufrechterhaltung von erfolgsmotivierten und misserfolgsmotivierten Tendenzen „Fluch oder Segen“: Ob jemand eher erfolgsmotiviert oder misserfolgsmotiviert ist, ist relativ stabil. Warum? Kausalattributionen (Weiner, Heckhausen) Empirische Studien zeigen: Erfolgsmotivierte f hren ihre Leistung eher auf Anstrengung zur ck, Misserfolgsmotivierte eher auf stabile F higkeiten (z.B. Intelligenz). Heckhausens Selbstbewertungsmodell (1972) ü fi ü ü ä Vorlesung 3. Andere wichtige Motive (Anschluss, Macht) und Motivationsf rderung Anschlussmotivation = Eine Form der Motivation, bei der es darum geht, nach befriedigenden zwischenmenschlichen Beziehungen zu streben (z. B. Partnerschaft, Freundschaft, famili re Beziehungen) Zugeh rige positive Emotion, die hierbei belohnend wirkt: sich angenommen/ liebenswert/sympathisch nden Di erenzierung: Anschluss- und Intimit tsmotivation ( berhaupt Beziehungen zu anderen Menschen vs. Enge Beziehungen (z.B. Partnerschaft, beste Freunde, also nicht nur sexuell gemeint) Warum Anschlussmotivation? Phylogenetisch (in der Entwicklung der Spezies Mensch): Soziale Einbindung bei Jagd und Kinderaufzucht Ontogenetisch (in der Entwicklung eines Individuums): genetisch gepr gtes Bindungsstreben (f hrt zu umweltabh ngigen Bindungsstilen) Zwei Komponenten: Ho nung auf Anschluss & Furcht vor Zur ckweisung Machtmotivation = Eine Form der Motivation, bei der es darum geht, nach Ein ussnahme auf die Mitmenschen zu streben (und daher auch nach dem Erwerb der daf r n tigen Ressourcen, z.B. beru. Position, Geld, Sch nheit…)# Zugeh rige positive Emotion, die hierbei belohnend wirkt: Gef hl der eigenen St rke und Sicherheit der eigenen Position Warum Machmotivation ? Ist nicht so genau erforscht; ontogenetisch vermutlich durch Erziehungsstile beein usst Zwei Komponenten: Ho nung auf Macht & Furcht vor Machtverlust Stadien der Machtentwicklung (McClelland, 1975): Stadium 1 (anlehnendes Machtstreben): Ich schließe mich anderen M chtigen an und f hle mich daher selbst m chtig. (z.B. Bindung an die starke Mutter, Fan von Bayern M nchen sein...) Stadium 2 (selbstbezogenes Machtstreben): Ich sammle Statussymbole und f hle mich daher m chtig (z.B. meine Prada-Tasche, mein Sportwagen, meine Spielzeugautosammlung...) Stadium 3 (personalisiertes Machtstreben): Ich will andere bertre en, berzeugen, besiegen und f hle mich dann m chtig (z.B. illegale Gewalt) Stadium 4 (sozialisiertes Machtstreben): Ich will andere besiegen etc., aber nur im Rahmen von akzeptierten sozialen Normen (z.B. f r meine Firma andere berzeugen, Partei gr nden…) Gedacht als ontogenetische Entwicklung (Reifung), aber fr here Stadien bleiben weiterhin verf gbar. ü ü ff ä fl ö ö ä ü ü ü ü fl ff ff fi ä ä ä ä ö ü ü ü ü fl ü ü ö ff ü ä ä ü ö ü ü ä Vorlesung 4. Anschluss, Macht & Motivationsförderung Anschlussmotivation = Eine Form der Motivation, bei der es darum geht, nach befriedigenden zwischenmenschlichen Beziehungen zu streben (z. B. Partnerschaft, Freundschaft, famili re Beziehungen) Zugeh rige positive Emotion, die hierbei belohnend wirkt: sich angenommen/ liebenswert/sympathisch nden Di erenzierung: Anschluss- und Intimit tsmotivation ( berhaupt Beziehungen zu anderen Menschen vs. Enge Beziehungen (z.B. Partnerschaft, beste Freunde, also nicht nur sexuell gemeint) Warum Anschlussmotivation? Phylogenetisch (in der Entwicklung der Spezies Mensch): Soziale Einbindung bei Jagd und Kinderaufzucht Ontogenetisch (in der Entwicklung eines Individuums): genetisch gepr gtes Bindungsstreben (f hrt zu umweltabh ngigen Bindungsstilen) Zwei Komponenten: Ho nung auf Anschluss & Furcht vor Zur