Internationale Politische Ökonomie - Wintersemester 2024-2025
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Questions and Answers

Das „Goldene Zeitalter“ der Wirtschaft war durch niedrige Wachstumsraten, hohe Arbeitslosigkeit und einen schwachen Wohlfahrtsstaat gekennzeichnet.

False (B)

Welche der folgenden Merkmale waren typisch für das „Goldene Zeitalter“?

  • Hohe Arbeitslosigkeit
  • Niedrige Wachstumsraten
  • Ausbau des Wohlfahrtsstaates (correct)
  • Schwindender Lebensstandard

Nennen Sie zwei wichtige Faktoren, die zum Wirtschaftswachstum im „Goldenen Zeitalter“ beigetragen haben.

Starke institutionelle Einbettung und aktive wirtschaftspolitische Maßnahmen des Staates sowie günstige Rohstoffversorgung durch Entwicklungsländer.

Das „Goldene Zeitalter“ wird auch als [BLANK] bezeichnet.

<p>golden zeitalter</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Begriffe ihren Beschreibungen zu:

<p>Institutionelle Einbettung = Ein starkes und stabiles System von Gesetzen, Regeln und Institutionen, das die Wirtschaft unterstützt. Wirtschaftspolitischer Staat = Ein Staat, der aktiv in die Wirtschaft eingreift, um Ziele wie Vollbeschäftigung und Wirtschaftswachstum zu erreichen. Rohstoffversorgung = Die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen, die für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen benötigt werden.</p> Signup and view all the answers

Die Ölkrise von 1973 hatte keinen Einfluss auf die Weltwirtschaft.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche zwei Haupttrends, die von 1945 bis 1973 prägend waren, ermöglichten den ‚kurzen Traum immerwährender Prosperität‘?

<p>Fordismus und ein in die multilaterale Ordnung ‚eingebetteter Liberalismus‘</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Faktoren waren keine direkten Folgen der Ölkrise von 1973?

<p>Wachstum des internationalen Handels (C)</p> Signup and view all the answers

Der historische Kompromiss zwischen ‚Behausung‘ und ‚Verbesserung‘, zwischen Kapital und Arbeit, der in den 1970er Jahren begann brüchig zu werden, führte zur ______ der Wirtschaftsordnung.

<p>Reform</p> Signup and view all the answers

Verbinde die folgenden Begriffe mit der passenden Beschreibung:

<p>Neomerkantilismus = Nationale Krisenstrategien, die den Fokus auf die Stärkung der eigenen Wirtschaft legen ‚Eingebetteter Liberalismus‘ = Ein System, in dem die freie Marktwirtschaft durch staatliche Regulierung und internationale Zusammenarbeit gelenkt wird ‚Verbesserung‘ = Streben nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen ‚Behausung‘ = Sicheres und stabiles Leben, einschließlich Arbeit und Sozialleistungen</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Theorien betrachtet die Weltwirtschaft als ein Nullsummenspiel in der internationalen politischen Ökonomie?

<p>Historischer Realismus (C)</p> Signup and view all the answers

Das Bretton-Woods-System wurde nach der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts implementiert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielte die Hegemonie der USA in der Etablierung des Bretton-Woods-Systems?

<p>Die USA nutzten ihre Hegemonie, um ihr eigenes ökonomisches Modell weltweit zu etablieren und andere Staaten an die Regeln des Bretton-Woods-Systems zu binden.</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Autonome Entwicklungspfade im Globalen Süden am besten?

<p>Entwicklungsländer sollten versuchen, ihre eigene Industriestruktur aufzubauen, auch wenn dies eine gewisse Abhängigkeit von internationalen Märkten beinhaltet. (D)</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie, wie die Importsubstitution in Lateinamerika die Abhängigkeit von den Industrieländern verringern sollte.

<p>Die Importsubstitution sollte die Abhängigkeit von den Industrieländern verringern, indem lateinamerikanische Länder ihre eigenen Industrien aufbauten, die zuvor von importen aus den Industrieländern abhängig waren.</p> Signup and view all the answers

Der Historische Realismus sieht die Weltwirtschaft als ein Positivsummenspiel an.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Das Bretton-Woods-System entstand als Reaktion auf die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Das Bretton-Woods-System wurde bei einer Konferenz im Jahr ______ in Bretton Woods, New Hampshire, vereinbart.

<p>1944</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Merkmale ist NICHT Teil des Bretton-Woods-Systems?

