Einführung in die Psychologie - Einführung in die Psychologie PDF

Document Details

MarvellousVerse9128

Uploaded by MarvellousVerse9128

Hochschule Fresenius University of Applied Sciences

2024

Dipl.-Psych. Sebastian Esch, M.A.

Tags

psychology introduction to psychology learning social psychology

Summary

This document is an introduction to psychology course outline for the Winter semester 2024, at Hochschule Fresenius. It covers topics such as the history, research methods, and key topics within psychology. The course includes various learning activities, such as readings, lectures, videos and group presentations.

Full Transcript

Einführung in die Psychologie, ihre Geschichte und Forschungsmethoden Psychologie (B.Sc.) Wintersemester 2024 Dipl.-Psych. Sebastian Esch, M.A. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | M...

Einführung in die Psychologie, ihre Geschichte und Forschungsmethoden Psychologie (B.Sc.) Wintersemester 2024 Dipl.-Psych. Sebastian Esch, M.A. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York Organisatorische Informationen ILIAS-Kurs: Einführung_Psych_WiSe_24 Teilnahmevoraussetzungen: keine Workload: 56 UE Präsenzstudium, 144 UE Selbststudium Prüfungsform: Klausur (120 Minuten = 120 Punkte) Voraussetzungen für die Vergabe von Credits: Klausurnote 4,0 oder besser Stellenwert der Note für die Endnote: 8/180 ECTS-Punkten Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 2 Leistungen während des Semesters Immer: Vorlesungen vor- & nachbereiten Oft: Texte lesen, Videos schauen, Radiosendungen hören Gruppenreferate: Berufsfelder für Psychologen – https://ilias.hs-fresenius.de/goto_HSF_fold_2371964.html – https://www.bdp-verband.de/profession/ausbildung/berufsbild.html – https://studium.dgps.de/berufsfelder/ Einzelreferate: Vorstellung eines psychologisch interessanten Ausschnitts aus einem Roman Gruppenreferate: Psychologie in den Medien Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 3 Zeitplan Referate Berufsfelder: 14.10. Arbeits- & Organisationspsychologie, Gesundheitspsychologie, Psychotherapie, Klinische Neuropsychologie, Pädagogische Psychologie, Rechtspsychologie, Kriminalpsychologie, Sportpsychologie, Verkehrspsychologie, Umweltpsychologie, Verkehrspsychologie… Buchpassagen: 21.10., 28.10., 04.11., 11.11., 18.11. Psychologie in den Medien: 25.11., 02.12., 09.12. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 4 Literatur zur Veranstaltung Döring, N. & Bortz, J. (2016). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften (5. Aufl.). Heidelberg: Springer. Gerrig, R. J. (2016). Psychologie (20. Aufl.). Hallbergmoos: Pearson. (früher: Zimbardo) Reuter, H. (2015). Geschichte der Psychologie. Göttingen: Hogrefe. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 5 Was ist (wissenschaftliche) Psychologie? Womit beschäftigt sich die Psychologie? Teilgebiete der Psychologie Anfänge der wissenschaftlichen Psychologie Hauptströmungen der modernen Psychologie Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 6 Psychologie ist allgegenwärtig In einem gewissen Sinne betreiben wir alle immer schon Psychologie: Wir versuchen zu verstehen… …warum wir und andere so handeln, wie wir/sie handeln… …warum wir uns so fühlen, wie wir uns fühlen… …wie wir unser eigenes Verhalten ändern und das anderer beeinflussen können… …wie wir das Handeln anderer vorhersagen können… …wie wir unser Wohlbefinden steigern und Ängste überwinden können… In diesem Sinne sind wir alle Psychologen und hat es immer schon Psychologie gegeben Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 7 Was ist (wissenschaftliche) Psychologie? Psychologie ist die wissenschaftliche Untersuchung des Verhaltens und der mentalen Prozesse von Individuen (Zimbardo & Gerrig, 2004, 23). Das Interesse der Psychologie im Bereich der Grundlagenforschung gilt der allgemeinen und vergleichenden Untersuchung des Verhaltens und der mentalen Prozesse von Individuen mit dem Ziel einer möglichst genauen Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Kontrolle des Verhaltens & der mentalen Prozesse. In der angewandten Psychologie geht es darüber hinaus in der Regel