Mibi 13: Lagerbierhefe: Ursprung, Pasteur & Hybridisierung
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Questions and Answers

Welche Aussage beschreibt am besten die Entstehung der Lagerbierhefe?

  • Sie ist das Ergebnis einer Hybridisierung verschiedener _Saccharomyces_-Arten, darunter _Saccharomyces eubayanus_. (correct)
  • Sie entstand durch die direkte Kultivierung von _Saccharomyces cerevisiae_ bei niedrigen Temperaturen.
  • Louis Pasteur entdeckte sie im Jahr 1876 als Ursache für die Bierkrankheit.
  • Emil Chr. Hansen isolierte sie als Reinkultur, um die Bierproduktion zu verbessern.

Wie unterschied sich der Ansatz von Louis Pasteur von dem von Emil Chr. Hansen in Bezug auf die Bierherstellung?

  • Beide arbeiteten zusammen, um die Bierherstellung durch den Einsatz von Pasteurisierung zu verbessern.
  • Hansen entdeckte die Lagerbierhefe, während Pasteur sich mit der Gärung von Wein befasste.
  • Pasteur konzentrierte sich auf die Reinzucht von Hefe, während Hansen die traditionelle, nicht-sterile Brauweise befürwortete.
  • Pasteur identifizierte Mikroorganismen als Ursache für die 'Bierkrankheit', während Hansen Reinzuchtkulturen einführte, um stabile Ergebnisse zu erzielen. (correct)

Welche der folgenden Temperaturen wäre am wenigsten geeignet für das Wachstum von Saccharomyces cerevisiae?

  • $40°C$
  • $37°C$
  • $43°C$ (correct)
  • $34°C$

Welche Aussage beschreibt die Beziehung zwischen Saccharomyces kudriavzevii und der Lagerbierherstellung am besten?

<p><em>Saccharomyces kudriavzevii</em> ist eine von mehreren Arten, die zur Hybridisierung der Lagerbierhefe beigetragen haben. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie trug Louis Pasteur zur Verbesserung der Bierqualität bei?

<p>Er identifizierte, dass Mikroorganismen die Ursache für die 'Bierkrankheit' sind. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Charakteristika des Peeterman-Biers?

<p>Ein ungefiltertes Bier mit 6% Alkohol, Frische und leicht saurem Charakter durch Weizen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die wahrscheinlichste Konsequenz der Hybridstruktur und Aneuploidie von Lagerhefen in Bezug auf ihre Fortpflanzung?

<p>Schlechte Sporulationsfrequenzen und geringe Lebensfähigkeit der Sporen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welchen Einfluss hatte die Domestizierung von Pflanzen und Tieren laut Libkind et al. (2011)?

<p>Sie förderte den Übergang von nomadischen zu sesshaften Lebensweisen, die demografische Expansion und das Entstehen von Zivilisationen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff „Alloploidie“ im Kontext der Hefe-Züchtung?

<p>Eine Hybridisierung, bei der die Chromosomensätze von zwei verschiedenen Arten kombiniert werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Hybridisierung innerhalb der Lagerhefen deren Fähigkeit zur sexuellen Fortpflanzung?

<p>Sie kann zu Irregularitäten in der Meiose führen, was die Sporulationsfrequenzen und die Lebensfähigkeit der Sporen beeinträchtigt. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am genauesten die Rolle von Saccharomyces eubayanus im Kontext der Evolution von Saccharomyces carlsbergensis?

<p><em>Saccharomyces eubayanus</em> ist ein Elterteil von <em>Saccharomyces carlsbergensis</em>. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Eigenschaften sind nicht typisch für ein Bittermann-Bier gemäß der gegebenen Beschreibung?

<p>Es wird außerhalb Belgiens gebraut. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der genannten Hefen ist am nächsten mit Saccharomyces cerevisiae verwandt?

<p>Naumovia castellii (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Unterschied zwischen der Domestizierung von Nutzpflanzen und -tieren und der Domestizierung von Mikroben?

