Gehirn und Informationsverarbeitung
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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Beziehung zwischen linksfrontaler Asymmetrie und Verhalten?

  • Sie korreliert mit einer niedrigen Reizschwelle.
  • Sie ist mit positiven emotionalen Zuständen und Annäherungsverhalten verbunden. (correct)
  • Sie führt zu einer Abnahme der Amplitude im evozierten EEG-Potential bei zunehmender Reizstärke.
  • Sie ist mit Vermeidungsverhalten und Rückzug verbunden.

Laut Zuckerman führt eine hohe Konzentration von Monoaminooxidase (MAO) im Blut zu höherem Sensation Seeking.

False (B)

Personen mit hohen Sensation-Seeking-Werten neigen zum ______ im evozierten EEG-Potential, was sich in einer steigenden Amplitude bei zunehmender Reizstärke zeigt.

Augmenting

Beschreibe kurz, wie sich Menschen mit unterschiedlichen Sensation-Seeking-Werten in ihrer zentralnervösen Aktivierung unterscheiden.

<p>Menschen unterscheiden sich in ihrer zentralnervösen Aktivierung, wobei jede Person ein individuelles angenehmes Aktivierungsniveau findet. Sensation Seeker haben eine besonders hohe Reizschwelle.</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Konzepte ihren Beschreibungen zu:

<p>Linksfrontale Asymmetrie = Verbunden mit Annäherungsverhalten Rechtsfrontale Asymmetrie = Verbunden mit Vermeidungsverhalten Augmenting = Steigende Amplitude im EEG bei zunehmender Reizstärke Reducing = Abnehmende Amplitude im EEG bei zunehmender Reizstärke</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten die Gen-Umwelt-Interaktion?

<p>Die Wirkung eines Gens variiert je nach den jeweiligen Umweltbedingungen. (D)</p> Signup and view all the answers

Epigenetische Veränderungen führen immer zu einer Aktivierung aller Gene in einer Zelle.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Variation des COMT-Gens gemäß der Studie von Montag et al. (2008) die Angstreaktion bei Frauen?

<p>Eine spezifische Variation des COMT-Gens, die den Abbau von Dopamin verringert, führt zu einer deutlich stärkeren Angstreaktion.</p> Signup and view all the answers

Bei der Epigenetik heften sich Moleküle an bestimmte Stellen des ______ Stranges an, wodurch die nachfolgende Information des Stranges nicht gelesen werden kann.

<p>DNA</p> Signup and view all the answers

Ordne die Konzepte den passenden Beschreibungen zu:

<p>Genvariation = Unterschiede in der DNA-Sequenz, die zu unterschiedlichen phänotypischen Ausprägungen führen können. Angstreaktion = Eine physiologische und psychologische Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung. Epigenetik = Veränderungen der Genexpression, die nicht auf Veränderungen der DNA-Sequenz beruhen. Gen-Umwelt-Interaktion = Wechselseitige Abhängigkeit zwischen genetischen Wirkungen und Umweltbedingungen.</p> Signup and view all the answers

Welche Hypothese wird durch die Ergebnisse der Studie von Teige-Mocigembaa et al. (2016) gestützt?

<p>Die Sensitivitätshypothese, da aggressive Personen aggressiven Cues gegenüber aufmerksamer sind. (B)</p> Signup and view all the answers

Laut Asendorpf et al. (1994) haben aggressive Kinder eine schlechtere Erinnerung an aggressive Stimuli im Vergleich zu nicht-aggressiven Kindern.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche zwei Fragebögen wurden in der Studie von Teige-Mocigembaa et al. (2016) zur Erhebung der Trait-Aggressivität verwendet?

<p>BPAO und K-FAF</p> Signup and view all the answers

Laut der Studie von Asendorpf et al. (1994) wird die bessere Erinnerung an aggressive Stimuli bei aggressiven Kindern durch ___________ und eine niedrige ____________ erklärt.

<p>beiläufiges Lernen; Reizschwelle</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Beispiele veranschaulicht am besten ein elaboriertes Situationskonzept?

<p>Eine Person, die Ereignisse sehr differenziert kategorisiert. (D)</p> Signup and view all the answers

Selbstwirksamkeitserwartungen basieren ausschließlich auf der detaillierten Analyse aller relevanten biographischen Situationen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Aktivierung von Wissen über bereits bewältigte schwierige Aufgaben die Wahl einer neuen Aufgabe?

<p>Sie führt zur Wahl einer schwierigeren Aufgabe. (D)</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Messmethoden zur Emotionserkennung ihrer jeweiligen Art der Stimulusdarbietung zu:

<p>DEIT = Videosequenz MOC = Bildermatrix RISE face = Bildersequenz mit Gesichtern RISE scene = Videosequenz mit Szenen</p> Signup and view all the answers

Was ist der Hauptfokus evolutionspsychologischer Erklärungen?

