Wirtschaftsinformatik: Konzepte und Schwerpunkte

Grundlagen der Wirtschaftsinformatik: Informationssysteme und Nachhaltigkeit

• Die Vorlesung behandelt verschiedene Themen wie Datenmanagement, Informationssysteme und Digitalisierung, Geschäftsprozessmanagement, Künstliche Intelligenz, Enterprise Systems & Business Intelligence.
• Es werden auch Themen wie Informationssysteme und Ethik, digitale Infrastruktur und Plattformen, Informationsmanagement und das Metaverse behandelt.
• Die Veranstaltung Ü8 behandelt Informationssysteme und Nachhaltigkeit.

Organisationen

• Organisationen können als rationale oder natürliche Systeme betrachtet werden.
• Rationale Systeme sind Kollektive, die spezifische Ziele verfolgen und formalisierte Strukturen verwenden.
• Natürliche Systeme sind Kollektive, deren Teilnehmer am Fortbestand des Systems interessiert sind und kollektive Aktivitäten und informelle Strukturen nutzen.
• Organisationen sind offene Systeme die durch Koalitionen sich verändernder Interessensgruppen Ziele durch Verhandeln erreichen.

Technische Sichtweise auf Organisationen

• Organisationen sind stabile, formale soziale Strukturen, die Ressourcen (Inputs) in Ergebnisse (Outputs) umwandeln.

Verhaltensorientierte Sichtweise auf Organisationen

• Organisationen sind Sammlungen von Rechten, Privilegien, Pflichten und Verantwortlichkeiten, die über die Zeit durch Konflikte in Balance gehalten werden.

Datenmodellierung mit ERM

• Entity Type (Entitätstyp) fasst gleichartige Objekte zusammen.
• Relationship Type beschreibt die Beziehung zwischen Entity Types.
• Attribute beschreiben Eigenschaften eines Entity Type.

Data Warehouse

• Data Warehouses integrieren Daten zu einer unternehmensweiten Sicht, definitorisch und inhaltlich.
• Die Daten werden dabei redundant gespeichert.
• Data Warehouses speichern Daten zeitabhängig zur Analyse relevanter Kennzahlen. Historische Daten werden nicht verändert.

Eigenschaften eines Data Warehouse

• Subject-oriented: Ausrichtung an Informationsbedarfen der Entscheidungsträger.
• Integrated: Integration der Daten zu einer unternehmensweiten Sicht.
• Time-variant: Zeitabhängige Speicherung der Daten zur Analyse relevanter Kennzahlen.
• Non-volatile: Historische Daten werden nicht verändert.

Nachhaltigkeit

• Nachhaltige Entwicklung befriedigt die Bedürfnisse der Gegenwart, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.

Motivationen für Nachhaltigkeitsinitiativen

• Regulatorischer Druck durch Gesetze und Umweltauflagen.
• Normativer Druck durch Geschäftspartner, Branchenstandards und gesellschaftliche Werte.
• Kulturell-kognitiver Druck, etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun.

Green IT vs. Green IS

• Green IT konzentriert sich auf die energieeffiziente Nutzung von IT.
• Green IS bezieht sich auf die Gestaltung und Implementierung von Informationssystemen für nachhaltige Geschäftsprozesse.
• Green IT und Green IS beschreiben zwei unterschiedliche Phänomene.
• Green IT konzentriert sich hauptsächlich auf Energieeffizienz und Gerätenutzung

Green IT Beispiele

• Entwicklung energieeffizienter Chips und Festplatten;
• Ersetzen von PCs durch energieeffiziente Clients;
• Virtualisierung; Reduzierung des Energieverbrauchs von Rechenzentren;
• Nutzung erneuerbarer Energiequellen;
• Recycling von Elektroschrott;
• Effizientere Programmierung.

Green IS Beispiele

• Reduzierung der Logistikkosten durch Flotten-, Liefer- oder Fahrzeugrouting-Managementsysteme;
• Unterstützung der Remote-Arbeit mit Systemen zur virtuellen Zusammenarbeit;
• Überwachung und Analyse von Umweltinformationen durch Informationssysteme;
• Bereitstellung von Informationen für Endnutzer zur Entscheidungsfindung unter Nachhaltigkeitsaspekten.

