Summary

This document provides an overview of amputations, prosthetics and rehabilitation. It details various aspects such as the definition, causes, types, and stages of amputations, and the importance of post-operative care. This document also covers the various phases of amputations and rehabilitation with a detailed outline that includes steps and processes required.

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12.08.2024 Von der Amputation zur Prothese 2AP05 P04-02 PBL Körperbild 1 Ziele Die/der Studierende … kann die pflegerischen Aufgaben und Massnahmen der Stumpfpflege erl...

12.08.2024 Von der Amputation zur Prothese 2AP05 P04-02 PBL Körperbild 1 Ziele Die/der Studierende … kann die pflegerischen Aufgaben und Massnahmen der Stumpfpflege erläutern. erkennt die Bedeutung der Stumpfpflege für ein Gelingen der Rehabilitation bei Patienteninnen und Patienten nach einer Amputation. 2 2 1 12.08.2024 Definition «Unter einer Amputation wird die vollständige Entfernung eines Körperteils verstanden.» Sie erfolgt als therapeutische Massnahme (geplante Amputation) oder nach schweren gewaltsamen Einwirkungen als traumatische Amputation.» (Schewior-Popp,et al. (2021) S. 1046) Pro Jahr werden in der Schweiz ca. 2500 Amputation der Gliedmassen durchgeführt. Davon entfallen rund 90% auf Amputationen an den unteren Extremitäten (Vgl. Bundesamt für Statistik, 2018). 3 3 Ursachen Bei rund 80% aller Amputationen liegen arterielle Durchblutungsstörungen vor. Diese entstehen auf der Basis einer Arteriosklerose. Zu den Risikofaktoren gehören Hypertonie, erhöhte Blutfette, Diabetes mellitus und Nikotinkonsum. Bei jüngeren Menschen sind es vorwiegend angeborene Fehlbildungen oder Unfälle, die eine Amputation notwendig machen. Weitere, eher seltene Ursachen, sind Infektionen oder Tumore, die eine Amputation nach sich ziehen können. (Vgl. Eurocom e.V. 2020, S. 8) 4 4 2 12.08.2024 Amputationsarten / Amputationshöhe Amputationshöhe wird gewählt aufgrund von Lösung des medizinischen Problems, guter Restfunktion, optimaler möglicher Prothesenversorgung, Narbensetzung ausserhalb der Belastungszone, ausreichender Deckung mit Weichteilen. (Vgl. Baumgartner, Greitemann & Schäfer, 2017, S. 156 – 157)) 5 5 Zitat «Die Amputation ist nicht das Ende der Behandlung, sondern der Beginn der Rehabilitation.» (Sir Reginald Watson-Jones) 6 6 3 12.08.2024 Rehabilitation 7 7 Rehabilitation Amputationshöhe, Amputationsursache (Krebs, Trauma), beidseitiger Amputation, physischem Allgemeinzustand (z.B. Pflegebedürftigkeit, Funktion der Sinnesorgane, neurologische Erkrankungen), Begleiterkrankungen (z.B. Herzinsuffizienz, PAVK, etc.), Motivation und Hoffnung des Patienten, psych. Erkrankungen (z.B. Depression, Angst), soziale Faktoren. (Vgl. Eurocom e.V. 2020, S. 15) 8 8 4 12.08.2024 Rehabilitation 9 9 Präoperative Phase Information über Operation und nachfolgende Behandlung Gehtraining mit Stöcken gezielter Aufbau von spezifischen Muskeln evtl. Erstkontakt mit Orthopädietechniker evtl. Besuch von Betroffenen Planung der Rehabilitation mit Sozialdienst Anamnesegespräch, Operationsvorbereitung (Haarentfernung etc.) (Vgl. Karbe, 2020, S. 16) 10 10 5 12.08.2024 Phase 1 der Rehabilitation Schaffung stabiler körperlicher Voraussetzungen Wundbehandlung Stumpfformung spezifische Kontrakturenprophylaxe Stumpfhygiene Stumpfbeobachtung Körperbild Gleichgewichtsübungen (Physiotherapie) evtl. erste Prothesenversorgung (Orthopädietechniker) 11 11 Phase 1 der Rehabilitation Stabile körperliche Voraussetzungen: Herz-Kreislaufüberwachung Auf Nachblutung überwachen Schmerzmanagement Unterstützung in den ATL’s 12 12 6 12.08.2024 Phase 1 der Rehabilitation Schmerzmanagement Wundschmerzen: direkt nach der OP. Verschwinden mit zunehmender Wundheilung. Stumpfschmerzen: