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Universität Erfurt
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This document contains questions about education, from a secondary school level. The questions covered range from general to specific aspects of educational psychology and classroom management.
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1) Was versteht man unter „Erziehung im engeren Sinne“? (1P) Erziehung im engeren Sinne (i.e.S.)... steht für den Bereich der privaten im Unterschied zum Bereich der öffentlichen bzw. schulischen Erziehung. ist ein Teilbereich der Erziehung, der die Entwicklung des sozialen Verhaltens betri. me...
1) Was versteht man unter „Erziehung im engeren Sinne“? (1P) Erziehung im engeren Sinne (i.e.S.)... steht für den Bereich der privaten im Unterschied zum Bereich der öffentlichen bzw. schulischen Erziehung. ist ein Teilbereich der Erziehung, der die Entwicklung des sozialen Verhaltens betri. meint die Beschränkung des erzieherischen Handelns auf wesentliche Erziehungss le. ist ein anderer Ausdruck für „direkte Erziehung“. steht für den Erziehungserfolg („Erziehung haben“). meint die Au lärung über und die Vermi lung von Werten. 2) Wie sollen Lehrkrä e aus Sicht des Behaviorismus („Asser ve Discipline“) reagieren, wenn ein Schüler unangemessenes Verhalten zeigt? (2P) Die Lehrkra sollte... die Regeln für angemessenes Verhalten noch einmal üben. die störungspräven ven Maßnahmen verbessern. den betreffenden Schüler bestrafen. den betreffenden Schüler nicht vor der Klasse bloßstellen und ihm erst nach der Stunde eine Strafe androhen. den betreffenden Schüler zur Teilnahme am Unterricht mo vieren. den betreffenden Schüler an die Regel für angemessenes Verhalten erinnern. den betreffenden Schüler ignorieren. überlegen, welchen Anteil sie selbst am Au reten von Störungen hat. auf Schüler hinweisen, die das erwünschte Verhalten vorbildlich zeigen. 3) Wenn Kounins Techniken der Klassenführung nicht ausreichend beherrscht werden, sind bes mmte Fehler typisch. Welche Fehler treten auf, wenn die Fähigkeit zu Allgegenwär gkeit und Überlappung nicht ausreichend vorhanden ist? (1P) Der Beschä igungsradius ist beschränkt. Es findet kein Methodenwechsel sta. Es entsteht Leerlauf. Es werden Objek ehler gemacht. Das Rechenscha sprinzip wird nicht eingelöst. Die Lehrkra ist sprungha. 4) Wenn Kounins Techniken der Klassenführung nicht ausreichend beherrscht werden, sind bes mmte Fehler typisch. Welche Fehler treten auf, wenn die Fähigkeit zu Abwechslung und Sachmo va on nicht ausreichend vorhanden ist? (1P) Der Beschä igungsradius ist beschränkt. Das Rechenscha sprinzip wird nicht eingelöst. Es findet kein Methodenwechsel sta. Es entsteht Leerlauf. Die Lehrkra ist sprungha. Es werden Zei ehler gemacht. 5) Was versteht Kounin unter Rechenscha sprinzip? (1P) Das Rechenscha sprinzip... bezieht sich auf die Mo va on der Schüler, einen Beitrag zum Thema zu leisten: umso höher die Bereitscha zur Beteiligung, umso ausgeprägter ist das Rechenscha sprinzip. bezieht sich auf das tatsächliche Beteiligungsverhalten der Schüler: umso mehr Schüler sich zum Thema äußern müssen, umso ausgeprägter ist das Rechenscha sprinzip. bezieht sich auf das tatsächliche Arbeitsverhalten: umso mehr Schüler an ihren Aufgaben arbeiten, auch wenn sie nicht aufgerufen werden, umso ausgeprägter ist das Rechenscha sprinzip. bezieht sich auf den prüfungsrelevanten Stoff: umso deutlicher die Anforderungen gemacht werden, umso ausgeprägter ist das Rechenscha sprinzip. 6) Welche moralischen Phänomene sind von Piaget untersucht worden? (3P) Gerech gkeitsgefühl Wissen über geltende Normen Sekundärtugenden Begriff der Strafe Gewissen Mitleid Legi ma onswissen Werte 7) Piaget und Kohlberg unterscheiden in ihren Untersuchungen zur Entwicklung moralischer Kompetenzen zwischen dem Inhalt und der Struktur moralischer Urteile. Geben Sie für die drei markierten Antworten, die Chap. In einem Interview mit Piaget zum Begriff der Lüge gibt, an, ob es sich um strukturelle oder inhaltliche Aussagen handelt. (3P) Interview: Piaget: „Was ist eine Lüge?“ Chap.: „Was nicht wahr ist.“ à Inhalt Piaget: „Rate, wie alt ich bin.“ Chap.: „20 Jahre.“ Piaget: „Nein, ich bin 30 Jahre. Ist das eine Lüge, was du gesagt hast?“ Chap.: „Ich habe es nicht absichtlich gesagt.“ Piaget: „Ist es trotzdem eine Lüge oder nicht?“ Chap.: „Trotzdem, weil ich nicht das Alter gesagt habe.“ à Struktur Piaget: „Ist das eine Lüge?“ Chap.: „Ja, weil ich nicht die Wahrheit gesagt habe.“ À Struktur 8) Was versteht man unter moralischen Kompetenzen? (1P) Der Begriff der moralischen Kompetenz... steht für die Fähigkeit, sozial angepasstes Verhalten zeigen zu können. ist ein moderner Ausdruck für „si liche Bildung“. steht für moralisches Wissen, Legi ma onswissen und eine entsprechende Handlungsbereitscha. steht für die Fähigkeit, sein soziales Verhalten an höchsten Werten der Gesellscha ausrichten zu können. steht für Empathiefähigkeit und Perspek venübernahme in Verbindung mit der Fähigkeit sozial angemessen reagieren zu können. steht für moralisches Wissen und die Fähigkeit dieses Wissen situa onsgerecht anwenden zu können. 