Fragenkatalog Geschichte, Konzepte und Methoden Psychologie HT 21 PDF
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This document is a past paper containing questions on the history, concepts, and methods of psychology, specifically suitable for those studying psychology. It covers topics such as the history of psychology, different schools of thought, research methods in psychology, and psychological theories.
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Fragenkatalog HT 21 Geschichte, Konzepte und Methoden Wann wurde das erste psychologische Labor gegründet? 1879, Dezember: Gründung des ersten Psychologischen Labors, einer Experimental-Psychologischen Versuchsanstalt durch Wilhelm Wundt in Leipzig Was bedeutet Introspektion? Nach innen geri...
Fragenkatalog HT 21 Geschichte, Konzepte und Methoden Wann wurde das erste psychologische Labor gegründet? 1879, Dezember: Gründung des ersten Psychologischen Labors, einer Experimental-Psychologischen Versuchsanstalt durch Wilhelm Wundt in Leipzig Was bedeutet Introspektion? Nach innen gerichtete Selbstbeobachtung / Erforschen des Bewusstseins. Versuchspersonen sollten berichten, welche Erfahrungen sie machten, wenn sie etwas betrachteten, rochen oder schmeckten. Es geht darum, ihre unmittelbaren Empfindungen, Bilder und Gefühle zu erforschen und welche Zusammenhänge es zwischen ihnen gibt. Was ist die funktionalistische Sichtweise auf die Psychologie? Nennen Sie zwei bedeutende Vertreter des Funktionalismus? Der Funktionalismus stellt die Frage nach dem „Wozu“ und betont die Anpassungsfunktion mentaler Prozesse. (Bewusstsein erfüllt eine Funktion: Es versetzt uns in die Lage unsere Vergangenheit zu bedenken und an gegenwertige Umstände anzupassen und unsere Zukunft zu planen) William James und Stanley Hall Was ist die Grundannahme des Strukturalismus? Nennen Sie zwei bedeutende Vertreter des Strukturalismus! Der frühe Versuch die Elemente des Geistes zu entdecken und miteinander in Verbindung zu bringen durch die Methode der Introspektion – Frage nach dem „IST“ W. Wundt und E.B. Titchener Was sind die zentralen Anliegen des Strukturalismus und des Funktionalismus? Funktionalismus: Bewusstsein als Funktion, stellt die Frage nach dem „Wozu“ und betont die Anpassungsfähigkeit mentaler Prozesse. Der Strukturalismus fragt nach dem „Ist“. Er sieht die Inhalte des Bewusstseins als in bestimmter Art verbundene Elemente. Die Betonung liegt also auf der Struktur menschlicher und subjektiver Erfahrung. Welches Jahr gilt gemeinhin als Gründungsjahr der Psychologie als eigenständige akademische Disziplin und warum? 1883, Privatinstitut von W. Wundt wurde in ein universitäres Institut umgewandelt. Wer hat in den USA die ersten psychologischen Experimente demonstriert und welcher frühen psychologischen Schule wird er zugeordnet? William James, Funktionalismus Inwiefern ist die Idee der Evolution von Charles Darwin für die Psychologie relevant? Die Theorie der natürlichen Selektion soll nicht nur Strukturen bei Lebewesen erklären, sondern auch deren Verhalten. Sie ist Teil der Anlage-Umwelt-Debatte und klärt, warum wir uns so gleich sind (dank unserer gemeinsamen Biologie und Evolutionsgeschichte) und worin wir uns unterscheiden (dank unserer unterschiedlichen Umwelten). Das Denken des Menschen wird als Anpassung angesehen. Skizzieren Sie die Psychophysik nach Gustav Theodor Fechtner. Die Psychophysik untersucht die Beziehungen zwischen den physikalischen Merkmalen von Reizen, z.B. Reizintensität, und unserem psychischen Erleben dieser Reize. - Was ist die Grundannahme der Gestaltpsychologie? Nennen Sie zwei bedeutende Vertreter. Gestalt als ein organisiertes Ganzes, das übersummativ (mehr als die Summe seiner Teile) und transportierbar ist. Gestaltpsychologen heben unsere Tendenz hervor, einzelne Informationen zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufügen. M. Werheimer: Gestaltgesetzte: Gesetz der Nähe, der Ähnlichkeit, der guten Gestalt (Prägnanz), der guten Fortsetzung, der Geschlossenheit, des gemeinsamen Schicksals 2 weitere Vertreter sind Köhler und Koffka Was ist die Grundannahme des Behaviorismus? Nennen Sie zwei bedeutende Vertreter. Psychologie soll eine objektive Wissenschaft sein und Verhalten soll ohne Bezug auf mentale Prozesse untersucht werden. Erklärungen sollen nur aufgrund von Beobachtungen formuliert werden. 2 Vertreter: J.B. Watson + B.F. Skinner Was ist die Kritik des Behaviorismus an der Bewusstseinspsychologie? Wissenschaft wurzelt in Beobachtungen und Empfindungen, Gedanken oder Gefühle kann man nicht beobachten, lediglich das Verhalten von Menschen und ihre Reaktionen auf verschiedene Situationen lassen sich registrieren. Welche/r bedeutende/n Wissenschaftler lehnt/en die Introspektion ab und definiert/en die Psychologie neu als "wissenschaftliche Untersuchung des beobachtbaren Verhaltens"? J.B. Watson und B.F. Skinner Wie ist die kognitive/informationsverarbeitende Perspektive auf die Psychologie? Die Frage wie wir Informationen kodieren, verarbeiten, speichern und wie wir diese wieder abrufen. Nennen Sie zwei Frauen, die in der Anfangszeit der Psychologie als eigenständige akademischen Disziplin Psychologie studiert und geforscht haben. Mary Whiton Calkins und Magaret Floy Washburn Welches sind die drei Gütekriterien für Messungen? Objektivität: intersubjektive Nachprüfbarkeit durch Einhalten von Verfahrensregeln und Dokumentation des Vorgehens, um ein Experiment Wiederholbar zu machen Reliabilität (Zuverlässigkeit): abhängig von der Stichprobe (repräsentativ, Größe, und der Varietät) Validität (Gültigkeit) Wird gemessen, was gemessen werden soll? Was ist eine wissenschaftliche Theorie? Auf Prinzipien gestütztes Erklärungsmodell, das Beobachtungen in einen Zusammenhang stellt und Verhalten oder Ereignisse vorhersagt. Sie stellt Einzelbeobachtungen in einen Zusammenhang und verbindet diese zu tieferliegenden Prinzipien. Was ist eine Hypothese? Überprüfbare Vorhersage, die sich aus einer Theorie ableitet, sodass diese getestet werden kann. Was versteht man unter Operationalisierung? Festlegen der Vorgehensweise bei einer Definition der Untersuchungsvariablen. So kann Intelligenz beispielsweise operational definiert werden als „das was ein Intelligenztest misst“. Was ist eine Korrelation? Maßeinheit, welche das Ausmaß des Zusammenhangs zwischen zwei Merkmalsvariablen angibt und damit ausdrückt, wie gut eine Variable die andere Variable vorhersagt. Häufiges gemeinsames Auftreten von Merkmalen oder Verhalten. Der Korrelationskoeffizient zeigt, wie eng zwei Faktoren miteinander verknüpft sind und wie gut der eine Faktor den anderen vorhersagt. Wenn zwei Variablen miteinander korrelieren, welche Möglichkeiten der kausalen Bedingtheit gibt es dafür? 1. A bedingt B 2. B bedingt A 3. C bedingt A und B Die richte Antwort lautet: 1) Unidirektional à A bedingt B 2) Invers unidirektional à B bedingt A 3) Bidirektional à C bedingt A und B 4) Scheinkorrelation à es besteht keine Kausalität Wie heißt die Maßeinheit, die das Ausmaß des Zusammenhangs zwischen zwei Merkmalsvariablen angibt und damit ausdrückt, wie gut man die eine Variable durch die andere vorhersagen kann? Der Korrelationskoeffizient R Welche drei Variablengruppen werden im Experiment unterschieden? Erläutern Sie diese kurz. Unabhängige Variablen: Faktor im Experiment, der manipuliert wird und dessen Wirkung untersucht wird. Die unabhängige Variable kann unabhängig von anderen Faktoren variieren (Bsp.: Dosierung eines Arzneistoffes) Abhängige Variablen: Ergebnis des Experimentes/ Wirkung der unabhängigen Variablen auf ein messbares verhalten. Die abhängige Variable kann sich als Reaktion auf die Manipulation der unabhängigen Variablen verändern. Störvariablen: Faktor, der auf das Experiment wirkt und so das Ergebnis verändert (Bsp.: Körpergewicht, Alter beeinflussen die Wirkung des Arzneistoffes) Ein neues Medikament soll auf seine Wirksamkeit überprüft werden. Warum sollte man einer Hälfte der Teilnehmer dieses Medikament verabreichen und einem anderen Teil nur einen wirkungslosen Ersatz (Placebo)? Da man so die Wirksamkeit des Medikaments anhand der Kontrollgruppe (die nur ein Placebo einnahm) überprüfen kann. Bei der Manipulation einer Variablen in einem Experiment sollte es immer eine Kontrollgruppe als Vergleich geben, ansonsten hat man ein Eingruppenexperiment. -> Wäre die Wirkung auch aufgetreten, wenn man der Gruppen das Medikament nicht verabreicht hätte? Wie heißt das Vorgehen, wenn weder die Versuchsteilnehmer noch die Forscher wissen, wer eine echte Behandlung erhält? Doppel-Blind-Versuch, nur der Versuchsleiter weiß, wer die Behandlung erhält. Wie heißt die Forschungsmethode, bei der Forscher-/innen einen oder mehrere Faktoren (unabhängige Variablen) manipulieren, um die Auswirkung auf eine Verhaltensweise oder einen mentalen Prozess (abhängige Variable) zu beobachten? Experiment Definieren Sie Experiment. Die Forschungsmethode, bei der Forscher-/innen einen oder mehrere Faktoren (unabhängige Variablen) manipulieren, um die Auswirkung auf eine Verhaltensweise oder einen mentalen Prozess (abhängige Variable) zu beobachten. Durch Zufallszuweisung der Teilnehmer können andere wichtige Faktoren kontrolliert werden. Warum ist das Experiment eine der wichtigsten Forschungsmethoden der Psychologie? Anhand der Manipulation von Merkmalsvariablen können Forscher mit relativer Sicherheit feststellen, welche Wirkungen durch verschiedene Ursachen erzeugt werden können und diese induktiv vorhersagen. Was ist Wissenschaft und welches sind die zentralen Ziele von Wissenschaft? Wissenschaft ist das gemeinschaftliche, systematische und methodische Beantworten von Fragen. Die Ziele sind beschreiben, erklären, vorhersagen und zu verändern. Geben Sie eine Definition von Psychologie an. Die Psychologie als empirische Wissenschaft erforscht menschliches Erleben und Verhalten, mit dem Ziel, dieses systematisch und umfassend zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen. Was ist mit Verhalten gemeint? Mimik, Gestik, Bewegungen, Physiologie (Puls, Pupille, Hirnströme, Sauerstoffverbrauch im Hirn) Was umfasst das Erleben? Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen, Träume, Erinnerungen, Halluzinationen, Wünsche Worum geht es in der Anlage-Umwelt-Debatte und was sind ihre Positionen? Kontroverse darüber, wie groß der Einfluss der Anlage (also unsere Gene) oder der Umwelt (also unsere Erfahrungen und Erinnerungen) auf die Ausbildung psychischer Merkmale und die Entwicklung von Verhaltensweisen ist. Nativismus: angeborene Faktoren bestimmen die Entwicklung des Menschen (Anlage) Empirismus: die Erfahrung prägt den Menschen, er ist zu Beginn seines Lebens ein unbeschriebenes Blatt (Umwelt). Heute vorherrschende Sichtweise: Interaktion von Anlage und Umwelt ist maßgeblich Beschreiben Sie kurz den biopsychosozialen Ansatz nach Myers. Der biopsychosoziale Ansatz ist eine integrierende Sichtweise, die biologische, psychische und soziokulturelle Analyseebenen berücksichtigt und so ein vollständigeres Bild für jedes beliebige Verhalten oder jeden beliebigen mentalen Prozess bietet. Nennen Sie drei aktuelle Forschungsansätze der Psychologie und ihre zentrale Fragestellung (nach Myers). Neurowissenschaftlicher Ansatz: Auf welche Weise werden durch den Körper und das Gehirn Emotionen, Erinnerungen und sensorische Erfahrungen überhaupt erst möglich? (Bsp.: Untersuchen von Hirnströmen, die den geistigen zustand Wut hervorbringen/ Wie werden Schmerzinformationen von der Hand ins Gehirn geleitet) Evolutionstheoretische Ansatz: Wie fördert die natürliche Selektion von Merkmalen die Weitergabe der eigenen Gene (Bsp.: Wie förderte Wut bei unseren Urahnen das Überleben der Gene/ Auf welche Weisen beeinflusst die Evolution bestimmte Verhaltenstendenzen) Verhaltensgenetische Ansatz: Inwieweit sind unsere Gene und unsere Umwelt für unsere individuellen Unterschiede Verantwortlich (Bsp.: Wie beeinflussen Anlage und Erfahrung das Temperament/ Inwieweit sind psychologische Merkmale genetisch bestimmt, und wie stark werden sie von der Umwelt geprägt?) Psychodynamischer Ansatz: Wie entwickelt sich Verhalten aus unbewussten Trieben und