Grundlagen der Erziehungswissenschaft

Die Frage nach der Natur der Wissenschaft und ihren Methoden.

Die Frage danach, wie wir zu unserem Wissen über die Welt und uns selbst kommen und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssen.

Wilhelm Dilthey (1833-1911) war ein deutscher Philosoph und Historiker, der sich mit der Frage beschäftigte, wie man die menschliche Geisteswelt verstehen kann.

Das Verstehen ist ein Prozess, bei dem wir uns in die Gedankenwelt anderer Menschen hineinversetzen, um ihre Handlungen, Äußerungen und Werke zu verstehen.

Friedrich Schleiermacher (1768-1834) war ein deutscher Theologe und Philosoph, der sich mit dem Problem der Interpretation von Texten befasste.

Hermeneutik ist die Lehre von der Interpretation und dem Verstehen von Texten, aber auch von Handlungen und Ereignissen.

Die geisteswissenschaftlich-hermeneutische Erziehungswissenschaft befasst sich mit der Interpretation und dem Verständnis von Erziehungsprozessen, -theorien und -praktiken.

Der hermeneutisch-geisteswissenschaftliche Ansatz untersucht die Bedeutung von Erziehungsprozessen unter Berücksichtigung der individuellen Sichtweisen, der historischen Bedingungen und der kulturellen Einflüsse.

Die Geisteswissenschaften untersuchen geistige Objekte, wie Texte, durch Rekonstruktion, Interpretation und Verallgemeinerung.

Geisteswissenschaften betrachten das Allgemeine im Besonderen und das Besondere im Allgemeinen. Sie wollen verstehen unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven.

Ein Prozess des wechselseitigen Verstehens zwischen Text und Interpret. Man bewegt sich zwischen dem Ganzen und dem Einzelnen, um den Sinn zu erfassen.

Die Erziehungswissenschaft gehört zu den Geisteswissenschaften und betrachtet den Menschen als Subjekt mit eigenem Denken und Handeln.

Die Erziehungswissenschaft wendet die hermeneutische Methode an, um pädagogische Phänomene zu verstehen.

Die Erziehungswissenschaft hat durch die Übernahme der Geisteswissenschaften ein neues Verständnis von Pädagogik entwickelt. Es geht nicht nur um Techniken, sondern um kritisches Denken und Selbstverantwortung.

Pädagog:innen müssen fähig sein, Individuen, Gesellschaft, konkrete Situationen und größere Zusammenhänge kritisch zu reflektieren und pädagogische Selbstverantwortung zu übernehmen.

Die Erziehungswissenschaft hat sich durch die hermeneutische Sichtweise zu einer kritischen und selbstreflektierenden Disziplin entwickelt.

Wilhelm Dilthey war ein Theologe und Philosoph, der als Begründer der Geisteswissenschaften gilt. Er argumentierte, dass der Mensch nicht nur durch Naturgesetze, sondern auch durch soziale und kulturelle Faktoren beeinflusst wird. Um das menschliche Leben vollständig zu verstehen, müssen wir sowohl die individuellen Erfahrungen als auch den gesellschaftlichen und kulturellen Kontext berücksichtigen.

Dilthey betonte, dass die Natur durch rationale Methoden erklärt werden kann, während das Seelenleben des Menschen nur durch Verstehen erschlossen werden kann. Er argumentierte, dass es in der Natur feste Gesetze gibt, während das menschliche Handeln von individuellen Motiven, Erfahrungen und Intentionen geprägt ist. Deshalb müssen wir nachvollziehen, wie Menschen denken und handeln, um sie wirklich zu verstehen.

Pädagogische Sachverhalte sind nicht einfach objektive Fakten, sondern immer mit bestimmten Interessen, Zielen und Vorstellungen der Beteiligten verbunden. Diese individuellen Perspektiven und Hintergründe müssen bei der Analyse und Interpretation pädagogischer Situationen berücksichtigt werden.

Geisteswissenschaftliche Gegenstände, wie z.B. Texte, Bilder oder Handlungen, sind nicht einfach objektiv, sondern mit Sinn und Bedeutung geladen. Dieser Sinn wird von den Beteiligten in ihren individuellen Erfahrungen, Interessen und Zielsetzungen geprägt.

Der Sinn in geisteswissenschaftlichen Gegenständen ist historisch gewachsen und wird von der jeweiligen Gesellschaft und Kultur geprägt. Auch die individuelle Erfahrung und Interpretation spielt eine Rolle.

Der Sinn in geisteswissenschaftlichen Gegenständen ist nicht einfach regelhaft erklärbar, sondern muss nachvollziehend und interpretierend verstanden werden. Man kann ihn nicht auf einfache Formeln reduzieren, sondern muss sich in die Situation und die Intentionen der Beteiligten hineinversetzen.

Die Geisteswissenschaften befassen sich mit sinnbehafteten Gegenständen, deren Bedeutung analysiert werden kann. Sie wollen verstehen, nicht prognostisch erklären.

Dieser Ansatz versucht, die Bedeutung von Dingen, Texten oder Situationen zu rekonstruieren, indem er den Kontext und die Intentionen des Autors oder Akteurs berücksichtigt.

Schleiermacher, ein bedeutender Theologe und Begründer der modernen Hermeneutik, übertrug das Prinzip der Textinterpretation auf die Analyse der Realität und sozialer Situationen.

Die Hermeneutik ist die Methode des geisteswissenschaftlichen Verstehens. Sie befasst sich mit der Auslegung von Texten und versucht, deren Bedeutung zu verstehen.

Moderne Hermeneutik besagt, dass jede Situation im Leben einen allgemeinen und einen besonderen Aspekt hat. Die sinnhafte Welt wird durch ihre Spuren, beispielsweise Äußerungen, Fotos oder Tagebücher, zugänglich.

Das Allgemeine und Besondere einer Situation sind in den Spuren, die sie hinterlässt, enthalten. Diese Spuren können als „Text“ im weitesten Sinne verstanden werden.

Um die Bedeutung eines Jugendzentrums vollständig zu erfassen, muss man sowohl seine allgemeine Funktion als auch seine spezifischen Merkmale berücksichtigen.

Im hermeneutischen Ansatz ist es wichtig, Texte und Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, um ein umfassendes Verständnis ihrer Bedeutung zu gewinnen.