Innere und Äussere Realität

Innere und Äussere Realität

• Innere Realität umfasst Körper und Psyche, wobei die Kombination als Anlage betrachtet wird.
• Äussere Realität beinhaltet sowohl die soziale als auch die psychische Umwelt.
• Individuation ist die Entwicklung einer eigenen Identität im sozialen Umfeld durch Abgrenzung und Integration
• Soziale Integration ist die Eingliederung eines Individuums oder einer Gruppe in eine bestehende Gesellschaft durch Anpassung und Teilhabe.
• Produktive Realitätsverarbeitung ist das Wechselspiel zwischen innerer und äusserer Realität.

Maxime 1: Anlage und Umwelt

• Die Persönlichkeitsentwicklung erfolgt im Wechselspiel von Anlage (genetische Ausstattung wie Geschlecht, Intelligenz) und Umwelt (Familie, Freunde, Politik).

Maxime 2: Sozialisation

• Sozialisation ist die dynamische und produktive Verarbeitung der inneren und äusseren Realität.
• Das Individuum beschäftigt sich mit sich selbst und lernt sich dabei selbst besser kennen.
• Dies führt zur Strukturierung der Persönlichkeit.

Maxime 3: Jugendliche als Konstrukteure

• Jugendliche sind aktiv und selbstverantwortlich und gestalten ihre Lebensführung und Persönlichkeitsentwicklung aktiv mit.

Maxime 4: Ich-Identität

• Die Ich-Identität entsteht aus der Synthese von Individuation (Aufbau der Persönlichkeit) und Integration (Verbindung zur Gesellschaft).

Maxime 5: Krisenhafter Sozialisationsprozess

• Der Sozialisationsprozess wird krisenhaft, wenn Individuation und Integration nicht gelingen, was zu Entwicklungsdruck führt.
• Im Jugendalter gibt es zahlreiche Entwicklungsaufgaben, deren nicht erfolgreiche Bewältigung gesundheitliche und psychische Probleme verursachen kann.

Maxime 6: Unterstützung im Jugendalter

• Zur Bewältigung im Jugendalter ist die Unterstützung durch wichtige Bezugsgruppen notwendig

Maxime 7: Ergänzende Impulse

• Ergänzende Impulse kommen von Schulen, Ausbildungsstätten und Medien, welche als Sozialisationsinstanzen wirken.

Maxime 8: Jugend als Lebensphase

• Jugend ist eine eigenständige Lebensphase, unverwechselbar und von grosser Eigenbedeutung.
• Sie umfasst den Altersbereich von 13 bis 20 Jahren.

Maxime 9: Sozialer Wandel und Vielfalt

• Hoch entwickelte Gesellschaften sind durch sozialen Wandel und Vielfalt geprägt
• Vielfalt und Diversität führen zu einer Spaltung der individuellen Lebenswelten.
• Lebenswelten sind sehr individuell und es gibt nicht den einen richtigen Lebensweg.

Maxime 10: Geschlecht und Entwicklungsaufgaben

• Das Geschlecht prägt die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben.
• Hurrelmann postuliert, dass Mädchen aufgrund von Flexibilität bessere Chancen haben, die Entwicklungsaufgaben zu bewältigen.
• Gesellschaft und Kultur beeinflussen, welche Entwicklungsaufgaben wichtig sind und wie man sie bewältigt.
• Psychologische Aspekte betreffen die eigene Persönlichkeit, Gefühle und Denkweise und beeinflussen, wie gut jemand Entwicklungsaufgaben bewältigen kann.

Herausforderungen und Hilfen: Maxime 1

• Eine Herausforderung ist, dass die Entwicklung von Genen und Umwelt beeinflusst wird
• Ungünstige Umweltbedingungen (z.B. schlechte Erziehung) können Potenziale einschränken.
• Hilfe kann durch gute Bildung und stabile Beziehungen geleistet werden.

Herausforderungen und Hilfen: Maxime 2

• Jugendliche müssen sich aktiv entwickeln, was durch fehlende Motivation oder Orientierungslosigkeit erschwert wird.
• Unterstützung durch Vorbilder, Mentoren und Selbstreflexion kann hier helfen.
• Eine Herausforderung ist der Umgang mit Pubertät, Selbstbild und sozialen Erwartungen, was zu Selbstzweifeln und Unsicherheiten führen kann.
• Offene Gespräche und Förderung der Selbstakzeptanz können helfen.

Herausforderungen und Hilfen: Maxime 4

• Es gilt, eine Balance zwischen eigenen Wünschen und Erwartungen der Gesellschaft zu finden, was zu Identitätskrisen und Unsicherheit über die eigene Rolle führen kann.
• Unterstützung durch Familie, Freunde, Reflexion eigener Werte kann hier hilfreich sein.

Herausforderungen und Hilfen: Maxime 5

• Die Gesellschaft erwartet eine erfolgreiche Bewältigung der Entwicklungsaufgaben, was zu Überforderung, Leistungsdruck und Versagensängsten führen kann.
• Stressbewältigung, realistische Ziele und Unterstützung können hier helfen.

Herausforderungen und Hilfen: Maxime 6

• Jugendliche müssen Probleme eigenständig lösen.
• Fehlende Strategien, Rückzug und Angst vor Entscheidungen können dies erschweren.
• Die Förderung von Problemlösungsfähigkeiten und soziale Unterstützung können helfen.

Herausforderungen und Hilfen: Maxime 7

• Widersprüchliche Erwartungen und schlechte Vorbilder sind Herausforderungen.
• Positive Vorbilder und gute soziale Netzwerke können helfen.

Herausforderungen und Hilfen: Maxime 8

• Jugendliche müssen sich von ihren Eltern lösen.
• Unsicherheit und Angst vor Verantwortung können dies erschweren.
• Schrittweise Übernahme von Verantwortung und Förderung der Selbstständigkeit können helfen.

Herausforderungen und Hilfen: Maxime 9

• Bildung und Chancen sind nicht für alle gleich.
• Benachteiligung durch Armut und soziale Herkunft ist ein Problem.
• Chancengleichheit durch Förderung und Bildungsangebote kann helfen.

Herausforderungen und Hilfen: Maxime 10

• Traditionelle und moderne Rollenbilder stehen im Konflikt.
• Diskriminierung und Unsicherheit über die eigene Rolle sind Probleme.
• Gleichberechtigung und die Unterstützung individueller Stärken können helfen.

Allgemeine Herausforderungen

• Komplexität der Entwicklung
• Widersprüchliche Erwartungen
• Selbstfindung und Identitätskrise
• Individuelle Unterschiede

Generelle Probleme

• Überforderung
• Fehlende Unterstützung
• Ressourcenmangel
• Widersprüchliche Rollenbilder

Generelle Hilfen

• Stabile soziale Unterstützung
• Förderung von Selbstbewusstsein
• Stressbewältigung und Resilienztraining
• Chancengleichheit und Bildung
• Offene Kommunikation und Vorbilder

Entwicklungsdruck Äussere Realität

• Anforderungen von Familie, Schule, Gesellschaft
• Risiko: Überforderung, Rückzug, Schul- oder Berufsabbruch

Entwicklungsdruck Innere Realität

• Eigene Persönlichkeit, Emotionen, Selbstbild
• Risiko: Selbstzweifel, fehlende Motivation, psychische Belastungen

Personale Ressourcen

• Selbstbewusstsein, Belastbarkeit, Motivation, Problemlösungsfähigkeit, emotionale Stabilität

Soziale Ressourcen

• Familie, Freunde, Bildung, Mentoren, gesellschaftliche Unterstützung