ckweisung Machtmotivation = Eine Form der Motivation, bei der es darum geht, nach Ein ussnahme auf die Mitmenschen zu streben (und daher auch nach dem Erwerb der daf r n tigen Ressourcen, z.B. beru. Position, Geld, Sch nheit…) Zugeh rige positive Emotion, die hierbei belohnend wirkt: Gef hl der eigenen St rke und Sicherheit der eigenen Position Warum Machtmotivation? Ist nicht so genau erforscht; ontogenetisch vermutlich durch Erziehungsstile beein usst Zwei Komponenten: Ho nung auf Macht & Furcht vor Machtverlust Die Stadien der Machtentwicklung (McClelland, 1975): Stadium 1 (anlehnendes Machtstreben): Ich schließe mich anderen M chtigen an und f hle mich daher selbst m chtig. (z.B. Bindung an die starke Mutter, Fan von Bayern M nchen sein...) Stadium 2 (selbstbezogenes Machtstreben): Ich sammle Statussymbole und f hle mich daher m chtig (z.B. meine Prada-Tasche, mein Sportwagen, meine Spielzeugautosammlung...) Stadium 3 (personalisiertes Machtstreben): Ich will andere bertre en, berzeugen, besiegen und f hle mich dann m chtig (z.B. illegale Gewalt) Stadium 4 (sozialisiertes Machtstreben): Ich will andere besiegen etc., aber nur im Rahmen von akzeptierten sozialen Normen (z.B. f r meine Firma andere berzeugen, Partei gr nden…) Gedacht als ontogenetische Entwicklung (Reifung), aber fr here Stadien bleiben weiterhin verf gbar. ü ü ff ö ö ä ü ü ü ü ä fl ff ff fi ä ä ä ä ö ü ü ü ü ü ü ff ä ä ü ü ü fl ü ö ä fl Vorlesung 5. Analyse situativer Motivationsprozesse Situative Motivationsprozesse= Die „klassische Motivationspsychologie“ (ca. 1960-1980) fokussierte sich insbesondere auf inhaltliche, breite, voneinander abgrenzbare Motive (Leistung, Macht, Anschluss). Hier liegt der Fokus auf der Person. Seit den fr hen 1980er Jahren werden zunehmend situationsspezi schere Konzepte bevorzugt, z.B. Ziele, Erwartungen. Hier liegt der Fokus also st rker auf der Situation. Instrumentalitätstheorie (Vroom, 1964) Grundfrage: Wie kommt eine Person in einer Situation aufgrund bestehender Anreize zu einer Entscheidung dar ber, ob sie eine Handlung ausf hrt oder nicht? Beispiele: Vroom postulierte: Die Person wird sich (bewusst oder unbewusst) berlegen, welche Folgen die Handlung X (z.B. nicht zur H-DA fahren) haben w rde. Diese positiven und negativen (subjektiven) Folgen k nnen formalisiert in Zahlen dargestellt werden (-1 bis +1) > Valenz Außerdem wird sich die Person berlegen, wie wahrscheinlich es ist, mit der Handlung X diese Folgen zu erreichen. Diese Erwartung wird als Instrumentalit t bezeichnet. Auch die Instrumentalit t wird als Zahl zwischen -1 und +1 dargestellt („f hrt sicher zu der Folge“ / „verhindert sicher die Folge“) ü ü ä ä ü ü ü ö ü fi ä ü Die Attraktivit t einer Handlung X l sst sich also darstellen als die Summe der Produkte der Valenzen und Instrumentalit ten: A = V1 x I1 + V2 x I2 + V3 x I3 ………. Erweitertest kognitives Motivationsmodell (Heckhausen) Welche Anreize spielen in einer bestimmten Situation daf r eine Rolle, ob eine Person hinreichend Motivation f r die Ausf hrung einer bestimmten Handlung aufbringt? Vroom ber cksichtigte einige Dinge noch nicht, die dann von Heckhausen erg nzt wurden: Kann ich die Handlung berhaupt ausf hren? F hrt meine Handlung zu einem Ergebnis? (Handlung-Ergebnis-Erwartung; Bsp. folgt Muss ich die Handlung berhaupt ausf hren (oder stellt sich auch ohne die Handlung das gew nschte Ergebnis ein)? (Situations-Ergebnis-Erwartung; Bsp.: Muss ich berhaupt Auto waschen oder erledigt der n chste Regen den Dreck ganz ohne mein Zutun von selbst?) Daher ließ sich mit Vrooms Modell nur die allgemeine Attraktivit t einer Handlung, nicht aber die tats chliche Motiviertheit (Anstrengungsbereitschaft...) gut vorhersagen. ü ü ü ä ä ü ü ü ä ä ü ü ü ä ü ü ä ä Handlungs- Ergebnis- Erwartung Die HE-Erwartung wurde sp ter von Bandura genauer di erenziert: Selbstwirksamkeits-Erwartung: Kann ich die Handlung ausf hren (oder bin ich zu doof, zu faul...)