Neuroplastizität und Untersuchungsmethode 3

Choose a study mode

Play Quiz
Study Flashcards
Spaced Repetition
Chat to Lesson

Podcast

Play an AI-generated podcast conversation about this lesson

Questions and Answers

Welche Hirnregionen zeigten in der Studie von Draganski et al. (2004) bei jungen Erwachsenen nach dreimonatigem Jongliertraining eine signifikante Veränderung der grauen Substanz?

  • Basalganglien und Cerebellum
  • Hippocampus und Nucleus Accumbens
  • Präfrontaler Kortex und Amygdala
  • Intraparietaler Sulcus und MT/V5 (correct)

Welche methodische Gemeinsamkeit weisen die Studien von Draganski et al. (2004) und Boyke et al. (2008) in Bezug auf das Studiendesign auf?

  • Beide Studien verwendeten eine randomisierte kontrollierte Gruppe und eine Follow-up-Messung nach einem Jahr.
  • Beide Studien führten Längsschnittuntersuchungen über fünf Jahre durch, um langfristige Effekte zu erfassen.
  • Beide Studien analysierten ausschließlich Querschnittsdaten von Jongleuren unterschiedlichen Alters.
  • Beide Studien nutzten ein Prä-Post-Design, um Veränderungen der grauen Substanz vor und nach dem motorischen Lernen zu untersuchen. (correct)

Betrachtet man die Grafik zur Studie von Draganski et al. (2004), welche Aussage über die prozentuale Veränderung der grauen Substanz ist nicht korrekt?

  • Die prozentuale Zunahme der grauen Substanz war bei den Jongleuren zwischen Scan 1 und Scan 2 am größten.
  • Die Grafik stellt die prozentuale Veränderung der grauen Substanz im Vergleich zum Ausgangswert (Scan 1) dar.
  • Die Jongleure zeigten zu allen drei Scan-Zeitpunkten eine signifikant höhere graue Substanz als die Kontrollgruppe. (correct)
  • Die Kontrollgruppe zeigte über die drei Scans hinweg eine minimale Veränderung der grauen Substanz.

Welche Schlussfolgerung lässt sich aus dem Vergleich der Ergebnisse von Draganski et al. (2004) (junge Erwachsene) und Boyke et al. (2008) (ältere Erwachsene) hinsichtlich der lerninduzierten Neuroplastizität ziehen?

<p>Motorisches Lernen kann in verschiedenen Altersgruppen unterschiedliche Hirnregionen beeinflussen, wobei junge und ältere Erwachsene möglicherweise unterschiedliche neuronale Mechanismen nutzen. (C)</p> Signup and view all the answers

In welchem prozentualen Bereich bewegte sich die maximale Zunahme der grauen Substanz bei den Jongleuren in der Studie von Draganski et al. (2004) im Vergleich zur Kontrollgruppe?

<p>Ungefähr 2,0% bis 3,0% (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt die strukturelle Magnetresonanztomographie (sMRT) am präzisesten?

<p>sMRT liefert anatomische Bilder der grauen Substanz und ermöglicht die Visualisierung von Faserbahnen der weißen Substanz. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Beziehung wird im Kontext des motorischen Lernens zwischen Verhalten, Hirnfunktion und Hirnstruktur hervorgehoben?

<p>Verhalten, Hirnfunktion und Hirnstruktur stehen in einer wechselseitigen Beziehung, wobei Veränderungen in einem Bereich die anderen beeinflussen können. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Verfahren wird im Text als nicht-invasiv zur Darstellung physiologischer Gehirnfunktionen beschrieben?

<p>Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Feldstärke die räumliche Auflösung in der strukturellen Magnetresonanztomographie (sMRT)?

<p>Je höher die Feldstärke, desto besser ist die räumliche Auflösung der Aufnahmen. (A)</p> Signup and view all the answers

In welchem klinischen Kontext findet die strukturelle Magnetresonanztomographie (sMRT) typischerweise Anwendung?