Arten von Nachhaltigkeitszielen

• Vermeidung von Umweltverschmutzung: Minimierung von Emissionen, Abwässern und Abfällen.
• Produktverantwortung: Verringerung der Umweltverschmutzung und Minimierung der negativen Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts.
• Saubere Technologie: Einsatz sauberer Technologien, die keine schädlichen Emissionen oder Abfall verursachen.

IT-Beiträge zur Vermeidung von Umweltverschmutzung

• Automatisierte Energiesparsysteme
• Virtualisierung
• Digitaler Informationsaustausch

IT-Beiträge zur Produktverantwortung

• Recycling und Wiederverwendung von Hardware wie Servern, PCs oder Komponenten.

IT-Beiträge zur Sauberen Technologie

• Papierlose Transaktionen
• Videokonferenzen anstelle persönlicher Meetings und Geschäftsreisen
• Tools für die virtuelle Zusammenarbeit

Source-Transformation-Sink-Modell

• Source: Nicht erneuerbare Inputs eines Geschäftsprozesses sollten minimiert werden (Nachhaltige Beschaffung).
• Transformation: Prozesse müssen im Hinblick auf ihre Umwelteffizienz optimiert werden (Energieeffiziente Produktionstechnologie).
• Sink: Emissionen sollten die Kapazität der Umgebung nicht überschreiten (Reduzierung von Emissionen).

Intel Fallstudie: IT Abteilung Rolle zur Förderung der Nachhaltigkeit

• Aktive, mitwirkende Rolle: Verringerung der Umweltauswirkungen von Intel durch Ausrichtung der IT-Prozesse und Verfahren an Nachhaltigkeit.
• Innovative, befähigende Rolle: Nutzung von IT in Geschäftsprozessen, um Nachhaltigkeitsvorteile im gesamten Unternehmen zu erzielen.

Erreichte Ziele bei Intel

• Reduzierung der Emissionen um mehr als 60% im Zeitraum 2007-2011.
• Steigerung der jährlichen Gewinne um 41% im gleichen Zeitraum.
• Einsparung von Energiekosten in Höhe von 5.8 Millionen USD.
• Vermeidung von 60.000 Tonnen CO2 Ausstoß.

Nachhaltigkeitsstrategie von Intel:

• Nachhaltige Zulieferer auswählen.
• Globale Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen.
• Vermeidung von Geschäftsreisen ermöglichen.
• Nachhaltiges IT-Verhalten fördern.

Intel identifizierte Nachhaltigkeitschancen durch die

• Evaluierung von den Geschäftsbereichen innerhalb Intels;
• Ermittlung der Auswirkungen auf die Umwelt durch "Was-wäre-wenn"-Analysen.

Schritte von Intel zur Steigerung der Nachhaltigkeit

• Entwicklung einer nachhaltigen Kultur;
• Aufstellen von IT-Nachhaltigkeitsgrundsätzen;
• Förderung von kreativem Engagement und Innovation bei allen Mitarbeitern;
• Bewusstsein für Nachhaltigkeit stärken;
• Anreizprogramme für Mitarbeiter zur Förderung von IT-Nachhaltigkeit und Innovationen nutzen;
• Unternehmerischen Nutzen für Nachhaltigkeit durch nachhaltige IT-Projekte ermitteln und aufzeigen.

Erfolgreichsten Maßnahmen von Intel.

• 4-Jahres Politik zum Server-Austausch ein Server mit neuer Verarbeitungstechnologie bis zu 10 vier Jahre alte Server ersetzen
• Aggressive Server-Virtualisierungsstrategie: erhöhte Auslastung der Server
• 70 % Energieeinsparung pro Benutzer bei der Nutzung von stromsparenden Laptops
• Diensteisen reduzieren und attraktive technologische Lösungen anbieten Videokonferenzfunktion