<p>Freier Handel und freie Kapitalbewegungen (D)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei der wichtigsten Institutionen, die aus dem Bretton-Woods-System entstanden sind.

<p>Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden IPÖ-Theorien den entsprechenden Erklärungen für die Entstehung des Bretton-Woods-Systems zu:

<p>Merkantilismus = Nationale ökonomische Stärke und Machtmaximierung durch Handelspolitik Liberalismus = Freier Markt und internationale Kooperation für Wohlstand und Frieden Historischer Realismus = Machtpolitik und Sicherheitsinteressen der Großmächte Struktureller Realismus = Strukturelle Bedingungen der internationalen Ordnung und Machtverteilung prägen das System Marxismus = Kapitalistische Interessen und Klassenkonflikte prägen die internationale Ordnung</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Konzepte erklärt das Spannungsverhältnis zwischen festen Wechselkursen und freien Kapitalbewegungen im Bretton-Woods-System?

<p>Das Trilemma des Wechselkursregimes (B), Das Mundell-Fleming-Modell (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielte der US-Dollar im Bretton-Woods-System?

<p>Der US-Dollar war die dominierende Reservewährung im Bretton-Woods-System.</p> Signup and view all the answers

Das Bretton-Woods-System war ein rein ökonomisches System ohne politische Implikationen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Merkmale sind charakteristisch für das Fordistische Produktionsmodell?

<p>Massenfertigung (B)</p> Signup and view all the answers

Das Fordistische Akkumulationsregime war ausschließlich national organisiert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel des "Embedded Liberalism", der in diesem Text erwähnt wird?

<p>Das Ziel des &quot;Embedded Liberalism&quot; ist es, alle Ökonomien von der Weltmarkt zu profitieren, während gleichzeitig die Steuerungskompetenz und wirtschaftspolitische Souveränität der einzelnen Staaten erhalten bleibt.</p> Signup and view all the answers

Die "Sozialpartnerschaft" zwischen Kapital und Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Fordismus, welche sich auch im [BLANK] widerspiegelt.

<p>Korporatismus</p> Signup and view all the answers

Verbinde die folgenden Begriffe mit ihren passenden Beschreibungen:

<p>Massenkonsum = Die Nachfrage nach Industrieprodukten steigt aufgrund von hoher Nachfrage und Massenfertigung. Binnenmarktorientierung = Produktion findet vor Ort statt und ist auf den heimischen Markt ausgerichtet. Antizyklische Wirtschaftspolitik = Ein Instrument zur Stabilisierung der Nachfrage durch Maßnahmen wie Arbeitslosengeld oder dynamische Renten. Merkantilismus = Ein Wirtschaftsmodell, das auf die Maximierung des nationalen Reichtums durch Handelsüberschüsse fokussiert.</p> Signup and view all the answers

Der Bretton-Woods-Vertrag hatte zum Ziel, die internationale Wirtschaftsordnung nach dem Zweiten Weltkrieg zu stabilisieren und die Rolle des freien Marktes zu verstärken.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über die "Embedded Liberalism"-Ordnung ist falsch?

<p>Die &quot;Embeded Liberalism&quot;-Ordnung war vollständig auf den freien Markt ausgerichtet, ohne staatliche Eingriffe. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Unterschied zwischen der Produktionsweise im Fordismus im Vergleich zu den heutigen Produktionsweisen?

<p>Im Fordismus war die Produktion vor Ort statisch, und es gab kaum Wertschöpfungsketten. Heute ist die Produktion global vernetzt und durch komplexe Wertschöpfungsketten gekennzeichnet, was zu einer größeren Flexibilität und Globalisierung der Produktion führt.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Bretton-Woods-System

Ein internationales Währungssystem, das nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt wurde und 1971 endete.

Internationale Politische Ökonomie

Das Studium der Wechselwirkungen zwischen Politik und Wirtschaft auf globaler Ebene.

Aufstieg des Bretton-Woods-Systems

Phase der Stabilität und Wachstum im globalen Finanzsystem nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1971.

Fall des Bretton-Woods-Systems

Zusammenbruch des Währungssystems 1971, das zu flexiblen Wechselkursen führte.

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Kapitalismus in der internationalen Politik

Das wirtschaftliche System, das auf privatem Eigentum und Marktwirtschaft basiert und internationale Beziehungen beeinflusst.

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Fließbandproduktion

Produktion von standardisierten Gütern zur Massenfertigung.

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Sozialpartnerschaft

Zusammenarbeit zwischen Kapital und Arbeit für soziale Stabilität.