<p>Die Anpassung von Verhaltensweisen und körperlichen Merkmalen im Laufe der Evolution. (B)</p> Signup and view all the answers

Laut der Evolutionspsychologie sind Verhaltensweisen und körperliche Merkmale nicht genetisch verankert, sondern rein durch Umwelteinflüsse bestimmt.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Unterschied zwischen ultimaten und proximaten Erklärungen im Kontext der Evolutionspsychologie?

<p>Ultimate Erklärungen beziehen sich auf den Zweck eines entwickelten Merkmals, während proximate Erklärungen sich darauf konzentrieren, wie ein Merkmal funktioniert und welche Mechanismen ihm zugrunde liegen.</p> Signup and view all the answers

Ein evolvierter psychologischer Mechanismus (EPM) ist eine ______ auf psychischer Ebene.

<p>Adaption</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'inklusive Fitness' im Zusammenhang mit Hamiltons Theorie?

<p>Die Summe aus direkter und indirekter Fitness, inklusive der Auswirkungen auf den Fortpflanzungserfolg von Verwandten. (A)</p> Signup and view all the answers

Direkte Fitness bezieht sich auf die Anzahl der erfolgreichen Nachkommen von Verwandten, die durch das Verhalten eines Individuums aufgezogen werden.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie erklärt die evolutionspsychologische Perspektive die Angst vor Schlangen, wie sie in Mitteleuropa vorkommt?

<p>Angst vor Schlangen ist ein evolvierter psychologischer Mechanismus, der die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht. (B)</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Begriffe ihren passenden Definitionen zu:

<p>Natürliche Selektion = Vererbung gut angepasster, funktionaler Merkmale, die die Fitness erhöhen Mutation = Zufällige Veränderungen im genetischen Material, die neue Merkmale hervorbringen können Fitness = Anpassung eines Organismus an seine Umwelt, gemessen an seinem Fortpflanzungserfolg Altruismus = Verhalten, das einem anderen Individuum hilft, während es dem Handelnden potenziell schadet</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Funktionsweise des impulsiven Systems im Reflective-Impulsive Model (RIM)?

<p>Es ist ein assoziatives Netzwerk, bei dem die Aktivierung eines Elements die parallele Aktivierung assoziierter Elemente bewirkt. (A)</p> Signup and view all the answers

Das reflektive System ist hauptsächlich für spontanes, gewohnheitsmäßiges und unbewusstes Denken, Handeln und Fühlen verantwortlich.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei Faktoren, die die Menge der verfügbaren kognitiven Ressourcen beeinflussen und somit die Dominanz des reflektiven Systems beeinträchtigen können.

<p>Stress, Zeitdruck oder emotionale Erregung</p> Signup and view all the answers

Im Reflective-Impulsive Model (RIM) wird Verhalten als Resultat von zwei interagierenden Systemen betrachtet. Eines davon ist das impulsive System, das andere ist das __________ System.

<p>reflektive</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Geste wurde in der Studie von Rudolph et al. (2010) als Indikator für kontrolliertes, selbstsicheres Verhalten identifiziert?

<p>Illustratoren (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'double dissociation' im Kontext der Studie von Asendorpf?

<p>Dass es eine wechselseitige Unabhängigkeit zwischen zwei Variablen gibt. (B)</p> Signup and view all the answers

Laut strikten Trait-Theorien reagieren Menschen in allen Situationen konsistent mit ihrem Persönlichkeitsprofil.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Begriffe ihrer jeweiligen Beschreibung im Kontext des Reflective-Impulsive Models (RIM) zu:

<p>Impulsives System = Reguliert spontane, gewohnheitsmäßige Verhaltensweisen. Reflektives System = Ist für bewusste und rationale Denkprozesse verantwortlich. Kognitive Ressourcen = Werden durch Stress und Zeitdruck beeinflusst. Adaptoren = Indikatoren für spontanes, selbstsicheres Verhalten.</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Beschreibungen trifft am ehesten auf den Begriff 'Selbstregulation' im Kontext des Handlungsregulationsstils zu?

<p>Die Fähigkeit, eine kontextsensitive Balance zwischen Planen, Durchsetzen und dem Loslassen von Zielen zu halten. (C)</p> Signup and view all the answers

Die Lageorientierung ist dadurch gekennzeichnet, dass man sich aktiv und zielgerichtet auf die Erreichung eines Ziels konzentriert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst 'Assessment' die Zielauswahl im Kontext von 'Locomotion' und 'Assessment'?

<p>Durch die Suche nach Diskrepanzen zwischen Ist- und Soll-Zustand und die Bewertung des Unterschiedes.</p> Signup and view all the answers

Der Ansatz des [Blank] ermöglicht die Erfassung des Vorgehens einer Person bei der Bearbeitung eines komplexen Problems.