<p>Als diagnostisches Werkzeug bei Hirntumoren, Bewegungserkrankungen und Schlaganfällen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Hauptindikator, den die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) misst, um neuronale Aktivität indirekt zu erfassen?

<p>Durchblutungsveränderungen im Gehirn, korreliert mit neuronaler Aktivität (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Forschungsstudien wird im Kontext des motorischen Lernens unter Verwendung von struktureller Magnetresonanztomographie (sMRT) unterschieden?

<p>Sowohl 'cross-sektionale' Studien (Gruppenvergleich) als auch 'longitudinale' Studien (Lernstudien mit Vorher-Nachher-Messungen). (A)</p> Signup and view all the answers

Welche physikalische Eigenschaft wird bei der Magnetresonanztomographie (MRT) genutzt, um Bilder vom Gehirn zu erzeugen?

<p>Starkes Magnetfeld und hochfrequente Radiowellen (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es kritisch, dass keine Metallteile in den MRT-Scanner gebracht werden?

<p>Das starke Magnetfeld kann Metallteile beschleunigen und zu Verletzungen führen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Erkenntnisse lieferte die Forschung zur Hirnstruktur von Experten, insbesondere im Vergleich von Musikern und Nicht-Musikern?

<p>Es wurden signifikante Unterschiede in der Hirnstruktur zwischen Musikern und Nicht-Musikern festgestellt. (B)</p> Signup and view all the answers

In welchem wissenschaftlichen Kontext wird die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) im präsentierten Material primär angewendet?

<p>Untersuchung von Veränderungen der Hirnaktivität während des motorischen Lernens (B)</p> Signup and view all the answers

Was war der methodische Ansatz in den Einzelfallanalysen zur Hirnmorphologie von Leistungssportlern?

<p>Isolierte Betrachtung und detaillierte Analyse der Hirnstruktur einzelner Leistungssportler (Speerwerfer und Weitspringer). (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten den Unterschied zwischen der Messung neuronaler Aktivität durch fMRT und EEG, basierend auf dem Text?

<p>fMRT misst indirekt über Durchblutungsveränderungen, während EEG elektrische Potentialschwankungen an der Kopfhaut direkt erfasst. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche zentrale Forschungsfrage wurde im Kontext der Hirnstrukturunterschiede zwischen Leistungssportlern und Nicht-Sportlern formuliert?

<p>Gibt es Unterschiede in der Hirnstruktur zwischen Leistungssportlern und Nicht-Sportlern? (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über die Stärke des Magnetfelds in einem fMRT-Scanner im Vergleich zum Erdmagnetfeld ist korrekt?

<p>Das Magnetfeld im fMRT-Scanner ist um ein Vielfaches stärker als das Erdmagnetfeld. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Studienarten würde man typischerweise verwenden, um die Auswirkungen von langfristigem motorischem Training auf die Hirnstruktur zu untersuchen?

<p>Eine Längsschnittstudie (longitudinale Studie) mit Messungen der Hirnstruktur vor und nach einer Trainingsintervention. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage lässt sich aus der dargestellten Forschung von Taubert et al. (2015) ableiten?

<p>Weitspringer mit einer Weite von über 8 Metern weisen eine geringere Signalstärke im Striatum auf als Speerwerfer mit einer Weite von über 80 Metern. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptaussage der Forschung von Prof. Ragert bezüglich der Unterschiede in der Hirnstruktur von Leistungssportlern?

<p>Trainingsstudien können Hinweise darauf liefern, ob Unterschiede angeboren oder erworben sind. (D)</p> Signup and view all the answers

In welcher Hirnregion wurden die Unterschiede in der Signalstärke bei Speerwerfern und Weitspringern untersucht?

<p>Striatum (B)</p> Signup and view all the answers

Welcher Aspekt wird in der Studie von Taubert et al. (2015) NICHT direkt untersucht?

<p>Der Einfluss von genetischen Faktoren auf die sportliche Leistung. (B)</p> Signup and view all the answers

Was repräsentiert der Wert 'y' in der Grafik?

