2.6 - Verständigung zwischen Richter und Sachverständigen

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Questions and Answers

Welche der folgenden Faktoren können die Zusammenarbeit zwischen Richtern und Sachverständigen erschweren?

  • Die notwendige Berücksichtigung tatsächlicher, rechtlicher und verfahrensrechtlicher Gegebenheiten. (correct)
  • Einheitliche Kompetenzen und Denkweisen.
  • Mangelnde Notwendigkeit der Berücksichtigung von Tatsachen.
  • Gemeinsame rechtliche Ausbildung beider Parteien.

Wie sollten Unstimmigkeiten zwischen Gericht und Sachverständigem idealerweise beseitigt werden?

  • Durch das Ignorieren der Unstimmigkeiten in der Hoffnung, dass sie sich von selbst lösen.
  • Durch formelle Beschlüsse und die Androhung von Zwangsmaßnahmen.
  • Durch ausführliche schriftliche Korrespondenz.
  • Durch Gespräche, idealerweise telefonisch. (correct)

Welche Maßnahme kann das Gericht ergreifen, wenn unerwartete Probleme im Zusammenhang mit dem Auftrag des Sachverständigen auftreten?

  • Den Sachverständigen entlassen und einen neuen beauftragen.
  • Den Sachverständigen ignorieren, damit er sich selbst eine Lösung überlegt.
  • Mittels verfahrensrechtlicher Handhabe Abhilfe schaffen. (correct)
  • Das Problem aussitzen, bis es sich von selbst löst.

Was sollte idealerweise vor dem Erlass eines Beweisbeschlusses oder der Anordnung der Beweiserhebung stattfinden?

<p>Eine erste Kontaktaufnahme zwischen Gericht und Sachverständigem. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Fragen sollte das Gericht idealerweise mit dem Sachverständigen vorab klären?

<p>Ob das Sachgebiet des Sachverständigen mit dem Beweisthema übereinstimmt. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Möglichkeit haben die Parteien im Zivilverfahren, wenn bei der vorbereitenden Kontaktaufnahme Lücken festgestellt werden?

<p>Sie haben die Möglichkeit, ihren Vortrag zu ergänzen und fehlende Unterlagen beizubringen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was sind mögliche Folgen, wenn die gründliche Vorbereitung der Beweisaufnahme vernachlässigt wird?

<p>Es werden Verzögerungen und unnötige Kosten verursacht. (C)</p> Signup and view all the answers

In welcher Art von Verfahren kommt der Unparteilichkeit des Sachverständigen bei der Formulierung der Beweisfrage besondere Bedeutung zu?

<p>In Verfahren, die vom Parteieinbringungsgrundsatz beherrscht werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Was darf ein Sachverständiger in einem Verfahren, das vom Parteieinbringungsgrundsatz beherrscht wird, nicht tun?

<p>Die Beweisfrage auf Tatsachen ausdehnen, die von den Parteien gar nicht vorgebracht wurden. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Möglichkeiten hat der Sachverständige im Strafverfahren, um zur Sachaufklärung beizutragen?

<p>Er kann weitere Sachaufklärung verlangen, z.B. eine weitere Zeugenvernehmung. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein unerlässlicher Faktor bei der Formulierung eines Beweisthemas, das von einem Sachverständigen zu begutachten ist?

<p>Das Beweisthema muss so präzise wie möglich formuliert werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Was muss der Sachverständige aus dem Beweisbeschluss ablesen können?

<p>Inhalt und Umfang des zu erstattenden Gutachtens. (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist die Formulierung von Beweisfragen für das Gericht zuweilen schwierig?

<p>Weil dem Gericht die nötige Sachkunde fehlt. (A)</p> Signup and view all the answers

Was kann das Gericht gemäß § 404a II ZPO tun, um die Formulierung der Beweisfrage zu erleichtern?

<p>Den zu beauftragenden Sachverständigen hinsichtlich der Formulierung der Beweisfrage um Rat ersuchen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was darf das Gericht im Rahmen der Beweisfrage nicht tun?

<p>Rechtsfragen stellen. (B)</p> Signup and view all the answers

Worauf muss bei der Formulierung der Beweisfrage geachtet werden, damit der Sachverständige die Rechtserheblichkeit der Tatsachen erkennt?

