Katherine_Tut0201_Infektionswege PDF

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This document explains the different methods through which infections can be transmitted, including the direct and indirect transmission of pathogens.

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Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Wer steckt wen an? (Problemaufgabe) In ihrer Freizeit leitet Sabine eine Jugendgruppe. Gerade ist eine Diskussion im Gange. Peter meint:« Letzthin sass ich im Zug. Mir gegenüber sass ei...

Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Wer steckt wen an? (Problemaufgabe) In ihrer Freizeit leitet Sabine eine Jugendgruppe. Gerade ist eine Diskussion im Gange. Peter meint:« Letzthin sass ich im Zug. Mir gegenüber sass ein älterer Mann, der, ohne etwas vor den Mund zu halten, niesen musste. Das fand ich unmöglich, ich kann mir gerade nicht leisten, krank zu werden.» Leonie entgegnet:« Das geht mir auch so, wenn ich auf einer öffentlichen Toilette war oder mir jemand die Hand gegeben hat, nehme ich anschliessend immer mein Händedesinfektionsmittel. Da kann jemand total gesund aussehen und trotzdem ansteckende Krankheiten haben.» Timo sagt:« Aber wir Jugendlichen stecken uns doch nicht so schnell an.» Ein ganz anderes Thema ist », sagt Barbara,« dass man sich auch beim Küssen und beim Sex anstecken kann.» Simone fügt hinzu, dass in Entwicklungsländern immer noch sehr viele Menschen an Infektionskrankheiten sterben. Dies zeige auch die Epidemiologie. Welche Übertragungswege gibt es? (plus Krankheit pro Infektionsweg) Damit eine Infektion zustande kommt, bedarf es eines ‘kettenhaften’ Ablaufes – eine Infektionskette. Findet eine Mikrobenübertragung statt, wird aber die richtige Eintrittspforte nicht erreicht, kann sich keine Infektion entwickeln. Infektionsquelle – Infektionsweg – Eintrittspforte - Infektionsort Infektionsquelle: z.B.: kranke/infizierte Menschen/Tiere, Umwelt, Gegenstände. Beispiele: Stuhl: Salmonellose, Cholera, Hepatitis A Sputum: Erkältungskrankheiten, Tuberkulose, Scharlach, Masern Blut: Hepatitis B/C, HIV Eiter: Staphylokokken- und Streptokokken-Infektionen, Gonorrhoe Hautschuppen: Mykosen Infektionswege: Direkte und indirekte Übertragung: Direkte Übertragung: Erreger werden unmittelbar von Mensch zu Mensch übertragen. Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Indirekte Übertragung: Erreger werden über einen Zwischenträger (z. B. Staub, Wasser, Gegenstände, Lebensmittel, Insekten oder andere Personen) weitergegeben. Beispiel: Der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) kann durch den Kontakt mit infizierten Wunden oder kontaminierten Oberflächen übertragen werden. Eintrittspforten für Krankheitserreger: Natürliche Körperöffnungen (z. B. Mund, Nase). Hautwunden oder Gefässzugänge. Intakte Haut (durchdringende Erreger). Injektionen oder Needle Sharing. Enterale und parenterale Infektion: Enteral: Aufnahme über den Verdauungstrakt (z. B. Mund). Parenteral: Aufnahme ausserhalb des Verdauungstrakts, z. B.: o Inhalation: Einatmen von Krankheitserregern. o Permukös: Aufnahme über Schleimhäute. o Urogenital: Infektion über den Harntrakt. Beispiel: Hepatitis B und C können auf parenteralem Weg übertragen werden. 