9) Die Entwicklung moralischer Kompetenzen ist eine Abfolge von Phasen bzw. Stufen. (3P) Diese Entwicklung ist... schwankend gleichmäßig universell geschlechtsspezifisch milieuspezifisch ungleichmäßig unumkehrbar sprungha gerichtet kulturspezifisch 10) Welche der folgenden Merkmale treffen auf das Spielverhalten des egozentrischen Kindes zu? (4P) Die Kinder fragen Ältere, um zu wissen, wer gewonnen hat. Die Kinder spielen teilweise nach Regeln. Die Kinder spielen miteinander. Die Kinder spielen nicht nach Regeln. Die Kinder spielen nach Regeln. Die Kinder führen keine neuen Regeln ein, weil man die Regeln nicht ändern darf. Die Gewinner stellen sich über die Verlierer. Die Kinder einigen sich darauf, wer gewonnen hat. Die Kinder spielen, dass sie gewinnen. Die Kinder stören sich daran, dass andere gegen Regeln verstoßen. Die Kinder führen neue Regeln ein. Die Kinder spielen phantasiert nach Regeln. Die Kinder spielen nebeneinander her. 11) In der zweiten Phase der Entwicklung des Regelbewusstseins haben die Kinder nach Piaget ein bes mmtes Regelverständnis. (1P) Sie fassen die Regeln auf als... zufällige Vorgaben. eine fremde Gesetzgebung. Resultat eines Eignungsprozesses. individuelle Normen. 12) Was versteht Piaget unter objek ver Verantwortlichkeit? (1P) Objek ve Verantwortlichkeit bedeutet, dass eine Person, die einen Schaden verursacht hat, nach der Höhe des entstandenen Schadens zur Verantwortung zu ziehen ist. bei der Ermi lung der Verantwortlichkeit objek v. behandelt werden soll. objek v die Verantwortung zu tragen hat. tatsächlich für diesen Schaden verantwortlich ist. die Tat mit Absicht begangen hat. 13) Kohlberg unterscheidet sechs Stufen der moralischen Entwicklung. Welche der im Folgenden angeführten Stufen gehören zum präkonven onellen Niveau? (2P) wechselsei ge Erwartungen, Beziehungen und interpersonale Konformität soziales System und Gewissen Heteronome Moralität Ritualität Sozialer Kontrakt, gesellscha liche Nützlichkeit, individuelle Rechte Individuelle Nützlichkeit (Individualismus), Zielbewusstsein und Austausch 14) Kohlberg unterscheidet drei Stufen der Perspek venübernahme. Von den drei Stufen sind in der folgenden Liste zwei angegeben. Um welche handelt es sich? (2P) Perspek ve eines Familienmitglieds Perspek ve eines Mitglieds der Gesellscha Perspek ve eines Betroffenen Wertabhängige Perspek ve Perspek ve eines heteronomen Individuums Konkret-pluralis sche Perspek ve Konkret-individuelle Perspek ve Vorgeordnete Perspek ve Konkret-soziale Perspek ve Konkret-gemeinscha liche Perspek ve Perspek ve eines Beobachters 15) Auf welcher Lerntheorie basiert der Ansatz der „Just Community“? (1P) Assozia onslernen Theorie der situierten Kogni on Behaviorismus Sozial kogni ve Lerntheorie Keine lerntheore sche Grundlage Konstruk vismus 16) Wer ist in der „Just Community“ Mitglied im Vorbereitungsausschuss? (2P) Vertreter der Schulaufsicht Eltern Repräsentanten der Schüler Schulleiter Repräsentanten der Wissenscha ler Hausmeister Elternvertreter Lehrer Wissenscha ler Schüler Repräsentanten der Lehrer 17) Der „Just Community“ Ansatz sieht Dilemma-Diskussionen in Schulklassen vor. Diese Diskussionen sollen in einer festgelegten Abfolge von Schri en (Basismodell der Dilemma- Diskussion) geleitet werden. Der bekannteste Schri ist die „Beteiligung des Lehrers an der Diskussion unter Beachtung der +1 Regel. Welche zwei weiteren „Schri e“ sind von Bedeutung? (2P) Es wird nach einer für alle Beteiligten akzeptablen Lösung gesucht. Die für die jeweilige Stufe rich ge Lösung wird vorgestellt. Es wird reflek ert, wie man zu dieser Lösung kommen kann. Die Schüler berichten über eigene Erfahrungen mit dem jeweils geschilderten Dilemma. Es wird geklärt, wer sich welchen Werten verpflichtet fühlt. Das Dilemma wird kontrovers disku ert. Diskussionsregeln werden eingeführt. 18) Welche der folgenden Regeln strukturieren den Media onsprozess bei der Streitschlichtung? (3P) Der Mediator legt die Zielsetzungen des Verfahrens fest. Die beteiligten Konfliktparteien sollen gemeinsam nach einer Lösung für ihren Konflikt suchen. Die Konfliktparteien einigen sich mit dem Mediator auf die Zielsetzungen des Verfahrens. Der Mediator soll den Konfliktparteien zeigen, wie sie ihre Impulse im Verfahren unter Kontrolle halten können. Der Mediator fordert die Konfliktparteien dazu auf, die Entstehung des Konflikts möglichst objek v darzustellen. Der Mediator fordert die Konfliktparteien zu einer subjek ven Situa onsdarstellung auf. Der Mediator weist die Konfliktparteien auf, faire und durchführbare Verhaltensalterna ven zu an sozialen Strategien hin. 19) Mit der Entwicklung des Buddy-Projekts hat man auf ein bes mmtes Krisenszenario reagiert. Um welches Krisenszenario handelt es sich? (1P) Werthandel in wesentlichen Wohlfahrtsgesellscha en Gewalt, Kriminalität und abweichendes Verhalten bes mmten zunehmend den Schulalltag Kultureller und ethischer Pluralismus Verlängerte Bildungszeiten verstärken bei handlungsunsicheren Personen die Neigung zu abweichendem Verhalten Cybermobbing infolge der Verfügbarkeit neuer Kommunika onsmedien 20) Das Buddy-Projekt ist empirisch auf seine Wirksamkeit geprü worden. (2P) Die Befunde zeigen, dass das Programm... als hoch wirksam eingeschätzt wird. posi ve Auswirkungen auf die Lehrer-Schüler-Beziehungen hat. als mi elmäßig wirksam eingeschätzt wird. prosoziale Kompetenzen fördert. moralische Kompetenzen fördert. als wenig wirksam eingeschätzt wird. die Schulfreude (gerne zur Schule gehen) erhöht. als ziemlich wirksam eingeschätzt wird. Gewaltbereitscha und Impulsivität unverändert lässt deviantes Verhalten reduziert. 