<p>Die Frage muss so formuliert sein, dass der Sachverständige weiß, worauf es in seinem Gutachten ankommt. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt die unterschiedliche Denkweise von Juristen und naturwissenschaftlich-technischen Sachverständigen?

<p>Sie kann zu Missverständnissen in der Beweisfrage führen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was sollte der Richter oder Staatsanwalt nach erfolgtem Beweisbeschluss tun, sofern es erforderlich ist?

<p>Die Beweisfrage erläutern und deren rechtliche Bedeutung erklären. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel, wenn der Richter dem Sachverständigen mitteilt, von welchen Tatsachen er ausgehen soll?

<p>Zu verhindern, dass der Sachverständige sein Gutachten „am Ziel vorbei“ bearbeitet. (A)</p> Signup and view all the answers

Was muss der Richter dem Sachverständigen im Strafverfahren mitteilen?

<p>Die Anknüpfungstatsachen für sein Gutachten. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie werden noch nicht gesicherte Anknüpfungstatsachen aufgeklärt?

<p>Durch eine Zeugenvernehmung. (D)</p> Signup and view all the answers

Warum ist die Anwesenheit des Sachverständigen bei der Zeugenvernehmung sinnvoll?

<p>Weil er hier selbst Fragen an den Zeugen stellen kann. (C)</p> Signup and view all the answers

Wann kann das Gericht den Sachverständigen beauftragen, ein Alternativgutachten zu erstellen?

<p>Wenn sich das Gericht immer noch nicht auf die Anknüpfungstatsachen festlegen kann. (C)</p> Signup and view all the answers

Unter welcher Bedingung sollte der Sachverständige ein Alternativgutachten anfertigen?

<p>Nur auf ausdrückliche Anweisung des Gerichts. (D)</p> Signup and view all the answers

Was kann passieren, wenn der Sachverständige ohne Anweisung ein Alternativgutachten erstellt?

<p>Er kann sich dem Vorwurf überflüssiger Ausführungen ausgesetzt sehen und muss ggf. mit einer Entschädigungskürzung rechnen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Gericht gemäß § 404a I ZPO und § 78 StPO verpflichtet zu tun?

<p>Die Tätigkeit des Sachverständigen zu leiten. (A)</p> Signup and view all the answers

Worauf dürfen sich die Weisungen des Gerichts an den Sachverständigen nicht beziehen?

<p>Auf die fachliche Seite der Bearbeitung des Gutachtens. (C)</p> Signup and view all the answers

Was muss das Gericht tun, wenn es dem Sachverständigen Weisungen erteilt?

<p>Die Parteien hierüber informieren. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Variante ist im Zivilprozess vor dem Hintergrund des Parteieinbringungsgrundsatzes zu bevorzugen, wenn es um zerstörende Öffnungen an Bauwerken geht?

<p>Dem Sachverständigen wird lediglich die Anweisung gegeben, die Parteien zur Öffnung der Konstruktion aufzufordern. (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es problematisch, wenn der Sachverständige selbst die Öffnung eines Bauwerks veranlasst?

<p>Weil der Sachverständige dann das wirtschaftliche Risiko der Beauftragung eines Unternehmens zu tragen hätte. (A)</p> Signup and view all the answers

Was kann das Gericht tun, wenn die Parteien eine Besichtigung der von ihnen vorgetragenen Tatsachen nicht ermöglichen?

<p>Das Gericht kann den Parteien eine Frist zur Beseitigung des Hindernisses setzen und nach fruchtlosem Fristablauf das Beweismittel ausschließen. (B)</p> Signup and view all the answers

Was können Begleitschreiben bei Übersendung der Gerichtsakten enthalten?

<p>Weitere Hinweise an den Sachverständigen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was soll der Sachverständige dem Gericht mitteilen, wenn das Beweisthema nicht in sein Sachgebiet fällt?

<p>Er soll das Thema dem Gericht mitteilen. (A)</p> Signup and view all the answers

Dürfen die Akten ohne Zustimmung des Gerichts an einen anderen Sachverständigen weitergegeben werden?

<p>Nein, das ist nicht erlaubt. (D)</p> Signup and view all the answers

Was soll der Sachverständige dem Gericht mitteilen, wenn der Auslagenvorschuss nicht reichen wird?