können jederzeit auch noch nach langer Zeit auftreten oder sich chronifizieren. Druckschmerzhaftigkeit durch schlecht angepasste Prothese, erneute Durchblutungsstörungen können die Ursache sein. Phantomgefühle: Keine Schmerzen. Das amputierte Glied wird in seiner Bewegung oder Position erlebt. Phantomschmerzen: Oft attackenartige Schmerzen im nicht mehr vorhandenen Glied. Stunden bis Tage anhaltend. (Vgl. Schewior-Popp et al. 2021, S. 1147) 13 13 Phase 1 der Rehabilitation Wundbehandlung für 24 h den Stumpf hoch lagern, um Ödeme zu verhindern Verbandwechsel unter aseptischen Bedingungen Wundauflagen gezielt einsetzen für eine reizlose, weiche und nicht über Niveau wachsende Narbe eiweissreiche Ernährung evtl. gute Einstellung eines Diabetes mellitus (Vgl. Karbe, 2020, S. 17) 15 15 7 12.08.2024 Phase 1 der Rehabilitation Stumpfformung Die Stumpfformung geschieht mittels Bandagenwickeln und/oder Silikonliner. Verhinderung der postoperativen Schwellung Bildung eines konusförmigen Stumpfes  Vorbereitung auf die Prothese. Vermeidung von Wülsten Verkleinerung und Konstanthaltung des Stumpfvolumens (Vgl. Karbe, 2020, S. 18) 16 16 Phase 1 der Rehabilitation Prinzipien der Bandagierung: Möglichst früh beginnen! Druckwirkung vom Stumpfende nach oben abnehmend →Formgebung In Achtertouren wickeln! diagonaler Zug Kurzzugbinde anwenden, nicht zu straff anlegen nächsthöheres Gelenk mit einbinden Knie in Extension einbinden → Kontrakturengefahr keine Beugung oder Abspreizung der Hüfte begünstigen evtl. Polstermaterial einwickeln bei Verrutschen oder Schmerzen neu bandagieren! 17 (Vgl. Koller, 2022, S. 188) 17 8 12.08.2024 Phase 1 der Rehabilitation Wickeltechnik: Begonnen wird an der Stumpfspitze, weiter wird mit ab- nehmendem Druck zum Körper hin gewickelt. Der diagonale Zug bestimmt die Formung des Stumpfes. Zur besseren Fixierung und um das Verrutschen zu vermeiden, wird das nächsthöhere Gelenk mit eingebunden, aber darauf geachtet, dass dieses nicht in Beugung gezwungen wird. Der Stumpf wird so lange gewickelt, bis er vollständig abgeschwollen ist. (Vgl. Koller, 2022, S. 190) 18 18 Phase 1 der Rehabilitation (Koller, 2022, S. 189) 19 19 9 12.08.2024 Phase 1 der Rehabilitation Formung mit Strumpf oder Silikonliner Stumpfbegutachtung durch den Orthopädietechniker. Anpassung eines Stumpfstrumpfes und / oder des Silikonliners. Der Orthopädietechniker wird zu einem ständigen Begleiter des Patienten, auch nach erfolgreicher Rehabilitation und Prothesenanpassung. (Vgl. Koller, 2022, S. 190) 20 20 Phase 1 der Rehabilitation Spezifische Kontrakturenprophylaxe: Lagerung Oberschenkelamputation: Im Liegen Hüftgelenk in Nullstellung, Stumpf wird flach und gestreckt gelagert korrekte Lagerung im Rollstuhl mit Hilfsmittel Patient soll nur kurzzeitig am Bettrand sitzen zeitweise Bauchlagerung →Streckung Stumpf Lagerung Unterschenkelamputation: Eine zusätzliche Streckung kann erreicht werden, wenn der Stumpf mit einem Sandsäckchen beschwert wird (Vgl. Schewior-Popp et al. 2021, S. 1149) 21 21 10 12.08.2024 Phase 1 der Rehabilitation Stumpfhygiene / Abhärtungsmassnahmen Mit Abhärtungsmassnahmen darf erst nach abgeschlossener Wund-heilung begonnen werden: nach dem Waschen kräftig abfrottieren Stumpfhaut nach dem Waschen weich bürsten Luft und Licht einwirken lassen durchblutungsfördernde Wechselbäder Narbenpflege mit ph-neutraler Salbe Stumpfbewegungen in Materialien wie Sand, Erbsen…. Gute Beobachtung durch PP: Veränderungen im Narbenbereich durch Druckstellen oder Hautreizungen führen zu einer verzögerten Prothesenanpassung und zu längerer Immobilität. 