? Ergebnis-Erwartung: W rde die Handlung wirklich zu dem angestrebten Ergebnis f hren? (Beispiel: W rde mein intensiveres Lernen wirklich dazu f hren, dass ich die Klausur besser schreibe…?) Eigenreize von Tätigkeiten Nicht nur die Anreize / Valenzen der Folgen einer Handlung k nnen wichtig sein f r meine Motivation......sondern auch die Anreize der Handlung selbst: Macht mir das Lernen Spaß, oder ist es sehr aversiv? Habe ich bei Pr sentationen so negative Gef hle, dass ich sie trotz der negativen Folgen f r meine Note vermeide? Je nachdem, ob eine Handlung einen Eigenanreiz hat oder nicht, bezeichnet man sie zuweilen auch als intrinsisch (vs. extrinsisch) motiviert. intrinsisch = Eigenanreiz; macht Spaß; t tigkeitsspezi sche Vollzugsanreize extrinsisch = Zweckanreiz; Um-zu-Ziel Das erweiterte kognitive Motivationsmodell Situations-Handlungs-Erwartung (gestrichelt im Modell) ist f r die Motivationspsychologie eher uninteressant, da es hier darum geht, ob man berhaupt die Wahl hat, eine Handlung auszuf hren (oder gezwungen wird). Wenn man keine Wahl hat, braucht man auch nicht ber Motivation zu reden... Anreize k nftiger Umwelt- und Binnenzust nde: Anreize von Handlungsfolgen in der Zukunft: Bsp. Sie m chten einen guten Abschluss machen, um sp ter einen guten Job zu haben, um sich ein komfortables Leben leisten zu k nnen… ü ü ü ä ö ü ü ä ü ü ä ä ü fi ö ff ü ü ö ü ä ü ü Vorlesung 5. Diagnostik von Motivationsproblemen Weitere Begri ichkeiten der Motivationspsychologie: Volition und Handlungskontrolle Warum tun wir Dinge, die uns keinen Spaß machen? Wie scha en wir es, uns zu berwinden? Antwort: Wir haben die F higkeit zur Volition (Willenskraft). Volition brauchen wir immer dann, wenn wir etwas wegen langfristiger Ziele tun wollen, die Durchf hrung aber aversiv ist. Beispiele: morgens aufstehen, studieren, schlussmachen mit Partner, Darmspiegelung… Wichtige Personenvariable dabei: Handlungsorientierung vs. Lageorientierung Handlungsorientierung: Denken kreist um Ver nderungsm glichkeiten (Handlungen) in Richtung des Soll-Zustands Lageorientierung: Denken kreist um Ist- und Soll-Zustand. Handlungsorientierte sind besser f hig zu volitionalen Strategien Volitionale Umsetzung: Strategien der Handlungskontrolle Wie schirmt man seinen gefasst Entschluss, etwas zu tun, gegen andere Vorhaben gezielt ab? Aufmerksamkeitskontrolle (z.B. sich ablenken, um gar nicht erst ans Rauchen zu denken) Motivationskontrolle (z.B. sich gezielt ins Ged chtnis zu rufen, wie wichtig es ist, jetzt f r die Klausur zu lernen; gar nicht mehr an die anderen Alternativen denken) Emotionskontrolle (z.B. Entspannungstraining; fettiges Essen reinstopfen (ok, vielleicht nicht die beste Strategie, aber Emotionskontrolle)) Umweltkontrolle (Handy ausschalten; bewusstes Entfernen von Reizen, die mich zum Rauchen verleiten k nnten; Meiden von Discos, um nicht wieder fremdzugehen) Das Rubikon-Modell- der Handlungsphasen Partner-Arbeit: berlegen Sie kurz, was Sie ber das Rubikon-Modell bereits gelernt haben. ü ü ffl Ü ö ä ä ü ä ä ö ff ü Das Rubikon-Modell-der Handlungsphasen Phasenmodell: Motivationsphase: Ich w hle nach zweckrationalen Aspekten (siehe Vroom) einen Wunsch zur Umsetzung aus. - Rubikon (Point of no return) Pr aktionale Volitionsphase (vor Handlungsinitiierung): Ich