Einführung in die Soziologie PDF
Document Details

Uploaded by SweetheartCuboFuturism8128
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Tags
Summary
This document provides an introduction to sociology. It covers definitions, key concepts, and historical background. It also explores various theoretical approaches and methods used in the field.
Full Transcript
*Einführung in die Soziologie:* [Vorlesung 1: Entstehung und Definitionen] - Soziale Welt ist nicht durchdefinierbar, soziale Welt ist komplett historisch, deswegen nicht definierbar - Vorläufiger Charakter, damit fängt Wissenschaft an - Vorsicht mit Definitionen -\> Ansatzpunkt -Defi...
*Einführung in die Soziologie:* [Vorlesung 1: Entstehung und Definitionen] - Soziale Welt ist nicht durchdefinierbar, soziale Welt ist komplett historisch, deswegen nicht definierbar - Vorläufiger Charakter, damit fängt Wissenschaft an - Vorsicht mit Definitionen -\> Ansatzpunkt -Definition: - Schäfers: *„Soziologie ist die Wissenschaft vom Sozialen, d.h. den verschiedenen Formen der Vergemeinschaftung (z.B. Familie, Verwandtschaft, Sippe, Nachbarschaft, soziale Gruppe) und der Vergesellschaftung (Organisation, Gesellschaft, Staat) der Menschen."* - Unterscheidung von Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung, Gemeinschaft vs. Gesellschaft -\> wichtiges Problem, Grundunterscheidung und Grundbeschreibung der Soziologie - Unters. Größe, Gemeinschaft \< Gesellschaft (nicht immer, Bsp.: Gemeinschaft der katholischen Gläubigen) - Gesellschaft ist ein typisches modernes Problem - Intimitätsgrade/persönlicher Bezug: Gemeinschaft \> Gesellschaft - Jeder Definition liegt ein Prozess zugrunde (Bsp.: veränderten Vorlesungen) - Soziologische Gebilde sind im Kern keine Gebilde, sondern Prozesseinheiten de sich fortlaufend ändern - Endruweit: *„Will man die Soziologie von ihren Objekten her bestimmen, kann man definieren: die Soziologie ist diejenige Sozialwissenschaft, die sich mi den sozialen Subjekten, den sozialen Prozessen und den sozialen Katalysatoren(Auslöser) beschäftigt"* - Veraltet - Prozesse - Bestimmt man die Soziologie von ihren Objekten her? - S ist eine Relationenwissenschaft: Interesse nicht für einzelne Punkte sondern Relationen - Reimann: *„Soziologie ist die Wissenschaft, die mit disziplineigenen Begriffen, Theorien und Methoden Struktur-, Funktions- und Entwicklungszusammenhängen der Gesellschaft beschreibt und erklärt"* - Eigene Sprache, Fachvokabular (wichtig) - Fachvokabular und Alltagssprache manchmal schwierige Kombination (Bsp: Rolle) - Kein Fokus auf Einzelfälle - Entwicklungsgedanke als Teil des Prozessbegriffs - Soziale Dynamik liegt zugrunde (Zustand A zu B ist eine Entwicklung) - Strukturzusammenhänge, Soziologie als Strukturwissenschaft - Strukturfunktionalismus Parsons: „Schulklasse als soziales System" - Schäfer: *„Sie fragt nach den Strukturen des sozialen Handelns und der sozialen Gebilde und welchem Wandel diese unterliegen. Die Soziologie ist eine empirische Sozialwissenschaft, ihre Beziehungen zu den Geistes- und Kulturwissenschaften, aber auch zur Psychologie, sind evident"* - Frühere Nähe zur Psychologie, mit der Ausdifferenzierung der S. mehr Abstand, getrennte Entwicklung, Operation -\> Psychologie: Individuum -\> Beziehungen heute nicht mehr unbedingt evident - Soziologie als empirische Sozialwissenschaft - Erfahrungsbasiert - Empiriebegriff nicht nur quantitatives Methodensetting - Dahrendorf*: „Soziologie ist das, was Leute, die sich Soziologen nennen, tun, wenn sie von sich sagen, dass sie Soziologie betreiben. Mehr nicht"* - Praxis statt Definitionen - Weber: „*Soziologie soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und in seinen Wirkungen ursächlich erklären will. Handeln soll dabei ein menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder innerliches Tun, Unterlassen und Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden. Soziales Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist."* - Laut Weber kann es auch nicht soziales Handeln geben, immer verbunden mit Absicht, nicht Automatismus - S beschreibt sich immer selbst, wenn sie Gesellschaft beschreibt - Unterscheidung zu anderen Disziplinen, eigene Beschreibung der Gesellschaft der Bezug zu demselben - S kann sich selbst zum Thema machen: Soziologie der Soziologie *-*Entstehung: - Historisch späte Disziplin: Ende 19.Jhd - Themenprofil älter: Sozialphilosophie (Platon, Rousseau, Hobbes, Kant, Hegel \...) aber noch keine Soziologie (ähnliche Themenbereiche, andere Herangehensweise) -\> erst Soziologen aus andern Mutterdisziplinen - S als Beobachtungsmodalität -Strukturwandel im 19.Jhd: (Entstehung im Zusammenhang mit gesamtgesellschaftlichen