<p>Beobachtung</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Methoden zur Erfassung von Wissen ihren jeweiligen Schwerpunkten zu:

<p>Befragung = Erfassung von Hintergründen und bewusstem Wissen, jedoch anfällig für soziale Erwünschtheit. Lautes Denken = Einschätzung von Sachverhalten und Kompetenzen (deklaratives Wissen). Videounterstütztes Erinnern = Analyse von Verhaltensweisen in Situationen, in denen direkte Befragung nicht möglich ist. Kognitive Modellierung = Nachbildung kognitiver Prozesse durch Computersimulation.</p> Signup and view all the answers

Warum ist die Methode des 'Lauten Denkens' besser für die Einschätzung von deklarativem Wissen als für prozedurales Wissen geeignet?

<p>Weil prozedurales Wissen häufig implizit ist und somit schwerer verbalisiert werden kann. (B)</p> Signup and view all the answers

Zwei-Prozess-Modelle unterscheiden ausschließlich zwischen affektiven und intuitiven Prozessen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nenne einen Vorteil der videounterstützten Erinnerung im Vergleich zur direkten Befragung.

<p>Sie ist in Situationen anwendbar, in denen eine direkte Befragung nicht möglich oder unangebracht ist.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Linksfrontale Asymmetrie

Asymmetrie der frontalen Hirnaktivität, bei der die linke Seite stärker aktiviert ist.

Rechtsfrontale Asymmetrie

Asymmetrie der frontalen Hirnaktivität, bei der die rechte Seite stärker aktiviert ist.

Sensation Seeking

Das Bedürfnis nach neuen, abwechslungsreichen, komplexen und intensiven Erfahrungen.

Augmenting (Sensation Seeking)

Hohe Reizschwelle; im EEG zeigt sich bei zunehmender Reizstärke eine steigende Amplitude

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Reducing (Sensation Seeking)

Niedrige Reizschwelle; im EEG zeigt sich bei zunehmender Reizstärke eine abnehmende Amplitude.

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COMT-Gen und Ängstlichkeit

Einfluss eines Gens (hier COMT) auf die Angstreaktion, gemessen durch Lidschlagreflex und Fragebögen.

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Gen-Umwelt-Interaktion

Die wechselseitige Abhängigkeit genetischer Wirkungen und spezifischer Umweltbedingungen.

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Epigenetik

Die Untersuchung, unter welchen Umständen Gene 'ein-' und 'ausgeschaltet' werden.

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An- und Ausschalten von Genen

Moleküle heften sich an DNA und verhindern das Ablesen bestimmter Genabschnitte.

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Epigenetik bei Zwillingen

Unterschiedliche Anfälligkeit für Krankheiten (z.B. Diabetes) aufgrund epigenetischer Unterschiede.

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Evolutionspsychologische Annahme

Annahme, dass heutiges Verhalten das Ergebnis evolutionärer Anpassung ist.

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Evolution

Prozess, bei dem Arten durch natürliche Selektion entstehen und sich verändern.

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Natürliche Selektion

Vererbung vorteilhafter Merkmale, die die Anpassung an die Umwelt verbessern.

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Fitness (Evolution)

Anpassung an die Umwelt; Vorteil in der natürlichen Selektion.

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Ultimate Erklärungen

Erklärungen für den Zweck eines Merkmals (Überlebens- oder Reproduktionsvorteil).

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Proximate Erklärungen

Erklärungen, wie ein Merkmal funktioniert (zugrunde liegende Prozesse und Mechanismen).

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Evolvierter psychologischer Mechanismus (EPM)

Eine psychische Anpassung, die die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht.

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Inklusive Fitness

Gesamtfitness, inklusive direkter (eigene Nachkommen) und indirekter (Nachkommen von Verwandten) Fitness.

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Selbstregulation

Fähigkeit, kontextsensitive Balance zwischen Planung, Durchsetzung, Aufrechterhaltung und Loslösung von Zielen zu halten.

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Handlungsorientierung

Aktives, zielgerichtetes Handeln, das die Selbstregulation erleichtert.

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Lageorientierung

Beschäftigung mit der gegenwärtigen Situation, oft verbunden mit Zögern.

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Locomotion und Assessment

Abwägen verschiedener Alternativen (Assessment) und Hinbewegen auf ein Ziel (Locomotion).

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Locomotion (Einfluss)

Einfluss auf die Geschwindigkeit bei der Zielauswahl ('just do it').

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Assessment (Einfluss)

Suchen nach Diskrepanzen zwischen Ist- und Soll-Zustand bei der Auswahl von Alternativen ('do the right thing').

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Beobachtung (Wissenserfassung)

Erfassung des Vorgehens einer Person bei der Bearbeitung eines komplexen Problems.

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Kognitive Modellierung

Nachbildung kognitiver Prozesse durch Computersimulation.

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Sensitivitätshypothese (Aggression)

Aggressive Personen nehmen feindselige Hinweise schneller und genauer wahr.

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DEIT, MOC und RISE

Tests zur Messung der Emotionserkennung.

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Aggressionsrelevante Reize

Aggressive Kinder erinnern sich besser an Bilder von aggressionsbezogenen Gegenständen.

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Selbstwirksamkeitserwartung

Die Überzeugung, dass man eine Aufgabe erfolgreich bewältigen kann.

