Aktives Zuhören & CARE-Programm PDF

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Dieses Dokument behandelt das Thema Aktives Zuhören und das CARE-Programm. Es enthält Übungen und Theorie zu Bindung und Interventionen in der Pädagogischen Psychologie oder ähnlichen Bereichen.

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Aktives Zuhören & CARE-Programm Übung und Theorie im Modul P11.2, LV03/04 Bindung und Interventionen in der PMT 1 CARE-Programm – reale Interaktion Bindungsmuster sensitiv auf ein Verhalten reagieren, damit das Kind wieder mit uns in Beziehung kommt. Damit werden alternative Erfahrungen ermö...

Aktives Zuhören & CARE-Programm Übung und Theorie im Modul P11.2, LV03/04 Bindung und Interventionen in der PMT 1 CARE-Programm – reale Interaktion Bindungsmuster sensitiv auf ein Verhalten reagieren, damit das Kind wieder mit uns in Beziehung kommt. Damit werden alternative Erfahrungen ermöglicht und ein neues internales Arbeitsmodell beim Kind kann entstehen. Das internale Arbeitsmodell, welches der sicheren Bindung entspricht, ist ein Schutzfaktor. Das Aufnehmen und Aufrechterhalten von Beziehung ist damit am einfachsten. In der Beziehung können Affekte auf eine positive, entwicklungsfördernde Weise reguliert werden. Bindungsmuster sensitiv bedeutet in einem ersten Schritt, zeigen, dass ich verstehe, was in meinem Gegenüber vorgeht. Die Methode dafür ist das aktive Zuhören. 2 Aktives Zuhören Technik aus der personenzentrierten Beratung nach Rogers. Im Modul Beratung: Paraphrasieren, Spiegeln, verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte (vgl. Zuugs Buch Modul Beratung) Aktives Zuhören als Kombination bzw. Abwechslung dieser drei Techniken – Interaktion auf verbaler und non-verbaler Ebene. Aktives Zuhören heisst: Mit meiner ganzen Aufmerksamkeit und meiner ganzen Wahrnehmung bei der anderen Person sein. Die Dinge so sehen, wie sie die andere Person sieht. Meine Sicht und mein Erleben in den Hintergrund stellen. Sich Zeit nehmen Genau hinhören, auch «hinter die Worte» hören Körpersprache beachten Das, was ich meine verstanden zu haben, mit meinen eigenen Worten und meiner Körpersprache zurückgeben à Keine Erfahrungen, Meinungen, Ratschläge, W-Fragen Es gibt zwei Situationen beim aktiven Zuhören. Davon hängen deine Formulierungen ab: Ich bin überzeugt, dass meine Wahrnehmung Mein gegenüber ist zurückhaltend und schwierig zutrifft, mein Gegenüber ist offen für mich zu lesen. Ich bin nicht sicher, ob meine Wahrnehmung zutrifft. Indirekte Fragen und Feststellungen funktionieren Fokus eher auf die Situation / den Kontext: gut Beschreiben und mit Emotion verknüpfen Du glaubst …, oder? Ich vermute, du … Du denkst …, nicht wahr? Es scheint, du … Du, willst …, stimmst? Ich frage mich, ob … Du bist … (verärgert, traurig, enttäuscht, …) So wie ich dich verstehe, … Gell, … Aktives_Zuhören_und_CARE_Programm.docx / son / 14.3.2023 1/4 3 Ziel in einer schwierigen Situation allgemein Affekt beim Kind regulieren à dafür muss (wieder) Beziehung hergestellt werden Also ist es MEIN ZIEL ALS THERAPEUTIN, in BEZIEHUNG MIT DEM KIND zu treten Dafür muss ich ein «lohnender» Interaktionspartner für das Kind werden «lohnend» = nimmt Bedürfnisse wahr und ernst = hilfreich für das Regulieren des Affekts sensitiv und responsiv (Bindungstheorie) 4 Ziel mit dem CARE-Programm Internales Arbeitsmodell zur Beantwortung von Bedürfnissen durch sekundäre Fürsorgeperson beim Kind verändern. Darum müssen interne Vorgänge bei der Fürsorgeperson und beim Kind verdeutlicht werden. Das Werkzeug bleibt aber das aktive Zuhören. Es wird präzisiert: Schritt 1: In BEZIEHUNG kommen, Affekt REGULIEREN (Calm and Connecting System aktivieren) Aktives Zuhören bezüglich: Emotion Was geschieht