<p>Er soll das Problem dem Gericht mitteilen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was muss für die Parteien gegeben sein, wenn der Sachverständige eine Ortsbesichtigung durchführt?

<p>Die Möglichkeit der Teilnahme. (D)</p> Signup and view all the answers

Was soll das Gericht gemäß § 407a VI ZPO in den Verfahren nach der ZPO tun?

<p>Den Sachverständigen auf seine Pflichten hinweisen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was muss der Sachverständige dem Gericht unverzüglich mitteilen, wenn er feststellt, dass der Auftrag nicht in sein Fachgebiet fällt?

<p>Er muss eine unverzügliche Mitteilung zukommen lassen. (B)</p> Signup and view all the answers

Was muss im Gutachten angegeben werden, wenn Hilfsdienste von nicht lediglich untergeordneter Bedeutung in Anspruch genommen werden?

<p>Die Hilfsdienste sind im Gutachten namhaft zu machen und der Umfang ihrer Tätigkeit anzugeben. (D)</p> Signup and view all the answers

Was muss der Sachverständige tun, wenn er Zweifel an Inhalt und Umfang des Auftrags hat?

<p>Er muss unverzüglich eine Klärung mit dem Gericht herbeiführen. (D)</p> Signup and view all the answers

Wann darf der Sachverständige das Ergebnis einer außerhalb der Hauptverhandlung vorgenommenen Vernehmung einer Auskunftsperson im Gutachten verwerten?

<p>Nur dann, wenn ein entsprechender richterlicher Beschluss vorliegt. (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Erste Abstimmung?

Die Abstimmung des Fachgebiets des Sachverständigen mit dem Beweisthema.

Gute Verständigung?

Eine Verständigung zwischen Gericht und Sachverständigen ist in allen Phasen des Verfahrens sehr wichtig.

Herausforderung in der Zusammenarbeit?

Die verschiedenen Kompetenzen und Denkweisen erschweren die Zusammenarbeit zwischen Richtern und Sachverständigen.

Bei Unklarheiten?

Bei Zweifeln sollte sich der Sachverständige an das Gericht wenden.

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Was darf das Gericht nicht?

Das Gericht darf keine Rechtsfragen stellen, sondern muss die Rechtserheblichkeit der Tatsachen darlegen.

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Erläuterung der Beweisfrage?

Sofern erforderlich erläutert der Richter oder Staatsanwalt die Beweisfrage.

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Mitteilungspflicht des Gerichts?

Das Gericht ist verpflichtet, dem Sachverständigen mitzuteilen, von welchen Tatsachen er ausgehen soll.

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Weisungen des Gerichts?

Das Gericht kann dem Sachverständigen Weisungen erteilen, die sich aber nicht auf die fachliche Seite der Bearbeitung beziehen dürfen.

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Informationspflicht des Gerichts?

Das Gericht muss die Parteien über erteilte Weisungen informieren.

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Pflicht des Gerichts?

Das Gericht hat die Pflicht, den Prozess zu leiten und für die Ermöglichung der Besichtigung von Tatsachen zu sorgen.

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Mitteilungspflicht des Sachverständigen?

Der Sachverständige soll dem Gericht mitteilen, wenn das Beweisthema nicht in sein Sachgebiet fällt.

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Weitergabe von Akten?

Der Sachverständige darf ohne Zustimmung des Gerichts die Akten nicht an andere weitergeben.

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Ziel des Einweisungstermins?

In einem Einweisungstermin kann das Gericht Ziel, Umfang und Verfahrensweise des Gutachtens darlegen.

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Berücksichtigung im Zivilprozess?

Im Zivilprozess berücksichtigt das Gericht nur die Tatsachen die von den Parteien vorgetragen werden.

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Ausschluss des Beweismittels?

Nach fruchtlosem Fristablauf kann das Gericht das Beweismittel ausschließen.