verfolge die gefasste Intention beharrlich, ohne sie st ndig neu zu hinterfragen. Aktionale Volitionsphase: Ich setze die Intention tats chlich in die Tat um (=Handlung). Motivationsphase: Bewertung der Handlung, auf zu neuen Zielen Anwendung auf die Gestaltung von Arbeitst tigkeiten? Keine zu h u gen Wechsel der Arbeitsauftr ge, weil der Mitarbeiter sonst wegen nicht verwirklichter Intentionen frustriert ist (-Stress). Diagnostik von Motivationsproblemen Rheinbergs Schema der Motivationsdiagnostik Wie l sst sich im Einzelfall untersuchen, ob ein Motivationsde zit bei einer bestimmten Person besteht und wodurch es genau verursacht wird? Fallbeispiele k nnten z.B. sein: Ein Sch ler kommt unregelm ßig zur Schule und beteiligt sich dort kaum. Ein Mitarbeiter wirkt lustlos und geht jeder Herausforderung aus dem Weg. Eine F hrungskraft ist unzufrieden mit ihrem Job und spielt mit dem Gedanken, sich einen neuen Job zu suchen....immer stellt sich hier die Frage: Handelt es sich um ein Motivationsproblem? Und wenn ja, um was genau Diagnostik von Motivationsproblemen Rheinberg stellte ein Schema zur Beantwortung dieser Frage vor (siehe Kopie im Moodle-Ordner). Die nebenstehenden Fragen sollten nacheinander durchlaufen werden, um alle m glichen Motivationsde zite abzutesten. Dabei k nnen auch Tests verwendet werden, sofern vorhanden. Meist aber wird man sich auf Interviews des Betro enen und deren Bezugspersonen beschr nken. Wichtig: Man sollte immer das vollst ndige Schema durchlaufen, oft liegen „Mischprobleme“ vor. Diagnostik von Motivationsproblemen Fallbeispiele Ich habe jetzt (vielleicht) ein Motivationsproblem Ich spiele in zwei Fallbeispielen die Person, die evtl. ein Problem hat. Und Sie d rfen mich interviewen. Benutzen Sie dazu Rheinbergs Schema! ö ä ä ü ä ö ü ü ä fi ö fi ä ä fi ä ä ä ä ff ä Diagnostik von Motivationsproblemen Fallbeispiel 1 Tabea (29) arbeitet seit 3 Jahren als Sozialarbeiterin in einer psychiatrischen Klinik. Sie wirkt seit einigen Monaten lustlos und unmotiviert, scheint sich zur Arbeit qu len zu m ssen. Im Umgang mit den Kollegen und Vorgesetzten ist sie immer fter patzig oder ironisch-sarkastisch. Teilweise meidet sie auch den Kontakt, geht z.B. nicht mehr in Sitzungen des Stationsteams. K rzlich ignorierte sie eine Anweisung der Ober rztin, was zu einem heiklen Kon ikt mit einem P egeheim f hrte. Was ist bloß mit Tabea los? Fallbeispiel 2 Gregor (20) kommt in die psychosoziale Beratungsstelle der Hochschule und bittet um Hilfe. Er studiert im 2. Semester Psychologie. Anfangs habe ihm das Studium Spaß gemacht, aber bald habe er gemerkt, dass er den Anforderun-gen nicht gewachsen sei. Er sei durch drei Klausuren durchgefallen. Nun wisse er nicht genau, ob er sein Studium abbrechen und etwas anderes versuchen solle. Er sei sich aber nicht sicher, ob er vielleicht auch einfach nicht die richtigen Lernstrategien benutze. Oder vielleicht fehle ihm einfach die Motivation? Vorlesung 6. Übungssitzung Motivation Bsp: Klausurfrage Tina weiß, dass sie f r ihre Statistik-Klausur lernen sollte und dass sie dabei auch Erfolg haben w rde. Aber sie kann sich einfach nicht dazu durchringen, sich an den Schreibtisch zu setzen und anzufangen. Wie nennt man Tinas Motivationsproblem in der Fachsprache? (Als Antwort bitte nur 1 Wort!) Antwort: Übungsaufgabe 1 Thomas arbeitet als mittlere F hrungskraft in einem mittelst ndischen Unternehmen. Er emp ndet Mitarbeitergespr che zunehmend als unn tz. „Meine Mitarbeiter ticken so unterschiedlich – da weiß ich vorher nie, was bei dem Gespr ch herauskommt. Mal n tzt es, mal schadet es. Außerdem bin ich auch kein Psychologe, kein Menschenversteher. Da ist es doch am e zientesten, ich halte die Gespr che m glichst kurz oder gehe ihnen nach M glichkeit aus dem Weg.