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Keynesianismus

Wirtschaftstheorie zur Förderung der Nachfrage durch staatliche Intervention.

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Embedded Liberalism

System, das nationale Ökonomien in ein internationales Handelsregime integriert.

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Bretton Woods

Internationaler Vertrag zur Regelung der Weltwirtschaft nach dem 2. Weltkrieg.

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Multilateralismus

Zusammenarbeit von mehreren Staaten für gemeinsame wirtschaftliche Ziele.

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Massenkonsum

Verbrauch von großem Umfang an standardisierten Konsumgütern.

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Binnenmarktorientierung

Fokus auf den nationalen Markt zur Unterstützung der Wirtschaft.

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Ölpreiskrise 1973

Eine Krise ausgelöst durch drastische Ölpreiserhöhungen, die globale wirtschaftliche Probleme verursachte.

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Neomerkantilismus

Eine Wirtschaftsstrategie, die staatliches Eingreifen fördert, um nationale Interessen zu schützen.

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Reallöhne

Löhne, die um die Inflation bereinigt sind und damit die Kaufkraft darstellen.

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Neoliberalismus

Eine reformierte Wirtschaftsordnung, die freie Märkte und weniger staatliche Regulation betont.

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Kapitale und Arbeit Kompromiss

Ein historischer Ausgleich zwischen den Interessen von Kapital und Arbeit, der in den 1970er Jahren brüchig wurde.

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Goldenes Zeitalter

Eine Periode hoher Wachstumsraten, Vollbeschäftigung und verbesserter Lebensstandards in den USA und Westeuropa.

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Wirtschaftspolitischer Staat

Ein aktiver Staat, der durch Institutionen Wirtschafts- und Sozialpolitik gestaltet.

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Rohstoffversorgung

Die Bereitstellung von Rohstoffen, oft durch Entwicklungsländer, die das Wachstum in Industrieländern unterstützt.

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Wachstumsraten

Metriken, die das wirtschaftliche Wachstum messen, oft ausgedrückt in BIP pro Kopf.

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Wohlfahrtsstaat

Ein Staat, der soziale Sicherheit und Dienste für seine Bürger bereitstellt.

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Interdependenz

Wechselseitige Abhängigkeit zwischen Staaten oder Wirtschaftssystemen.

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Merkantilismus

Wirtschaftslehre, die staatliche Kontrolle und Handelsüberschüsse betont.

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Liberaler Ansatz

Theorie, die Freihandel und Wettbewerbsfreiheit befürwortet.

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Historischer Realismus

Theorie, die betont, dass Machtpolitik und nationale Interessen die internationalen Beziehungen bestimmen.

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Importsubstitution

Strategie zur Reduzierung der Abhängigkeit von Importen durch eigenen Industriebau.

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Entwicklungsstaaten

Staaten, die gezielte wirtschaftliche Entwicklung durch Planung und Schutzmaßnahmen fördern.

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nationaler Entwicklungsvorrang

Priorität für die eigene nationale Entwicklung über internationale Abläufe.

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Marshall-Plan

Hilfsprogramm der USA zur wirtschaftlichen Unterstützung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg.

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Multilaterale Weltwirtschaftsordnung

System, das nationale Strategien in einer globalen Wirtschaft koordinierte und freien Handel förderte.

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Feste Wechselkurse

Wechselkurse zwischen Währungen, die innerhalb eines bestimmten Rahmens festgelegt sind.

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Kapitalverkehrskontrollen

Regeln, die den Kapitalfluss zwischen Ländern regulieren, um Währungsstabilität zu gewährleisten.

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Trilemma des Wechselkursregimes

Das Konzept, dass man nur zwei von drei Zielen (stabile Wechselkurse, freie Kapitalbewegungen, monetäre Unabhängigkeit) gleichzeitig erreichen kann.

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Mundell-Fleming-Modell

Ein ökonomisches Modell, das die Auswirkungen der Geldpolitik und der Wechselkurse in offenen Volkswirtschaften beschreibt.

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IPÖ-Theorien

Theorien der Internationalen Politischen Ökonomie, die verschiedene Ansätze zur Analyse globaler wirtschaftlicher Beziehungen bieten.