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Study Notes

Lerneinheit: Verständigung zwischen Richter und Sachverständigen

  • Die unterschiedlichen Kompetenzen und Denkweisen zwischen Richtern und Sachverständigen erschweren die Zusammenarbeit.
  • Eine gut funktionierende Verständigung ist in allen Phasen des Verfahrens wichtig.
  • Unstimmigkeiten werden am besten telefonisch ausgeräumt, um angespannte Verhältnisse zu vermeiden.
  • Rechtzeitige Kontaktaufnahme und Erörterung von Problemen fördern die Zufriedenheit beider Seiten.
  • Bei Zweifeln muss sich der Sachverständige an das Gericht wenden, und das Gericht kann bei unerwarteten Problemen verfahrensrechtlich helfen.
  • Beispiel: Wenn einem Sachverständigen der Zutritt zu einem Gebäude verweigert wird, kann das Gericht gemäß § 371 III ZPO reagieren.

Erste Abstimmung vor der gerichtlichen Beauftragung

  • Eine erste Kontaktaufnahme sollte vor dem Erlass des Beweisbeschlusses erfolgen.
  • Gericht/Staatsanwaltschaft kann vorab mit Sachverständigen folgende Fragen klären:
    • Übereinstimmung des Sachgebiets mit dem Beweisthema
    • Richtige Wahl des Sachgebiets
    • Benötigte Unterlagen und Materialien
    • Geschätzte Gutachtenerstellungsdauer
    • Relevante Aspekte der Beweisfrageformulierung
    • Ungefähre Kosten des Gutachtens
  • Festgestellte Lücken im Zivilverfahren können gemäß §§ 139 und 273 ZPO zu einer Verfügung zur Aufklärung führen.
  • Der Sachverständige darf in Verfahren mit Parteieinbringungsgrundsatz keinen neuen Streitstoff einbringen.
  • Der Sachverständige kann weitere Sachaufklärung und Zeugenvernehmungen im Strafverfahren verlangen.
  • Gemäß § 80 StPO kann er z.B die Vorlage weiterer Unterlagen oder die Sicherstellung von Beweisstücken beantragen

Klarheit von gerichtlichem Auftrag, Mitteilung von Tatsachen

  • Das Beweisthema muss so präzise wie möglich formuliert sein.
  • Der Sachverständige muss Inhalt und Umfang des Gutachtens aus dem Beweisbeschluss entnehmen können.

Leitungen und Weisungen

  • Schwierigkeiten bei Beweisfragen aufgrund fehlender Sachkunde des Gerichts sind möglich.
  • Gemäß § 404a II ZPO kann der Sachverständige um Rat zur Formulierung der Beweisfrage gebeten werden.
  • Die konkrete Formulierung muss vom Gericht vorgenommen werden und Rechtsfragen dürfen nicht gestellt werden.
  • Die Beweisfrage muss so formuliert sein, dass der Sachverständige die Rechtserheblichkeit der Tatsachen erkennen kann.
  • Unterschiedliche Denkweisen von Juristen und Naturwissenschaftlern dürfen nicht zu Missverständnissen führen.
  • Bei Bedarf muss der Richter oder Staatsanwalt die Beweisfrage erläutern.
  • Bei streitigem Sachverhalt muss das Gericht gemäß § 404 III ZPO mitteilen, von welchen Tatsachen der Sachverständige ausgehen soll.
  • Auch im Strafverfahren muss der Richter die Anknüpfungstatsachen mitteilen.
  • Noch nicht gesicherte Anknüpfungstatsachen werden z.B. durch Zeugenvernehmungen aufgeklärt.
  • Bei widersprüchlichen Zeugenaussagen kann ein Alternativgutachten beauftragt werden.
  • Ein Alternativgutachten sollte nur auf ausdrückliche Anweisung des Gerichts erfolgen.
  • Gemäß § 404a I ZPO und § 78 StPO ist das Gericht verpflichtet, die Tätigkeit des Sachverständigen zu leiten.
  • Weisungen des Gerichts dürfen sich nicht auf die fachliche Seite der Bearbeitung des Gutachtens beziehen.
  • Die Parteien sind über Weisungen zu informieren.
  • Beispiel: Gerichte haben unterschiedliche Auffassungen darüber, ob der Sachverständige im Rahmen eines Bauprozesses Anweisungen zur Zerstörung von Bauwerken geben darf.
  • Im Zivilprozess dürfen nur Tatsachen berücksichtigt werden, welche die Parteien vortragen.
  • Gemäß dem Parteieinbringungsgrundsatz darf der Sachverständige keine Weisung zur Öffnung des Bauwerks selbst erteilen.

