Wirtschaftssoziologie 2018 PDF
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Universität Wien
2018
Reinhold Hedtke
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Summary
This is a textbook on economics sociology, published by UVK Verlag in 2018, and updated in its second edition by Reinhold Hedtke. The book is on economic sociology, covering social science topics.
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Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. ...
Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. utb wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Böhlau Verlag · Wien · Köln · Weimar Verlag Barbara Budrich · Opladen · Toronto facultas · Wien Wilhelm Fink · Paderborn A. Francke Verlag · Tübingen Haupt Verlag · Bern Verlag Julius Klinkhardt · Bad Heilbrunn Mohr Siebeck · Tübingen Ernst Reinhardt Verlag · München Ferdinand Schöningh · Paderborn Eugen Ulmer Verlag · Stuttgart UVK Verlag · München Vandenhoeck & Ruprecht · Göttingen Waxmann · Münster · New York wbv Publikation · Bielefeld Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. Reinhold Hedtke UVK Verlag t München 2., aktualisierte Auflage Wirtschaftssoziologie Wirtschaftssoziologie Prof. Dr. Reinhold Hedtke lehrt Wirtschaftssoziologie und Didaktik der Sozialwissenschaften an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. Online-Angebote oder elektronische Ausgaben sind erhältlich unter www.utb-shop.de. Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © UVK Verlag 2019 – ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH & Co. KG Einbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart Einbandmotiv: © UberImages – fotolia.com Satz und Layout: Claudia Wild, Konstanz Printed in Germany UVK Verlag Nymphenburger Str. 48 80335 München Telefon: 089/452174-66 www.uvk.de Narr Francke Attempto Verlag GmbH & Co. KG Dischingerweg 5 72070 Tübingen Telefon: 07071/9797-0 www.narr.de UTB-Nr. 4128 ISBN 978-3-8385-5144-9 5 Inhalt Vorwort 11 1 Einführung 15 1.1 Was ist Wirtschaft? Gegenstandsbereiche 15 wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. 1.1.1 Knappheit und Vorsorge 16 1.1.2 Materielle Reproduktion der Gesellschaft 21 1.2 Was ist Wirtschaftssoziologie? Selbstverständnisse 23 1.2.1 Abarbeiten an der Volkswirtschaftslehre 24 1.2.2 Amerikanische Arbeitsteilung 26 Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. 1.2.3 Erneuerte Wirtschaftssoziologie 27 1.3 Wie arbeitet Wirtschaftssoziologie? Werkzeuge 30 Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 1.3.1 Erklären durch Verstehen 30 1.3.2 Erklären durch Gesetze 33 1.3.3 Erklären durch Mechanismen 36 1.3.4 Methoden in der Wirtschaftssoziologie 41 1.3.5 Arbeiten mit Methoden 44 1.4 Wozu Wirtschaftssoziologie? Erwartungen 45 1.4.1 Konkurrierende Erklärungen zwecks Aufklärung 45 1.4.2 Wirtschaftssoziologie als politische Wissenschaft 46 1.4.3 Probleme mit Prognosen und unausweichlicher Ungewissheit 47 2 Theoretische Grundlagen der Wirtschaftssoziologie 51 2.1 Wie handeln ökonomische Akteure? Akteur- und Handlungstheorien 51 2.1.1 Soziales Handeln 52 2.1.2 Wirtschaftliches Handeln 59 2.1.3 Rationales Handeln 62 2.1.4 Akteurmodelle 68 2.1.5 Akteure und Artefakte 72 2.1.6 Arbeiten mit Akteurmodellen 75 2.2 Was rahmt und regelt wirtschaftliches Handeln? Institutionentheorien 77 2.2.1 Doppelte Kontingenz und Abstimmung der Akteure 81 2.2.2 Individuell rationales Design von Institutionen 82 2.2.3 Sozial interpretative Konstruktion von Institutionen 84 6 Inhalt 2.2.4 Institutionen und Organisationen 85 2.2.5 Entstehung, Wandel und Funktionalität von Institutionen 87 3 Grundlagen und Grundfiguren wirtschaftssoziologischen Denkens 91 3.1 Ungewissheit und Koordination 91 3.1.1 Akteur und Ungewissheit 92 3.1.2 Soziale Kontexte und Koordination 94 wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. 