Konflikten? (Bsp.: Entspringt die Wut einem Ventil für unbewusste Feindseligkeit? Inwieweit können Persönlichkeitsmerkmale auf unerfüllte Wünsche oder Kindheitstraumata zurückgeführt werden?) Verhaltenstheoretische Ansatz: Wie erlernen wir beobachtbare Reaktionen? (Bsp.: Welche äußeren Reize führen zu wütenden Reaktionen oder aggressivem verhalten? Wie lernen wir vor bestimmten Situationen oder Objekten Angst zu haben und welche Wirksamen Methoden gibt es, unser Verhalten zu ändern etwa abzunehmen oder mit dem Rauchen aufzuhören? Kognitiver Ansatz: Wie kodieren, verarbeiten und speichern wir Informationen, und wie rufen wir sie wieder ab? (Bsp.: wie beeinflusst unsere Interpretation einer Situation die Wut und wie wirkt Wut auf unser Denken? Wie benutzen wir Informationen, wenn wir uns erinnern, argumentieren oder ein Problem lösen? Soziokultureller Ansatz: Wie variiert Verhalten und Denken je nach Kultur und Situation? (Bsp.: Wie unterscheidet sich der Ausdruck von Wut von einer Kultur zur anderen? Worin gleichen wir uns als Mitglieder der einen menschlichen Familie? Worin unterscheiden wir uns voneinander als Angehörige verschiedener Umwelten?) Geben Sie eine Definition des Begriffs Bewusstsein. Gesamtheit der unmittelbaren Erfahrung, die sich aus der Wahrnehmung unserer selbst und unserer Umgebung, unseren Kognitionen, Vorstellungen und Gefühlen zusammensetzt. Geben Sie eine Definition des Begriffs Person. Der Mensch als Individuum, in seiner spezifischen Eigenart als Träger eines einheitlichen bewussten Ichs. Was beschreibt die Computer-Metapher? Psychische Prozesse werden in Analogie zu Prozessen in Computern konzeptualisiert. Die Hardware wird mit dem Gehirn und die Software mit der Psyche dargestellt. Der Arbeitsspeicher ist das Kurzzeitgedächtnis und die Festplatte das Langzeitgedächtnis. Was ist unter dem Leib-Seele-Problem zu verstehen? Das Leib-Seele-Problem stellt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Körper und Geist. Die zwei größten Strömungen sind hier der Monismus (Leib und Seele sind eins) und der Dualismus (Leib und Seele sind voneinander getrennt). Heute vorherrschend ist die Auffassung, dass alle seelischen Vorgänge auf körperlichen Prozessen beruhen (Materialismus). Was ist der Gegenstand der Psychologie? Gegenstand der Psychologie ist das Verhalten, Erleben und Bewusstsein des Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne und deren innere (im Individuum angesiedelte) und äußere (in der Umwelt lokalisierte) Bedingungen und Ursachen. Biologische Psychologie Was ist biologische Psychologie? Teilgebiet der Psychologie, das die Beziehungen zwischen dem physischen (körperlichen) und den psychischen (seelischen) Zustand und Prozessen untersuchter Teilbereich der Psychologie, der sich mit dem Zusammenspiel von Biologie und Verhalten beschäftigt. Bezieht Psychologen ein, die in den Neurowissenschaften, Verhaltensgenetik und der evolutionären Psychologie arbeiten. Diese können sich als Verhaltensneurowissenschaftler, Neuropsychologen, Verhaltensgenetiker, physiologische Psychologen oder Biopsychologen bezeichnen. Da das Aktionspotenzial nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip funktioniert, wie wird die Intensität eines Reizes im Nervensystem kommuniziert? Ein starker Reiz kann insgesamt mehr Neuronen dazu bringen, zu feuern und häufiger zu feuern, er hat aber keinen Einfluss auf Stärke oder Schnelligkeit des Aktionspotentials Was ist ein Aktionspotenzial? Skizzieren Sie die Funktionsweise eines Aktionspotenzials. Das Aktionspotential ist ein Nervenimpuls. Durch eine Änderung des Membranpotentials (Depolarisation) kommt es zu einer Erregungsleitung entlang des Axons. Was ist eine Myelinschicht? Schicht von fettreichem Gewebe, das die Axone vieler Neuronen abschnittsweise umspannt. Durch die Myelinisierung wird die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung erhöht, weil die Impulse von einem Knoten (Ranvierscher-Schnürring) zum Nächsten springen (saltatorisch). Wie ist ein Neuron aufgebaut? Skizzieren Sie ein Neuron und beschriften die wesentlichen Teile. Ein Neuron besteht aus dem Nucleus, dem Soma, vielen Dendriten, einem Axonhügel, dem Axon, der Myelinschicht (meistens), den axonalen Endigungen bzw. dem synaptischen Endknöpfchen. Was ist eine Synapse und wie ist sie aufgebaut (Skizze mit Beschriftung)? Eine Synapse ist das Bindeglied zwischen zwei Nervenzellen, die das Aktionspotenzial aus dem Axon chemisch in Form von freigesetzten Neurotransmittern durch den synaptischen Spalt an die Dendriten der Folgezelle weiterleitet, wo erneut ein Aktionspotenzial erzeugt. Wie erfolgt die Erregungsübertragung an der Synapse? Die Vesikel bewegen sich aufgrund der einströmenden Na+ Ionen in Richtung der Zellmembran und verschmelzen mit dieser, woraufhin die Neurotransmitter des Vesikels in den synaptischen Spalt freigelassen werden. Ausgehend von hier binden sie sich an die zugehörigen Rezeptoren der postsynaptischen Zelle (Schlüssel-Schloss-Prinzip), wodurch sich an dieser Ionenkanäle öffnen und ein weiteres Aktionspotenzial bewirkt oder verhindert wird. Was sind Agonisten und Antagonisten? Agonisten ähneln den Neurotransmittern und haben die gleiche Wirkung, indem sie sich an das Rezeptormolekül binden und somit den Ionenkanal öffnen. Antagonisten hingegen blockieren den Rezeptor und hindern so Neurotransmitter am Andocken an das Rezeptormolekül am Öffnen des Ionenkanals. Was sind Neurotransmitter? Nennen Sie 3 Neurotransmitter und ihre Wirkungsweise. Chemische Botenstoffe, die ausgehend von den Vesikeln durch den synaptischen Spalt gesendet werden und das Rezeptormolekül aktivieren. Acetylcholin: Muskelbewegungen, Lernen, Gedächtnis Dopamin: Bewegung, Lernen, Aufmerksamkeit und Gefühle Serotonin: Stimmung, Hunger, Schlaf und Erregung Noradrenalin: Erregung, Wachheit GABA: wichtiger Hemmer Glutamat: anregender Neurotransmitter, Gedächtnis In welche drei Klassen werden die Neuronen des Nervensystems eingeteilt? Motoneuronen, Sensorische Neuronen und Interneuronen Skizzieren Sie die funktionelle Aufteilung des Nervensystems. Welche drei Arten von Neuronen gibt es und was ist ihre Funktion? sensorisches Neuron: nimmt Informationen auf und übermittelt diese zum ZNS Motoneuron: Übermittelt Informationen vom ZNS zu Muskeln und Drüsen Interneurone: interne Kommunikation zwischen Motoneuron und sensorischem Neuron Aus welchen zwei Teilen besteht das periphere Nervensystem? Geben Sie jeweils ein Beispiel einer grundlegenden Funktion. Somatisch: willkürliche, bewusste Muskelbewegungen Vegetativ: unbewusste Bewegungen (Atmung, Herzschlag) Wenn Sie bei einem Flug mit Turbulenzen Panik bekommen, ist welcher Teil Ihres Nervensystems besonders aktiviert? Der Sympathikus, da dieser Erregungszustände herbeiführt. Was ist die Funktion von Sympathikus und Parasympathikus? Sympathikus: Steuerung von Erregung, aktivitätssteigernd Parasympathikus: Steuerung von Beruhigung, aktivitätshemmend Skizzieren Sie einen einfachen Reflexbogen. Reizreaktions-Zusammenhang, bei dem ein bestimmter Reiz eine stereotype Reaktion hervorruft. Rezeptor und Effektor sind durch sensorisches Neuron (Interneuron) und Motoneuron zu einem Reflexbogen mit Rückenmark und Gehirn verbunden. Was ist das endokrine System? Das endokrine System ist das „langsame“ chemische Kommunikationssystem des Körpers. Es besteht aus Drüsen, die Hormone produzieren, welche auch teils Neurotransmitter sind. Wie interagieren Nervensystem und endokrines System? Die Hypophyse wird vom Hypothalamus (Gehirn) gesteuert. Diese schüttet Hormone aus, die wiederum die Hormonausschüttung anderer endokriner Drüsen beeinflussen. Diese Hormone wiederum beeinflussen das Gehirn und das Verhalten. Bsp.: Stress. Die Hypophyse schüttet unter Einfluss des Hypothalamus Hormone aus, die wiederum die Nebennieren dazu veranlassen Kortisol auszuschütten, ein Stresshormon, dass den Blutzuckerspiegel erhöht. Gehirn -> Hypophyse -> andere Drüsen -> Hormone -> Körper und Gehirn Wie nennt man das Netzwerk von Drüsen, das Hormone produziert? Das endokrine System. Skizzieren Sie (schematisch) das Gehirn und zeichnen Sie Hirnstamm, Kleinhirn, Balken und Cortex ein. Nennen Sie drei neurowissenschaftliche Methoden zur Erforschung des Gehirns in der biologischen Psychologie. EEG MRT fMRT Aus welchen Strukturen besteht der Hirnstamm und welche Funktionen hat er? Medulla oblongata, Brücke, formatio reticularis, Thalamus; Funktionssteuerung des vegetativen Nervensystems und Weitergabe von Reizen an das ZNS und folglich an das Bewusstsein. Welche Funktionen erfüllt das limbische System? Welche Strukturen werden zum limbischen System gezählt? Hypophyse, Amygdala, Hippocampus, Hypothalamus; verantwortlich für Emotion und Motivation, auch für Lernen und Erinnerung Welche zentrale Funktion übt der Thalamus aus? Der Thalamus empfängt Informationen von allen Sinnen (außer Geruchssinn) und leitet sie zu den höheren kortikalen Arealen weiter. In welche Abschnitte wird der Cortex eingeteilt? Frontallappen, Parietallappen, Okzipitallappen und Temporallappen Was sind Assoziationsfelder im Cortex? Bereiche des zerebralen Kortex, die nicht an den primären motorischen und sensorischen Funktionen beteiligt sind, sondern an höheren geistigen Fähigkeiten wie Lernen, Erinnern, Denken und Sprechen. Integrationszentren der Wahrnehmung bedecken den Großteil des Kortex. Aus welchen Zellen besteht das Nervensystem? Neuronen (86Mrd.) und Gliazellen (84 Mrd.). Was ist ein split-brain-Patient? Ein Patient, dem der Corpus callosum (Balken) durchtrennt wurde, um z.B. Epilepsie zu behandeln. Infolgedessen sind die beiden Hemisphären unfähig miteinander zu kommunizieren bzw. Informationen auszutauschen. Nennen Sie mind. drei Merkmale, die nach dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders auf Substanzabhängigkeit hinweisen? Große Zeitinvestition zur Beschaffung, Entzugserscheinungen, Toleranz Welche Arten/Klassen (hinsichtlich ihrer Wirkung) von Drogen gibt es? Beschreiben Sie die Wirkung und nennen Sie einige Drogen. Stimulanzien (erregend, z.B. MDMA, Kokain), dämpfende Substanzen (beruhigend, z.B. Opiate, Alkohol), Halluzinogene (Wahrnehmungsveränderung, z.B. LSD, Marihuana) Erläutern Sie den Unterschied zwischen Erregungsleitung und Erregungsübertragung. Erregungsleitung bedeutet die Weiterleitung eines Impulses durch das Aktionspotential innerhalb eines Neurons. Erregungsübertragung bedeutet die Übertragung des Aktionspotentials von Neuron zu Neuron durch chemische Botenstoffe - Neurotransmitter In welche 3 bzw. 5 Abschnitte wird das Gehirn aufgrund entwicklungsgeschichtlicher Gründe eingeteilt? Nachhirn (Medulla oblongara) Hinterhirn (Kleinhirn und Brücke) Mittelhirn Zwischenhirn (Thalamus, Hypothalamus, Epithalamus, Hypophyse) Großhirn/Endhirn (Großhirnrinde, Basalganglien, Innere Kapsel, Balken) Was versteht man unter dem sensomotorischen Homunculus? Ein Erklärungsmodell, das die Körperareale und ihr dazugehöriges Areal im Gehirn beschreibt. Zuordnung des Hirngewebes der Hemisphären im motorischen und sensorischen Kortex zu den Körperteilen. Die Verteilung des Hirnareals ist nicht proportional zur Größe des Körperteils. Für Teile, die sehr sensitiv sind oder die sehr präzise Kontrolle benötigen steht mehr Hirngewebe zur Verfügung. Darum sind z.B. Finger auf einer größeren Fläche repräsentiert als der Oberarm. Was versteht man unter saltatorischer Erregungsleitung? Das Springen des Aktionspotenzials von einem Bereich des Axons zu einem weiteren durch einen von einem Ranvier’schen Schnürring abgeschirmten Bereich. Welcher Aspekt des menschlichen Gehirns (im Vergleich zu Gehirnen anderer Säugetiere) dürfte ein wesentlicher Grund sein für die Ermöglichung der spezifisch menschlichen psychischen Fähigkeiten? Der zerebrale Kortex (Hirnrinde) Evolution & Verhaltensgenetik Grenzen Sie proximate und ultimate Erklärungen voneinander ab. / Was sind proximate bzw. ultimate Fragestellungen? Proximate Frage (Wie funktioniert das Leben, wie entwickelt sich Verhalten): Frage nach der Ursache/Wirkungszusammenhänge/unmittelbaren Gründen - Wie funktioniert Verhalten auf der chemischen, physiologischen, psychischen und sozialen