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Study Notes

Internationale Politik I - Einführung in die Internationale Politische Ökonomie

  • Veranstaltungsleitung: Prof. Dr. Daniel Mertens
  • Sitzung: 11. Aufstieg und Fall des Bretton-Woods-Systems
  • Termin: Montags, 16-18 Uhr
  • Wintersemester: 2024-2025

Theoretische Perspektiven

  • Vergleichende Politische Ökonomie
  • Internationale Politische Ökonomie betrachtet Geld- und Finanzsysteme, Handel, Märkte, Produktion, Unternehmen, Arbeit, Migration und soziale Reproduktion sowie Klima.

Themen und Problembereiche

  • Geld und Finanzsysteme
  • Handel und Märkte
  • Produktion und Unternehmen
  • Arbeit, Migration und soziale Reproduktion
  • Klima

Zeitenwenden

  • Aufstieg und Fall des Bretton-Woods-Systems
  • Globalisierung, Finanzialisierung, Neoliberalismus
  • Die kommende Phase des globalen Kapitalismus

Historische Politische Ökonomie

  • Temporale Perspektive auf (Welt)wirtschaftsordnung(en): Betrachtung der Vergangenheit, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.
  • Kritischer Ansatz: Nicht dogmatische Antizipation, sondern Herausfinden der neuen Welt aus der Kritik der alten.
  • Permanenz der Probleme: Sozialwissenschaftliche Ansätze verstehen Wirtschaftsformen als von Institutionen getragene Strukturen.
  • Dynamische Institutionen: Verständnis von Wirtschaftsformen als dynamische Prozesse mit Phasen der Stabilität und Krise. Zitate von Karl Marx und István Széchenyi.

Agenda

  • Weltwirtschaftsordnung 1945-1973
  • Das „goldene Zeitalter" des Fordismus
  • „Eingebetteter Liberalismus“ und das Bretton-Woods-System
  • Übung: IPÖ-Theorien und die Interpretation von Bretton Woods
  • „Entwicklungsländer" und der Kampf um eine „neue Weltwirtschaftsordnung“

Weltwirtschaftsordnung 1945-1973

  • Kapitalistische Weltwirtschaft: Herausbildung der heutigen zentralen Inter- und Transnationalisierungstendenzen
  • Multinationale Unternehmen
  • Globale Arbeitsteilung
  • Ressourcenintensive und rationalisierte Konsum- und Produktionsweisen
  • Konsolidierung der sozialen Demokratie in Westeuropa

Fordismus

  • Akkumulationsregime: Vorherrschende Produktionsweise oder Akkumulationsregime.
  • Embedded Liberalism: Internationale Organisation - System von Bretton Woods.
  • Markteinhegende-organisierte Ordnung: Anfang (hoher Bedarf an "Behausung" & Stabilität), Ende (Erschöpfung der Produktionsweise, Defizit der USA).
  • Organisation des Produktionsprozesses: Tayloristisch/rationalisierte Arbeitsorganisation mit hoher Produktivität; Massenfertigung; Produktion standardisierter Konsumgüter; Sozialpartnerschaft zwischen Kapital & Arbeit; räumlich statische Produktion.
  • Organisation der Nachfrage: Lohngetriebenes Wachstum; hohe Nachfrage nach Industrieprodukten ; Massenkonsum; Sozialpolitik; Binnenmarktorientierung.
  • Nationale Organisation, aber: Tendenziell national organisiert; um desastösen Folgen zu entgehen, wurden nationale Ökonomien in internationale Systeme eingebettet. Ziel: Profitieren von Weltmarkt mit Souveränität.
  • Spezifische Organisation des Akkumulationsprozesses seit 1930: Phase relativer Stabilität nach 1945 in USA & Westeuropa; Institutionelle Einbettung, aktiver Staat, günstige Rohstoffversorgung durch Entwicklungsländer; hohe Wachstumsraten, Vollbeschäftigung, Ausbau des Wohlfahrtsstaates; rasante Verbesserung der Lebensstandards.

Das „goldene Zeitalter"

  • Wirtschaftswachstum: Graphen für BIP pro Kopf zeigen Wachstum in verschiedenen Ländern zwischen 1913 und 1990 einschließlich Afrika, China, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Osteuropa, UdSSR, USA.
  • Vollbeschäftigung: Diagramme zeigen die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland zwischen 1950 und 1990
  • Soziale Sicherung: Grafiken zeigen Sozialausgaben in Prozent des BIP für verschiedene Länder und Zeiträume.