<p>Die Prozesse der Mikroben-Domestizierung sind trotz ihrer Bedeutung für die Herstellung von Lebensmitteln und Biotreibstoffen noch weitgehend unbekannt, während die Erfolge der Züchtung von Nutzpflanzen und -tieren gut dokumentiert sind. (B)</p> Signup and view all the answers

Saccharomyces pastorianus ist ein Hybrid, der bei der Herstellung von Lagerbier verwendet wird. Welche Aussage beschreibt korrekt seine Entstehung?

<p>Er ist eine durch die Fusion einer Saccharomyces cerevisiae Ale-Hefe mit einer unbekannten kältetoleranten Saccharomyces-Art entstandene, domestizierte Art. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ermöglicht die Kombination von mikrobieller Ökologie und vergleichender Genomik im Kontext der Mikroben-Domestizierung?

<p>Sie erleichtert die Entdeckung und Konservierung von wilden genetischen Ressourcen domestizierter Mikroben, um ihre Geschichte zu verfolgen, genetische Veränderungen zu identifizieren und Wege zur weiteren industriellen Verbesserung aufzuzeigen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Beziehungen zwischen Saccharomyces eubayanus und Saccharomyces pastorianus wird durch die Forschungsergebnisse nahegelegt?

<p>Ein Teil des Genoms von <em>S. pastorianus</em> stammt von <em>S. eubayanus</em>. (D)</p> Signup and view all the answers

Die Entdeckung von Saccharomyces eubayanus in Patagonien führte zu einer Hypothese über den Ursprung der Lagerbierhefe. Welche Aussage fasst diese Hypothese zusammen?

<p><em>S. eubayanus</em> könnte ein Vorfahre der Lagerbierhefe sein und ihren Ursprung in Patagonien haben. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten, wie sich Saccharomyces eubayanus und Saccharomyces uvarum in den Nothofagus-Wäldern Patagoniens verhalten?

<p>Sie existieren im selben geografischen Gebiet, sind aber durch genetische Barrieren und unterschiedliche Wirtspräferenzen isoliert. (B)</p> Signup and view all the answers

Die ursprüngliche Hypothese zum Ursprung von Lagerbierhefe wurde aufgrund welcher neuen Erkenntnisse revidiert?

<p>Die Feststellung, dass <em>S. eubayanus</em> wahrscheinlich vom tibetischen Plateau stammt. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche spezifischen Veränderungen im Stoffwechsel von Saccharomyces eubayanus waren wahrscheinlich entscheidend für die Domestizierung im Lagerbier-Brauprozess?

<p>Veränderungen im Zucker- und Sulfitstoffwechsel. (A)</p> Signup and view all the answers

Welchen Vorteil bot die von Emil Chr. Hansen etablierte Hefereinkultur in Bezug auf die Konsistenz des Endprodukts?

<p>Sie ermöglichte eine präzisere Steuerung des Fermentationsprozesses, was zu gleichbleibenden Eigenschaften des Endprodukts führte. (A)</p> Signup and view all the answers

Was war die grundlegende Erkenntnis von Hansen bezüglich der Bierherstellung?

<p>Die Bierkrankheit wird durch Hefen verursacht. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Eigenschaften ist kein Vorteil der Verwendung von Hefereinkulturen?

<p>Variabilität der Eigenschaften des Endprodukts. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Bedeutung hat die Etablierung der Hefereinkultur durch Emil Chr. Hansen für das Carlsberg Laboratorium?

<p>Sie ermöglichte die Züchtung von <em>Saccharomyces carlsbergensis</em> und trug zur Standardisierung der Bierproduktion bei. (B)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern beeinflussen Hefereinkulturen die Effizienz der Fermentation?

<p>Sie ermöglichen eine gezielte Züchtung auf die effiziente Nutzung bestimmter Nährstoffe. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Konzept des 'Inokulums' im Zusammenhang mit Hefereinkulturen?

<p>Eine kleine Menge einer spezifischen Hefereinkultur, die verwendet wird, um den Fermentationsprozess zu starten und zu steuern. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie trug Emil Chr. Hansen zur Entwicklung der modernen Brauereitechnik bei?

<p>Durch die Etablierung der Hefereinkultur, die eine präzise Kontrolle über die Fermentation ermöglichte. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Herausforderungen wird durch die Verwendung von Hefereinkulturen in der Fermentation nicht direkt angegangen?

<p>Schwankende Rohstoffpreise. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Ploidie-Ebenen trifft nicht auf die genannten Hefen zu?