Ebene (Frage nach Verursachungen) - Wie entwickelt sich Verhalten, wie verändert es sich im Laufe des individuellen Lebens (Frage nach Ontogenese) Ultimate Frage: Frage nach den grundlegenden Ursachen und den evolutionsbiologischen Zusammenhängen - Wozu sind die einzelnen Verhaltensweisen dem Individuum nützlich? Welche adaptive Funktion haben sie? (Frage nach Anpassungswert/ Adaptive Funktion) - Warum hat sich ein bestimmtes Verhalten im Laufe der Stammesgeschichte durchgesetzt? (Frage nach Phylogenese) - Wieso ist Verhalten für Überleben nützlich? Was ist der Unterschied zwischen Polygenie und Polyphänie? Polygenie: - Ausprägung eines Merkmals wird durch mehrere Gene bestimmt (Es gibt nur wenige Merkmale, wo nur ein Gen das Merkmal bestimmt) - Bsp.: Körpergröße, Gewicht, Intelligenz, Pigmentierung Polyphänie: - Ein Gen beeinflusst mehrere Merkmale - - Was ist die Aufgabe der Verhaltensgenetik? Die Untersuchung der relativen Gewichtung und Grenzen von genetischen und Umwelteinflüssen auf das Verhalten. D.h. untersucht den Einfluss von Genen auf das Verhalten von Tieren und Menschen (Anlage-Umwelt-Debatte) Was bedeutet der Begriff Umwelt in der Verhaltensgenetik und welche zwei Arten von Umwelt werden unterschieden? Umwelt: jeder nicht genetische Einfluss, von der pränatalen Ernährung bis zu den Menschen und Dingen in unserer Umgebung. Geteilte Umwelt: Wirkung all derjenigen nicht-genetischen Faktoren, welche zur Ähnlichkeit von gemeinsam aufgewachsenen Personen beiträgt Nichtgeteilte Umwelt: Wirkung aller Faktoren nicht- genetischer Art zweier Individuen in unterschiedlichen Umwelten, welche zur Unterschiedlichkeit von Personen beitragen Was sind Adoptionsstudien und was ist ein zentraler Befund vieler solcher Studien? Adoptionsstudien werden zumeist mit durch Adoption getrennt aufwachsenden (eineiigen) Zwillingen durchgeführt, um empirisch festzustellen, inwieweit genetische Prädispositionen die Persönlichkeitsentwicklung prägen oder aber das Umfeld (Anlage-Umwelt). Die zentrale Feststellung war, dass zumeist die Anlage hinsichtlich der Persönlichkeitsstruktur überwiegt. Welche Aspekte der Persönlichkeit werden stärker durch Gene, welche durch die Umwelt geprägt? Nennen Sie jeweils zwei Beispiele. Anlage: generelle Charaktermerkmale, z.B. Intelligenz, Bindungsverhalten Umwelt: Wertvorstellungen, Moral Welches sind die zwei wesentlichen Arten von Studien, die Verhaltensgenetiker nutzen, um den Anteil der Anlage- und Umwelteinflüsse auf das Verhalten zu bestimmen? Zwillingsstudien mit Eineiigen Zwillingen (aus einer einzigen [monozygotisch] befruchteten Eizelle entwickelten und somit genetisch identisch sind) und Zweieiigen Zwillingen (Zwillinge die sich aus separaten [dizygotisch] Eizellen entwickelten, sind sich genetisch nicht ähnlicher als Geschwister, teilen sich aber als Föten eine gemeinsame Umwelt Adoptionsstudien mit den genetischen Verwandten, also biologischen Eltern und Geschwister und denen mit gemeinsam geteilter Umwelt, den Adoptiveltern und - geschwistern Was ist die zentrale Fragestellung der molekularen Verhaltensgenetik und worin besteht eine der größten Herausforderung diesbezüglich Teilgebiet der Biologie, das sich mit der Untersuchung der molekularen Struktur und Funktion von Genen befasst und welche Auswirkungen diese auf Verhalten und bestimmte Merkmalsausprägung haben. Herausforderung: Die Gene zu finden, die gemeinsam ein Merkmal/Merkmale beeinflussen. Benennen und beschreiben Sie kurz die zwei Varianten der Verhaltensgenetik. Quantitative Verhaltensgenetik: schätzt die relative Bedeutung von Genen und Umwelt für individuellen Unterschiede in beobachteten Merkmalen Molekulare Verhaltensgenetik: Versucht Gene zu identifizieren, die Verhalten beeinflussen und für Unterschiede verantwortlich sind Was versteht man unter Heritabilität? Erblichkeit: Maß dafür, wie viele Gene zur Ausprägung eines Merkmals beitragen, d.h. wieviel Varianz innerhalb einer gegebenen Population durch genetische Faktoren erklärbar ist. Wie wirkt sich die Varianz in den Genen innerhalb einer Population auf die Bestimmung der Erblichkeit aus? mango Je ähnlicher die Umweltbedingungen sind, desto mehr können Unterschiede (z.B. bezgl. der Intelligenz) durch die Vererbung erklärt werden Andersherum wäre der Einfluss der Gene relativ gering, wenn die Erbfaktoren ähnlich sind, die Umgebungen aber sehr unterschiedlich Was versteht man unter Epigenetik? Untersuchung der Einflüsse auf die Genexpression, die auftreten, ohne die DNA zu verändern. beginnend mit der Zeit im Mutterleib hinterlassen Lebenserfahrungen epigenetische Marker (organische Methylmoleküle) die die Aktivierung jedes Genes im zugehörigen DNA-Segment blockieren können. Was versteht man unter der Anlage-Umwelt-Interaktion? Geben Sie ein Beispiel. Anlage und Umwelt werden nicht als getrennte Aspekte betrachtet, sondern die Frage gestellt inwiefern sich bestimmte genetische Prädisposition in Kombination mit einem bestimmten Umfeld ausbilden (oder auch umgekehrt). Z.B. Genetisch intelligentes Individuum verdummt im GeZi, jedoch Spitzenleistung an der Uni. Was ist der Unterschied zwischen Evolutionspsychologie und Verhaltensgenetik? Evolutionspsychologie: Untersuchung der Evolution des Verhaltens und des Denkens mithilfe der Prinzipien der natürlichen Selektion (das was da ist, weil es sich bewährt hat) Verhaltensgenetik: untersucht die genetischen und umweltbedingten Ursachen für Unterschiede zwischen Menschen (das was da ist und wie und warum es variiert) Was sind die grundlegenden Annahmen der Evolutionspsychologie? Psychologische Merkmale haben sich ebenfalls als selektiver Vorteil erwiesen und gemäß den Gesetzen der natürlichen Selektion vererbt. Erläutern Sie kurz die Evolutionstheorie nach Darwin. Jedes Lebewesen steht in einem ständigen Konkurrenzkampf um die vorhandenen Ressourcen. Entsprechend überleben die Lebewesen, die eine selektiven Vorteil durch Verhalten- oder Merkmalsausprägung besitzen und vererben diese an die Folgegeneration. Eben dieser Prozess führt über einen extrem langen Zeitraum zur evolutionären Entwicklung der Spezies. Was versteht man unter Natürlicher Selektion? Nur die „fittesten“ Lebewesen überleben den Kampf um die verfügbaren Ressourcen und reproduzieren Nachkommen. Alle anderen werden langfristig ausselektiert. Nennen Sie einen Unterschied zwischen Frauen und Männern in der Partnerwahl und beschreiben Sie kurz die evolutionspsychologische Erklärung dafür. Männer sind genetisch dazu veranlagt, sich mit möglichst vielen verschiedenen Partnern zu vermehren (genetische Diversität erzeugen). Frauen hingegen tendieren dazu, sich an ihren Partner stärker zu binden, um das eigene Überleben und das des Kindes zu sichern. Welches sind die Hauptkritikpunkte an evolutionspsychologischen Erklärungen menschlicher Verhaltensweisen und wie antworten Evolutionspsychologen darauf? Kritik: Evolutionspsychologie schließt von einem Effekt auf eine Erklärung, das heißt Erklärungen beruhen auf Rückschlüssen (Induktion). Verwischung der Grenzen zwischen genetischem Erbe und soziokulturellen Traditionen. Vorwurf des Genetischer Determinismus (Alles Verhalten wird durch Gene bestimmt) Antwort von Evolutionspsychologen: - Zurückweisung eines genetischen Determinismus - betonen die Ähnlichkeit der Geschlechter und die Fähigkeit des Menschen zum sozialen Fortschritt. Wie wirkt sich die Art der Umwelt auf die Gehirnentwicklung (und damit das Verhalten) aus? Entwicklungspsychologie Nennen und erläutern Sie kurz die drei Hauptfragen der Entwicklungspsychologie. - Anlage-Umwelt: Wie wirken unsere genetischen Anlagen (nature) mit unseren Erfahrungen (nurture) zusammen, um unsere Entwicklung zu beeinflussen? - Stufenweise vs. Kontinuierlicher Verlauf der Anpassung (v.a. Kindheit und Jugend): Welche Bereiche der Entwicklung sind ein geradliniger und kontinuierlicher Prozess, der wie eine Fahrt im Lift vor sich geht? Welche Bereiche erfolgen abrupt in einer Abfolge verschiedener Stufen, so wie man die Sprossen einer Leiter emporsteigt? - Stabilität vs. Veränderung der Verhaltensweisen(v.a. im Erwachsenenalter): Welche unserer Eigenschaften bleiben über unser ganzes Leben hinweg erhalten? Wie verändern wir uns mi dem Alter? Können Föten schon ihre Umwelt wahrnehmen? Woran zeigt sich, dass dies der Fall bzw. nicht der Fall ist? Reagieren auf den Klang der mütterlichen Stimme und Geräusche: Kind reagiert auf den Klang der mütterlichen Stimme nach der Geburt mehr als auf die einer anderen Frau oder seines Vaters und bevorzugt den Klang der Sprache, die gesprochen wurde (auf und ab der Babyschreie die melodischen Eigenschaften der Sprache die die Mutter spricht) Gewöhnen sich zwei Monate vor der Geburt an vibrierenden hupenden Apparat am Bauch der Mutter und erinnern sich noch vier Wochen später an das Geräusch (gleichgültige Reaktion im Vergleich zu Kindern, die das zum ersten Mal hören) Nennen Sie die drei Begriffe mit denen der sich entwickelnde Organismus im pränatalen Stadium bezeichnet wird. Geben Sie bitte auch die ungefähren Zeiträume der Schwangerschaft für die Verwendung dieser Begriffe an. Zygote: Empfängnis bis Ende 2. Woche Embryo: Ende 2. Woche bis Ende 2. Monat Fötus: Ende 2. Monat bis Geburt Geben Sie ein Beispiel für das Präferenz-Paradigma in der Säulingsforschung. Um Erkenntnisse über Vorlieben von Säuglingen zu gewinnen, wobei dann auf eine Präferenz geschlossen wird, wenn der Säugling sich bei der Präsentation zweier Stimuli, Brust der Mutter oder fremde Brust, zu einem der beiden zuwendet. Was bedeutet Habituation? Wie wird diese in der Säuglingsforschung genutzt? Abnahme der Reaktionsbereitschaft bei wiederholter Stimulusdarbietung. In dem Maß, wie ein Säugling durch wiederholte Darbietung mit einem visuellen Stimulus vertraut wird, schwindet sein Interesse; er fixiert den Stimulus immer kürzer und wendet den Blick ab. Was versteht man unter Reifung? biologische Wachstumsprozesse, die die Grundlage für systematisch ablaufende Verhaltensänderungen bieten, die von äußeren Verhältnissen und Erfahrungen relativ unbeeinflusst sind. Was erklärt das "use it or loose it"-Prinzip? in der Pubertät werden neuronale Verbindungen, von denen kein Gebrauch gemacht wird sich zurückbilden und nach dem „use-it-or-loose-it“ Prinzip wieder ausgedünnt. Was versteht man unter Infantile Amnesie? Und wodurch kommt sie zustande (Nennen Sie mind. einen Erklärungsansatz)? Die allermeisten Erinnerungen vor dem dritten Lebensjahr kann sich nicht erinnert werden, da die Hirnareal, die für die Langzeitspeicherung von Informationen verantwortlich sind, noch nicht ausreichend ausgebildet waren (zerebraler Kortex, Hippocampus). Außerdem kommt zum Tragen, dass die Sprache zu dem Zeitpunkt noch nicht ausgebildet war, wobei ein Großteil der späteren Erinnerungen in sprachlicher Form abgerufen werden; die Erinnerungen aus der präverbalen Zeit entziehen sich somit unserem Gedächtnis. In welchem Stadium (nach Piaget) entsteht Objektpermanenz und wie kann man das nachweisen? Im Sensumotorischen Stadium Für Kinder unter 6 Monaten gilt: Aus den Augen aus dem Sinn. Im Alter von 8 Monaten beginnen Kinder nach einem Gegenstand zu suchen, den sie erst gesehen haben, der dann versteckt wurde. Skizzieren Sie kurz das Stufenmodell der kognitiven Entwicklung nach Piaget. Was bedeutet Egozentrismus sensu Piaget? Die mangelnde Fähigkeit des Kindes im präoperatorischen Stadium, den Standpunkt/Perspektive eines anderen Menschen einzunehmen. Was ist der Unterschied zwischen Akkommodation und Assimilation? Definieren Sie die beiden Begriffe. Assimilation: Interpretation neuer Erfahrungen mit Hilfe bereits existierender Schemata Akkommodation: Modifizierung der bisherigen Schemata, um neue Informationen integrieren zu können Welches ist die zentrale Annahme der Entwicklungspsychologie von Lev Vygotskij? Legt den Schwerpunkt auf die Entwicklung durch die Interaktion mit der sozialen Umwelt - Sieht engen Zusammenhang zwischen sozialer Erfahrung, Sprechen und Denken – alle genuin menschlichen Prozesse entspringen letztlich der sozialen Kommunikation - Zone der nächsten Entwicklung: Kompetenzen, die das Kind noch nicht anwenden kann, für die es