2 Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Aerogene Übertragung (Übertragung durch die Luft): Tröpfcheninfektion: o Tritt auf, wenn grosse Atemtröpfchen (≥ 5 µm), die Krankheitserreger enthalten, durch Husten, Niesen oder Sprechen ausgestossen und von einer anderen Person eingeatmet werden. o Werden bis zu 3m übertragen o Tröpfchen bleiben im oberen Respirationstrakt. o Beispiel: Die Grippe. Aerosole: o Ähnlich wie die Tröpfcheninfektion, aber mit kleineren Atemtropfen (Aerosole, < 5 µm) oder Staubpartikeln, die über längere Strecken in der Luft schweben können. o Dringen bis in die Alveolen vor. o Beispiel: Tuberkulose (TB) Kontaktinfektion: Direkter Kontakt mit infektiösem Material (z. B. Blut, Urin). Indirekter Kontakt über kontaminierte Gegenstände, Wasser oder Lebensmittel. Fäkal-orale Infektion: o In Fäkalien enthaltene Krankheitserreger werden oral aufgenommen, meist durch kontaminiertes Wasser, Lebensmittel oder schlechte Handhygiene. o Beispiel: Hepatitis A wird über den fäkal-oralen Weg übertragen. Parenteral: o Mikroben gelangen direkt durch Stich- oder Schnittverletzungen, Kanülen etc. in den Blutkreislauf. o Beispiel: Hepatitis B Sexuelle Übertragung: o Erfolgt durch sexuellen Kontakt, bei dem Krankheitserreger durch Körperflüssigkeiten übertragen werden. o Beispiel: Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) ist eine sexuell übertragene Infektion, sowie Hepatitis B. Vertikale Übertragung (Mutter-Kind): o Diaplazentar: Übertragung durch Plazenta oder Fruchtwasser. z.B.: Röteln, Zika Virus o Perinatal: Ansteckung während der Geburt im Geburtskanal. z.B.: HIV o Postnatal: Übertragung durch Stillen. Vektorielle Übertragung: Erreger werden durch tierische Zwischenüberträger (z. B. Mücken, Zecken) weitergegeben. Beispiel: Malaria wird durch den Stich von infizierten Mücken übertragen. 3 Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Eintrittspforte und Infektionsorte: Wie verläuft die Infektion von Ansteckung bis Heilung? Verlauf Der Verlauf einer Infektionskrankheit ist aber neben der Virulenz der Erreger auch stark abhängig davon, in welcher Verfassung das Immunsystem des Betroffenen ist. So kann z. B. eine Grippe ein lebensbedrohendes Krankheitsbild werden. Dies ist v. a. bei alten Menschen, Säuglingen und bei Menschen, deren Immunsystem durch andere Umstände geschwächt ist, der Fall. Wenn ein Organismus eine Infektionskrankheit durchlebt, ohne dass sie symptomatisch wird, spricht man auch von inapparentem Verlauf (auch stumme Infektion oder stille Feiung). Immunabwehr Wenn der Erreger in den Körper gelangt, wird das Immunsystem und damit die körpereigene Abwehr aktiviert. Dazu gehören z. B. eine vermehrte Durchblutung und die Aktivierung bestimmter Immunzellen, die Erreger zerstören und verdauen können. Risikofaktoren für eine Infektion: ~ Hohes oder geringes Alter ~ Invasive Eingriffe (postoperative Situation, Transplantationen) 4 Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 ~ Invasive Massnahmen (Blasenkatheter, Intubation) ~ Trauma, Gewebeschäden ~ Beeinträchtigter Allgemeinzustand (z.B. Krebserkrankungen) ~ Beeinträchtigter Ernährungszustand ~ Ungenügende Abwehrmechanismen (chronische Grundkrankheiten, etwa Diabetes mellitus) ~ Pharmazeutische Wirkstoffe (z.B. Antibiotika, Immunsuppressiva, Protonenpumpenhemmer) ~ Lebenswandel (z.B. Alkohol- oder Drogenabusus) Ziel des Organismus ist es, den Eindringling zu bekämpfen, ohne dabei krank zu werden, d. h., ohne Symptome zu entwickeln. Gelingt ihm dies, verläuft die Infektion stumm oder inapparent. Gelingt ihm dies nicht, treten Symptome auf und eine Infektionskrankheit liegt vor. (I Care Krankheitslehre, S. 131) 5 Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Infektionsverlauf: Ansteckungs- Inkubations- Prodromal- Symptomatische Rekonvaleszenz- phase phase phase Phase phase Ansteckungsphase: Siehe Infektionskette oben Inkubationsphase Die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung ist die Inkubationszeit. Sie kann je nach Erreger unterschiedlich lang sein und variiert zwischen wenigen Stunden und Monaten, in seltenen Fällen Jahren. Prodromalstadium Infektionskrankheiten beginnen meist mit leichten Beschwerden, dem sog. Prodromalstadium. Die Beschwerden nehmen zu, sobald die Erreger sich vermehren und sich im Körper verteilen. Symptomatischephase Lokale Symptome Die Symptome können streng lokal begrenzt bleiben. Man spricht von einer Lokalinfektion. Typisches Beispiel ist die Entwicklung eines Hautabszesses nach Eindringen von Bakterien in die Haut. Systemische Symptome Wenn sich die Keime oder Mikroorganismen – meist über das Blut oder das Lymphsystem – vom Ort des Eindringens über den ganzen Körper verteilen, zeigt sich eine systemische Reaktion. Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Fieber, die als typisch für eine Infektionskrankheit gelten, sind Zeichen dafür, dass sich die Reaktionen des Immunsystems auf den Gesamtorganismus ausbreiten. Der Extremfall einer systemischen Reaktion ist die Sepsis. Rekonvaleszenzphase Die Beschwerden nehmen ab. Ausmass, Dauer und weiterer Verlauf sind abhängig von der Virulenz, den Abwehrmechanismen und der Wirksamkeit der Therapie. In der Abbildung unten sieht man unterschiedliche Verläufe. Sind die Kurven im dunkleren Bereich, bemerken Betroffene nichts von der Infektion. Im helleren Bereich treten Krankheitssymptome auf. Die Zeitachsen der dargestellten Infektionsverläufe sind unterschiedlich: 6 Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Infektion und Infektionskrankheit: Zusammenfassung Eine Infektion liegt vor, wenn Erreger in den Körper eindringen und eine Reaktion des Immunsystems auslösen. Diese Reaktion kann symptomlos ablaufen (stumme oder klinisch inapparente Infektion). Treten Symptome und/oder Befunde auf, liegt eine Infektionskrankheit vor. Den Zeitraum zwischen dem Eindringen des Erregers in den Körper und dem Auftreten der Symptome/Befunde bezeichnet man als Inkubationszeit. Solange sich die Erreger noch nicht vermehren und ausbreiten, sind die Krankheitserscheinungen meist leicht und unspezifisch (Prodromalstadium). Krankheitserscheinungen können lokal begrenzt sein (lokale Infektionskrankheit) oder den gesamten Körper betreffen (systemische Infektionskrankheit). 6.2.3 Infektionsverlauf. In: I care Krankheitslehre. 2., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG; 2020. Welche grundlegenden Massnahmen müssen eingehalten werden zur Prävention und Behandlung? Prävention Standardhygienemassnahmen (Basishygiene): Hierbei handelt es sich um grundlegende Praktiken, die für alle Patienten und Bewohner in Gesundheitseinrichtungen gelten und darauf abzielen, das Risiko einer Erregerübertragung zu minimieren. Z.B. Husten-Knigge: Dazu gehört, dass Mund und Nase beim Husten oder Niesen zugedeckt werden, idealerweise mit einem Einwegtuch, gefolgt von sofortiger Handhygiene. Händehygiene: Dies wird immer wieder als die wirksamste Einzelmassnahme zur Unterbrechung der Infektionskette hervorgehoben. Dazu gehört das richtige Händewaschen mit Wasser und Seife, wenn die Hände sichtbar verschmutzt sind oder wenn sie mit sporenbildenden Bakterien in Berührung gekommen sind, und, was besonders wichtig ist, die 7 Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Verwendung von alkoholhaltigen Handreinigungsmitteln zur hygienischen Händedesinfektion in den meisten anderen Situationen. Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Dazu gehören Handschuhe, Kittel, Masken und Augenschutz, die je nach dem zu erwartenden Risiko des Kontakts mit Körperflüssigkeiten oder Krankheitserregern ausgewählt werden. Z.B ist es wichtig bei luftübertragenen Infektionen wie Tuberkulose FFP2- oder FFP3-Masken zu tragen. Desinfektion der Umgebung: Regelmässige Reinigung und Desinfektion von Oberflächen und Geräten, insbesondere von solchen, die häufig berührt werden oder sich in unmittelbarer Nähe von Patienten befinden. Sicherer Umgang mit Lebensmitteln und Wasser: Die Einhaltung strenger Hygienepraktiken bei der Zubereitung von Lebensmitteln und die Gewährleistung einer sicheren Wasserversorgung sind von entscheidender Bedeutung, um