<p>Die Signalstärke im Striatum (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über die Sequentielle Pinch Force Aufgabe (SPFT) ist korrekt?

<p>Die SPFT wurde vor und nach den MRT-Messungen durchgeführt. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie lange wurde die SPFT täglich trainiert?

<p>15 Minuten/Tag (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Hirnregionen wurden im Zusammenhang mit der SPFT untersucht?

<p>DLPFC, vPMC und M1 (A)</p> Signup and view all the answers

Was repräsentiert die y-Achse in der Grafik der Pinch Force Aufgabe?

<p>T-Score (B)</p> Signup and view all the answers

Was zeigt der Graph mit der Bezeichnung "Δ SPFT [%]"?

<p>Die prozentuale Veränderung der SPFT im Laufe der Zeit (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Beziehung zwischen Lernrate und Hirnveränderungen wird im Text dargestellt?

<p>Eine positive Korrelation (A)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet ein T-Score von 0 im Kontext der dargestellten Daten?

<p>Durchschnittliche Hirnaktivität (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher Wert auf der y-Achse korrespondiert mit "P" im unteren Graphen?

<p>-24 (D)</p> Signup and view all the answers

Welcher Bereich des Gehirns wurde in der Studie von Gryga et al. (2012) untersucht, um die Vorhersage der strukturellen Neuroplastizität durch die Hirnstruktur vor dem Lernen zu ermitteln?

<p>M1 (primärer motorischer Kortex) (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aufgabe wurde in der Studie verwendet, um die motorische Leistung zu bewerten?

<p>Sequenzieller Pinch-Force-Task (SPFT) (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher Zusammenhang wurde zwischen der Hirnstruktur vor dem Lernen und der motorischen Leistung im SPFT beobachtet?

<p>Die Hirnstruktur kann die Neuroplastizität vorhersagen (C)</p> Signup and view all the answers

In welchem Jahr wurde die zitierte Studie von Gryga et al. veröffentlicht?

<p>2012 (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet die Abkürzung "SPFT" im Kontext der Studie?

<p>Sequential Pinch Force Task (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Variable wurde auf der y-Achse des Diagramms zur SPFT-Verbesserung dargestellt?

<p>Prozentuale Verbesserung der SPFT-Leistung von Tag 1 zu Tag 5 (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Hirnregionen wurden neben dem M1 in der Studie untersucht?

<p>vPMC und DLPFC (B)</p> Signup and view all the answers

Was repräsentiert der Wert "-76" auf der y-Achse im Diagramm zur Hirnstruktur?

<p>Einen T-Score (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptthema der Studie von Gryga et al. (2012)?

<p>Die Beziehung zwischen Hirnstruktur und motorischem Lernen (D)</p> Signup and view all the answers

An welcher Universität war Prof. Patrick Ragert tätig?

<p>Universität Leipzig (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

fMRT

Funktionelle Magnetresonanztomographie, ein nicht-invasives Bildgebungsverfahren zur Darstellung physiologischer Hirnfunktionen.

Magnetfeld

Ein starkes Magnetfeld (1.5-7 Tesla), das bei der fMRT verwendet wird, um Durchblutungsveränderungen zu messen.

Hämoglobinmessung

Messen von Veränderungen im Hämoglobin, um neuronale Aktivität indirekt zu erkennen.

Nicht-invasiv

Eine Methode, die keine chirurgischen Eingriffe oder Verletzungen erfordert.

Signup and view all the flashcards

Hirnstimulation

Techniken, die neuronal-bezogene Aktivitäten im Gehirn aktivieren können.

Signup and view all the flashcards

Durchblutungsveränderungen

Änderungen im Blutfluss, die mit neuronaler Aktivität korrelieren und im fMRT sichtbar werden.

Signup and view all the flashcards

Sicherheitsaspekte bei MRT

Vorsichtsmaßnahmen, einschließlich kein Metall im Scanner, aufgrund von gefährlichem Magnetfeld.

