Systemisches Denken und therapeutisches Handeln

Verschiedene Sichtweisen auf die menschliche Entwicklung beeinflussen die Erwartungen an den Entwicklungsprozess.

Die Entwicklung des Menschen wird in verschiedene Phasen mit Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben gegliedert, die bewältigt werden müssen.

Das Jugendalter ist eine wichtige Phase, in der die eigene Identität entsteht und ausdifferenziert wird.

Im frühen Erwachsenenalter steht die Entwicklung von engen Beziehungen und die Suche nach Nähe im Vordergrund.

Im Erwachsenenalter liegt der Fokus auf der Weitergabe von Wissen und Werten an die nächste Generation.

Im reifen Erwachsenenalter wird das Leben reflektiert und es geht darum, mit dem eigenen Leben zufrieden zu sein.

Ereignisse, die die Entwicklung eines Menschen beeinflussen, können normativ (planbar) oder nicht-normativ (unvorhersehbar) sein.

Systemisches Denken betrachtet die Gesamtheit und Interaktion von Faktoren, die die Entwicklung beeinflussen.

Die Wirksamkeit von Behandlungen wird nicht nur durch Medikamente oder Therapieformen bestimmt, sondern auch durch die Interaktion zwischen Patient und Therapeut.

Bona fide-Behandlungsmethoden berücksichtigen die menschliche Beziehung und gemeinsame Zielsetzung in der Therapie.

Die Fähigkeit, in einer Situation oder einem Kontext angemessen zu reagieren.

Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen, Gedanken und Reaktionen bewusst zu steuern und zu regulieren.

Die Fähigkeit, mit anderen Menschen zu interagieren und Beziehungen aufzubauen.

Die Fähigkeit, sich auf die Umwelt und diese zu interpretieren und zu begreifen.

Die Fähigkeit, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen.

Die Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten.

Die Fähigkeit, auf sich selbst zu vertrauen und an sich selbst zu glauben.

Die Fähigkeit, mit sich selbst zu leben und sich selbst zu akzeptieren.

Die Fähigkeit, sich in die Lage anderer Menschen zu versetzen und deren Perspektive zu verstehen.

Die Fähigkeit, sich selbst und die Welt zu reflektieren und zu bewerten.

Die Wirksamkeitsattribution ist ein Konzept, das untersucht, wie die Ergebnisse einer Therapie (z.B. Verbesserung des Zustands) von Patienten und Therapeuten wahrgenommen und gedeutet werden. Dabei spielen die Erwartungen und die Interpretation des Behandlungsprozesses eine wichtige Rolle.

Bei Prozess-Ergebnis-Studien werden Therapieverläufe genau betrachtet und die Beziehung zwischen den einzelnen Therapieschritten und den Ergebnissen der Behandlung untersucht.

Im Gegensatz zu Prozess-Ergebnis-Studien konzentrieren sich Allianz-Ergebnis-Korrelation auf die Beziehung zwischen der Qualität der therapeutischen Beziehung (Allianz) und dem Therapieerfolg.

Das Grundprinzip des systemischen Denkens ist, dass alle beteiligten Personen in einem System (z.B. einer Familie) miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.

Die Logik Kontextueller Modelle basiert auf der Annahme, dass menschliches Verhalten im Kontext seiner Umgebung und Beziehungen verstanden werden muss.

Die Generic Models sind ein Teil der Kontextuellen Modelle, die typische Muster in der therapeutischen Interaktion beschreiben.

Das Modell der Allianz ist ein Generic Model, das die Interaktionen zwischen Therapeuten und Patienten in Therapie untersucht. Es betrachtet die Beziehung zwischen ihnen im Zentrum des Prozesses.

Die Kontextuellen Modelle beinhalten sowohl die Perspektive des Patienten, als auch die des Therapeuten. Es geht um die Wechselwirkungen zwischen ihnen.

Im Kontext der systemischen Therapie wird die Rolle der Familien in der Entstehung und Bewältigung von psychischen Problemen hervorgehoben. Das Verhalten der einzelnen Personen kann nur im Zusammenhang mit dem Familiensystem verstanden werden.

Die Therapeuten sind laut den Kontextuellen Modellen nicht nur Fachkräfte, sondern Teil des komplexen Systems der Therapie. Sie sind nicht nur objektiv Beobachter, sondern aktiv am Prozess beteiligt und haben auch ihre eigene Perspektive.

Das Systemische Denken betrachtet die Interaktion zwischen Patient und Therapeut als Schlüsselfaktor für den Therapieerfolg; die Interaktion kann als ein dynamischer Prozess verstanden werden, bei dem die Beiträge beider Seiten eine Rolle spielen.

Die Perspektive des Systemischen Denkens hebt die Bedeutung des Umfelds und des Kontexts hervor, in dem sich der Patient bewegt.

Das Systemische Denken sieht eine komplexere Perspektive des Therapieprozesses vor, die auf verschiedenen Ebenen arbeitet. Von Prinzipien wie 'Healing Practice' bis hin zu 'Ultrasozialen Menschen' berücksichtigt es verschiedene Bereiche.

Die „Healing Practice“ bezieht sich auf die therapeutische Intervention, die den Patienten in einer schwierigen Situation hilft, wieder Hoffnung zu schöpfen.

„Healing Practices“ bestehen aus 4 wichtigen Aspekten: 1. Eine sozial sanktionierte Therapiebeziehung; 2. Ein formalisiertes Behandlungsangebot; 3. Ein rationales Behandlungsvorgehen; 4. Das Durchführen eines Behandlungsrituals.

Die „Healing Practice“ wird ritualisiert, um Demoralisierung zu minimieren. Das Ritual symbolisiert ein sozial sanktioniertes Angebot, das Hoffnung bietet.

Goldfried und Castonguay haben Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Therapieformen gefunden, die eine erfolgreiche Behandlung unterstützen.

Die Wirkprinzipien von Grawe betonen die Bedeutung von Ressourcenaktivierung, Klärungserfahrungen, Bewältigungserfahrungen und Problemaktualisierung.

Die Arbeitsallianz, ein essenzieller Bestandteil der Systemischen Therapie, beruht auf 3 Aspekten: 1. Zielübereinstimmung, 2. Handlungskonsens und 3. Vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre.

Wampold beschreibt Menschen als „ultrasozial“, unterstreicht die Bedeutung einer echten Beziehung und gegenseitigen Vertrauens in der Therapie.