Denkstrukturen, kein Zufall) - Industrialisierung - Urbanisierung (ansteigende Bevölkerung, Landflucht, Bsp: Chicago: Mietskonzernen) - Alphabetisierung (d. Gesamtbevölkerung -\>Schulpflicht) - Soziale Frage (Was macht man mit den Industrieleuten: Krankheit, Alter -\>Krankenversicherung, Altersvorsorge) - Neue Lebensformen - Neue Berufe (Angestellte) - Neue Medien/Kommunikationsformen (Bsp: Unterseekabel) - Religiöse Begründungshintergründe brechen zusammen (nicht mehr gottgewollt, sondern selbstgemacht) - Kommunikation über die Prognose verändert die Prognose (Wahlprognose, Meinungsänderung nicht ausgeschlossen) -Kontingenzprämisse: - Abgrenzung zur Vergangenheit: Bruch der Legitimationsordnung (Stände) - Bewusst gemachte Gegenwartsordnung: Menschengeschaffte Ordnungen sind änderbar, anders möglich - Negation von Unmöglichkeit und Notwendigkeit -\> Eigenwert der Moderne - Negativ: Pläne scheitern, Handlungsbedingung verändert Handlungen -\>Bsp: Wahlprognosen, nicht immer sicher was man ändert [Vorlesung 2: Interaktion/Organisation/Gesellschaft, Erklären oder Verstehen ] -Wirklichkeitswissenschaft: Soziologie als deskriptive Wissenschaft -Wertfreiheit - Berger: „*In den Grenzen seiner Tätigkeit als Soziologie gibt es jedoch nur einen fundamentalen Wert: wissenschaftliche Redlichkeit. Um ihretwillen muss er noch auf seinem eigensten Gebiet seine Überzeugungen, Gefühle und Vorurteile in Rechnung stellen. Es gehört zu seiner Ausbildung im Fach, dass er dergleichen als Voreingenommenheit erkennt, unter Kontrolle hält und so weit wie möglich von seiner Arbeit fernhalten lernt. \... Der Soziologe will sehen, was da ist, das Vorhandene, Gegebene, ohne Rücksicht auf seine eigenen Wünsche und Sorgen. Was er sieht, kann er erhofft oder befürchtet haben. Was er vollzieht, ist jedoch ein Akt lauterer Wahrnehmung, und zwar so ausschließlich, wie die begrenzten Möglichkeiten des Menschen es zulassen"* - Vorsicht mit „soll": vorhandene Wertung, deshalb keine soziologische Aussage - Weder Glaubensgrundsätzen folgen oder diese vereinen (weder richtig oder falsch) - Distanz zum erforschten Gegenstand: unters. Hilfsmittel (Fachvokabular, Theorien, Methoden\...) - Soziologie als verfremdete Wissenschaft - Wertfreiheit nicht unumstritten in der Soziologie - Marx: *„Die Vernunft hat immer existiert, nur nicht immer in der vernünftigen Form. Der Kritiker kann also an jede Form des theoretischen und praktischen Bewusstseins anknüpfen und aus den eigenen Formen der existierenden Wirklichkeit die wahre Wirklichkeit als ihr Sollen und ihren Endzweck entwickeln."* -Erklären-Verstehen: - Nomothetische (Naturwi.) vs. Idiographische (Humanwi.) Wissenschaftsverständnis -Emile Durkheim: - Überlegung zu Methodik der S. mit Überlegungen zur Gegenstandsbestimmung verknüpft - Hat sich an Naturwissenschaften orientiert - Regeln der soziologischen Methode: „Bevor untersucht wird, welche Methode sich zum Studium der soziologischen Tatbestände eignet, ist es von Wichtigkeit zu wissen, was denn das für Tatbestände sind, die man mit diesem Namen belegt." - *„Wenn ich meine Pflichten als Bruder, Gatte oder Bürger erfülle, oder wenn ich übernommenen Verbindlichkeiten einlöse, so gehorche ich damit Pflichten, die außerhalb meiner Person und der Sphäre meines Willens im Recht und der Sitte begründet sind. Selbst wenn sie mit meinen persönlichen Gefühlen im Einklang stehen und ich ihre Wirklichkeit im Innersten empfinde, so ist diese doch etwas Objektives. Denn nicht ich habe diese Pflichten geschaffen, ich habe sie viel mehr im Weg der Erziehung übernommen."* - „*Wir finden also besondere Arten des Handelns, Denkens, Fühlens, deren wesentliche Eigentümlichkeit darin besteht, dass sie außerhalb des individuellen Bewusstseins existieren."* - Können uns gegen bestimmte soziologische Tatbestände nicht wehren (Bsp.: Zahlung mit Geld) - *„Hier liegen also eine Klasse von Tatbeständen von sehr speziellem Charakter von sehr speziellem Charakter vor: sie bestehen in besonderen Arten des Handelns, Denkens und Fühlens, die außerhalb des Einzelnen stehen und mit zwingender Gewalt ausgestattet sind, Kraft derer sie sich ihnen aufdrängen. Mit organischen Erscheinungen sind sie nicht zu verwechseln, denn sie bestehen aus Vorstellungen und Handlungen, ebenso wenig mit psychischen Erscheinungen, deren Existenz sich im Bewusstsein des Einzelnen erschöpft. Sie stellen also eine neue Gattung dar und man kann ihnen mit Recht die Bezeichnung sozial vorbehalten.... Denn da ihr Substrat nicht im Individuum gelegen ist, so verbleibt für sie kein anderes als die Gesellschaft, sei es die die stattliche Gesellschaft als Ganzes, sei es einer der Teilgruppen..., Religionsgemeinschaften,... berufliche Korporationen.... Andererseits gebührt sie ihnen ausschließlich. Denn das Wort „sozial" hat einen bestimmten Sinn einzig unter der Voraussetzung, dass lediglich die Erscheinungen damit benannt werden, die in keine andere schon bestehende und benannte Kategorie fallen. Sie bilden also das der Soziologie eigentümliche Gebiet."