22 (Vgl. Schewior-Popp et al. 2021, S. 1149 - 1150) 22 Phase 1 der Rehabilitation Patientenschulung zur Stumpfbeobachtung Druckstellen Schürfung Blasen Prothesenrandknoten (Verstopfung von Drüsen, Blutungen) Blauverfärbung des Stumpfes Ekzeme, Pilzinfektionen (Vgl. medi GmbH, o. J. S. 54) 23 23 11 12.08.2024 Phase 2 der Rehabilitation intensive Gangschulung mit Prothese Verlängerung der eigenständigen Gehstrecke Verlängerung der täglichen Tragedauer Optimierung der prothetischen Versorgung Ev. Einzel- und Gruppengespräche (Vgl. Eurocom e.V. 2020, S. 16) 24 24 Phase 3 der Rehabilitation Ganganalyse Einübung von Alltagsbewegungen (Treppensteigen, Sturz- und Aufstehübungen, Überwinden von Hindernissen, selbständiges An- und Ausziehen der Prothese) Herstellung der größtmöglichen Selbständigkeit (Ergotherapie) Einleiten einer behindertengerechten Anpassung des Wohn- und Arbeitsumfeldes. (Vgl. Eurocom e.V. 2020, S. 17) 25 25 12 12.08.2024 Prothesen (Beine) 26 26 Prothesen (Arme) 27 27 13 12.08.2024 Prothesenversorgung 1. Übungsprothese, 2. Individuelle Prothese Die Prothesentechnik hat in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante Entwicklung gemacht. Moderne Prothesen sind Hightech-Geräte. Sie können den natürlichen Gang des Menschen immer besser imitieren, sie werden immer sicherer und langlebiger, einfacher zu bedienen und bequemer. Prothesen werden heute meist in der Rohrskelettbauweise gebaut. Die Prothese als ganzes System, besteht aus den Teilen Schaft, Hüftpassteil, Kniepassteil und Fusspassteil. Bei dieser Modularbauweise werden die tragenden und funktionsgebenden Teile getrennt von den kosmetischen Teilen der Prothese zusammengestellt und montiert. (Vgl. Baumgartner, Greitemann & Schäfer, 2017, S. 159 – 160) 28 28 Prothesenpflege Prothesenschaft von Schweissrückständen und anderen Verunreinigungen befreien. Schaft mit harter Wand mit Waschlappen und milder Seife ausreiben. Seifenrückstände sorgfältig entfernen Schaft gut trocknen. Gelegentlich den Schaft mit einer Desinfektionslösung auswaschen. Aus hygienischen Gründen, aber auch um die Funktionstauglichkeit der Prothese möglichst lange zu erhalten, müssen die einzelnen Prothesenbestandteile regelmässig gepflegt werden. (vgl.medi GmbH, o.J. S. 57) 29 29 14 12.08.2024 Prothesenversorgung Der Schaft ist das verbindende Element zwischen der Prothese und dem menschlichen Körper. In ihn wird der Stumpf einge- bettet. Die Qualität dieses Teil muss hohe Ansprüche erfüllen. Moderne Schäfte bestehen meist aus einer Kombination ver- schiedener Kunststoffe. Je nach Amputationshöhe kommen unterschiedliche Schaftformen sowie Prothesenbauteile zur Anwendung. Es gibt unterschiedliche Arten der Versorgung, z.B. Fussproth- ese, Unter- und Oberschenkelprothesen, Knieexoprothese, Hüftprothese, Finger, Hand- und Armprothesen. (Vgl. Baumgartner, Greitemann & Schäfer, 2017, S. 159 – 160) 30 30 Quellenverzeichnis  Baumgartner, R.; Greitemann, B. & Schäfer M. (2017). Amputation und Prothesenversorgung in B. Greitemann & R. Baumgartner(Hrsg.) Technische Orthopädie (4. überarb. Auflage). Stuttgart: Thieme  Bundesamt für Statistik. (2018). Medizinische Statistik der Krankenhäuser: Anzahl Fälle und durchschnittliche Aufenthaltsdauer nach Altersklasse und Behandlungskode - 2017 | Tabelle. Abgerufen am 07.08.2023 von https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kataloge- datenbanken/tabellen.assetdetail.6406951.html  Eurocom e. V. (2020). Beinamputation – wie geht es weiter. Berlin.  Karbe, D. (2020). Versorgung vom Mensch nach Amputation. Heilberufe, 72 (12), S. 16 – 18.  Koller, T. (2022). Rehabilitation komplexer muskuloskelettaler Verletzungen. Berlin: Springer  Medi GmbH & Co. (o.J.). Beinamputation – Was bedeutet das für mich? Bayreuth.  Schewior-Popp, S., Sitzmann, F. & Ullrich, L. (Hrsg.) (2021). Thiemes Pflege (15. Aufl.). Stuttgart: Thieme 34 34 15

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