darum, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern (ebd.). à Wir werden im Laufe des Semesters gemeinsam versuchen, die genannten Definitionen systematisch und historisch zu erläutern Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 8 Teilgebiete der Psychologie Grundlagenfächer Anwendungsfächer Methodenfächer Wahrnehmungspsychologie Klinische Psychologie Statistik & Methodenlehre Kognitive Psychologie Gesundheitspsychologie Testtheorie Lernpsychologie Arbeits- & Diagnostik Motivations- & Organisationspsychologie Emotionspsychologie Pädagogische Psychologie Biopsychologie Rechtspsychologie Entwicklungspsychologie Verkehrspsychologie Persönlichkeitspsychologie Klinische Neuropsychologie Sozialpsychologie Werbepsychologie Medienpsychologie … Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 9 Psychologie als empirische Wissenschaft Die moderne Psychologie versteht sich als empirische Wissenschaft, die… …ausgehend von theoretischen Annahmen… …Hypothesen über empirische Zusammenhänge aufstellt… …zu ihrer Prüfung Experimente durchführt… …deren Ergebnisse statistisch auswertet und aufbereitet… …Prognosen über zukünftige Ereignisse ableitet… …und diesen Prozess immer wieder von vorne beginnt… Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 10 Typen von Wissenschaften © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016. Aus: Döring, N., & Bortz, J. (2016). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 11 Erklären vs. Verstehen? „Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir" (Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie, 1894, GS 5, 1924, 139–240, 144.) à Dilthey unterscheidet also scharf zwischen Geistes- & Naturwissenschaften à Er ordnet die Psychologie den Geisteswissenschaften zu à Dieser Ansatz einer „verstehenden Psychologie“ hat sich in der Wilhelm Dilthey (1833-1911) wissenschaftlichen Psychologie nicht durchgesetzt Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 12 Die Anfänge der empirischen Psychologie Der Beginn der Psychologie als Wissenschaft im modernen Sinne wird gemeinhin auf das Jahr 1879 datiert: Gründung des Instituts für experimentelle Psychologie durch Wilhelm Wundt in Leipzig Die Entwicklung der Psychologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist vor allem durch Strömungen der amerikanischen Psychologie Wilhelm Wundt mit seinen Mitarbeitern im Labor (mit freundlicher Genehmigung des Universitätsarchivs Leipzig) Aus: Brandstätter, V., Schüler, J., Puca, R. M. & Lozo, J. (2018). Motivation und bestimmt Emotion. Allgemeine Psychologie für Bachelor. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2018 Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 13 Die Anfänge der empirischen Psychologie Links: Vergessenskurve nach Ebbinghaus (19885); a: Mit freundlicher Genehmigung von Dover Publications; b: Hermann Ebbinghaus (1850-1909) This image is in the public domain because its copyright has expired); rechts: Absolutschwelle in der Psychophysik © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014. Aus: Myers, D. G. (2014). Psychologie. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 14 Die Anfänge der empirischen Psychologie Wie ein Physiker Fernrohr und Galvanometer untersuchen muss, mit denen er arbeiten will, sich klar machen, was er damit erreichen, wo sie ihn täuschen können, so schien es mir geboten, auch die Leistungsfähigkeit unseres Denkvermögens zu untersuchen. Hermann von Helmholtz (1821-1894) Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York Helmholtz, H. v. (1891). Erinnerungen. In Vorträge und Reden. 4. Aufl., Bd. 1, 1896. Braunschweig: Vieweg, S. 16. 