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Wahl schwieriger Aufgaben

Erwartung, eine schwierige Aufgabe erneut bewältigen zu können, aufgrund positiver Erfahrungen.

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Elaborierte Situationskonzepte

Weniger detaillierte Situationskonzepte führen zu einer weniger differenzierten Wahrnehmung von Ereignissen.

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Situationskonzepte

Mentale Repräsentationen von typischen Abläufen und Erwartungen in bestimmten Kontexten.

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Globale Erwartungen

Globale Erwartungen spielen eine größere Rolle als die Prüfung aller relevanten biographischen Situationen.

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Reflective-Impulsive-Model (RIM)

Ein Modell, das unser Denken und Handeln in zwei Systeme unterteilt: impulsiv und reflektiv.

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Impulsives System

Ein assoziatives Netzwerk, das spontane und gewohnheitsmäßige Verhaltensweisen steuert.

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Reflektives System

Ein System, das für bewusste, rationale Denkprozesse und geplantes Verhalten verantwortlich ist.

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Propositionales Format

Muster von Begriffen mit zugeordneten Merkmalen, z.B. 'Haus' mit Dach und Tür.

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Systemdominanz

Die Stärke des Einflusses des impulsiven oder reflektiven Systems auf unser Verhalten.

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Cognitive Load (kognitive Belastung)

Stress, Zeitdruck oder emotionale Erregung, die kognitive Ressourcen verringern.

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Illustratoren (nonverbal)

Bewusst eingesetzte Gesten, die Gesagtes unterstreichen.

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Adaptoren (nonverbal)

Weniger bewusste, spontan eingesetzte Verhaltensweisen.

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Study Notes

Gehirn und Informationsverarbeitung

  • Biologisch orientierte und evolutionspsychologische Ansätze werden betrachtet.

Grundlagen und relevante Forschung

  • Das heutige Erleben und Verhalten ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Anpassungsprozesses der Evolution.
  • Verhaltensweisen und körperliche Merkmale sind genetisch verankert.
  • Verhaltensweisen waren zu einem früheren Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte adaptiv.

Charles Darwin (1809-1882)

  • Evolution beschreibt den Entstehungs- und Veränderungsprozess der Arten.
  • Natürliche Selektion: Vererbung gut angepasster funktionaler Merkmale.
  • Mutation und sexuelle Rekombination führen zu Anpassung an die Umwelt = Fitness.
  • Hohe Fitness bedeutet vorteilhafte Merkmale des Individuums in der natürlichen sowie intra- oder intersexuellen Selektion.

Evolutionspsychologische Erklärungsprinzipien

  • Ultimate Erklärungen beziehen sich auf den Zweck eines entwickelten Merkmals und seinen Überlebens- oder Reproduktionsvorteil.
  • Proximale Erklärungen erklären, wie ein Merkmal funktioniert und welche Prozesse/Mechanismen dem Verhalten zugrunde liegen.
  • Ultimate und proximale Erklärungen greifen ineinander.

Evolutionspsychologische Erklärungsprinzipien

  • Evolvierter psychologischer Mechanismus (EPM) beschreibt Adaption auf psychischer Ebene.
  • Angst ist ein Beispiel: Informationen über potenzielles Risiko → höhere Überlebenswahrscheinlichkeit.
  • Beispiel 1: Angst vor Schlangen in Mitteleuropa.
  • Beispiel 2: Unterstützung durch Verwandte.

William Donald Hamilton (1936-2000)

  • Hamilton befasst sich mit Altruismus und der Weiterentwicklung des Fitnessbegriffs.
  • Inklusive Fitness ist die Gesamtfitness.
  • Direkte Fitness: Zahl erfolgreicher aufgezogener, eigener Nachkommen.
  • Indirekte Fitness: Zahl erfolgreicher aufgezogener Nachkommen von Verwandten.
  • Indirekte Fitness kann prosoziales Verhalten erklären, z.B. Hilfe gegenüber genetisch verwandten Personen.

Das evolutionsbiologische Persönlichkeitskonzept

  • Strategische Spezialisierung entsteht durch Konkurrenz zwischen Individuen mit gleicher Strategie.
  • Spezialisierung dient zur Vermeidung von Rivalität.

Geschwisterposition und Strategien

  • Erstgeborene identifizieren sich stärker mit Eltern und verwenden bei Konflikten eher "harte" Taktiken.
  • Spätgeborene stellen Autoritäten eher in Frage und verwenden bei interpersonalen Konflikten "weiche" Taktiken.
  • Neuere Studien finden kaum systematische Persönlichkeitsunterschiede bzgl. Geschwisterpositionen.
  • Rohrer et al. (2015): Keine systematischen Unterschiede in großer internationaler Stichprobe.
  • Damian & Brent (2015): Kleine, relativ unbedeutende Effekte in großer Stichprobe US-amerikanischer Schüler.

