Folien: Einführung: Was ist empirische Bildungsforschung? Was ist Schulpädagogik?

Die Gesamtheit aller Bildungsinstitutionen und -einrichtungen eines Landes. Diese Ebene befasst sich mit der Struktur des Bildungssystems, der Steuerung durch Bildungspläne und Bildungsstandards.

Die einzelne Schule als Organisationseinheit. Diese Ebene untersucht die Gestaltung und Weiterentwicklung der Schule als pädagogische Handlungseinheit. Sie befasst sich auch mit den Besonderheiten der Schulorganisation.

Der Unterricht als direkter Interaktionsprozess zwischen Lehrkraft und Schüler. Diese Ebene untersucht die Prozesse des Lehrens und Lernens, die Interaktion im Klassenzimmer und die Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien.

Das deutsche Bildungssystem ist häufig geprägt von einem dreigliedrigen System mit unterschiedlichen Schultypen, z.B. Grundschule, Realschule und Gymnasium. Der Übergang zwischen diesen Schultypen kann schwierig sein, aber auch durchlässig, was bedeutet, dass ein Wechsel möglich ist.

Ein Bildungssystem mit zwei Haupttypen von Schulen, zum Beispiel einer Grundschule, die von allen Schülern besucht wird, und einer weiterführenden Schule, die auf die Bedürfnisse der Schüler abgestimmt ist.

Die Möglichkeit, von einer Schulart in eine andere zu wechseln, z.B. von der Realschule auf das Gymnasium. Dies ermöglicht Schülern verschiedene Bildungswege

Bildungspläne sind verbindliche Richtlinien, die die Ziele und Inhalte der Bildung für eine bestimmte Schulstufe oder Fach festlegen. Sie dienen dazu, die Qualität des Unterrichts zu sichern und alle Schüler gleichermaßen zu fördern.

Bildungsstandards definieren konkrete Kompetenzen, die Schüler am Ende einer bestimmten Schulstufe erworben haben sollen. Sie bieten einen Rahmen für die Leistungsbeurteilung und die Entwicklung von Lehrmaterialien.

Die Bezeichnung ‚Unterricht‘ beschreibt Situationen, in denen mit pädagogischer Absicht in planmäßiger Weise innerhalb eines bestimmten institutionellen Rahmens in Form von Berufstätigkeit eine Erweiterung des Wissens- und Fähigkeitsstandes einer Personengruppe angestrebt wird.

Unterricht ist komplex und umfasst mehrere Dimensionen gleichzeitig, wie z. B. Multidimensionalität, Simultanität, Unmittelbarkeit, Unvorhersehbarkeit, Öffentlichkeit, Historizität, Intransparenz und Informalität.

Die Allgemeine Didaktik befasst sich mit den allgemeinen Prinzipien und Methoden des Lehrens und Lernens. Sie untersucht die Bedingungen für effektives und effizientes Lernen.

Die Schule als Ganzes soll sich von innen heraus entwickeln.

Bildungsauftrag: Die Schule soll dazu beitragen, dass die Schülerinnen sich zu selbstständigen, kritischen und verantwortungsvollen Menschen entwickeln.Begrenzung der Technologisierbarkeit: Der Unterricht sollte nicht zu sehr von Technologie dominiert sein, die menschliche Interaktion und die Kreativität der Lehrerinnen sind entscheidend.Fallverstehen: Das Lernen sollte nicht nur auf Faktenwissen ausgerichtet sein, sondern auch auf das Verstehen komplexer Situationen und Zusammenhänge.Lehrerinnen als Professionelle und Beamte: Lehrerinnen sind sowohl Fachleute als auch Beamte, ihre Rolle ist komplex und erfordert unterschiedliche Kompetenzen.Arbeitsteilung: gefügeartige Kooperation: Die Zusammenarbeit zwischen Lehrerinnen, Schülerinnen und Eltern sollte auf gegenseitigem Respekt und Unterstützung basieren.Organisationsziele: Erziehung zur Selbsterziehung: Die Schule soll die Schüler*innen befähigen, sich selbstständig weiterzubilden und ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten.

„…traditionell auf organisiertes, institutionalisiertes und formalisiertes Lehren und Lernen…“ (Terhart, 2008, S.27)

Ziele:

   −   „reflektierte und professionelle Gestaltung“ des Unterrichts (Hericks, 2008, S.62)
   −   Konkretes Planungshandeln der LK theoretisch fundieren
   −   Präskriptiv und normative Setzungen
   −   Anleitung und Reflexion von Praxis

Ein Modell, das die Beziehungen zwischen Lehrer, Schüler und Inhalt im Unterricht darstellt.

Es verdeutlicht die Wechselwirkungen zwischen diesen drei Elementen und wie sie sich gegenseitig beeinflussen.

Analyse von Lehr-Lern-Situationen, um den pädagogischen Wert von Themen zu bestimmen.

Die Annahme, dass Wissen nicht einfach übertragen wird, sondern von den Lernenden aktiv konstruiert wird.

Lernender konstruiert Wissen durch selbstständiges Erforschen und Interaktion mit der Umwelt und mit anderen Lernenden.

Die didaktischen Modelle wurden in jüngerer Zeit in Frage gestellt; man orientiert sich stärker an empirischen Untersuchungen.