* -Kollektivphänomen vs. Allgemeinphänomen - Allgemeinheit geht vom Einzelnen aus und geht dann von der Menge der Einzelnen aus - Allgemeinwillen ist nicht der Wille Aller - *„wenn es (das soziale Phänomen) allgemein ist, so ist es das, weil es kollektiv (d.h. mehr oder weniger obligatorisch) ist, und nicht umgekehrt ist es kollektiv, weil es allgemein ist. Es ist ein Zustand der Gruppe, der sich bei den Einzelnen wiederholt, weil er sich ihnen aufdrängt. Es ist in jedem Teil, weil er im Ganzen ist, und er ist nicht im Ganzen, weil er in den Teilen ist"* - Bsp.: man kann eigentlich nicht öffentlich sagen, dass man gegen Freiheit ist - „Ein soziologischer Tatbestand ist jede mehr oder minder festgelegte Art des Handelns, die die Fähigkeit besitzt auf den Einzelnen einen Zwang auszuüben, oder auch, die im Bereich einer gegebenen Gesellschaft allgemein auftritt, wobei sie ein von ihren individuellen Äußerungen unabhängiges Eigenleben besitzt." - Kollektivismus - Holismus - „Emergenz": Durkheimsche Idee ist, dass man soziales nur aus sozialem Erklären, also nicht aus individuellem - „Die erste und grundlegende Regel besteht darin, die soziologischen Tatbestände wie Dinge zu betrachten" - Dingcharakter des Sozialen - Wissenschaft ~~Idola, notiones vulgares, praenotiones~~ (Bilder, die man sich vom sozialen macht, Vorurteile) - Dinge (Ein Ding ist nicht nur sichtbar, sondern zeigt auch Widerstand) Erklären heißt Dinge als Wirkungen von Ursachen zu verstehen - Hempel-Oppenheim-Schema: *„Die Erklärung eines Phänomens bedeutet im Prinzip, das zu erklärende Phänomen als die Folge bestimmter (kausaler) Ursachen zu erkennen (Esser).* - Explanans-Explanandum: *„Die Erklärung des Explanandums besteht in dem Nachweis, dass die Aussage über das Explanandum in bestimmter Weise in einer Klasse von erklärenden Aussagen wird als das Explanans bezeichnet. Es hat selbst wiederum zwei Bestandteile: Allgemeine Gesetze und Randbedingungen" (Esser)* - Erklären-Verstehen: - Badewannenmodell (nicht mehr Durkheim): [Explanans] [Explanandum] Religiöse Doktrin Wirtschaftsorganisation (Prädestinationslehre) (moderner Kapitalismus) 1 3 Individuelle Werte 2: individuelles ökonomisches und Situationen Verhalten 1: Logik der Situation 2: Logik der Selektion 3: Logik der Aggregation Soziale Str. koll. Explanandum Individuelle Situation individuelles Handeln [Vorlesung 3: Soziales Handeln] -Max Weber - Gegensatz zu Durkheim - Ablehnung von Populismus - Handlungsmethodologien (Verhalten, Handeln, Soziales Handeln, Soziale Beziehung) - *„Soziologie soll heißen, eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will. Handeln soll dabei ein menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder inneres Tun, Unterlassen oder Dulden) heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist."* - Bezogen auf andere (Relationspartner) - Gibt es nicht nicht soziales Handeln? (einsamer Landwirt und Schaufel (gesellschaftlich)) - Motiv: Weber: Motiv heißt ein Sinnzusammenhang, welcher dem Handelnden selbst oder dem Beobachtenden als sinnhafter, Grund eines Verhaltens erscheint. - Aktuelles Verstehen des gemeinten Sinns einer Äußerung (Bsp.: 2x2=Rechenoperation) - Erklärendes Verstehen: „Erklären bedeutet... für einen mit dem Sinn des Handelns befasste Wissenschaft so viel wie*: „Erfassung des Sinnzusammenhangs, in den, seinem subjektiven Sinn nach, ein aktuell verständliches Handeln hineingehört."* (Bsp.: Unterrichtssituation) - Verstehen d. Kontexts in dem der Sinn entsteht -\> subjektiv -\> neuer Erklärbegriff - Unterschiedlich zu Durkheims Erklären - „*Sinnhaft adäquat soll ein zusammenhängend ablaufendes Verhalten in dem Grade heißen, als die Beziehung seiner Bestandteile von uns nach den durchschnittlichen Denk- und Gefühlsgewohnheiten als typischer (wir pflegen zu sagen: „richtiger") Sinnzusammenhang bejaht wird. (Bsp.: Vorlesung)* - „*Kausal adäquat" soll dagegen ein Aufeinanderfolgen von Vorgängen in dem Grade heißen, als nach Regeln der Erfahrung eine Chance besteht: dass sie in stets gleicher Art tatsächlich abläuft."* - Verstehen heißt in all diesen Fällen: deutende Erfassung: a. Des im Einzelfall real gemeinten (bei historischer Betrachtung) b. Des durchschnittliche und annäherungsweise gemeinten (bei soziologischer Massenbetrachtung) c. Des für den reinen Typus (Idealtypus) einer häufigen Erscheinung wissenschaftlich zu konstruierenden (idealtypischen) Sinnes oder Sinnzusammenhangs. - Weber: *„Soziales Handeln aber soll ein solches Handeln heißen, welches seinem von dem oder den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist."* - Weber, Handlungsmethodologien: Bestimmungsgründe des (sozialen) Handelns: - [Zweckrational:] Orientierung des Handelns an Kategorien des Zwecks und der (geeigneten) Mittel und der etwaigen Nebenfolgen (Bsp.: Vorlesung zum Bestehen der Prüfung) - [Wertrational]: Orientierung des Handelns im Sinne des bewussten Glaubens an den Eigenwert eines bestimmten Sichverhaltens (Bsp.: Besuchen aller Vorlesungen und Seminaren) - [Traditionell:] Orientierung des Handelns an eingelebten Gewohnheiten (Bsp.: War schon immer in der Vorlesung) - [Affektuell]: Orientierung des Handelns an aktuellen Affekten und Gefühlslagen (Bsp.: heute, keine Lust) - Soziale Beziehung*: „Soziale Beziehung, soll ein seinem Sinngehalt nach aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer heißen. Die soziale Beziehung besteht also durchaus und ganz ausschließlich: in der Chance, dass in einer (sinnhaft) angebbaren Art sozial gehandelt wird, einerlei zunächst, worauf diese Chance beruht."* - *„Aufeinander bezogen ist sie aber auch dann insofern, als der Handelnde vom Partner (vielleicht ganz oder teilweise irrigerweise) eine bestimmte Einstellung dieses letzteren ihm (dem Handelnden) gegenüber voraussetzt und an diesen Erwartungen sein eigenes Handeln orientiert, was für den Ablauf des Handelns und die Gestaltung der Beziehung Konsequenzen haben kann..."* - *„Zweifach einseitige soziale Beziehung"* (Wechselseitigkeit o. unterstellte Wechselseitigkeit) - Wechselseitigkeit/ Zweiseitigkeit - Handlungsmethodologie Zusammenfassung: **Handelndes Subjekt** A B C \...N **Soziales Handeln** A C A orientiert sich an B, C,..., N **Soziale Beziehung** A B A orientiert sich an B & B orientiert sich an A A, B, C,... N orientieren sich aneinander A B N Nachtrag Vorlesung 4: - Soziale Beziehung ist nicht (nur?) eine Paarbeziehung - *„Zweifach einseitige soziale Beziehung"* -\> Soziale Beziehung: Wechselseitigkeit oder unterstellte Wechselseitigkeit - (soziales) Handeln oder unterstelltes Handeln [Vorlesung 4: Macht und Herrschaft] -Macht: - Asymmetrische soziale Beziehung (Akzent: Beziehungen, nicht Eigenschaften) - Potentia (polit. Einfluss) vs. Potestas (Amtsgewalt, Machthaber) - Anthony Giddens: *„In der Lage sein, anders zu handeln, bedeutet, fähig zu sein, in die Welt einzugreifen bzw. einen solchen Eingriff zu unterlassen mit der Folge, einen spezifischen Prozess oder Zustand zu beeinflussen. Ein Handelnder zu sein setzt mithin die Fähigkeit voraus, eine Reihe von Kausalkräften... zu entfalten, einschließlich derjenigen, die der Beeinflussung der von den anderen entfalteten Kräften dienen. Handeln hängt von der Fähigkeit eines Individuums ab, einen Unterschied herzustellen zu einem vorher existierenden Zustand oder Ereignisablauf, d.h. irgendeine Form der Macht auszuüben."* - Dimensionen der Macht: - Machtquellen - Machtmittel - Formen der Machtausübung - Wirkungsmechanismus von Macht - Macht vs. Zwang vs. Gewalt - Macht: *„eine soziale Konstellation, in der sich Ego und alter Ego gegenüberstehen, beide Handlungsalternativen haben, die sie vermeiden möchten, der Machtunterworfene dieses Alternativen aber eher vermeiden möchte als der Machthaber"* (Bsp.: Vater droht Sohn mit Gewalt bei der nächsten schlechten Note -\> Vater möchte nicht Schlagen, sondern bessere Note, Sohn möchte nicht geschlagen werden) - Heinrich Popitz: Anthropologische Grundformen der Macht - Aktionsmacht (qua Verletzungsmacht) - Instrumentelle Macht (qua Unterwerfungsmacht) - Autoritative Macht (qua verhaltenssteuernde Macht) - Datensetzende Macht (qua objektivierte Macht technischen Handelns) - Stufenmodell der Institutionalisierung von Macht: 1. Sporadische Macht 2. Normierende Macht 3. Positionalisierung von Macht: Herrschaft (Position, Person wird austauschbar) 4. Entstehen von Positionsgefügen der Herrschaft (geht um die Position, Person wird austauschbar) 5. Staatliche Herrschaft und die Veralltäglichung zentrierter Herrschaft -\> Generelle Tendenzen: Entpersonalisierung, Formalisierung, Integrierung - Max Weber: Macht - „*Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht."* - *„Der Begriff Macht ist soziologisch amorph (gestaltlos). Alle denkbaren Qualitäten eines Menschen und alle denkbaren Konstellationen können jemand in die Lage versetzen, seinen Willen in einer gegebenen Situation durchsetzen. Der soziologische Begriff der „Herrschaft" muss deshalb präziser sein und kann nur die Chance bedeuten: für einen Befehl Fügsamkeit zu finden."