Fazit

  • Empirische Prüfung evolutionärer Annahmen ist schwierig.
  • Ultimate Erklärungen: Entstehungszeiträume sind wenig bekannt → kaum auf heutige Umwelt übertragbar (vgl. Röder, 2015).
  • Evolutionspsychologische Ansätze sind interessant, aber oft spekulativ.
  • Neue Geschlechterarchäologie (Röder, Koch) stellt das Familienmodell der Frühgeschichte in Frage.

Genetische Grundlagen der Persönlichkeit

  • Verhaltensgenetik untersucht, inwieweit individuelle Persönlichkeitsunterschiede auf Gene und Umwelt zurückzuführen sind.
  • Formel: Phänotyp = Genom + Umwelt + Genom X Umwelt Interaktion, kurz P = G + U + (G XU).
  • Phänotyp ist die äußere Erscheinung einer Person oder beobachtbare Ausprägung einer Eigenschaft.
  • Schätzungen beziehen sich auf Populationen; z.B. genetischer Anteil 45%: Unterschiede in der Population gehen zu 45% auf genetische Unterschiede zwischen den Mitgliedern zurück.
  • Werden Umwelten homogener, steigt der (relative) genetische Einfluss auf die Eigenschaft.
  • Werden die genetischen Unterschiede geringer, steigt der (relative) Umwelteinfluss auf die Eigenschaft.
  • Beispiel: Varianz des Schulunterrichts und Genpool erweiteren.
  • Genetischer Varianzanteil ist nur schätzbar.
  • Zunehmende Merkmalsähnlichkeit zwischen Personen mit zunehmendem Verwandtschaftsgrad → Hinweis auf Stärke des genetischen Einflusses.
  • Korrelation zwischen Verwandten → geteilte genetische und Umwelteinflüsse. -Ähnlichkeit zwischen Adoptionsverwandten → nur gemeinsame Erfahrung.
  • Ähnlichkeit zwischen getrennt aufgewachsenen Verwandten → nur genetische Ähnlichkeit.

Umwelteinflüsse

  • Geteilte Umwelteinflüsse: Gemeinsame Erfahrungen machen Verwandte ähnlich (z.B. sozialökonomischer Status der Familie).
  • Nichtgeteilte Umwelteinflüsse: Individuelle Umwelteffekte machen Verwandte unähnlicher (z.B. unterschiedlicher Freundeskreis).

Forschungsergebnisse zu den genetischen Grundlagen

  • Dunn und Plomin (1990), Zwillingsstudien:
  • Persönlichkeitseigenschaften: genetischer Anteil ca. 40%, 35% nicht gemeinsam erlebtes Umfeld, 5% gemeinsam erlebtes Umfeld.
  • Manche Dimensionen stärkere genetische Anteile als andere.
  • Selbstkontrolle ca. 60% (Willems et al. 2019 – Metaanalyse).

Molekulargenetik & Epigenetik

  • Molekulargenetik = Einfluss der Variation in einzelnen Genen auf psychologisch bedeutsame Merkmale.
  • Ziel: Spezifische Gene identifizieren, die zur Erklärung interindividueller Differenzen beitragen.
  • Untersuchungen auf Ebene der Gene, die Auswirkungen einzelner Gene auf phänotypische Merkmale betrachten.
  • Beispiel: Genvariation und Ängstlichkeit (Montag et al., 2008):
  • Auswirkung des COMT-Gens auf Angstreaktion/Ängstlichkeit.
  • Messung: Angstreaktion (Lidschlagreflex bei Bildern und Schreckreizen), Ängstlichkeit (Fragebogen).
  • Ergebnisse: Frauen mit spezifischer Variation des COMT-Gens (verringert Abbau von Dopamin) zeigen stärkere Angstreaktion.
  • Zusammenhänge zwischen Liedschlagreflex und Ängstlichkeit.
  • ABER: Ängstlichkeit durch Genvariationen und umweltbedingten Faktoren (Enoch et al., 2003)

Gen-Umwelt-Interaktion

  • Gen-Umwelt-Interaktion = wechselseitige Abhängigkeit genetischer Wirkungen und bestimmter Umweltbedingungen.
  • Wirkung eines Gens ist unter verschiedenen Umweltbedingungen unterschiedlich.
  • (z.B. schädliche) Umweltbedingung nur dann wirksam, wenn eine genetische Anlage (z.B. Vulnerabilität) besteht.

Epigenetik

  • Epigenetik = Epigenese (= Entwicklung eines Organismus) + Genetik.
  • Nicht in allen Zellen alle Gene aktiv.
  • Unter welchen Umständen wird ein Gen „eingeschaltet" und wieder „ausgeschaltet"?
  • An- und Ausschalten von Genen: Moleküle heften sich an bestimmte Stellen des DNA Stranges an.
  • Nachfolgende Information des Stranges kann nicht gelesen werden.
  • Beispiel: ein Zwilling ist durch epigenetische Veränderungen anfälliger für Diabetes als der andere.