Das Begleitschreiben

  • Der Sachverständige sollte nicht das wirtschaftliche Risiko der Beauftragung von Unternehmen tragen müssen.
  • Das Gericht muss sicherstellen, dass die Parteien eine Besichtigung der vorgetragenen Tatsachen ermöglichen.
  • Das Gericht kann den Parteien eine Frist zur Beseitigung von Hindernissen setzen (§ 356 ZPO).
  • In bestimmten Verfahren kann das Gericht Umfang der Aufklärungsbefugnis des Sachverständigen bestimmen.
  • Hinweise an den Sachverständigen können im Begleitschreiben bei Übersendung der Gerichtsakten enthalten sein.
  • Hinweise im Begleitschreiben können gemäß ZPO sein:
    • Mitteilung, wenn das Beweisthema nicht ins eigene Sachgebiet fällt
    • Akten dürfen nicht ohne Zustimmung weitergegeben
    • Mitarbeiter dürfen hinzugezogen werden
    • Ablehnung der Gutachtenerstattung unter bestimmten Voraussetzungen
    • Mitteilung der Anzahl der Gutachtenexemplare

Hinweise des Gerichts

  • Der Sachverständige muss das Gericht informieren, wenn der Auslagenvorschuss nicht reicht.
  • Der Sachverständige muss dem Gericht die voraussichtliche Dauer der Gutachtenerstellung mitteilen.
  • Der Sachverständige darf keinen einseitigen Kontakt zu einer Partei aufnehmen.
  • Die Parteien müssen die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Ortsbesichtigung haben.
  • Der Sachverständige kann sich jederzeit an das Gericht wenden, ebenso bei Vorschlägen zur weiteren Sachaufklärung.
  • Das Gericht soll den Sachverständigen gemäß § 407a VI ZPO auf seine Pflichten hinweisen.
  • Die Pflichten des Sachverständigen sind in § 407a ZPO geregelt:
    • Unverzügliche Mitteilung, wenn der Auftrag nicht ins Fachgebiet fällt oder nicht allein erledigt werden kann
    • Keine Übertragung des Auftrags an andere, Hilfsdienste geringer Bedeutung müssen im Gutachten genannt werden
    • Klärung bei Zweifeln an Inhalt und Umfang, Mitteilung bei unangemessenem Verhältnis zum Streitwert oder fehlendem Kostenvorschuss
    • Herausgabe aller Akten und Unterlagen sowie der Untersuchungsergebnisse auf Verlangen des Gerichts
  • Auch nach der StPO soll auf bestimmte verfahrensrechtliche Fragen hingewiesen werden.

Der Einweisungstermin

  • Aufgrund unterschiedlicher Denkweisen besteht die Gefahr, dass ein nichtjuristischer Sachverständiger einen Rechtsbegriff anders versteht und die Gutachtenaussage beeinträchtigt.
  • Das Gericht muss dem Sachverständigen entsprechende rechtliche Hinweise geben.
  • Beispiel: Hinweis an Bausachverständige, dass im juristischen Sinn ein Mangel vorliegt, wenn der Ist-Zustand vom Soll-Zustand abweicht.
  • Gemäß § 404a V ZPO kann das Gericht einen gesonderten Termin zur Einweisung des Sachverständigen anberaumen.
  • Beim Einweisungstermin wird das Beweisthema zunächst nur grob angegeben, und es wird ein Termin zur Präzisierung des Beweisthemas angekündigt.
  • Vorteile eines Einweisungstermins:
    • Das Gericht kann den Parteien und Anwälten Ziel, Umfang und Verfahrensweise des Gutachtens erläutern
    • Das Gericht kann verbesserte Einsicht in fachliche Zusammenhänge gewinnen
    • Der Sachverständige erhält Gerichtsakten und kann Fragen stellen
    • Der Sachverständige erlangt größere Sicherheit im Hinblick auf den verfahrensrechtlichen Weg
    • Die Parteien und Privatgutachter können Einwände erheben und Gegenvorschläge machen
    • Ortsbesichtigungen können vorbereitet werden
    • Im Ergebnis wird ein Beweisbeschluss erlassen, in welchem Beweisgegenstand und Verfahrensweise konkretisiert werden.
  • Dieser Termin führt zu einer Straffung des Verfahrens und somit zu einer Ersparnis an Zeit und Kosten.

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