15 Die Anfänge der empirischen Psychologie Die gewissenhafteste Befragung der inneren Erfahrung liefert [...] dem einen dieses, dem anderen ein anderes Ergebnis; und trotz vielfacher und sorgfältiger Nachprüfung gelingt es oft nicht, die Sache zu zweifelsfreier Klarheit zu bringen. Die Übergänge eines Zustandes in den anderen und alle möglichen Einzelerlebnisse mögen in die innere Erfahrung fallen; der Strukturzusammenhang wird nicht erlebt; er ist nicht Bildquelle: https://mitulj9.medium.com/how-do-we-introspect-c6cef50d7b58 lebendigste Erfahrung. Hermann Ebbinghaus (1850-1909) Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York Ebbinghaus, H. (1896), Über erklärende und beschreibende Psychologie, Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 9, S. 161 – 205, 193ff. 16 Phi-Phänomen (Wertheimer, 1912) Max Wertheimer (1880-1943) Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York https://d2wg98g6yh9seo.cloudfront.net/users/229545/229545_yeBoLiDaMomuYiyu9657971931154691.png https://d2wg98g6yh9seo.cloudfront.net/users/271553/271553_vuNopoNululuwuhe1948296231187393.png 17 „Unbewusste Schlussfolgerungen“ & „gute Fehler“ Edward H. Adelson: Checker shadow illusion „As with many so-called illusions, this effect really demonstrates the success rather than the failure of the visual system. The visual system is not very good at being a physical light meter, but that is not its purpose. The important task is to break the image information down into meaningful components, and thereby perceive the nature of the objects in view“ (Adelson, 2005). „Die Realität, die wir wahrnehmen, ist kein unmittelbares Abbild der objektiven Außenwelt. Wahrnehmung beruht auf Vorhersagen, die http://persci.mit.edu/gallery/checkershadow/description das Gehirn über die Ursachen eintreffender Sinnessignale anstellt“ https://www.illusionsindex.org/ir/checkershadow https://www.spektrum.de/news/unsere-inneren- (Seth, 2020). universen/1696550 Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 18 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014. Aus: Myers, D. G. (2014). Psychologie. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Unbewusste Schlussfolgerungen In der Sprache der frühen Psychologie könnte man die Illusion so kommentieren: „Die psychischen Tätigkeiten, durch welche wir zu dem Urteil kommen, dass ein bestimmtes Objekt von bestimmter Beschaffenheit an einem bestimmten Ort außer uns vorhanden sei, sind im Allgemeinen nicht bewusste Tätigkeiten, sondern unbewusste. Sie sind in ihrem Resultat einem Schluss gleich, insofern wir aus der beobachteten Wirkung auf unsere Sinne die Vorstellung von einer Ursache dieser Wirkung gewinnen, während wir in der Tat direkt doch immer nur die Nervenerregungen, also die Wirkungen wahrnehmen können, niemals die äußeren Objekte“ (Helmholtz 1867, S. 430, Rechtschreibung angepasst). Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 19 Gruppenarbeit Eine interessante aktuelle Anwendung von Helmholtz‘ Forderung, „die Leistungsfähigkeit unseres Denkvermögens zu untersuchen“, ist das Thema kognitive Verzerrungen (Bias), mit dem wir uns im Laufe des Semesters häufiger befassen werden Auf der folgenden Website finden Sie eine lange Liste typischer Verzerrungen: https://yourbias.is Aufgabe: Bilden Sie 3er-Gruppen und erarbeiten Sie pro Gruppe 3 Verzerrungen, die Sie den anderen dann kurz vorstellen. Inhalt Ihrer kurzen Vorstellung: Name des Bias, Definition und Beispiel Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 20 Hauptströmungen der modernen Psychologie © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2017. Aus: Becker-Carus, C. & Wendt, M. (2017). Allgemeine Psychologie. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 21 Psychoanalytischer & psychodynamischer Ansatz Wie beeinflussen unbewusste Triebe und Konflikte unser Verhalten und Erleben? Das Bewusstsein macht nur einen kleinen und wenig einflussreichen Teil des menschlichen Seelenlebens aus, die meisten und relevanten Prozesse sind unbewusst. Vor allem sind uns die Motive unseres Verhaltens verborgen: „Das Ich ist nicht Herr im eigenen Hause.“ Entwicklungspsychologisch und psychopathologisch wird der frühen Kindheit und der Beziehung zu den Eltern besondere Bedeutung beigemessen Psychische Störungen resultieren aus biographischen, insbesondere frühkindlichen Erlebnissen (Traumata und/oder unerfüllten Wünschen) und lassen sich psychotherapeutisch behandeln Scheinbar irrationale Symptome sind verstehbar, haben Sinn, lassen sich deuten Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 22 Instanzenmodell (Freud, 1923) Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 23 Behavioristischer Ansatz „Man gebe mir ein Dutzend gesunder, normal entwickelter Kinder sowie eine von mir beschriebene Umwelt, um sie aufzuziehen, und ich garantiere, dass ich ein beliebiges herausgreifen und aus ihm jeden beliebigen Spezialisten machen kann – Arzt, Rechtsanwalt, Künstler, Unternehmer, ja sogar Bettler und Dieb, unabhängig von Begabung, Interesse, Neigungen und Rasse.