Zugang & Nutzung digitaler Medien PDF

Summary

This document provides an overview of access and use of digital media, specifically focusing on its application within a primary school context. It examines the impact of digital technology on learning and teaching approaches, highlighting various aspects from student utilization to pedagogical considerations. It also explains the importance of a balanced approach to incorporating digital media into the curriculum.

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# Zugang & Nutzung digitaler Medien ## KIM Studie 2018, 2020 - 2020: hohe Stabilität des Mediennutzungsverhaltens (im Vergleich zu 2018) - Medienumgang 6-13 Jährig: 99% Möglichkeit Internet zu nutzen, 50% eigenes Handy/Smartphone, tägliche Nutzung Handy steigt deutlich ab Klasse 4 ## DIVSI U9-Stud...

# Zugang & Nutzung digitaler Medien ## KIM Studie 2018, 2020 - 2020: hohe Stabilität des Mediennutzungsverhaltens (im Vergleich zu 2018) - Medienumgang 6-13 Jährig: 99% Möglichkeit Internet zu nutzen, 50% eigenes Handy/Smartphone, tägliche Nutzung Handy steigt deutlich ab Klasse 4 ## DIVSI U9-Studie „Kinder in der digitalen Welt“ (3-8 Jährige) - Bedeutung soziodemografische (Einkommen, Bildung,..) & lebensweltliche Hintergründe der Eltern für Mediennutzung der Kinder. - Digitale Ausstattung & technische Zugangsmöglichkeiten trotz enormer Einkommensunterschiede keine Frage des Geldbeutels, ABER: Umgang/ Nutzung der Medien -> Bildungsniveau spielt Rolle (niedrig: Spiele hoch: Recherche) - Ungleichheit bei Mediennutzung - Nicht bei Zugang, sondern bei Nutzung der Medien. - -> GS als wichtiger Lebens- & Lernort, um dieser Ungleichheit entgegen zu wirken. ## GS als Bildungs- & Lernort - Erste gemeinsame Schule -> gemeinsame Grundbildung, altersgemäße Medienbildung. - Medienkompetenz kann nicht durch familiäre Förderung oder individuelle Nutzung erworben werden. - Bedeutung von (analogen) Medien für Bildungsprozesse schon lange (vor Digitialisierung). - Perspektiverweiterung durch Medien (analog & digital). ## Lernen mit & über Medien - **Mit:** Nutzung der Perspektiverweiterung für U (z.B. Veranschaulichung, Individualisierung). - **Über:** kritische Reflexion der Besonderheiten digitaler Medien für Lernprozesse (z. B. Medieninhalte, mediale Einflüsse). ## Bildungspolitischer Rahmen - Vorgaben der KMK 2012 (Medienbildung als „Pflichtaufgabe schulischer Bildung") - Medienbildung = dauerhafter, pädagogisch strukturierter & begleiteter Prozess der konstruktiven & kritischen Auseinandersetzung mit der Medienwelt. - Fünf Bereiche der Medienbildung ## Bereiche der Medienbildung (2012) - Schutz von Kindern & Jugendl. Vor negativen Einflüssen/ Wirkungen von Medien. - Ausprägung moral. Haltungen, eth. Werte (kritische Hinterfragung von Idolen etc.). - Identitätsbildung & Persönlichkeitsentwicklung. - Selbstbestimmte, aktive & demokratische Teilhabe an Politik, Kultur, Gesellschaft. - Unterstützung & Gestaltung innovativer/ nachhaltiger Lehr- & Lernprozesse. ## Medienpädagog. Grundrichtung (Schorb, 1998) - **Normativer Ansatz:** „Bewahrpädagogik" - Schutz vor gefährdend eingestuften Medien, Heranführung an „gute" Medienprodukte. - **Kritisch-reflexiver Ansatz:** Nutzung von Medien, um Medieninhalte & gesellschaftliche Strukturen kritisch zu hinterfragen & zu verändern. - **Funktionaler Ansatz:** Nutzung von Medien für das Lehren & Lernen; Mediendidaktik ## Sechs Kompetenzbereiche „Bildung in der digitalen Welt“ (KMK 2017) - Suchen, Verarbeiten & Aufbewahren - Kommunizieren & Kooperieren - Produzieren & Präsentieren - Schützen & sicher Agieren - Problemlösen & Handeln - Analysieren & Reflektieren ## Grundschulpädagogische Anforderungen an Medienbildung - Pädagogik first! - Ziel der Medienbildung: Mediennutzung aktiv begleiten, Grundlagen für selbstbestimmtes Medienhandeln schaffen. - Heterogenität der Kinder als besondere Chance & Herausforderung -> Berücksichtigung unterschiedlicher Voraussetzungen & Zugangsweisen. - Orientierung am Kind: Einbezug der kindlichen Perspektive auf Medien. ## Funktionen von Medien im Unterricht - **SAMR - Modell** | Stufe | Beschreibung | |---|---| | **Substitution (Ersetzung)** | Digitale Technologie ist direkter Ersatz für Arbeitsmittel, ohne funktionale Änderung der Unterrichtsplanung. | | **Augmentation (Erweiterung)** | Digitale Technologie ist direkter Ersatz für Arbeitsmittel, mit Erweiterung der Unterrichtsplanung. | | **Modification (Veränderung)** | Digitale Technologie ermöglicht substantielle Neugestaltung der Unterrichtsplanung. | | **Redefinition (Neubestimmung)** | Digitale Technologie ermöglicht Entwicklung zuvor nicht realisierbarer Unterrichtsplanung. | - **Bewertung:** - Implizite Annahme, dass transformative Nutzung digitaler Medien „besser“ wäre. - Modell nicht ausreichend empirisch erforscht. - Analoges Vorgehen vorausgesetzt, das verändert wird: mediengestützter Unterricht aber mehr als „Übersetzung analogen Unterrichts". - **Orchestrierung des Unterrichts mit digitalen Medien** - Orchestrierung = Prozess der Einbindung digitaler Medien in komplexes Unterrichtsgeschehen. - Digitale Medien sinnvoll mit anderen (analogen) Unterrichtsangeboten verknüpfen. - Dem Dirigenten (Lehrkraft) kommt entscheidende Funktion zu! ## Angebots-Nutzung-Modell der Wirkungsweise des Unterrichts - **Prozessqualität des Unterrichts:** guter Unterricht durch folgende Merkmale - Kognitive Aktivierung. - Strukturierte, klare & störungspräventive Klassenführung. - Unterstützendes, schülerorientiertes Unterrichtsklima. ## Potenziale digitaler Medien für Grundschulunterricht - **Veranschaulichung:** - Passender Abstraktionsgrad. - Psychologische Voraussetzungen der SuS beachten. - **Authentizität:** - Einbeziehung der Lebenswelt der Kinder -> authentische Lernsituation schaffen. - **Personalisierung/ Individualisierung:** - passgenaue Lernangebote. - **Aktivierung:** - Ansprechende Aktivitäten mit Verbindung zw. Handlung & Kognition. - **Kooperation:** - Zusammenarbeit von versch. Kindern/ Schulen. ## Vorteile & Nachteile - **Vorteile** - MPFS-Studie zeigt bei Kindern (6-13 Jahre) gesteigertes Medieninteresse →mehr Lerninteresse. - Fast 70% erzielen signifikant bessere Leistungen mithilfe digitaler Medien als ohne →Zusammenspiel geeigneter Software & durchdachtem päd. Setting. - Individuelle Förderung gut umsetzbar. - **Nachteile** - Anfängliche Euphorie klingt schnell ab. - Gefahren: Cybermobbing, Gewaltdarstellung, Suchtverhalten. - Verbesserung des U nur durch hochwertige Unterrichtsgestaltung & Einhalten von fachdidaktischen Prinzipien. - Ablenkungsrisiko. ## Herausforderungen - Curricular: Verortung der Medienbildung/ informatorischer Inhalte in Lehrplänen; Formulierung von Kompetenzerwartungen. - Lehrkräftebildung: Förderung medienpädagogischer Kompetenzen (angehender) Lehrkräfte. - Unterstützung der Schulen & Lehrkräfte: medienpädagogisch & -didaktisch, technisch-administrativ. ## Notwendigkeit des Einsatzes von digitalen Medien im GS-Unterricht - Individueller Unterricht. - Digitalisierung wird gesellschaftlich immer relevanter. - Bereiche der Medienbildung (KMK) abdecken/erfüllen. - Umgang früh lernen. - Lernspiele kennenlernen, anstatt Spiele ohne Effizienz. - Außerschulische Lernmöglichkeiten nutzen lernen.

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