Signup and view all the flashcards

Radiowellen

Hochfrequente Radiowellen, die während der fMRT abgegeben und registriert werden.

Signup and view all the flashcards

Hirnstruktur von Athleten

Unterschiede in der Hirnstruktur zwischen Leistungssportlern wie Speerwerfern und Weitspringern.

Signup and view all the flashcards

Striatum

Bereich im Gehirn, der mit der Speicherung komplexer Bewegungen verbunden ist.

Signup and view all the flashcards

Signalstärke im Striatum

Die Intensität der neuronalen Aktivität im Striatum bei verschiedenen Leistungssportlern.

Signup and view all the flashcards

Trainingseinfluss

Frage, ob Unterschiede in Hirnstrukturen durch Training oder genetische Faktoren entstehen.

Signup and view all the flashcards

Anlage oder Umwelt

Debatte über den Einfluss von genetischen Anlagen versus Umwelteinflüsse auf die Entwicklung.

Signup and view all the flashcards

Graue Substanz

Bereich im Gehirn, der Nervenzellen enthält und wichtig für Informationen ist.

Signup and view all the flashcards

Motorisches Lernen

Prozess, bei dem neue motorische Fähigkeiten erlernt werden, oft verbunden mit Veränderungen im Gehirn.

Signup and view all the flashcards

Intraparietaler Sulcus

Hirnregion, die an der Verarbeitung von räumlichen Informationen beteiligt ist.

Signup and view all the flashcards

Hippocampus

Region im Gehirn, die für Gedächtnis und Lernen entscheidend ist.

Signup and view all the flashcards

Jonglierer vs. Kontrollen

Vergleich von Gehirnveränderungen zwischen Jongleuren und Kontrollgruppen.

Signup and view all the flashcards

Lernbedingte Veränderungen

Änderungen in der Hirnstruktur aufgrund von Lernprozessen.

Signup and view all the flashcards

SPFT

Sequentielle Pinch Force Aufgabe, eine Methode zur Messung von Lernverhalten.

Signup and view all the flashcards

DLPFC

Dorsolateraler präfrontaler Kortex, wichtig für Entscheidungen und Lernprozesse.

Signup and view all the flashcards

vPMC

Ventraler prämotorischer Kortex, spielt eine Rolle in der Bewegungsplanung.

Signup and view all the flashcards

M1

Primärer motorischer Kortex, steuert Bewegungen durch neuronale Signale.

Signup and view all the flashcards

T-Wert

Ein statistischer Wert, der zur Messung von Veränderungen in Ergebnissen verwendet wird.

Signup and view all the flashcards

Lernrate

Die Geschwindigkeit, mit der eine Person neue Informationen oder Fähigkeiten erwirbt.

Signup and view all the flashcards

Korrelation

Ein statistischer Zusammenhang zwischen zwei Variablen, z.B. Lernen und Hirnveränderungen.

Signup and view all the flashcards

Weiße Substanz

Verbindet verschiedene Teile des Gehirns über Nervenbahnen.

Signup and view all the flashcards

Feldstärke in sMRT

Je höher die Feldstärke, desto besser die Bildauflösung.

Signup and view all the flashcards

Cross-sektionale Studien

Untersuchungen, die verschiedene Gruppen zu einem Zeitpunkt vergleichen.

Signup and view all the flashcards

Longitudinale Studien

Studien, die Veränderungen im Laufe der Zeit aufzeigen.

Signup and view all the flashcards

Hirnmorphologie

Die Form und Struktur des Gehirns und ihre Variationen.

Signup and view all the flashcards

Einzelfallanalysen

Detaillierte Untersuchungen einzelner Fälle, z.B. von Sportlern.

Signup and view all the flashcards

Hirnstruktur

Die physische Anordnung und Organisation des Gehirns.

Signup and view all the flashcards

Lernerfolg

Der Grad, in dem Lernziele erreicht werden.

Signup and view all the flashcards

Motorische Leistung

Fähigkeiten und Effizienz bei Bewegungen.