“ Beschreiben Sie Thomas‘ Motivation mit motivationspsychologischen Begri en und berlegen Sie, wie seine Motivation verbessert werden k nnte. ü ü fi ö ü ffi ü fl ä ü ü fl ü ä ü ö ö ä ä ö ff ä ä ü Übungsaufgabe 2 Kathrin wird als F hrungskraft in einem Versicherungsunternehmen immer wieder mit der Aufgabe konfrontiert, leistungsschwachen Auszubildenden und Praktikanten negative R ckmeldungen zu geben. Hiervor schreckt sie meist zur ck: „Ich bringe das nicht bers Herz: diesen jungen Menschen, die ja fast noch Kinder sind, ins Gesicht zu sagen, dass ihre Leistung nicht gut genug ist.“ Sie ist daher loyal zu ihnen und macht im Zweifelsfall selbst berstunden, um deren Fehler auszub geln. Analysieren Sie mit motivations- und lernpsychologischen Begri ichkeiten diesen Fall. berlegen Sie insbesondere, welche Gefahren f r die beteiligten Personen bestehen. Übungsaufgabe 3 Rafael ist sich unschl ssig, ob er lieber einen sportlichen BMW oder ein VW-Familienauto kaufen soll: „Mir ist schon sehr wichtig (10er Skala: 8), dass ich mit Hilfe des Autos meinen beru ichen Erfolg pr sentiere. Das spricht f r den BMW. Andererseits will ich meiner Frau auch zeigen, dass die Familie f r mich an erster Stelle steht (6). Das spricht f r den ger umigeren VW. Aber vermutlich weiß sie das auch so. Eine Rolle spielt auch der geringere Preis des VW (5).“ Analysieren Sie Rafaels Abw gungen mit Hilfe des Modells von Vroom. Übungsaufgabe 4 Sie sind Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der h-da und sind beauftragt worden zu erforschen, inwieweit es f r die Hochschule empfehlenswert w re, der Forderung von Studierendenvertretern zu entsprechen und die Anwesenheitsp icht im Studiengang Wirtschaftspsychologie generell abzuscha en. Welche motivationalen Prozesse k nnten Sie auf welchem Wege erforschen, um der h- da dann eine Empfehlung geben zu k nnen? Als Anregung erhalten Sie einen Zeitungsbericht ber das Thema. Übungsaufgabe 5 Lesen Sie den Text ber Vor- und Nachteile des Home O ce durch. berlegen Sie dann, welche motivationalen Prozesse von Bedeutung sind f r die Frage, ob ein bestimmtes Unternehmen Home O ce einf hren sollte oder nicht. Ü ü ü Ü ä fl ü ü ü ffi ü ä ä ü ö ö ff ü ü ü ü ü ü ffi ü ä fl ffl Ü ü Vorlesung 7 Was sind Emotionen ? Einführung in de Emotionspsychologie Versuch einer Arbeitsde nition von Emotionen Eine Emotion ist ein aktueller Zustand bei einer Person. Abgrenzung zu: emotionale Disposition (z.B. ngstlichkeit) Eine Emotion hat eine bestimmte Qualit t und Intensit t und Valenz. Qualit t: z.B. rger, Freude, Angst, Stolz, Scham, Trauer... Intensit t: Manche Emotionen erscheinen uns intensiv und dr ngend, andere eher schwach ausgepr gt und unau lig. Valenz: positiv - negativ Eine Emotion ist objektgerichtet. Ich rgere mich ber etwas, freue mich ber etwas... Abgrenzung: Stimmung (ich bin gut gelaunt – wor ber???; Stimmungen = l nger anhaltend und weniger intensiv) Emotionen haben subjektive erfahrbare und objektive erfassbare Komponenten, die zielgerichtetes Verhalten begleiten bzw. f rdern, das dem Organismus eine Anpassung an Lebensbedingungen erm glicht (Brandst tter, 2013). Basisemotionen Ekman & Friesen (1971): 6 universelle Basisemotionen: Traurigkeit Freude Wut Angst Ekel berraschung Diese Emotionen werden auf der ganzen Welt gleich enkodiert (ausgedr ckt in der Mimik) und dekodiert (von anderen Menschen verstanden)! 