<p>Haploid (1n) (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am treffendsten die Herausforderung bei der Züchtung von Ale- oder Lagerhefen?

<p>Die Verbesserung durch konventionelle Züchtung ist eine nicht-triviale Aufgabe. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Chromosomen-Translokationen wird im Subgenom von Saccharomyces carlsbergensis NICHT erwähnt?

<p>Sc I-II Translokation (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Technologie wird im Zusammenhang mit der Züchtung von Hefe erwähnt, die über die konventionelle Züchtung hinausgeht?

<p>Molekulare Hefe-Züchtung (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Kombinationen von Hefeart und Ploidie ist korrekt?

<p>Frohberg-Lagerhefe - tetraploid (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über Saccharomyces carlsbergensis trifft am ehesten zu?

<p>Es ist die weltweit erste reine Kultur Lagerhefe. (A)</p> Signup and view all the answers

Die Genome von Saccharomyces carlsbergensis enthalten Subgenome, die von zwei verschiedenen Arten stammen. Welche der folgenden Optionen identifiziert diese korrekt?

<p>Sc-type und Se-type (C)</p> Signup and view all the answers

Wenn die konventionelle Züchtung von Lagerhefe eine 'nicht-triviale Aufgabe' ist, welcher Faktor trägt nicht zu dieser Schwierigkeit bei?

<p>Die Einfachheit der genetischen Rekombination in Lagerhefen (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Schlussfolgerungen kann man aus der Information über die Genomik von Lagerhefen ziehen?

<p>Das Verständnis der Genomik von Lagerhefen ist entscheidend für die Verbesserung von Brauprozessen. (D)</p> Signup and view all the answers

Betrachten Sie die Chromosomentranslokationen im Se-Subgenom von Saccharomyces carlsbergensis. Welche Auswirkung haben diese Translokationen wahrscheinlich auf die Eigenschaften der Hefe?

<p>Sie beeinflussen die Genexpression und können somit die Stoffwechselwege und die Aromabildung beeinflussen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Mutationen im HO-Gen führt nicht zum Heterothallismus in Hefe?

<p>Eine Mutation, die die korrekte Transkription des <em>MAT</em>-Locus verhindert. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die wahrscheinlichste Auswirkung einer sst2-Mutation auf Hefezellen?

<p>Erhöhte Sensitivität gegenüber α-Faktor. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Genotypen würden in der Lage sein, sowohl a- als auch α-Faktor zu produzieren?

<p><em>MATa bar1</em> (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Schlussfolgerung kann man aus der Beobachtung ziehen, dass bestimmte Hefestämme Heterothallismus aufweisen?

<p>Sie besitzen inaktivierende Mutationen in ihren <em>HO</em>-Genen. (C)</p> Signup and view all the answers

Angenommen, Sie führen eine Paarungstyp-PCR mit den Primern Fw-a und Fw-α durch. Welche Bandengrößen würden Sie erwarten, wenn die Reaktion mit DNA von einer MATa-Zelle durchgeführt wird?

<p>Nur eine Bande, die der Größe des <em>MATa</em>-Locus entspricht. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst eine bar1-Mutation die Reaktion von Hefezellen auf Paarungsfaktoren?

<p>Sie verstärkt die Reaktion auf sowohl a- als auch α-Faktor. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Funktion des HO-Gens in Hefezellen?

<p>Es ermöglicht den Wechsel des Paarungstyps durch Umwandlung des <em>MAT</em>-Locus. (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist die Kenntnis über Mutationen, die den Heterothallismus verursachen, für die Hefeforschung von Bedeutung?

<p>Sie helfen, die genetische Stabilität von Laborstämmen zu gewährleisten. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Bittermann Bier

Eine Biersorte, die man traditionell nur an einem bestimmten Ort zu brauen glaubt.

Peeterman Bier

Historisches Bier aus Leuven, ungefiltert mit ca. 6% Alkohol, frisch und leicht säuerlich durch Weizen.

Saccharomyces carlsbergensis Evolution

Ein Stammbaum Saccharomyces.

WGD (Whole Genome Duplication)

Ein Ereignis in der Evolution von Hefen, bei dem sich das gesamte Genom verdoppelt.