Signup and view all the flashcards

Neuroplastizität

Die Fähigkeit des Gehirns, sich an Erfahrung und Lernen anzupassen.

Signup and view all the flashcards

Sequenzieller pinch force task (SPFT)

Eine Aufgabenstellung zur Messung der Greifkraft in Abfolgen.

Signup and view all the flashcards

Strukturelle Unterschiede

Variationen in der physischen Gehirnstruktur zwischen Individuen.

Signup and view all the flashcards

Verbesserungen im SPFT

Steigerungen in der Leistung nach Training über Tage.

Signup and view all the flashcards

Individuelle Unterschiede

Variationen zwischen verschiedenen Personen in Bezug auf Fähigkeiten.

Signup and view all the flashcards

Vorhersage des Lernerfolgs

Die Fähigkeit, zukünftige Lernresultate basierend auf Strukturen abzuleiten.

Signup and view all the flashcards

Study Notes

Lernziele Vorlesung 3

  • Verschiedene bildgebende Verfahren und deren Einsatzgebiete kennen
  • Vor- und Nachteile der MRT, EEG, TMS Methodik
  • Strategien zur motorischen Leistungssteigerung
  • Möglichkeiten der Neuromodulation mittels nicht-invasiver Hirnstimulation
  • Faktoren die die Effektivität der Neuromodulation beeinflussen

Das Konzept der "Neuroplastizität"

  • Neuroplastizität ist die neurophysiologische Grundlage für motorisches Lernen.
  • Die neuroplastische Fähigkeit des Gehirns ändert sich über die gesamte Lebensspanne.
  • In der frühen Kindheit ist das Gehirn sehr formbar, während im Erwachsenenalter die Funktion eher festgelegter ist.

Funktionelle Anpassungen des Gehirns: Beispiele Tiermodell

  • Periphere Stimulation beeinflusst die funktionellen Anpassungen des Gehirns. (Studienbeispiel: Jenkins et al., 1990)
  • Motorisches Lernen führt zu einer Reorganisation des Gehirns. (Studiebeispiel: Nudo et al., 1996)

Funktionelle Anpassungen des Gehirns: Beispiele Tiermodell - Motorisches Lernen

  • Durch Training verändern sich die Repräsentationen im Gehirn.
  • Vor und Nach Training gibt es Unterschiede in der Repräsentation
  • Digit, Wrist/Forearm Repräsentationen im Gehirn werden erfasst
  • Die visuelle Darstellung zeigt Unterschiede vor und nach dem Training.

Perspektiven beim Menschen

  • Motorisches Lernen kann bei Menschen über Verhalten, Hirnfunktionen und Hirnstruktur untersucht werden.
  • Verhalten (motorische Kontrolle/Lernen)
  • Hirnfunktion (fMRT, EEG, Hirnstimulation)
  • Hirnstruktur (graue und weiße Substanz (MRT))

Motorisches Lernen: funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)

  • Nicht-invasives Verfahren zur Darstellung physiologischer Funktionen des Gehirns.
  • Starkes Magnetfeld (1,5-7 Tesla), keine Röntgenstrahlung.
  • Macht Durchblutungsveränderungen im Gehirn sichtbar, die mit der neuronalen Aktivität korrelieren.
  • Misst Änderungen im Hämoglobin (oxy- zu desoxy-Hb), nicht die neuronale Aktivität direkt.

Wie funktioniert die MRT?

  • Hochfrequenzsender und -empfänger erzeugen und erfassen hochfrequente Impulse, um Protonen im Gewebe zu aktivieren.
  • Bilder aus Birbaumer, Schmidt: Biologische Psychologie, Springer Verlag.

MRT Sicherheitsaspekte

  • Starkes Magnetfeld, Metallteile dürfen nicht in den Scanner gebracht werden.
  • Magnetische Anziehung kann zu Verletzungen führen.