7. Basisemotion „Verachtung“ umstritten: Einige Forscher nehmen mittlerweile Verachtung als 7. Basisemotion mit auf. Allerdings ist hier mimische Ausdruck oft nicht so eindeutig. Außerdem k nnte Verachtung auch eine Mischemotion/Spielart des Ekels sein. Ü ä ä ä Ä ü Ä ä fi ö ff ä ü ä ö ö ü ä ä ä ü ä Was sind Emotionen ? Was nicht ? Typische Emotionen, allgemein akzeptiert: Freude, Trauer, rger, Angst, Eifersucht, Stolz, berraschung, Mitleid, Scham, Schuld, Neid, Entt uschung, Erleichterung, Liebe, Hass, Ekel... Sprachlich existieren viele Synonyme ( rger/Wut, Angst/Furcht), und die bersetzung von Emotionsbegri en aus anderen Sprachen ist oft schwierig (z.B. „I‘m feeling blue“ oder Weltschmerz versp ren, das wird sogar so ins Englische bernommen – weltschmerzy). Dar ber hinaus gibt es psychologische Begri e, die nur bei einigen Forschern als Emotion verstanden werden: z.B. Vertrauen, Verliebtsein, Stress, Langeweile, Gl ck, Zufriedenheit Welche Komponenten haben Emotionen ? Emotionen ußern sich in vier Formen: dem subjektiven Erleben (z.T. als „Gef hl“ oder A ekt bezeichnet; also ist „Gef hl“ nur eine Komponente von Emotionen!) physiologischen Ver nderungen (Reaktionen des neuronalen und hormonellen Systems; vor allem peripher-physiologisch: Err ten, Schwitzen, Anstieg der Herzrate...) Kognitionen (Gedanken, Bewertungen etc.) bestimmten Verhaltensweisen unwillk rlicher Emotionsausdruck (Mimik, Gestik, K rperhaltung) zielgerichtete Handlungen (z.B. Weglaufen bei Angst) Forscher sind sich uneinig dar ber, welche der Komponenten vorhanden sein m ssen, damit man von einer Emotion sprechen kann. Gibt es „unbewusste“ Emotionen, wo also die Erlebenskomponente nicht vorhanden ist??? Das f llt schwer, sich vorzustellen. Welche Funktionen haben Emotionen ? Zu dieser Frage gibt es viele Theorien, aber sie ist empirisch kaum beantwortbar. - Sind Emotionen evolutionsbiologisch adaptiv? Schon Darwin selbst ist davon ausgegangen, dass Emotionen bei der Entstehung und Erhaltung der Art eine wichtige Rolle gespielt haben. Z.B. konnten wahrscheinlich die Menschen, die Angst vor dem S belzahntiger versp rt haben, lieber mal weglaufen und ihre Gene weitergeben. Die ohne Angst wurden halt gefressen... (Darwin (1872): The expression of the emotions in man and animals) - Motivationale Funktion : Motiviertes Verhalten ist darauf ausgerichtet, positive Emotionen zu erlangen und negative zu vermeiden (Ann herung – Vermeidung; Verbindung zum Thema Motivation: dort haben wir uns ja immer gefragt, was die zugeh rige positive Emotion ist, der wir „hinterherjagen“) - Kommunikative Funktion: Emotionsausdruck kann ein wichtiges Kommunikationsmittel sein, z.B. Renne ich schon mit weg, wenn mir ein anderer Mensch mit Angstausdruck im Gesicht entgegenkommt und renne nicht auf den S belzahntiger zu… Verhaltensvorbereitung und -Steuerung: Emotion als wichtiger Indikator f r anstehende Handlungen ü ö ü ä ä ä Ä ff ä ü ü ä ö ü Ä ff Ü ff ü ö ü ä ä ü Ü ü ü ü Emotionen erm glichen die bed rfnis- und situationsgerechte Auswahl von Verhaltensweisen. z.B. Angst sagt mir, dass ich weglaufen sollte. Emotionen regulieren die Intensit t und Ausdauer der verschiedenen Verhaltensweisen. z.B. Lernen f r eine Pr fung – Angst macht, dass ich anfange, Langeweile macht, dass ich aufh re. Emotionen sind also evolution r entstandene Mechanismen, die uns „das Richtige machen lassen“. Zusammenfassung Emotionen spielen in fast allen Bereichen der Psychologie eine wichtige Rolle. Dennoch f llt es erstaunlich schwer, den Gegenstand „Emotion“ genau zu de nieren bzw. einzugrenzen. Gesetzm ßigkeiten zwischen den Emotions- Komponenten sind bisher kaum gefunden und umstritten