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Alloploidie/Aneuploidie

Eine Züchtungsmethode, die zu Tetraploidie und Aneuploidie führen kann.

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Hybridhefe

Der gekreuzte Elternteil.

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Suche 2. Elternteil

Die Suche nach dem zweiten Elternteil.

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Domestizierung

Die Kultivierung von Pflanzen und Tieren unterstützte den Übergang des Menschen von einemnomadischen Lebensstil.

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Was ist Lagerbierhefe?

Eine Hefeart, deren Wachstum bei niedrigeren Temperaturen optimal ist.

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Saccharomyces cerevisiae

Eine Hefeart mit einer maximalen Wachstumstemperatur von 41-42°C.

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Saccharomyces eubayanus

Eine Hefeart mit einer maximalen Wachstumstemperatur von 33-34°C.

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Wer war Louis Pasteur?

Er entdeckte, dass Bierkrankheiten durch Mikroorganismen verursacht werden.

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Wer war Emil Chr. Hansen?

Er forschte auf dem Gebiet der dänischen Gjødningssvampe.

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Hansen's Entdeckung

Er entdeckte, dass Bierkrankheiten durch Hefen verursacht werden.

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Hefe-Reinkultur

Er etablierte die Reinkultur von Hefe in der Bierproduktion.

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Carlsberg Unterhefe No1

Die erste kommerziell genutzte untergärige Hefe.

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Kontrollierte Fermentation

Ermöglicht präzise Kontrolle über den Fermentationsprozess.

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Konsistente Produktqualität

Gewährleistet gleichbleibende Eigenschaften des Endprodukts.

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Vorhersehbare Fermentation

Der Verlauf der Fermentation wird besser planbar und reproduzierbar.

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Optimierte Nährstoffverwertung

Reinkulturen können gezielt auf die effiziente Nutzung bestimmter Nährstoffe gezüchtet werden.

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Effiziente Fermentation

Hefe-Reinkulturen steigern die Effizienz der Fermentation deutlich.

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Mikrobielle Domestizierung

Domestizierung von Mikroben ist der Prozess der Anpassung von Mikroorganismen für spezifische menschliche Zwecke.

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Saccharomyces pastorianus

Lagerbier verwendet Saccharomyces pastorianus, eine Hybridhefe aus Ale-Hefe und einer kältetoleranten Saccharomyces-Art.

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Sympatrie von S. eubayanus und S. uvarum

S. eubayanus und S. uvarum existieren in den Südbuchenwäldern Patagoniens nebeneinander, sind aber genetisch isoliert.

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Isolation von S. eubayanus und S. uvarum

Postzygotische Barrieren und unterschiedliche Wirtspräferenzen isolieren S. eubayanus und S. uvarum ökologisch und genetisch.

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Ähnlichkeit der Genome

Das Genom von S. eubayanus ist zu 99,5% identisch mit dem Nicht-S. cerevisiae-Anteil von S. pastorianus.

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Metabolische Anpassungen

Veränderungen im Zucker- und Sulfitstoffwechsel waren entscheidend für die Domestizierung von S. eubayanus in der Lagerbierbrauerei.

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Patagonischer Ursprung der Lagerhefe

Die Hypothese, dass Lagerbierhefe aus Patagonien stammt, basiert auf der Entdeckung von S. eubayanus.

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Saccharomyces carlsbergensis

Eine Hybridhefe, die bei der Herstellung von Lagerbier verwendet wird.

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Ploidie

Die Anzahl der Chromosomensätze in einer Zelle.

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Triploide Lagerhefe (Saaz)

Lagerhefen mit drei Chromosomensätzen.

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Tetraploide Lagerhefe (Frohberg)

Lagerhefen mit vier Chromosomensätzen.

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Diploide Hefe (Wein/Ale/Stout)

Hefen mit zwei Chromosomensätzen.

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Molekulare Hefezüchtung

Züchtung von Hefen auf molekularer Ebene.

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Sc-Typ Subgenom

Erbguttyp, der in Saccharomyces carlsbergensis vorkommt.

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Se-Typ Subgenom

Erbguttyp, der in Saccharomyces carlsbergensis vorkommt.

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Konventionelle Züchtung

Nicht triviale Aufgabe.

