Summary

This document provides an overview of learning theories. It explores different perspectives on learning, including cognitive and socio-constructivist approaches. The text also details information processing, behaviorism, and the role of individual experience. The text includes examples and definitions of terms like assimilation, accommodation, and the zone of proximal development.

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Wichtig für erfolgreiche Informationsverarbeitung: Aktives Lernen! Eher im Arbeitsgedächtnis ---> Selegieren: Auswählen der wichtigsten Informationen ---> Interpretieren: Deuten/Bewerten der neuen Informationen ---> Organisieren: Ordnen von Informationen in bestimmte Kategorien oder Hierarchieebe...

Wichtig für erfolgreiche Informationsverarbeitung: Aktives Lernen! Eher im Arbeitsgedächtnis ---> Selegieren: Auswählen der wichtigsten Informationen ---> Interpretieren: Deuten/Bewerten der neuen Informationen ---> Organisieren: Ordnen von Informationen in bestimmte Kategorien oder Hierarchieebenen, Bestimmen von zentralen Punkten Eher im Langzeitgedächtnis ---> Elaborieren: Anreichern,Verbindung der neuen Informationen mit dem vorhandenen Vorwissen ---> Stärken: Wiederholungen und Übungen ---> Generieren: Neues Wissen durch Schlussfolgerungen ermitteln Zusätzlich: Metakognitives Planen, Überwachen und Regulieren: Steuerung und Überwachung der Denk- und Lernprozesse 3. Lerntheorien 2.1.3 Lernen als Informationsverarbeitung Abruf benötigte Zeit Studien zeigen, dass die typische Wartezeit nach Fragen von Lehrerinnen und Lehrern im Unterricht meistens weniger als 3 Sekunden beträgt. Informationsverarbeitung und Wartezeit Schülerinnen und Schüler brauchen nach einer Frage Zeit, um die Informationen zu verarbeiten und mit ihrem Vorwissen zu verknüpfen. Wartezeit beachten! Veränderungen bei Erhöhung der Wartezeit: ---> Erhöhung der Schülerbeteiligung ---> Bessere Qualität der Antworten ---> Komplexere Fragen des Lehrers ---> Erhöhte Flexibilität im Unterricht Zusammenfassung: Lernen als Informationsverarbeitung Alles, was wir lernen, muss seinen Weg ins Langzeitgedächtnis nden Der Weg dorthin geht über sensorisches Register und Arbeitsgedächtnis Im Langzeitgedächtnis werden unterschiedliche Inhalte gespeichert ---> deklarativ (semantisch + episodisch) ---> nicht-deklarativ (prozedural + perzeptuell) Lernen kann durch Anwendung von Lern- und Gedächtnisstrategien gesteuert und optimiert werden (= Metakognition) 2.2 Lerntheorien Behaviorismus Beschränkung auf beobachtbares Verhalten Interne Prozesse als „Black Box“ betrachtet Klassische Konditionierung (Pawlow, 1927) ---> Bei kontingenter Darbietung eines Ereignisses mit anderem Ereignis kann einer unbedingten (oft angeborenen) Reaktion eine bedingte Reaktion beigefügt werden ---> Beispiele: Betreten Schulgebäudes mit Erleben von Angst gekoppelt. Weidezaun. Operante Konditionierung (Skinner, 1954) ---> Bekräftigung von erwünschtem Verhalten ---> Bestrafung von unerwünschtem Verhalten ---> Beispiele: Lob, bei korrekten Antworten. Strenger Blick bei Stören Lernen als Konstuktion Konstruktivistische Lerntheorien ---> Bezeichnung für unterschiedliche Theorien, die Lernprozesse beschreiben Grundidee ---> Lernen als individueller Aufbau von Wissen (vs. als Verarbeitung von Informationen) ---> Menschen haben keinen direkten Zugriff auf objektive Wirklichkeit ---> Wahrnehmungsinhalte und Wissensstrukturen sind individuelle Konstruktionen ist eine weitere Perspektive neben dem Behaviorismus Informationen werden individuell aufgenommen, konstruiert, eingeordnet,… Facetten konstruktivistischer Lerntheorien Sozio in diesem Zusammenhang bedeutet Umwelt Kognitiver Konstruktivismus geht auf Individuum und Umwelt ein ---> Grundlage: Piaget ---> Fokus: Erklärung des Wissensaufbaus Soziokonstruktivismus ---> Grundlage:Vygotsky ---> Fokus: Lernen durch soziale Interaktion 2.2.1 Konstruktivismus (Piaget) Jean Piaget (1896-1980) Schweizer Biologe / Entwicklungspsychologe Umfassende Theorie zur menschlichen Entwicklung Kognitive Schemata werden durch Interaktion mit der Umwelt konstruiert ---> Kognitionen haben vor allem eine adaptive Funktion und sind keine Abbildungen einer objektiven Wirklichkeit ---> Lernen erfolgt durch Adaptation ---> Adaptation basiert auf den Prozessen der Assimilation und Akkomodation Kognitives Schema Allgemeine Vorstellungen oder Auffassungen, mit deren Hilfe man Gegenstände, Ereignisse, Eigenschaften oder abstrakte Sachverhalte, die