21) Auf welcher Lerntheorie basiert das Programm „Faustlos“? (1P) Theorie der situierten Kogni on Behaviorismus Keine lerntheore sche Grundlage Konstruk vismus Assozia onstheorie Sozial kogni ve Lerntheorie 22) Was wird im Rahmen des Programms „Faustlos“ unter Empathie verstanden? (3P) sich in Konfliktsitua onen an eigenen Gefühlen orien eren zu können eigene Gefühle einer anderen Person zeigen zu können Gefühle eines anderen zu respek eren die Perspek ve und Rolle einer anderen Person übernehmen zu können eine andere Person emo onal nicht zu verletzen Gefühle einer anderen Person zu verstehen auf eine andere Person emo onal reagieren zu können in Konfliktsitua onen die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu haben 23) Nach den Begründern des Ansatzes der Wertklärung ist Wertunklarheit eine Ursache für verschiedene nega ve Persönlichkeitsmerkmale bzw. Krisensymptome in modernen Gesellscha en. Nennen Sie drei konkrete Beispiele. (3P) wissbegierig impulsiv apathisch ziellos überkri sch reak v aggressiv übertrieben neugierig frustriert 24) Auf welcher Lerntheorie basiert der Ansatz der Wertklärung? (1P) keine lerntheore sche Grundlage Behaviorismus Theorie der situierten Kogni on Sozial kogni ve Lerntheorie Konstruk vismus Assozia onslernen 25) Welche der folgenden pädagogischen Maßnahmen gehören zum Programm der Wertklärung? (3P) Alterna ven abwägen und über Konsequenzen nachdenken zur Auswahl individueller Werte ermu gen Gelegenheit geben, sich öffentlich zu seinen Wertvorstellungen zu bekennen Schüler sollen miteinander über die für sie wich gen Werte sprechen Gelegenheit geben, Verantwortung zu übernehmen und verantwortlich zu handeln fragwürdige Werte zur Diskussion stellen neugierig auf wertkonforme Lebensweisen machen soziale Werte vorstellen und gemeinsam klären Vorbilder eines gelungenen Lebens mit klarer Wertordnung zeigen und disku eren 26) Auf welcher Lerntheorie basiert das „Bullying Preven on Program“ von Olweus? (1P) Sozial kogni ve Lerntheorie Assozia onslernen Theorie der situierten Kogni on Keine lerntheore sche Grundlage Konstruk vismus Behaviorismus 27) Wie verbreitet ist Cyber Mobbing im europäischen Durchschni ? Geben Sie einen Prozentwert an (eine ganze Zahl ohne Kommastelle). (1P) 18 Prozent 28) Die Bullying-Forschung konnte typische Tätermerkmale ausfindig machen. Um welche Merkmale handelt es sich? (2P) geringe Frustra onstoleranz hohe Reizbarkeit und Impulsivität ausgeprägte Fähigkeit zur kogni ven Perspek venübernahme proak v aggressiv starke Außenorien erung dominantes Verhalten in sozialen Konflikten geringes Selbstwertgefühl extrover erte Persönlichkeit 29) Das „Bullying Preven on Program“ von Olweus ist empirisch auf seine Wirksamkeit hin untersucht worden. (2P) Die Befunde zeigen, dass das Präven onsprogramm: posi ve Auswirkungen auf die Schulzufriedenheit hat posi ve Auswirkungen auf die Lernhaltung der Schüler hat moralischer Kompetenzen fördert prosoziale Kompetenzen fördert rela v wirksam ist (Bullying geht um mehr als 50 Prozent zurück) sehr wirksam ist (Bullying kommt kaum noch vor) ziemlich wirksam ist (Bullying geht um 75 Prozent zurück) nur geringe Wirkungen erzielt (Bullying ist leicht rückläufig) 30) Kreuzen sie an, welche Aussagen zum Strafen zutreffend sind. - Eine Strafe ist eine Form der nega ven Verstärkung. - Häufiges Strafen führt zu Gewöhnungseffekten. - Besonders strenge Strafen sind wirksamer als leichte Strafen. - Konsequentes Strafen führt zu dauerha en Verhaltensänderungen. - Von geringer Wirkung sind als ungerecht empfundene Strafen. - Ein inkonsequentes Strafverhalten ist nicht kontraproduk v. - Eine Strafe ist eine Form der nega ven Verstärkung. - Bei andauerndem Störverhalten im Unterricht sind unmi elbare Ermahnungen und Bestrafungen weniger wirksam als eine spätere Gesamtstrafe. - Ungerechte Strafen werden von Schülern als Beweis ihrer Stärke angesehen. - Strafende Lehrer können für Schüler zu nachahmenswerten Vorbildern werden. - Ein inkonsequentes Strafverhalten ist nicht kontraproduk v. - Die Wirksamkeit von Strafen hängt ab von der Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden. 31) Welche Technik der Klassenführung wird nicht beherrscht, - wenn im Unterricht Leerlauf zwischen Flüssigkeit und Reibungslosigkeit zwei Phasen au ri ? - wenn ein Schüler vom Lehrer unbemerkt die Allgegenwär gkeit und Überlappung Aufgabenlösung seines Nachbarn vorträgt? - wenn neuer Stoff langatmig eingeführt wird? Abwechslung und Sachmo va on - wenn es dem Lehrer nicht auffällt, dass ein Allgegenwär gkeit und Überlappung Schüler in der ganzen Unterrichtsstunde nichts sagt? - wenn … langatmig eingeführt wird? Abwechslung und Sachmo va on - wenn … leicht ablenken lässt und … Flüssigkeit und Reibungslosigkeit problema siert? 