Ein Modell, das die Beziehung zwischen dem Angebot des Lehrenden und der Nutzung des Lernenden untersucht.

Effektivitätsorientierte Sichtweise auf Unterricht; Effekte des Unterrichts messen und verbessern.

Mediationsprozesse sind die Prozesse, die zwischen dem Unterrichtsangebot und der Nutzung des Angebots durch die Schüler*innen stattfinden. Sie beeinflussen, wie die Lernenden mit dem Angebot interagieren und lernen.

Die Professionalisierung von Lehrkräften umfasst verschiedene Aufgabenfelder, wie Unterrichten, Erziehen, Beurteilen, Fort- und Weiterbildung, Innovieren und Schulentwicklung.

Das Berufsbild des Lehrers wurde von der Kultusministerkonferenz im Jahr 2000 definiert und umfasst verschiedene Aufgabenbereiche.

Es gibt verschiedene Ansätze, Professionalität zu verstehen, z. B. strukturtheoretisch, kompetenzorientiert oder berufsbiographisch.

Die Schulpädagogik beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis von Bildung und Erziehung. Sie betrachtet das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis als eine Herausforderung, da wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt und durch praktische Erfahrungen wiederum weiterentwickelt werden.

Das Technologiedefizit beschreibt die Schwierigkeit, wissenschaftliche Theorien in der Praxis anzuwenden. Theorie ist oft allgemein, Praxis hingegen sehr spezifisch.

Der Ansatz der Ko-Konstruktion betont die wechselseitige Beziehung zwischen Theorie und Praxis. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in der Praxis angewendet und durch praktische Erfahrungen wiederum angepasst.

Die empirische Bildungsforschung befasst sich mit der Frage, wie Bildungsprozesse ablaufen, welche Qualifikationen und Kompetenzen im Bildungssystem erworben werden, wovon dieser Erwerb abhängt und welche Auswirkungen er hat.

Die Forschung ist problemorientiert, da sie rationale Begründungen für bildungspraktische und politische Herausforderungen sucht. Es gibt verschiedene Ebenen, die von der Forschung betrachtet werden.

Die empirische Bildungsforschung integriert Erkenntnisse und Methoden verschiedener Disziplinen, um Bildungsphänomene umfassend zu verstehen.

Es werden systematische empirische Forschungsmethoden eingesetzt, um Daten zu sammeln und zu analysieren, um Aussagen über Bildungsprozesse und deren Auswirkungen zu treffen.

Die empirische Bildungsforschung untersucht verschiedene Bereiche, um ein umfassendes Bild des Bildungssystems zu erhalten.

Nationale und internationale Leistungsvergleichsstudien, Längsschnittanalysen, Untersuchungen zur Schul- und Unterrichtsqualität, Kompetenzen von Lehrkräften, Methodenentwicklung sind Beispiele für Bereiche der empirischen Bildungsforschung.

Die empirische Bildungsforschung versucht, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu übertragen: Die Ergebnisse sollen direkten Anwendungsmöglichkeiten für Schulleben, Schulverwaltung und Bildungspolitik liefern

Empirische Forschungsergebnisse können normative Implikationen haben. Sie können auf die Wirksamkeit bestimmter pädagogischer Ansätze oder Bildungspolitiken hinweisen und somit die Gestaltung von Bildungsprozessen beeinflussen.

Die Schulpädagogik befasst sich mit den pädagogischen Prinzipien zur Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen in Schulen. Sie entwickelt und evaluiert Konzepte und Methoden für den Unterricht, die Schülerentwicklung und die Organisation von Schulen.

Die empirische Bildungsforschung untersucht bildungsrelevante Phänomene in einem breiteren Kontext und mit wissenschaftlichen Methoden. Sie analysiert Bildungsprozesse, -systeme und -ungleichheiten mit dem Ziel, Erkenntnisse für die Verbesserung der Bildungspraxis zu gewinnen.

Die Schulpädagogik konzentriert sich auf die Entwicklung theoretischer Konzepte und pädagogischer Modelle, die in der Praxis anwendbar sind. Sie möchte die Praxis des Unterrichts mit theoretischem Wissen und Konzepten verbessern.

Die empirische Bildungsforschung betreibt Theoriebildung und Erkenntnisgewinnung durch empirische Untersuchungen. Sie verwendet wissenschaftliche Methoden, um Daten zu sammeln, zu analysieren und daraus neue Theorien und Erkenntnisse über Bildung zu gewinnen.

Sowohl Schulpädagogik als auch empirische Bildungsforschung befassen sich mit der Verbesserung der Bildungspraxis. Schulpädagogik bietet dazu theoretische Konzepte und Modelle, während die empirische Bildungsforschung wissenschaftliche Erkenntnisse und Daten liefert.

Beide Disziplinen beziehen sich auf Bildung und nutzen Erkenntnisse anderer sozialwissenschaftlicher Disziplinen und Methoden, um Bildungsprozesse und -systeme zu verstehen.

Die Schulpädagogik konzentriert sich auf die Organisation und Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen im schulischen Kontext, während die empirische Bildungsforschung Bildungsphänomene in einem breiteren gesellschaftlichen Kontext untersucht.