Zentralnervensystem und Persönlichkeit

  • Lateralisation und Persönlichkeit (Davidson, 1992; Schmidt, 1999, Hagemann, 2004):
  • EEG-Studien: Frontale Asymmetrie und Persönlichkeit (Davidson)
  • Linksfrontale Asymmetrie: Annäherungsverhalten; mit positiven emotionalen Zuständen verbunden.
  • Rechtsfrontale Asymmetrie: Vermeidungsverhalten/Rückzug; mit negativen emotionalen Zuständen verbunden.
  • Aber: Ergebnisse etwas inkonsistent (Hagemann, 2004).

Sensation Seeking (Zuckerman, 1979)

  • Sensation Seeking: intraindividuell variierendes Bedürfnis nach neuen, verschiedenartigen, komplexen und intensiven Eindrücken und Erfahrungen.
  • Menschen unterscheiden sich in ihrer zentralnervösen Aktivierung.
  • Jede Person findet bestimmtes individuelles Aktivierungsniveau angenehm.
  • Unterschiedliches Bedürfnis nach Sinneseindrücken.
  • Höhere Reizschwelle.
  • Sensation Seeking Scale (Zuckerman, 2012).
  • Hohe Werte in Sensation-Seeking: Neigung zum Augmenting (Zuckerman, 2012).
  • Im evozierten EEG-Potential bei zunehmender Reizstärke: Reaktion mit einer steigenden Amplitude.
  • Niedrige Sensation Seeking-Werte → Reducing: Abnahme der Amplitude.
  • Biochemische Ebene (Zuckerman & Neeb, 1980).
  • Negativer Zusammenhang zwischen Sensation Seeking und Konzentration von Monoaminooxidase (MAO) im Blut.
  • MAO-Aktivität = biologischer Marker für Sensation-Seeking.

Fazit

  • Biologischer Korrelate von Persönlichkeit – aber keine Kausalinterpretation möglich.
  • Wechselwirkung: Änderungen der neuronalen Aktivität wirken auf psychisches Erleben, dieses wiederum hat ebenso Einfluss auf neuronale Zustände.
  • Meist wenig spezifische Erkenntnisse für die Persönlichkeitspsychologie.

Informationsverarbeitungsansatz

  • Fokus auf Prozesse, die innerhalb der Person ablaufen.
  • Prozesse zwischen auslösendem Reiz und Verhalten.

Menschenbild

  • Menschen durch Informationsverarbeitung gekennzeichnet.
  • Rationalistisches Menschenbild.
  • Kognitive Wende.
  • Experimenteller Zugang.
  • Heute: bounded rationality = begrenzte Rationalität.
  • Einerseits Bemühung, Entscheidung mittle rationaler Abwägungen zu optimieren.
  • Andererseits begrenzte kognitive Fähigkeiten oder Ressourcen, interferierende Emotionen oder Zeitmangel.
  • Heuristiken = „Daumenregeln" → Probleme lösen mit meist hinreichender Genauigkeit.

Menschliche Informationsverarbeitung

  • Aufbau des Informationsverarbeitungssystems und grundlegende Prozesse relativ universell. Paramater individuell unterschiedlich.
  • Relevanz für Persönlichkeitspsychologie z.B.: Geschwindigkeit der Verarbeitung, Reizschwellen, Vorhandene Wissensbestände.
  • Assoziatives Netzwerk.

Persönlichkeit im Informationsverarbeitungsansatz

  • Deklaratives Wissen: Gedächtnisinhalte, die sich auf Tatsachen und Fakten beziehen und verbalisiert werden können.
  • Prozedurales Wissen: Gedächtnisinhalte, die sich auf Handlungsabläufe beziehen und sich einer einfachen sprachlichen Formulierbarkeit entziehen.

Deklaratives versus prozedurales Wissen

  • Selbstkonzept = deklaratives Wissen
  • "Wir wissen" aus subjektiver Sicht, wer wir sind, also welche Eigenschaften wir haben.
  • Das deklarative Wissen beeinflusst z.B., wie wir bestimmte Situationen erleben und uns verhalten.
  • Beispiel: Überzeugung, unbegabt in Mathe zu sein → Einstellung zu Prüfung.
  • Auch deklaratives Wissen über andere Personen.
  • Prozedurales Wissen (soziale Kompetenz, Bewältigung, Selbstregulation etc.).
  • Welche Verhaltensstrategie ist in bestimmten Situationen günstig? Häufig impliziert, nur schwer verbalisierbar.
  • Im therapeutischen Kontext:
  • Verhaltenstrainings für aggressive Jugendliche beinhalten sehr häufig das Einüben sozialer Kompetenzen.
  • Selbstkonzeptveränderung (deklaratives Wissen).
  • Erwerb von Strategien (prozedurales Wissen).
  • Annahme, dass Personen, die mit Gewalt reagieren, über wenig alternative Strategien (z.B. kommunikativer Art) verfügen.
  • Eingeschränkte prozedurale Wissensbasis im Bereich der Konfliktbewältigung.

Seeing more than others?