32) Welche der folgenden Aussagen, die sich auf … der Untersuchungen Piagets zur „Praxis der Regeln“ beziehen, sind zutreffend? - In der senso-motorischen Phase assimilieren die Kinder vorhandene motorische Schemata an die Murmeln. - Der Egozentrismus ist das Resultat der Akkommoda on vorhandener Strukturen an die sozialen Gepflogenheiten des Murmelspiels. - Bezüglich der Praxis der Regeln folgt auf die Phase der Kodifizierung der Regeln die Phase der Autonomie. - Mit etwa 10 Jahren sind die Kinder in der Lage alle Varia onen des Murmelspiels vorherzusehen und diese durch Regeln zu beschränken. - Gewinnen und Verlieren spielen – außer in der senso-motorischen Phase – bei Kindern auf allen Entwicklungsstufen eine Rolle. - In der senso-motorischen Phase assimilieren die Kinder die Murmeln an vorhandene motorische Schemata. - In der senso-motorischen Phase assimilieren die Kinder die Murmeln an vorhandene motorische Schemata. - Der Egozentrismus ist das Resultat der nur assimilierenden Nachahmung. - Bezüglich der Praxis der Regeln folgt auf die Phase des Egozentrismus als nächstes die Phase der Kodifizierung der Regeln. - Mit etwa 10 Jahren sind die Kinder in der Lage alle Varia onen des Murmelspiels vorherzusehen und diese durch Regeln zu beschränken. - Das egozentrische Kind verwendet die Unterscheidung Gewinnen/Verlieren. - In der senso-motorischen Phase assimilieren die Kinder vorhandene motorische Schemata an die Murmeln. 33) Welche der folgenden Aussagen, die sich auf Ergebnisse der Untersuchungen Piagets zur „Entwicklung des Regelbewusstseins“ beziehen, sind zutreffend? - Auf der Stufe der senso-motorischen Intelligenz finden sich erste Anzeichen eines Regelbewusstseins. - In der egozentrischen Phase lehnen die Kinder jegliche Veränderungen von Regeln rigoros ab. - Das moralische Bewusstsein s mmt in der auf den Egozentrismus folgenden Phase nicht mit der moralischen Praxis überein. - Sobald mit dem Erreichen der Stufe des konkret-opera onalen Denkens auch das Spiel der Kinder sozial wird, wird das Aushandeln von Regeln zu einer Art Selbstzweck. - Die moralische Praxis ist meistens nicht so weit entwickelt wie die moralische Reflexion. - Das Regelbewusstsein entsteht nach der Stufe der senso-motorischen Intelligenz. - Bevor die Kinder in der Phase des Egozentrismus die Regeländerungen rigoros ablehnen, sind sie in der Praxis liberal. - Die Kinder sind nach der Überwindung des Egozentrismus in ihrem moralischen Denken weiter als im Handeln. - Nach der Überwindung des Egozentrismus und unmi elbar vor dem Eintri in die Phase der Autonomie stehen die Kinder jeglichen Regeländerungen verbal ablehnend gegenüber. - Moralische Reflexion und moralische Praxis weichen meistens voneinander ab. 34) Welche der folgenden Aussagen stehen für eine moralisch realis sche Haltung (moralischer Realismus) zum Lügenverbot? (3P) Man darf nicht lügen, weil man sonst ungehorsam wäre. Lügen ist verboten, weil jemand getäuscht wird. Lügen ist schlimm, auch wenn die Lüge geglaubt wird. Je mehr die Lüge von der Wahrheit abweicht, desto schlimmer ist sie. Jede falsche Aussage ist eine Lüge. Man darf nicht lügen, auch wenn es nicht bestra wird. Man lügt manchmal, wenn es dem eigenen Vorteil dient. Lügen muss bestra werden, weil es verboten ist. Man geht von einem hohen Anteil gezielt unwahrer Behauptungen in der Kommunika on unter Kindern aus. Man verurteilt das Lügen, weil jemand bewusst getäuscht wird. Man betrachtet jede falsche Aussage als eine Lüge. Man ist dich der Tatsache bewusst, dass es ohne das Lügenverbot keine vertrauensvolle Kommunika on geben kann. Man lügt nicht, um gehorsam zu sein. Man betrachtet die Wirksamkeit des Lügenverbots als abhängig von der individuellen moralischen Entwicklung. Man misst das Ausmaß einer Lüge am Grad ihrer Abweichung von der Wahrheit. Man lügt manchmal, wenn es zum Vorteil der sozialen Gruppe ist, der man angehört. 35) Nennen Sie drei unterschiedliche Auffassungen des Begriffs der Lüge, die die Kinder in Piagets Befragungen zum Ausdruck bringen: Eine Lüge ist ein hässliches Wort. Eine Lüge ist etwas, was nicht wahr ist. Eine Lüge ist eine absichtlich falsche Behauptung. 