* - *„Herrschaft soll heißen die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen gehorsam zu finden"* -\>Legitimitätsgründe - 3 reinen Typen der Herrschaft: 1. Legale -- Kraft Satzung (nicht gleich legitime Herrschaft) 2. Traditionelle -- Kraft Glauben an die Heiligkeit einer von jeher überkommenen Ordnung 3. Charismatische- kraft affektueller Hingabe an die Person des Herrn und ihre Gnadengabe (Bsp.: in Stamm/ & Clanzusammenhängen), Charisma keine Eigenschaft sondern Zuschreibung durch andere [Vorlesung 5: Rolle] -Rolle: - Abweichend von dominant alltäglicher Verwendung: nicht Rolle wie Schauspieler - Soziologischer Fachbegriff: *„ein Bündel normativer Verhaltenserwartung"* - Passiv, zugeschriebene/zugemutete Verhaltenserwartung -Def.: - Schäfers*: „ein Bündel normativer Verhaltenserwartungen, die von einer Bezugsgruppe oder mehreren Bezugsgruppen an Inhaber bestimmter sozialer Positionen herangetragen werden"* - Dahrendorf*: „ein Bündel von Erwartungen, die sich in einer gegebenen Gesellschaft an das verhalten der Träger von Positionen knüpfen. \... Insofern ist jede einzelne Rolle ein Komplex oder eine Gruppe von Verhaltenserwartungen"* - Gewisse Erwartungen gehen mit Rollen einher (Bsp.: Uniprof-Erwartung was zu lernen) -\> Erwartung an Position nicht Person -\>passives Momentum, von außen an einen gerichtet - Rollenattribute = Eigenschaft des Rollenträgers (Kleidung..) - Rollenverhalten = Verhalten des Rollenträgers - Zugeschriebene (ascribed) vs. Erworbene (achieved) Rollen (interessant in d. m. S.) (Bsp.: früher 2 Geschlechter, kein Zutun) (Bsp.: Leistungsrollen/erarbeitet wie Student) - Ralph Linton, Status*: „Den Platz, den ein Individuum zu einer bestimmten Zeit in einem bestimmten System einnimmt, wollen wir im Folgenden als sein Status in diesem System bezeichnet."* - Ralph Linton, Rolle*: „... Rolle soll die Gesamtheit der kulturellen Muster bezeichnen, die mit einem bestimmten Status verbunden sind. So umfasst dieser Begriff die Einstellungen, Wertvorstellungen und Verhaltensweisen, de einem jeden Inhaber dieses Staus von der Gesellschaft zugeschrieben werden."* -\>Linton, Einführung des Begriffs in den 40er/50er der USA - Individuen werden in verschiedene Ordnungssysteme eingeordnet (Rekonstruktion möglich) -\> Verwandtschaft, Alter... - Mehrere Klassifikationen und Subklassifikationen möglich, Vater und Sohn - Jeder Status (abstrakte Positionierung) ist mit einer Rolle verbunden (Verhalten) - Rolle wird je nach Status aktiv -\> Verändern des Verhaltens - Rolle als entscheidendes Element der sozialen Systeme: Strukturfunktionalismus Talcott Parsons (1 zu 1 Zuordnung: Rolle & Status) - [Systeme] [Elemente] [Intersystembeziehungen] Kulturelles S. Generalisierte Symbole Werte Soziales S. [Rollen] Institutionalisierung Persönlichkeitss. Bedürfnisdispositionen Internalisierung Sozialisation - Robert K. Merton: Rollenset (30er aber durch Social Media noch viel stärker reproduziert) -\>Statusset ( Vater + Kunsthistoriker + Kegelbruder) - Vervielfältigung & Differenzierung von Rollen, jeder Status mehrere Rollen (Medizinstudent: Erwartung von Eltern, E. v. Dozent, E. v. Mitstudenten) - 1 zu mehrere Zuordnung -\> Frage nach Mechanismen der Rollenerwartung verschränke sich - Nicht immer homogene Rollen -\> Konfliktsoziologischer als Linton -\>Vereinbarkeit der Rollen? Welche Mechanismen vermeiden das Aufeinanderprallen von Rollen? 1. Relative Bedeutsamkeit versch. Positionen (unters. Erwartungsrelevanz, hierachisierbar, Direktor wichtiger als Eltern) 2. Machtunterschiede zwischen Personen in einem Rollen-Set (Hierachie/ Machtbesitz ausnutzbar) 3. Abschirmung des Rollen-Handelns gegenüber der Beobachtung durch Mitglieder des Rollen-Sets (geschlossener Klassenraum, nur E. der Schüler, sonst höhere Irritationschancen) 4. Übersehbarkeit widersprüchlicher Forderungen seitens der Mitglieder eines Rollensets 5. Gegenseitige soziale Unterstützung zwischen den Statusinhabern (Gewerkschaften, aber entstehen neuer Erwartungen) 6. Beschränkung des Rollen-Set - Es können Irritationen auftreten, wenn verschiedene Personen eines Rollen-Sets zusammen sind - Interaktionistische Rollensoziologie: kritische Reaktion, neuer Zugang - Früher: sozialstrukturalistische Unterscheidungen -\>Kritik: rein normative Erwartung, was erfüllt werden kann (role taking) - Interesse jetzt: role making -\>Realität, konkretes Handeln - Goffman Rollendistanz: Divergenz zwischen Rollenvorschrift & tatsächlichem Rollenverhalten -\>Distanz, (Bsp.: Gespräche von Operateuren währen der OP) - Identitätsfragen bei Linton & Merton uninteressant, soziologisch gesehen nie außerhalb von Erwartungsgefügen - Frage nach Identität soziologisch nicht beantwortbar -\>im sozialen Rahmen immer Erwartungen - Dahrendorf: wichtigster Vertreter der deutschen Rollentheorie, Homo Sociologicus - *„wenn wir von Rollen sprechen, dann stets nur von erwartetem Verhalten die Rede, d. h. von dem Einzelnen, der sich außer ihm bestehenden Ansprüchen gegenübersieht bzw. der Gesellschaft, die den Einzelnen mit gewissen Ansprüchen konfrontiert. Die Vermittlung von Einzelnen und Gesellschaft geschieht nicht schon dadurch, das der Einzelne handelt oder soziale Beziehungen unterhält, sondern erst in der Begegnung des handelnden Einzelnen mit vorgeprägten Formen des Handelns."