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MAT-Locus

Ein Ort im Genom von Hefe, der entweder a- oder α-Informationen trägt und den Zelltyp bestimmt.

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MATa

Hefe, die den a-Mating-Typ exprimiert.

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sst2

Ein Protein, das in MATa-Zellen aktiv ist.

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Mating-type PCR

PCR-Methode zur Bestimmung des Mating-Typs einer Hefe, basierend auf dem MAT-Locus.

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Fw – a Primer

Ein Primer, der bindet, wenn ein MATa-Locus vorhanden ist.

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Fw- α Primer

Ein Primer, der bindet, wenn ein MATα-Locus vorhanden ist.

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Heterothallismus

Die Unfähigkeit von Hefezellen, ihren Mating-Typ zu wechseln.

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HO-Gen

Ein Gen, das für die Mating-Typ-Umwandlung in Hefe verantwortlich ist.

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Study Notes

Mikroorganismen Vorlesung Teil 13: Ursprung und Züchtung der Pilsner-Bierhefen

  • Hansen isolierte 1883 Saccharomyces carlsbergensis.
  • Es folgt die Genomsequenzierung von S. carlsbergensis.
  • Betrachtet werden soll hybride Bildung bei Saccharomyces.
  • Ebenfalls betrachtet werden soll Weinhefen.

Woher kommt die Lagerbier-Hefe?

  • Brauer kannten Hefe lange nicht und Bier fermentierte quasi spontan.
  • Seit rund 10.000 Jahren, bis zu Klosterbrauereien im 8. Jahrhundert, war dies der Fall.
  • Spontangärungen gibt es noch heute, z. B. bei der Herstellung von Lambic Beers.
  • Seit etwa 800 verstanden die Brauer, dass ihr Satz etwas Besonderes enthielt, obwohl die Hefe selbst bis zur Wissenschaft des 19. Jahrhunderts unerkannt blieb.
  • In alten Zeiten gab es den Berufsstand des Hefners, der sich um die Lieferung eines guten Brauansatzes kümmerte.
  • Der Hefner erntete und bereitete die Hefe für die nächste Fermentation auf.
  • Der Beruf des Hefners wurde im 19. Jahrhundert überflüssig, da die Wissenschaft ihn wegrationalisierte.
  • Die Spaten-Brauerei war für die Entwicklung der untergärigen Bierherstellung in Deutschland von Bedeutung.
  • Spaten begann 1397 als Brauhaus in München und wurde 1622 von der Familie Sedlmayr übernommen.
  • Gabriel Sedlmayr I. übernahm die Brauerei im Jahr 1807.
  • Gabriel Sedlmayr der Jüngere beschrieb den Peeterman als das "non plus ultra des schlechten Bieres".
  • Der Peeterman ist ein ungefiltertes Bier mit 6 % Alkohol.
  • Es zeichnet sich durch seine Frische und seinen leicht sauren Charakter durch den Weizen aus.

Evolution von Saccharomyces carlsbergensis

  • Saccharomyces eubayanus hat den Clade 1.
  • Saccharomyces cerevisiae hat auch Clade 1.
  • Naumovia castellii liegt im Clade 3.
  • Vanderwaltozyma polyspora liegt im Clade 6.
  • Lachancea thermotolerans liegt im Clade 6.
  • Lachancea waltii liegt im Clade 10.
  • Lachancea kluyveri liegt im Clade 10.
  • Ashbya gossypii liegt im Clade 12.
  • Eremothecium cymbalariae liegt im Clade 12.
  • Die Hybridstruktur und Aneuploidie von Lagerhefen führen zu Irregularitäten in der Meiose, was schlechte Sporulationsfrequenzen und geringe Lebensfähigkeit der Sporen zur Folge hat.