36) Piaget unterscheidet aufeinander folgende Phasen der moralischen Entwicklung anhand struktureller Merkmale moralischer Urteile. Ordnen Sie die folgenden Urteile, die Piaget in Kinderinterviews zum Begriff der Gerech gkeit erhoben hat, einer von drei Phasen zu: - Die Mu er hä e der gehorsamen und der ungehorsamen Tochter dasselbe geben sollen, weil sie ihre Mädchen waren und sie muss beide gleich liebhaben. Phase 2 - Die Mu er hat recht, dass sie die belohnt, die gehorsam ist. Phase 1 - Es war nicht gerecht der Ungehorsamen ein kleineres Stück Kuchen zu geben, weil sie dann weniger ha e als die andere. Phase 2 - Man muss der Ungehorsamen auch eins geben, weil sie nicht sehr gescheit ist und nicht wusste, was sie tat. Phase 3 - Wenn beide Mädchen ar g waren, muss man beiden dasselbe geben, aber wenn eine unar g war, kriegt sie nicht. Phase 1 37) Die These, dass es eine spezifisch weibliche Moral gibt, wird auch theore sch begründet. Um welche Theorien handelt es sich? Zutreffendes bi e ankreuzen. (2P) Behaviorismus: Die weibliche Moral ist eng mit dem Rollenverhalten der Frau als Mu er verknüp. Die Gesellscha verstärkt rollenkonformes und bestra abweichendes Verhalten. Objektbeziehungstheorie: Jungen und Mädchen bauen durch Iden fika on mit der Mu er als erster Bezugsperson ursprünglich ein beziehungsorien ertes Selbst auf, das die Jungen später durch die Iden fika on mit dem Vater wieder ablegen. Lerntheorie: Die weibliche Moral ist eng mit der Rolle der Frau als Mu er verknüp. Mädchen und Frauen lernen diese Moral, weil sie sich andere Frauen als Vorbilder wählen. Evolu onsbiologie: Da für Frauen jedes Kind nur ein Zwanzigstel ihres Reproduk onspoten als ausmacht, können sie die Chance, dass die eigenen Gene überleben, nur durch die Entwicklung einer spezifisch weiblichen Moral steigern. 38) Ergänzen Sie die fehlenden Angaben: In der Deba e über die Geschlechtsspezifität der Moral wurde behauptet, dass zwischen einer weiblichen Moral der Fürsorglichkeit und Verantwortung (Namen) und einer männlichen Moral der Gerech gkeit und Pflichterfüllung (Namen) unterscheiden werden könnte. Empirische Befunde aus 130 (Anzahl) Untersuchungen belegen jedoch, dass es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich des moralischen Urteils gibt. Unterschiede wie Prinzipienorien erung und Kontextsensibilität sind abhängig von der Vertrautheit mit den Themen. 39) Kohlberg hat in seinen Untersuchungen u. a. die Frage gestellt, warum man Rechtes tun soll. Ordnen Sie die folgenden typischen Begründungen den sechs Moralstufen zu. Verwenden Sie die Ziffern 1 bis 6 (Ziffer 1 = niedrigste Stufe, Ziffer 6 = höchste Stufe): - Weil es für das Funk onieren der Gesellscha wich g ist. 4 - Weil man sonst bestra wird. 1 - Weil man innerhalb seiner Gruppe/Familie/Clan ein „good boy“ oder „good girl“ sein möchte. 3 - Weil es eine Verpflichtung gegenüber der Gemeinscha gibt, die sich ein bes mmtes Rechtssystem gegeben hat. 5 - „Der Zweck heiligt die Mi el.“ 6 - „Ich würde die Frage, ob er das tun soll, lieber ersetzen durch die Frage, ob er das tun möchte oder nicht. Wenn er vielleicht eine andere heiraten will, eine junge, gutaussehende Frau, dann möchte er vielleicht gar nicht, dass sie am Leben bleibt.“ 2 - „Diese Frage stellt sich nicht, weil es für solche Fälle ein Gesetz gibt, das das regelt.“ 4 40) Wer ist Mitglied der beiden genannten Gremien einer „gerechten Schulgemeinscha “? Vermi lungsausschuss: - Schulleiter - Repräsentanten der Schüler - Repräsentanten der Lehrer Gemeinscha ssitzung: - Schüler - Lehrer - Hausmeister Vorbereitungsgruppe: - Repräsentanten der Schüler - Repräsentanten der Lehrer 41) Der Just-Community Ansatz ist in verschiedenen Untersuchungen posi v evaluiert worden. Welche der im Folgenden aufgezählten Merkmale haben sich bei den Schülern der Versuchsschulen zum Besseren entwickelt? (4P) Offenheit Haltung zum Lernen Krea vität Toleranz Koopera onsfähigkeit Delinquente Handlungen Altruismus Selbständigkeit Kompromissbereitscha Kommunika onsfähigkeit 42) An Versuchsschulen im Projekt „Demokra e und Erziehung in der Schule“ wurden als Effekte der Implementa on des just community Ansatzes u.a. Fortschri e bei der Entwicklung moralischer Kompetenzen gemessen. Um wie viele Punkte haben sich die Schüler der beiden teilnehmenden Gymnasien verbessert? (1P) Über 50 45-50 35-44 25-34 15-24 5-14 43) An Versuchsschulen im Projekt „Demokra e und Erziehung in der Schule“ wurden als Effekte der Implementa on des just community Ansatzes u.a. Fortschri e bei der Entwicklung moralischer Kompetenzen gemessen. Um wie viele Punkte haben sich die Schüler der beiden teilnehmenden Hauptschulen verbessert? (1P) Über 50 45-50 35-44 25-34 15-24 5-14 44) Ergänzen Sie die fehlenden Angaben: Theore sch basiert Faustlos auf der Second Step Faustlos ist ein in der sozial-kogni ven Lerntheorie Banduras verankertes Curriculum zur Präven on von aggressivem und gewaltbereitem Verhalten durch die Entwicklung prosozialer Kompetenzen wie Empathie, Impulskontrolle, Problemlösen im Fall des Au retens von Ärger und Wut. 45) Was wird im Rahmen des Programms „Faustlos“ unter Empathie verstanden? (3P) Eigene Gefühle zeigen zu können. Gefühle eines Fremden nachzuempfinden. Sich in Konfliktsitua onen an eigenen Gefühlen orien eren zu können. In Konfliktsitua onen die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu haben. Die Perspek ve und Rolle einer anderen Person übernehmen zu können. Auf eine andere Person emo onal zu reagieren. Gefühle eines anderen zu respek eren. 46) Was wird im Rahmen des Programms „Faustlos“ unter Impulskontrolle verstanden? (2P) In Konfliktsitua onen mit alterna ven sozialen Verhaltensweisen reagieren zu können. Spontan rich g zu reagieren. Genau das zu tun, was man will. Nachzudenken, bevor man reagiert. In Konfliktsitua onen alle zur Besinnung rufen zu können. Eigene Ak vitäten unterbrechen und sich besinnen zu können. Ein Problem selbstständig zu lösen. 