* - Rollen haben immer 3 Merkmale: 1. Soziale Rollen sind gleich Positionen, quasi- objektive, vom Einzelnen prinzipiell unabhängige Komplexe von Verhaltensvorschriften. 2. Ihr Inhalt wird nicht vom Einzelnen sondern von der Gesellschaft bestimmt und verändert. 3. Die Verhaltenserwartungen haben gewisse Verbindlichkeit, man kann sich Rollen nicht entziehen, ohne dass es Schaden gibt - Arten von Erwartungen: 1. Kann-Erwartungen 2. Soll-Erwartungen (stärkerer normativer Anspruch, mit geringer Erwartung) 3. Muss-Erwartung (muss erfüllt werden, sonst drohen Sanktionen) [Vorlesung 6: Interaktion] - Interaktion-Mikrosoziologisch - Organisation, Gruppe, Netzwerk -Mesosoziologisch - Gesellschaft -- Makrosoziologisch -\> Nicht feste Zuordnung, Abweichungen möglich - Begriff aus der amerikanischen Soziologie: interaction als Versuch Wechselwirkungen zu beschreiben (nicht Interaktionen) - Schäfers: *"Kommunikation, Handlungen und soziale Beziehungen zwischen anwesenden, sich wahrnehmenden und füreinander ansprechbaren Individuen"* - *„liegt vor, wenn das Verhalten von ego als Reaktion ein Verhalten bei alter hervorruft, d.h. wenn sich Individuen in Ihrem Erleben und Handeln auf das Erleben und Handeln der anderen beziehen, die im gleichen sozialen Kontext anwesend sind."* - Social Media und Handys sogen für Veränderungen der Interaktion - Interaktion ist zeitlich und räumlich begrenzt -\> Situationssystem - Werden von dauerhafte Interaktion (Freunde, Ehe, Familie, aber Gespräch am Esstisch ist Interaktion) und Strukturierung (Gothman) - Eigenqualität von I.: Interaktion strukturiert sich selbst - Goffman, Interaktionsordnung: *„Soziale Interaktion im engeren Sinne geschieht einzig in sozialen Situationen, d.h. in Umwelten, in denen zwei oder mehr Individuen körperlich anwesend sind, und zwar so, dass sie aufeinander reagieren können"* - *„gegenseitige körperliche Präsenz"* - Gegenstand eigenen Rechts - Goffman: *„Der Trick besteht darin, diese Wirkungen, seien sie nun groß oder klein, begrifflich anders zu fassen, damit ihre Gemeinsamkeiten isoliert und analysiert werden können und damit die Formen des sozialen Lebens, aus denen sie sich ableiten, herausgeschält und soziologisch greifbar gemacht werden können. Dadurch kann das Zutage geführt werden , was diesen interaktiven Vorgängen innewohnt. Auf diese Weise kommt man vom einfach Situierten zum Situativen, d.h. von dem, was zufällig in einer sozialen Situation verortet ist (und was ohne größere Schwierigkeiten außerhalb angesiedelt werden könnte), zu dem, was nur in Face-to-Face-Konstellationen auftreten kann."* - Interaktion: 1. [Zeit/Sukzession] 2. [Offensichtlichkeit]: *„Sobald ein Individuum... in die unmittelbare Gegenwart eines anderen gerät, tritt eine Grundbedingung des gesellschaftlichen Lebens außerordentlich hervor: seine folgenschwere Offensichtlichkeit. Diese Offensichtlichkeit erschöpft sich nicht nur darin, dass unser Auftreten und unsere Verhaltensweisen Hinweise auf unseren Status und unsere Beziehungen geben. Vielmehr können die anderen schon an unserer Blickrichtung, unserem Engagement und der Art unserer ersten Handlungen entnehmen, welche Absichten uns Zwecke wir im Moment verfolgen und dies als völlig unabhängig davon, ob wir uns mit Ihnen abgeben oder nicht. Dementsprechend versuchen wir fortwährend, ihnen diese Enthüllungen zu erleichtern, sie zu verhindern oder gar unsere Zuschauer auf eine falsche Fährte zu locken."* 3. [Räumlichkeit/Körperlichkeit:] *„Soziale Situationen sind ja dadurch definiert, dass wir an Ihnen nur teilnehmen können, wenn wir unseren Körper und seine dazugehörige Ausstattung einbringen. Das macht uns verwundbar, da wir durch unsere Körperlichkeit prinzipiell Angriffen anderen durch die Gerätschaften ausgesetzt sein können, die sie kraft ihrer Körper in die Situation einbringen."