  • Studie über Aggressivität und Erkennen aggressiver Stimuli (Teige-Mocigembaa et al., 2016). Aggressivität und die Wahrnehmung trailrelevanter Stimuli.
  • Sensitivitätshypothese: Aggressive Personen verfügen über ausgeprägte Fähigkeiten, Feindseligkeiten wahrzunehmen.
  • Bias Hypothese: Aggressive Personen tendieren dazu, mehrdeutige Situationen als feindselig zu interpretieren.

Methode der Studie

  • Trait Aggressivität – Selbsteinrichtungsfragebögen.
  • BPAQ, K-FAF.
  • Messmethoden Emotionserkennung.
  • DEIT (Dynamik Emotion Identification Task) : Videosequenz.
  • MOC (Mood of the Crowd Task): Bildermatrix.
  • RISE face: Bildersequenz mit Gesichtern.
  • RISE scene (Random Image Structure Evolution Task): Videosequenz mit Szenen.
  • Within subject: Aggressive und nicht-aggressive Stimuli.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Studie

  • DEIT, MOC und RISE face:
  • Durchgänge mit aggressiven Cues: Akkuratere Angaben, bei höherer Aggressivität (r: .11-.35).
  • Durchgänge mit nicht-aggressiven Informationen: Keine signifikanten Zusammenhänge (r: -.15--.01).
  • Ergebnisse in Einklang mit Vorhersagen der Sensitivitätshypothese, nicht mit denen der Bias Hypothese.

Anwendung

  • Formen deklarativen Wissens.
  • Speicherung aggressionsrelevanter Reize (Asendorpf et al., 1994):
  • Aggressionsrelevante Stimuli (z. B. Pistole, Monsterfigur...).
  • Kinder sollten anhand von Fotos Gegenstände nach einem Jahr wiedererkennen.
  • Aggressive Kinder → bessere Erinnerung an aggressionsrelevante Stimuli.
  • Erklärung: beiläufiges Lernen, niedrige Reizschwelle für aggressive Hinweisreize.
  • Selbstwirksamkeitserwartung
  • Selbstbezogene Informationen.
  • Beispiel: Wahl zwischen einfacher und schwieriger Aufgabe.
  • Aktivierung bisherigen Wissens zu ähnlichen Situationen.
  • Mehr Einträge zu bewältigten schweren Aufgaben im deklarativen Gedächtnis → Erwartung, eine schwierige Aufgabe erneut bewältigen zu können → Wahl der schwierigen Aufgabe.
  • Erwartung von Misserfolg → Wahl der leichteren Aufgabe.
  • Es müssen für eine Entscheidung nicht alle relevanten biographischen Situationen geprüft werden → globale Erwartungen relevant.

Situationskonzepte

  • Bezug auf andere Personen oder Situationen.
  • Personen mit differenzierten Situationskonzepten kategorisieren Ereignisse besonders fein.
  • Unterschiede bezüglich elaborierter oder weniger elaborierter Situationskonzepte zeichen sich in Bereichen, in denen Expertise relevant ist.

Formen prozeduralen Wissens

  • Handlungsregulationsstil.
  • Selbstregulation = Fähigkeit, kontextsensitive Balance zwischen Planen, Durchsetzen, Aufrechterhalten und Loslösung von Absichten, Zielen und Verhaltensweisen.
  • Handlungsorientierung (Kuhl, 1983, 1992).
  • Aktives, auf ein Ziel gerichtetes Handeln → erleichtert Selbstregulation.
  • Lageorientierung: Beschäftigen mit gegenwärtiger Situation.
  • Locomotion und Assesssment (Higgins & Kruglanski, 1995):
  • Selbstregulation = Abwägen verschiedener Alternativen (Assessment) und Hinbewegen auf ein Ziel (Locomotion).
  • Zusammenwirken.
  • Locomotion hat Einfluss auf die Geschwindigkeit bei der Auswahl der Ziele („just do it").
  • Assessment: Suchen nach Diskrepanzen zwischen Ist- und Soll-Zustand * Bewertung des Unterschiedes („do the right thing") bei der Auswahl von Alternativen
  • Locomotion-Assessment-Fragebogen.

Methoden zur Erfassung von deklarativem & prozeduralem Wissen

  • Beobachtung:
  • Vorgabe eines komplexen Problems und Erfassung des Vorgehens.
  • Befragen:
  • Wie würde sich die Person in bestimmten Situationen verhalten?
  • Problem sozialer Erwünschtheit und nur Hintergründe, die der Person bewusst sind.
  • Lautes Denken:
  • Besser für Einschätzung von Sachverhalten oder Kompetenzen (deklaratives Wissen) als für Handlungsstrategien (prozedurales Wissen), weil letztere häufig implizit sind.
  • Besser für individuelle kognitive Aufgaben als für soziale Interaktionen, die durch die Methode gestört würden.
  • Videounterstütztes Erinnern:
  • In Situationen, in denen es nicht möglich oder unangebracht ist, die Person direkt zu befragen.
  • Z.B. Bewerbungstraining (z.T. prozedurales Wissen) → üben & mit Videokamera aufzeichnen.
  • Kognitive Modellierung:
  • Nachbildung kognitiver Prozesse per Computersimulation.
  • Vergleich der Ergebnisse der Programmdurchläufe mit realen empirischen Daten in entsprechenden Situationen.