lebensmittelbedingte und durch Wasser übertragene Krankheiten zu verhindern. Spezifische Massnahmen: Diese werden je nach identifiziertem oder vermutetem Erreger und dessen Übertragungsweg ergriffen. Isolierung: Die Trennung infizierter Personen von anderen hilft, eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Es gibt verschiedene Isolierungsarten, einschliesslich der Quellenisolierung (zum Schutz anderer vor der infizierten Person) und der Schutzisolierung (zum Schutz gefährdeter Personen vor Krankheitserregern). Die Kohortenisolierung, bei dem Patienten mit der gleichen Infektion in Gruppen zusammengefasst werden, wird ebenfalls erörtert. Impfung: Der Aufbau einer Immunität durch Impfung ist für die Prävention vieler Infektionskrankheiten von entscheidender Bedeutung. Prophylaktische Antibiotika: In bestimmten Situationen können prophylaktisch Antibiotika verschrieben werden, z. B. zur Vorbeugung von Infektionen an der Operationsstelle oder bei Personen, die bestimmten Krankheitserregern ausgesetzt sind. Aufklärung und Schulung Behandlung Erreger-Identifizierung: Eine genaue Diagnose des verursachenden Erregers ist für die Ausrichtung der Behandlung unerlässlich. Dies beinhaltet häufig: Krankengeschichte und klinische Untersuchung: Die Kenntnis der Symptome, der Reiseanamnese und möglicher Expositionen liefert wertvolle Anhaltspunkte. Laboruntersuchungen: Mikroskopie, Kultur und Antigen- oder Molekulartests helfen bei der Identifizierung des Erregers. 8 Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Gezielte Therapie: Antibiotika: Antibiotika sind wirksam gegen bakterielle Infektionen. Es ist wichtig, Antibiotika auf der Grundlage der Empfindlichkeit des Erregers auszuwählen (idealerweise durch ein Antibiogramm bestimmt) und sie mit Bedacht einzusetzen, um die Entstehung von Resistenzen zu verhindern. Antivirale Mittel: Antivirale Medikamente können zur Behandlung bestimmter Virusinfektionen eingesetzt werden. Allerdings gibt es nicht für alle Virusinfektionen wirksame antivirale Behandlungen. Antimykotika: Antimykotika werden zur Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt. Antiparasitika: Antiparasitika werden zur Behandlung von parasitären Infektionen eingesetzt. Unterstützende Pflege: Dazu gehören Massnahmen, die die Symptome lindern und den Heilungsprozess des Körpers unterstützen, wie z. B: Ruhe: Ermöglicht dem Körper, Energie für die Bekämpfung der Infektion zu sparen. Flüssigkeitszufuhr: Aufrechterhaltung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, um eine Dehydrierung zu verhindern, insbesondere bei Fieber, Durchfall oder Erbrechen. Ernährung: Bereitstellung einer ausgewogenen Ernährung zur Unterstützung des Immunsystems. Schmerzbehandlung: Behandlung von Schmerzen und Unwohlsein mit geeigneten Medikamenten oder anderen Therapien. Überwachung und Nachsorge: Die regelmässige Überwachung der Vitalparameter (Temperatur, Puls, Atmung, Blutdruck) hilft, das Ansprechen auf die Behandlung zu beurteilen. Nachsorgetermine mit Gesundheitsdienstleistern sind entscheidend, um eine vollständige Genesung zu gewährleisten und eventuelle Komplikationen zu behandeln. Von Vorteil ist ein multidisziplinärer Ansatz bei der Infektionskontrolle und -behandlung, der Fachkräfte des Gesundheitswesens, Patienten und ihre Familien einbezieht. Offene Kommunikation, Aufklärung über Strategien zur Infektionsprävention und die Einhaltung der verordneten Behandlungen sind für eine erfolgreiche Behandlung von Infektionskrankheiten unerlässlich. 9 Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Epidemiologische GrundbegriHe (and a few others) 1. Infektion vs. Infektionskrankheit: Eine Infektion ist der Vorgang, bei dem ein Krankheitserreger in einen Wirt eindringt, überlebt und sich dort vermehrt. Sie kann zu spürbaren Symptomen führen, muss es aber nicht. Eine Infektionskrankheit entsteht, wenn die Infektion Schäden oder Funktionsstörungen im Körper des Wirts verursacht, die zu erkennbaren Symptomen führen. 