Die Suche nach dem 2. Elternteil

  • Libkind et al. veröffentlichten 2011 eine Studie über die Domestizierung von Mikroben und die Identifizierung des wilden genetischen Stamms von Lagerbierhefe.
  • Die Domestizierung von Pflanzen und Tieren förderte den Übergang der Menschheit von nomadischen zu sesshaften Lebensweisen sowie demografische Expansion und die Entstehung von Zivilisationen.
  • Prozesse der Domestizierung von Mikroben bleiben unklar, trotzdem ihre Bedeutung für die Produktion von Lebensmitteln, Getränken und Biotreibstoffen haben.
  • Lagerbier, gebraut im 15. Jahrhundert, verwendet eine allotetraploide Hybridhefe, Saccharomyces pastorianus, eine domestizierte Art, die durch die Fusion einer Saccharomyces cerevisiae Ale-Hefe mit einer unbekannten kältetoleranten Saccharomyces-Art entstanden ist.
  • Wir berichten über die Isolierung dieser Art und bezeichnen sie als Saccharomyces eubayanus sp. nov., da sie Saccharomyces bayanus ähnelt (ein komplexer Hybrid aus S. eubayanus, Saccharomyces uvarum und S. cerevisiae, der nur in der Brauumgebung vorkommt).
  • Populationen von S. eubayanus und ihre Schwesterart S. uvarum existieren in den Nothofagus-Wäldern Patagoniens in scheinbarer Sympatrie, sind aber genetisch durch intrinsische postzygotische Barrieren und ökologisch durch Wirtspräferenz isoliert.
  • Der Entwurf der Genomsequenz von S. eubayanus ist zu 99,5 % identisch mit dem Nicht-S. cerevisiae-Anteil der S. pastorianus-Genomsequenz und deutet auf spezifische Veränderungen im Zucker- und Sulfitstoffwechsel hin, die für die Domestizierung in der Lagerbier-Brauumgebung entscheidend waren.
  • Die Kombination von mikrobieller Ökologie mit vergleichender Genomik erleichtert die Entdeckung und Konservierung von Wildtypen domestizierter Mikroben zur Rückverfolgung ihrer Geschichte, Identifizierung genetischer Veränderungen und Ermittlung von Wegen zur weiteren industriellen Verbesserung.
  • Eine neue Hefeart wurde gefunden, aber sie kann nicht ein Elternteil der Lagerbier-Hefen gewesen sein.
  • Lagerbier wurde im 15. Jahrhundert gebraut.
  • Es kann nicht sein, dass diese Hefe aus Patagonien den Weg nach Europa gefunden hat.

Die Marco Polo Hefe

  • Jüngst wurde die These eines patagonischen Ursprungs der Lagerhefe aufgestellt, basierend auf der Entdeckung einer neuen kältetoleranten Spezies der Gattung Saccharomyces aus patagonischen Urwäldern Argentiniens.
  • Diese Hefe, S. eubayanus, wies mit 99,56 % die größte Übereinstimmung mit dem Nicht-Ale-Anteil der Lagerhefe auf und galt somit als ihr Vorfahre.
  • Es wird jedoch gezeigt, dass diese Hefe wahrscheinlich im tibetischen Hochland heimisch ist.
  • Eine der tibetischen Populationen der Art weist eine größere Affinität zur Lagerhefe auf als die patagonische Population, was auf populationsgenetischen und genomsequenziellen Analysen basiert.
  • Es gibt starke Beweise für die These eines fernöstlich-asiatischen Ursprungs der Lagerhefe, der offenbar besser zu Geografie und Welthandelsgeschichte passt.

Marco Polo

  • Marco Polo lebte von 1254 bis 1324.
  • Polo vermachte fast alles seiner Frau und seinen drei Töchtern und brach mit der Tradition, dass Männer ohne Söhne ihren Besitz an männliche Mitglieder der Großfamilie übergaben, und ließ Pietro Tartaro frei.

Ursprung der Lagerbierhefe

  • Saccharomyces cerevisiae hat eine maximale Wachstumstemperatur von 41-42°C.
  • Saccharomyces paradoxus hat eine maximale Wachstumstemperatur von 37-38°C.
  • Saccharomyces mikatae ,eine maximale Wachstumstemperatur von 37-38°C, ist eine Lager Yeast Hybrid.
  • Saccharomyces jurei hat eine maximale Wachstumstemperatur von 36-37°C.
  • Saccharomyces arboricola hat eine maximale Wachstumstemperatur von 34-35°C.
  • Saccharomyces kudriavzevii hat eine maximale Wachstumstemperatur von 33-34°C.
  • Saccharomyces eubayanus hat eine maximale Wachstumstemperatur von 34-35°C.
  • Saccharomyces uvarum hat eine maximale Wachstumstemperatur von 34-35°C.