3.2 Einbettung und Entbettung 103 3.2.1 Soziale Einbettung wirtschaftlichen Handelns 104 3.2.2 Gesellschaftliche Entbettung der Wirtschaft und ihre Wiedereinbettung 111 3.3 Performanz von Akteuren, Gütern und Märkten (Eva-Maria Walker) 118 Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. 3.3.1 Performanz als Akt der Rahmung und Formatierung 120 3.3.2 Steuerungsprobleme: die »Eigenwilligkeit« der Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 Akteure und der Dinge 127 3.4 Geld und Zahlung 128 3.4.1 Geldwirtschaft und Geltung des Geldes 128 3.4.2 Geldnexus, Kapitalismus und Ungleichheit 131 3.4.3 Standardgeld und multikulturelle Gelder 133 3.4.4 Medium der Knappheit, der Befriedung und der Gewalt 136 3.5 Konkurrenz und Kooperation 141 3.5.1 Konkurrenz auf Märkten und in Organisationen 141 3.5.2 Konkurrenten als Kollaborateure 144 3.5.3 Konkurrenz in der Gesellschaft 147 4 Formen der Koordination in der Wirtschaft 149 4.1 Unternehmen und Netzwerke 149 4.1.1 Unternehmen und Unternehmer 150 4.1.2 Netzwerke von Unternehmen 159 4.2 Märkte und Preise 164 4.2.1 Soziologie der Märkte 167 4.2.2 Ungewissheit und soziale Stabilisierung 169 4.2.3 Sozialstruktur, Macht und Preis 173 4.2.4 Politische Konstrukte und soziale Konstrukteure 178 Inhalt 7 4.3 Arbeitsmärkte 181 4.3.1 Arbeit und Markt 181 4.3.2 Hierarchie, Netzwerk und Markt 189 4.3.3 Interessen und Arbeitspolitik 192 5 Wirtschaft und Gesellschaft 197 5.1 Marktgesellschaft und Ökonomisierung 197 5.1.1 Marktfreiheit und Marktutopie 197 wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. 5.1.2 Marktvergesellschaftung 200 5.1.3 Ökonomisierung 203 5.2 Kapitalismus und Finanzmärkte 206 5.2.1 Privateigentum, kapitalistischer Geist und Akkumulation 207 5.2.2 Freie Lohnarbeit und kapitalistische Herrschaft 220 Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. 5.2.3 Kapitalistische Vielfalt und Politik 224 5.2.4 Finanzmarktkapitalismus als Steigerungsform 230 Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 5.2.5 Kapitalismuskritik 234 Literaturverzeichnis 241 Sach- und Personenregister 261 8 Inhalt Abbildung 1: Haushalten und Erwerben nach Max Weber 17 Abbildung 2: Knappheit, Reproduktion und Institution als Kern von »Wirtschaft« 21 Abbildung 3: Das »1920er-Gebietskartell« von Soziologie und Volkswirtschaftslehre 27 Abbildung 4: Handlungsorientierungen bei Max Weber 55 Abbildung 5: Das Spielfeld menschlichen Handelns 57 Abbildung 6: Wirtschaftliches Handeln nach Weber 64 Abbildung 7: Institutionenökonomisches und wirtschaftssoziologisches Akteurmodell 69 wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Abbildung 8: Stilisierter Vergleich von deterministischen und konstruktivistischen Institutionenkonzepten 78 Abbildung 9: Sozialkonstruktivistisches Grundverständnis von Institution 85 Abbildung 10: Handlungen koordinierende institutionelle Arrangements 101 Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. Abbildung 11: Unterscheidung und Einbettung der »Wirtschaft« und des »Ökonomischen« 120 Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 Abbildung 12: Unternehmen im Fokus von Markt, Netzwerk und Hierarchie 152 Abbildung 13: Untereinbettung und Übereinbettung im Netzwerk 162 Abbildung 14: Vielfache Organisationsformen von Arbeit 182 Abbildung 15: Arbeitsbeziehung und Konventionen im Unternehmen 188 Abbildung 16: Arbeitsmarkteffekte verschiedener herrschender Gruppen 194 Abbildung 17: Woher kommt die Profitorientierung im Kapitalismus? Ein Vorschlag zur Systematisierung 212 Abbildung 18: Konstitutive Elemente des modernen Kapitalismus 222 Fall 1: Die soziologische Parabel eines