“ John Watson (1878-1958) http://www.jhu.edu/gazette/2001/jan2201/22watson.html Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 24 Behavioristischer Ansatz Wie erlernen wir Verhalten? Wie beeinflussen spezifische Umwelt-Stimuli bestimmte Reaktionen? Inhaltliche Grundannahme: „Verhalten“ ist weitestgehend gelernt und durch äußere Einflüsse veränderbar Wir sind Produkte unserer Lerngeschichte Psychische Störungen werden auf Lernprozesse zurückgeführt, Therapie besteht im Umlernen Traditioneller Behaviorismus: Beschränkung auf beobachtbare Aktivität des Organismus innerhalb von Reiz-Reaktions-Konstellationen Intrapsychische Prozesse finden in einer „Black Box“ statt und sind nicht Gegenstand der wissenschaftlichen Psychologie Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 25 Behavioristisches Modell Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 26 Kognitiver Ansatz Wie kodieren, speichern und verarbeiten wir Informationen, wie rufen wir sie ab? Der Mensch wird als informationsverarbeitendes System in Analogie zum Computer betrachtet Die Prozesse in der Black Box sind entscheidend, wenn wir verstehen wollen, wie Lernen funktioniert und was Denken ausmacht Es geht darum, die (kognitiven) Verarbeitungsschritte zu bestimmen, die von einem (sensorischen) Input zu einem (motorischen) Output führen Themen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Problemlösen, Planen, Entscheiden, Verstehen von (sprachlichen) Symbolen usw. stehen im Mittelpunkt des Interesses Psychische Störungen sind Resultate fehlerhafter bzw. dysfunktionaler Informationsverarbeitung Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 27 Kognitive Emotionstheorie (Lazarus, 1960) Vereinfachte Darstellung der primären und sekundären Einschätzung im Emotionsentstehungsprozess Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 28 Biologischer Ansatz Neurowissenschaftlicher Ansatz: Wie werden mentale Zustände und Prozesse durch physische (insbesondere neuronale) Zustände und Prozesse ermöglicht bzw. hervorgebracht? Evolutionspsychologischer Ansatz: Wie fördert die natürliche Selektion von Merkmalen die Weitergabe der eigenen Gene? Wie ist unser Verhalten und Erleben durch die Evolution beeinflusst bzw. erklärbar? Verhaltensgenetischer Ansatz: Inwiefern lassen sich interindividuelle Unterschiede in unserem Erleben und Verhalten auf unsere Gene und unsere Umwelt zurückführen? Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 29 Mind Time (Libet, 1979) http://www.informationphilosopher.com/freedom/libet_experiments.html https://www.youtube.com/watch?v=zdvQPo4mgA8 Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 30 High road & low road (Le Doux, 1996) Thalamo-amygdaloide Bahn: Reizverarbeitung erfolgt schnell, aber ungenau Thalamo-cortico-amygdaloide Bahn: langsamer, aber genauer Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 31 Humanistischer Ansatz Was bedeutet und wie erlangt man personale Autonomie? Der Mensch ist ein freies, zu vernünftigem Handeln fähiges, nach Selbstbestimmung und Selbsterkenntnis strebendes Wesen Der Mensch kann und will sein Leben selbst gestalten und ist in der Lage, sein Verhalten und seine Einstellungen bewusst zu verändern Umweltbedingungen lassen sich danach beurteilen, inwiefern sie der Entfaltung individueller Bedürfnisse und Kompetenzen zuträglich sind und die Selbstbewusstwerdung fördern Psychische Störungen resultieren daraus, dass die Umwelt das Potential zur Selbstentfaltung blockiert Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 32 Bedürfnispyramide (Maslow, 1943) https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Intrinsic_Vs_Extrinsic_Motivation.jpg Autor: Job89 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014. Aus Kauffeld, S. (2014). Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie – für Bachelor. Springer-Verlag: Berlin Heidelberg. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 33 Phänomenologischer Ansatz Wie erlebt das Individuum sich selbst und die Welt? Um die mentalen Zustände einer Person zu verstehen, müssen wir verstehen, wie es für diese bestimmte Person ist, die betreffenden mentalen Zustände „zu haben“ Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 34 Kulturkomparativer Ansatz Wie variiert Verhalten und Erleben je nach Kultur und Situation? Der Ansatz fragt nach den Unterschieden im Denken, Fühlen und Verhalten in verschiedenen kulturellen Kontexten Die traditionelle psychologische Forschung hat primär die sog. WEIRD-People (Western, Educated, Industrialized, Rich, Democratic) im Blick und – womöglich in vielen Hinsichten vorschnell – die an ihnen gewonnenen Erkenntnisse auf alle Menschen generalisiert Dies betrifft nicht nur die Anwendungs-, sondern auch die Grundlagenfächer wie Wahrnehmungs- und Lernpsychologie Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 35 Integration in der modernen Psychologie: Bio-psycho-soziales Modell © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014. Aus: Myers, D. G. (2014). Psychologie. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 36 Was heißt „bio-psycho-sozial“ konkret? Versuch einer Antwort anhand klassischer Experimente der Psychologie …und zugleich eine unvollständige Einführung in die Teilgebiete der Psychologie Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 37 Bio-psycho-soziales Modell: Beispiel Lernen Aus: Myers, D. G. (2014). Psychologie. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 38 Lernpsychologie: Klassische Konditionierung (Pawlow, 1905) Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 39 Klinische Anwendung: „Little Albert“ (Watson, 1920) © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2017. Aus: Becker-Carus, C. & Wendt, M. (2017). Allgemeine Psychologie. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 40 Klassische Konditionierung & Psychoimmunologie (Ader, 1974; Ader & Cohen, 1975) Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2017. Aus: Becker-Carus, C. & Wendt, M. (2017). Allgemeine Psychologie. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage. 41 Lernpsychologie: Operante Konditionierung (Skinner, 1938) Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 42 Expositionstherapie bei Phobien https://anxietypanichealth.com/2009/08/17/exposure-therapy-eliminating-anxiety-disorders-fear-part-1/ © Michael L Nichols Mayo Clinic Patient Education Material https://www.findapsychologist.org/exposure-therapy-helping-your-child-overcome-anxiety-disorders-through-facing-fears-by-dr-michelle-gryczkowski/ https://labs.la.utexas.edu/smits/virtual-reality-exposure-therapy/ Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 43 Lernpsychologie: Lernen am Modell (Bandura, 1963) https://greatexperimentsblog.blogspot.com/2017/10/monkey-see-monkey-do-bobo-doll.html Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 44 Angst & Beobachtungslernen (Cook & Mineka, 1989) Two experiments examined whether superior observational conditioning of fear occurs in observer rhesus monkeys that watch model monkeys exhibit an intense fear of fear-relevant, as compared with fear-irrelevant, stimuli. In both experiments, videotapes of model monkeys behaving fearfully were spliced so that it appeared that the models were reacting fearfully either to fear-relevant stimuli (toy snakes or a toy crocodile), or to fear- irrelevant stimuli (flowers or a toy rabbit). Observer groups watched one of four kinds of videotapes for 12 sessions. Results indicated that observers acquired a fear of fear-relevant stimuli (toy snakes and toy crocodile), but not of fear-irrelevant stimuli (flowers and toy rabbit). Implications of the present results for the preparedness theory of phobias are discussed. https://doi.org/10.1037/0021-843X.98.4.448 Image by Arash Emamzadeh. https://www.in-mind.org/article/origins-of-common-fears-a-review Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 45 Entwicklungspsychologie: Theory of Mind (Wimmer & Perner, 1983) Perera, R.A.; Albornoz Stein, S.I. How to Make