Lehrerausbildung und Professionalisierung

Vor der Erstellung einer Leistungsbeurteilung sollte der Erwartungshorizont klar definiert sein. Das bedeutet, dass zuerst die erwartete Antwort und dann die dazugehörige Frage formuliert werden.

Die Aufgabenstellung sollte klar und präzise formuliert sein. Dazu gehören die Verwendung von klaren Operatoren und eindeutigen Aufforderungen.

Die Anzahl der erreichbaren Punkte für jede Aufgabe sollte transparent auf der Klausur dargestellt sein.

Die Klausuraufgaben sollten unterschiedliche Schwierigkeitsstufen abdecken. Es sollten einfache, mittlere und schwere Aufgaben gestellt werden.

Die Schüler*innen sollten rechtzeitig über die Leistungsbeurteilung informiert werden.

Die Klausuraufgaben sollten auf die im Unterricht intendierten Kompetenzfacetten ausgerichtet sein. So können die Schüler*innen ihr erworbenes Wissen und Können anwenden.

Die Klausuraufgaben sollten den Lernstilen der Schüler*innen angepasst sein und ähnliche Aufgaben wie im Unterricht verwendet werden.

Die Bezugsnormorientierung bei der Leistungsbeurteilung bezieht sich auf den Vergleich der Leistungen der Schüler*innen. Man unterscheidet zwischen sozialer, individueller und kriterialer Bezugsnormorientierung.

Fachwissen ist das Wissen in einem bestimmten Fachgebiet, zum Beispiel Physik. Fachdidaktik ist die Lehre vom Unterricht in einem bestimmten Fach, z. B. der Physikdidaktik, also wie man Physik im Unterricht erklärt. Erziehungswissenschaft befasst sich mit der Erforschung und Gestaltung von Bildungsprozessen, einschließlich der Entwicklung von Lehrmethoden.

Es umfasst all das Wissen, das ein Lehrer braucht, um effektiv zu unterrichten. Dazu gehört das Wissen über das Fachgebiet, die Didaktik des Faches und die allgemeinen Prinzipien der Erziehungswissenschaft.

Forschungsergebnisse zeigen, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen dem Fachwissen und fachdidaktischem Wissen von Lehrkräften gibt. Je mehr Lehrer über ihr Fach wissen, desto besser können sie es auch lehren.

Studierende haben häufig Schwierigkeiten, den Zusammenhang zwischen der Theorie und der Praxis im Unterricht zu verstehen. Sie müssen die Theorie anwenden lernen, um die praktischen Herausforderungen des Unterrichts zu bewältigen.

Die Zusammenarbeit zwischen Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Erziehungswissenschaft ist von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Lehrerausbildung. Im Zusammenspiel lernen Studenten, ihr Fachwissen effektiv zu vermitteln und den Unterricht nach pädagogischen Prinzipien zu gestalten.

Motivation, Überzeugungen, Werthaltungen, Ziele und Selbstregulation spielen eine wichtige Rolle für die professionelle Handlungskompetenz von Lehrkräften. Sie beeinflussen, wie Lehrer an ihren Aufgaben herangehen und wie sie mit Herausforderungen im Unterricht umgehen.

Fachwissen, Fachdidaktik, pädagogisch-psychologisches Wissen, Beratungs- und Organisationswissen sind allesamt wichtige und notwendige Bestandteile der professionellen Kompetenz von Lehrkräften. Sie ermöglichen es Lehrkräften, ihren Unterricht sinnvoll zu planen, durchzuführen und zu bewerten.

Das Interesse ist eine Beziehung zwischen einer Person und einem Gegenstand, die die Person um der Sache selbst willen anspricht.

Das Interesse ist ein Merkmal der Persönlichkeit, das relativ stabil ist und eine Präferenz für bestimmte Lerngegenstände widerspiegelt.

Interesse ist ein situativer Zustand, der durch besondere Anreizbedingungen in der Lernsituation entsteht.

J.F. Herbart (1776-1841) betonte die Förderung vielseitiger Interessen durch Lernen.

Im Alltag werden 'Interesse' und 'Motivation' oft synonym verwendet, im wissenschaftlichen Kontext ist dies jedoch zu vermeiden.

Interesse kann als Indikator für die Motivation zum Lernen betrachtet werden, aber es ist nicht das gleiche wie Motivation.

Motivation beschreibt die Kraft, die uns zu Handlung antreibt.

Verschiedene Theorien versuchen, die Motivation von Lernenden zu erklären.

Die Soziale Bezugsnormorientierung vergleicht die Leistung eines Schülers mit der Leistung anderer Schüler in der Klasse. Das bedeutet, dass die Bewertung nicht an einem objektiven Maßstab, sondern an der Leistung der Klasse gemessen wird.

Vorteile: Motiviert Schüler, sich mit anderen zu vergleichen, fördert den Wettbewerb, fördert das Gefühl der Zugehörigkeit, ermöglicht eine relative Einschätzung der eigenen Leistung. Nachteile: Kann Druck auf Schüler ausüben, kann zu Ungleichheit führen, beeinflusst durch soziale Faktoren, kann zu Vergleichsängsten oder -stress führen, kann den Fokus von individuellen Fortschritten ablenken.