Aktuelle Theorien und Modelle

  • Zwei-Prozess-Modelle:
  • Unterscheidung zwischen intuitiven und willkürlichen Prozessen wie Affektiv vs. kognitiv, Intuitiv vs. analytisch, Implizit vs. explizit und Impulsiv vs. reflektiv (Strack & Deutsch, 2004).
  • Reflective-Impulsive-Model (RIM), Strack und Deutsch (2004).
  • Impulsives System = assoziatives Netzwerk:
  • Aktivierung eines Elements bewirkt die parallele Aktivierung der assoziierten Elemente. Stärke der Aktivierung ist vom Ausmaß der Assoziation abhängig. Bestimmte Wahrnehmungen und Gedanken können assoziierte Verhaltensweisen auslösen und reguliert spontane, gewohnheitsmäßige und meist nicht bewusste Varianten unseres Denken, Handelns und Fühlens.
  • Aktivierung des reflektiven Systems nur bei Bedarf:
  • Z.B. beim Aufteten von Hindernissen von Routinemäßigkeiten und Kodierung von Informationen im propositionalen Format.
  • Muster von Begriffen mit jeweils zugeordneten Merkmalen, z.B. den Begriff Haus sind meist ein Dach, eine Tür und mehrere Fenster zugeordnet.
  • Regelbasierte Prozesse (z.B. Wenn-Dann-Verknüpfung).
  • Kontrollierte Verarbeitung → vor allem für bewusste und rationale Denkprozesse und geplantes Verhalten verantwortlich → Verfolgung langfristiger Ziele.
  • Verhalten als Resultat beider Systeme
  • Strikte Trennung künstlich, Prozesse kontinuierlich.
  • Je nach situativer Anforderung und Kapazität stärker impulsiv oder stärker reflektiv und System können gegensätzliches Verhalten anregen.
  • Welches System sich durchsetzt, ist von vielen Faktoren abhängig.
  • Bedeutsamer Faktor: Menge der verfügbaren kognitiven Ressourcen.
  • Abhängig von Stress, Zeitdruck oder emotionaler Erregung - Umso weniger Ressourcen (cognitive load), desto unwahrscheinlicher ist es, dass das reflektive System die Oberhand behält und eine rationale Entscheidung getroffen wird → für wichtige Entscheidungen ausreichend Zeit einplanen und diese in ruhigem, wachem Zustand treffen.
  • Beispielstudie (Rudolph et al., 2010): Implizite und explizite Selbsteinschätzung:
  • Videographierte Präsentation: Zusammenfassung eines anspruchsvollen Textes. . Detaillierte Analyse von videographiertem nonverbalem Verhalten (Ekman & Friesen, 1969):
  • Illustratoren (Bewusst eingesetzte Gesten, die Gesagtes unterstreichen, Indikator für kontrolliertes selbstsicherer Verhalten) und Adaptoren (Weniger bewusst, spontan eingesetzt, Indikator für spontanes selbstsicheres Verhalten).
  • Wohle Trait Theory
  • Strenge Trait Ansätze lassen Fragen offen, wie Mechanismen, die erklären, das Menschen auf verschiedene Situationen mit verschiedenen Verhalten reagieren? sowie Wahrnehmung von Situationen?.
  • Sie erklären Übersetzung in Alltagsverhalten nur mäßig.
  • Soz.-kog. Ansätze beschreiben nicht Persönlichkeit in ihrer Gesamtheit, können aber entsprechende Erklärung liefern.
  • Whole Trait Theorie integriert soz.-kog. Ansätze in klass. Trait Ansätze (z. B. Big 5 o. Hexaco).. Traits beschreiben das WAS und Soz.-kog. Variablen das WIE bzw. WARUM.
  • Explanatorische Prozesse beinhalten Interpretation (z. B. Wahrnehmung), Motivation (z. B. Ziele), Stabilitätsfördernde Kräfte (z.B. Genetik), Temporäre Aspekte (z. B. Lerngeschichte) und Zufallseffekte.
  • Bewertung
  • Während Big Five Motive und Ziele als Outcome von Traits sieht und andere Theorien Traits, Ziele und Motive separieren, erfolgt hier eine Integration.
  • Unterstützende Befunde: Prozesse sind relativ stabil; Verhalten ist vorhersagbar z.B. durch aktuelle Ziele, Situativeaspekte.
  • Fazit
  • Menschen unterscheiden sich in der Ausprägung unbestimmter Parameter → Persönlichkeitsunterschiede.
  • Wichtige Ergänzung zu Eigenschaftsansätzen → genauere Analyse prozessualer Aspekte zwischen Reizen und Reaktionen.
  • Teils Bezüge zu kog. Neurowissenschaften.

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Persönlichkeitspsychologie I

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