Die Lagerbier-Hefe oder viele ??

  • Louis Pasteur lebte von 1822 - 1895.
  • Im Jahre 1976 verfasste er die Studie "Etudes sur la biere".
  • Er fand heraus, dass Bier durch Mikroorganismen, hauptsächlich Bakterien, ungenießbar gemacht wird.
  • Emil Chr. Hansen fand heraus, dass Mikroorganismen durch Hefen verursacht werden.

Das Carlsberg Laboratorium

  • Emil Chr. Hansen etablierte als Erster die Hefereinkultur Carlsberg Unterhefe No1 - Saccharomyces carlsbergensis im Jahre 1883.

Wie haben die Hefe-Reinkulturen die Fermentation verbessert?

  • Hefe-Reinkulturen ermöglichen eine präzise Kontrolle über den Gärungsprozess
  • Man kann den gesamten Prozess besser steuern, indem man mit einer kleinen Menge einer bestimmten Hefereinkultur, dem Inokulum, beginnt.
  • Die Verwendung der gleichen Hefereinkultur gewährleistet die gleichen Eigenschaften des Endprodukts.
  • Der Fermentationsablauf ist besser planbar und reproduzierbar.
  • Reinkulturen steigern die Effizienz der Fermentation deutlich.
  • Reinkulturen können gezielt auf die effiziente Nutzung bestimmter Nährstoffe zugeschnitten werden.
  • Durch aerobe Fermentation und optimierte Bedingungen wird eine maximale Vermehrung der Hefezellen erreicht.
  • Der Einsatz von Reinkulturen reduziert das Risiko unerwünschter Mikroorganismen.
  • Die ersten Vermehrungsstufen erfolgen unter sterilen Bedingungen, wodurch Fremdorganismen ausgeschlossen werden.
  • Hohe Konzentrationen der Reinkultur hemmen das Wachstum von Kontaminationen.
  • Reinkulturen können für bestimmte Anwendungen optimiert werden.
  • Hefestämme können für bestimmte Produkte oder Prozesse selektiert und gezüchtet werden.
  • Die Auswahl geeigneter Stämme ermöglicht eine höhere Reinheit und Qualität des Endprodukts.
  • Durch diese Verbesserungen haben Hefereinkulturen die industrielle Fermentation revolutioniert und in verschiedenen Bereichen wie Backhefe, Brauerei und Biotechnologie zu deutlichen Verbesserungen in Bezug auf Qualität, Effizienz und Kontrolle geführt.
  • Als Nachfolger von Professor Hermann Müller (Thurgau) war er von 1891 bis 1903 Leiter der Pflanzenphysiologischen Versuchsstation in Geisenheim.
  • Im Jahr 1903 wurde er zum Professor und Direktor der Pflanzenphysiologischen Versuchsstation ernannt.
  • Wortmanns Forschungsschwerpunkt in Geisenheim war die Gärungsphysiologie.
  • Er erkannte frühzeitig den praktischen Wert des wissenschaftlichen Verständnisses der Fermentation.
  • 1894 gründete er in Geisenheim die erste Hefereinzuchtstation.
  • Diese Station leitete er bis 1924.

Evolution von Saccharomyces carlsbergensis

  • Die Genomsequenz von Saccharomyces carlsbergensis, der weltweit ersten Reinkultur-Lagerhefe, wurde entschlüsselt
  • Andrea Walther, Ana Hesselbart und Jürgen Wendland publizierten die Studie.

Genomik von Lagerhefen

  • Chromosomenumlagerungen
  • Chromsomenverlust
  • Saccharomyces carlsbergensis

Ploidie von Lagerhefen

  • Lagerhefen der Gruppe I, S. carlsbergensis (CBS 1513). haben ~3n
  • Lagerhefen der Gruppe II: Weihenstephan haben ~4n
  • Hybrid Vigor ist die Steigerung bestimmter Merkmale wie Wachstumsrate, Größe, Fruchtbarkeit, Ertrag usw. eines Hybriden im Vergleich zu seinen Eltern.
  • Hybrid Vigor wird oft als Heterosis bezeichnet.
  • Die genauen Ursachen dafür sind nicht bekannt, aber die Neukombination von Genen ermöglicht es.
  • Hybride haben postzygotische Fruchtbarkeitsprobleme, also Sterilität.
  • Veränderungen der Chromosomenzahl beflügeln die Artbildung.