Correct Predictions in False Belief Tasks without Attributing False Beliefs: An Analysis of Alternative Inferences and How to Avoid Them. Philosophies 2018, 3, 10. https://www.mdpi.com/2409-9287/3/2/10 Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 46 Entwicklungspsychologie: Frühkindliche Imitation (Meltzoff & Moore, 1977) http://www.psy.lmu.de/epp/studium_lehre/lehrmaterialien/lehrmaterial_ss10/sose_2010/einf_sodian2010/sodianss10_04.pdf Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 47 Emotionspsychologie: Basisemotionen & Mimik (Ekman, 1976) Beurteilungen von Gesichtsausdrücken. Prozentanteile richtiger Zuordnungen von Gesichtsausdrücken zu Emotionswörtern in verschiedenen Kulturen. (Nach Ekman 1976, S. 32) © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2017. Aus: Becker-Carus, C. & Wendt, M. (2017). Allgemeine Psychologie. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 48 Entwicklungspsychologie: Strange Situation (Ainsworth, 1970) & Still Face (Tronick et al., 1987) https://www.youtube.com/watch?v=YT http://www.crowe-associates.co.uk/wp-content/uploads/2016/05/strange-situation-test.jpg TSXc6sARg Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 49 Genetik & Entwicklungspsychologie (Caspi et al., 2003) In a prospective-longitudinal study of a representative birth cohort, we tested why stressful experiences lead to depression in some people but not in others. A functional polymorphism in the promoter region of the serotonin transporter (5-HT T) gene was found to moderate the influence of stressful life events on depression. Individuals with one or two copies of the short allele of the 5-HT T promoter polymorphism exhibited more depressive symptoms, diagnosable depression, and suicidality in relation to stressful life events than individuals homozygous for the long allele. This epidemiological study thus provides evidence of a gene-by- environment interaction, in which an individual's response to environmental insults is moderated by his or her genetic makeup. Caspi A, Sugden K, Moffi4 TE, et al: Influence of life stress on depression: modera?on by a polymorphism in the 5-HTT gene. Science 2003; 301:386–389 Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 50 Erlernte Hilflosigkeit (Overmier & Seligman, 1967) Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 51 Persönlichkeitspsychologie: Stanford Marshmallow Experiment (Mischel, 1972-1989) https://www.youtube.com/watch?v=QX_oy9614HQ Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 52 Kognitive & Sozialpsychologie: Impliziter Assoziationstest (Greenwald, McGhee & Schwartz, 1998) http://kuechenpsychologie.blogspot.com/2012/04/die-anti-rassismus-pille.html http://www.was-ist-rassismus.de/handeln/test.html Hier können Sie den Test selbst durchführen: https://implicit.harvard.edu/implicit/germany/takeatest.html Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 53 Sozialpsychologie: Milgram Experiment (1961) https://www.youtube.com/wat ch?v=VEFD3lshXL0 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Milgram_Experiment_v2.png https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Milgram_Experiment_advertising.gif Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 54 Fazit: Wir sind bio-psycho-soziale Wesen – von Kopf bis Fuß und von der Wiege bis zur Bahre Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 55 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014. Aus: Myers, D. G. (2014). Psychologie. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Verwendete Literatur Becker-Carus, C. & Wendt, M. (2017). Allgemeine Psychologie. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Berlin, Heidelberg: Springer. Döring, N., & Bortz, J. (2016). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften. Berlin, Heidelberg: Springer. Myers, D. G. (2014). Psychologie. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Berlin, Heidelberg: Springer. Zimbardo, P. G. & Gerrig, R. J. (2004). Psychologie. 16., aktualisierte Auflage. München: Pearson Studium. Idstein | Köln | Hamburg | Düsseldorf | München | Frankfurt am Main | Berlin | Zwickau | New York 56

Use Quizgecko on...
Browser
Browser