MRT Sicherheitsaspekte - Kontraindikationen

  • Epilepsie (auch in der Familie)
  • Metallteile nahe des Stimulationsortes (Implantate, Schrittmacher, etc.)
  • Medikamente mit zentralnervöser Wirkung
  • Neurologische Vorerkrankungen
  • Schwangerschaft
  • Schwere Kopfverletzungen

Lernstudien: Lernbedingte Veränderungen des motorischen Systems

  • Die Rolle des primären Motorkortex (M1) beim motorischen Lernen (Frühphase des Lernprozesses).
  • Drei Wochen Training und eine Verlaufsbeurteilung (2 Studien).

fMRT Diagnostik im Spitzensport: Beispiel einer "Einzelfallanalyse"

  • Effiziente Fußmotorik durch Neymar's Gehirn anhand von fMRT.
  • Unterschiedliche Gehirnaktivitäten von Sportlern bei bestimmten Bewegungen.

Motorisches Lernen: Elektroenzephalographie (EEG)

  • Nicht-invasives Verfahren zur Messung neuronaler Aktivität.
  • Misst summierte elektrische Aktivität an der Kopfoberfläche (5-100 µV).
  • Elektroden dienen als Ableitungsorte.
  • Messung von Amplituden und Hirnwellen in verschiedenen Frequenzbereichen.

Unterschiede im Erregbarkeitssystem

  • Unterscheidungen in der Erregbarkeit des Somatosensorischen Systems (S1) bei Fußballspielern und Nichtsportlern.
  • SEP nach N. tibialis und N. medianus Stimulation.

Nicht-invasive Hirnstimulation

  • Transkranielle Magnetstimulation (TMS): Nicht-invasives Verfahren zur Messung der Hirnaktivität.
  • Transkraniell: Durch die Schädeldecke hindurch. Prinzip der elektromagnetischen Induktion.
  • TMS aktiviert Hirnareale durch Aktionspotentiale.

Sicherheitsaspekte der nicht-invasiven Hirnstimulation

  • Etablierte Sicherheitsrichtlinien.
  • Risiko zur Auslösung epileptischer Anfälle.
  • Andere Nebenwirkungen: Synkope, Schmerz, Hörbeeinträchtigungen, kognitive Veränderungen, Hautreizungen (insbesondere bei tDCS).
  • Langzeiteffekte unbekannt.

Diagnostik trainingsbedingter Anpassungen

  • Kartierung (Mapping) der kortikalen Handrepräsentation in M1 mittels 5-tägigem Training einer seriellen Reaktionszeitaufgabe (SRTT).
  • Übungen bei denen rechte Hand trainiert wird und welche die linke Hand nicht.
  • Beobachtbarkeit vor und nach dem Training.

Vor- und Nachteile der Untersuchungsmethoden

  • Bewertung von räumlicher und zeitlicher Auflösung von fMRT, EEG und TMS.
  • fMRT: Gute räumliche, schlechte zeitliche Auflösung.
  • EEG: Geringe räumliche, gute zeitliche Auflösung.
  • TMS: Gute räumliche und zeitliche Auflösung.
  • Kombination von Techniken ist ideal.

Motorisches Lernen und strukturelle Veränderungen des Gehirns

  • Motorisches Lernen lässt die Hirnstruktur ständig verändern.
  • Detaillierte Untersuchung der Struktur, mit Fokus auf graue und weiße Substanz (MRT)

Motorisches Lernen: Strukturelle Magnetresonanztomographie (SMRT)

  • Anatomische Bilder der grauen Substanz (Auflösung < 1 mm).
  • Fasertrakte in der weißen Substanz sichtbar machen.
  • Je stärker das Magnetfeld, desto besser die Auflösung.

Unterschiede in der Hirnstruktur bei Experten: Musiker

  • Vergleich zwischen Musikern und Nicht-Musikern.
  • Unterschiedliche Gehirnaktivitätsmuster

Besonderheiten in Hirnmorphologie bei Leistungssportlern: Einzelfallanalysen

  • Spezielles Beispiel von Leistungssportlern (z. B. Speerwurf, Weitsprung) und deren Gehirnstruktur.