* [Vorlesung 7: Gruppe und Organisation/Netzwerk] -Gruppe: - Lösen von Alltagsbegriff: Haufen, Zusammenballung... - *„Mankind are to be taken in groups, as they have always subsisted"* Adam Furgeson (Sozialität und Herdebegriff) - Ab frühem 19.Jhd: *„Gruppenwissenschaft"* -Ludwig Gumplovies - Keine Merkmalsgemeinschaft außer für Statistiken (Bsp.: Impfgegner) - Soziologie spez. Gruppenbegriff Anfang 20. Jhd (30er/50er): peer groups, small groups - Kleingruppenforschung USA 40er - Hauptsächlich interessant demokratisches, partizipatorisches Handeln/Entscheiden - Irrelevant wird der Gruppenbegriff in der Soziologie in den 50er -\>Übergehen in die Pädagogik -Definitionen: - Schäfer: *„Eine soziale Gruppe umfasst eine bestimmte Zahl von Mitgliedern (Gruppenmitgliedern), die zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels (Gruppenziel) über längere Zeit in einem relativ kontinuierlichen Kommunikations- und Interaktionsprozess stehen und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit (Wir-Gefühl) entwickeln. Zur Erreichung des Gruppenziels und zur Stabilisierung der Gruppenidentität ist ein System gemeinsamer Normen und eine Verteilung der Aufgaben über ein gruppenspezifisches Rollendifferential erforderlich"* - Schimank: *„Eine soziale Gruppe besteht aus einer Reihe von Individuen, die sich miteinander identifizieren und auf einer Basis gemeinsamer Werte, Normen und Ziele in informell strukturierten Weisen interagieren."* - Schimank: *„Eine soziale Gruppe besteht aus einer Anzahl von Individuen, die sich miteinander identifizieren und in informell strukturierten Weisen, die auf gemeinsamen Werten, Normen und Zielen beruhen interagieren"* -Zusammenfassung wichtige Parameter: 1. Gruppengröße (unters. In Literatur bis 1000, Bsp.: Konzert: Wir-Gefühl aber keine Gruppe) -\> Fokus Kleingruppen 25/30, mind. 2/3: Koalitionsbildung, komplexere Kommunikation möglich 2. Gem. Gruppenziel: nicht definiert sondern diffus -\>Jugendgruppe: sich Treffen des Treffens Willens -\> Gegensatz: Organisation 3. Wir-Gefühl/Gruppen-Identität: Begreifen als Einheit (immer Abgrenzung zu anderen), durch gemeinsame Geschichte -\> Mitgliedschaft, aber nicht definiert: inner core + Peripherie 4. System der gemeinsamen Normen/Werte als Grundlage: nicht definiert (Ablehnen von Kriminalität, macht Zugehörigkeit zur Street Gang unmöglich) 5. Gruppenspez. Rollendifferential/Rollengeflecht: (relativ) feste Rollen/Status innerhalb der Gruppe (Leader...) - Neidhardt: unmittelbare und diffuse Mitgliederbeziehung Gruppen nicht nur Interaktionsgefüge (Abwesenheit möglich bei halbwegs regelmäßiger Interaktion) *„Unter Gruppe wird ein soziales System verstanden, dessen Sinnzusammenhang durch unmittelbare und diffuse Mitgliederbeziehungen sowie durch relative Dauerhaftigkeit bestimmt ist"* -Organisation: - In der Soziologie: Werturteilsfreiheit, nicht Verbesserung der Organisation als Ziel sondern Beschreibung der existierenden - Organisationen als moderne Entwicklung -\> nicht vorhanden in der Antike bis Mittelalter (14.Jhd) - Lebenslang (Kindergarten, Gewerkschaften...) und Systematik der modernen Gesellschaft (Einkaufen, Arbeit, Freizeit...) -Definitionsmerkmale 1. Orientierung auf bestimmte Ziele (Uni-Lernen, Opel-Autos nicht Handys) 2. Errichtung speziell zum Zweck der Erreichung von ausdrücklich definierten Zielen 3. Besitz einer formalen Struktur (Hierachie, abgestufte Weisungsfunktion) 4. Arbeitsteilung 5. Einrichtung auf Dauer (geplant auf Dauer, Scheitern oder Transformation in andere O möglich) 6. Kontrolle durch spezielle Machtzentren 7. Optimierung des Personals durch qualitätsorientierten Austausch (Fachpersonal) 8. Rationale Koordinaten des Handelns 9. Genau feststellbarer Mitgliederkreis, Verfahren für Aufnahme & Abschluss (entweder/oder) - Verallgemeinerung: (formale) Mitgliedschaft -Max Webers: Bürokratiemodell: berührt Verständnis einer modernen Organisation - Spezialisierung (Beamten) - Hierarchisierung - Regulierung/Verregelung - Entpersönlichung (wichtig: Stelle aber nicht Besetzung -\>Unterschied zur Gruppe) - Leistungsbezogene Entlohnung -Basismodell von Organisationen: - Ziele (Relevanz der Ziele: Primär&Sekundärziele) - Formale/informale Organisationsstruktur - Mitglieder - Räumlich-sachliche Ausstattung - Organisationale Umwelt - Möglichkeit der Unterscheidung von Organisationstypen - Soziologie: Bereitstellen des Vokabulars nicht Unterscheidung -Ziele einer Organisation: - *„soziale Einheiten, die mit dem Zweck errichtet wurden, spezifische Ziele zu erreichen" -Etzioni* - *„goal-directed systems of human activity*" -Aldrich - *„zur Verwirklichung spezifischer Zwecke planmäßig geschaffene Gebilde"* -Abraham/Büschges - *„ein soziales System mit überdurchschnittlich spezifizierter Zielbestimmung"* -Endruweit - Mögliche Zielkonflikte: *„Durch die Verbindung von Forschung, Lehre und Studium dienen die Universitäten der Pflege und der Entwicklung der Wissenschaften. Sie bereiten auf berufliche Tätigkeiten