aber die entwicklungsbedingten Voraussetzungen hat, da diese bereits herangereift sind. Kommunikation mit älteren Kindern hilft beim Erlernen dieser Fähigkeiten Definieren Sie den Begriff Schema nach Piaget. Kognitive Struktur, mit der Informationen geordnet und erklärt werden. In welchem Stadium (nach Piaget) verstehen Kinder das Prinzip der Mengenerhaltung? Skizzieren Sie ein typisches Expriment. Im konkret-operatorischen Stadium; Gießen einer Flüssigkeit aus einem kurzen, breiten Gefäß in ein dünnes, aber langes Gefäß. Das Kind wird nun gefragt, in welchem Becher mehr Flüssigkeit ist. Was meint Vygotskij mit der 'Zone der nächsten Entwicklung'? Kompetenzen, die das Kind noch nicht anwenden kann, für die es aber die entwicklungsbedingten Voraussetzungen hat, da diese bereits herangereift sind. Kommunikation mit älteren Kindern hilft beim Erlernen dieser Fähigkeiten. Was ist Bindung und welche Arten der Bindung gibt es? Emotionale Verbundenheit zwischen Kind und Eltern (Elterliche Fürsorge, bonding), insbesondere Berührungen von Bedeutung (Blickkontakt, emotionale Ansprache) - Sichere Bindung (reagiert auf Abwesenheit und Rückkehr der Eltern) - unsicher-vermeidende Bindung (reagieret weder auf Abwesenheit noch auf Rückkehr) - unsicher-ambivalente Bindung (reagieren auf Abwesenheit, aber lassen sich bei Rückkehr nicht beruhigen) Was versteht man unter dem Begriff der Prägung? Der Vorgang, der bei manchen Tieren zur Ausbildung eines Bindungsverhaltens führt. Die Prägung erfolgt in der kritischen Phase, während der sie für bestimmte Erfahrungen besonders empfänglich sind. (Bsp. Entenküken) Was bedeutet das Konzept der kritischen Phase im entwicklungspsychologischen Kontext? Wird ein Organismus zu diesem optimalen, frühen Zeitpunkt bestimmten Reizen oder Erfahrungen ausgesetzt, so wird der angemessene Entwicklungsprozess in Gang gesetzt. Definieren Sie den Begriff Urvertrauen. Wie entsteht es bzw. an welche Bedingungen ist die erfolgreiche Entwicklung von Urvertrauen geknüpft? Das Gefühl, dass die Welt ein sicherer und vertrauenserweckender Ort ist. Dieses Vertrauen entsteht in der frühen Kindheit durch die entsprechenden Erfahrungen mit aufgeschlossenen und einfühlsamen Bezugspersonen. Grenzen Sie die Begriffe Selbstkonzept, Selbstbild und Selbstwertgefühl voneinander ab. Selbstkonzept: Gefühl für die eigene Identität und den eigenen Wert Selbstwertgefühl: Summe aller gewichteten affektiven Selbsteinschätzungen Selbstbild: Bewusstsein des eigenen Selbst; beginnt, wenn wir uns im Spiegel wiedererkennen (zwischen dem 15. – 18. Lebensmonat) Was ist das Selbstkonzept einer Person und wie ist dieses organisiert? Gefühl für die eigene Identität und den eigenen Wert (meist mit ca. 12 Jahren entwickelt) Beschreiben Sie kurz eine Typologie der Erziehungsstile Autoritärer Erziehungsstil: Regeln und Gehorsam - Weniger soziale Fertigkeiten und geringeres Selbstwertgefühl Permissiver/ Antiautoritärer /Laisser-faire-Erziehungsstil: Nachgeben der Eltern auf Wünsche, weniger Ansprüche und Bestrafung - Aggressiver, eigensinniger und unreifer Autoritativer /Demokratischer Erziehungsstil: stellen Forderungen UND sind empathisch. Kontrolle nicht durch Regeln, sondern durch Begründen der Regeln und die Ermutigung der Kinder offen über die Regeln zu diskutieren; lassen zu, dass es Ausnahmen gibt - Hohes Selbstwertgefühl der Kinder, Selbstvertrauen, größte soziale Kompetenz Was versteht man unter Adoleszenz und was kennzeichnet ihren Beginn und Ihr Ende? Übergangsperiode zwischen Kindheit und Erwachsenenalter. Sie beginnt mit der Pubertät und endet mit der Selbstständigkeit im Erwachsenenalter. Nennen Sie die zentralen Themen der psychosozialen Entwicklung nach Erickson. - Vertrauen vs. Misstrauen (0-1 Jahre) - Autonomie vs. Scham und Selbstzweifel (1-3 Jahre) - Initiative vs. Schuld (3-6 Jahre) - Kompetenz vs. Minderwertigkeit (6 Jahre - Pubertät) - Identität vs. Rollendiffusion (Pubertät - 20 Jahre) - Intimität vs. Isolation (20-40 Jahre) - Generativität vs. Stagnation (40-60 Jahre) - Ich-Integrität vs. Verzweiflung (60+ Jahre) Was spricht für bzw. gegen die Annahme einer stufenweisen gegenüber einer kontinuierlichen Entwicklung der geistigen Fähigkeiten des Menschen? Pro: In Kindheit und Jugend durchläuft das Gehirn des Menschen Phasen raschen Wachstums, die in etwa den Stadien von Piagets Modell entsprechen. Darüber hinaus stärken Stadientheorien die Betrachtungsweise der Entwicklung über die gesamte Lebensspanne, indem sie Annahmen formulieren, auf welche Weise Personen einer bestimmten Altersgruppe denken und handeln, wenn sie älter werden. Kontra: Das Leben läuft nicht in festen, vorhersehbaren Schritten. Fokus auf Lernen und Erfahrung: kontinuierlicher Prozess der Ausformung Wie heißt die wissenschaftliche Methode, bei der die gleichen Menschen über einen gewissen Zeitraum hinweg immer wieder untersucht und getestet werden? Längsschnittstudie (Panelstudie) Nennen Sie zwei wichtige Entwicklungspsychologen. Jean Piaget Erik Erikson Was versteht man unter dem Begriff ' kritische Lebensereignisse'? Geben Sie drei Beispiele Lebensverändernde Ereignisse - Heirat - Umzug - Tod nahestehender Personen Was ist eine Kohorte? Gruppe von Personen, in deren Lebensläufen ein bestimmtes biographisches Ereignis annähernd zum selben Zeitpunkt aufgetreten ist (z.B. Geburt, Einschulung). Wahrnehmung Welche 5 Arten physikochemischer Sensoren gibt es? Nennen Sie je Typ ein Sinnesorgan, in welchem diese Rezeptoren vorkommen. - auf mechanische Deformation reagierend (auditive Wahrnehmung, Ohren und taktile Wahrnehmung, Haut) - auf Temperatur reagierend (Temperatursinn, Haut) - auf chemische Reize reagierend (Geruchswahrnehmung, Nase und Geschmackssinn, Geschmacksknospen auf der Zunge) - auf Photonen reagierend (visuelle Wahrnehmung, Netzhaut, Auge) - auf Gewebeschädigung reagierend (Schmerz, Haut) Definieren Sie die Begriffe Empfindung und Wahrnehmung. Empfindung: Bezeichnung für nicht weiter unterteilbare (elementare) Aspekte oder Elemente der Sinneswahrnehmung, die durch Reize ausgelöst werden, welche die Sinnesorgane erregen. Merkmale sind Qualität, Intensität und Dauer. Wahrnehmung: Fähigkeit, einen Sinnesreiz durch den von ihm ausgelösten Sinneseindruck (Empfindung) anhand von Erfahrungen und Kenntnissen bewusst aufzunehmen und zu interpretieren. Erläutern Sie die Begriffe top-down und bottom-up in Bezug auf die Wahrnehmung. Bottom-up-Verarbeitung: reizgesteuerte Verarbeitung, Verarbeitung des physikalischen Reizes bis zur Integration der sensorischen Information im Gehirn. Top-down-Verarbeitung: Mentale Verarbeitungsprozesse, z.B. wie wir Wahrnehmungen aufgrund unseres Vorwissens, Lernerfahrungen, Erwartungen, Kontext oder durch Willensakte und bewusste Entscheidungen interpretieren. Was bedeutet (neurale) Transduktion? Umwandlung von Reizenergie in neuronalen Code in den Sinneszellen (spezialisiert auf spezifische Energieformen) Skizzieren Sie kurz die Psychophysik nach Fechner. Untersuchung der Beziehung zwischen den physikalischen Merkmalen von Reizen, z.B. der Reizintensität und unserem psychischen Erleben dieser Reize Beschreiben Sie kurz das Weber'sche Gesetz. Besagt, dass der eben noch merkliche Reizunterschied (Unterschiedsschwelle) zwischen zwei Gewichten(^I) in einem konstanten Verhältnis(k) zur Größe des Bezugsgewicht(I) steht. der nötige Reizunterschied zwischen zwei Gewichten steigt proportional zur Größe des Bezugsgewicht. Die Weberkonstante k ist für jede Modalität verschieden und gilt nicht für die Randbereiche Was versteht man unter Absolutschwelle und unter Unterschiedsschwelle? Absolute Schwelle: Mindeststimulation, die erforderlich ist, um einen bestimmten Reiz in mindestens 50% der Fälle wahrzunehmen. Unterschiedsschwelle: minimaler erforderlicher Unterschied zwischen zwei Reizen, damit dieser Unterschied in 50% der Fälle erkannt wird (eben-noch-merklicher- Unterschied) Was leistet die Signaldetektionstheorie? Entkopplung von Sinnesleistung (Sensitivität) und Urteilsaspekt (Antworttendenz) Nennen Sie das grundlegende Prinzip der Wahrnehmung (nach Myers). Wir nehmen die Welt nicht so wahr, wie sie ist, sondern wie es für uns nützlich ist sie wahrzunehmen. Was versteht man unter sensorischer Anpassung? reversible, vorübergehende Anpassung der Empfindlichkeit eines Sinnesorganes bzw. eines Rezeptors an Änderungen der Reizintensität (z.B. Hell-Dunkel-Adaption des Auges) Erhöhung: bei abnehmender Reizintensität Absenkung bei steigender Reizintensität Was ist ein Wahrnehmungsset und wodurch ist es bestimmt? mentale Prädisposition, etwas Bestimmtes wahrzunehmen und nicht etwas anderes. findet aufgrund von Erfahrungen statt, wegen denen wir bestimmte Ereignisse erwarten (Pass) Nennen und erläutern Sie kurz zwei grundlegende Organisationsprinzipen der visuellen Wahrnehmung. Es herrscht Retinotupie, was bedeutet, dass ab der Aktivierung auf der Retina immer die angrenzenden Neuronen feuern, wodurch die Lageinformation konserviert wird. Ebenfalls ist die Verarbeitung hierarchisch (immer höher von der Verarbeitung) organisiert, wobei die rezeptiven Felder mit zunehmender kortikaler Verarbeitung größer werden. Was versteht man unter Kinästhesie? Fähigkeit zur Wahrnehmung der Position und Bewegung einzelner Gliedmaßen. Ohne Kinästhesie kann man seine Bewegungen nicht steuern und fühlt sich körperlos. Was ist das Fundamentalproblem der Wahrnehmungspsychologie? Wie kann ein biologisches System auf der Basis eines physikalischen Energiemusters als Input ein in bedeutungshaften Kategorien organisiertes Perzept als Output generieren? Struktur der Wahrnehmung ist nicht auf Struktur der Sinnesorgane reduzierbar. Nennen Sie die klassischen fünf Sinne (Exterorezeption) als auch weitere Sinne der Interorezeption. - Sehen - Hören - Riechen - Schmecken - Fühlen/Tasten - Gleichgewicht - Körperposition Welches Problem/welche Herausforderung der auditiven Wahrnehmung thematisiert die auditorische Szenenanalyse? Auditive Szene: Anordnung aller Schallquellen in der Umgebung, deren Schall als eine überlagerte Schallwelle aufs Ohr trifft: Segregation und Integration: - zeitliche Nähe - Ähnliche Tonhöhe, Klangfarbe, Lokalisation - Gute Fortsetzung - Gemeinsames Schicksal Auditorische Objektbildung: Wahrnehmungsprozess, der es ermöglicht, Schallinformationen aus dem akustischen Umfeld zu sinnvollen perzeptuellen Einheiten zusammen zu setzten-> Wir können die einzelnen Schallquellen aus dem Signal identifizieren Skizzieren Sie kurz den Aufbau der Retina im menschlichen Auge. Wie heißen die Rezeptorzellen im menschlichen Auge und welche Arten kommen vor? Stäbchen: schwarz-weiß und grau, peripheres sehen und sehen in der Dämmerung Zapfen: insbesondere in der Mitte der Retina, funktionieren am besten bei hellem Tageslicht, unterscheiden Details und Farben Beschreiben Sie kurz die Dreifarbentheorie von Young und Helmholtz. Theorie, die besagt, dass die Retina drei verschiedene Farbrezeptortypen enthält, von denen einer besonders empfindlich auf Rot reagiert, ein anderer auf Grün und ein dritter auf Blau. Werden sie in Kombination stimuliert, können sie die Wahrnehmung jedes beliebigen Farbtons erzeugen. Welche Phänomene kann die Dreifarbentheorie nicht erklären? Wie heißt die Theorie von Hering, die diese erklärt? Erklärt nicht, warum wir kein „gelbliches blau“ oder „rötliches grün“ sehen können und wieso Rot-Grünblinde andere Farben, wie z.B. gelb, sehen können. Außerdem wird der Effekt der Nachbilder nicht erklärt. (Wenn man lange etwas grünes gesehen hat und dann auf weiße Fläche schaut, „sieht“ man rot) Gegenfarbtheorie: sagt aus, dass das Farbsehen auf den retinalen Erregungsverhältnissen der Gegenpaare beruht (Rot/Grün, Gelb/Blau und Schwarz/Weiß). So werden z.B. manche Zellen durch Grün stimuliert und durch rot gehemmt, andere durch rot stimuliert und durch grün gehemmt. Weil diese durch denselben Kanal laufen, können wir kein rötliches grün wahrnehmen aber sehr wohl ein rötliches blau (Magenta) weil diese durch getrennte Kanäle laufen. Nennen und veranschaulichen Sie beispielshaft drei Gruppierungsprinzipien/ Gestaltgesetze. Gesetz der: - Nähe - Ähnlichkeit - Der guten Gestalt - Der Fortsetzung - Der Geschlossenheit - Des gemeinsamen Schicksals Wie funktioniert die Tiefenwahrnehmung beim Sehen? Nennen Sie vier Arten Information (Hinweisreize), die dazu genutzt werden. Monokulare Hinweisreize: - Relative Höhe und Größe - Interdisposition/Verdeckung - Relative Bewegung - Licht und Schatten - Zentralperspektive Binokulare Hinweisreize: - Relative Disparität - Tiefenkonvergenz Was sind Amboss, Kochlea und Basilarmembran und welche Funktion haben sie jeweils für das Hören? Das äußere Ohr leitet die Schallwellen an das Trommelfell weiter. Die Mittelohrknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) verstärken die Schwingungen des Trommelfells und leiten sie durch das ovale Fenster in die flüssigkeitsgefüllte Gehörgangsschnecke (Kochlea) weiter. Druckveränderungen in der Flüssigkeit der Kochlea erzeugen wellenartige Bewegungen der Basilarmembran, durch die die Haarzellen an deren Oberfläche gebeugt werden. Die Bewegung der Haarzellen lösen Impulse an der Basis der Nervenzellen aus, deren Fasern zusammenlaufen und den Gehörnerv bilden. Dieser Nerv sendet neuronale Botschaften zum Thalamus und weiter zum auditorischen Kortex Mittelohr (»middle ear«) – Kammer zwischen Trommelfell und Kochlea; sie enthält drei Knöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel), die dafür sorgen, dass sich die Schwingungen des Trommelfells auf das ovale Fenster der Kochlea konzentrieren Kochlea (Schnecke; »cochlea«) – spiralförmig aufgerollte, flüssigkeitsgefüllte knöcherne Röhre im Innenohr, über die die Schallwellen Nervenimpulse auslösen. Welche zwei Theorien der Tonhöhenwahrnehmung gibt es? Beschreiben Sie diese kurz. Ortstheorie: besagt, dass beim Gehör jede Tonhöhe der Erregung eines bestimmten Orts der Basilarmembran der Kochlea entspricht. Frequenztheorie: besagt, dass beim Gehör die Anzahl der über den Hörnerv übertragenen Nervenimpulse der Frequenz eines Tons entspricht und uns damit ermöglicht, die Höhe dieses Tons wahrzunehmen. Wie funktioniert Richtungshören? Das Ohr, das dem Geräusch zugewandt ist empfängt ein lauteres Geräusch und der Reiz trifft dort auch früher ein als am anderen Ohr: Interaurale Laufzeitunterschiede: der kleinste wahrnehmbare Laufzeitunterschied liegt bei ca 10µs der maximale (bei Schallquellen links/recht) bei 1,63 ms Interaurale Pegel/ Intensitätsunterschiede Schallmodulation der Ohrmuschel hilft bei Richtungsbestimmung von oben und unten bzw. vorne und hinten Welche fünf Geschmacksqualitäten gibt es und was zeigen sie an? Geschmack Anzeichen für Süß Energielieferant Salzig Natrium Sauer Eventuell giftige Säure Bitter Mögliche Gifte Proteine, die zum Wachsen und für Umami Reparaturen des Gewebes benötigt werden Welches Phänomen bezeichnet der McGurk-Effekt? Veranschaulichen Sie den Effekt mit einem kleinen Beispiel. Integration von nicht zueinander passender akustischer und visueller Information zu einer neuen auditiven Empfindung Beispiel für sensorische Interaktion Was ist die Besonderheit des Geruchssinn gegenüber den anderen 4 klassischen Sinnen in Bezug auf unser Gehirn? Zwischen der Hirnregion, die die Informationen von der Nase empfängt, und den entwicklungsgeschichtlich alten limbischen Zentren des Gehirns, die für Gedächtnis und Gefühle von Bedeutung sind, besteht eine direkte Verbindung. Die Schaltkreise in unserem Gehirn können erklären, warum Gerüche Erinnerungen und Gefühle hervorrufen können. Was sind Merkmalsdetektoren? Nervenzellen im Gehirn, die auf bestimmte Merkmale von Reizen (z.B. Form, Winkel oder Bewegung) reagieren. So können wir z.B. Gesichter erkennen. Was versteht man unter sensorischer Interaktion? Prinzip der gegenseitigen Beeinflussung verschiedener Sinne, wie beispielsweise der Geruch von Essen seinen Geschmack beeinflusst. (air-up) Denken und Sprache Was versteht man in der Psychologie unter Kognition? Alle mentalen Aktivitäten, die mit Denken, Wissen, Erinnerungen und Kommunikation zu tun haben. Nennen und erläutern Sie kurz zwei Theorien der Begriffsbildung/Kategorisierung. Klassische Theorie: Begriffe sind durch notwendige und zusammen hinreichende Bedingungen festgelegt Portotypentheorie: typische Eigenschaften, paradigmatische Fälle oder Beispiele legen Begriffe fest Worum geht es in der Prototypentheorie? typische Eigenschaften, paradigmatische Fälle oder Beispiele legen Begriffe fest Was ist ein Algorithmus? Eine systematische, logische Regel oder Vorgehensweise, die garantiert zur Lösung des vorliegenden Problems führt. Im Gegensatz dazu die schnellere, aber auch fehleranfälligere Heuristik. Was versteht man in der Psychologie unter funktionaler Fixierung? Geben Sie ein Bespiel. Tendenz, Objekte in ihrer üblichen Funktion zu betrachten, das Verlassen auf alte Denkstrategien (think outside the box!) Was ist eine Heuristik? Eine einfache Denkstrategie für effizientere Urteile und Problemlösungen; schneller, aber auch fehleranfälliger als der Algorithmus. Wie wird die Tendenz, Strategien beizubehalten, die sich bei der Lösung von Problemen in der Vergangenheit bewährt haben, aber in der Gegenwart unangemessen sind, bezeichnet? Mentales Set Definieren Sie den Begriff 'Problemlösen'. Der Übergang von einem Ausgangszustand zu einem Zielzustand, wobei zwischen beiden eine Barriere liegt, die verhindert, dass das Ziel direkt erreichbar ist. Nennen und erläutern Sie kurz einen systematischen kognitiven Verzerrungsfehler (bias). Systematische Selbstüberschätzung: Tendenz mit großem Selbstvertrauen auf falschen Aussagen zu beharren – die Verlässlichkeit der eigenen Überzeugungen und Einschätzungen zu überschätzen Geben Sie die Definition für Verfügbarkeitsheuristik. Erläutern Sie diese an einem Beispiel. Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen je nach ihrer Verfügbarkeit in der Erinnerung; wenn uns Beispiele schnell einfallen (vielleicht weil sie spektakulär sind), halten wir ein solches Ereignis für normal (Terroranschläge). Wie beeinflusst der Framing-Effekt unsere Entscheidungen? Erläutern Sie an einem Beispiel. Er beschreibt eine Auswirkung der Darstellungsweise eines Gegenstandes oder Themas auf Entscheidungen und Urteile (95% der Patienten überleben; 5% der Patienten sterben). Was versteht man Framing und in welchem Bereich der Kognitionspsychologie spielt es eine Rolle? Auswirkung der Darstellungsweise eines Gegenstandes oder Themas auf Entscheidungen und Urteile. Framing spielt eine Rolle bei der Findung von Entscheidungen. Was unterscheidet wohl definierte von schlecht definierten Problemen? Gut: Ausgangs-, Zielzustand und Operatoren sind klar bestimmt -> optimale Lösung, Algorithmus Schlecht: Ausgangs-, Zielzustand und Operatoren sind unbestimmt -> viele Lösungsmöglichkeiten Was gehört zu einem Problemraum? Durch Anfangszustand, Zielzustand, sowie allen prinzipiell möglichen Zwischenzuständen und den möglichen Handlungsoptionen (Operatoren) gekennzeichnet. Erläutern Sie die Begriffe Schema und Skript. Schema: abstrakte Wissensrepräsentation oder -struktur Skript: Handlungsmuster (typische Handlungssequenz, z.B. Restaurantbesuch) Was ist ein Phonem? Definieren Sie den Begriff und geben ein Beispiel Kleinste Lauteinheit mit bedeutungsunterscheidender Funktion in einer gesprochenen Sprache (B-ank, D-ank, Kr- ank) Welche Ebenen/ strukturellen Grundbestandteile der Sprache unterscheidet man? Phonem, Morphem, Lexem, Wort, Satz, Text, Diskurs Was versteht man unter Semantik? Lehre der Bedeutung der Zeichen Was versteht man unter Syntax? Regelt die Beziehung zwischen Zeichen (Satzbau) Wie lautet die Kernannahme des Linguisten Noam Chomsky über die Sprachentwicklung? Alle Sprachen haben einige Grundbestandteile gemeinsam, auch genannt Universalgrammatik. Alle Sprachen haben Substantive, Verben und Adjektive als grammatikalische Bausteine. Wir werden nicht mit einer Muttersprache geboren, sondern können jede mögliche Grammatik erlernen. Nennen Sie einige wichtige und typische Etappen des Spracherwerbs und ordnen Sie diese Etappen dem Lebensalter der Kinder zu! Was besagt die Whorf-Sapir-Hypothese? Linguistischer Determinismus: unsere Sprache determiniert unser Denken Was bedeutet kategoriale Wahrnehmung? Erläutern Sie diese anhand eines Beispiels (Laut- oder Farbwahrnehmung). mango Gradueller Anstieg der Vokaleinsatzzeit (40ms) Was versteht man bei der Worterkennung unter dem Segmentierungsproblem? Wo hört ein Wort auf und wo fängt das nächste an? (Valentinwagneristderbeste) Was versteht man bei der Worterkennung unter dem Variabilitätsproblem? Aussprache ist verschieden je nach Sprecher und Situation Was versteht man unter der sog. Wortschatzexplosion? Die Wortschatzexplosion ist der rapide Anstieg gelernter Wörter pro Tag im Alter von ca. 18 Monaten (1 neues Wort pro Tag statt pro Woche) Lernen Definieren Sie den Begriff Lernen. Relativ dauerhafte Veränderung im Verhalten eines Organismus aufgrund von Erfahrung. Was versteht man unter Löschung in der Klassischen Konditionierung? Die Löschung tritt ein, wenn dem konditionierten Reiz (CS) kein unkonditionierter Reiz (US) folgt. Definieren Sie den Begriff Extinktion. Kontinuierliches Schwächer-werden der konditionierten Reaktion (CR). In der klassischen Konditionierung tritt Löschung ein, wenn dem konditionierten Reiz (CS) kein unkonditionierter Reiz (US) folgt; in der operanten Konditionierung geschieht dies, wenn eine Reaktion nicht mehr verstärkt wird. Wie erfolgt die Akquise beim Klassischen Konditionieren? Geben Sie auch den deutschen Fachbegriff an. Ein neutraler Reiz wird mit einem unkonditionierten Reiz gekoppelt, sodass der neutrale Reiz eine konditionierte Reaktion auslöst. (Erwerb) Welches Phänomen bezeichnet der Begriff Reizdiskrimination? Geben Sie ein Beispiel. Bei der klassischen Konditionierung: Die gelernte Fähigkeit, den konditionierten Reiz von anderen Reizen zu unterscheiden, die keinen unkonditionierten Reiz ankündigen. (Reaktion der Pawlow´schen Hunde auf nur eine Tonfrequenz und nicht auf andere Töne) Wann spricht man in der Lernpsychologie von Spontanerholung? Man spricht von Spontanerholung bei erneutem Auftreten einer gelöschten konditionierten Antwort nach einer Pause. Nachdem eine Konditionierung bewusst vergessen wurde, springt der Organismus trotzdem auf den CS an und erinnert sich (unbewusst) an die CR. Was wird in der klassischen Konditionierung gelernt? Form des Lernens, bei der der Organismus durch wiederholte, zeitlich kontingente Darbietung von einem zunächst neutralen Reiz und einem bereits eine Reaktion auslösendem (unkonditionierten) Reiz eine Assoziation (Verknüpfung) zwischen diesen (NS, US) bildet, sodass der zuvor neutrale Reiz nun als konditionierter Reiz (CS) die Reaktion auch allein auslöst. Erläutern Sie die Begriffe unkonditionierte und kondinionierte Reaktion. UR: in der klassischen Konditionierung die nicht gelernte, natürlich auftretende Reaktion auf einen unkonditionierten Stimulus (US), wie etwa Speichelfluss, wenn sich Futter im Maul befindet. CR: in der klassischen Konditionierung ein zunächst irrelevanter Reiz, der nach der Assoziation mit einem unkonditionierten Reiz (US) eine konditionierte Reaktion (CR) auslöst. Was versteht man unter dem Begriff der Habituation in der Lernpsychologie? Die allmähliche Abschwächung einer Verhaltensreaktion auf einen Reiz, die auftritt, wenn der Reiz mehrfach nacheinander wiederholt wird. Was besagt das Gesetz des Effekts? Thorndikes Prinzip, dass Verhaltensweisen, die angenehme Konsequenzen zur Folge haben, häufiger auftreten, während Verhaltensweisen, denen unangenehme Konsequenzen folgen, seltener gezeigt werden. Welche fünf Verstärkerpläne werden beim operanten Konditionieren unterschieden? Mit welchem wird die beste Löschungsresistenz erreicht? - Kontinuierliche Verstärkung - Fester Quotenplan - Variabler Quotenplan - Fester Intervallplan - Variabler Intervallplan ➔ beste Löschungsresistenz: Fester Quotenplan Die Veränderung des Verhaltens durch stufenweise Annäherung an das gewünschte Zielverhalten nennt man in der Lernpsychologie … Shaping Welche Arten von Verstärkern werden unterschieden? Geben Sie jeweils auch ein Beispiel. Positive Verstärker: Hund streicheln, wenn er Befehle korrekt ausführt. Negative Verstärker: Sicherheitsgurt anlegen, um unangenehmes Piepen zu entfernen. Erläutern Sie die behavioristische Formel S(D) -> R -> S(R). Formel für operante Konditionierung Stimulus (diskriminativer Reiz) -> Reaktion (Verstärkung/Bestrafung) -> angepasstes Verhalten Was ist Negative Bestrafung? Wie wirkt diese sich auf das Verhalten aus? Entfernen eines angenehmen Reizes, sie verringert die Häufigkeit eines vorausgehenden Verhaltens und kann bei richtiger Anwendung dieses Verhalten ganz unterbinden. Erläutern Sie das Prinzip der operanten Konditionierung. Wie wird diese Art des Lernens auch genannt? Form des Lernens, bei der ein Verhalten dadurch bekräftigt wird, dass ihm ein Verstärker folgt, oder abgeschwächt wird, weil eine Bestrafung folgt. Instrumentelles Lernen. Das Auftreten zweier Reize in großer räumlicher und zeitlicher Nähe (beim klassischen Konditionieren) heißt … Kontiguität Erläutern Sie den Unterschied zwischen Kontiguität und Kontingenz. Kontiguität: das notwendige Auftreten zweier Reize in großer räumlicher und zeitlicher Nähe Kontingenz: Verlässliche Vorhersage; ist gegeben, wenn CS den US verlässlich vorhersagt Was bezeichnet der Begriff Chaining? Aufbau einer Verhaltenskette, bei der, ausgehend von einer primär verstärkten Reaktion, jede Reaktion als konditionierter Verstärker für die jeweils vorangestellte Reaktion genutzt wird, die dabei zugleich zum diskriminativen Stimulus für die nachfolgende wird. Beschreiben Sie kurz Beobachtungslernen (Lernen am Modell) nach Bandura. Das Beobachtungslernen beschreibt, wie wir durch die Beobachtung anderer Menschen lernen und deren Verhalten adaptieren. Wenn z.B. ein Erwachsener eine Bobo-Puppe mies verprügelt, wird das Kind, welches ihm dabei zusieht, dies wahrscheinlich nachahmen und es ihm nachtun. Persönlichkeitspsychologie Was sind die Gemeinsamkeiten bzw. die Unterschiede von Differentieller Psychologie und Persönlichkeitspsychologie? Differentielle Psychologie: Kontrast und Ergänzung zur allgemeinen Psychologie; primärer Gegenstand sind interindividuelle Unterschiede Persönlichkeitspsychologie: Individuum/Person als Ganzes steht im Mittelpunkt, intraindividuelle Aspekte des Individuums Gemeinsamkeit -> beschäftigen sich beide mit Persönlichkeit Unterschied -> differentielle: interindividuell; Persönlichkeits-: intraindividuell Welches sind die zentralen Fragen/Debatten der Persönlichkeitspsychologie? Struktur vs. Prozess (Persönlichkeitsmerkmale als stabile Struktur oder Prozess?) Anlage vs. Umwelt (Welche Determinanten bestimmen Ausprägung/Entwicklung von Persönlichkeitseigenschaften?) Person vs. Situation (Was bestimmt Verhalten einer Person?) Außensicht vs. Innensicht Nomoethik vs. Idiografik Welche Persönlichkeitsbereiche werden in der Persönlichkeitspsychologie unterschieden? Morphologie (Genetische Ausstattung, physische Merkmale) Disposition Adaption Narrative Definieren Sie den Begriff der Persönlichkeit. Das für ein Individuum charakteristische Muster des Denkens, Fühlens und Handelns. Was sind die zentralen Annahmen psychodynamischer Persönlichkeitstheorien? unbewusste, dynamische Prozesse der Psyche psychische Energie entsteht aus Trieben (bei Freud v.a. sexuelle) Skizzieren Sie Freuds topologische Strukturmodell der menschlichen Psyche. Was besagen das Lust- und das Realitätsprinzip in Freuds Persönlichkeitstheorie? Realitätsprinzip: Prinzip des Verhaltens, bei dem der psychische Antrieb und die Bestrebungen des Lustprinzips vom Streben nach einer Anpassung an die Erfordernisse der Umwelt bestimmt wird. Teil des Ichs, das zwischen ES und ÜBER-ICH vermittelt (Relation von Leid Lust) Lustprinzip: Streben des ES nach sofortiger Befriedigung der innewohnenden elementaren Triebe/Bedürfnisse Was ist das Unbewusste für Freud? Und inwiefern unterscheidet sich das heutige Verständnis davon? Ein Auffangbecken für meist inakzeptable Gedanken, Wünsche, Gefühle und Erinnerungen. In der heutigen Psychologie steht der Begriff „unbewusst“ für eine Form der Informationsverarbeitung, derer wir uns nicht bewusst sind. Was sind Abwehrmechanismen und welches ist die grundlegende Form? Schutzmechanismen des Ichs, durch die Ängste verringert werden, indem unbewusst die Realität verzerrt wird. Grundlegende Form ist die Verdrängung von Trieben. Welches sind die psychosexuellen Phasen der Entwicklung nach Freud? Geben Sie eine kurze Übersicht über die Phasen. Nennen Sie zwei Schüler Freuds und ihre Abgrenzung/Weiterentwicklung gegenüber Freuds Persönlichkeitstheorie. Alfred Adler, Karen Horney: Überzeugung, dass soziale und nicht sexuelle Spannungen in der Kindheit entscheidend für Persönlichkeit sind Adler: Entwicklung des „Minderwertigkeitskomplexes“; Großteil des Verhaltens ist Bemühung die Minderwertigkeitsgefühle der Kindheit zu überwinden Horney: Ängste der Kindheit, verursacht durch Gefühl der Hilfslosigkeit, lösen Verlangen nach Liebe und Sicherheit aus. Ablehnung Freuds stark männlich geprägter Psychologie. Nennen Sie drei Kritikpunkte an Freuds psychoanalytischer Persönlichkeitstheorie. Entwicklungspsychologen sehen die Entwicklung als lebenslang und nicht als in der Kindheit abgeschlossen Es wird auch die Ansicht vertreten, dass Freud den elterlichen Einfluss überschätzte, den Einfluss der Gleichaltrigen dagegen unterschätzte Freuds Theorie beruht auf wenigen objektiven Beobachtungen und liefert z. T. nur wenige Hypothesen, die sich bestätigen lassen oder verworfen werden könnten. Was besagt die Terror-Management-Theorie? Sie besagt, dass der Glaube an die eigene Weltanschauung, die eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens geben soll, und das Streben nach einem hohen Selbstwertgefühl Schutz bieten gegen eine tief verwurzelte Todesangst. Was sind die grundlegenden Annahmen der humanistischen Persönlichkeitstheorien? Nennen Sie zwei wesentliche Vertreter. betont die Integrität der persönlichen und bewussten Erfahrungen einer Person und das Streben nach Selbstverwirklichung (Selbstaktualisierung), also dem Streben nach der Realisierung des eigenen Potentials Abraham Maslow, Carl Rogers Welche drei Faktoren sind nach Carl Rogers unerlässlich für ein Wachstum (d.h. die Entfaltung des jedem Menschen innewohnenden Potenzials) förderndes Klima? Echtheit, Wertschätzung, Empathie Was besagt die Sedimentationshypothese? Im Wortschatz einer Sprache schlagen sich die wesentlichen Persönlichkeitseigenschaften wieder Welches ist die wesentliche statistische Methode im sogenannten lexikalischen Ansatz der Persönlichkeitstheorien? Faktorenanalyse – dient der Identifizierung und anschließende Zusammenfassung der Gruppen von Test- items, die demselben Merkmal, etwa Intelligenz, zugeordnet und in Skalen zusammengefasst werden können. Hans und Eyseneck glaubten, dass sich viele individuelle Faktoren auf zwei oder drei Dimensionen reduzieren lassen Extraversion- Introversion, emotionale Stabilität-Labilität) Was ist ein Persönlichkeitsinventar? Geben Sie ein Beispiel. Fragebogen, bei dem die Probanden auf Items (oft richtig- oder-falsch Items oder Aussagen, die mit stimme zu-stimme nicht zu beantworten sind) antworten, die so konzipiert sind, dass sie einen weiten Bereich von Gefühlen und Verhaltensweisen (breiter als viele andere Test zur Persönlichkeitsmerkmalen) abdecken; wird zur Erfassung ausgewählter Persönlichkeitsmerkmale eingesetzt und kann mehrere Persönlichkeitsmerkmale auf einmal erfassen. Das am besten wissenschaftlich erforschte Persönlichkeitsinventar ist der Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI)- in Deutschland aber umstritten. Was versteht man unter Big-Five? Nennen Sie die fünf Dimensionen. Fünf-Faktoren-Modell, auch unter OCEAN-Modell bekannt, Erweiterung der bisherigen Faktoren für Persönlichkeit fragt nach der Stabilität von Persönlichkeitsmerkmalen und welche Rolle die Vererbung bei Persönlichkeitsmerkmalen spielt. Außerdem ging es darum, Festzustellen, ob die Big Five auch Prädiktoren für andere Verhaltensmerkmale sind. (JA!) Wie stabil sind Persönlichkeitseigenschaften über Situationen hinweg? Erläutern Sie Ihre Antwort anhand einiger Beispiele. Gewissenhaftig, Verträglichkeit nehmen im Alter zu. Neurotizismus, Offenheit für Erfahrung, Extraversion nehmen im Alter ab. Was versteht man unter reziprokem Determinismus? Er bezeichnet die interagierenden Einflüsse von Persönlichkeit und Umweltfaktoren. Was zeichnet die Perspektive der sozial-kognitiven Persönlichkeitstheorien aus? Sie sieht Verhalten als beeinflusst von der Interaktion zwischen dem Individuum (und seinem Denken) und seinem sozialen Umfeld. Was versteht man unter "locus of control"? Und welche beiden Arten der Kontrollüberzeugung werden unterschieden? Locus of control bezieht sich auf das Ausmaß, mit dem jemand glaubt, dass das Auftreten eines Ereignisses (das persönliche Schicksal) abhängig vom eigenen Verhalten ist, also ob der Ort der Kontrolle innerhalb oder außerhalb des Individuums liegt Internale Kontrollüberzeugung: Wahrnehmung, dass man seine eigenen Geschicke steuern kann Externale Kontrollüberzeugung: Wahrnehmung, dass das eigene Schicksal vom Zufall oder äußeren Kräften bestimmt wird, die sich der eigenen Kontrolle entziehen. Was versteht man unter Erlernter Hilflosigkeit und wie kommt sie zustande? Hoffnungslosigkeit und passive Resignation, die Tiere und Menschen lernen, wenn sie wiederholt auftretenden, aversiven Ereignissen nicht ausweichen können. Welches ist die beste Methode, um zukünftiges Verhalten vorherzusagen? Die beste Methode ist das frühere Verhalten eines Menschen in vergleichbaren Situationen zu beobachten, wie z.B. in angepassten Assessment-Centern. Intelligenz Was ist Intelligenz? Geben Sie eine Definition. Mentale Eigenschaft, die in der Fähigkeit besteht, aus Erfahrung zu lernen, Probleme zu lösen und Wissen einzusetzen, um sich an neue Situationen anzupassen. Was versteht man unter dem g-factor? Allgemeiner Intelligenzfaktor, der nach Ansicht von Spearman und anderen Psychologen den spezifischen geistigen Fähigkeiten eines Menschen zugrunde liegt und daher durch jede Aufgabe in einem Intelligenztest gemessen wird. Was spricht für die Annahme eines allgemeinen, übergeordneten Intelligenzfaktors und was für die Annahme multipler Intelligenzen? Spearmans allgemeine Intelligenz: Unterschiedliche Fähigkeiten wie etwa verbale und räumliche Fähigkeiten weisen eine gewisse Tendenz auf, zu korrelieren Gardeners multiple Intelligenz: Intelligenz ist mehr als nur verbale und mathematische Fertigkeiten; andere Fertigkeiten sind genauso wichtig für die Anpassungsfähigkeit des Menschen Welches sind die acht Intelligenzen nach H. Gardner? - Sprachlich - Logisch-mathematisch - Musikalisch - Räumlich - Körperlich-kinästhetisch - Intrapersonal - Interpersonal - Auf die Natur bezogen Was sind die fünf Komponenten der Kreativität nach Sternberg? - Expertenwissen - Fähigkeiten zum fantasievollen Denken - Eine wagemutige Persönlichkeit - Intrinsische Motivation - Durch eine kreative Umgebung Was versteht man unter Emotionaler Intelligenz? Nennen und erläutern Sie vier Komponenten. Fähigkeit, Emotionen wahrzunehmen (sie im Gesichtsausdruck, in der Musik und in Geschichten zu erkennen), zu verstehen (sie vorherzusagen und anzugeben, wie sie sich verändern und ineinander übergehen), mit ihnen umzugehen (zu wissen, wie man sie in unterschiedlichen Situationen zum Ausdruck bringt) und sie zu nutzen (um adaptives und kreatives Denken zu ermöglichen). Welche Zusammenhänge gibt es nach heutigem Wissen zwischen Intelligenz und dem Gehirn? Größe und Aktivität in bestimmten Arealen/ Anatomie des Gehirns (Größe/Intelligenz = Korrelation 0.33). Es ist eine größere Menge an grauer und weißer Substanz vorhanden. Korrelation zwischen Intelligenzwert und Aufnahmegeschwindigkeit zwischen 0.3 und 0.5. Gehirnscans zeigen, dass intelligente Menschen weniger Energie aufwenden, um Probleme zu lösen. Was besagt der von Alfred Binet eingeführte Begriff Intelligenzalter? Maß zur Feststellung der Intelligenztestleistung; das Lebensalter, das am typischsten einer bestimmten Leistungsebene entspricht. So sagt man, wenn ein Kind die Leistungen eines durchschnittlichen 8-Jährigen vollbringt, es habe ein Intelligenzalter von 