Die Individuelle Bezugsnormorientierung beurteilt die Leistung eines Schülers anhand seiner eigenen vorherigen Leistungen oder Lernfortschritte.

Vorteile: Fördert individuelles Lernen und Selbstständigkeit, ermöglicht eine realistische Selbsteinschätzung, motiviert zur Weiterentwicklung und Anstrengung, fördert die intrinsische Motivation, kann zu mehr Selbstvertrauen führen. Nachteile: Kann zu unrealistischen Erwartungen führen, kann demotivierend wirken, wenn kein Fortschritt erkennbar ist, kann zu mangelnder Leistungsbereitschaft führen, wenn kein Wettbewerb besteht.

Die Kriteriale Bezugsnormorientierung bewertet die Leistung eines Schülers anhand von vorgegebenen Kriterien oder Leistungsstandards.

Vorteile: Objektiv und gerecht, transparent und nachvollziehbar, klare Zielvorgaben für Schüler, fördert das Streben nach Exzellenz, ermöglicht das Erreichen spezifischer Kompetenzen. Nachteile: Kann zu einem starren Lernprozess führen, kann zu demotivierenden Situationen führen falls Standards zu hoch oder niedrig sind, kann zu Fokussierung auf bestimmte Inhalte führen, kann die individuelle Lernentwicklung ignorieren.

Die 4 zentralen Determinanten-Bereiche im Kontext Heterogenität sind: 1. Kognitive Fähigkeiten (z.B. Lerntempo, Intelligenz) 2. Soziale Fähigkeiten (z.B. Kommunikationsfähigkeit, Konfliktlösungskompetenz) 3. Emotionale Fähigkeiten (z.B. Selbstregulation, Motivation) 4. Lernvoraussetzungen (z.B. Vorwissen, sprachliche Fähigkeiten)

5 konkrete Maßnahmen zur Differenzierung im Unterricht sind: 1. Differenzierte Aufgaben: An unterschiedliche Lernvoraussetzungen angepasst 2. Lernmaterialien: Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Formate 3. Lerntempo: Freie Wahl des Lerntempos, individuelle Unterstützung 4. Lernformen: Gruppenarbeit, Stationenlernen, Einzelarbeit 5. Lernziele: Individuelle Lernziele und -wege

Das menschliche Handeln ist durch das Streben nach Wirksamkeit und das Organisieren von Zielengagement und Zieldistanzierung gekennzeichnet.

Das Streben nach direkter oder primärer Kontrolle über die physische und soziale Umwelt ist ein grundlegendes Motivationsmerkmal des Menschen.

Das Streben nach Wirksamkeit ist ein zentrales Motivationsmerkmal, das uns antreibt, die Welt um uns herum zu beeinflussen.

Zielengagement und Zieldistanzierung sind ein organisierter Prozess, bei dem Wahrnehmung, Denken, Emotionen, Fähigkeiten und Handlungen koordiniert werden, um entweder Ziele zu erreichen oder sich von unerreichbaren Zielen zurückzuziehen.

Es beschreibt den Wunsch oder die Absicht, Inhalte oder Fähigkeiten zu erlernen oder Aufgaben zu erledigen.

Der Wunsch zu lernen (unbestimmt, weit entfernt von der Handlung) und die Absicht zu handeln (konkret, handlungsorientiert) spiegeln die beiden Motivationsphasen von Selektions- und Realisationsmotivation wider.

Extrinsische Motivation liegt vor, wenn eine Handlung durchgeführt wird, um negative Konsequenzen (z.B. Bestrafung) zu vermeiden oder positive (z.B. Belohnung) zu erhalten.

Intrinsische Motivation liegt vor, wenn eine Handlung um ihrer selbst willen ausgeführt wird, sie erscheint intrinsisch belohnend.

Die Motivation zum Lernen ist hier durch äußere Faktoren, wie z.B. Noten oder Bestrafung, getrieben. Der Lernende handelt nicht aus eigenem Interesse.

Der Lernende hat die äußere Motivation, z.B. Bestrafung, in sich selbst verinnerlicht und lernt aus eigenem Druck. Die Entscheidung zum Lernen ist aber immer noch nicht selbstbestimmt.

Der Lernende lernt aus eigenem Interesse, um selbst gesetzte Ziele zu erreichen. Er sieht einen subjektiven Nutzen im Lernen.

Der Lernende hat Spaß an den Lerninhalten und lernt aufgrund der intrinsischen Anreize, die von der Lernsituation ausgehen. Das Lernen ist selbstbestimmt und intrinsisch.

Die Beziehung zwischen intrinsischer und extrinsischer Lernmotivation ist wichtig für den unterrichtlichen Erfolg.

Der Besuch der Schule ist oft durch extrinsische Faktoren, wie z.B. die Notwendigkeit eines Abschlusses, motiviert.

Die Lernmotivation kann durch ein Stufenmodell beschrieben werden, das verschiedene Grade der Lernmotivation beinhaltet.