vor"* \... Baden-Württembergisches Gesetz der Universitäten -\> beides nicht möglich -Mitgliedschaft: Formalisierung/Spezialisierung von Verhaltenserwartungen -\> nicht Erfüllung kann zur Kündigung führen Mechanismen der Mitgliedschaftsmotivation: - Geld - Zwang - Zweckidentifikation (Greenpeace) - Attraktive Tätigkeit - Kollegialität [Vorlesung 8: Gesellschaftstypen] - Informelle Organisation: genauer informelle Dimension einer jeden Organisation (Hawthrone-Studie) -\> Western-Electric Company - Netzwerk (Begriff vorallem populär seit social networks) - Beispiele für Netzwerktypen bzw. -formen: eher Analyseeinheiten als Größeneinheit -\> untersuchen von Relationen in und von Organisationen - Granovetter: Wie eng müssen Bindung sein, wenn sie dauerhaft bestehen sollen - Gesellschaft: Nominalismus vs. Realismus -\> Grundfrage: Ist Gesellschaft real oder eine Bezeichnung ohne Existenz? Individualismus vs. Holismus - Definition Hayeck: *„Es gibt keinen anderen Weg zum Verständnis sozialer Phänomene als durch unser Verständnis individueller Handlungen hindurch, welche sich auf andere Menschen richten und durch deren erwartetes Verhalten geleitet werden."* - Definition Adorno: *„Ich würde sagen, dass das, was hier in der Tat vorliegt, der Zusammenhang also, der über die bloße einzelmenschliche Existenz hinausgeht, durch Begriffe wie Gesellschaft getroffen wird, in die ja die einzelnen Individuen eingehen, aber nur als vermittelte eingehen durch die Ganzheit eines Prozesses, in dem sie dann lediglich als Funktionen dieser Totalität und nicht als bloße Einzelwesen eine Rolle spielen..."* - Gesellschaft als Strukturkategorie (Marx als Beispiel) - Gesellschaftstypen als Differenzierungstypen [Vorlesung 9: Habitus] - Jeder Habitus ist in einer Person individualisiert, ist aber kein Individualkonzept, ist keine Handlung, sondern eine soziale Disposition - Pierre Bourdieu - Soziologische Erkenntnismodi - Subjektivismus - Objektivismus - Praxeologie/Theorie der Praxis/Praxistheorie - Habitus: sense of ones place -\> man weiß, wo man steht - Habitus ist einmal erworben, dass sich nicht einfach mehr beliebig ändern lässt - Strukturierende Kraft die nicht hochvariabel ist - Mit dem intergenerationalen Wandel ändert sich auch der Habitus - träger Habitus [Vorlesung 10: Religionssoziologie] - Habitus nicht ein Individualkonzept (abhängig von sozialer Lage, Milieu, Biografie des Individuums) -\> einzelne handelnde Person austauschbar -\> Kollektives im Individuellen - Frage: Wie soziale Strukturen (Bourdieu: Klassenstr.) auf Denken, Wahrnehmungs- & Handlungsstruktur des Individuums auswirken - Erzeugungsprinzip: - Strukturierungsprinzip: Körperphänomen, Habitus ist ein Trägheitskonzept -\> nicht schnell veränderbar - Habitus ist kein Rollenbegriff, ein Habitus -\> nicht verschiedene -\> als Antwort auf Reproduktion von Sozialer Ungleichheit, durch Denken, Handeln & Verhalten -\> nicht nur strukturierte Strukturen sondern auch strukturierende - Religionssoziologie: soziologische Überlegungen vor Soziologie selbst - Max Weber Entzauberung: *„Je mehr der Intellektualismus den Glauben an die Magie zurückdrängt und so die Vorgänge in der Welt „entzaubert" werden, ihren magischen Sinngehalt verlieren, nur noch „sind" und „geschehen", aber nichts mehr „bedeuten", desto dringlicher erwächst die Forderung an die Welt und „Lebensführung" je als Ganzes, dass sie bedeutungshaft und „sinnvoll" geordnet seien.* - Methodologischer Agnostizismus: der religionssoziologische Begriff für die Wertneutralität bzw. Wertfreiheit soziologischer Forschung über Religionen -\>Bsp.: es gibt Religionssoziologie des Christentums aber keine christliche Religionssoziologie - Durkheim: Versuch einer Definition Von Religion: - Religionssoziologie: *„Alle bekannten religiösen Überzeugungen, wie einfach oder komplex sie auch seien, haben den gleichen Zug, sie setzen eine Klassifizierung der realen oder idealen Dinge, die sich Menschen vorstellen, in zwei Klassen, in zwei entgegengesetzte Gattungen voraus, die man im allgemeinen durch zwei unterschiedliche Ausdrücke bezeichnet hat, nämlich durch profan und heilig. Die Aufteilung der Welt in zwei Bereiche, von denen der eine alles umfasst, was heilig ist, und der andere alles, was profan ist, das ist das Unterscheidungsmerkmal des religiösen Denkens..."* - *„Eine Religion ist ein solidarisches System von Überzeugungen und Praktiken, die sich auf heilige, d.h. abgesonderte und verbotene Dinge, Überzeugungen und Praktiken beziehen, die in einer und derselben moralischen Gemeinschaften, die man Kirche nennt, alle vereinen, die ihr angehören."* - Einer magischen Gesellschaft fehlt das Publikum (Kirche: Priester-Gläubige)