Handout Allgemeine Grundlagen des aktiven Bewegungsapparats
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This handout provides general information about the active movement system, specifically focusing on muscle tissue, skeletal muscle structure, and muscle contraction mechanics. It covers different types of muscle fibers, their functions, and how they are innervated.
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[ALLGEMEINE GRUNDLAGEN DEN AKTIVEN BEWEGUNGSAPPARAT ] 1. *[Allgemeine Grundlagen des Muskelgewebes ]* - Charakteristische Eigenschaft des Muskelgewebes Fähigkeit zur aktiven Verkürzung (Kontraktion - **1. Glatte Muskulatur:** - Sorgt in Gefäßen für Eng- oder Weitstellung =\> bestimmt...
[ALLGEMEINE GRUNDLAGEN DEN AKTIVEN BEWEGUNGSAPPARAT ] 1. *[Allgemeine Grundlagen des Muskelgewebes ]* - Charakteristische Eigenschaft des Muskelgewebes Fähigkeit zur aktiven Verkürzung (Kontraktion - **1. Glatte Muskulatur:** - Sorgt in Gefäßen für Eng- oder Weitstellung =\> bestimmt Durchblutung. - Wird vom vegetativen Nervensystem innerviert - Hauptsächlich im Gefäßsystem des Verdauungssystem & Harnblase - Langsame Kontraktion - **2. Quergestreifte Muskulatur:** - Vom willkürlichen Nervensystem innerviert - ![](media/image2.jpeg)Betrifft gesamte Skelettmuskulatur - Entsteht durch besondere Anordnung der kontraktilen Eiweißstruktur - Schnelle Kontraktion - Durch Training: **Zu-/Abnahme** spezifischen Eiweißstrukturen; **Veränderung** Energiespeicher, Enzymkapazität & Faserstrukturen; **Versorgung** des Muskelgewebes & nervöse Ansteuerung verändert sich - Morphologisch: in Form von **Hypertrophie** (Muskeldickenzuhname) & **Atrophie** (Muskeldickenabnahme) - Zwar Quergestreifte aber vegetativ innerviert - Autonom tätig 2. *[Aufbau & Funktion der Skelettmuskulatur ]* - **Sarkomer** ist die kleinste kontraktile Einheit des Muskels - **Myofibrillen** im Längsverlauf in Sarkomer unterteilt - Sarkomer reicht von einer Z-Scheibe bis zur nächsten - Z-Scheiben bilden bindegewebige Sicherungsstruktur - In dieser Struktur sind **Myofilamente** verankert (Aktin- & Myosinfilamente) - Zwischen Myofibrillen des Sarkomerplasa sind Zellplasma & Muskelzellen - Enthält Mitochondrien & stark entwickeltes glattes sarkoplasmatisches Retikulum =\> Längsverlauf auch **L-System** genannt (longitudinal) - Querverlaufende Einstülpungen der Muskelfaseroberfläche =\> **T-System** ![](media/image6.png) 3. *[Mechanik der Muskelkontraktion -- Filament-Gleittheorie]* - **Myosin als Motorprotein:** Spielt zentrale Rolle bei Muskelkontraktion. - **Bindung an Aktin:** Myosinköpfe binden und ziehen Aktinfilamente durch Kippbewegungen zur Sarkomer-Mitte. - Bewegungszyklus: Ca. 50 Kippbewegungen/Sekunde (Greif-Loslass-Zyklus). - **ATP-Bedarf:** ATP notwendig für das Lösen und erneute Spannen der Myosinköpfe. - **Regulation durch Kalzium:** Kalziumfreisetzung über das sarkoplasmatische Retikulum öffnet Aktin-Bindungsstellen. - **Verkürzung der Sarkomere:** Ineinandergleiten von Aktin- und Myosinfilamenten führt zur Muskelverkürzung. - **Belastungsprobleme:** Erschöpfung kann zu Kalzium- und ATP-Mangel führen 4. *[Aktionsformen der Muskulatur]* - **Aktionsformen:** - [Konzentrische Arbeitsweise]: Muskellänge nimmt ab (Muskel zieht sich zusammen) - [Exzentrische Arbeitsweise]: Muskellänge nimmt zu (Muskel dehnt sich bei Widerstand) - [Isometrische Arbeitsweise]: Muskellänge bleibt gleich (Muskelspannung ohne Bewegung) - **Einteilung:** - [Dynamisch]: Konzentrische & exzentrische Arbeitsweisen (mit Bewegung) - [Statisch]: Isometrische Arbeitsweise (ohne Bewegung). - ![](media/image8.png)[Auxotonisch]: Kombination aus dynamischer und statischer Muskelarbeit 5. *[Muskelfasern ]* - Muskel je nach Funktion **mosaikartig** aus verschiedenen Muskelfasern zusammengesetzt - Typisiert durch unterschiedliche Kontraktionsgschwindigkeit & Ermüdungsresistenz - 2 Hauptypen: - **FT-Fasern**: - - - - 1. 2. 3. - **ST-Fasern**: - [Slow-Twitch] =\> Langsam zuckende Fasern - Rote, dünne, langsame Fasern - Gegensatz zu FT-Fasern bei Muskelarbeit geringer Intensität - Bei geringen Krafteinsätzen sowie Ausdauerbelastungen beansprucht *[Besonderheiten der FT-Fasern & ST-Fasern]* ST-Fasern: 1. Stoffwechsel - ST-Fasern **rein aerob** - Verwendet neben Glukose auch Fettsäuren - Hohen Anteil an Myoglobin gibt Fasern rote Farbe - ST-Fasern kontrahieren am langsamsten - Arbeiten sehr ausdauernd & ermüden kaum 2\. Innervation - ST-Fasern über langsame leitende Nervenfasern innerviert - Weisen kontinuierliches Impulsmuster auf FT-Fasern: 1. Stoffwechsel - FT-Fasern Reichtum an energiereichen Phosphaten & Glykogen - Ausstattung mit Enzymen der **anaeroben Energiegwinnung** - Stark ausgebildetes sakroplasmatisches Retikulum 2\. Innervation - FT-Fasern über schnell leitende Nervenfasern versorgt - Durch ein diskontinuierliches Impulsmuster charakterisiert 6. *[Motorische Einheit]* - **ZNS & Bewegung:** Bewegungsimpulse werden über Alpha-Motoneuronen (Vorderhornzellen) zu den Muskeln geleitet - **Motorische Endplatte:** Verbindung zwischen Nervenfortsatz und Muskelfaser; Erregung durch Acetylcholin - **Motorische Einheit:** Alpha-Motoneuron + innervierte Muskelfasern - [Feinmotorik]: Mehr motorische Einheiten, geringes Innervationsverhältnis (z. B. Augenmuskel 1:13) - ![](media/image10.png)[Grobmotorik]: Weniger Einheiten, hohes Innervationsverhältnis (z. B. Wadenmuskel 1:1600) 7. *[Muskelkater ]* - **Ursache**: Mikroverletzungen durch exzentrisches oder ungewohnt intensives Training - **Symptome**: Schmerzen, Steifheit, Schwellung, Höhepunkt 1-2 Tage nach Belastung. - **Vorbeugung**: Langsame Steigerung der Belastung, besonders bei neuen Übungen - **Behandlung**: Schonung, leichte Bewegung (Radfahren, Joggen), Durchblutungsförderung (Sauna, Bäder), keine intensiven Massagen oder Maximalkrafttraining