Unterschiede in der Hirnstruktur bei Experten: Leistungssportler

  • Vergleich von Speerwurf-, Weitsprung- und Weitsprungsportlern in Hinblick auf Gehirnaktivität.
  • Analyse der Signalstärke im Striatum als Maß für die Speicherung hochkomplexer Bewegungen.

Nature versus Nurture

  • Frage ob Unterschiede in der Hirnstruktur und -Funktion durch Training verursacht sind oder schon vorher vorhanden waren.
  • Trainingsstudien im Labor können hilfreich sein.

Lerninduzierte Veränderungen der Hirnstruktur I

  • Veränderungen der grauen Substanz durch motorisches Lernen.
  • Beispiele: Juggling-Training und dessen Auswirkungen auf junge und ältere Erwachsene.

Lernbedingte Veränderungen der Hirnstruktur: Korrelation mit Verhalten

  • Sequentielle Pinch Force Aufgabe (SPFT)
  • Analyse der Lernrate in Bezug auf Veränderungen in der Hirnstruktur.

Individuelle Unterschiede in der Hirnstruktur

  • Unterschiede in der Hirnstruktur vor dem Lernen und deren Beziehung zur motorischen Leistung.
  • Kann die Hirnstruktur vor dem Lernen den Lernerfolg vorhersagen?

Kann die individuelle motorische Lernleistung weiter gesteigert werden?

  • Beispiele von Intensivierungsstrategien.

Steigerung motorischer Lernleistung: Lernen durch Beobachtung

  • Intervention: 20 Minuten Golf Putting Beobachtung pro Tag über 3 Tage.
  • Vergleich von Beobachtungs-, aktiven Trainings- und Kontrollgruppen.

Steigerung motorischer Leistung: Nicht invasive Hirnstimulation

  • Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS)
  • Vergleich von anodaler und kathodaler Stimulation mit Sham-Kontrollen.

Nicht-invasive Hirnstimulation: mögliche Effekte

  • Mögliche Effekte der nicht-invasiven Hirnstimulation (NIBS) auf Verhaltensebene bei jungen Erwachsenen
  • Beispiele: Aufmerksamkeit, Impulskontrolle, Arbeitsgedächtnis und Kognition.

tDCS Applikation zur Optimierung motorischer Leistungsvoraussetzungen

  • tDCS Effekt auf Kraftausdauer
  • Vergleich von HEAD- und SHOULDER-gruppen von tDCS in Bezug auf die Kraftausdauer.

Positive Effekte der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS)

  • Effekt von tDCS auf die Absolutkraft
  • Effekt von tDCS auf das Beinareal in M1.

Positive Effekte der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS)

  • Wirkung von tDCS auf Cerebellum und M1 in einer Cross-Over-Studie.
  • Verbesserung der motorischen Leistungen.

Positive Effekte der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS)

  • Effekt von tDCS auf die Ausdauerleistung.

Positive Effekte der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS)

  • Effekt von tDCS auf komplexes motorisches Lernen.

Einsatz der nicht-invasiven Hirnstimulation

  • Positive Effekte der Hirnstimulation bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen.
  • Limitationen und weitere Forschungsbedarf.

Variabilität der nicht-invasiven Hirnstimulation

  • Faktoren welche die Effektivität der nicht-invasiven Hirnstimulation beeinflussen.
  • Interindividuelle Faktoren, z.B. Alter, Geschlecht.
  • Andere Variablen wie Medikamente oder Tageszeiten.

Zusammenfassung IV

  • Zusammenfassung der Ergebnisse und Erkenntnisse über Lernen und die Veränderungen in Hirnaktivität und -Struktur

Studying That Suits You

Use AI to generate personalized quizzes and flashcards to suit your learning preferences.

Quiz Team

Related Documents

Lernziele Vorlesung 3 PDF

More Like This

Use Quizgecko on...
Browser
Browser