2. Pathogenität und Virulenz: Pathogenität ist die einem Erreger innewohnende Fähigkeit, in einem Wirt eine Krankheit zu verursachen. Ein Humanpathogen bezieht sich speziell auf einen Erreger, der in der Lage ist, beim Menschen Krankheiten zu verursachen. Virulenz beschreibt den Grad oder die Schwere der Fähigkeit eines Pathogens, Krankheiten zu verursachen. Sie ist im Wesentlichen ein Mass für die „Aggressivität“ des Erregers. 3. Die Kette der Infektion: Dieses Konzept verdeutlicht die miteinander verbundenen Komponenten, die für das Auftreten und die Ausbreitung einer Infektion erforderlich sind. Infektionserreger (Pathogen): Krankheitserreger werden in verschiedenen Gruppen eingeteilt, darunter Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen und mehrzellige Parasiten (Würmer), sowie Prionen. Reservoir: Der natürliche Lebensraum, in dem der Erreger lebt und sich vermehrt. Dazu können Menschen, Tiere oder die Umwelt gehören. Austrittspforte: Der Weg, über den der Erreger das Reservoir verlässt. Beispiele sind Tröpfchen aus der Atemluft, Fäkalien, Blut oder Körperflüssigkeiten. Übertragungsmodus: Der Mechanismus, durch den der Erreger vom Reservoir auf einen empfänglichen Wirt übertragen wird. Eintrittspforte: Der Weg, über den der Erreger in einen neuen Wirt eindringt. Dies kann über die Atemwege, den Verdauungstrakt, Risse in der Haut oder die Schleimhäute erfolgen. Anfälliger Wirt: Eine Person, die aufgrund von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand oder Immunstatus für eine Infektion anfällig ist. 4. Arten von Infektionen: Exogene Infektion: Der Erreger stammt aus der äusseren Umgebung. 10 Block 02 - Aufgabe 01 PF-BB-H24-01 Endogene Infektion: Der Erreger kommt aus dem eigenen Körper, oft aus der normalen Flora des Wirtes. Lokale Infektion: Die Infektion ist auf eine bestimmte Stelle beschränkt. Systemische Infektion: Der Erreger breitet sich im ganzen Körper aus. 5. Krankheitsmuster in Populationen: Epidemie: Ein deutlicher Anstieg der Zahl der Fälle einer Krankheit in einer bestimmten Bevölkerung oder Region, der über das normalerweise zu erwartende Mass hinausgeht. Beispiele: Grippe, Pest, oder Salmonellen. I.d.R. handelt es sich um Infektionskrankheiten – gelegentlich wird der Begriff aber auch für nichtinfektiöse Krankheiten wie z.B. Übergewicht verwendet. Pandemie: Eine Epidemie, die sich über ein grosses geografisches Gebiet ausbreitet und in der Regel mehrere Kontinente oder sogar die ganze Welt betrifft. Der Ausbruch ist zeitlich, aber nicht örtlich begrenzt. Beispiele: Pest in früheren Zeiten, zuletzt: Covid-19 (2020), Schweinegrippe (2009), SARS (2003), oder AIDS (seit 1980). Endemisch: Das ständige Auftreten einer Krankheit in einem bestimmten geografischen Gebiet oder einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, wobei die Krankheitsursache ständig präsent ist. (Zeitlich unbegrenzt, örtlich begrenzt). Es kommt aber nicht zu einer Epidemie oder Pandemie. Beispiele: Malaria, Gelbfieber. 6. Nosokomiale Infektionen: Nosokomialen Infektionen sind Infektionen, die in Einrichtungen des Gesundheitswesens erworben werden. Sie erörtern Risikofaktoren, häufig vorkommende Krankheitserreger und Präventionsstrategien. Quellen: I care Krankheitslehre. 2., überarbeitete Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG; 2020. Handl, Gerald. Angewandte Hygiene, Infektionslehre und Mikrobiologie : ein Lehrbuch für Gesundheits- und Krankenpflege, Pflegeassistenzberufe und Medizinische Assistenzberufe. 5., Überarbeitete Auflage. Wien, Österreich: Facultas, 2024. 11

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