Genomik von Lagerhefen

  • Sc-Typ Subgenom
  • Se-Typ Subgenom
  • Se II-IV Translokation
  • Se VIII-XV Translokation
  • Sc V-XI Translokation

Yeast Breeding

  • Die Verbesserung von Ale oder Lagerhefen durch konventionelle Züchtung ist eine nicht-triviale Aufgabe.
  • Die Domestizierung von Lagerhefen, die Hybride zwischen Saccharomyces cerevisiae und Saccharomyces eubayanus sind, hat zu entwickelten Stämmen geführt, die aufgrund von z.B. postzygotischen Barrieren, stark reduzierte oder aufgehobene sexuelle Fortpflanzungsfähigkeiten aufweisen.
  • Andererseits zeigten S. cerevisiae Ale-Hefen, insbesondere Kveik Ale-Hefestämme, dass sie reichlich lebensfähige Sporen produzieren (~ 60%; Dippel et al. Microorganisms 10(10):1922, 2022).
  • Die Untersuchung der Nützlichkeit von Kveik-Hefen für die konventionelle Hefe-Züchtung wird ermöglicht.
  • Überraschenderweise konnten heterothallische Kolonien aus gekeimten Sporen verschiedener Kveik-Stämme isoliert werden.
  • Diese Stämme zeigten stabile Paarungstypen im Konfrontationstest mit Pheromon-sensitiven Teststrängen.
  • Heterothallismus war auf inaktivierende Mutationen in ihren HO-Genen zurückzuführen.
  • Diese führten zu Aminosäureaustauschen im Ho-Protein, wodurch eine bekannte G223D-Mutation und auch eine neue G217R-Mutation aufgedeckt wurden, die beide den Paarungstyp-Switching unterbanden.
  • Stabile MATa- oder MATa-Linien von vier verschiedenen Kveik-Hefen wurden erzeugt, genannt Odin, Thor, Freya und Vör.
  • Analysen der Knospennarbenpositionen in diesen Stämmen zeigten sowohl axiale als auch bipolare Knospenmuster.
  • Die Fähigkeit von Freya und Vör, lebensfähige meiotische Nachkommen mit haploiden Teststammlösugen zu bilden, zeigte, dass diese Stämme haploid sind.
  • Fermentationsanalysen zeigten, dass alle vier Hefestämme in der Lage waren, Maltose und Maltotriose zu fermentieren.
  • Es wurde festgestellt, dass Odin nicht nur Mutationen im HO Gen aufwies, sondern auch inaktivierende Mutationen in den PAD1- und FDC1-Genen mit Lagerhefen teilte, was diesen Stamm zu POF- macht, d. h. nicht in der Lage ist, phenolische Fehlaromen zu erzeugen, ein Schlüsselmerkmal für die Lagerhefestämme.
  • Diese aus haploiden Ale-Hefen gewonnen Stämme ebnen möglicherweise neue Wege zur Erzeugung von neuartigen Lagerhefestämmen durch Züchtung oder Mutation und Selektion unter Nutzung der Stärken der Hefegenetik, wodurch eine Blockade aufgehoben wird, die die Domestizierung von Lagerhefen verursacht hat.
  • Andererseits zeigten S. cerevisiae-Ale-Hefen, insbesondere Kveik-Ale-Hefestämme, dass sie reichlich lebensfähige Sporen produzieren (ca. 60 %; Dippel et al. Microorganisms 10(10):1922, 2022).

Wie war das mit POF-?

  • Pad1 bindet FMN (Flavin-Mono-Nukelotid) ist
  • Ein Cofaktor, der für die Aktivität von Fdc1p benötigt wird

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Description

Dieser Text behandelt die Entstehung der Lagerbierhefe, den Beitrag von Louis Pasteur zur Bierqualität und die Bedeutung der Hybridisierung. Zudem werden die Unterschiede im Ansatz von Pasteur und Hansen sowie die Charakteristika des Peeterman-Biers beleuchtet. Abschließend wird auf den Einfluss der Domestizierung eingegangen.

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