Bankenkrachs 37 Fall 2: Sinnbildung in der Federal Reserve 41 Fall 3: Der Arbitragehandel von Banken aus Sicht der Finanzsoziologie 73 Fall 4: Unsicherheit und Autonomieverlust in der Spätmoderne 93 Fall 5: Selbstregulierung an der Chicagoer Warenterminbörse 98 Fall 6: Entbettung der Wirtschaft zur Marktwirtschaft 112 Fall 7: Die unsichtbar gemachte Dramaturgie der Preisbestimmung 121 Fall 8: Geld sortieren 134 Fall 9: Liberalisierung der Telekommunikation 146 Fall 10: Tauschgeschäft und Investition, Beziehung und Bindung in der Bekleidungsindustrie 163 Fall 11: Gewissheit der Preisbildung, Ungewissheit der Preise 171 Fall 12: Cliquen auf Wertpapiermärkten 173 Fall 13: Preis und Wert von Kindern 177 Fall 14: Der revolutionäre Übergang zur Marktgesellschaft 198 Inhalt 9 Position 1: Eine pluralistisch integrative Wirtschaftssoziologie 29 Position 2: Wirtschaftssoziologie als Gesellschaftstheorie 49 Position 3: Kultur als Kerndifferenz der Handlungstheorie 75 Position 4: Fiktive Waren und ihre Folgen 114 Position 5: Einbettung als statisches, strukturalistisches Konzept 117 Position 6: Landnahme, ursprüngliche Akkumulation und Gewalt 139 Position 7: Die vergesellschaftende Wirkung des Wettbewerbs 147 Position 8: Einheit der Marktwirtschaft oder Divergenz der Kapitalismen? 210 Position 9: Die Absurdität und der Geist des Kapitalismus 215 Position 10: Die Sozialstruktur des idealen kapitalistischen wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Vermögensmarktes 218 Position 11: Finanzmärkte als effiziente Informationsmaschinen? 231 Position 12: Der mächtige mechanisierte Kosmos des Kapitalismus 236 Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. Begriffe 1: Erleben, Verhalten, Handeln, Handlung 53 Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 Begriffe 2: Die Bestimmungsgründe sozialen Handelns bei Max Weber 54 Begriffe 3: Wirtschaftliches Handeln 60 Begriffe 4: Interpretative Rationalität 63 Begriffe 5: Rationalität in theoretischer Perspektive 65 Begriffe 6: Der Homo culturalis fordert den Homo oeconomicus heraus 71 Begriffe 7: Eingelebter Glaube an die Rationalität des Alltags 95 Begriffe 8: Einrahmen (framing), Entbettung und Überfließen 107 Begriffe 9: Geld als Selbstreferenz des Wirtschaftssystems 137 Begriffe 10: Unternehmen als Interessen-Organisation 153 Begriffe 11: Das kapitalistische Unternehmen 155 Begriffe 12: Ökonomische Koordinationsformen im stilisierten Vergleich 160 Begriffe 13: Max Weber über den Markt 165 Begriffe 14: Arbeitsmärkte 183 Begriffe 15: Zwei gegensätzliche Typen der Kapital-Arbeit-Beziehung 185 Begriffe 16: Marktvergesellschaftung und Ökonomisierung 202 Begriffe 17: Moderner Kapitalismus 213 Begriffe 18: Dichotomisch stilisierter Vergleich von liberalem und koordiniertem Kapitalismus 226 Begriffe 19: Vier Konfigurationen des Kapitalismus 227 Methoden 1: Erklären durch Verstehen 32 Methoden 2: Erklären durch Annahmen über die Rationalhandlung 35 Methoden 3: Pragmatisches Verstehen 42 Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. 11 Vorwort Wirtschaftliche Phänomene, Prozesse und Probleme erfreuen sich in der Öffent- lichkeit bereits seit Längerem einer beträchtlichen Aufmerksamkeit, sie gelten als politisch und lebenspraktisch besonders relevant. Auch die Soziologie wendet sich seit mehr als 20 Jahren verstärkt »der Wirtschaft« zu, die Zahl wirtschaftssoziologi- scher Veröffentlichungen wächst und wächst, zunächst im englischen Sprachraum, dann auch in Französisch und Deutsch. Zugleich kann die Wissenschaft auf eine lange Tradition zurückblicken, die bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht und wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. bis heute wirkt. Allerdings hatte die