d.h. wenn eine Person z.B. rger emp ndet, kann man kaum Vorhersagen bzgl. seiner Physiologie und Verhaltensweisen tre en. ö ä ä ü ö ü Ä ä ü ä ff fi fi Vorlesung 8 Wie entstehen Emotionen? Wie lassen sie sich regulieren? Wie entstehen Emotionen ? Theorien Theorien der phylogenetischen Emotionsentstehung: Evolutionsbiologische Adaptivit t Mimischer Ausdruck Postulat der universellen Basisemotionen Theorien der ontogenetischen Emotionsentstehung: Vererbte Komponenten Lerntheorien (insb. Konditionierungsprozesse, siehe Thema Lernen) Theorien der „aktuellen“ Emotionsentstehung James-Lange-Theorie: Gef hl als Folge von physiologischen Prozessen 2-Faktorentheorie der Emotion (Schachter-Singer): physiologische Erregung + kognitive Bewertung = Emotion Revision durch Valins (Valins-E ekt): kognitive Bewertung einer angenommenen physiologischen Reaktion reicht aus Kognitive Theorien (Theorien ber die Bewertungsprozesse, die zu bestimmten Emotionen f hren; appraisal-Theorien) Wie entstehen Emotionen? 2-Faktorentheorie der Emotion Das „Suproxin“-Experiment (Schachter & Singer, 1962) Versuchspersonen kommen ins Labor und bekommen eine Spritze, angeblich da es bei der Untersuchung um die Wirkung eines Vitamins („Suproxin“) auf die Sehf higkeit geht UV1: Die Experimentalgruppe bekommt Epinephrin/Adrenalin gespritzt, die KG bekommt ein Placebo (Kochsalzl sung) Dann m ssen die Vpn in einer „Wartephase“ einen Fragebogen ausf llen, der ziemlich pers nliche und unversch mte Fragen enth lt (z.B. „mit wie vielen M nnern außer ihrem Vater hatte ihre Mutter Sex“) Ein Strohmann sitzt mit im Warteraum und f llt den gleichen FB aus. Er reagiert w tend. AV: Wut bei der VPn Ergebnis: bei Adrenalin w tender Das „Suproxin“-Experiment (Schachter & Singer, 1962) Faszinierende Variationen der Studie: Wenn man den VPn eine nicht-emotionale Erkl rung f r ihren Erregungszustand gibt („Die Injektion kann evtl. Herzrasen als Nebenwirkung haben“) werden sie nicht w tend Wenn es keinen unversch mten FB gibt und der Strohmann im Warteraum Sp ße macht, kann man in dem Experiment Freude herstellen! ü ö ü ü ü ä ä ü ü ff ä ö ä ü ä ü ü ä ä ä ü H ngebr ckenstudie (Donald & Aron, 1974) In einem Nationalpark mit einer wackligen H ngebr cke ber eine Schlucht geht eine weibliche Versuchsleiterin auf m nnliche Versuchspersonen zu und bittet sie, einen FB auszuf llen. UV: Ort der Befragung (auf der Br cke/ auf einer Bank, 10 min nach der Br cke) Dann sagt die Versuchsleiterin, sie w rde gerne noch mehr Details zur Studie ber den „Zusammenhang von Kreativit t und Naturerleben“ erz hlen, habe aber leider jetzt keine Zeit. Deshalb gibt sie den Vpn ihre Telefonnummer... AV: Anrufh u gkeit Ergebnis: Graphik Erkl rung ? ä ä ü ü ä fi ä ä ü ü ä ü ä ü ü ü Valins-E ekt Valins-E ekt (1966): Experiment: M nnliche Versuchsteilnehmern werden Playboy-Fotos vorgelegt Dabei sind sie an eine Maschine angeschlossen, die angeblich ihre Herzfrequenz misst (EG) und diese wird den Vpn ber Kopfh rer angeblich h rbar gemacht. (Das akustische Feedback ist aber manipuliert, vorher festgelegt und unabh ngig von der tats chlichen Herzrate) Oder sie sehen die Bilder und bekommen die gleiche Tonspur zu h ren mit dem Hinweis, es handele sich um unbedeutendes Hintergrundrauschen (KG) Abh ngige Variable: Attraktivit tseinsch tzung der Bilder Ergebnis: Die EG bewertete Bilder als attraktiver, wenn sie dachte, dass ihre Herzrate angestiegen ist. Bei der KG gab es keine Unterschiede. Kognitive Emotionstheorien...z hlen zu den heute ein ussreichsten Theorien....postulieren, dass Emotionen durch bestimmte Einsch tzungen (Kognitionen, Bewertungen, appraisals) entstehen. St rke: alltagsplausibel, in der Praxis sehr n tzlich Ver nderung von Emotionen durch Ver nderung von Kognitionen klappt gut! Schw che: Reduzierung von Emotion auf Kognition oft sind uns die Bewertungsprozesse gar nicht bewusst – wie soll man die Theorie dann testen? Das ABC-Modell ä ä ä ä ä ä ff ff fl ü ä ä ä ö ü ä ö ä ö ä Welche Einschätzungen führen zu welchen Emotionen ? Diskussion: Wie kann man empirisch vorgehen, um diese Frage zu kl ren? Fragebogen-Studien nach dem Motto: „Sie stehen vor einer m ndlichen Pr fung, die Ihnen sehr wichtig ist. Sie sind sich nicht sicher, ob Sie die Pr fung bestehen werden. Welche Emotion emp nden Sie?“ Experimente, z.B.: In einer realen Pr fungssituation erh lt Gruppe 1 die Information, dass die Pr fung wichtig ist, Gruppe 2 hingegen nicht. Dann wird die Angst bei der Pr fung gemessen. Fazit: Oft wirken solche Studien trivial, weil sie quasi nur die alltagssprachliche De nition von Emotionsw rtern explizieren. Aus diesen Studien heraus sind verschiedene Theorien entstanden, die sich meist sehr hneln. Hier als Beispiel: Weiner (1986), Ortony, Clore & Collins (1988) ä ü fi ü fi ö ü ä ü ü ä ü Theorie von Ortona,Clore & Collins Drei Gruppen von Emotionen: 1. Ereignisfundierte Emotionen Ein erw nschtes / unerw nschtes Ereignis (ohne verantwortlichen Urheber) ist eingetreten. Wohlergehensemotionen: Freude, Leid Empathieemotionen: Mitfreude, Mitleid, Schadenfreude, Neid Erwartungsfundierte Emotionen: Ho nung, Angst, Entt uschung, Erleichterung 2. Handlungsfundierte Emotionen Ein verantwortlicher Urheber hat etwas gemacht, das lobenswert oder tadelnswert ist. Urheber=ich: z.B. Stolz, Schuld Urheber=andere: z.B. Bewunderung, Emp rung 3. Objektfundierte Emotionen Ein Objekt (Gegenstand, Person, Tier...) erscheint mir attraktiv. Beispiele: Zuneigung, Liebe, Ekel, Hass, Abneigung Außerdem: Verbundemotionen (Misch-Emotionen) Z.B. rger: Jemand hat etwas absichtlich getan, was mir geschadet hat. Ä ü ü ff ö ä Diskussion: Was bringt (mir) diese Theorie? Sie bietet eine Anleitung, seine Gef hle zu re ektieren. Beispiel: Ich rgere mich, als mein Chef mich im Meeting kritisiert, sp re dies ganz deutlich am ganzen K rper. Ich bin richtig w tend auf ihn. Ich schlussfolgere f r mich: Dann glaube ich wohl, er hat mir absichtlich Schaden zuf gen wollen. Diese Annahme kann ich dann hinterfragen: Ist das wirklich so wahrscheinlich? War er vielleicht einfach schlecht gelaunt? Hat er nur Weisungen von oben umgesetzt? Ich komme zu dem Ergebnis: Wahrscheinlich wollte er mir gar nicht bewusst schaden. Es war einfach unvermeidlich oder Zufall. Jetzt geht mein rger weg, ich kann ruhig schlafen. Emotionsregulation: Weiteres Diese Theorie l sst sich vortre ich zur Emotionsregulation anwenden. Aber was ist das eigentlich? Emotionsregulation: Emotionsregulation umfasst nach Gross (2002) diejenigen Prozesse, die uns erm glichen, Ein uss darauf auszu ben, welche Emotionen wir haben, wann wir diese haben und wie wir diese erleben und zum Ausdruck bringen (Brandst tter et al., 2013) Coping Reduktion negativer Emotionen F rderung positiver Emotionen Regulation der Emotionsintensit t Delibirative vs. automatische Formen der Emotionsregulation Motivation: hedonistisch und/oder sozial (sich besser f hlen, impression management, prosoziale Gr nde, soziale Kontrolle) Voraussetzungen: Emotionswissen Wissen um Darstellungsregeln, soziale Normen Kulturspezi sche Normen Geschlechtsspezi sche Normen Arbeitsbezogene Normen ö ü ä ö ö fi ü ä fl fi ü ffl ü ä ü ü fl ü Ä ü ä Vorlesung 9 Von Stress bis Burnout: Emotionale Belastungssituationen