Prävention und Gesundheit - Quiz

Public Health (Allgemein)

• Definition von Public Health: Die von der Gesellschaft organisierte, gemeinsame Anstrengung mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Gesundheit der gesamten Bevölkerung (oder von Teilen davon), mit dem Ziel der Vermeidung von Krankheiten und Behinderung sowie der Versorgung der Bevölkerung mit präventiven, kurativen und rehabilitativen Diensten.
• Ziele von PH: Förderung der Gesundheit von Bevölkerungsgruppen, Gestaltung bedarfsgerechter und wirtschaftlicher Gesundheitssysteme.

Public Health (Epidemiologie VL 1)

• Epidemiologie ist unerlässlich für die Beschreibung des Gesundheitszustandes einer Population.
• Die Identifizierung von Krankheitsursachen und deren Wirkungsweisen sind wichtig.
• Die Beschreibung umfasst Aspekte wie Häufigkeit, Muster und Risikofaktoren, die das Auftreten von Krankheiten beeinflussen.

Deskriptive Epidemiologie

• Es umfasst die Analyse von Faktoren, die zur Entstehung von Krankheiten beitragen, und ermöglicht ein besseres Verständnis der Gesundheitsdynamik innerhalb verschiedener Bevölkerungsgruppen.

• Wann und wo treten Krankheiten/Todesfälle auf? Welche Personen sind betroffen?

  Analytische Epidemiologie schließt aus Verteilungsmustern auf mögliche Krankheitsursachen und identifiziert Risikofaktoren.

Klinische Medizin vs. Public Health

• Klinische Medizin fokussiert auf das Individuum, Public Health auf die Bevölkerung.
• Klinische Medizin konzentriert sich auf die Behandlung von Krankheiten, Public Health auf deren Prävention.

PH-Art und die Art

• Die Hauptfunktionen von Public Health umfassen die Bewertung und Überwachung der Gesundheit von Gemeinschaften und gefährdeten Bevölkerungsgruppen.
• Die Entwicklung von Gesundheitspolitiken, um lokale und nationale Gesundheitsprobleme zu lösen.
• Den sicheren Zugang aller Bevölkerungsgruppen zu einer angemessenen und kosteneffektiven Gesundheitsversorgung, einschließlich Gesundheitsförderung und Krankheitsvorbeugung.

Public Health Action Cycle (PDCA/PDSA)

• Die Strategieformulierung im Public Health Action Cycle ist entscheidend für Gesundheitsinterventionen. Zunächst werden Gesundheitsbedürfnisse analysiert, Ziele festgelegt, Stakeholder einbezogen und wissenschaftlich fundierte Strategien entwickelt.
• Die Umsetzung von gesundheitsorientierten Interventionen ist entscheidend im Public Health Action Cycle. Strategien müssen in die Praxis umgesetzt, Ressourcen effizient genutzt und Zielvorgaben eingehalten werden. Die kontinuierliche Überwachung der Maßnahmen ist wichtig, um Anpassungen vorzunehmen. Zudem sind Schulungen für das Personal notwendig, und eine starke Kommunikation mit Stakeholdern sowie die Einbeziehung der Gemeinschaft fördern die Akzeptanz und Unterstützung.
• Die Problembestimmung ist ein zentraler Schritt im Public Health Action Cycle und bildet die Grundlage für weitere Aktivitäten. Durch die Identifizierung und Analyse spezifischer Gesundheitsprobleme sowie die Durchführung statistischer und epidemiologischer Studien wird ein Verständnis der Herausforderungen erlangt. Zudem werden betroffene Bevölkerungsgruppen und deren Bedürfnisse berücksichtigt. Eine präzise Problembestimmung ist entscheidend für die Entwicklung gezielter Interventionen und die Evaluation bestehender Ressourcen und Barrieren im Gesundheitswesen.
• Die Bewertung im Bereich der Public Health ist ein zentraler Prozess zur systematischen Erfassung, Analyse und Interpretation von Gesundheitsdaten von Bevölkerungsgruppen. Durch Umfragen, epidemiologische Studien und Gesundheitsinformationssysteme werden Trends in Krankheitsverbreitung identifiziert. Eine fundierte Bewertung fördert das Verständnis der Gemeinschaftsbedürfnisse und bildet die Basis für die Entwicklung von Gesundheitsprogrammen und -politiken zur nachhaltigen Förderung der Bevölkerungsgesundheit.

Vorgehensweise von Public Health

• Die Beschreibung der Verteilung von Gesundheit und Krankheit in Bevölkerungsgruppen umfasst die Analyse von Faktoren wie demografische Merkmale, Lebensstil, Umweltbedingungen und Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen. Diese Informationen sind entscheidend, um Ungleichheiten im Gesundheitszustand zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
• Die Analyse individueller Faktoren wie genetische Prädispositionen, sozioökonomischer Status, Bildung und Gesundheitsdienstqualität ist entscheidend für das Verständnis von Gesundheitsdisparitäten.
• Gesundheitsinterventionen implementieren evidenzbasierte Strategien zur Risikominderung.
• Die Gestaltung gesellschaftlicher Systeme zielt auf die Entwicklung von Rahmenbedingungen, die gesunde Lebenswelten fördern, wie Infrastrukturverbesserung und gesunde Ernährung in Schulen.

