Taktile Wahrnehmung und ihre Bereiche

Taktile Wahrnehmung

• Unterteilt in vier Bereiche: Berührungswahrnehmung, Erkundungswahrnehmung, Temperaturwahrnehmung und Schmerzwahrnehmung.

Berührungswahrnehmung

• Reagiert auf Reize oder Berührungen, z.B. die Empfindung des Gestreicheltwerdens.

Erkundungswahrnehmung

• Auch haptische Wahrnehmung genannt, beschreibt aktive Erkundung von Objekten durch Berührung.
• Entwicklung dieser Fähigkeit beginnt bereits im Mutterleib.

Temperatur- und Schmerzwahrnehmung

• Ergänzen die taktile Wahrnehmung; wichtig für das Verständnis von Temperatur und Schmerz.

Förderung kinästhetischer Wahrnehmung

• Kinästhetische Wahrnehmung tritt in Form von Bewegungs-, Stellungs-, Lage- und Spannungssinn auf.
• Liefert Informationen über Körperteile, deren Position und Bewegung.

Visuelle Wahrnehmung

• Verarbeitung optischer Reize durch das Auge, filtert Informationen nach individueller Relevanz.
• Beinhaltet Aspekte wie Helligkeit, Farbe, Kontrast, Linien, Form, Bewegung und Räumlichkeit.

VTS-Technik (Visuelle Thinking Strategies)

• Eine Moderationstechnik, die Ruhe und aktive Zuhören erfordert.
• Fokus auf Paraphrasierung und Verknüpfung von Meinungen, ohne eigene Meinung zu vertreten.

Kompetenzen auf Metaebene

• Sprachförderung durch Wortschatz und Grammatik.
• Entwicklung sozialer Kompetenzen, Selbstbewusstsein und demokratisches Bewusstsein.

Formen der Stimulation in der Basalen Stimulation

• Somatische, vestibuläre, vibratorische, orale, olfaktorische, akustische, visuelle und haptische Stimulation fördern die Wahrnehmung und Interaktion mit der Umwelt.

Visuokonstruktive Störungen

• Beeinträchtigungen in der Vorstellung und Konstruktion von Raum und Objekten.
• Häufig komorbid mit Dyskalkulie; umfasst Probleme in verschiedenen visuellen und räumlichen Bereichen.

Diagnostik visueller Wahrnehmungsstörungen

• Interdisziplinäre Diagnostik; Anamnese und Beobachtungen in Alltagskontexten sind entscheidend.
• Förderung erfolgt durch individuelle Anpassungen und Förderpläne.

Typische Symptome bei Kindern

• Schwierigkeiten, Teile eines Ganzen zu erkennen und zusammenzufügen, beim Schulweg üben und beim Malen.
• Probleme beim Legen von Konzentrationsspielen oder beim Konstruktionsspielen.

Unterstützende Maßnahmen

• Computergestützte Trainingsprogramme zur Förderung visueller Wahrnehmung.
• Anpassungen in Schulen, wie Markierungspunkte und spezielle Hilfsmittel (z.B. Leslineale).
• Empfehlenswerte Spiele zu Hause: Potz Klotz, Tangram, und Make a Break zur Verbesserung der visuellen Fähigkeiten.

Beurteilung des Entwicklungsstandes eines Kindes

• Lateralisierung: Beobachtung der Handbevorzugung bei verschiedenen Aktivitäten wie Licht anknipsen, Würfeln, Schneiden.
• Beobachtungsmethoden: Analyse der Handnutzung bei feinmotorischen Aufgaben und Ballspielen; Beobachtung der Handwechsel.

Grobmotorik

• Überprüfung der Körperbeherrschung, des Gleichgewichts und der Bewegungskoordination.
• Durchführung von Aufgaben durch die Erzieherin, gefolgt von Nachahmung durch das Kind.
• Übungen sollten barfuß durchgeführt werden, um die Körperwahrnehmung zu verbessern.

Aufgaben zur Überprüfung der Grobmotorik

• Einbeinstand: Kind soll so lange wie möglich auf einem Bein stehen (Dauer je nach Alter variierend):
  • 5-Jährige: 8 Sekunden
  • 6-Jährige: 10-12 Sekunden
  • Erstklässler: 15-20 Sekunden
  • 7-8-Jährige: > 20 Sekunden
• Tests mit offenen und geschlossenen Augen zur Bewertung des vestibulären Systems.

Beobachtungshinweise zur Grobmotorik

• Dauer der Balance, Ausgleichsbewegungen, Standsicherheit bei rechtem und linkem Bein.
• Beobachtung der Reaktion auf Berührungen und Materialien (z. B. taktile Abwehr).

Kinästhetische Wahrnehmung

• Fingerdifferenzierung: Abwechselnde Berührung des Daumens mit den Fingern.
• Seitliches Kreisen: Kind soll mit einem Zeigefinger Kreise machen, ohne den Unterarm zu bewegen.
• Finger-Nase-Versuch zur Überprüfung der Zielgenauigkeit.

Aufgaben zur Überprüfung des Körperschemas

• Mensch-Zeichnung: Kind sollte sich selbst oder ein Familienmitglied zeichnen; altersgemäße Bewertung auf einer 5-stufigen Skala.

Aufgaben zur Überprüfung der Feinmotorik

• Malvorlage: Kind ergänzt ein unvollständiges Bild.
• Beobachtung der Handgeschicklichkeit durch verschiedene Spiele und Tätigkeiten wie „Packesel“ oder „Mikado“.

Beobachtungshinweise zur Feinmotorik

• Bevorzugte Hand beim Malen, Ausdauer, Stifthaltung, Maldruck und Schriftführung analysieren.

Aufgaben zur Überprüfung der Augenmotorik

• Fixierung eines Gegenstandes: Kind soll einen Gegenstand anvisieren und beobachten.