sich auf irgendeine Art ähnlich sind oder die etwas gemeinsam haben, zu Klassen zusammenfassen kann. ---> Vorstellungen, mit denen man Ereignisse oder Eigenschaften, etc. zu Klassen zusammenfassen kann (Siegler et al., 2021; S. 274) De nition Assimilation Prozess, bei dem Personen neu eintreffende Informationen so interpretieren, dass sie mit bereits verstandenen Konzepten in Einklang stehen. Akkommodation Prozess, bei dem Personen vorhandene Wissensstrukturen als Reaktion auf neue Erfahrungen anpassen. (Siegler et al., 2021; S. 135f.) Beispiele für kognitive Umstrukturierungen Was wiegt ein Reiskorn? ---> im Vorschulalter: 100% nichts ---> im Grundschulalter (10 Jahre): 50% nichts ---> Erst ab 12 Jahren: ein bisschen (auch bei Teilungsprozess hat ein Reiskorn Gewicht) (Carey, 1991) → Durch Wissenserwerb und Vernetzung mit weiteren Begriffen erfolgt eine kognitive Umstrukturierung Weitere Umstrukturierungen: Vorstellungen zu physikalischen und biologischen Mechanismen, Annahmen über menschliches Handeln und Absichten 2.2.2 Sozikonstruktivismus (Vygotsky) Lernen als sozialer Prozess nimmt an, dass lernen ein sozialer Prozess ist legt mehr Wert darauf, wie Lernumgebung / kulturelle Lernumgebung aussieht Soziokonstruktivistische Lerntheorien Grundidee ---> Will man Lernen beschreiben, reicht es nicht aus, nur auf die individuelle Verarbeitung von Informationen zu achten ---> Lernen geschieht fast immer im Austausch mit anderen ---> Die Interaktion mit Anderen kann ein wichtiger Motor für Lernen sein Vygotsky: Symbolischer/kulturhistorischer Interaktionismus Lew Vygotsky (1896-1934) Russischer Psychologe Lernen als Aneignung der „Werkzeuge“ des Denkens ---> Sprache, Mathematik, Zeichen Kognitive Entwicklung: gemeinsame Konstruktion des Kindes und seiner sozialen Umwelt Höhere geistige Funktionen treten erst auf interpersonaler Ebene auf, und werden durch Internalisation auf die intrapersonale Ebene überführt ---> Bedeutsamkeit des kulturellen und historischen Kontexts Entwicklung gelingt am besten in der Zone der nächsten Entwicklung Defnition Zone proximaler Entwicklung Der Bereich der Leistungsfähigkeit zwischen dem, was das Kind ohne Hilfestellung kann, und dem, was es mit optimaler Unterstützung bewältigt. Vorstellung: Entwicklung ndet am wahrscheinlichsten statt, wenn das Denken des Kindes von einer lehrenden Person auf geringfügig höherem Niveau unterstützt wird. Zone proximaler Entwicklung (Forts.) hoher der pro tablen Entwicklung ist in Mitte darunter ohne Unterstützung darüber mit Unterstützung Die Zone proximalen Entwicklung verschiedene Prinzipien, wie Lernen gut unterstützt werden kann Grundprinzipien soziokonstruktivistischer Lerntheorien 1. Wissen wird aktiv aufgebaut,Verständnis aktiv konstruiert 2. Soziale Interaktion ist ein entscheidendes Hilfsmittel, um Verständnis aufzubauen 3. Lernen ndet selbstgesteuert statt 4. Um Lernende zu motivieren, sind authentische, lebensnahe Probleme wichtig 1. Aktiver Aufbau von Wissen Jede neue Information wird vor dem Hintergrund bestehenden Wissens, bestehender Erfahrungen interpretiert „Vorwissen“ kann richtig/falsch sein Erfahrungen können auch subjektive Emp ndungen sein Durch die unterschiedlichen Erfahrungen können Lernprozesse auch sehr unterschiedlich ablaufen 2. Soziale Interaktion als Hilfsmittel Wissen ist, sobald es zwischen Personen kommuniziert wird, immer „geteiltes Wissen“ (Resnick, 1991) Wissen als Produkt gemeinsamer Interaktion (Sfard, 1998) In der Interaktion mit anderen Personen werden Begrif ichkeiten aufgebaut und präzisiert, neue Bedeutungen entstehen und bisheriges Wissen wird korrigiert 3. Selbssteuerung Lernen ndet aktiv statt und wird von Lernenden gesteuert Lernende entscheiden über Aufwand, den sie investieren 4. Authentische und herausfordernde Probleme Lernende werden durch authentische Probleme motiviert, sich aktiv mit Inhalten auseinander zusetzen Annahme, dass authentische Probleme den Transfer erleichtern Durch komplexe, herausfordernde Probleme werden konstruktive Prozesse hervorgerufen Beispielvideo zum Üben: Präsentation ---> 5, Folie ---> 11 Zusammenfassung: Lerntheorien Behaviorismus ---> Klassisches + operantes Konditionieren Kognitive + konstruktivistische Theorien (Fokus: Mentale Repräsentationen) ---> Kognitiver Konstruktivismus ---> Soziokonstruktivistische Lerntheorien 4. Differentielles Lernpotential 2.3 Differentielles Lernpotential 2.3.1 Kognitive Voraussetzungen

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