Charakteristika von Public Health

• Der Anwendungsbezug in der Public Health beinhaltet die praktische Umsetzung von Gesundheitsdaten, fördert gezielte Interventionen und berücksichtigt die Bedürfnisse der Bevölkerung für effektivere Programme.
• Der Bevölkerungsbezug analysiert den Zusammenhang zwischen Gesundheit und den demografischen, sozialen sowie ökonomischen Merkmalen zur Entwicklung passgenauer Gesundheitsstrategien.
• Die Multi- und Interdisziplinarität in der Public Health fördert die Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen zur Lösung komplexer Gesundheitsprobleme. Der Austausch von Wissen aus Medizin, Sozialwissenschaften, Umweltwissenschaften und Ökonomie unterstützt die Entwicklung innovativer Ansätze zur Gesundheitsförderung und präventiven Maßnahmen.

WHO Aufgaben

• Leitung und Koordination internationaler Gesundheitsfragen
• Unterstützung der Mitgliedsstaaten
• Weltweites Screening von Infektionskrankheiten
• Erhebung und Auswertung epidemiologischer Daten
• Erstellung von Statistiken über die globale Gesundheitsversorgung
• Gesundheitsförderung
• Durchführung von Präventionsprogrammen
• Festlegung von Dokumentationsstandards (z. B. ICD der WHO standardisiert die Erfassung globaler Gesundheitsdaten; die ICD-11 von 2019 führt neue Codes ein.

Die Ottawa Charta 1986

• Umorientierung von der Krankheitsprävention zur Gesundheitsförderung.
• Betonung sozialer und individueller Ressourcen der Bevölkerung.
• Berücksichtigung der Verantwortung für Gesundheit in allen Politikbereichen.
• Drei grundsätzliche Handlungsstrategien: Advocate, Enable, Mediate.
• Handlungsfelder einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik, Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten, Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen, Entwicklung persönlicher Kompetenzen und Neuausrichtung der Gesundheitsdienste.

Zentrale Konzepte und Themen von Public Health

• Gesundheit wird als vollständiges physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden definiert, während Krankheit als Abweichung davon gilt. Das Verständnis dieser Konzepte variiert aufgrund kultureller, sozialer und individueller Faktoren sowie persönlicher Erfahrungen, was Maßnahmen zur Gesundheitsförderung beeinflusst.
• Die Pathogenese erklärt die Krankheitsentstehung durch biologische, physiologische Mechanismen, Wirt-Erreger-Interaktion und Einflussfaktoren auf Prävention und Therapie.
• Gesundliche Ungleichheit beschreibt die ungleiche Verteilung von Gesundheitsressourcen und -ergebnissen, beeinflusst durch sozioökonomischen Status, Bildung, Ethnie, Geschlecht und Geographie. Benachteiligte Gruppen erleben eingeschränkten Zugang und höhere Krankheitslast, was gerechtere Public Health erfordert.
• Soziale Ungleichheit betrifft die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Chancen, während gesellschaftliche Ungerechtigkeit strukturelle Barrieren beschreibt. Beide beeinflussen Bildung, Gesundheit und Zugang zu sozialen Diensten.
• Das biomedizinische Krankheitsmodell betont biologische Aspekte und definiert Pathogenese als Entstehungsprozess von Krankheiten, entscheidend für Prävention und Therapie.
• Die Salutogenese untersucht, wie Gesundheit gefördert wird, betont Gesundheitsressourcen und Stressbewältigung, im Gegensatz zur Pathogenese, die Krankheiten analysiert.

Globale Gesundheit (Allgemein)

• Berücksichtigung der Globalisierung ist entscheidend, da sie internationale Zusammenhänge, Handelsbeziehungen und kulturelle Austauschprozesse beeinflusst, die wiederum Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung haben können.
• Analyse und Vergleich gesundheitlicher Status verschiedener Länder und ihrer Besonderheiten
• Berücksichtigung von soziokulturellen und ökonomischen Einflüssen
• Berücksichtigung transnationaler Einflüsse.