8. Wie ist der Intelligenz-Quotient definiert? Geben Sie die Formel an und erläutern Sie ihre Komponenten. Nennen Sie einen aktuellen Test zur Bestimmung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Wechsler Adult Intelligence Scale (WAIS) in Deutschland der am häufigsten verwendete Intelligenztest, zu dem Untertests gehören, die zu einem Verbalteil und einem Handlungsteil zusammengefasst sind. Welche drei Gütekriterien sollten Intelligenztest erfüllen? - Normierung - Reliabilität - Validität Wie ist Zuverlässigkeit (Reliabilität) definiert? Nennen Sie zwei Möglichkeiten die Reliabilität von Tests zu untersuchen. Ausmaß, in dem ein Test konsistente Ergebnisse liefert; wird anhand der Übereinstimmung der Werte aus zwei getrennte durchgeführten Hälften des Tests oder bei wiederholter Durchführung des Tests ermittelt. - Stichprobenartig dieselben Personen nochmal testen (Test-Retest-Reliabilität) - Test in zwei Hälften teilen und prüfen, ob Werte gerader und ungerader Fragen übereinstimmen (Split-half- Reliabilität) Was versteht man unter der Validität von Leistungstests? Der Leistungstest misst das, was er messen soll. Man kann die Konstruktvalidität, die Inhalts- und die Vorhersagevalidität messen. Was versteht man nach Cattell unter fluider und kristalliner Intelligenz? Geben Sie für jede Art der Intelligenz auch ein Beispiel. kristalline Intelligenz: gesammeltes Wissen und Ausdrucksfähigkeit eines Menschen. Diese Form der Intelligenz steigt im Alter tendenziell. Besteht aus dem Wissen, dem Wortschatz und den gesammelten Erfahrungen zu Problemlösewegen. fluide Intelligenz: Fähigkeit eines Menschen, schnell und abstrakt zu denken. Diese Fähigkeit nimmt tendenziell im späten Erwachsenenalter ab. Fähigkeit zur Situationsorientierung, des Schlussfolgerns, der Problemlösung und der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Wie stabil sind die Intelligenzwerte über die Lebensspanne? Dynamik von Intelligenz: kristalline Intelligenz nimmt im Alter tendenziell zu, fluide Intelligenz nimmt im Alter tendenziell eher ab. Querschnittstudien: Junge Menschen haben mehr richtige Antworten in Tests als Ältere (Grund: verschiedene Generationen werden verglichen und damit auch ein unterschiedlicher Bildungsstand Längsschnittstudie: bis ins späte Lebensalter blieb die Intelligenz gleich (wahrscheinlich nur kluge und gesunde Menschen). Bei Ausgleich des Verlustes an Teilnehmern (durch Tod oder Krankheit) zeigt sich ein steiler Intelligenzabfall, besonders bei Menschen über 85. Wie entwickelt sich Intelligenz über die Lebenspanne? Verluste in Bezug auf Gedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit, Zunahme in Bezug auf Wortschatz und Wissen, Entscheidungen werden im Alter weniger durch Angst, Depression oder Ärger verzerrt, Zunahme der Fähigkeit des sozialen Schlussfolgerns z.B. durch die Einnahme multipler Perspektiven. Mathematiker und Naturwissenschaftler haben ihren Höhepunkt Ende 20 Anfang 30, Schriftsteller zwischen 40 und 50. Wie werden die genetischen und umweltbedingten Einflüsse auf die Intelligenz untersucht? Durch Zwillings- und Adoptionsstudien Hinsichtlich der Schätzung der Erblichkeit der Intelligenz, nimmt der Einfluss genetischer Faktoren mit zunehmendem Alter (d.h. mit zunehmender Lebenserfahrung) zu, ab oder bleibt gleich? Er nimmt zu. Welchen Einfluss hat die Ähnlichkeit der genetischen Faktoren bzw. der Umweltfaktoren auf die Schätzung der Erblichkeit von Intelligenz? Mit zunehmendem Alter nehmen die Ähnlichkeiten in den kognitiven Fähigkeiten zwischen Adoptivkindern und ihren Adoptivfamilien ab, bis die Korrelation im Erwachsenenalter nahezu bei null liegt. Je mehr Lebenserfahrung wir sammeln, desto offensichtlicher werden die genetischen Einflüsse – nicht die Umwelteinflüsse. Emotion und Motivation Definieren Sie den Begriff der Emotion. Zeitlich befristete, auf ein bestimmtes Objekt gerichtete, unwillkürlich (affektive) Reaktion. (d.h.) Sie hat eine spezifische Erlebensqualität und -intensität (subjektive Erlebenskomponente) und geht mit Veränderungen im Verhalten und im Körper einher Welche drei Arten von Funktionen werden Emotion zugeschrieben? Geben Sie für jede Funktion ein Beispiel. Motivationale Funktion: Angst -> Flucht; Aggression -> Angriff; Freude -> Lachen Informative Funktion: Relevanzdetektion (Emotion lässt auf die Relevanz der Situation schließen), Überwachung der Zielverfolgung (gibt es Hindernisse auf dem Weg zum Ziel?) Sozial-kommunikative: Anzeigen von Befindlichkeiten, Kontaktaufnahme und Beziehungsregulation, Soziale Position in Gruppen bestimmen Welches sind die beiden wesentlichen Ansätze der Klassifikation von Emotionen? Beschreiben Sie diese kurz. Dimensionaler Ansatz: begrenzte Zahl grundlegender Dimensionen, mit denen das subjektive Emotionserleben beschrieben werden kann. Kategorialer Ansatz: Bestimmung der grundlegenden Anzahl an Emotionen, und wie sie sich voneinander abgrenzen universelle, evolutionär bedingt Basisemotionen Welches sind die fünf Emotionskomponenten? Emotion: persönliches, relevantes Ereignis 1. Erleben: subjektive Erfahrungen, Gefühle 2. Kognition: Einschätzung, Bewertung, Ursachenzuschreibung, Kategorisierung, Benennung 3. Physiologie: periphere Erregung, zentralnervöse Aktivierung 4. Motivation: motivationale Orientierung, Handlungsbereitschaft, funktionaler Aspekt 5. Ausdruck: soziale Kommunikation, Gestik, Haltung, Stimme, Mimik Nennen Sie zwei Emotionstheorien und legen sie ihre grundlegenden Annahmen dar. James-Lange-Theorie: sagt aus, dass unsere Emotionserfahrung dadurch entsteht, dass wir uns unserer physiologischen Reaktionen auf emotionserregende Reize bewusst werden. Cannon-Bard-Theorie: sagt aus, dass ein emotionserregender Reiz gleichzeitig 1. physiologische Reaktionen und 2. die subjektive Erfahrung der Emotion auslöst Skizzieren Sie kurz die James-Lange-Theorie der Emotion? In welcher Hinsicht stellt sie die alltagspsychologische Erklärung von Emotionen auf den Kopf? sagt aus, dass unsere Emotionserfahrung dadurch entsteht, dass wir uns unserer physiologischen Reaktion auf emotionserregende Reize bewusst werden. Ein emotionales Ereignis löst körperliche Erregung aus (beschleunigt Herzschlag, Schwitzen) Diese körperlichen Veränderungen werden von der Person als eine Emotion wahrgenommen. - die empirische Evidenz für emotionsspezifische physiologische Reaktionen ist gemischt. d.h. die Wahrnehmung entsteht vor der Emotion, wir fühlen uns also traurig, weil wir weinen und nicht wie der gesunde Menschenverstand annimmt andersrum, also weinen, weil wir traurig sind, fühlen uns wütend, weil wir zuschlagen und nicht schlagen zu, weil wir wütend sind und ängstlich, weil wir zittern… Wie unterscheidet sich die Cannon-Bard-Theorie der Emotion von der James-Lange-Theorie? Laut Cannon Bard löst ein emotionserregender Reiz gleichzeitig 1. Die physiologische Reaktion und 2. Die subjektive Erfahrung der Emotion aus. Er sagt, die Reaktionen des Körpers (Herzschlag, Schwitzen, Zittern) seien sich zu ähnlich, um die vielen verschiedenen Gefühle zu verursachen. D.h. Der Herzschlag beschleunigt sich in dem Moment, indem Angst empfunden wird. Der Reiz, der die entsprechende Emotion hervorruft, wird zum sympathischen Nervensystem weitergeleitet, wo er die Reaktion des Körpers auslöst. Gleichzeitig! Wird er zum zerebralen Kortex geleitet und bewirkt dort die Empfindung der Emotion. Das heißt die physiologische Reaktion und die subjektive Erfahrung der Emotion bedingen sich nicht gegenseitig, sondern erfolgen gleichzeitig. Die Theorie wurde in Studien mit Menschen, die Verletzungen am Rückenmark hatten in Frage gestellt, da diese davon berichteten, dass die Emotion weniger Kraft hatte. Skizzieren die die Zwei-Faktoren-Theorie von Schachter und Singer. sagt aus, dass man, um Emotionen zu erfahren 1. physiologisch erregt sein und 2. Diese Erregung kognitiv interpretieren muss. d.h. Die körperliche Reaktion ruft gemeinsam mit unseren Kognitionen (Wahrnehmung, Erinnerung, Interpretation) die Emotion hervor. Sie gehen auch davon aus, dass sich die physiologische Erregung von einem Ereignis auf ein darauffolgendes überträgt. (nach einem Lauf freut man sich mehr über eine positive Nachricht als nach einem Schläfchen) 1. Unspezifische physiologische Erregung – Intensität der Emotion 2. Attribution der Erregung durch Interpretation der Situation als emotional – Qualität der Emotion (D.h. je nach Interpretation der der Situation kann eine Emotion unterschiedlich empfunden werden) Welches ist die wesentliche Annahme von appraisal- theoretischen Ansätzen (z.B. von Lazarus)? Subjektive Bewertung der Situation/Ereignis bedingt die Emotion. Interindividuelle Unterschiede lassen sich gut erklären (Menschen können für einen bestimmten Stressor höchst unterschiedlich anfällig sein: Was für den einen Betroffenen Stress bedeutet, wird von einem anderen noch nicht als Stress empfunden; Bruns im Alarmposten) Annahme Lazarus: dass nicht die (objektive) Beschaffenheit der Reize oder Situationen für die Stressreaktion von Bedeutung sind, sondern deren (subjektive) Bewertung durch den Betroffenen -> Die Bewertung (ist es gefährlich oder nicht) definiert die Emotion, manchmal auch ohne unser Bewusstsein Geben Sie für eine Emotion an, mit welchen typischen körperlichen Veränderungen sie einhergeht. Angst: Pupillen weiten sich, Haut schwitzt, Herzschlag und Atmung beschleunigen sich, Verdauung wird gehemmt Welcher Aspekt einer Emotion wird wesentlich durch den Sympathikus und Parasympathikus reguliert? Der physiologische Teil Was versteht man unter expressiver Komponente in der Emotionspsychologie? Motorische Reaktionsweise: Mimik, Gestik, Körperhaltung Inwiefern unterscheiden sich Frauen und Männer, wenn es um Emotionen geht? (Nennen Sie zwei Unterschiede.) Frauen übertreffen Männer im Allgemeinen darin, nonverbale Hinweisreize zu entschlüsseln, sie haben also eine höhere Sensibilität gegenüber nonverbalen Reizen, was die größere emotionale Intelligenz begründet. Frauen berichten häufiger in Situationen Gefühle zuzulassen als Männer Sie beschreiben sich eher als empathisch. Auch in Versuchen dazu zeigten Frauen eher empathisches verhalten. Nennen Sie Gründe, die dafürsprechen, dass der Emotionsausdruck (zumindest einiger sogenannter Basisemotionen) universell ist. Charles Darwin nahm an, dass bevor mit Worten kommuniziert wurde Unterordnung, Grüße oder Bedrohungen mit der Mimik kommuniziert wurden. Diese Gesten trugen zum Überleben bei. Außerdem haben manche Ausdrücke einen Sinn: Erschrocken: Augen weiten und wir können mehr Information aufnehmen, Ekel: Nase rümpfen, um sie vor giftigen Dämpfen zu verschließen. Was versteht man unter der display rules Annahme? Darstellungsregeln, modifizieren den Ausdruck von Emotionen in Abhängigkeit vom soziokulturellen Umfeld und den situativen Kontext Emotionaler Ausdruck kann abgeschwächt, verstärkt oder durch andere Emotionen maskiert werden (= d.) [engl.] Darstellungsregeln nach Ekman & Friesen (1969) modifizieren d. den Ausdruck von Emotionen in Abhängigkeit vom soziokulturellen Umfeld und dem situativen Kontext. Der emotionale Ausdruck kann abgeschwächt, verstärkt oder durch andere Emotionen maskiert werden. Letzteres geschieht in Form des Maskierens neg. Emotionen durch Lächeln. Die kult. Sozialisation der d. beginnt bereits sehr früh in der ontogenetischen Entwicklung. Was besagt die facial feedback-Hypothese? Rückkopplungseffekt des Gesichtsausdrucks, das heißt, die Tendenz unserer Gesichtsmuskeln Gefühle wie Angst, Wut oder Glück auszulösen, die dem Anspannungsmuster des Gesichtsausdrucks entsprechen. Skizzieren Sie kurz das Prozessmodell der Emotionsregulation nach James Gross. Was versteht man unter Emotionsregulation? Emotionsregulation bezeichnet alle Wege/Mittel, über die Personen darauf Einfluss nehmen, welche Emotionen sie haben, wann sie sie haben und wie sie Emotionen erleben und ausdrücken. Welches sind die zwei grundlegenden Dimensionen des subjektiven Emotionserlebens? Erregung (gering vs. Stark) und Valenz (angenehm vs. Unangenehm) Was besagt die Katharsis-Hypothese und ist sie zutreffend? emotionale Befreiung sagt aus, dass man sich durch „Herauslassen“ aggressiver Energie (durch Handlungen oder in der Fantasie) von aggressiven Impulsen befreien kann. Nur in seltenen Fällen funktioniert das (wenn Gegenwehr direkt gerichtet ist, gerechtfertigt erscheint, Gegenüber nicht überlegen ist, das heißt nur kurzzeitig und wenn wir uns nicht schuldig oder ängstlich fühlen). Führt häufiger zu mehr Ärger – provoziert zu mehr Vergeltung, Wut wird evtl. noch größer, wenn man sie auslebt (Rückkopplung der Emotion auf Verhalten) Nennen und erläutern Sie kurz zwei Gründe, warum niemand für längere Zeit glücklich ist. Glück und Vorerfahrung: Wenn sich unser Momentaner Zustand verbessert fühlen wir uns für einen Augenblick glücklicher, gewöhnen uns an die neue Situation und benötigen etwas noch Besseres um uns noch glücklicher fühlen zu können. (Zufriedenheit und Unzufriedenheit, Erfolg und Versagen stehen relativ zu unseren persönlichen Erfahrungen) Glück und das was die anderen erreicht haben: Ständiger Vergleich mit anderen, ob wir uns gut oder schlecht fühlen hängt davon ab, mit wem wir uns vergleichen relative Deprivation: Gefühl, dass es uns schlechter geht als denen, mit denen wir uns vergleichen Nennen Sie drei Prädiktoren für Glücklichsein. - Ausgeprägtes Selbstwertgefühl - Optimistisch sein, aus sich herausgehen, liebenswürdig sein - Enge Freundschaften haben oder glücklich verheiratet sein - Eine Arbeitsstelle oder Hobbys haben, bei denen man seine Fähigkeiten einsetzten kann - Einen sinnstiftenden religiösen Glauben haben - Gut schlafen und Sport treiben - Persönliche Geschichte und Kultur - Anlage - Erwartungen und Erfahrungen Was sind Motive? Geben Sie eine Definition an. Bewertungspositionen, d.h. latente Bereitschaft, emotional und handelnd auf Reize und Ereignisse zu reagieren, die die Möglichkeit der Annäherung an eine definierbare Klasse von Zielzuständen signalisieren. Welche grundlegende Unterteilung von Motiven gibt es? Nennen Sie jeweils drei typische Motive für die beiden Klassen. Biogene (primäre) Motive: Hunger, Durst, Sexualität Soziogene (sekundäre) Motive: Leistung, Anschluss, Macht, … Welche drei Aspekte unseres Handelns versucht die Motivationspsychologie zu erklären? Sie befasst sich mit zielgerichtetem Verhalten und analysiert die Ausrichtung, Ausdauer und Intensität beim Handeln. Definieren Sie den Begriff Motivation. Ein Bedürfnis oder Wunsch, der unser Verhalten antreibt oder lenkt. Wie nennt man ein ungelerntes Verhaltensmuster, das von passenden Schlüsselreizen ausgelöst wird und dann starr abläuft? Instinkt Definieren Sie die Begriffe Motiv und Anreiz und beschreiben Sie das Zusammenspiel von Motiv und Anreiz. Motiv: Bewertungsposition, d.h. latente Bereitschaft, emotional und handelnd auf Reize und Ereignisse zu reagieren, die die Möglichkeit der Annäherung an eine definierbare Klasse von Zielzuständen signalisieren. Anreiz: verhaltensbeeinflussende Reize (Objekte, Ereignisse, Tätigkeiten), die durch Motive einen Anreiz- und Aufforderungscharakter erhalten. Anreiz (objektseitig, Banane) + Motiv (subjektseitig, Hunger) -> Motivation Was besagt die Trieb-Reduktions-Theorie? Annahme, dass ein physiologisches Bedürfnis eine erregte Spannung erzeugt (einen Trieb), der den Organismus motiviert, das Bedürfnis zu befriedigen. Was bezeichnet der Begriff Homöostase? Tendenz, einen ausgeglichenen und konstanten inneren Zustand aufrechtzuerhalten; Regulation aller Bereiche der Körperchemie, wie z.B. die Regulierung des Blutzuckers auf einer bestimmten Höhe. Was ist ein Bedürfnis? Geben Sie eine Definition. Das Resultat von physiologischen Mangelzuständen. Definieren Sie den Begriff Trieb. Aus Bedürfnissen resultierende, verhaltensfordernde und verhaltens-energetisierende Spannungszustände. Wie hängen Neugier und das optimale Erregungsniveau zusammen? Die Motivation zielt beim Menschen nicht darauf ab, die Erregung zu beseitigen, sondern ein optimales Erregungsniveau zu erreichen. Auch wenn alle unsere physiologischen Bedürfnisse erfüllt sind, fühlen wir einen Drang nach Stimulation und hungern nach Informationen. Skizzieren Sie die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow. Nennen Sie zwei psychologische Faktoren, die das Hungergefühl beeinflussen. - Gewohnheit (Essenszeit) - Portionsgröße - Social facilitation (Essen in Gesellschaft anderer) Nennen Sie die zwei wesentlichen Gründe, weshalb der Anteil an übergewichtigen Menschen heute größer ist als vor einigen Jahrzehnten. Heutzutage gibt es Essen im Überfluss, während die Notwendigkeit von körperlicher Aktivität abnahm. Warum fällt es so schwer, dauerhaft Gewicht abzunehmen? Adipositas und Depression beeinflussen sich gegenseitig (Teufelskreis). - Ist man erstmal dick, braucht der Körper nicht so viel Energie, um das Gewicht aufrechtzuerhalten als er brauchte, um das Gewicht zu erreichen. - Fällt das Gewicht einer übergewichtigen Person unter den Set Point, steigt das Hungergefühl und der Stoffwechseltätigkeit verlangsamt sich. Der Körper stellt sich auf das Hungern ein, indem er weniger Kalorien verbrennt. Was versteht man unter Selbstkontrolle? Nennen Sie zwei Formen. Fähigkeit kurzfristigen Versuchungen zu widerstehen, Belohnungen aufzuschieben, unerwünschte Gewohnheiten zu unterdrücken, um das eigene Verhalten in Einklang mit langfristigen Zielen oder übergeordneten Normen zu bringen. - Präventive Selbstverpflichtung und Umweltkontrolle - Interventionelle Selbstkontrolle Sozialpsychologie Geben Sie die Verhaltensformel nach Lewin wieder und erläutern Sie sie kurz. Menschliches Verhalten wird bedingt durch: Individuums- bezogene Faktoren (P), Umweltfaktoren (U) und der Interaktion von Person und Umwelt (PxU) V= f(P,U) Was bezeichnet der Halo-Effekt in der Personenwahrnehmung? Systematischer Fehler der Personenbeurteilung, von einem einzelnen, dominanten Merkmal einer Person (Attraktivität) wird auf weitere Eigenschaften der Person geschlossen. Was besagt der Fundamentale Attributionsfehler? Tendenz, dass ein Beobachter bei der Analyse des Verhaltens eines Menschen den Einfluss der Situation unterschätzt und den Einfluss der persönlichen Veranlagung überschätzt. Was besagt die Attributionstheorie (nach Fritz Heider, 1958)? Sie beschreibt, dass wir das Verhalten eines Menschen erklären, indem wir Verantwortung dafür entweder der Situation oder der Veranlagung des betreffenden Menschen zuschreiben. Erläutern Sie kurz die Theorie der kognitiven Dissonanz nach Festinger (1957) anhand eines Beispiels. Die Theorie besagt, dass wir handeln, um den unangenehmen Zustand (kognitive Dissonanz) zu verringern, den wir empfinden, wenn wie unserer Gedanken (Kognitionen) miteinander inkonsistent sind. Wenn beispielsweise unsere bewusste Einstellung unseren Handlungen widerspricht, können wir die Dissonanz, die sich daraus ergibt, verringern, indem wir unsere Einstellung ändern. Beispiel: Wir nehmen uns vor weniger zu essen, gönnen uns am Abend aber dennoch zwei Pizzen (Widerspruch). Durch die Änderung unserer Einstellung („ach egal, alle Körper sind schön“) können wir unsere Schuldgefühle tilgen. Was besagt das Elaboration-Likelihood-Modell nach Petty und Cacioppo hinsichtlich der Wirkung persuasiver Kommunikation auf die Einstellungsänderung? Wenn wir versuchen eine Person zu überzeugen kommt es darauf an, wie hoch oder gering die Motivation und Fähigkeit zur Informationsverarbeitung der anderen Person ist. Davon ist abhängig wie stabil unsere Persuasion (Überzeugungskraft) auf die andere Person ist. Beschreiben Sie kurz die Theorie der kognitiven Dissonanz. Die Theorie besagt, dass wir handeln, um den unangenehmen Zustand (kognitive Dissonanz) zu verringern, den wir empfinden, wenn wie unserer Gedanken (Kognitionen) miteinander inkonsistent sind. Wenn beispielsweise unsere bewusste Einstellung unseren Handlungen widerspricht, können wir die Dissonanz, die sich daraus ergibt, verringern, indem wir unsere Einstellung ändern. Was sind Einstellungen? Gefühle, oft von unseren Überzeugungen beeinflusst, die Menschen prädisponieren, in einer bestimmten Art und Weise auf Dinge, Menschen und Ereignisse zu reagieren. 3 Komponenten - kognitiv (Annahmen und Überzeugungen) - affektiv (Gefühle und Emotionen) - konativ (Verhaltensweisen) Was ist ein Vorurteil? eine (meist) negative Einstellung gegenüber Personen/Gruppen, die auf Generalisierung oder einem Stereotyp beruht, mit negativen Gefühlen einhergeht und aufgrund ihrer Wertung zu diskriminierendem Verhalten führt. Was ist ein Stereotyp? verallgemeinernde (manchmal richtige, oft aber übergeneralisierende) Überzeugungen über die (vermeintlichen) Merkmale der Mitglieder einer sozialen Kategorie. Was versteht man unter einem abwärts gerichteten Vergleich (downward comparison)? Der abwärts gerichtete Vergleich ist eine Form (Richtung) sozialer Vergleichsprozesse. Nach Leon Festingers „Theorie der sozialen Vergleiche“ findet Selbstwahrnehmung/-einschätzung in Abhängigkeit von der eigenen Wahrnehmung/Einschätzung anderer Personen statt. Die eigene Stellung im Verhältnis zu anderen ist damit wichtig für den eigenen Selbstwert. Beim abwärts gerichteten Vergleich werden Menschen betrachtet, die im interessierenden Merkmal unterlegen sind, um das Selbstwertgefühl zu schützen oder zu verbessern will. Beschreiben Sie kurz die Foot-in-the-door-Technik. Neigung von Menschen, die zunächst einer bescheidenen Forderung zugestimmt haben, später auch einer weiter gehenden Forderung zuzustimmen. Bei der Technik werden Menschen schrittweise dazu gebracht, an einer Handlung mit weitreichenderen Konsequenzen mitzuwirken, indem sie anfangs nur einer belanglosen Handlung zustimmen. Dabei handeln sie ihren Einstellungen zuwider oder missachten ihre eigenen moralischen Standards. Was sind die kognitiven Gründe von Vorurteilen? Die kognitiven Gründe von Vorurteilen erwachsen aus der Art, wie wir von Natur aus Informationen verarbeiten: Wir kategorisieren, erinnern uns vor allem an beeindruckende Fälle und glauben an eine gerechte Welt und daran, dass wir selbst bzw. unsere Kultur Dinge auf die einzig richtige Art lösen. - Kategorisierung Eine Methode, um unsere Welt zu vereinfachen, ist die Bildung von Kategorien. Menschen in Gruppen werden auf Stereotype reduziert. - Erinnerungen an beeindruckende Fälle Wir beurteilen die Häufigkeit von Ereignissen oft danach, wie schnell uns Beispiele dafür einfallen. - Glaube an eine gerechte Welt Menschen rechtfertigen ihre Vorurteile dadurch, dass sie diejenigen, gegen die die Vorurteile gerichtet sind, für schuldig halten. Die Welt ist gerecht, und deshalb »kriegt jeder, was er verdient«. Definieren Sie Konformität. Anpassung des Verhaltens oder Denkens, um mit dem Gruppenstandard übereinzustimmen. Inwiefern unterscheiden sich der informative und der normative soziale Einfluss? Informationaler sozialer Einfluss Einfluss, der sich aus der Bereitschaft eines Menschen ergibt, die Meinungen anderer über die Wirklichkeit anzunehmen. Normativer sozialer Einfluss Einfluss, der sich aus dem Wunsch einer Person ergibt, Zustimmung zu bekommen und Ablehnung zu vermeiden. Die beiden Arten des sozialen Einflusses unterscheiden sich im angestrebten Endzustand. Beim informationalen sozialen Einfluss vertraut man einer Gruppe dahingehend, dass sie sie Wahrheit sagt (Recht hat). Beim normativen sozialen Einfluss möchte man Ablehnung auf Grunde einer anderen Ansicht vermeiden. Welche Faktoren begünstigen konformatives Verhalten in der Gruppe? - sich inkompetent oder unsicher fühlen - die Gruppe besteht aus mindestens drei Leuten - der Rest der Gruppe ist sich einig - man den Status und die Attraktivität der Gruppe hoch einschätzt - man sich nicht vorher auf eine Antwort festgelegt hat - man von den anderen in der Gruppe beobachtet wird - man durch die eigene Kultur besonders ermutigt ist, soziale Standards zu respektieren Welche Faktoren begünstigen einen höheren Grad an Gehorsam (d.h., dass prozentual mehr Menschen Befehle/Aufforderungen folgend Handlungen vollziehen, die sie eigentlich nicht tun wollen)? - Derjenige, der die Befehle erteilte, ist ganz in der Nähe und wird als legitime Autoritätsperson wahrgenommen - Die Autoritätsperson wird von einer namhaften Institution unterstützt. - Das Op