47) Ergänzen Sie die fehlenden Angaben: Im Zentrum des Ansatzes der Schulmedia on steht die Regulierung von Konflikten unter Schülern durch zu Mediatoren ausgebildete Schülerinnen und Schüler. Diesem Ansatz stehen 2/3 der Schüler skep sch gegenüber. Nach bisherigen Untersuchungen in Brandenburg haben nur 9% der Schüler schon einmal einen Mediator aufgesucht. An den meisten Schulen wurden gar keine, wenige oder allenfalls 10 Konflikte geschlichtet. 48) Welche der folgenden Regeln strukturieren den Media onsprozess bei der Streitschlichtung? (3P) Der Mediator weist die Konfliktparteien auf faire und durchführbare Verhaltensalterna ven zu an sozialen Strategien hin. Die beteiligten Konfliktparteien sollen gemeinsam nach einer Lösung für ihren Konflikt suchen. Der Mediator soll den Konfliktparteien zeigen, wie sie ihre Impulse im Verfahren unter Kontrolle halten können. Die Konfliktparteien einigen sich mit dem Mediator auf die Zielsetzungen des Verfahrens. Der Mediator legt die Zielsetzungen des Verfahrens fest. Der Mediator fordert die Konfliktparteien dazu auf, die Entstehung des Konflikts möglichst objek v darzustellen. Der Mediator fordert die Konfliktparteien zu einer subjek ven Situa onsdarstellung auf. 49) Wenn sich ein Schüler im Prozess der Aneignung von Werten zu einem bes mmten Wert bekennt, muss der Lehrer bzw. die Lehrerin nach dem Ansatz der Wertklärung einer bes mmten Feedback-Regel folgen. Wie soll er regieren? Zutreffendes bi e ankreuzen. (2P) Einhelfen (promp ng). Posi v verstärken. Einen konkurrierenden Wert zur Diskussion stellen. Mit einer Frage einen Denkanstoß geben. Sich einfühlen und Verständnis zeigen. Einen „claryfying response“ geben. Eine mögliche Kri k vorbringen. 50) Nennen Sie drei allgemeine bzw. übergreifende Erziehungsziele, die mit verschiedenen Maßnahmen und Methoden des Klassenmanagement erreicht werden sollen“ (4P) Vermi lung von Werten und Normen des Schullebens und der Schulkultur Herstellung von Disziplin Vermi lung von Sozialkompetenz 51) Canter: „Asser ve Discipline“ … behavioris schen Paradigma orien ert … für angemessenes Verhalten. 2 Möglichkeiten der Lehrkra aus behavioris scher Sicht, um auf unangemessenes Verhalten zu reagieren: Von einer Regel abweichendes Verhalten soll … Regeln festlegen und Schülern zur Kenntnis geben Angemessenes Verhalten üben o Regelkonformes Verhalten posi v verstärken o Abweichendes Verhalten ignorieren, um es nicht durch Zuwendung zu verstärken o Abweichendes Verhalten bestrafen, um es zu unterbinden 52) Drei Beispiele für sogenanntes „vorausplanendes Handeln“ zum Zweck der Störungspräven on (Nicht: Merkmale störungspräven ver Didak k) (3P) ❖ Vorausplanendes Handeln Klassenraum vorbereiten Verhaltensregeln aufstellen Konsequenzen für angemessenes und unangemessenes Verhalten festlegen Unangemessene Verhaltensweisen konsequent unterbinden Regeln zur Kenntnis geben und gewünschte Verhaltensweisen einüben Ak vitäten für den Schuljahresbeginn festlegen Strategien für die Lösung poten elle Probleme entwerfen o Störungen des Unterrichts durch fremde Personen o Leerzeiten o Inhaltliche Schwierigkeiten Beaufsich gen/Überwachen Vorbereiten des Unterrichts Verantwortlichkeit der Schüler Klarheit bei Anweisungen und Informa onen 53) Kounins Techniken der Klassenführung. Welche Fehler treten auf bei Allgegenwär gkeit/ Überlappung und bei Gruppenak vierung: es war gegeben Rechenscha sprinzip/ Zei ehler/ Leerlauf/Beschä igungsradius/kein Methodenwechsel/Sprungha igkeit. (3P) ❖ Kounins Techniken Allgegenwär gkeit und Überlappung: - Objek ehler - Zei ehler Flüssigkeit und Reibungslosigkeit: - Regelha igkeit - Leerlauf zwischen Unterrichtsphasen Gruppenak vierung und Überprüfung: - Beschä igungsradius - Gruppenmobilisierung - Rechenscha sprinzip Abwechslung und Sachmo va on 54) Aussagen zur Wirksamkeit eines behavioris schen Paradigma orien erten Klassenmanagements (2P) Wirksamkeit ist abhängig von der Wahrscheinlichkeit „erwischt zu werden“, der Art der Schärfe und der Dauer der Maßnahme ❖ Befunde (1) Die Wirksamkeit eines streng disziplinierenden Klassenmanagements (Asser ve Discipline, Canter/Canter 1976) konnte bisher nicht nachgewiesen werden! Parker (1994) konnte in einer Vergleichsuntersuchung mit 47 Schulklassen zeigen, dass die Schüler in den 18 Schulklassen, in denen ach der Methode von Canter und Canter verfahren wurde, ihre Lernumgebung nega ver beurteilen als die Schüler der anderen 29 Klassen, in denen diese Methode nicht eingesetzt wurde. z. B. auf ein weinendes Kind „Wenn du mitspielen willst, kannst du ja fragen!“ „Stopp, ich beruhige mich erst einmal. Ich werfe dem Mädchen, das uns beim Gummitwist stört, kein Schimpfwort hinterher!“ z.B. sollen keine Ja/Nein Fragen, sondern Fragen wie: à „Woran kannst du erkennen, dass das Kind auf dem Foto traurig ist?“, „Wie wären die Mundwinkel, wenn es fröhlich wäre?“, „Wie würden die Augen aussehen, wenn es fröhlich wäre?“, „Was würde passieren, wenn man es tröstet?