auf emotionaler Ebene. Körpersprache lesen und nutzen! Erwartungen Kognitive Ebene, Kinder befürchten aus Erfahrung, dass etwas «Schlimmes» passiert: Strafe, Schimpfen, Zurückweisung, ignoriert werden à Zeigen, dass ich das weiss. Befürchtung entkräften. Verhalten/Strategie Beschreiben, dass ich das Verhalten als Lösungsstrategie verstehe und es deshalb annehme. Nicht, weil ich mich kontrollieren lasse. Schritt 2: LÖSUNG - Transformation zu einem positiven Ausgang Es gilt, wieder handlungsfähig zu werden (Mitmachen im Unterricht, in den Therapieraum kommen etc.) Wie könnte das nun gelingen? Alternative Strategie, Lösung. Abhängig von Situation und Alter des Gegenübers. Erfragen «Hast du eine Idee?» Vorschlagen «Ich habe eine Idee, kann ich sie mal sagen?» à Wenn hier wieder «Widerstand» auftritt, zurück zu Schritt 1, aktives Zuhören! Aktives_Zuhören_und_CARE_Programm.docx / son / 14.3.2023 2/4 Übungen 1. Aktives Zuhören Laborsituation – Beziehung im Fokus, keine Lösungen! Form: Kugellager, 3 Rotationen, Metaebene, Rollenwechsel und weitere 3 Rotationen + Metaebene 2. Aktives Zuhören mit Kontext, 3-er Gruppen mit Problemgenerator – Beziehung im Fokus Formulierungen ausprobieren, Metaebene, jede Gruppe formuliert eine Erkenntnis und evt. eine Frage 3. Aktives Zuhören im Sinne des CARE-Programms – Beziehung und Lösung 3-er Gruppen, Formulierungen ausprobieren, Metaebene, jede Gruppe notiert 3 Formulierungen, die funktioniert haben Literatur Julius, H., Uvnäs-Moberg, K. & Ragnarson, S. (2020). Am Du zum Ich. Bindungsgeleitete Pädagogik: Das CARE-Programm. Reykjavik: Kerlingarhóll. Aktives_Zuhören_und_CARE_Programm.docx / son / 14.3.2023 3/4 Problemgenerator Negativer Affekt (= Stressachse aktiv) entsteht, weil: (z.B. erster Buchstabe Vorname) A Beim UNO Spiel Karten aufnehmen N Anderes Kind sagt, meine Zeichnung ist hässlich B Wollte im Schulzimmer bleiben und nicht in O Beim Halligalli Karten verloren den Therapieraum kommen, Spezialprogramm in der Schule C Niemanden zum Spielen gefunden in der P In der Turnhalle ist es mir zu laut Pause D Wurde geschubst Q Beim UNO Spiel Karten aufnehmen E Möchte das gleiche Spielzeug, wie ein R Niemanden zum Spielen gefunden in der anderes Kind Pause F Ein anderes Kind hat mein Bauwerk aus S Ich habe mein Lineal kaputt gemacht Versehen umgestossen G Möchte noch länger im Therapieraum bleiben T Beim Leiterlispiel zurückgeworfen werden (Rutschbahn) H Hat genaue Vorstellung, wie ein Auto U Durfte nicht mitspielen mit anderen Kindern zeichnen, kann es nicht umsetzen I Anderes Kind hat meine Lok von der Briobahn V Hat genaue Vorstellung, wie ein Auto weggenommen zeichnen, kann es nicht umsetzen J Muss in der Klasse vorlesen W Pädagogin spricht ein Verbot aus K Anderes Kind hat mich geärgert X Durfte nicht mitspielen mit anderen Kindern L Ich treffe mit dem Ball nie das Ziel Y Anderes Kind sagt, meine Zeichnung ist hässlich M Pädagogin spricht ein Verbot aus Z In der Turnhalle ist es mir zu laut Verhalten: (z.B. letzte Ziffer Jahrgang) 0 Sitzt unter dem Tisch, verschlossen 1 Schmeisst Material weg/ vom Tisch runter 2 Klettert auf den Kletterturm, ignoriert Anweisungen, sagt: «Du kriegst mich eh nicht!» 3 Droht, etwas kaputt zu machen / das Gegenüber zu verletzen 4 Beschäftigt sich intensiv mit einem (anderen) Gegenstand 5 Rennt weg und versteckt sich 6 Macht Schuldzuweisungen (dem Gegenüber / anders Kind) 7 Versteckt sich hinter einer Matte, kommt nicht hervor 8 Sagt: «Ist nicht so schlimm, macht nichts», zeigt nonverbal ein hohes Stresslevel (vermeidet Blickkontakt, wirkt sehr unglücklich, hohe Anspannung) 9 Weint, sucht körperliche Nähe Aktives_Zuhören_und_CARE_Programm.docx / son / 14.3.2023 4/4

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