Aktives Zuhören & CARE-Programm

Study Notes

Aktives Zuhören & CARE-Programm

Das CARE-Programm konzentriert sich auf die Interaktion mit Kindern und ermöglicht es, Bindungsmuster durch sensibles Reagieren positiv zu beeinflussen.
Das Ziel ist es, dass Kinder neue Erfahrungen machen und ein "internales Arbeitsmodell" entwickeln, das einer sicheren Bindung entspricht.
Aktives Zuhören ist eine Technik aus der personenzentrierten Beratung nach Rogers und beinhaltet Paraphrasieren, Spiegeln und Verbalisieren von emotionalen Inhalten.
Aktives Zuhören bedeutet, mit voller Aufmerksamkeit bei der anderen Person zu sein, ihre Sichtweise zu verstehen und die eigene zurückzustellen.
Es ist wichtig, genau hinzuhören, auch "hinter die Worte" zu hören, die Körpersprache zu beachten und das Verstandene mit eigenen Worten und Körpersprache zurückzugeben.
Vermeiden Sie eigene Erfahrungen, Meinungen, Ratschläge oder W-Fragen.
Aktives Zuhören lässt sich an die Situation anpassen: Ist Ihr Gegenüber offen, können Sie direkte Fragen und Feststellungen verwenden. Wenn Ihr Gegenüber zurückhaltend ist, fokussieren Sie eher auf die Situation und verwenden Sie indirekte Fragen.
Ein zentrales Ziel in schwierigen Situationen ist die Affektregulation beim Kind. Dazu muss eine Beziehung aufgebaut werden. Als Therapeutin sollten Sie für das Kind ein "lohnender" Interaktionspartner sein, indem Sie Bedürfnisse wahrnehmen und ernst nehmen.
Das CARE-Programm zielt darauf ab, das interne Arbeitsmodell des Kindes bezüglich der Bedürfnisbeantwortung durch die sekundäre Fürsorgeperson zu verändern.
Aktives Zuhören ist das zentrale Werkzeug im CARE-Programm.

CARE-Programm: Schritte

Schritt 1: Beziehung herstellen und Affekt regulieren (Calm and Connecting System aktivieren). Dies beinhaltet aktives Zuhören auf:
- Emotion: Erfassen der emotionalen Ebene und die Körpersprache des Kindes lesen und nutzen.
- Kognition: Die Erwartungen und Befürchtungen des Kindes erkennen, zum Beispiel die Angst vor Strafe oder Zurückweisung.
- Verhalten: Das Verhalten des Kindes als Lösungsstrategie verstehen und akzeptieren.
Schritt 2: Lösungsfindung - Transformation zu einem positiven Ausgang.
- Ziel ist es, dass das Kind wieder handlungsfähig wird.
- Alternative Strategien und Lösungen anbieten, die situationsspezifisch und altersgerecht sind.
- Das Kind in die Lösungsfindung einbeziehen ("Hast du eine Idee?").
- Wenn Widerstand auftritt, zurück zu Schritt 1: Aktives Zuhören!

Übungen

Laborsituation: Aktives Zuhören in einer Beziehungssituation, ohne Lösungsfokus.
Gruppenübung: Aktives Zuhören im Kontext mit Problemgeneratoren, Fokus auf Beziehung.
Aktive Zuhören Aufgaben: Anwendung des aktiven Zuhörens in verschiedenen Szenarien.