Literatur: Erziehung und Bildung

Der Begriff der Erziehung beschreibt Prozesse, in denen Personen (meist Kinder oder Jugendliche) unter Anleitung anderer ihre Fähigkeiten entwickeln und zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft werden.

Es bezieht sich auf die Person, die erzogen wird und Anleitungen befolgt.

Es beschreibt die Maßnahmen, die Erwachsene ergreifen, um bei Heranwachsenden Lernvorgänge zu bewirken.

Die Interaktion zwischen dem, der erziehen will, und dem, der erzogen werden soll, ist ein wesentliches Merkmal von Erziehung.

Die Entwicklung der individuellen Fähigkeiten einer Person, wie intellektuelle, emotionale, geistige, soziale und physische Fähigkeiten.

Der Prozess, in dem eine Person die Werte, Normen und Verhaltensweisen einer Gesellschaft lernt.

Der Prozess, in dem eine Person die Kultur einer Gesellschaft lernt.

Enkulturation ist ein Teil der Sozialisation, da sie die Werte und Normen einer Kultur vermittelt und so die Integration in die Gesellschaft ermöglicht.

Erziehung wird als soziale Interaktion zwischen zwei oder mehreren Personen verstanden, die das Verhalten und Erleben von Individuen beeinflussen soll.

Dieser Perspektivenwechsel betont den sozialen Charakter der Erziehung und bezieht sich auf die Summe aller Reaktionen der Gesellschaft auf die Entwicklung des Menschen.

Der Mensch wird zum Mitglied der Gesellschaft durch einen langen Lernprozess, in dem er soziale Normen und Werte erlernt.

Der Begriff der Sozialisation wurde in den 1960er Jahren aus der Soziologie übernommen, um den Einfluss der Umwelt und der Gesellschaft auf die Erziehung des Menschen zu betonen.

Sozialisation beschreibt den Prozess der unbewussten und funktionalen Anpassung von Menschen an soziale und kulturelle Bedingungen ihrer Umgebung.

Die Einflüsse von Familie, Schule, Gesellschaft, Staat und dem Zeitgeist beeinflussen die Anpassungsprozesse von Menschen an ihre Umgebung.

Die Begriffe Sozialisation und Enkulturation beschreiben die soziokulturelle Beeinflussung des Menschen und bilden die Grundlage für die Personalisation.

Der Begriff der Personalisation bezeichnet die Entwicklung des Menschen als individuelles Wesen und kann als Synonym für Menschwerdung verstanden werden.

Erziehen, das auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet ist und mit Absicht ausgeführt wird.

Erziehung, die auf Funktionalität und Effizienz fokussiert, wobei die Ziele klar definiert sind.

Wenn die gesetzten Ziele in der Erziehung nicht erreicht werden, liegt dies entweder an den falschen Methoden des Erziehers oder an Defiziten bei dem zu Erziehenden.

Erziehung wird als ein handwerkliches Tun betrachtet, bei dem der zu Erziehende formbar ist und durch den Einsatz von Methoden und Techniken geformt werden soll.

Erzieher als Bildhauer oder Handwerker, der bestimmte Mittel und Methoden einsetzt, um ein angestrebtes Ziel zu erreichen.

Erziehen als Führung, basierend auf dem Credo von Watson, dem Begründer des Behaviorismus.

Erziehung als ein Handeln mit positiver Absicht, im Gegensatz zu manipulieren, das tendenziell eine negative Absicht beinhaltet.

Die Bedeutung gemeinsamer Handlungen für die Entwicklung der Intelligenz und Mündigkeit.

Die beiden Konzepte 'formale Bildung' und 'materielle Bildung' standen lange im Gegensatz zueinander und prägten die Diskussion über Bildung bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.

Hentig (2007) beschreibt Bildung als einen Prozess, der von der Person selbst angetrieben wird. Dies ist unabhängig von gesellschaftlichen Einflüssen und wird als 'persönliche Bildung' bezeichnet.

Hentig (2007) beschreibt Bildung als das, was dem Menschen hilft, in seiner Zeit zurechtzukommen. Dies beinhaltet Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen, um sich in der Welt zurechtzufinden und in der Arbeitswelt zu funktionieren.

Der Bildungsbegriff ist laut Oeklers (2001) so vielschichtig und mit so vielen Bedeutungen angereichert, dass er kaum noch überschaubar ist.

Dolch (1965) stellte fest, dass es in der damaligen pädagogischen Literatur kaum Einigkeit über den Bildungsbegriff gab.

Dolch (1965) sah die Notwendigkeit, den Bildungsbegriff neu zu definieren, um seinen Wert in der wissenschaftlichen Pädagogik zu retten.

In der Bildungstheorie bezeichnet "Bildung" die Entwicklung von Fähigkeiten, die es Menschen ermöglichen, ihre Welt zu verstehen und sich in ihr zurechtzufinden.

Bildung soll Menschen befähigen, sich in verschiedenen Situationen kompetent zu verhalten und Probleme zu lösen.

In der gegenwärtigen Bildungsdiskussion steht der Begriff der Kompetenz im Mittelpunkt. Es geht darum, welche Fähigkeiten und Kenntnisse Menschen benötigen, um in der Gesellschaft erfolgreich zu sein.

Kompetenzen werden in der Bildungstheorie als hypothetische Konstrukte betrachtet. Das heißt, dass sie sich nicht direkt beobachten lassen, sondern aus dem Verhalten von Menschen abgeleitet werden.

Es gibt verschiedene Fähigkeiten und Kenntnisse, die die Grundlagen von Kompetenzen bilden. Zu diesen zählen Wissen, Motivation und Volition.

Prozessgrößen beschreiben die Veränderung zwischen zwei Zuständen und sind wegabhängig.

Zustandstransformationen beschreiben den Übergang von einem Zustand in einen anderen.

Mündigkeit, wie von Roth (1971) definiert, bedeutet selbstständiges und selbstverantwortliches Handeln.

Ein Wissensbereich wird als Menge von Aufgaben formal beschrieben, die gelöst werden können.

Die Aufgabenteilmenge, die eine Person lösen kann, bestimmt ihren Wissenszustand.

Die Beteiligten an einem Prozess können sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen sein, die aktiv an der Veränderung beteiligt sind.