“ Nach einer Literaturübersicht von Emmer und Aussiker (1987) ist davon auszugehen, dass Programme, die sich v.a. an einem konsequenten Kontrollieren von Schülerverhalten durch Sank onen orien eren, zu einer niedrigen Mo va on und zur Schulmüdigkeit der Schüler beitragen. ❖ Befunde (2) Strafen sind von begrenzter Wiriksamkeit. Lehrerinnen und Lehrer von disziplinierten und undisziplinierten Klassen unterscheiden sich kaum bei den unmi elbaren Reak onen auf Störungen. Lehrer mit einem effek ven Klassenmanagement o Beherrschen bes mmte Techniken der Klassenführung (Kounin 1976; 2005) und o Sind besonders vorsorgend bzw. vorausplanend (Evertson u.a. 1994) Effek ves Klassenmanagement und die Anwendung effek ver Unterrichtsmethoden sind zwei Seiten derselben Medaille: o Der Unterricht ist klar, strukturiert, adap v, wenn nö g individualisiert, durch op male Zeitnutzung, hohe Mo va onsqualität, Pacing, Langsamkeitstoleranz etc. gekennzeichnet. 55) Welche moralischen Phänomene sind von Piaget untersucht worden? (3P) Begründung der Strafe Mitleid Werte Legi ma onswerte Sekundärtugenden Wissen über geltende Normen Gewissen Gerech gkeitsgefühl 56) Interviewfragen in Piagets Untersuchungen: „Kann man die Regeln ändern?“, „Kannst du eine neue Regel erfinden?“. Nennen Sie die beiden anderen Fragen! (2P) ❖ Die Methode zur Erhebung von Daten über das Regelbewusstsein Es werden drei Fragen gestellt (S. 53): o Wer hat die Regeln gemacht? o Welche Regeln gibt es? o Kann man die Regeln ändern? o Sind die Regeln immer so gewesen? o Wie sind die Regeln entstanden? 57) Nach Piaget geschieht Zuschreibung von Verantwortung für Verstöße gegen geltende … moralisch realis sche Bewusstsein, wenn es entscheiden soll, ob eine Person für einen entstandenen Schaden zur Verantwortung zu ziehen ist? Objek ve und subjek ve Verantwortlichkeit o Der Begriff Verantwortung ist eng mit dem Begriff der Schuld verknüp o Man muss wissen wer schuld ist (nicht nur vor Verantwortung für erwiesen ha e) o Allgemein: jeder trägt Verantwortung für seine Taten à ob und in welchem Umfang er jedoch zur Verantwortung gezogen werden kann, muss erst geprü werden Objek v: gilt etwas o in Bezug auf Aussagen – von außen betrachtet, z.B. hier sind es 20°C Subjek v: jemand hat etwas mit Absicht oder unabsichtlich gemacht, z.B. hier ist es sehr warm ❖ Zur Fragestellung Schäden an: o Materiellen Gütern: Eigentum o Ideellen Gütern: Aufrich gkeit, Vertrauen, Hilfsbereitscha , Freundscha , Solidarität ❖ Methode Verantwortung für materielle Schäden: Es werden Stellungnahmen zur Schwere der Schuld von Tätern bei verschiedenen Schadensfällen erhoben und unter sowohl inhaltlichen als auch strukturellen Gesichtspunkten analysiert. à Kompetenzaspekt Verantwortung für ideelle Schäden: Es werden Vorstellungen vom Begriff der Lüge, Stellungnahmen zur Schwere verschiedener Lügen und Gründe für die Geltung des Lügenverbots erhoben und sowohl unter inhaltlichen als auch unter strukturellen Gesichtspunkten analysiert. ❖ Befunde zur Verantwortlichkeit bei materiellen Schäden Es gibt 2 Arten von Verantwortlichkeit: o Die „objek ve Verantwortlichkeit“ ist dadurch charakterisiert, dass die Absichten der Personen, die einen Schaden verursacht haben, bei der Beurteilung der Schwere des Vergehens bzw. des Ausmaßes der Schuld nicht in Rechnung gestellt werden. o Die „subjek ve Verantwortlichkeit“ ist dadurch charakterisiert, dass sie vom materiellen Schaden abstrahiert und allein die Frage der Absichtlichkeit bzw. Unabsichtlichkeit bei der Bemessung der Schuld als relevant erachtet. ❖ Befunde zur Verantwortlichkeit bei ideellen Schäden Es gibt 2 Arten von Verantwortlichkeit: o Objek ve Verantwortlichkeit: die Lüge ist umso schwerer, je mehr ihr Inhalt von der Wahrheit abweicht und je geringer die Wahrscheinlichkeit ist, mit ihr durchzukommen 2 Kriterien wonach Kinder Verantwortung zuschreiben: - (1) Grad der Abweichung von der Wahrheit (bei älteren Kindern; je größer die Abweichung ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es ein Irrtum ist) – Bsp.: Die Lüge ist umso schwerer, je mehr sie von der Wahrheit abweicht Hund so groß wie Kuh - (2) geringe Erfolgswahrscheinlichkeit – Bsp.: man kann nicht glauben, dass es einen Hund so groß wie eine Kuh gibt o Subjek ver Verantwortlichkeit: Es zählt alleine die Absicht bei der Verurteilung unwahrer Äußerungen. Absicht Unwahrheit zu sagen, zählt als verwerflich ❖ Moralischer Realismus = Neigung des Kindes, die Pflichten und die sich auf sie beziehenden Werte als für sich unabhängig vom Bewusstsein exis erend und sich gleichsam obligatorisch aufzwingend, zu betrachten, welches auch immer die Umstände sein mögen, in denen das Individuum sich befindet.“ Im Zusammenhang mit objek ver Verantwortlichkeit Regelverstöße werden unter allen Umständen bestra 3 Charakterzüge/wich ge Merkmale: o Pflicht des Heteronom (Gehorsam, Regeln unterworfen) o Regeln wörtlich und nicht im Geiste verfolgt o Objek ve Auffassung der Verantwortlichkeit 58) Nach Piaget geschieht Zuschreibung von Verantwortung für Verstöße gegen geltende Normen nach unterschiedlichen Kriterien. Eine wich ge Norm ist das Lügenverbot. Nach welchem Kriterium richtet sich das moralisch realis sche Bewusstsein, wenn es entscheiden soll, ob eine Peron möglicherweise gelogen hat? (2P) Objek ve und subjek ve Verantwortlichkeit? 