Soziologie zu dem, was man gemeinhin Wirtschaft nennt, ein widersprüchliches und wechselhaftes Verhältnis. In der deutschen soziologischen Ein- führungsliteratur der 1990er-Jahre findet sich oft nichts oder wenig zu den Themen- Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. bereichen Wirtschaft oder Wirtschaftssoziologie. Andererseits erschienen seitdem zahlreiche wirtschaftssoziologische Publikationen, etwa theoretische Analysen und Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 empirische Untersuchungen über Auktionen, Börsen und Finanzmärkte, über Netz- werke von Unternehmen, von Managern und von Beschäftigten, über Industriedis- trikte, regionale Ökonomien und globale Warenketten, über die Vielfalt der Kapita- lismen, die Konkurrenz der kapitalistischen Systeme oder den neuen Geist des Kapitalismus im 21. Jahrhundert. Blickt man weiter in die Vergangenheit, brachten vor allem die 1970er-Jahre viele soziologische Arbeiten zu wirtschaftlichen Themen hervor, die von der marxistischen Politischen Ökonomie inspiriert sind. Und wenn man eine »typisch soziologische« Bewegung macht und zu den Klassikern der Soziologie zurückgeht, erweist sich Wirt- schaft als seit mehr als einem Jahrhundert selbstverständlicher Gegenstand der Sozio- logie. Zu den weiterhin aktuellen wirtschaftssoziologischen Klassikern gehören Karl Marx, Max Weber, Werner Sombart, Joseph Schumpeter oder Karl Polanyi, um nur einige zu nennen. Mit ihren Forschungsergebnissen trägt die Wirtschaftssoziologie wesentlich zur Aufklärung über die Wirtschaft in der Gesellschaftt bei. Sie belegen, dass auf Wirtschaft gerichtete Politik wirtschaftssoziologische Erkenntnisse benötigt, denn die Wirt- schaftssoziologie liefert mithilfe soziologischer Denkweisen eigenständigee Beschrei- bungen und Erklärungen der Wirtschaft. Das will dieses Buch belegen und zugleich zeigen, dass wirtschaftssoziologisch angelegte Konzepte die besseren Ansätze sind. Besonders gilt dies für die Phänomene, die als Kern der Wirtschaft gelten, etwa Märkte, Preise und Geld. Wirtschaftssoziologie beschäftigt sich heute beispielsweise mit der großen Diversi- tät wirtschaftlichen Handelns; seinen unterschiedlichen Rationalitäten und spezifi- schen Praktiken; mit der Frage, wie Akteure mit der ungeheuren Ungewissheit, vor der sie stehen, fertig werden; was individuelles Handeln wechselseitig koordiniert; wie 12 Vorwort Märkte hergestellt, gestaltet und stabilisiert werden; wie Unternehmen Aktivitäten auf Märkten und in Netzwerken kombinieren; warum Geld gilt und was die sozialen Grundlagen der Geldwirtschaft sind; wie Geld und Gewalt zusammenhängen; wie voraussetzungsvoll die Konstruktion eines gemeinsamen Güterverständnisses auf einem Markt ist; wie Preise und Profit von sozialen Konstellationen abhängen; wie sich wirtschaftliche Konkurrenz und Kooperation miteinander verschränken; was wirtschaftliche Institutionen wie Haftungsrecht oder Arbeitsmärkte entstehen, beste- hen und sich wandeln lässt und nicht zuletzt wie sich Marktwirtschaften und Kapita- lismen in der Gesellschaft entwickeln und wie sie darauf zurückwirken. Zu den weiteren Feldern wirtschaftssoziologischer Forschung zählen beispielsweise wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. Interesse und Macht, Klassen und Kapital, Unternehmensstruktur und Unterneh- menskontrolle, Staat, Verbände und (Wirtschafts-)Politik, Eigentum und Recht, Gender, Ethnien und Migration, Globalisierung und Wirtschaftskulturen sowie Haushalte und Konsum. Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. Wirtschaftssoziologie im doppelten Sinne des Wortes zu studieren ist also nicht nur gesellschaftlich und politisch relevant, sondern auch interessant. Dieses Buch will der Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 Leserin eine in mehrfacher Hinsicht besondere Beschäftigung mit wirtschaftssoziolo- gischen Themen anbieten (die weibliche Form verwendet der Text als mit der männ- lichen synonym). Zunächst erfordern der endliche Raum des Buches und die begrenzte Zeit der Leserin ein exemplarisches Vorgehen. Diese Einführung konzentriert sich deshalb zum einen auf die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen der Wirtschaftsso- ziologie. Zum anderen greift sie besonders relevante wirtschaftssoziologische Felder und Themen auf, die sie vertieft behandelt. Vollständigkeit beansprucht sie also nicht. Das Buch verfolgt dezidiert einen offenen und pluralistischen Ansatz, der zu einer eigenständigen Auseinandersetzung anregt. Für jemanden, der sich sozialwissen- schaftliche Denkweisen aneignen oder sie anwenden will, ist das ein absolutes Muss. Wissenschaftlicher Pluralismus ist ein Grundmerkmal der Sozialwissenschaften. Auch für jemanden, der über angemessene Beschreibungen und mögliche Lösungen wirt- schaftlicher Probleme nachdenken will, ist es unumgänglich, unterschiedliche Pers- pektiven einzunehmen und ihre Leistungsfähigkeit zu prüfen. Ganz abgesehen davon verbürgt die Multiperspektivität in Theorien, Modellen und Methoden die Freiheit des wissenschaftlichen und politischen Denkens. Und schließlich macht das Selbst- Denken in Vielfalt auch mehr Spaß als das Nach-Denken in Einfalt. Diese Überlegungen schlagen sich zum einen in der Vielfalt der hier präsentierten Programmatiken und Positionen nieder. Der Rahmen dieses Buches bedingt, dass es die paradigmatische, theoretische und thematische Breite nur exemplarisch verdeutli- chen und nicht vollständig vortragen kann. Zum anderen soll die Form der Präsentation die selbstständige Leserin motivieren und unterstützen. Die Einführung versteht sich insofern auch als Studienbuch. Der wichtigste Punkt betrifft die wissenschaftliche Literatur: Es gibt differenzierte Lektü- Vorwort 13 revorschläge für jeden größeren Abschnitt sowie häufige und genaue Referenzen im Text, die ein eigenständiges Nachprüfen und Vertiefen durch die Leserin erlauben und sie so weniger vom Autor des Buches abhängig machen. Weiter legt das Buch Wert darauf, Positionen – auch in längeren Passagen – wörtlich zu zitieren, um damit im kleinen Rahmen Originalbegegnungen mit wirtschaftssoziologisch einschlägigen Autorinnen zu arrangieren. Um diesen Einstiegg zu erleichtern, sind alle umfangreiche- ren Zitate in Deutsch wiedergegeben; ein Studium der Wirtschaftssoziologie verlangt allerdings gute Englischkenntnisse. Die Leserin findet im Übrigen immer wieder Einladungen zu »Denk-Pausen«, die sie anregen, über wirtschaftssoziologische Probleme und eigene Antworten auf Fra- wurde mit IP-Adresse 131.130.169.005 aus dem Netz der UB Wien am Januar 8, 2025 um 19:36:45 (UTC) heruntergeladen. gen nachzudenken. Auch die aus dem Fließtext herausgehobenen Elemente mit den Überschriften »Begriffe«, »Methoden«, »Abbildung«, »Fall« und »Position« motivie- ren zu Selbststudium und Reflexion. Sie werden durch »Ź« hervorgehoben; »>« kenn- zeichnet die zahlreichen Querverweise auf andere Kapitel oder Abschnitte. Das Weitergeben und Kopieren dieses Dokuments ist nicht zulässig. Als Lehrbuchautor sehe ich mich einerseits zu Pluralismus und einer gewissen Dis- tanznahme verpflichtet. Andererseits – und dies sei vorab vermerkt, auch wenn es sich Wirtschaftssoziologie, 9783825251444, 2018 im Laufe der Lektüre sicher erschließt – soll klar erkennbar sein, dass ich als Wissen- schaftler eher Positionen einer verstehend vorgehenden Soziologie, die Sinn-orien- tierte Akteurperspektiven in ihren handlungstheoretischen Zugängen – beides im