(3) Eingebetteter Liberalismus und Bretton Woods

  • Kompromiss: zwischen nationaler ökonomischer Selbstbestimmung und den vom Weltmarkt herrührenden Interdependenzen.
  • Multilateralismus: Limitierung des Marktes erhöht die Legitimität.
  • Integration: Nicht-liberale Staaten sollen in das liberale System integriert werden.
  • Anpassung: Anpassung der Wirtschaftsstrukturen an die neue Ordnung (z.B. Marshall-Plan)
  • Anbindung an USA: Anbindung an die USA (vor allem über den US-Dollar).
  • Institutionalisierung: durch das Abkommen von Bretton Woods.

Das Bretton-Woods-System als globale Governance

  • Gesamte Übereinkunft: Erste globale Übereinkunft von Regierungen führender Länder. Regeln für kollektive Management (Strange 1994, S. 55).
  • Konferenz 1944: Multilaterale Weltwirtschaftsordnung, die nationale Strategien, wirtschaftliche Modernisierung und Planung bei Freihandel ermöglicht.
  • Nationale Autonomie: Nationale Autonomie bei Ermöglichung des internationalen Warenverkehrs, relativ feste Wechselkurse. Kapitalverkehrskontrollen, vgl. Trilemma des Wechselkursregimes oder Mundell-Fleming-Modell.

Die Bretton-Woods-Institutionen

  • Internationale Währungsordnung: relativ feste Wechselkurse, US-Dollar als Leitwährung, Anbindung an Gold.

  • Internationale Handelsorganisation ITO: Zielparameter (Abwertungswettläufe, makroökonomische Ungleichgewichte); multilaterale Abstimmungen in Finanz- und Handelsfragen; Ermöglichung von Kapitalverkehrskontrollen.

  • IWF: Liquiditätsreservoir für Staaten, zur Bewältigung kurzfristiger Finanzierungsschwierigkeiten.

  • Weltbank (IBRD): Kapitalquelle für Staaten, um Wiederaufbau oder Förderung der Entwicklung zu finanzieren.

  • Übung: Wie lässt sich die Entstehung des US-geführten Bretton-Woods-Systems mit IPÖ-Theorien erklären? (Merkantilischer Realismus, Liberalismus, Historischer Strukturalismus)

Autonome Entwicklungspfade im „Globalen Süden"

  • Importsubstitution in Lateinamerika: Vermeidung der Abhängigkeit von Zentren im Norden; Aufbau eigenständiger Industriesektoren.
  • Entwicklungsstaaten in Asien: Geschützter Aufbau eigener Industriestrukturen; zentrale industriepolitische Entscheidungen; Öffnung zum Weltmarkt.
  • Vorrang nationale Entwicklung gegenüber globalen Normen: Forderung einer Neuen Weltwirtschaftsordnung (NWWO).

Krise und Ende des Bretton-Woods-Systems 1971-1973

  • Schwächende Position der USA: Aufholprozesse Westeuropas und Japans schwächen die ökonomische Position der USA.
  • Weltwirtschaftliches Wachstum: Weltwirtschaft verlangsamt sich ab Ende der 1960er Jahre, verstärkt durch Ölpreiskrise 1973 und Preissteigerungen.
  • Neomerkantilismus & nationale Krisenstrategien: Aufkommen von Neomerkantilismus und nationalen Krisenstrategien; Zunahme an Streiks für höhere Reallöhne; geringere Gewinne für Unternehmen.
  • Aufhebung fester Wechselkurse: 1971 Aufkündigung der Goldbindung, 1973 Aufhebung fester Wechselkurse.
  • Fortbestand & andere Institutionen IWF, WB, GATT: Andere Institutionen wie der IWF, WB und GATT existierten weiter.

Take-home Messages

  • Fordismus: Fordismus und eingebettener Liberalismus prägten eine Periode transformierten Konsums und Produktionsweisen.
  • Multilaterale Ordnung: Eingebettet in eine multilaterale Ordnung.
  • Nationaler Wohlfahrtsstaat: Etablierung einer kapitalistischen Weltwirtschaft auf Grundlage kooperierender nationaler Wohlfahrtsstaaten.
  • Historischer Kompromiss: Historischer Kompromiss zwischen Behausung und Verbesserung zwischen Kapital und Arbeit.

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Quiz Team

Description

Dieses Quiz behandelt die Einführung in die Internationale Politische Ökonomie und fokussiert auf die Entwicklung des Bretton-Woods-Systems sowie die wichtigsten Themen wie Geldsysteme, Handel und Globalisierung. Es ist eine wichtige Veranstaltung für Studierende, die ein tieferes Verständnis der globalen wirtschaftlichen Dynamik gewinnen möchten.

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