59) Was ist bei Piaget der Unterschied zwischen Sühnestrafen und Gegensei gkeitsstrafen? (4P) Sühnestrafen (gemeine, verletzende, härtere Strafe) o Keine inhaltliche Beziehung zwischen Schaden & Strafe Zwischen Vergehen und Bestrafung gibt es keinen Zusammenhang o Das eigentliche Vergehen ist der Ungehorsam o Geht um Wiederherstellung des Gehorsams o Es fehlt die Autonomie im Umgang mit geltenden Regeln o hohe Strafen Gegensei gkeitsstrafen (Ausschließung, Folgen spüren lassen, Wiedergutmachung, Tadel) o Vergeltung (dem Täter wird dasselbe zugefügt) oder Wiedergutmachung (Ersatz des Schadens) o Tadel > Wenig wirkende Strafe, „schmerzt nicht“ o bei älteren Kindern schon eher einsetzbar, das sie das zu schätzen wissen o Erfahrung, dass soziale Regeln wich g sind o Tadel und Erklärung, die Strafe sollte sich um Wiedergutmachung und Eingliederung bemühen (Gegensei gkeitsrecht) o Klares Verhältnis zwischen Strafe und Tat o Mildere Strafe 60) Entwicklung des Begriffs der Gerech gkeit erlaubt nach Piaget 3 Unterscheidungen. Nennen Sie diese Prinzipien in fortschreitender Reihenfolge: (4P) Gerecht ist... o... was dem Gehorsam entspricht (Autoritäts- und Zwangsmoral) o... was dem Gleichheitsgrundsatz genügt (Egalitarismus) o... was den Prinzipien der Gleichheit und Billigkeit genügt (Nuancierung des Egalitarismus) 61) Drei soziale Perspek ven, nach Kohlberg, die 3 Ebenen der moralischen Entwicklung nennen Moralisches Urteil: Soziale Perspek ve: - Präkonven onell konkret-individuell - Konven onell konkret-sozial (Perspek ve der eigenen Gruppe) - Postkonven onell universalis sch (der Gesellscha vorgeordnete Perspek ve 62) Kohlbergs Unterscheidung zum Heinz-Dilemma (Stufe 1-6 zuordnen) (3P) - „Der Zweck heiligt die Mi el.“ 6 - „Ich würde die Frage, ob er das tun soll, lieber erst durch die These, ob er das tun möchte, ersetzen.“ 2 - „Die Frage stellt sich nicht, weil es für solche Fälle ein Gesetz gibt.“ 4 63) 4 Schri e des Just Community-Ansatzes: (3P) 1. Dilemma-Erfahrungen 2. Kontroverse 3. Beteiligung des Lehrers an der Diskussion unter Berücksich gung der + 1 Regel (+1-Konven on) 4. Prozessreflexion 64) Mitglieder der Gremien: Vermi lungsausschuss und Vorbereitungsgruppe. (5P) Vermi lungsausschuss o Vertrauenslehrer, Schulleiter, Repräsentanten der Schüler, Repräsentanten der Lehrer Vorbereitungsgruppe o 2 Personen, die alle Klassen repräsen eren (z.B. pro Klasse 2 Schüler und 2 Lehrer für die Gesamtheit des Kollegiums) 65) Regeln der Media on/des Media onsprozesses (3P) Durchführungsmerkmale: 5 Phasen des Media onsprozesses 1. Der Mediator legt Verfahrensregeln (z.B. „Wir lassen uns aussprechen“) fest und definiert mögliche Ziele des Verfahrens. 2. Der Konflikt wird nacheinander aus der Sicht der Betroffenen geschildert. 3. Die beteiligten werden aufgefordert, Gefühlshintergründe, erfahrene Verletzungen und erli enes Unrecht, zu verbalisieren. (Bsp.: Wie ging es dir dabei, als der andere das gesagt hat? Was glaubst du, wie hat sich dein Freund gefühlt als du...?) 4. Es wird gemeinsam nach einer möglichen Lösung gesucht. (Was kann man tun, damit es nicht wieder passiert) 5. Es wird eine schri liche Vereinbarung getroffen, in der sich die Konfliktparteien zu einem bes mmten Anschlussverhalten verpflichten. 66) Evalua on zur Schulgemeinscha nach Behn (2005) à 67% der Schüler haben 10/20/30/40/50 Konflikte (1P) ❖ Evalua on (Behn u.a. 2005) 1455 Schulen mit Media onsprogrammen wurden angeschrieben Die Rücklaufquote betrug 40% (n=574) Befunde o Das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrern und Schülern ist sehr gut (84%) 67) Kontext Buddy-Projekt, Peergroup-Educa on (2P) Socialazing Learning Ac va ng Coaching Enchancing à sh. Mi el: Peergroup-Educa on (Helping, Learning, Coaching, Counceling, Media on) mit Buddys 68) Defini on Faustlos als Lückentext. (4P) Faustlos ist ein in der sozial-kogni ven Lerntheorie Banduras verankertes Erziehungsprogramm (Curriculum) zur Präven on von aggressivem und gewaltbereitem Verhalten durch die Entwicklung prosozialer Kompetenzen wie Empathie, Impulskontrolle, Problemlösen im Fall des Au retens von Ärger und Wut. Wich ge methodische Elemente des Curriculum sind das Lernen am Modell, Übung und Verstärkung. 69) Faustlos à Impulskontrolle. (2P) Impulskontrolle ist die Fähigkeit, eine Ak vität zu stoppen und über ein Problem nachzudenken, ansta spontan zu tun, was einem in den Sinn kommt. 70) Klassenführung im Sinne des behavioris schen Paradigmas Regeln festlegen & SuS zur Kenntnis geben Regelkonformes Verhalten posi v verstärken (Belohnung) Abweichendes Verhalten ignorieren, um es durch Zuwendung zu verstärken Abweichendes Verhalten bestrafen, um es zu unterbinden 71) Worin unterscheidet sich die Moral von Männern und Frauen? Weibliche Moral der Fürsorglichkeit & Verantwortlichkeit & eine männliche Moral der Gerech gkeit & Pflichterfüllung