Globale Gesundheit (Länderklassifizierung)

• Länder nach Bruttonationaleinkommen pro Kopf und Jahr (Weltbank).
• 4 Einkommensgruppen: Hoch-, Ober-Mit-, Unter-Mit-, und Niedrige Einkommen.
• Zusätzliche Indikatoren und wirtschaftliche Stabilität. für die ökonomische Verwundbarkeit und die Verfügbarkeit von menschlichen Ressourcen

Globale Gesundheit (Gesundheitsindikatoren)

• Die Lebenserwartung spiegelt die voraussichtliche Lebensdauer wider und wird durch regionale Faktoren beeinflusst.
• Kinder- und Säuglingssterblichkeit
• Gesundheitsversorgung (Impfungen, Zugang zu medizinischem Personal)
• Zugang zu sauberem Wasser und Bildung
• Mortalität und Morbidität
• DALYs (Disability-Adjusted Life Years) sind ein entscheidendes Maß zur Bewertung der Gesundheitslast einer Bevölkerung, indem sie die Jahre durch vorzeitigen Tod oder Krankheit/Behinderung verlorene Jahre kombinieren. Sie liefern ein umfassenderes Verständnis der Krankheitsauswirkungen und unterstützen Gesundheitsökonomen bei der effektiven Ressourcenzuteilung, besonders in finanzschwachen Ländern.
• HALE ("Health-Adjusted Life Expectancy") verbindet Lebensqualität und Lebenserwartung, indem es die erwarteten Lebensjahre und Zeit in schlechter Gesundheit berücksichtigt. Es umfasst Daten zu chronischen Krankheiten und Behinderungen, was entscheidend für den ländervergleich ist. Ein hohes HALE bedeutet längere gesunde Lebensjahre.

Indikatoren (Weitere Details)

• Die Global Burden of Disease (GBD) Studie analysiert die gesundheitlichen Auswirkungen von Krankheiten und Verletzungen mittels verschiedener Indikatoren zur Bewertung der Krankheitslast.
• Die Disability-Adjusted Life Years (DALYs) stellen ein integratives Maß dar, das die gesamte Krankheitslast innerhalb einer Bevölkerung erfasst. Sie kombinieren die Jahre, die durch vorzeitigen Tod verloren gehen, mit den Jahren, die durch Krankheiten oder Behinderungen beeinträchtigt sind, und bieten somit einen umfassenden Überblick über die Gesundheitssituation.
• HALE (Healthy Life Expectancy) ist die erwartete Anzahl von Jahren, welche bei guter Gesundheit verbracht werden können.

Determinanten (Details)

• Es werden verschiedene gesellschaftliche, ökonomische, politische und ökologische Determinanten der globalen Gesundheit aufgezeigt: Armut, Hunger, niedrige Bildung, Bevölkerungswachstum, Geschlechterungleichheit, Kriege, Umweltveränderungen, Migration und Flucht. Alle Einzeldeterminanten haben einen Einfluss auf die globale Gesundheit.

SDG (Sustainable Development Goals)

• Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) wurden 2015 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um bis 2030 Armut, Ungleichheit und Klimawandel zu bekämpfen. Sie umfassen soziale, wirtschaftliche und ökologische Dimensionen und fördern integrative, gerechte Lösungen.
• SDG 3: Gesundheit mit 13 Unterzielen (z. B. Reduktion von verschiedenen Sterblichkeitsraten, Bekämpfung von Krankheiten).

kommt nicht Health Literacy (Allgemein)

• Beschreibung von Health Literacy (Gesundheitskompetenz) als der Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden, um im Alltag angemessene Entscheidungen zu treffen.

Health Literacy (Model Sørensen et al.)

• Das Modell veranschaulicht die unterschiedlichen Ebenen von Gesundheitskompetenz, die sowohl individuelle Fähigkeiten als auch gesellschaftliche Faktoren wie Bildung, Zugang zu Gesundheitsdiensten und soziale Unterstützung berücksichtigen. Diese Aspekte beeinflussen entscheidend das Gesundheitsverhalten und die Gesundheitsentscheidungen.

Kommt nicht - Health Literacy (Drei Formen nach Nutbeam)

• Funktionale Ebene: Informationen verstehen (z. B. Beipackzettel)
• Interaktive Ebene: Informationen auswählen und aktiv nutzen
• Kritische Ebene: Entscheidungen zwischen verschiedenen Möglichkeiten treffen

Kommt nicht - Health Literacy (HLS-EU 2011 und 2012)

• Ergebnisse zeigen, dass niedrige Gesundheitskompetenz mit schlechteren Gesundheitszustand assoziiert ist.
• Die HLS-Ergebnisse für AT zeigen ein ähnliches Muster, die besonders benachteiligten Gruppen, wie finanziell schwächer gestellte, ältere Menschen oder Menschen mit geringen Kenntnissen oft schlechtere Gesundheitskompetenzen aufweisen.

Neue Herausforderungen

• Gesellschaftlicher Wandel, Trend zu Alterung der Bevölkerung, Pandemien, Krisen, abnehmende Impfbereitschaft, Digitalisierung und steigende Gesundheitskosten.

Schlussfolgerungen

• Das Studium der Public Health deckt eine große Palette von wichtigen Themen und Konzepten ab, die die öffentliche Gesundheit in einer globalisierten Welt beeinflussen.
• Das Studium beinhaltet aktuelle Erkenntnisse und verschiedene Methoden, um die Gesundheit und das Wohlergehen von Patient:innen und Bevölkerungsgruppen zu fördern.